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FILMHAUS 2-3/15 TAUSENDSCHÖNCHEN Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 FILMHAUS FEBRUAR/MÄRZ HOMMAGE AN PHILIP SEYMOUR HOFFMAN (SEITE 1 UND 2) LATEINAMERIKA-FILMTAGE 6. FRAUENFILMTAGE (SEITE 3) STUMMFILM DES MONATS FILMFESTIVAL TÜRKEI/DEUTSCHLAND (EINKLAPPER AUSSEN) KINDERKINO VORSCHAU (EINKLAPPER INNEN) ERSTAUFFÜHRUNGEN CINEMA ITALIANO CINEMA FRANÇAIS CINE ESPAÑOL AFRIKANISCHE KINOWELTEN (RÜCKSEITE) ZEIT IM FILM DAS UNSTERBLICHE HERZ Deutschland 1938/39, 107 Min., 35 mm, FSK: ab 16, Regie: Veit Harlan, mit: Kristina Söderbaum, Heinrich George, Paul Henckels, Paul Wegener u.a. Nürnberg zur Zeit Albrecht Dürers: der Schöpfer des ersten Globus, Martin Behaim, erforscht die geographische Beschaffenheit der Erde, bedarf dazu aber einer geeigneten Schiffsuhr. Sogleich macht sich der gerade erst bei einem Unfall angeschossene Kunstschlosser Meister Peter Henlein daran, eine solche Uhr zu konstruieren. Als er erfährt, dass ein Fragment des Projektils weiterhin sein Herz bedroht, gerät die Erfindung zu einem Wettlauf mit der Zeit. Auf dem Höhepunkt seiner NS-Filmkarriere inszenierte Veit Harlan DAS UNSTERBLICHE HERZ in einer dem Geniekult huldigenden Mischung aus melodramatisch glorifizierter Opferbereitschaft, epochalem, historisch nicht unumstrittenem Erfindergeist und waffentechnischem Modernisierungsstreben. In Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum zur Ausstellung: „Die älteste Taschenuhr der Welt“ Einführung: Werner Sudendorf, Filmhistoriker und Leiter der Sammlungen der Deutschen Kinemathek (Berlin). Sonntag, 22.3. um 11 Uhr HOMMAGE AN PHILIP SEYMOUR HOFFMAN Am 2. Februar vergangenen Jahres ist Philip Seymour Hoffman im Alter von nur 46 Jahren gestorben. Mit ihm hat das Kino einen atemberaubenden und wandlungsfähigen Charakterdarsteller verloren, der selbst seine kürzesten Auftritte zum Ereignis machte. Das Filmhaus würdigt den großen Schauspieler mit einer elf Filme umfassenden Hommage, beginnend mit der John-le-CarréVerfilmung A MOST WANTED MAN (2014), in der er zum letzten Mal vor der Kamera stand. Wir freuen uns, dass wir alle Filme in der Originalfassung (mit Untertiteln) präsentieren können, Philip Seymour Hoffman also nicht nur im Bild, sondern auch durch seine unverwechselbare Stimme erlebbar machen können. 1967 in Fairport im Bundesstaat New York geboren, wurde Philip Seymour Hoffman an der renommierten Schauspielschule der New York University, der Tisch School of the Arts, ausgebildet. Weil er sich bereits früh der Schauspielerei zuwandte, hinterlässt er trotz seines frühen Todes ein vergleichsweise großes Werk. Seit 1991 spielte Hoffman in 53 Filmen mit, zunächst fast ausschließlich in Nebenrollen. Ende der 90er Jahre verschafften ihm Auftritte in P.T. Andersons BOOGIE NIGHTS (1997), Todd Solondz’ HAPPINESS (1998) und seine Darstellung des legendären Musikkritikers Lester Bangs in ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT (2000), ersten verhaltenen Ruhm. Als er bereits Gefahr lief, auf Nebenrollen festgelegt zu werden, verkörperte er 2004 einen monomanischen Spieler in Richard Kwietniowskis NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES DAN MAHOWNY, dem ersten Film, den er praktisch alleine trägt. Sein Ruhm steigerte sich, bis er in CAPOTE (2005) zum Star wurde. Die Titelrolle in dem Biopic brachte Hoffman neben dem Oscar für den besten Hauptdarsteller zahlreiche weitere Auszeichnungen ein. Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur bei der New Yorker LAByrinth Theater Company, deren künstlerischer Direktor er war, stand Philip Seymour Hoffman seit Mitte der 90er Jahre für fast alle namhaften US-Regisseure vor der Kamera, die zwischen unabhän- gigem Kino und den großen Studios arbeiten. Er drehte unter anderem mit den Coen-Brüdern, Spike Lee, Charlie Kaufman, Mike Nichols (DER KRIEG DES CHARLIE WILSON, 2007), Sidney Lumet (TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG, 2007) und George Clooney. Eine besonders enge Arbeitsbeziehung verband ihn mit Regisseur Paul Thomas Anderson, der ihn in fünf seiner sechs Filme einsetzte, zuletzt 2012 in THE MASTER, in dem er die Titelrolle, einen sehr amerikanischen Sektenführer spielte. In JACK IN LOVE (2010), seinem Regiedebüt, stellte er einen zaghaften, schüchternen Mann mit Dreadlocks dar, dem sein Leben entglitten ist und der sich in New York einsam und deprimiert fühlt. „An irgendeinem Punkt in ihrem Leben können sich die meisten Menschen damit identifizieren“, so Hoffman. „Ich kann es jedenfalls.“ Philip Seymour Hoffman war auch in seiner Vielfältigkeit einer der ganz Großen des Kinos. Im Gegensatz zu anderen Ikonen der Schauspielkunst wie Al Pacino, Marlon Brando, Robert De Niro, in deren Kategorie er zweifelsohne gehört, bewahrte er allerdings eine Zerbrechlichkeit, eine Sensibilität und Schüchternheit, die beim Zusehen fast schmerzt. Philip Seymour Hoffman entblößte mit seiner körperlichen Präsenz, bleichem Teint, fleischigem Gesicht und Schmerbauch immer auch den nagenden Selbstzweifel. Erst der machte ihn so überragend. Den Kläglichen ihre Würde zu retten, sie nicht dem Gelächter preiszugeben, darin war Philip Seymour Hoffman der Größte. Dem Zuschauer ermöglicht er so, sich (in der Krise) selbst zu begegnen. Alle Filme hier unterhalb und Innenseite links A MOST WANTED MAN JACK IN LOVE Offiziell gibt es diese Truppe gar nicht. Eine streng geheime, deutsche Anti-Terror-Einheit, geführt von Günter Bachmann, gespielt von Philip Seymour Hoffman. Ein in Hamburg aufgetauchter tschetschenischer Flüchtling erregt ihren Verdacht. Wer ist er? Kriegsopfer oder Terrorist? In John le Carrés Romanvorlage Marionetten spielt Bachmann nicht die Hauptfigur, in der Verfilmung wird der Geheimdienstagent zum Zentrum: ein differenzierender, vorurteilsfreier Mann, der abwarten will – während von oben Druck zum Handeln ausgeübt wird. Hoffman verleiht dem mal sarkastischen, oft melancholischen, aber nie zynischen Staatschützer beeindruckend Gestalt. Ein sensibler Berserker, den die professionelle Existenz einsam gemacht hat, und der die Verzweiflung, die mit seinem Wissen einhergeht, nie abschütteln kann. Do., 12.2. & Sa., 14.2. „Jack Goes Boating“, so der Originaltitel, basiert auf einem Theaterstück von Bob Glaudini und erzählt von dem unbeholfenen Chauffeur Jack, der kein Glück mit den Frauen hat – bis er die schüchterne Connie kennenlernt. Philip Seymour Hoffman, der diese Rolle bereits auf der Bühne gespielt hat, verkörpert sie auch in seinem Regiedebüt, einer hinreißend holprigen Liebesgeschichte, die sich voller wahrhaftiger Momente ganz zaghaft entwickelt: Jack arbeitet beim Limousinenservice seines Onkels – so wie sein bester und einziger Freund Clyde, dessen Frau Lucy den sanftmütigen Reggae-Liebhaber gern mit einer neuen Arbeitskollegin verkuppeln möchte. Bei einem ersten Treffen kommen sich Jack und Connie tatsächlich näher. Sie verabreden sich zu einer Ruderpartie im Central Park im nächsten Sommer. Doch noch ist es Winter, und so bleibt Jack genügend Zeit, schwimmen zu lernen … Fr., 13.2. & So., 15.2. USA/Großbritannien/Deutschland 2014, 121 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Anton Corbijn, mit: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Robin Wright, Nina Hoss, Daniel Brühl, Willem Dafoe u.a. JACK GOES BOATING, USA 2010, 90 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Philip Seymour Hoffman, mit: Philip Seymour Hoffman, Amy Ryan, John Ortiz, Daphne Rubin-Vega u.a. PROGRAMM FEBRUAR/MÄRZ HOMMAGE AN PHILIP SEYMOUR HOFFMAN DONNERSTAG 5.2. DIE LETZTEN GIGOLOS D 2014, 86 Min. Lateinamerika-Filmtage MERCEDES SOSA, LA VOZ DE LATINOAMÉRICA RA 2013, 90 Min., OmU 21.15 Erstaufführung ANDERSWO D 2014, 85 Min., OmU SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN * 21.15 Kommkino e.V. CDN 1981, 103 Min., DF FREITAG 6.2. 15.00 Kinderkino BÄREN ab 6, USA 2014, 78 Min. 17.30 Lateinamerika-Filmtage MAMA COCA D 2012, 84 Min., OmU 19.15 Erstaufführung ANDERSWO DIE LETZTEN GIGOLOS * 19.30 Erstaufführung 21.15 Lateinamerika-Filmtage MELAZA C 2014, 80 Min., OmU OH HAPPY DAY BRD 1970, 90 Min. * 21.15 Kommkino e.V. SAMSTAG 7.2. 15.00 Kinderkino BÄREN ab 6 17.00 Lateinamerika-Filmtage RETRATOS DE OTRO PAÍS. 200 AÑOS DESPUES RA 2010, 90 Min., OmeU Zu Gast: Diego Sachella (Drehbuchautor) DIE LETZTEN GIGOLOS * 19.15 Erstaufführung 19.30 Lateinamerika-Filmtage EL MUDO PE 2013, 86 Min., OmeU 21.15 Erstaufführung ANDERSWO SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN * 21.15 Kommkino e.V. SONNTAG 8.2. 15.00 Kinderkino BÄREN ab 6 18.00 Lateinamerika-Filmtage TACACHO CO/CH 2013, 70 Min., OmeU DIE LETZTEN GIGOLOS * 19.15 Erstaufführung 19.30 Lateinamerika-Filmtage MERCEDES SOSA, LA VOZ DE LATINOAMÉRICA 21.15 Erstaufführung ANDERSWO OH HAPPY DAY * 21.15 Kommkino e.V. MONTAG 9.2. * 19.00 Lateinamerika-Filmtage MAMA COCA 19.15 Cinema italiano WIR SCHAFFEN DAS SCHON I 2008, 111 Min., OmU 21.15 Erstaufführung ANDERSWO SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN * 21.15 Kommkino e.V. DIENSTAG 10.2. * 19.00 Lateinamerika-Filmtage MELAZA 19.15 Cinema italiano WIR SCHAFFEN DAS SCHON DIE LETZTEN GIGOLOS * 21.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung ANDERSWO MITTWOCH 11.2. 11.00 Preview DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE D/CH 2014, 87 Min. 17.00 Erstaufführung DIE LETZTEN GIGOLOS * 19.00 Lateinamerika-Filmtage TACACHO 19.15 Cinema italiano WIR SCHAFFEN DAS SCHON 21.15 Erstaufführung ANDERSWO DONNERSTAG 12.2. ANDERSWO * 19.00 Erstaufführung 19.15 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE 21.00 Philip Seymour Hoffman A MOST WANTED MAN USA/GB/D 2014, 122 Min., OmU SWELTER * 21.15 Kommkino e.V. Erstaufführung USA 2014, 96 Min., DF FREITAG 13.2. 15.00 Kinderkino RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6, D 2014, 94 Min. 17.00 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE ANDERSWO * 19.00 Erstaufführung 19.15 Philip Seymour Hoffman JACK IN LOVE USA 2010, 90 Min., OmU 21.00 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE SAMSTAG 14.2. 15.00 Kinderkino RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6 17.00 BioFach-Agenda 21 VIEL GUTES ERWARTET UNS DK 2014, 100 Min., OmU LIVE AND LET LIVE D 2015, 80 Min. * 18.00 BioFach-Agenda 21 19.00 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE 20.45 Philip Seymour Hoffman A MOST WANTED MAN SWELTER * 21.15 Kommkino e.V. SONNTAG 15.2. 11.00 Philip Seymour Hoffman SAITEN DES LEBENS USA 2012, 105 Min., OmU 15.00 Kinderkino RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6 17.00 Philip Seymour Hoffman JACK IN LOVE 19.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE USA/CDN 2005, 110 Min., OmU ANDERSWO * 19.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE SWELTER * 21.15 Kommkino e.V. MONTAG 16.2. 15.00 Kinderkino RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6 17.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE ANDERSWO * 19.00 Erstaufführung 19.15 Cinéma français CAFÉ OLYMPIQUE F 2014, 92 Min., OmU 21.15 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE SWELTER * 21.15 Kommkino e.V. DIENSTAG 17.2. 15.00 Kinderkino RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6 17.00 Philip Seymour Hoffman SAITEN DES LEBENS ANDERSWO * 19.00 Erstaufführung 19.15 Cinéma français CAFÉ OLYMPIQUE 21.15 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE THE ROOM * 21.15 Kommkino e.V. Tuesday Trash Night USA 2003, 99 Min., OmU MITTWOCH 18.2. 11.00 Preview LE CAPITAL F 2012, 114 Min., OmU 17.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE ANDERSWO * 19.00 Erstaufführung 19.15 Cinéma français CAFÉ OLYMPIQUE 21.15 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE DONNERSTAG 19.2. 15.00 Kinderkino DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10, F/IRL/B 2009, 75 Min 16.45 Erstaufführung LE CAPITAL 19.00 Philip Seymour Hoffman TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG USA/GB 2007, 117 Min., OmU DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE * 19.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL IN THE NAME OF THE SON * 21.15 Kommkino e.V. Erstaufführung F/B 2012, 80 Min., OmU FREITAG 20.2. 15.00 Kinderkino DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10 16.30 Erstaufführung LE CAPITAL 18.45 Philip Seymour Hoffman HAPPINESS USA 1998, 139 Min., OF DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE * 19.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL SAMSTAG 21.2. 15.00 Kinderkino DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10 17.00 Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE 18.45 Philip Seymour Hoffman THE MASTER USA 2012, 144 Min., OmU 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL SONNTAG 22.2. 15.00 Kinderkino DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10 16.45 Philip Seymour Hoffman HAPPINESS – DF DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE * 19.00 Erstaufführung 19.15 Erstaufführung LE CAPITAL 21.15 Philip Seymour Hoffman TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG IN THE NAME OF THE SON * 21.15 Kommkino e.V. * 19.15 Erstaufführung 19.30 CAPOTE SAITEN DES LEBENS HAPPINESS Sie spielten 25 Jahre erfolgreich zusammen, die Mitglieder eines geradezu legendären New Yorker Streichquartetts, doch dann brechen ungeklärte Konflikte, Alter und Krankheit durch und gefährden den berühmten Wohlklang. Yaron Zilbermans lebendiger, anrührender und manchmal sehr komischer Film ist ein Fest der Schauspielkunst. Man muss sie einfach alle vier nennen und rühmen: Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Mark Ivanir und Catherine Keener, die so perfekt zusammenspielen, als hätten auch sie schon 25 gemeinsame Jahre hinter sich. Musikalisch dreht sich alles um Beethovens spätes Streichquartett Nr. 14 in cis-Moll, das zu den emotionalsten Auseinandersetzungen mit der Vergänglichkeit des Lebens gehört, die abgesehen von Requien je in der Musik geschrieben wurden. So., 15.2. & Di., 17.2. „The Pursuit of Happiness“, die Suche nach dem Glück aus dem Blickwinkel dreier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die 30-jährige Joy lebt immer noch allein und wartet auf den Märchenprinzen. Trish wiegt sich in der Illusion familiären Glücks, während ihr Mann Bill die Freunde seines elfjährigen Sohnes sexuell missbraucht. Die Erfolgsautorin Helen lässt sich auf ein Geplänkel mit einem Telefonspanner ein, ohne zu ahnen, dass es sich dabei um ihren Nachbarn Allen handelt. Der wiederum, ein Patient des Psychiaters Bill, wird von Kristina verfolgt … Der vielfach preisgekrönte Film von Todd Solondz rechnet auf scharfsinnige, satirische Weise mit den Lebenslügen des amerikanischen Mittelstandes ab. Philip Seymour Hoffmann glänzt in der Rolle des unattraktiven und unglücklichen Allen, der seine Zeit onanierend und mit sexueller Belästigung totschlägt, dann aber versagt, als er die Chance hat, seine sexuellen Träume Realität werden zu lassen. Fr., 20.2. (OF) & So., 22.2. (DF) A LATE QUARTET, USA 2012, 105 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Yaron Zilberman, mit: Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Catherine Keener, Mark Ivanir u.a. CAPOTE USA/Kanada 2005, 110 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Bennett Miller, mit: Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Clifton Collins Jr., Chris Cooper, Bob Balaban u.a. Im November 1959 fesselt der Mord an einer Familie im ländlichen Kansas die Fantasie von Truman Capote, dem berühmten Autor von Frühstück bei Tiffany. Gemeinsam mit seiner Jugendfreundin Harper Lee, Autorin des kurz vor der Veröffentlichung stehenden Romans Wer die Nachtigall stört, macht sich Capote an die Recherchen vor Ort. Trotz seines großspurigen Auftretens gelingt es ihm, die Einwohner auf seine Seite zu ziehen. Während er eine gute Verbindung zu den Mördern aufbaut und das Datum ihrer Hinrichtung immer näher rückt, fordert die Arbeit an Kaltblütig – dem Buch, das die Entwicklung der amerikanischen Literatur maßgeblich beeinflussen wird – einen hohen Preis: Capote stürzt in eine persönliche und berufliche Krise. Nach dem Erscheinen des Werks 1966 vollendet er kein einziges Buch mehr. Für seine brillante Darstellung des Truman Capote wurde Philip Seymour Hoffman 2006 mit dem Oscar ausgezeichnet. So., 15.2., Mo., 16.2 & Mi., 18.2. TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU’RE DEAD, USA/Großbritannien 2007, 117 Min., 35 mm, FSK: ab 16, engl. OmU, Regie: Sidney Lumet, mit: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke, Albert Finney u.a. Die beiden Brüder Andy und Hank brauchen Geld: Andy, weil er sich und seine Firma an der Börse hoffnungslos verschuldet hat und irgendwie für seine wöchentliche Dosis Heroin aufkommen muss; Hank, weil er als geschiedener Vater Alimente bezahlen muss und seiner Tochter nicht als Versager unter die Augen treten möchte. Um sich aus der finanziellen Misere zu retten, wollen die Brüder den Juwelierladen der Eltern überfallen. Sidney Lumet konzipiert aus einem missglückten Raubüberfall ein hochkomplexes, düsteres Krimidrama, in dem es fast so schicksalsträchtig zugeht wie in einer griechischen Tragödie. Sein Film ist ein Meisterwerk, auch weil er bis in kleinere Nebenrollen perfekt besetzt ist. Der heroinsüchtige Andy wird dabei von Philip Seymour Hoffman so atemberaubend gespielt, wie er fast alles spielt. „My life“ klagt er, „doesn’t add up. Nothing connects with anything else. All of my parts don’t add up.” Do., 19.2. & So., 22.2. USA 1998, 139 Min., 35 mm, FSK: ab 16, engl. OF und DF, Regie: Todd Solondz, mit: Jane Adams, Lara Flynn Boyle, Cynthia Stevenson, Philip Seymour Hoffman, Ben Gazzara u.a. THE MASTER USA 2012, 144 Min., DCP, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Paul Thomas Anderson, mit: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams u.a. Ein Veteran, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die Alkoholsucht abdriftet, findet Halt bei einem Guru, der mit einer sektenähnlichen Gruppe von Familienmitgliedern und „Gläubigen“ durch die USA zieht. Doch die neue geistige Heimat wird auf Dauer zum Gefängnis. THE MASTER zeichnet ein komplexes Stimmungsbild der US-Gesellschaft um 1950 und ist nur in Andeutungen ein Film über den ScientologyGründer Ron Hubbard. Es ist eine Liebesgeschichte eigener Art und vor allem ein Film über Amerika in jenen Jahren nach dem großen Krieg, aus dem an Körper und Seele verletzte Veteranen zurückkamen. Paul Thomas Andersons fulminantes und visuell betörendes Epos ist geprägt vom physischen Aufeinanderprallen der beiden ungleichen Ausnahmeschauspieler Philip Seymour Hoffman und Joaquin Phoenix. Sa., 21.2. & Di., 24.2. DER KRIEG DES CHARLIE WILSON CHARLIE WILSON’S WAR, USA 2007, 102 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Mike Nichols, mit: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Emily Blunt u.a. Ein texanischer Kongressabgeordneter, Lebemann und leidenschaftlicher Antikommunist, versorgt quasi im Alleingang die afghanischen Mujaheddin nach dem Einmarsch der Sowjets in den 1980erJahren mit Waffen und Munition und unterstützt entgegen amtlicher US-Politik deren Kampf. Die schillernde Polit-Satire lebt von geschliffenen Dialogen und den überzeugenden Darstellern. „Tom Hanks und Julia Roberts sind groß in diesem Film, Philip Seymour Hoffman aber ist der Größte unter ihnen. Für diesen Schauspieler auf dem Gipfel seiner Kunst gibt es keine Nebenrollen.“ Jörg Lau, Die Zeit vom 31.1.2008 Mo., 23.2 um 19.15 Uhr NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES DAN MAHOWNY OWNING MAHOWNY, Kanada/Großbritannien 2003, 104 Min., 35 mm, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Richard Kwietniowski, mit: Philip Seymour Hoffman, Minnie Driver, John Hurt, Maury Chaykin u.a. Er ist ein stiller, unscheinbarer Mann: Dan Mahowny, Angestellter einer Bank in Toronto. Seine (wahre) Geschichte ist zugleich die Geschichte des größten, je in Kanada verübten Bankbetrugs. Denn Dan leidet an Spielsucht. Als man ihn 1982 verhaftet, erklärt er im Verhör, dass seit seinem zwölften Geburtstag nie mehr als 72 Stunden vergingen, bis er seine nächste Wette platzierte. Und Mahowny wettet auf alles: Er setzt auf Sportler, Pferde und am Spieltisch. „Zum bisher wohl besten Film über einen Spieler, wird OWNING MAHOWNY durch die Leistung von Philip Seymour Hoffman. Er triumphiert in seiner ersten Hauptrolle, weil er den Spielsüchtigen mit einer wilden Radikalität verkörpert.“ Wilfried Hippen, taz vom 16.12.2004 Do., 26.2. & Sa., 28.2. DIE GESCHWISTER SAVAGE THE SAVAGES, USA 2007, 114 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Tamara Jenkins, mit: Philip Seymour Hoffman, Laura Linney, Philip Bosco, Peter Friedman u.a. Seit vielen Jahren haben Wendy Savage und ihr Bruder Jon kaum Kontakt zu ihrem Vater und sich selbst haben sie auch immer mehr aus den Augen verloren. Doch als Lenny Savage Symptome einer fortschreitenden Demenzerkrankung zeigt, zwingt das die Geschwister, sich bitteren Kindheitserinnerungen und einer unangenehmen Aufgabe zu stellen. Jetzt müssen sie sich um einen Mann kümmern, der sie schlecht behandelt und im Stich gelassen hat. „Wunderbare Verbündete für die Entfaltung ihrer ganz und gar unsentimentalen Geschichte hat Tamara Jenkins in Laura Linney und Philip Seymour Hoffman gefunden, die ihre Seelen vor der Kamera schon immer furchtlos bloßgelegt haben. Sie bringen die Abgründe des Familienalltags in feinen Nuancen von Neurose und Lethargie, Erschöpfung und Resignation zum Klingen.“ Anke Sterneborg, SZ vom 17.5.2010 Fr., 27.2. & So., 1.3. ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT ALMOST FAMOUS, USA 2000, 161 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Cameron Crowe, mit: Patrick Fugit, Billy Crudup, Frances McDormand, Kate Hudson, Philip Seymour Hoffman u.a. San Diego, 1973: William Miller lebt, fühlt und atmet Rock ’n’ Roll. Sein großer Traum: Eines Tages will er ein bedeutender Rockkritiker werden – wie sein Vorbild Lester Bangs. Die Gelegenheit bietet sich schneller als geahnt. Für seine erste Reportage im Auftrag des angesehenen Magazins Rolling Stone soll er die „Almost FamousTournee“ der aufstrebenden Rockband Stillwater begleiten … Der ehemalige Rock-Journalist Cameron Crowe inszenierte mit seinem bisher persönlichsten Film eine tragikomische Ballade über den Verlust der Unschuld, die Illusionen der 70er Jahre und die Kommerzialisierung des Rock ’n’ Roll. Philip Seymour Hoffman spricht darin sämtlichen Popkultur-Bloggern und Musikjournalisten aus der Seele, wenn er als Real-Life-Legende Lester Bangs seinem Schützling die Mechanismen des Cool-Seins erklärt: „The only true currency in this bankrupt world is what we share with someone else when we’re uncool.“ Sa., 28.2. um 21 Uhr EINTRITT: 6,50 € • MIT FILMHAUS-FREUNDE-KARTE (15 €/JAHR) ODER NÜRNBERG STUMMFILM MIT PIANO 8,00 € • GRUPPEN AB 10 PERSONEN 4,90 € • KINDER-KI IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Ma Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen MONTAG 23.2. DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE 19.15 Philip Seymour Hoffman DER KRIEG DES CHARLIE WILSON USA 2007, 102 Min., OmU 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL IN THE NAME OF THE SON * 21.15 Kommkino e.V. DIENSTAG 24.2. 18.45 Philip Seymour Hoffman THE MASTER DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE * 19.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL IN THE NAME OF THE SON * 21.15 Kommkino e.V. MITTWOCH 25.2. 11.00 Preview BANDE DE FILLES F 2014, 112 Min., OmU DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE * 19.00 Erstaufführung 19.15 Afrikanische Kinowelten TIMBUKTU RIM/F 2014, 97 Min., OmU Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer 21.15 Erstaufführung LE CAPITAL DONNERSTAG 26.2. LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 19.15 Philip Seymour Hoffman NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES DAN MAHOWNY CDN/GB 2003, 104 Min., OmU 21.15 Erstaufführung BANDE DE FILLES WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN * 21.15 Kommkino e.V. Erstaufführung D 2014, 88 Min. FREITAG 27.2. 15.00 Kinderkino DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP ab 6, NL 2012, 80 Min. 17.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES LE CAPITAL * 18.45 Erstaufführung 19.00 Philip Seymour Hoffman DIE GESCHWISTER SAVAGE USA 2007, 114 Min., OmU 21.15 Erstaufführung BANDE DE FILLES WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN * 21.15 Kommkino e.V. SAMSTAG 28.2. 15.00 Kinderkino DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP ab 6 17.00 Philip Seymour Hoffman NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES DAN MAHOWNY 19.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 21.00 Philip Seymour Hoffman ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT USA 2000, 161 Min., OmU SONNTAG 1.3. 15.00 Kinderkino DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP ab 6 17.00 Philip Seymour Hoffman DIE GESCHWISTER SAVAGE LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 19.15 Stummfilm des Monats DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA PETROWNA D 1929, 111 Min.; Einführung: Matthias Fetzer Musikbegleitung: Wilhelm Höges (Flügel) WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN * 21.15 Kommkino e.V. 21.30 Erstaufführung BANDE DE FILLES MONTAG 2.3. LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 19.30 Cine español ANINA ROU/CO 2013, 72 Min., OmU 21.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN * 21.15 Kommkino e.V. DIENSTAG 3.3. LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 19.30 Cine español ANINA 21.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN * 21.15 Kommkino e.V. MITTWOCH 4.3. DOMINO EFFEKT D/PL 2014, 76 Min., OmU *11.00 Preview LE CAPITAL * 19.00 Erstaufführung 19.30 Cine español ANINA 21.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES DONNERSTAG 5.3. 18.15 6. FrauenFilmTage OFFIZIELLE ERÖFFNUNG 18.30 6. FrauenFilmTage CHRISTINA THÜRMER-ROHR: VORTRAG 19.30 6. FrauenFilmTage ANFANGEN – CHRISTINA THÜRMER-ROHR D 2014, 47 Min. Diskussion mit Christina Thürmer-Rohr BANDE DE FILLES * 19.15 Erstaufführung DOMINO EFFEKT * 21.15 Erstaufführung 21.15 Kommkino e.V. BREAK DOWN THAT WALL Kô Nakahira J 1959, 100 Min., OmeU FREITAG 6.3. 15.00 Kinderkino ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6, FIN 2013, 86 Min. 17.00 Erstaufführung DOMINO EFFEKT BANDE DE FILLES * 18.45 Erstaufführung 19.00 6. FrauenFilmTage UKRAINE IS NOT A BROTHEL USA 2013, 78 Min., OmeU Diskussion mit Aktivistinnen von FEMEN, moderiert von Ida Hiller 21.15 Erstaufführung DOMINO EFFEKT DIE UNTERDRÜCKUNG DER FRAU IST VOR ALLEM * 21.30 Kommkino e.V. 6. FrauenFilmTage AM VERHALTEN DER FRAUEN SELBER ZU ERKENNEN BRD 1969, 64 Min Vorfilm: TYPISCH WEIBER! BRD 1981, 17 Min. SAMSTAG 7.3. 15.00 Kinderkino ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6 17.00 6. FrauenFilmTage STEIN DER GEDULD F/D/AFG 2012, 102 Min., OmU BANDE DE FILLES * 18.45 Erstaufführung 19.00 6. FrauenFilmTage TAUSENDSCHÖNCHEN CSSR 1968, 73 Min., OmU 21.00 6. FrauenFilmTage HARD CANDY USA 2005, 104 Min., DF DOMINO EFFEKT * 21.15 Erstaufführung SONNTAG 8.3. 15.00 Kinderkino ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6 17.00 6. FrauenFilmTage DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER A 2011, 83 Min. BANDE DE FILLES * 18.45 Erstaufführung 19.00 6. FrauenFilmTage AWAKE IN A BAD DREAM NL 2013, 114 Min., OmeU 21.00 6. FrauenFilmTage DIE GESCHICHTE DER DIENERIN D/USA 1990, 109 Min., DF DOMINO EFFEKT * 21.15 Erstaufführung MONTAG 9.3. BANDE DE FILLES * 18.45 Erstaufführung 19.00 6. FrauenFilmTage DER WUNDERSAME KATZENFISCH MEX 2013, 89 Min., DF 21.00 6. FrauenFilmTage TAUSENDSCHÖNCHEN DOMINO EFFEKT * 21.15 Erstaufführung DIENSTAG 10.3. BANDE DE FILLES * 18.45 Erstaufführung 19.00 6. FrauenFilmTage DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER 21.00 6. FrauenFilmTage DER WUNDERSAME KATZENFISCH DOMINO EFFEKT * 21.15 Erstaufführung MITTWOCH 11.3. 19.00 Erstaufführung BANDE DE FILLES 21.15 Erstaufführung DOMINO EFFEKT FREITAG 13.3. BIS SONNTAG 15.3. 15.00 Kinderkino DER ROTE BALLON ab 6, F 1956, 36 Min. Vorfilm: DER JUNGE UND DER VOGEL 7 Min. FREITAG 20.3. BIS SONNTAG 22.3. 15.00 Kinderkino BEKAS ab 9, S/FIN/IRQ 2014, 92 Min. SONNTAG 22.3. 11.00 Zeit im Film DAS UNSTERBLICHE HERZ D 1938/1939, 107 Min. * 19.00 Erstaufführung 20. FILMFESTIVAL TÜRKEI/DEUTSCHLAND: FREITAG, 13.3. BIS SONNTAG, 22.3., WWW.FFTD.NET GPASS: 4,50 € INO 3,60 € * == ° Kommkino Festsaal OmU OF OmeU DF = = = = Originalfassung mit deutschen Untertiteln Originalfassung Originalfassung mit englischen Untertiteln deutschsprachige Synchronfassung 0 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS atthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: City Druck • Layout: Information und Form Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 LATEINAMERIKA-FILMTAGE IN KOOPERATION MIT DEM TRÄGERKREIS DER LATEINAMERIKAWOCHE MERCEDES SOSA, LA VOZ DE LATINOAMÉRICA Selbstbild Argentiniens als quasi europäisches Land negiert wird. Ergänzt durch Interviews und Aussagen von Wissenschaftlern reflektiert der Film auf beeindruckende Weise Gegenwart, Geschichte und Geographie des Landes. Sa., 7.2. um 17 Uhr in Anwesenheit des Drehbuchautors Diego Sachella MERCEDES SOSA – DIE STIMME LATEINAMERIKAS, Argentinien 2013, 90 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmU, Regie: Rodrigo H. Vila „Sie gab einem Kontinent eine Stimme, als diktatorische Regimes das Volk stumm halten wollten. Mercedes Sosa begründete 1963 zusammen mit anderen jungen argentinischen Künstlern das Manifest des ‚Nuevo Cancionero‘, des ‚Neuen Liedermachers‘, das Teil der politischen Bewegung gegen die Diktaturen in Lateinamerika wurde. In den folgenden Jahren entwickelte sich die junge Folkloresängerin aus armen Verhältnissen zur weltbekannten ‚Stimme Lateinamerikas‘. Vilas Film lässt mit Hilfe von Sosas Sohn und anhand von Interviews, Konzertmitschnitten und Archivmaterial eine große Musikerin und ein Kapitel lateinamerikanischer Politik wiederaufleben.“ Samay Claro, DokFest München Do., 5.2. & So., 8.2. um 19.30 Uhr MAMA COCA – DIE KRIEGER DES KOKAINS Deutschland 2012, 84 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, span. OmU, Regie: Suzan Şekerci „Eigentlich ist Coca nur eine Pflanze. Doch das aus den Blättern gewonnene Kokain ist der Grund für einen andauernden Krieg mit zahlreichen Toten. Der Film geht dorthin, wo der Konflikt um den grünen Strauch und das weiße Pulver am blutigsten tobt – nach Kolumbien. Er zeigt Bauern, Paramilitärs, Guerilleros und Dealer und beschreibt eindrücklich, wie ein Land von einem Drogenkrieg dominiert wurde und wird, während das Rauschmittel anderswo als Partykick dient.“ Filmbewertungsstelle Wiesbaden Die Eintrittsgelder der beiden Vorstellungen werden als Spende an die Yanakona Indianer weitergegeben. Fr., 6.2. um 17.30 Uhr & Mo., 9.2. um 19 Uhr MELAZA Kuba 2014, 80 Min., DCP, FSK: ab 0, span. OmU, Regie: Carlos Lechuga, mit: Yuliet Cruz, Armando Miguel Gómez u.a. Nach der Schließung der örtlichen Zuckerfabrik ist der kleine kubanische Ort Melaza praktisch 6. FRAUENFILMTAGE TACACHO Kolumbien/Schweiz 2013, 70 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmeU, Regie: Felipe Monroy MELAZA ausgestorben. Unter den wenigen Bewohnern, die noch dort leben, sind auch Aldo und Monica, die sich lieben wie am ersten Tag, aber nicht ganz wissen, wie es weitergehen soll. Doch Kuba wäre nicht Kuba, wenn man nicht mit Improvisation und Einfallsreichtum nach einer Lösung suchen würde. „Einzigartige Dekors, sorgsame Fotografie und ein Humor, der seine Kraft aus der Situation bezieht, prägen diesen nachdenklich-amüsanten Liebesfilm, der uns eine starke Innenansicht Kubas bietet.“ Walter Ruggle, Trigon-Film Fr., 6.2. um 21.15 Uhr & Di., 10.2. um 19 Uhr RETRATOS DE OTRO PAÍS. 200 AÑOS DESPUES BILDER EINES ANDEREN LANDES. ARGENTINIEN 200 JAHRE SPÄTER, Argentinien 2010, 90 Min., DVD, FSK: k. A., span. OmeU, Regie: Clarisa Navas, Drehbuch: Diego Sachella 2010 feierte das offizielle Argentinien seine 200-jährige Unabhängigkeit von Spanien. Neben den Nachkommen der europäischen Einwanderer leben in Argentinien auch unterschiedliche indigene Völker, deren Dasein im Lauf der Jahrhunderte nicht leichter geworden ist. Der mit einfachen Mitteln gedrehte Dokumentarfilm beleuchtet anhand von Interviews die Situation der indigenen Bürgerinnen und Bürgern, die anlässlich der Zweihundertjahrfeier nicht mitjubeln, weil ihre Existenz durch das vorherrschende „In dem kleinen Ort Nueva Esperanza in Kolumbien werden ganz besondere Filme gedreht, Filme gegen das Vergessen. 680 Vertriebene haben dort Zuflucht vor den Paramilitärs, der Guerilla und den Soldaten der Armee gefunden, die sie unter Druck setzen, foltern, entführen und töten. In Gesprächen werden die traumatischen Erlebnisse aufgearbeitet. Im Anschluss schreiben sie Drehbücher und reinszenieren das von ihnen Erlebte selbst vor der Kamera. So mischen sich dokumentarische Aufnahmen mit inszenierten, Schauspiel wird zur Realität und das Filmprojekt nicht nur zur Verarbeitung der Vergangenheit sondern auch zu ihrer Archivierung und damit ein Beitrag gegen das Vergessen.“ Sina Weber, DokFest München So., 8.2. um 18 Uhr & Mi., 11.2. um 19 Uhr EL MUDO Peru 2013, 86 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmeU, Regie: Daniel und Diego Vega, mit: Fernando Bacilio, Lidia Rodríguez, Juan Luis Maldonado u.a. Nach einer kurzen Untersuchung kommt die Polizei zum Schluss, dass der Schuss, der den Richter Constantino Zegarra fast getötet hätte, nichts weiter als ein Irrläufer war. Doch Constantino ist überzeugt davon dass ihn jemand umbringen wollte und rollt den Fall wieder auf … Der peruanische Film EL MUDO der Brüder Daniel und Diego Vega ist eine düstere Komödie um Korruption und Gerechtigkeit. 2013 wurde Schauspieler Fernando Bacilio für seine Interpretation des Richters als bester männlicher Darsteller mit dem Leoparden beim Filmfestival in Locarno ausgezeichnet. Sa., 7.2. um 19.30 Uhr PRÄSENTIERT VON MUFFFIN – MÄDCHEN UND FRAUEN FACHFORUM IN NÜRNBERG IN KOOPERATION MIT DEM FILMHAUS NÜRNBERG. WWW.FRAUEN-IN-NUERNBERG.DE OFFIZIELLE ERÖFFNUNG Do., 5.3. um 18.15 Uhr VORTRAG VON DR. CHRISTINA THÜRMER-ROHR Do., 5.3. um 18.30 Uhr ANFANGEN – DR. CHRISTINA THÜRMER-ROHR Deutschland 2014, 47 Min., DCP, FSK: k. A. Regie: Gerd Conradt Die feministische Theoretikerin, emeritierte Professorin der TU-Berlin, Sozialwissenschaftlerin und Musikerin Christina Thürmer-Rohr hat eine ganze frauenbewegte Generation geprägt. Ihre Arbeit kreist um Herrschafts- und Patriarchatskritik, um Gewaltkritik, Opferkritik, um Mittäterschaft – und Freundschaft. Do., 5.3. um 19.30 Uhr, anschließend Diskussion UKRAINE IS NOT A BROTHEL USA 2013, 78 Min., DCP, FSK: k. A., ukrain./russ. OmeU, Regie: Kitty Green Die Frauenrechtlerinnen FEMEN unterdrückt von einem männlichen Mastermind? Kitty Green zeigt in ihrer Dokumentation mutige und starke Aktivistinnen bei ihrem medienwirksamen Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen weltweit. Aber sie zeigt erstmals auch den Mann im Hintergrund Viktor Swjatski, der sich selbst als Patriarch outet. Nach dem Film diskutieren wir mit zwei Aktivistinnen von FEMEN-Germany, moderiert von Ida Hiller. Fr., 6.3. um 19 Uhr, anschließend Diskussion STEIN DER GEDULD Frankreich/Deutschland/Afghanistan 2012, 102 Min., DCP, FSK: ab 12, Regie: Atiq Rahimi In einer Stadt in Afghanistan kniet eine junge Frau an der Seite ihres schwer verletzten Mannes, der im Koma liegt. Sie erzählt ihm, was sie vorher nie zu sagen wagte, von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet, ihren Wünschen und Geheimnissen. Er wird zu ihrem Stein der Geduld, der ohne zu urteilen alles in sich aufnimmt. Sa., 7.3. um 17 Uhr TAUSENDSCHÖNCHEN SEDMIKRÁSKY, CSSR 1968, 73 Min., DCP, FSK: ab 16, tschech. OmU, Regie: Věra Chytilová, mit: Jitka Cerhová, Ivana Karbanová u.a. Ein Film, der uns abwechselnd albern kichern, herzhaft lachen und glücklich strahlen lässt. Am Anfang waren zwei Mädchen: Marie 1 und Marie 2. Sie ohrfeigen sich ins Paradies und von da an tun sie, was ihnen gefällt: Es wird geschlemmt und sich daneben benommen bis am Ende nicht mal mehr der Film selbst vor ihnen sicher ist … Frech, subversiv, quietschbunt und anarchistisch mit visuellen Tricks von 1966. Sa., 7.3. & Mo., 9.3. HARD CANDY USA 2005, 104 Min., 35 mm, FSK: ab 18, DF, Regie: David Slade, mit: Ellen Page, Patrick Wilson, Sandra Oh u.a. Zu späterer Stunde präsentieren wir einen Psychothriller in Kammerspieloptik für sehr starke Nerven. Ein 14-jähriges Mädchen rächt sich an einem jungen Mann, stellvertretend für die Verbrechen aller Männer an Frauen. Der Film ist ein Statement gegen sexuellen Missbrauch, provoziert durch die Darstellung einer radikalen Selbstjustiz jedoch Diskussionen. Sa. 7.3. um 21 Uhr KOMMKINO e.V. zeigt Skurriles aus der Urzeit der Emanzipation: DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER Konzeptfilmer Hellmuth Costard zeigt einen jungen Mann, der mit großer Spielfreude den Tagesablauf einer Hausfrau vollführt. Österreich 2011, 83 Min., DCP, FSK: k. A., Regie: Renata Schmidtkunz Die aus Wien stammende amerikanische Schriftstellerin Ruth Klüger blickt auf ein bewegtes Leben zwischen Wien, Kalifornien, Göttingen und Israel zurück. Über das persönliche Schicksal von Ruth Klüger schafft der Film eine Auseinandersetzung mit dem Überleben nach dem Holocaust. So., 8.3. & Di., 10.3. AWAKE IN A BAD DREAM Niederlande 2013, 114 Min., DCP, FSK: k. A., niederl. OmeU, Regie: Petra Lataster-Czisch, Peter Lataster Ingrid, Vicky und Sabrina sind drei von vielen Frauen, die an Brustkrebs erkranken. Ein Film der in Zeiten von Mammographiescreening, Verunsicherung und verbreiteter Angst vor Brustkrebs Frauen Mut machen kann. So., 8.3. um 19 Uhr DIE GESCHICHTE DER DIENERIN Deutschland/USA 1990, 109 Min., 35 mm, FSK: ab 16, Regie: Volker Schlöndorff, mit: Natasha Richardson, Faye Dunaway, Robert Duvall, u.a. Volker Schlöndorff entwirft nach dem Roman Der Report der Magd von Margaret Atwood eine düstere Zukunftsvision einer männerdominierten und frauenverachtenden Welt, in der Frauen um ihre Identität kämpfen müssen. So., 8.3. um 21 Uhr DER WUNDERSAME KATZENFISCH LOS INSÓLITOS PECES GATO, Mexiko 2013, 89 Min., DCP, FSK: ab 0, DF, Regie: Claudia Sainte-Luce Die mexikanische Regisseurin Claudia SainteLuce erzählt in ihrer Tragikomödie von einer jungen Frau, die in einer gefährdeten Familie Nähe und Liebe kennenlernt. Ihr Film erhielt denPreis der Internationalen Kritik auf dem Toronto Film Festival. Mo., 9.3. & Di., 10.3. DIE UNTERDRÜCKUNG DER FRAU IST VOR ALLEM AM VERHALTEN DER FRAUEN SELBER ZU ERKENNEN BRD 1969, 64 Min., 16 mm, FSK: k. A., Regie: Hellmuth Costard, mit: Christoph Hemmerling Vorfilm: TYPISCH WEIBER! BRD 1981, 17 Min., 16 mm, FSK: k. A., Regie: Claus Striegel, Bertram Verhaag, Walter Harrich Die Rachefantasie der 12-jährigen Monika wird für kurze Zeit Wirklichkeit: die völlige Rollenumkehrung von Jungen und Mädchen. Fr., 6.3. um 21.30 Uhr BLUTSSCHWESTERN Deutschland 2013, 24 Min., DVD, FSK: k. A., Regie: Ulrike Westermann, Arice Siapi, Kate Whitley Der Film ist eine interkulturelle Expedition in die weibliche Normalität zu einem Thema, das alle Frauen betrifft. MONDBLUT FEIERN ODER WIE DIE ZÜRCHERERINNEN ZU IHREN MENSTRUATIONSHÜTTEN KAMEN Schweiz 1990, 22 Min., DVD, FSK: k. A., Regie Beatrice Breitschmid Eine Zeitreise ins Ende der achtziger Jahre. Ein sehr vergnüglicher Film, der nachdenklich stimmt und zum Austausch anregt. Di., 10.3. um 19 Uhr mit sich anschließender Diskussion. Diese Veranstaltung ist exklusiv für Frauen! Ort: FMGZ, Fürther Str. 154, Nürnberg Vorankündigung „WÜNSCH DIR WAS!“ – NUR NICHT DAS! Die Veranstaltung führt mit Film in das Thema „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ ein. Do., 23.4. um 18 Uhr Bildungszentrum, Fabersaal ERSTAUFFÜHRUNGEN DIE LETZTEN GIGOLOS Deutschland 2014, 86 Min., DCP, FSK: ab 0, Regie: Stephan Bergmann Ob leidenschaftlicher Tango im Teesalon, entspannter Spaziergang an Bord oder Tagesausflüge an exotischen Urlaubszielen, “die letzten Gigolos“ sind graumelierte Herren von Welt. Sie verbringen ihren Lebensabend auf Kreuzfahrtschiffen – als Unterhalter für amüsierwillige Frauen ab 60, die zahlungskräftig CINEMA ITALIANO ihren Urlaubsträumen nachhelfen. Organisiert von Agenturen und angestellt von Reedereien bereisen sie die Weltmeere und werden belohnt mit dem Abenteuer Kreuzfahrt und der Flucht aus ihrem meist einsamen und armen Seniorendasein zu Hause. Doch taugt das Kreuzfahrtschiff nur begrenzt als Spielwiese für ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben. So liegt es an den Kavalieren selbst, mit Glück und Talent ihrem Traum etwas näher zu kommen. Gemeinsam mit dem Frankfurter Peter Nemela (74) begibt sich Regisseur Stephan Bergmann auf die Spuren derer, die als „Eintänzer und Gentleman“ auf Kreuzfahrtschiffen hoffen, ihre Sehnsüchte zu verwirklichen, aber auch von jenen, die niemals aufgeben werden, sie zu suchen. Do., 5.2. bis Mi., 11.2. ANDERSWO Deutschland 2014, 85 Min., DCP, dt./engl./hebr./jid. OmU, FSK: ab 0, Regie: Ester Amrami, mit: Neta Riskin, Golo Euler u.a. Noa ist Anfang 30, lebt seit acht Jahren in Berlin und steckt in einer Krise. Wo gehört sie hin? Zu Jörg, ihrem deutschen Freund, bei dem sie gerade eingezogen ist, oder nach Israel zu ihrer Familie und ihren alten Freunden? Spontan fliegt sie für ein paar Tage in die Heimat, um Klarheit zu gewinnen. Doch was als Kurztrip gedacht war, dehnt sich aus. Ihre geliebte Oma liegt im Sterben und alte Familienkonflikte kochen wieder hoch. Als völlig überraschend auch noch Jörg nach Israel kommt, um seine Liebe zurück zu holen, ist das emotionale Chaos perfekt. Jörg lernt nicht nur zum ersten Mal Noas Familie kennen, sondern auch ganz neue Seiten an seiner Freundin. ANDERSWO ist ein poetisches, berührendes, aber auch komisches Drama über Heimat und Entwurzelung in Zeiten der Globalisierung. Do., 5.2. bis Mi., 18.2. SI PUÒ FARE, Italien 2008, 111 Min., ital. OmU, 35 mm, FSK: ab 12, Regie: Giulio Manfredonia, mit: Andrae Bosca, Anita Caprioli, Claudio Bisio u.a. Mailand in den bewegten 1980er Jahren: Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird dazu verdonnert, die Leitung einer italienischen Kooperative zu übernehmen, in der geistig Kranke, die aus der geschlossenen Anstalt entlassen wurden, mit Wohlfahrtsarbeit und Medikamenten ruhig gestellt werden. Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit ihnen eine neue Würde geben könnte und das gelingt ihm mit erstaunlichem Erfolg! Mit viel Situationskomik und einem Schuss Tragik zeigt der Film die turbulenten Abenteuer dieser ungewöhnlichen Kooperative auf ihrem Weg zurück ins Leben. Auch dank der hervorragenden Darsteller formuliert der Film ein liebenswertes Plädoyer für den respektvollen Umgang mit Menschen jenseits der Normen. Mo., 9.2. bis Mi., 11.2 um 19.15 Uhr CINEMA FRANÇAIS DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Deutschland/Schweiz 2014, 87 Min., DCP, FSK: ab 0, Regie: Maurizius Staerkle-Drux Gottfried Böhm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Architekten der Gegenwart. Als Sohn eines Kirchenbauers ist er Patriarch einer Architektendynastie, zu der inzwischen seine Söhne Stephan, Peter und Paul gehören. Heute betreibt jeder sein eigenes Architekturbüro, doch alle immer noch unter einem Dach – zusammen mit ihrem Vater. Es ist nicht leicht für sie, sich unter dem Markenzeichen „Böhm“ einen eigenen Namen zu machen. Aber allen dreien gelingt es, herausragende Großbauten zu realisieren: Stephan etwa mit der Hauptverwaltung der Deutschen Bahn in Frankfurt, Peter u.a. mit dem Museum Ägyptischer Kunst in München und Paul mit der Kölner Zentralmoschee. Über zwei Jahre hinweg hat Maurizius Staerkle-Drux die Arbeit und das Leben der Böhms begleitet und zeichnet ein ebenso intimes wie prägnantes Portrait – über die Komplexität und Untrennbarkeit von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst. Do., 12.2. bis Mi., 25.2. LE CAPITAL Frankreich 2012, 114 Min., franz./engl. OmU, DCP, FSK: ab 16, Regie: Costa-Gavras, mit: Gad Elmaleh, Gabriel Byrne, Natacha Régnier u.a. Wie kann man, in Zeiten, in denen Kapital gänzlich unsichtbar geworden ist, eigentlich noch über Geld reden? Und, was noch schwieriger ist, wie kann man es im Kino darstellen? Diese Frage bildet den Kern für LE CAPITAL, den ausgezeichneten neuen Film vom Altmeister des Polit-Dramas, Costa-Gavras. Im Zentrum steht Marc Tourneuil. Tourneuil, dessen Name lautmalerisch mit den französischen Begriffen für Qual, Pein und Wendepunkt spielt, ist in der Finanzwelt ein „Homo novus“, ein Aufsteiger, der allein durch persönliche Fähigkeiten in den ersten Kreis der Macht vordringt, nicht durch Protektion. Manchmal spielt aber auch der Zufall mit. Als der Vorstand der börsennotierten „Phenix Bank“ auf dem Golfplatz einen Herzanfall erleidet, wird der ehrgeizige Tourneuil zum neuen leitenden Geschäftsführer ernannt. WIR SCHAFFEN DAS SCHON CAFÉ OLYMPIQUE Frankreich 2014, 92 Min., DCP, franz. OmU, FSK: ab 0, Regie: Robert Guédiguian, mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Jac Boudet u.a. Es ist ihr Geburtstag, aber Ariane war nie einsamer. Die Kerzen auf dem Kuchen sind angezündet, aber Familie und Freunde haben abgesagt. Ariane beschließt aus ihrem Alltag auszubrechen. Mutig begibt sie sich nach Marseille auf eine Reise ins Ungewisse: Sie schläft auf einem Boot, versöhnt sich mit ihrer verstorbenen Mutter, bricht in ein Museum ein und traut sich vor großem Publikum zu singen. „Der poetische, kleine Film mit Ariane Ascaride als Heldin wider Willen ist liebenswert witzig, fantasievoll erzählt, schön anzusehen und zusätzlich ein cineastisches Vergnügen: Robert Guédiguian schwelgt in Filmzitaten aus der gehobenen Filmkunst und erlaubt sich einige kühne Scherze, die erst am Ende aufgelöst werden.“ programmkino.de Mo., 16.2. bis Mi., 18.2. um 19.15 Uhr CINE ESPAÑOL Schnell verändert er den Firmenkurs und lässt sich auf riskante Geschäfte mit einem reichen Investor ein, erkennt aber gerade noch, dass dieser Phenix schlucken will. Der abgründig-spannende Thriller aus der Finanzwelt verbindet das Börsendrama mit Beobachtungen über Gier und Täuschung, Ehrgeiz und Machtkämpfe zum furiosen Porträt des modernen Kapitalismus. Do., 19.2. bis Mi., 4.3. BANDE DE FILLES Dauer nicht darüber hinwegtäuschen, dass zukunftsweisende Entscheidungen anstehen. Der aus Laiendarstellerinnen gebildete, komplett schwarze Cast bringt die Energie und die Authentizität mit, Regisseurin Céline Sciamma steuert die Neugier auf das besondere Milieu und den kritischen Blick auf die sozialen Verhältnisse bei. Das Ergebnis sprüht Funken.“ Viennale 2014 Do., 26.2. bis Mi., 11.3. Frankreich 2014, 112 Min., OmU, DCP, FSK: k.A., Regie: Céline Sciamma, mit: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh, Marietou Touré u.a. „Sie sind jung und schön und lebenslustig, sie sind arm und marginalisiert und unterdrückt. Die Mädchengang um Lady, der Marieme sich anschließt, macht mal Paris, mal die Hoods – die Banlieus Bagnolet und Bobigny – unsicher. Doch all die lautstarke Großmäuligkeit und all das coole Posen, die Frechheit, das Feiern und Flirten können auf DOMINO EFFEKT ANINA Uruguay/Kolumbien 2013, 72 Min., DCP, span. OmU, FSK: ab 0, Regie: Alfredo Soderguit Anina Yatay Salas, ein nachdenkliches Mädchen mit roten Haaren, mag ihren Namen gar nicht. Jeder einzelne Teil davon ist ein Palindrom, kann also vorwärts und rückwärts gelesen werden. Damit ziehen ihre Mitschülerinnen sie auf, vor allem Aninas erklärte Feindin Yisel. Als die Mädchen sich auf dem Pausenhof prügeln, müssen beide zur strengen Direktorin, die eine besonders nervenaufreibende disziplinarische Maßnahme für die beiden parat hat. Sie bekommen einen schwarzen versiegelten Briefumschlag, den sie eine Woche lang nicht öffnen dürfen. Von Alpträumen geplagt, ziehen sich die Tage für Anina in die Länge. Zusammen mit ihrer besten Freundin schmiedet Anina allerhand Pläne, um im Voraus an den Inhalt des Kuverts zu kommen. Allmählich erkennt Anina in Yisel eine Schicksalsgenossin, die sogar noch größere Probleme hat als sie selbst. Eine zaghafte Annäherung beginnt. Eine handgezeichnete Animationsfilmperle: mit viel Charme, trockenem Witz und (kinder-)philosophischem Tiefgang, der auch auf der Berlinale überzeugen konnte. Mo., 2.3. bis Mi., 4.3. um 19.30 Uhr AFRIKANISCHE KINOWELTEN Deutschland/Polen 2014, 76 Min., DCP, FSK: ab 0, abchas./russ. OmU, Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski TIMBUKTU Abchasien ist ein vergessenes, vom Krieg gezeichnetes Land – nahe gelegen an aktuellen Krisenherden wie Krim und Ostukraine. An der Küste des Schwarzen Meeres gelegen war die nicht anerkannte Republik früher Strandidyll für glückliche Sowjets. Heute zerfallen die Palastartigen Hotels im Wind des Post-Kommunismus. Auf den Ruinen eines Staates, den es nie wirklich gegeben hat, beginnen Natascha und Rafael ihr gemeinsames Leben. Doch während er als Sportminister damit beschäftigt ist, einen internationalen Domino-Event auf die Beine zu stellen, entgeht ihm, dass seine russische Ehefrau keinen Fuß auf den Boden bekommt. „Nahezu meisterlich ist es Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski gelungen, die privaten Familienkonflikte einer Mesalliance mit den Mit BAMAKO warf der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako 2006 einen treffend bösen Blick auf das Gebaren der Weltbank. Jetzt nimmt er den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte stehen könnte: TIMBUKTU zeigt, wie unter dem Deckmantel des Islams der Bevölkerung eine Gewaltherrschaft aufgezwungen wird: Bekleidungsvorschriften für die Frauen werden erlassen, Musik wird verboten – selbst die Kinder dürfen nicht mehr Fußball spielen und werden Zeugen einer dramatischen Intoleranz. Sissako setzt diesem Terror eine zutiefst menschliche Erzählung entgegen: Mauretanien/Frankreich 2014, 97 Min., DCP, FSK: ab 12, OmU (Französisch, Arabisch, Tamascheq), Regie: Abderrahmane Sissako, mit: Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki, Abel Jafri u.a. zuweilen ins Absurde gehenden politischen Realitäten Abchasiens spiegelbildlich zu verbinden. So, wie das Paar sich noch finden muss, ist das Land auf der Suche nach sich selbst.“ Cornelia Klauß Do., 5.3. bis Mi., 11.3. Der gesellschaftliche Zerfall unter dem Druck der Islamisten reicht für Sissako bis in die persönlichen Beziehungen einer in großer Einfachheit lebenden Hirtenfamilie. Ein Nachbarschaftsstreit eskaliert und führt zur Katastrophe In Kooperation mit: Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA), KUF – Kulturelle und politische Bildung Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer Mi., 25.2. um 19.15 Uhr KINDERKINO BÄREN USA 2014, 78 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey Eine Grizzlybär-Familie in den eiskalten Weiten Alaskas. In wunderschönen Bildern sieht man das Aufwachsen der jungen Bären. Fr., 6.2. bis So., 8.2. um 15 Uhr RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN Deutschland 2014, 94 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Neele Leana Vollmar Der „tiefbegabte“ Rico lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Berlin. Als er mal wieder vor seinem Haus Fundstücke auf der Straße sammelt, trifft er Oskar. Er ist hochbegabt, trägt zur Sicherheit immer einen Helm und wird schnell zu Ricos Freund. Fr., 13.2. bis Di., 17.2. um 15 Uhr Am Mi., den 18.2. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser DAS GEHEIMNIS VON KELLS Frankreich/Irland/Belgien 2009, 75 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, empfohlen ab 10, Regie: Tomm Moore, Nora Twomey Irland im 9. Jahrhundert: Ein Abt möchte einen großen Wall errichten, um seine Abtei vor Plünderungen zu schützen. Sein Neffe soll seine Nachfolge antreten … Die faszinierende Mixtur aus handgemalten Zeichnungen und neuester Computertechnik brachte dem Film 2010 eine Oscar-Nominierung als „Bester Animationsfilm“ sowie zahlreiche Preise auf internationalen Filmfestivals ein. Do., 19.2. bis So., 22.2. um 15 Uhr DER KLEINE ZAPPELPHILIPP Niederlande 2012, 80 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, Regie: Anna van der Heide Der siebenjährige Bram interessiert sich für alle Dinge, die um ihn herum passieren. In seinem Erfindungsnotizbuch hat alles seinen Platz: die Toilette steht auf Platz 85, der Gameboy auf 25. Und er kann es kaum erwarten, endlich in die Schule zu kommen … Fr., 27.2. bis So., 1.3. um 15 Uhr Am Mi., den 4.3. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser ELLA UND DER SUPERSTAR Finnland 2013, 86 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Marko Mäkilaakso Es ist nicht mehr lange Zeit bis zum großen Mathetest, der entscheidend für die Versetzung ist. Doch Ella und ihre Klasse haben etwas Besseres zu tun, als Mathematik zu lernen: Sie gründen eine Band und wollen Pekka zum Rockstar machen. Fr., 6.3. bis So., 8.3. um 15 Uhr DER ROTE BALLON Frankreich 1956, 36 Min., FSK: ab 6, Blu-ray, ohne Dialoge, Regie: Albert Lamorisse Pascal, ein kleiner Junge in Paris, findet eines Morgens einen großen roten Luftballon, der an einem Laternenpfahl festgebunden ist. Das höchst eigenwillige Verhalten des Ballons bringt Pascal in viele heikle Situationen. Vorfilm: DER JUNGE UND DER VOGEL (7 Min., DVD, FSK: ab 6, Regie: Assad Bina Khahi & Maryam Fahimi): Ein Vogel auf dem Bild eines kleinen Jungen beschwert sich, dass es regnet … Fr., 13.3. bis So., 15.3. um 15 Uhr BEKAS Schweden/Finnland/Irak 2014, 92 Min., DCP, FSK: ab 6, empfohlen ab 9, Regie: Karzan Kadar Irak 1990: Die beiden Brüder Dana und Zana leben als Waisenkinder auf der Straße. Nachdem sie SUPERMAN im Kino gesehen haben, beschließen sie, nach Amerika zu reisen. Am Ende ist es nicht wichtig, dass sie ihr Ziel erreichen, sondern dass sie den anderen an ihrer Seite wissen. Fr., 20.3. bis So., 22.3. um 15 Uhr Am Mi., den 25.3. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser VORSCHAU APRIL WERKSCHAU THOMAS ARSLAN 2.4. bis 19.4. ZEIT IM FILM 22.3. bis 12.4. (in Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum zur Ausstellung „Die älteste Taschenuhr der Welt“) RUSSISCHE FILMTAGE 23.4. bis 29.4. TERZA VISIONE – FESTIVAL DES ITALIENISCHEN GENREFILMS 27.3. bis 29.3. (In Kooperation mit dem KommKino e.V.) STUMMFILM DES MONATS DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA PETROWNA Deutschland 1929, 111 Min., 35 mm, restaurierte Fassung von 1999, FSK: k. A., Regie: Hanns Schwarz, mit: Brigitte Helm, Franz Lederer, Warwick Ward, Lya Jan u.a. Kurz vor der Einführung des Tonfilms repräsentiert DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA PETROWNA einen Höhepunkt der technischen und ästhetischen Möglichkeiten des stummen Films. Elegant gleitet die entfesselte Kamera durch die Kulissen und erzählt vom tristen Leben der jungen Geliebten eines reichen Obersten im Russland des dahinsiechenden Zarismus. Nina Petrowna will ausbrechen aus der lieblosen Routine und dem kalten Luxus. Für einen jungen Kornett lässt sie alle Sicherheiten hinter sich, und an seiner Seite blüht sie auf. Doch der alte Oberst fühlt sich hintergangen und fädelt eine Intrige ein, die sie zur Rückkehr zwingt … Die Erfüllungen des Films liegen in den stummen Zwiegesprächen, die er sichtbar macht. Worte sind nicht vernehmbar, aber man liest sie von den Menschen ab, von ihren Zügen, von ihren Händen. Ekstasen der Hingabe und Tragödien der Not, Festtag und Alltag, Verzückung und Verzweiflung. Die Art, wie Stimmungen geschaffen oder gesteigert werden, wie sie abreißen oder verklingen, ist meisterhaft. Einführung: Matthias Fetzer Musikbegleitung: Wilhelm Höges (Flügel) So., 1.3. um 19.15 Uhr 20. FILMFESTIVAL TÜRKEI/DEUTSCHLAND Am Freitag, den 13. März um 19 Uhr ist es wieder soweit: das Filmfestival Türkei/Deutschland wird mit einem Gala-Abend in der Tafelhalle feierlich eröffnet. An diesem Abend werden zwei hochkarätige Künstler des türkischen Kinos mit Ehrenpreisen ausgezeichnet: Schauspieler und Leinwand-Idol Şener Şen und Regisseur Yavuz Turgul. Nach der Galavorstellung werden die Ehrengäste einen Klassiker des türkischen Kinos präsentieren: ESKIYA – DER BANDIT (Regie: Yavuz Turgul, mit: Şener Şen, Uğur Yücel u.a.), eine melodramatische Räubergeschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft in Istanbul. ESKIYA – DER BANDIT ist einer der erfolgreichsten türkischen Filme aller Zeiten. Ein weiterer renommierter Gast des Festivals wird Nuri Bilge Ceylan sein, der den Nürnbergern mittlerweile nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Fotograf bekannt ist. Er präsentiert seinen 2014 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Film KIŞ UYKUSU - WINTERSCHLAF (Regie: Nuri Bilge Ceylan, mit: Haluk Bilginer, Aydın Demet Akbağ, Necla u.a.) höchstpersönlich. Darin geht es um den ehemaligen Schauspieler Aydin, der in den Bergen Kappadokiens ein romantisches Höhlen-Hotel betreibt. Er lebt hier mit seiner jungen Frau Nihal und der frisch geschiedenen Schwester Necla, verwaltet die geerbten Güter der Familie und will ein Buch schreiben. Vor den Fenstern bedeckt allmählich der Schnee die Landschaft, und drinnen brechen die beiden Frauen ihr Schweigen. Nuri Bilge Ceylan seziert die Selbstgefälligkeit eines Mannes so bravourös, dass die 196 Filmminuten zu einem packenden Schaustück geraten, dessen Sog man sich kaum entziehen kann. Der prämierte Film ist schauspielerisch und visuell ein Kinoerlebnis von großer Intensität. Das Filmfestival wird auch in seinem Jubiläumsjahr die Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme, die in beiden Ländern in den Produktionsjahren 2013/2014 brillierten, in einem spannenden Programm im Filmhaus und Festsaal des Künstlerhauses vorstellen. Im Mittelpunkt steht der Wettbewerb der Spielfilme und der Kurzfilme. Die Preisverleihung wird am 21. März im Festsaal des KunstKulturQuartiers stattfinden. Veranstalter: Interforum e.V. in Zusammenarbeit mit dem KunstKulturQuartier, www.fftd.net