1642 Filmhaus-Programm 02-15 v3.indd

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1642 Filmhaus-Programm 02-15 v3.indd
FILMHAUS 2-3/15
TAUSENDSCHÖNCHEN
Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg
filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340
FILMHAUS FEBRUAR/MÄRZ
HOMMAGE AN PHILIP
SEYMOUR
HOFFMAN
(SEITE 1 UND 2)
LATEINAMERIKA-FILMTAGE
6. FRAUENFILMTAGE
(SEITE 3)
STUMMFILM DES MONATS
FILMFESTIVAL
TÜRKEI/DEUTSCHLAND
(EINKLAPPER AUSSEN)
KINDERKINO
VORSCHAU
(EINKLAPPER INNEN)
ERSTAUFFÜHRUNGEN
CINEMA ITALIANO
CINEMA FRANÇAIS
CINE ESPAÑOL
AFRIKANISCHE
KINOWELTEN
(RÜCKSEITE)
ZEIT IM FILM
DAS UNSTERBLICHE HERZ
Deutschland 1938/39, 107 Min., 35 mm, FSK: ab 16, Regie: Veit Harlan, mit:
Kristina Söderbaum, Heinrich George, Paul Henckels, Paul Wegener u.a.
Nürnberg zur Zeit Albrecht Dürers: der Schöpfer des
ersten Globus, Martin Behaim, erforscht die geographische Beschaffenheit der Erde, bedarf dazu aber einer geeigneten Schiffsuhr. Sogleich macht sich der gerade erst
bei einem Unfall angeschossene Kunstschlosser Meister
Peter Henlein daran, eine solche Uhr zu konstruieren. Als
er erfährt, dass ein Fragment des Projektils weiterhin sein
Herz bedroht, gerät die Erfindung zu einem Wettlauf mit
der Zeit.
Auf dem Höhepunkt seiner NS-Filmkarriere inszenierte
Veit Harlan DAS UNSTERBLICHE HERZ in einer dem Geniekult huldigenden Mischung aus melodramatisch glorifizierter Opferbereitschaft, epochalem, historisch nicht
unumstrittenem Erfindergeist und waffentechnischem
Modernisierungsstreben.
In Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum zur Ausstellung: „Die älteste Taschenuhr der
Welt“
Einführung: Werner Sudendorf, Filmhistoriker
und Leiter der Sammlungen der Deutschen Kinemathek (Berlin).
Sonntag, 22.3. um 11 Uhr
HOMMAGE AN PHILIP SEYMOUR HOFFMAN
Am 2. Februar vergangenen Jahres ist Philip Seymour
Hoffman im Alter von nur 46 Jahren gestorben. Mit ihm
hat das Kino einen atemberaubenden und wandlungsfähigen Charakterdarsteller verloren, der selbst seine
kürzesten Auftritte zum Ereignis machte. Das Filmhaus
würdigt den großen Schauspieler mit einer elf Filme umfassenden Hommage, beginnend mit der John-le-CarréVerfilmung A MOST WANTED MAN (2014), in der er zum
letzten Mal vor der Kamera stand. Wir freuen uns, dass
wir alle Filme in der Originalfassung (mit Untertiteln)
präsentieren können, Philip Seymour Hoffman also nicht
nur im Bild, sondern auch durch seine unverwechselbare
Stimme erlebbar machen können.
1967 in Fairport im Bundesstaat New York geboren,
wurde Philip Seymour Hoffman an der renommierten
Schauspielschule der New York University, der Tisch
School of the Arts, ausgebildet. Weil er sich bereits
früh der Schauspielerei zuwandte, hinterlässt er trotz
seines frühen Todes ein vergleichsweise großes Werk.
Seit 1991 spielte Hoffman in 53 Filmen mit, zunächst
fast ausschließlich in Nebenrollen. Ende der 90er Jahre verschafften ihm Auftritte in P.T. Andersons BOOGIE
NIGHTS (1997), Todd Solondz’ HAPPINESS (1998) und
seine Darstellung des legendären Musikkritikers Lester
Bangs in ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT (2000),
ersten verhaltenen Ruhm. Als er bereits Gefahr lief, auf
Nebenrollen festgelegt zu werden, verkörperte er 2004
einen monomanischen Spieler in Richard Kwietniowskis
NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES DAN
MAHOWNY, dem ersten Film, den er praktisch alleine
trägt. Sein Ruhm steigerte sich, bis er in CAPOTE (2005)
zum Star wurde. Die Titelrolle in dem Biopic brachte Hoffman neben dem Oscar für den besten Hauptdarsteller
zahlreiche weitere Auszeichnungen ein.
Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur
bei der New Yorker LAByrinth Theater Company, deren
künstlerischer Direktor er war, stand Philip Seymour Hoffman seit Mitte der 90er Jahre für fast alle namhaften
US-Regisseure vor der Kamera, die zwischen unabhän-
gigem Kino und den großen Studios arbeiten. Er drehte
unter anderem mit den Coen-Brüdern, Spike Lee, Charlie
Kaufman, Mike Nichols (DER KRIEG DES CHARLIE WILSON, 2007), Sidney Lumet (TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG,
2007) und George Clooney. Eine besonders enge Arbeitsbeziehung verband ihn mit Regisseur Paul Thomas
Anderson, der ihn in fünf seiner sechs Filme einsetzte,
zuletzt 2012 in THE MASTER, in dem er die Titelrolle, einen sehr amerikanischen Sektenführer spielte. In JACK
IN LOVE (2010), seinem Regiedebüt, stellte er einen
zaghaften, schüchternen Mann mit Dreadlocks dar,
dem sein Leben entglitten ist und der sich in New York
einsam und deprimiert fühlt. „An irgendeinem Punkt in
ihrem Leben können sich die meisten Menschen damit
identifizieren“, so Hoffman. „Ich kann es jedenfalls.“
Philip Seymour Hoffman war auch in seiner Vielfältigkeit einer der ganz Großen des Kinos. Im Gegensatz
zu anderen Ikonen der Schauspielkunst wie Al Pacino,
Marlon Brando, Robert De Niro, in deren Kategorie er
zweifelsohne gehört, bewahrte er allerdings eine Zerbrechlichkeit, eine Sensibilität und Schüchternheit, die
beim Zusehen fast schmerzt. Philip Seymour Hoffman
entblößte mit seiner körperlichen Präsenz, bleichem
Teint, fleischigem Gesicht und Schmerbauch immer
auch den nagenden Selbstzweifel. Erst der machte ihn
so überragend. Den Kläglichen ihre Würde zu retten, sie
nicht dem Gelächter preiszugeben, darin war Philip Seymour Hoffman der Größte. Dem Zuschauer ermöglicht er
so, sich (in der Krise) selbst zu begegnen.
Alle Filme hier unterhalb und Innenseite links
A MOST WANTED MAN
JACK IN LOVE
Offiziell gibt es diese Truppe gar nicht. Eine streng geheime, deutsche Anti-Terror-Einheit, geführt von Günter
Bachmann, gespielt von Philip Seymour Hoffman. Ein
in Hamburg aufgetauchter tschetschenischer Flüchtling
erregt ihren Verdacht. Wer ist er? Kriegsopfer oder Terrorist? In John le Carrés Romanvorlage Marionetten spielt
Bachmann nicht die Hauptfigur, in der Verfilmung wird
der Geheimdienstagent zum Zentrum: ein differenzierender, vorurteilsfreier Mann, der abwarten will – während von oben Druck zum Handeln ausgeübt wird.
Hoffman verleiht dem mal sarkastischen, oft melancholischen, aber nie zynischen Staatschützer beeindruckend Gestalt. Ein sensibler Berserker, den die
professionelle Existenz einsam gemacht hat, und der
die Verzweiflung, die mit seinem Wissen einhergeht,
nie abschütteln kann.
Do., 12.2. & Sa., 14.2.
„Jack Goes Boating“, so der Originaltitel, basiert auf einem Theaterstück von Bob Glaudini und erzählt von dem
unbeholfenen Chauffeur Jack, der kein Glück mit den Frauen hat – bis er die schüchterne Connie kennenlernt. Philip
Seymour Hoffman, der diese Rolle bereits auf der Bühne
gespielt hat, verkörpert sie auch in seinem Regiedebüt,
einer hinreißend holprigen Liebesgeschichte, die sich voller wahrhaftiger Momente ganz zaghaft entwickelt: Jack
arbeitet beim Limousinenservice seines Onkels – so wie
sein bester und einziger Freund Clyde, dessen Frau Lucy
den sanftmütigen Reggae-Liebhaber gern mit einer neuen
Arbeitskollegin verkuppeln möchte. Bei einem ersten Treffen kommen sich Jack und Connie tatsächlich näher. Sie
verabreden sich zu einer Ruderpartie im Central Park im
nächsten Sommer. Doch noch ist es Winter, und so bleibt
Jack genügend Zeit, schwimmen zu lernen …
Fr., 13.2. & So., 15.2.
USA/Großbritannien/Deutschland 2014, 121 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU,
Regie: Anton Corbijn, mit: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Robin
Wright, Nina Hoss, Daniel Brühl, Willem Dafoe u.a.
JACK GOES BOATING, USA 2010, 90 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU,
Regie: Philip Seymour Hoffman, mit: Philip Seymour Hoffman, Amy Ryan, John
Ortiz, Daphne Rubin-Vega u.a.
PROGRAMM FEBRUAR/MÄRZ
HOMMAGE AN PHILIP SEYMOUR HOFFMAN
DONNERSTAG 5.2.
DIE LETZTEN GIGOLOS D 2014, 86 Min.
Lateinamerika-Filmtage MERCEDES SOSA, LA VOZ DE LATINOAMÉRICA
RA 2013, 90 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO D 2014, 85 Min., OmU
SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN
* 21.15 Kommkino e.V.
CDN 1981, 103 Min., DF
FREITAG 6.2.
15.00 Kinderkino
BÄREN ab 6, USA 2014, 78 Min.
17.30 Lateinamerika-Filmtage MAMA COCA D 2012, 84 Min., OmU
19.15 Erstaufführung
ANDERSWO
DIE LETZTEN GIGOLOS
* 19.30 Erstaufführung
21.15 Lateinamerika-Filmtage MELAZA C 2014, 80 Min., OmU
OH HAPPY DAY BRD 1970, 90 Min.
* 21.15 Kommkino e.V.
SAMSTAG 7.2.
15.00 Kinderkino
BÄREN ab 6
17.00 Lateinamerika-Filmtage RETRATOS DE OTRO PAÍS. 200 AÑOS DESPUES
RA 2010, 90 Min., OmeU
Zu Gast: Diego Sachella (Drehbuchautor)
DIE LETZTEN GIGOLOS
* 19.15 Erstaufführung
19.30 Lateinamerika-Filmtage EL MUDO PE 2013, 86 Min., OmeU
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO
SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN
* 21.15 Kommkino e.V.
SONNTAG 8.2.
15.00 Kinderkino
BÄREN ab 6
18.00 Lateinamerika-Filmtage TACACHO CO/CH 2013, 70 Min., OmeU
DIE LETZTEN GIGOLOS
* 19.15 Erstaufführung
19.30 Lateinamerika-Filmtage MERCEDES SOSA, LA VOZ DE LATINOAMÉRICA
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO
OH HAPPY DAY
* 21.15 Kommkino e.V.
MONTAG 9.2.
* 19.00 Lateinamerika-Filmtage MAMA COCA
19.15 Cinema italiano
WIR SCHAFFEN DAS SCHON I 2008, 111 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO
SCANNERS – IHRE GEDANKEN KÖNNEN TÖTEN
* 21.15 Kommkino e.V.
DIENSTAG 10.2.
* 19.00 Lateinamerika-Filmtage MELAZA
19.15 Cinema italiano
WIR SCHAFFEN DAS SCHON
DIE LETZTEN GIGOLOS
* 21.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO
MITTWOCH 11.2.
11.00 Preview
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
D/CH 2014, 87 Min.
17.00 Erstaufführung
DIE LETZTEN GIGOLOS
* 19.00 Lateinamerika-Filmtage TACACHO
19.15 Cinema italiano
WIR SCHAFFEN DAS SCHON
21.15 Erstaufführung
ANDERSWO
DONNERSTAG 12.2.
ANDERSWO
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
21.00 Philip Seymour Hoffman A MOST WANTED MAN
USA/GB/D 2014, 122 Min., OmU
SWELTER
* 21.15 Kommkino e.V.
Erstaufführung
USA 2014, 96 Min., DF
FREITAG 13.2.
15.00 Kinderkino
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN
ab 6, D 2014, 94 Min.
17.00 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
ANDERSWO
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Philip Seymour Hoffman JACK IN LOVE
USA 2010, 90 Min., OmU
21.00 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
SAMSTAG 14.2.
15.00 Kinderkino
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6
17.00 BioFach-Agenda 21
VIEL GUTES ERWARTET UNS
DK 2014, 100 Min., OmU
LIVE AND LET LIVE D 2015, 80 Min.
* 18.00 BioFach-Agenda 21
19.00 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
20.45 Philip Seymour Hoffman A MOST WANTED MAN
SWELTER
* 21.15 Kommkino e.V.
SONNTAG 15.2.
11.00 Philip Seymour Hoffman SAITEN DES LEBENS
USA 2012, 105 Min., OmU
15.00 Kinderkino
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6
17.00 Philip Seymour Hoffman JACK IN LOVE
19.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE USA/CDN 2005, 110 Min., OmU
ANDERSWO
* 19.15 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
SWELTER
* 21.15 Kommkino e.V.
MONTAG 16.2.
15.00 Kinderkino
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6
17.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE
ANDERSWO
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Cinéma français
CAFÉ OLYMPIQUE
F 2014, 92 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
SWELTER
* 21.15 Kommkino e.V.
DIENSTAG 17.2.
15.00 Kinderkino
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN ab 6
17.00 Philip Seymour Hoffman SAITEN DES LEBENS
ANDERSWO
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Cinéma français
CAFÉ OLYMPIQUE
21.15 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
THE ROOM
* 21.15 Kommkino e.V.
Tuesday Trash Night
USA 2003, 99 Min., OmU
MITTWOCH 18.2.
11.00 Preview
LE CAPITAL F 2012, 114 Min., OmU
17.00 Philip Seymour Hoffman CAPOTE
ANDERSWO
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Cinéma français
CAFÉ OLYMPIQUE
21.15 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
DONNERSTAG 19.2.
15.00 Kinderkino
DAS GEHEIMNIS VON KELLS
ab 10, F/IRL/B 2009, 75 Min
16.45 Erstaufführung
LE CAPITAL
19.00 Philip Seymour Hoffman TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG
USA/GB 2007, 117 Min., OmU
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
* 19.15 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
IN THE NAME OF THE SON
* 21.15 Kommkino e.V.
Erstaufführung
F/B 2012, 80 Min., OmU
FREITAG 20.2.
15.00 Kinderkino
DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10
16.30 Erstaufführung
LE CAPITAL
18.45 Philip Seymour Hoffman HAPPINESS USA 1998, 139 Min., OF
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
* 19.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
SAMSTAG 21.2.
15.00 Kinderkino
DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10
17.00 Erstaufführung
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
18.45 Philip Seymour Hoffman THE MASTER USA 2012, 144 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
SONNTAG 22.2.
15.00 Kinderkino
DAS GEHEIMNIS VON KELLS ab 10
16.45 Philip Seymour Hoffman HAPPINESS – DF
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
21.15 Philip Seymour Hoffman TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG
IN THE NAME OF THE SON
* 21.15 Kommkino e.V.
* 19.15 Erstaufführung
19.30
CAPOTE
SAITEN DES LEBENS
HAPPINESS
Sie spielten 25 Jahre erfolgreich zusammen,
die Mitglieder eines geradezu legendären New
Yorker Streichquartetts, doch dann brechen ungeklärte Konflikte, Alter und Krankheit durch
und gefährden den berühmten Wohlklang. Yaron Zilbermans lebendiger, anrührender und
manchmal sehr komischer Film ist ein Fest der
Schauspielkunst. Man muss sie einfach alle vier
nennen und rühmen: Philip Seymour Hoffman,
Christopher Walken, Mark Ivanir und Catherine
Keener, die so perfekt zusammenspielen, als hätten auch sie schon 25 gemeinsame Jahre hinter
sich.
Musikalisch dreht sich alles um Beethovens
spätes Streichquartett Nr. 14 in cis-Moll, das zu
den emotionalsten Auseinandersetzungen mit
der Vergänglichkeit des Lebens gehört, die abgesehen von Requien je in der Musik geschrieben
wurden.
So., 15.2. & Di., 17.2.
„The Pursuit of Happiness“, die Suche nach dem
Glück aus dem Blickwinkel dreier Schwestern, die
unterschiedlicher nicht sein könnten: Die 30-jährige Joy lebt immer noch allein und wartet auf
den Märchenprinzen. Trish wiegt sich in der Illusion familiären Glücks, während ihr Mann Bill die
Freunde seines elfjährigen Sohnes sexuell missbraucht. Die Erfolgsautorin Helen lässt sich auf ein
Geplänkel mit einem Telefonspanner ein, ohne zu
ahnen, dass es sich dabei um ihren Nachbarn Allen
handelt. Der wiederum, ein Patient des Psychiaters
Bill, wird von Kristina verfolgt …
Der vielfach preisgekrönte Film von Todd Solondz
rechnet auf scharfsinnige, satirische Weise mit den
Lebenslügen des amerikanischen Mittelstandes ab.
Philip Seymour Hoffmann glänzt in der Rolle des
unattraktiven und unglücklichen Allen, der seine
Zeit onanierend und mit sexueller Belästigung totschlägt, dann aber versagt, als er die Chance hat,
seine sexuellen Träume Realität werden zu lassen.
Fr., 20.2. (OF) & So., 22.2. (DF)
A LATE QUARTET, USA 2012, 105 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU,
Regie: Yaron Zilberman, mit: Philip Seymour Hoffman, Christopher
Walken, Catherine Keener, Mark Ivanir u.a.
CAPOTE
USA/Kanada 2005, 110 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie:
Bennett Miller, mit: Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Clifton
Collins Jr., Chris Cooper, Bob Balaban u.a.
Im November 1959 fesselt der Mord an einer Familie im ländlichen Kansas die Fantasie
von Truman Capote, dem berühmten Autor von
Frühstück bei Tiffany. Gemeinsam mit seiner Jugendfreundin Harper Lee, Autorin des kurz vor
der Veröffentlichung stehenden Romans Wer
die Nachtigall stört, macht sich Capote an die
Recherchen vor Ort. Trotz seines großspurigen
Auftretens gelingt es ihm, die Einwohner auf
seine Seite zu ziehen. Während er eine gute
Verbindung zu den Mördern aufbaut und das
Datum ihrer Hinrichtung immer näher rückt, fordert die Arbeit an Kaltblütig – dem Buch, das die
Entwicklung der amerikanischen Literatur maßgeblich beeinflussen wird – einen hohen Preis:
Capote stürzt in eine persönliche und berufliche
Krise. Nach dem Erscheinen des Werks 1966
vollendet er kein einziges Buch mehr.
Für seine brillante Darstellung des Truman Capote wurde Philip Seymour Hoffman 2006 mit
dem Oscar ausgezeichnet.
So., 15.2., Mo., 16.2 & Mi., 18.2.
TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG
BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU’RE DEAD, USA/Großbritannien
2007, 117 Min., 35 mm, FSK: ab 16, engl. OmU, Regie: Sidney Lumet,
mit: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke, Albert Finney u.a.
Die beiden Brüder Andy und Hank brauchen
Geld: Andy, weil er sich und seine Firma an der
Börse hoffnungslos verschuldet hat und irgendwie für seine wöchentliche Dosis Heroin aufkommen muss; Hank, weil er als geschiedener Vater
Alimente bezahlen muss und seiner Tochter nicht
als Versager unter die Augen treten möchte. Um
sich aus der finanziellen Misere zu retten, wollen
die Brüder den Juwelierladen der Eltern überfallen.
Sidney Lumet konzipiert aus einem missglückten Raubüberfall ein hochkomplexes, düsteres
Krimidrama, in dem es fast so schicksalsträchtig zugeht wie in einer griechischen Tragödie.
Sein Film ist ein Meisterwerk, auch weil er bis
in kleinere Nebenrollen perfekt besetzt ist. Der
heroinsüchtige Andy wird dabei von Philip Seymour Hoffman so atemberaubend gespielt, wie
er fast alles spielt. „My life“ klagt er, „doesn’t
add up. Nothing connects with anything else.
All of my parts don’t add up.”
Do., 19.2. & So., 22.2.
USA 1998, 139 Min., 35 mm, FSK: ab 16, engl. OF und DF, Regie: Todd
Solondz, mit: Jane Adams, Lara Flynn Boyle, Cynthia Stevenson, Philip
Seymour Hoffman, Ben Gazzara u.a.
THE MASTER
USA 2012, 144 Min., DCP, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Paul Thomas
Anderson, mit: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams u.a.
Ein Veteran, der nach dem Zweiten Weltkrieg in
die Alkoholsucht abdriftet, findet Halt bei einem
Guru, der mit einer sektenähnlichen Gruppe von
Familienmitgliedern und „Gläubigen“ durch die
USA zieht. Doch die neue geistige Heimat wird auf
Dauer zum Gefängnis.
THE MASTER zeichnet ein komplexes Stimmungsbild der US-Gesellschaft um 1950 und ist
nur in Andeutungen ein Film über den ScientologyGründer Ron Hubbard. Es ist eine Liebesgeschichte
eigener Art und vor allem ein Film über Amerika
in jenen Jahren nach dem großen Krieg, aus dem
an Körper und Seele verletzte Veteranen zurückkamen. Paul Thomas Andersons fulminantes und
visuell betörendes Epos ist geprägt vom physischen Aufeinanderprallen der beiden ungleichen
Ausnahmeschauspieler Philip Seymour Hoffman
und Joaquin Phoenix.
Sa., 21.2. & Di., 24.2.
DER KRIEG DES CHARLIE WILSON
CHARLIE WILSON’S WAR, USA 2007, 102 Min., 35 mm, FSK: ab 12,
engl. OmU, Regie: Mike Nichols, mit: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip
Seymour Hoffman, Amy Adams, Emily Blunt u.a.
Ein texanischer Kongressabgeordneter, Lebemann
und leidenschaftlicher Antikommunist, versorgt
quasi im Alleingang die afghanischen Mujaheddin
nach dem Einmarsch der Sowjets in den 1980erJahren mit Waffen und Munition und unterstützt
entgegen amtlicher US-Politik deren Kampf.
Die schillernde Polit-Satire lebt von geschliffenen Dialogen und den überzeugenden Darstellern.
„Tom Hanks und Julia Roberts sind groß in diesem
Film, Philip Seymour Hoffman aber ist der Größte
unter ihnen. Für diesen Schauspieler auf dem Gipfel seiner Kunst gibt es keine Nebenrollen.“ Jörg
Lau, Die Zeit vom 31.1.2008
Mo., 23.2 um 19.15 Uhr
NICHTS GEHT MEHR –
DAS MILLIONENSPIEL DES DAN
MAHOWNY
OWNING MAHOWNY, Kanada/Großbritannien 2003, 104 Min., 35
mm, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Richard Kwietniowski, mit: Philip
Seymour Hoffman, Minnie Driver, John Hurt, Maury Chaykin u.a.
Er ist ein stiller, unscheinbarer Mann: Dan Mahowny, Angestellter einer Bank in Toronto. Seine
(wahre) Geschichte ist zugleich die Geschichte
des größten, je in Kanada verübten Bankbetrugs.
Denn Dan leidet an Spielsucht. Als man ihn 1982
verhaftet, erklärt er im Verhör, dass seit seinem
zwölften Geburtstag nie mehr als 72 Stunden vergingen, bis er seine nächste Wette platzierte. Und
Mahowny wettet auf alles: Er setzt auf Sportler,
Pferde und am Spieltisch.
„Zum bisher wohl besten Film über einen Spieler, wird OWNING MAHOWNY durch die Leistung
von Philip Seymour Hoffman. Er triumphiert in
seiner ersten Hauptrolle, weil er den Spielsüchtigen mit einer wilden Radikalität verkörpert.“
Wilfried Hippen, taz vom 16.12.2004
Do., 26.2. & Sa., 28.2.
DIE GESCHWISTER SAVAGE
THE SAVAGES, USA 2007, 114 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU,
Regie: Tamara Jenkins, mit: Philip Seymour Hoffman, Laura Linney,
Philip Bosco, Peter Friedman u.a.
Seit vielen Jahren haben Wendy Savage und ihr
Bruder Jon kaum Kontakt zu ihrem Vater und sich
selbst haben sie auch immer mehr aus den Augen verloren. Doch als Lenny Savage Symptome
einer fortschreitenden Demenzerkrankung zeigt,
zwingt das die Geschwister, sich bitteren Kindheitserinnerungen und einer unangenehmen Aufgabe zu stellen. Jetzt müssen sie sich um einen
Mann kümmern, der sie schlecht behandelt und
im Stich gelassen hat.
„Wunderbare Verbündete für die Entfaltung
ihrer ganz und gar unsentimentalen Geschichte
hat Tamara Jenkins in Laura Linney und Philip
Seymour Hoffman gefunden, die ihre Seelen vor
der Kamera schon immer furchtlos bloßgelegt
haben. Sie bringen die Abgründe des Familienalltags in feinen Nuancen von Neurose und Lethargie, Erschöpfung und Resignation zum Klingen.“ Anke Sterneborg, SZ vom 17.5.2010
Fr., 27.2. & So., 1.3.
ALMOST FAMOUS –
FAST BERÜHMT
ALMOST FAMOUS, USA 2000, 161 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl.
OmU, Regie: Cameron Crowe, mit: Patrick Fugit, Billy Crudup, Frances
McDormand, Kate Hudson, Philip Seymour Hoffman u.a.
San Diego, 1973: William Miller lebt, fühlt und
atmet Rock ’n’ Roll. Sein großer Traum: Eines Tages will er ein bedeutender Rockkritiker werden
– wie sein Vorbild Lester Bangs. Die Gelegenheit
bietet sich schneller als geahnt. Für seine erste
Reportage im Auftrag des angesehenen Magazins Rolling Stone soll er die „Almost FamousTournee“ der aufstrebenden Rockband Stillwater
begleiten …
Der ehemalige Rock-Journalist Cameron
Crowe inszenierte mit seinem bisher persönlichsten Film eine tragikomische Ballade über
den Verlust der Unschuld, die Illusionen der
70er Jahre und die Kommerzialisierung des
Rock ’n’ Roll.
Philip Seymour Hoffman spricht darin sämtlichen Popkultur-Bloggern und Musikjournalisten
aus der Seele, wenn er als Real-Life-Legende
Lester Bangs seinem Schützling die Mechanismen des Cool-Seins erklärt: „The only true currency in this bankrupt world is what we share
with someone else when we’re uncool.“
Sa., 28.2. um 21 Uhr
EINTRITT: 6,50 € • MIT FILMHAUS-FREUNDE-KARTE (15 €/JAHR) ODER NÜRNBERG
STUMMFILM MIT PIANO 8,00 € • GRUPPEN AB 10 PERSONEN 4,90 € • KINDER-KI
IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30
Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Ma
Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen
MONTAG 23.2.
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
19.15 Philip Seymour Hoffman DER KRIEG DES CHARLIE WILSON
USA 2007, 102 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
IN THE NAME OF THE SON
* 21.15 Kommkino e.V.
DIENSTAG 24.2.
18.45 Philip Seymour Hoffman THE MASTER
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
* 19.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
IN THE NAME OF THE SON
* 21.15 Kommkino e.V.
MITTWOCH 25.2.
11.00 Preview
BANDE DE FILLES F 2014, 112 Min., OmU
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Afrikanische Kinowelten TIMBUKTU RIM/F 2014, 97 Min., OmU
Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer
21.15 Erstaufführung
LE CAPITAL
DONNERSTAG 26.2.
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Philip Seymour Hoffman NICHTS GEHT MEHR – DAS MILLIONENSPIEL DES
DAN MAHOWNY CDN/GB 2003, 104 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN
* 21.15 Kommkino e.V.
Erstaufführung
D 2014, 88 Min.
FREITAG 27.2.
15.00 Kinderkino
DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP
ab 6, NL 2012, 80 Min.
17.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
LE CAPITAL
* 18.45 Erstaufführung
19.00 Philip Seymour Hoffman DIE GESCHWISTER SAVAGE
USA 2007, 114 Min., OmU
21.15 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN
* 21.15 Kommkino e.V.
SAMSTAG 28.2.
15.00 Kinderkino
DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP ab 6
17.00 Philip Seymour Hoffman NICHTS GEHT MEHR –
DAS MILLIONENSPIEL DES DAN MAHOWNY
19.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
21.00 Philip Seymour Hoffman ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT
USA 2000, 161 Min., OmU
SONNTAG 1.3.
15.00 Kinderkino
DER KLEINE ZAPPELPHILLIPP ab 6
17.00 Philip Seymour Hoffman DIE GESCHWISTER SAVAGE
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
19.15 Stummfilm des Monats DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA PETROWNA
D 1929, 111 Min.; Einführung: Matthias Fetzer
Musikbegleitung: Wilhelm Höges (Flügel)
WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN
* 21.15 Kommkino e.V.
21.30 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
MONTAG 2.3.
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
19.30 Cine español
ANINA ROU/CO 2013, 72 Min., OmU
21.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN
* 21.15 Kommkino e.V.
DIENSTAG 3.3.
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
19.30 Cine español
ANINA
21.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN
* 21.15 Kommkino e.V.
MITTWOCH 4.3.
DOMINO EFFEKT D/PL 2014, 76 Min., OmU
*11.00 Preview
LE CAPITAL
* 19.00 Erstaufführung
19.30 Cine español
ANINA
21.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
DONNERSTAG 5.3.
18.15 6. FrauenFilmTage
OFFIZIELLE ERÖFFNUNG
18.30 6. FrauenFilmTage
CHRISTINA THÜRMER-ROHR: VORTRAG
19.30 6. FrauenFilmTage
ANFANGEN – CHRISTINA THÜRMER-ROHR
D 2014, 47 Min.
Diskussion mit Christina Thürmer-Rohr
BANDE DE FILLES
* 19.15 Erstaufführung
DOMINO EFFEKT
* 21.15 Erstaufführung
21.15 Kommkino e.V.
BREAK DOWN THAT WALL
Kô Nakahira
J 1959, 100 Min., OmeU
FREITAG 6.3.
15.00 Kinderkino
ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6, FIN 2013, 86 Min.
17.00 Erstaufführung
DOMINO EFFEKT
BANDE DE FILLES
* 18.45 Erstaufführung
19.00 6. FrauenFilmTage
UKRAINE IS NOT A BROTHEL
USA 2013, 78 Min., OmeU
Diskussion mit Aktivistinnen von FEMEN,
moderiert von Ida Hiller
21.15 Erstaufführung
DOMINO EFFEKT
DIE UNTERDRÜCKUNG DER FRAU IST VOR ALLEM
* 21.30 Kommkino e.V.
6. FrauenFilmTage
AM VERHALTEN DER FRAUEN SELBER ZU
ERKENNEN BRD 1969, 64 Min
Vorfilm:
TYPISCH WEIBER! BRD 1981, 17 Min.
SAMSTAG 7.3.
15.00 Kinderkino
ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6
17.00 6. FrauenFilmTage
STEIN DER GEDULD F/D/AFG 2012, 102 Min., OmU
BANDE DE FILLES
* 18.45 Erstaufführung
19.00 6. FrauenFilmTage
TAUSENDSCHÖNCHEN CSSR 1968, 73 Min., OmU
21.00 6. FrauenFilmTage
HARD CANDY USA 2005, 104 Min., DF
DOMINO EFFEKT
* 21.15 Erstaufführung
SONNTAG 8.3.
15.00 Kinderkino
ELLA UND DER SUPERSTAR ab 6
17.00 6. FrauenFilmTage
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER
A 2011, 83 Min.
BANDE DE FILLES
* 18.45 Erstaufführung
19.00 6. FrauenFilmTage
AWAKE IN A BAD DREAM
NL 2013, 114 Min., OmeU
21.00 6. FrauenFilmTage
DIE GESCHICHTE DER DIENERIN
D/USA 1990, 109 Min., DF
DOMINO EFFEKT
* 21.15 Erstaufführung
MONTAG 9.3.
BANDE DE FILLES
* 18.45 Erstaufführung
19.00 6. FrauenFilmTage
DER WUNDERSAME KATZENFISCH
MEX 2013, 89 Min., DF
21.00 6. FrauenFilmTage
TAUSENDSCHÖNCHEN
DOMINO EFFEKT
* 21.15 Erstaufführung
DIENSTAG 10.3.
BANDE DE FILLES
* 18.45 Erstaufführung
19.00 6. FrauenFilmTage
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER
21.00 6. FrauenFilmTage
DER WUNDERSAME KATZENFISCH
DOMINO EFFEKT
* 21.15 Erstaufführung
MITTWOCH 11.3.
19.00 Erstaufführung
BANDE DE FILLES
21.15 Erstaufführung
DOMINO EFFEKT
FREITAG 13.3. BIS SONNTAG 15.3.
15.00 Kinderkino
DER ROTE BALLON ab 6, F 1956, 36 Min.
Vorfilm:
DER JUNGE UND DER VOGEL 7 Min.
FREITAG 20.3. BIS SONNTAG 22.3.
15.00 Kinderkino
BEKAS ab 9, S/FIN/IRQ 2014, 92 Min.
SONNTAG
22.3.
11.00 Zeit im Film
DAS UNSTERBLICHE HERZ D 1938/1939, 107 Min.
* 19.00 Erstaufführung
20. FILMFESTIVAL TÜRKEI/DEUTSCHLAND:
FREITAG, 13.3. BIS SONNTAG, 22.3., WWW.FFTD.NET
GPASS: 4,50 €
INO 3,60 €
* ==
°
Kommkino
Festsaal
OmU
OF
OmeU
DF
=
=
=
=
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Originalfassung
Originalfassung mit englischen Untertiteln
deutschsprachige Synchronfassung
0 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS
atthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: City Druck • Layout: Information und Form
Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40
LATEINAMERIKA-FILMTAGE
IN KOOPERATION MIT DEM TRÄGERKREIS DER LATEINAMERIKAWOCHE
MERCEDES SOSA,
LA VOZ DE LATINOAMÉRICA
Selbstbild Argentiniens als quasi europäisches
Land negiert wird. Ergänzt durch Interviews und
Aussagen von Wissenschaftlern reflektiert der Film
auf beeindruckende Weise Gegenwart, Geschichte
und Geographie des Landes.
Sa., 7.2. um 17 Uhr in Anwesenheit des
Drehbuchautors Diego Sachella
MERCEDES SOSA – DIE STIMME LATEINAMERIKAS, Argentinien
2013, 90 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmU, Regie: Rodrigo H. Vila
„Sie gab einem Kontinent eine Stimme, als diktatorische Regimes das Volk stumm halten wollten.
Mercedes Sosa begründete 1963 zusammen mit
anderen jungen argentinischen Künstlern das Manifest des ‚Nuevo Cancionero‘, des ‚Neuen Liedermachers‘, das Teil der politischen Bewegung gegen die
Diktaturen in Lateinamerika wurde. In den folgenden Jahren entwickelte sich die junge Folkloresängerin aus armen Verhältnissen zur weltbekannten
‚Stimme Lateinamerikas‘. Vilas Film lässt mit Hilfe
von Sosas Sohn und anhand von Interviews, Konzertmitschnitten und Archivmaterial eine große Musikerin und ein Kapitel lateinamerikanischer Politik
wiederaufleben.“ Samay Claro, DokFest München
Do., 5.2. & So., 8.2. um 19.30 Uhr
MAMA COCA –
DIE KRIEGER DES KOKAINS
Deutschland 2012, 84 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, span. OmU, Regie:
Suzan Şekerci
„Eigentlich ist Coca nur eine Pflanze. Doch
das aus den Blättern gewonnene Kokain ist der
Grund für einen andauernden Krieg mit zahlreichen Toten. Der Film geht dorthin, wo der Konflikt
um den grünen Strauch und das weiße Pulver
am blutigsten tobt – nach Kolumbien. Er zeigt
Bauern, Paramilitärs, Guerilleros und Dealer und
beschreibt eindrücklich, wie ein Land von einem
Drogenkrieg dominiert wurde und wird, während
das Rauschmittel anderswo als Partykick dient.“
Filmbewertungsstelle Wiesbaden
Die Eintrittsgelder der beiden Vorstellungen
werden als Spende an die Yanakona Indianer weitergegeben.
Fr., 6.2. um 17.30 Uhr & Mo., 9.2. um 19 Uhr
MELAZA
Kuba 2014, 80 Min., DCP, FSK: ab 0, span. OmU, Regie: Carlos Lechuga,
mit: Yuliet Cruz, Armando Miguel Gómez u.a.
Nach der Schließung der örtlichen Zuckerfabrik
ist der kleine kubanische Ort Melaza praktisch
6. FRAUENFILMTAGE
TACACHO
Kolumbien/Schweiz 2013, 70 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmeU, Regie:
Felipe Monroy
MELAZA
ausgestorben. Unter den wenigen Bewohnern,
die noch dort leben, sind auch Aldo und Monica,
die sich lieben wie am ersten Tag, aber nicht ganz
wissen, wie es weitergehen soll. Doch Kuba wäre
nicht Kuba, wenn man nicht mit Improvisation
und Einfallsreichtum nach einer Lösung suchen
würde. „Einzigartige Dekors, sorgsame Fotografie
und ein Humor, der seine Kraft aus der Situation
bezieht, prägen diesen nachdenklich-amüsanten
Liebesfilm, der uns eine starke Innenansicht Kubas
bietet.“ Walter Ruggle, Trigon-Film
Fr., 6.2. um 21.15 Uhr & Di., 10.2. um 19 Uhr
RETRATOS DE OTRO PAÍS.
200 AÑOS DESPUES
BILDER EINES ANDEREN LANDES. ARGENTINIEN 200 JAHRE
SPÄTER, Argentinien 2010, 90 Min., DVD, FSK: k. A., span. OmeU, Regie:
Clarisa Navas, Drehbuch: Diego Sachella
2010 feierte das offizielle Argentinien seine
200-jährige Unabhängigkeit von Spanien. Neben
den Nachkommen der europäischen Einwanderer
leben in Argentinien auch unterschiedliche indigene Völker, deren Dasein im Lauf der Jahrhunderte
nicht leichter geworden ist.
Der mit einfachen Mitteln gedrehte Dokumentarfilm beleuchtet anhand von Interviews die Situation der indigenen Bürgerinnen und Bürgern, die
anlässlich der Zweihundertjahrfeier nicht mitjubeln, weil ihre Existenz durch das vorherrschende
„In dem kleinen Ort Nueva Esperanza in Kolumbien werden ganz besondere Filme gedreht, Filme
gegen das Vergessen. 680 Vertriebene haben dort
Zuflucht vor den Paramilitärs, der Guerilla und den
Soldaten der Armee gefunden, die sie unter Druck
setzen, foltern, entführen und töten. In Gesprächen werden die traumatischen Erlebnisse aufgearbeitet. Im Anschluss schreiben sie Drehbücher
und reinszenieren das von ihnen Erlebte selbst
vor der Kamera. So mischen sich dokumentarische
Aufnahmen mit inszenierten, Schauspiel wird zur
Realität und das Filmprojekt nicht nur zur Verarbeitung der Vergangenheit sondern auch zu ihrer
Archivierung und damit ein Beitrag gegen das Vergessen.“ Sina Weber, DokFest München
So., 8.2. um 18 Uhr & Mi., 11.2. um 19 Uhr
EL MUDO
Peru 2013, 86 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmeU, Regie: Daniel und Diego
Vega, mit: Fernando Bacilio, Lidia Rodríguez, Juan Luis Maldonado u.a.
Nach einer kurzen Untersuchung kommt die Polizei zum Schluss, dass der Schuss, der den Richter
Constantino Zegarra fast getötet hätte, nichts weiter als ein Irrläufer war. Doch Constantino ist überzeugt davon dass ihn jemand umbringen wollte
und rollt den Fall wieder auf …
Der peruanische Film EL MUDO der Brüder Daniel und Diego Vega ist eine düstere Komödie um
Korruption und Gerechtigkeit. 2013 wurde Schauspieler Fernando Bacilio für seine Interpretation
des Richters als bester männlicher Darsteller mit
dem Leoparden beim Filmfestival in Locarno ausgezeichnet.
Sa., 7.2. um 19.30 Uhr
PRÄSENTIERT VON MUFFFIN – MÄDCHEN UND FRAUEN FACHFORUM IN NÜRNBERG IN KOOPERATION MIT DEM FILMHAUS NÜRNBERG. WWW.FRAUEN-IN-NUERNBERG.DE
OFFIZIELLE ERÖFFNUNG
Do., 5.3. um 18.15 Uhr
VORTRAG VON
DR. CHRISTINA THÜRMER-ROHR
Do., 5.3. um 18.30 Uhr
ANFANGEN –
DR. CHRISTINA THÜRMER-ROHR
Deutschland 2014, 47 Min., DCP, FSK: k. A. Regie: Gerd Conradt
Die feministische Theoretikerin, emeritierte Professorin der TU-Berlin, Sozialwissenschaftlerin und
Musikerin Christina Thürmer-Rohr hat eine ganze
frauenbewegte Generation geprägt. Ihre Arbeit
kreist um Herrschafts- und Patriarchatskritik, um
Gewaltkritik, Opferkritik, um Mittäterschaft – und
Freundschaft.
Do., 5.3. um 19.30 Uhr,
anschließend Diskussion
UKRAINE IS NOT A BROTHEL
USA 2013, 78 Min., DCP, FSK: k. A., ukrain./russ. OmeU, Regie: Kitty Green
Die Frauenrechtlerinnen FEMEN unterdrückt
von einem männlichen Mastermind? Kitty Green
zeigt in ihrer Dokumentation mutige und starke
Aktivistinnen bei ihrem medienwirksamen Kampf
gegen die Unterdrückung von Frauen weltweit.
Aber sie zeigt erstmals auch den Mann im Hintergrund Viktor Swjatski, der sich selbst als Patriarch outet. Nach dem Film diskutieren wir mit
zwei Aktivistinnen von FEMEN-Germany, moderiert von Ida Hiller.
Fr., 6.3. um 19 Uhr,
anschließend Diskussion
STEIN DER GEDULD
Frankreich/Deutschland/Afghanistan 2012, 102 Min., DCP, FSK: ab 12,
Regie: Atiq Rahimi
In einer Stadt in Afghanistan kniet eine junge
Frau an der Seite ihres schwer verletzten Mannes,
der im Koma liegt. Sie erzählt ihm, was sie vorher
nie zu sagen wagte, von dem Drama, das die Ehe
für sie bedeutet, ihren Wünschen und Geheimnissen. Er wird zu ihrem Stein der Geduld, der ohne
zu urteilen alles in sich aufnimmt.
Sa., 7.3. um 17 Uhr
TAUSENDSCHÖNCHEN
SEDMIKRÁSKY, CSSR 1968, 73 Min., DCP, FSK: ab 16, tschech. OmU,
Regie: Věra Chytilová, mit: Jitka Cerhová, Ivana Karbanová u.a.
Ein Film, der uns abwechselnd albern kichern,
herzhaft lachen und glücklich strahlen lässt.
Am Anfang waren zwei Mädchen: Marie 1 und
Marie 2. Sie ohrfeigen sich ins Paradies und von da
an tun sie, was ihnen gefällt: Es wird geschlemmt
und sich daneben benommen bis am Ende nicht
mal mehr der Film selbst vor ihnen sicher ist …
Frech, subversiv, quietschbunt und anarchistisch
mit visuellen Tricks von 1966.
Sa., 7.3. & Mo., 9.3.
HARD CANDY
USA 2005, 104 Min., 35 mm, FSK: ab 18, DF, Regie: David Slade, mit:
Ellen Page, Patrick Wilson, Sandra Oh u.a.
Zu späterer Stunde präsentieren wir einen
Psychothriller in Kammerspieloptik für sehr starke Nerven. Ein 14-jähriges Mädchen rächt sich
an einem jungen Mann, stellvertretend für die
Verbrechen aller Männer an Frauen. Der Film
ist ein Statement gegen sexuellen Missbrauch,
provoziert durch die Darstellung einer radikalen
Selbstjustiz jedoch Diskussionen.
Sa. 7.3. um 21 Uhr
KOMMKINO e.V. zeigt Skurriles aus der Urzeit der Emanzipation:
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER
Konzeptfilmer Hellmuth Costard zeigt einen
jungen Mann, der mit großer Spielfreude den
Tagesablauf einer Hausfrau vollführt.
Österreich 2011, 83 Min., DCP, FSK: k. A., Regie: Renata Schmidtkunz
Die aus Wien stammende amerikanische Schriftstellerin Ruth Klüger blickt auf ein bewegtes Leben
zwischen Wien, Kalifornien, Göttingen und Israel
zurück. Über das persönliche Schicksal von Ruth
Klüger schafft der Film eine Auseinandersetzung
mit dem Überleben nach dem Holocaust.
So., 8.3. & Di., 10.3.
AWAKE IN A BAD DREAM
Niederlande 2013, 114 Min., DCP, FSK: k. A., niederl. OmeU, Regie: Petra
Lataster-Czisch, Peter Lataster
Ingrid, Vicky und Sabrina sind drei von vielen
Frauen, die an Brustkrebs erkranken. Ein Film der
in Zeiten von Mammographiescreening, Verunsicherung und verbreiteter Angst vor Brustkrebs
Frauen Mut machen kann.
So., 8.3. um 19 Uhr
DIE GESCHICHTE DER DIENERIN
Deutschland/USA 1990, 109 Min., 35 mm, FSK: ab 16, Regie: Volker
Schlöndorff, mit: Natasha Richardson, Faye Dunaway, Robert
Duvall, u.a.
Volker Schlöndorff entwirft nach dem Roman
Der Report der Magd von Margaret Atwood eine
düstere Zukunftsvision einer männerdominierten
und frauenverachtenden Welt, in der Frauen um
ihre Identität kämpfen müssen.
So., 8.3. um 21 Uhr
DER WUNDERSAME KATZENFISCH
LOS INSÓLITOS PECES GATO, Mexiko 2013, 89 Min., DCP, FSK: ab 0,
DF, Regie: Claudia Sainte-Luce
Die mexikanische Regisseurin Claudia SainteLuce erzählt in ihrer Tragikomödie von einer jungen Frau, die in einer gefährdeten Familie Nähe
und Liebe kennenlernt. Ihr Film erhielt denPreis
der Internationalen Kritik auf dem Toronto Film
Festival.
Mo., 9.3. & Di., 10.3.
DIE UNTERDRÜCKUNG DER FRAU
IST VOR ALLEM AM VERHALTEN
DER FRAUEN SELBER ZU ERKENNEN
BRD 1969, 64 Min., 16 mm, FSK: k. A., Regie: Hellmuth Costard, mit:
Christoph Hemmerling
Vorfilm:
TYPISCH WEIBER!
BRD 1981, 17 Min., 16 mm, FSK: k. A., Regie: Claus Striegel, Bertram
Verhaag, Walter Harrich
Die Rachefantasie der 12-jährigen Monika
wird für kurze Zeit Wirklichkeit: die völlige Rollenumkehrung von Jungen und Mädchen.
Fr., 6.3. um 21.30 Uhr
BLUTSSCHWESTERN
Deutschland 2013, 24 Min., DVD, FSK: k. A., Regie: Ulrike Westermann,
Arice Siapi, Kate Whitley
Der Film ist eine interkulturelle Expedition in
die weibliche Normalität zu einem Thema, das
alle Frauen betrifft.
MONDBLUT FEIERN ODER WIE
DIE ZÜRCHERERINNEN ZU
IHREN MENSTRUATIONSHÜTTEN
KAMEN
Schweiz 1990, 22 Min., DVD, FSK: k. A., Regie Beatrice Breitschmid
Eine Zeitreise ins Ende der achtziger Jahre.
Ein sehr vergnüglicher Film, der nachdenklich
stimmt und zum Austausch anregt.
Di., 10.3. um 19 Uhr mit sich
anschließender Diskussion.
Diese Veranstaltung ist exklusiv für Frauen!
Ort: FMGZ, Fürther Str. 154, Nürnberg
Vorankündigung
„WÜNSCH DIR WAS!“ –
NUR NICHT DAS!
Die Veranstaltung führt mit Film in das Thema
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ ein.
Do., 23.4. um 18 Uhr
Bildungszentrum, Fabersaal
ERSTAUFFÜHRUNGEN
DIE LETZTEN GIGOLOS
Deutschland 2014, 86 Min., DCP, FSK: ab 0, Regie: Stephan
Bergmann
Ob leidenschaftlicher Tango im Teesalon,
entspannter Spaziergang an Bord oder Tagesausflüge an exotischen Urlaubszielen, “die
letzten Gigolos“ sind graumelierte Herren von
Welt. Sie verbringen ihren Lebensabend auf
Kreuzfahrtschiffen – als Unterhalter für amüsierwillige Frauen ab 60, die zahlungskräftig
CINEMA ITALIANO
ihren Urlaubsträumen nachhelfen. Organisiert
von Agenturen und angestellt von Reedereien
bereisen sie die Weltmeere und werden belohnt mit dem Abenteuer Kreuzfahrt und der
Flucht aus ihrem meist einsamen und armen
Seniorendasein zu Hause. Doch taugt das
Kreuzfahrtschiff nur begrenzt als Spielwiese
für ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben. So liegt es an den Kavalieren selbst, mit
Glück und Talent ihrem Traum etwas näher zu
kommen. Gemeinsam mit dem Frankfurter Peter Nemela (74) begibt sich Regisseur Stephan
Bergmann auf die Spuren derer, die als „Eintänzer und Gentleman“ auf Kreuzfahrtschiffen hoffen, ihre Sehnsüchte zu verwirklichen,
aber auch von jenen, die niemals aufgeben
werden, sie zu suchen.
Do., 5.2. bis Mi., 11.2.
ANDERSWO
Deutschland 2014, 85 Min., DCP, dt./engl./hebr./jid. OmU, FSK:
ab 0, Regie: Ester Amrami, mit: Neta Riskin, Golo Euler u.a.
Noa ist Anfang 30, lebt seit acht Jahren in
Berlin und steckt in einer Krise. Wo gehört sie
hin? Zu Jörg, ihrem deutschen Freund, bei dem
sie gerade eingezogen ist, oder nach Israel zu
ihrer Familie und ihren alten Freunden? Spontan fliegt sie für ein paar Tage in die Heimat,
um Klarheit zu gewinnen. Doch was als Kurztrip gedacht war, dehnt sich aus. Ihre geliebte
Oma liegt im Sterben und alte Familienkonflikte kochen wieder hoch. Als völlig überraschend
auch noch Jörg nach Israel kommt, um seine
Liebe zurück zu holen, ist das emotionale Chaos perfekt. Jörg lernt nicht nur zum ersten Mal
Noas Familie kennen, sondern auch ganz neue
Seiten an seiner Freundin.
ANDERSWO ist ein poetisches, berührendes, aber auch komisches Drama über
Heimat und Entwurzelung in Zeiten der Globalisierung.
Do., 5.2. bis Mi., 18.2.
SI PUÒ FARE, Italien 2008, 111 Min., ital. OmU, 35 mm, FSK:
ab 12, Regie: Giulio Manfredonia, mit: Andrae Bosca, Anita
Caprioli, Claudio Bisio u.a.
Mailand in den bewegten 1980er Jahren:
Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird
dazu verdonnert, die Leitung einer italienischen Kooperative zu übernehmen, in der
geistig Kranke, die aus der geschlossenen Anstalt entlassen wurden, mit Wohlfahrtsarbeit
und Medikamenten ruhig gestellt werden.
Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit
ihnen eine neue Würde geben könnte und das
gelingt ihm mit erstaunlichem Erfolg!
Mit viel Situationskomik und einem Schuss
Tragik zeigt der Film die turbulenten Abenteuer dieser ungewöhnlichen Kooperative
auf ihrem Weg zurück ins Leben. Auch dank
der hervorragenden Darsteller formuliert der
Film ein liebenswertes Plädoyer für den respektvollen Umgang mit Menschen jenseits
der Normen.
Mo., 9.2. bis Mi., 11.2 um 19.15 Uhr
CINEMA FRANÇAIS
DIE BÖHMS –
ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
Deutschland/Schweiz 2014, 87 Min., DCP, FSK: ab 0, Regie:
Maurizius Staerkle-Drux
Gottfried Böhm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Architekten der Gegenwart. Als Sohn eines Kirchenbauers ist er
Patriarch einer Architektendynastie, zu der
inzwischen seine Söhne Stephan, Peter und
Paul gehören. Heute betreibt jeder sein eigenes Architekturbüro, doch alle immer noch
unter einem Dach – zusammen mit ihrem
Vater. Es ist nicht leicht für sie, sich unter
dem Markenzeichen „Böhm“ einen eigenen
Namen zu machen. Aber allen dreien gelingt
es, herausragende Großbauten zu realisieren:
Stephan etwa mit der Hauptverwaltung der
Deutschen Bahn in Frankfurt, Peter u.a. mit
dem Museum Ägyptischer Kunst in München
und Paul mit der Kölner Zentralmoschee.
Über zwei Jahre hinweg hat Maurizius
Staerkle-Drux die Arbeit und das Leben der
Böhms begleitet und zeichnet ein ebenso
intimes wie prägnantes Portrait – über die
Komplexität und Untrennbarkeit von Leben,
Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst.
Do., 12.2. bis Mi., 25.2.
LE CAPITAL
Frankreich 2012, 114 Min., franz./engl. OmU, DCP, FSK: ab 16,
Regie: Costa-Gavras, mit: Gad Elmaleh, Gabriel Byrne, Natacha
Régnier u.a.
Wie kann man, in Zeiten, in denen Kapital gänzlich unsichtbar geworden ist, eigentlich noch über Geld reden? Und, was
noch schwieriger ist, wie kann man es im
Kino darstellen? Diese Frage bildet den Kern
für LE CAPITAL, den ausgezeichneten neuen Film vom Altmeister des Polit-Dramas,
Costa-Gavras. Im Zentrum steht Marc Tourneuil. Tourneuil, dessen Name lautmalerisch
mit den französischen Begriffen für Qual,
Pein und Wendepunkt spielt, ist in der Finanzwelt ein „Homo novus“, ein Aufsteiger,
der allein durch persönliche Fähigkeiten in
den ersten Kreis der Macht vordringt, nicht
durch Protektion. Manchmal spielt aber
auch der Zufall mit. Als der Vorstand der
börsennotierten „Phenix Bank“ auf dem
Golfplatz einen Herzanfall erleidet, wird der
ehrgeizige Tourneuil zum neuen leitenden
Geschäftsführer ernannt.
WIR SCHAFFEN DAS SCHON
CAFÉ OLYMPIQUE
Frankreich 2014, 92 Min., DCP, franz. OmU, FSK: ab 0, Regie:
Robert Guédiguian, mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin,
Gérard Meylan, Jac Boudet u.a.
Es ist ihr Geburtstag, aber Ariane war nie
einsamer. Die Kerzen auf dem Kuchen sind
angezündet, aber Familie und Freunde haben abgesagt. Ariane beschließt aus ihrem
Alltag auszubrechen. Mutig begibt sie sich
nach Marseille auf eine Reise ins Ungewisse: Sie schläft auf einem Boot, versöhnt sich
mit ihrer verstorbenen Mutter, bricht in ein
Museum ein und traut sich vor großem Publikum zu singen.
„Der poetische, kleine Film mit Ariane Ascaride als Heldin wider Willen ist liebenswert
witzig, fantasievoll erzählt, schön anzusehen
und zusätzlich ein cineastisches Vergnügen:
Robert Guédiguian schwelgt in Filmzitaten
aus der gehobenen Filmkunst und erlaubt
sich einige kühne Scherze, die erst am Ende
aufgelöst werden.“ programmkino.de
Mo., 16.2. bis Mi., 18.2. um 19.15 Uhr
CINE ESPAÑOL
Schnell verändert er den Firmenkurs und
lässt sich auf riskante Geschäfte mit einem
reichen Investor ein, erkennt aber gerade
noch, dass dieser Phenix schlucken will.
Der abgründig-spannende Thriller aus der
Finanzwelt verbindet das Börsendrama mit
Beobachtungen über Gier und Täuschung,
Ehrgeiz und Machtkämpfe zum furiosen Porträt des modernen Kapitalismus.
Do., 19.2. bis Mi., 4.3.
BANDE DE FILLES
Dauer nicht darüber hinwegtäuschen, dass
zukunftsweisende Entscheidungen anstehen.
Der aus Laiendarstellerinnen gebildete,
komplett schwarze Cast bringt die Energie
und die Authentizität mit, Regisseurin Céline Sciamma steuert die Neugier auf das besondere Milieu und den kritischen Blick auf
die sozialen Verhältnisse bei. Das Ergebnis
sprüht Funken.“ Viennale 2014
Do., 26.2. bis Mi., 11.3.
Frankreich 2014, 112 Min., OmU, DCP, FSK: k.A., Regie: Céline
Sciamma, mit: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh,
Marietou Touré u.a.
„Sie sind jung und schön und lebenslustig, sie sind arm und marginalisiert und unterdrückt. Die Mädchengang um Lady, der
Marieme sich anschließt, macht mal Paris,
mal die Hoods – die Banlieus Bagnolet und
Bobigny – unsicher. Doch all die lautstarke
Großmäuligkeit und all das coole Posen, die
Frechheit, das Feiern und Flirten können auf
DOMINO EFFEKT
ANINA
Uruguay/Kolumbien 2013, 72 Min., DCP, span. OmU, FSK: ab 0,
Regie: Alfredo Soderguit
Anina Yatay Salas, ein nachdenkliches
Mädchen mit roten Haaren, mag ihren Namen gar nicht. Jeder einzelne Teil davon ist
ein Palindrom, kann also vorwärts und rückwärts gelesen werden. Damit ziehen ihre
Mitschülerinnen sie auf, vor allem Aninas
erklärte Feindin Yisel. Als die Mädchen sich
auf dem Pausenhof prügeln, müssen beide
zur strengen Direktorin, die eine besonders
nervenaufreibende disziplinarische Maßnahme für die beiden parat hat. Sie bekommen
einen schwarzen versiegelten Briefumschlag,
den sie eine Woche lang nicht öffnen dürfen. Von Alpträumen geplagt, ziehen sich
die Tage für Anina in die Länge. Zusammen
mit ihrer besten Freundin schmiedet Anina
allerhand Pläne, um im Voraus an den Inhalt
des Kuverts zu kommen. Allmählich erkennt
Anina in Yisel eine Schicksalsgenossin, die
sogar noch größere Probleme hat als sie
selbst. Eine zaghafte Annäherung beginnt.
Eine handgezeichnete Animationsfilmperle: mit viel Charme, trockenem Witz und (kinder-)philosophischem Tiefgang, der auch auf
der Berlinale überzeugen konnte.
Mo., 2.3. bis Mi., 4.3. um 19.30 Uhr
AFRIKANISCHE KINOWELTEN
Deutschland/Polen 2014, 76 Min., DCP, FSK: ab 0, abchas./russ.
OmU, Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
TIMBUKTU
Abchasien ist ein vergessenes, vom Krieg
gezeichnetes Land – nahe gelegen an aktuellen Krisenherden wie Krim und Ostukraine.
An der Küste des Schwarzen Meeres gelegen
war die nicht anerkannte Republik früher
Strandidyll für glückliche Sowjets. Heute zerfallen die Palastartigen Hotels im Wind des
Post-Kommunismus. Auf den Ruinen eines
Staates, den es nie wirklich gegeben hat,
beginnen Natascha und Rafael ihr gemeinsames Leben. Doch während er als Sportminister damit beschäftigt ist, einen internationalen Domino-Event auf die Beine zu stellen,
entgeht ihm, dass seine russische Ehefrau
keinen Fuß auf den Boden bekommt.
„Nahezu meisterlich ist es Elwira Niewiera
und Piotr Rosołowski gelungen, die privaten
Familienkonflikte einer Mesalliance mit den
Mit BAMAKO warf der in Mauretanien
geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako 2006 einen
treffend bösen Blick auf das Gebaren der
Weltbank. Jetzt nimmt er den Islamismus
aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu
spielt, doch leider auch für viele andere Orte
stehen könnte: TIMBUKTU zeigt, wie unter
dem Deckmantel des Islams der Bevölkerung
eine Gewaltherrschaft aufgezwungen wird:
Bekleidungsvorschriften für die Frauen werden erlassen, Musik wird verboten – selbst
die Kinder dürfen nicht mehr Fußball spielen und werden Zeugen einer dramatischen
Intoleranz. Sissako setzt diesem Terror eine
zutiefst menschliche Erzählung entgegen:
Mauretanien/Frankreich 2014, 97 Min., DCP, FSK: ab 12, OmU
(Französisch, Arabisch, Tamascheq), Regie: Abderrahmane
Sissako, mit: Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki, Abel Jafri u.a.
zuweilen ins Absurde gehenden politischen
Realitäten Abchasiens spiegelbildlich zu verbinden. So, wie das Paar sich noch finden
muss, ist das Land auf der Suche nach sich
selbst.“ Cornelia Klauß
Do., 5.3. bis Mi., 11.3.
Der gesellschaftliche Zerfall unter dem
Druck der Islamisten reicht für Sissako bis in
die persönlichen Beziehungen einer in großer Einfachheit lebenden Hirtenfamilie. Ein
Nachbarschaftsstreit eskaliert und führt zur
Katastrophe
In Kooperation mit: Nürnberger Initiative
für Afrika (NIfA), KUF – Kulturelle und politische Bildung
Einführung: Irit Holzheimer, Matthias
Fetzer
Mi., 25.2. um 19.15 Uhr
KINDERKINO
BÄREN
USA 2014, 78 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey
Eine Grizzlybär-Familie in den eiskalten Weiten Alaskas. In wunderschönen Bildern sieht man das Aufwachsen der jungen Bären.
Fr., 6.2. bis So., 8.2. um 15 Uhr
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN
Deutschland 2014, 94 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Neele Leana Vollmar
Der „tiefbegabte“ Rico lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Berlin. Als
er mal wieder vor seinem Haus Fundstücke auf der Straße sammelt, trifft er Oskar. Er ist hochbegabt, trägt zur Sicherheit immer einen Helm und wird schnell
zu Ricos Freund.
Fr., 13.2. bis Di., 17.2. um 15 Uhr
Am Mi., den 18.2. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser
DAS GEHEIMNIS VON KELLS
Frankreich/Irland/Belgien 2009, 75 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, empfohlen ab 10, Regie: Tomm Moore, Nora Twomey
Irland im 9. Jahrhundert: Ein Abt möchte einen großen Wall errichten, um seine
Abtei vor Plünderungen zu schützen. Sein Neffe soll seine Nachfolge antreten …
Die faszinierende Mixtur aus handgemalten Zeichnungen und neuester Computertechnik brachte dem Film 2010 eine Oscar-Nominierung als „Bester Animationsfilm“ sowie zahlreiche Preise auf internationalen Filmfestivals ein.
Do., 19.2. bis So., 22.2. um 15 Uhr
DER KLEINE ZAPPELPHILIPP
Niederlande 2012, 80 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, Regie: Anna van der Heide
Der siebenjährige Bram interessiert sich für alle Dinge, die um ihn herum passieren. In seinem Erfindungsnotizbuch hat alles seinen Platz: die Toilette steht
auf Platz 85, der Gameboy auf 25. Und er kann es kaum erwarten, endlich in die
Schule zu kommen …
Fr., 27.2. bis So., 1.3. um 15 Uhr
Am Mi., den 4.3. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser
ELLA UND DER SUPERSTAR
Finnland 2013, 86 Min., DCP, FSK: ab 0, empfohlen ab 6, Regie: Marko Mäkilaakso
Es ist nicht mehr lange Zeit bis zum großen Mathetest, der entscheidend für
die Versetzung ist. Doch Ella und ihre Klasse haben etwas Besseres zu tun, als
Mathematik zu lernen: Sie gründen eine Band und wollen Pekka zum Rockstar
machen.
Fr., 6.3. bis So., 8.3. um 15 Uhr
DER ROTE BALLON
Frankreich 1956, 36 Min., FSK: ab 6, Blu-ray, ohne Dialoge, Regie: Albert Lamorisse
Pascal, ein kleiner Junge in Paris, findet eines Morgens einen großen roten
Luftballon, der an einem Laternenpfahl festgebunden ist. Das höchst eigenwillige
Verhalten des Ballons bringt Pascal in viele heikle Situationen.
Vorfilm: DER JUNGE UND DER VOGEL (7 Min., DVD, FSK: ab 6, Regie: Assad
Bina Khahi & Maryam Fahimi): Ein Vogel auf dem Bild eines kleinen Jungen beschwert sich, dass es regnet …
Fr., 13.3. bis So., 15.3. um 15 Uhr
BEKAS
Schweden/Finnland/Irak 2014, 92 Min., DCP, FSK: ab 6, empfohlen ab 9, Regie: Karzan Kadar
Irak 1990: Die beiden Brüder Dana und Zana leben als Waisenkinder auf der
Straße. Nachdem sie SUPERMAN im Kino gesehen haben, beschließen sie, nach
Amerika zu reisen. Am Ende ist es nicht wichtig, dass sie ihr Ziel erreichen, sondern dass sie den anderen an ihrer Seite wissen.
Fr., 20.3. bis So., 22.3. um 15 Uhr
Am Mi., den 25.3. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser
VORSCHAU APRIL
WERKSCHAU THOMAS ARSLAN
2.4. bis 19.4.
ZEIT IM FILM
22.3. bis 12.4. (in Kooperation mit dem Germanischen
Nationalmuseum zur Ausstellung „Die älteste Taschenuhr der Welt“)
RUSSISCHE FILMTAGE
23.4. bis 29.4.
TERZA VISIONE – FESTIVAL DES ITALIENISCHEN GENREFILMS
27.3. bis 29.3. (In Kooperation mit dem KommKino e.V.)
STUMMFILM DES MONATS
DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA PETROWNA
Deutschland 1929, 111 Min., 35 mm, restaurierte Fassung von 1999, FSK: k. A., Regie: Hanns Schwarz, mit: Brigitte
Helm, Franz Lederer, Warwick Ward, Lya Jan u.a.
Kurz vor der Einführung des Tonfilms repräsentiert DIE WUNDERBARE LÜGE
DER NINA PETROWNA einen Höhepunkt der technischen und ästhetischen Möglichkeiten des stummen Films. Elegant gleitet die entfesselte Kamera durch die
Kulissen und erzählt vom tristen Leben der jungen Geliebten eines reichen Obersten im Russland des dahinsiechenden Zarismus. Nina Petrowna will ausbrechen
aus der lieblosen Routine und dem kalten Luxus. Für einen jungen Kornett lässt sie
alle Sicherheiten hinter sich, und an seiner Seite blüht sie auf. Doch der alte Oberst
fühlt sich hintergangen und fädelt eine Intrige ein, die sie zur Rückkehr zwingt …
Die Erfüllungen des Films liegen in den stummen Zwiegesprächen, die er sichtbar macht. Worte sind nicht vernehmbar, aber man liest sie von den Menschen
ab, von ihren Zügen, von ihren Händen. Ekstasen der Hingabe und Tragödien der
Not, Festtag und Alltag, Verzückung und Verzweiflung. Die Art, wie Stimmungen
geschaffen oder gesteigert werden, wie sie abreißen oder verklingen, ist meisterhaft.
Einführung: Matthias Fetzer
Musikbegleitung: Wilhelm Höges (Flügel)
So., 1.3. um 19.15 Uhr
20. FILMFESTIVAL TÜRKEI/DEUTSCHLAND
Am Freitag, den 13. März um 19 Uhr ist es wieder soweit: das Filmfestival
Türkei/Deutschland wird mit einem Gala-Abend in der Tafelhalle feierlich eröffnet. An diesem Abend werden zwei hochkarätige Künstler des türkischen Kinos
mit Ehrenpreisen ausgezeichnet: Schauspieler und Leinwand-Idol Şener Şen und
Regisseur Yavuz Turgul.
Nach der Galavorstellung werden die Ehrengäste einen Klassiker des türkischen Kinos präsentieren: ESKIYA – DER BANDIT (Regie: Yavuz Turgul, mit: Şener
Şen, Uğur Yücel u.a.), eine melodramatische Räubergeschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft in Istanbul. ESKIYA – DER BANDIT ist einer der erfolgreichsten türkischen Filme aller Zeiten.
Ein weiterer renommierter Gast des Festivals wird Nuri Bilge Ceylan sein, der
den Nürnbergern mittlerweile nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Fotograf bekannt ist. Er präsentiert seinen 2014 in Cannes mit der Goldenen Palme
ausgezeichneten Film KIŞ UYKUSU - WINTERSCHLAF (Regie: Nuri Bilge Ceylan,
mit: Haluk Bilginer, Aydın Demet Akbağ, Necla u.a.) höchstpersönlich. Darin geht
es um den ehemaligen Schauspieler Aydin, der in den Bergen Kappadokiens ein
romantisches Höhlen-Hotel betreibt. Er lebt hier mit seiner jungen Frau Nihal
und der frisch geschiedenen Schwester Necla, verwaltet die geerbten Güter der
Familie und will ein Buch schreiben. Vor den Fenstern bedeckt allmählich der
Schnee die Landschaft, und drinnen brechen die beiden Frauen ihr Schweigen.
Nuri Bilge Ceylan seziert die Selbstgefälligkeit eines Mannes so bravourös, dass
die 196 Filmminuten zu einem packenden Schaustück geraten, dessen Sog man
sich kaum entziehen kann. Der prämierte Film ist schauspielerisch und visuell ein
Kinoerlebnis von großer Intensität.
Das Filmfestival wird auch in seinem Jubiläumsjahr die Kurz-, Dokumentar- und
Spielfilme, die in beiden Ländern in den Produktionsjahren 2013/2014 brillierten,
in einem spannenden Programm im Filmhaus und Festsaal des Künstlerhauses
vorstellen. Im Mittelpunkt steht der Wettbewerb der Spielfilme und der Kurzfilme.
Die Preisverleihung wird am 21. März im Festsaal des KunstKulturQuartiers
stattfinden.
Veranstalter: Interforum e.V. in Zusammenarbeit mit dem KunstKulturQuartier,
www.fftd.net