JUGEND UND ALKOHOL
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JUGEND UND ALKOHOL
JUGEND UND ALKOHOL P r ä v e n t i o n d u r c h I n f o r m a t i o n Fachbereichsarbeit An der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflegeschule Rankweil Erstellt von Stefan Lamprecht Betreut von Christof Fuchs und Mario Wölbitsch 10.03.2008 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung................................................................................................................... 1 2 Hauptteil .................................................................................................................... 2 2.1 Allgemein zum Thema Alkohol ....................................................................... 2 3 4 5 2.2 Aufnahme und Abbau von Alkohol im Körper ................................................ 2 2.3 Auswirkungen von Alkohol.............................................................................. 4 2.3.1 Die Akute Wirkung.................................................................................... 4 2.3.2 Körperliche Folgen .................................................................................... 5 2.3.3 Psychische Folgen ..................................................................................... 6 2.3.4 Soziale Folgen ........................................................................................... 7 2.3.5 Auswirkungen im Jugendalter ................................................................... 7 2.4 Prävention durch Information........................................................................... 8 2.5 Angebote der Supro .......................................................................................... 8 2.5.1 Suchtprävention in der Familie.................................................................. 8 2.5.2 Prävention an der Schule ......................................................................... 10 Methodik.................................................................................................................. 11 3.1 Hypothese ....................................................................................................... 11 3.2 Forschungsfragen............................................................................................ 11 3.3 Forschungsmethode ........................................................................................ 11 Definition von Begriffen ......................................................................................... 12 4.1 Prävention ....................................................................................................... 12 4.2 Gesundheit ...................................................................................................... 12 4.3 Alkoholmissbrauch ......................................................................................... 12 4.4 Alkoholabhängigkeit....................................................................................... 12 Datenerhebung ........................................................................................................ 14 5.1 Auswertung der Fragebögen........................................................................... 14 5.1.1 Wie alt sind Sie? ...................................................................................... 14 5.1.2 Sind Sie weiblich oder männlich? ........................................................... 15 5.1.3 In welche Schule gehen Sie? ................................................................... 15 5.1.4 Haben Sie schon einmal Alkohol getrunken? Wenn ja wie oft? ............. 15 5.1.5 Sind Sie gut über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? ......... 16 5.1.6 Von wem wurden Sie über die Folgen aufgeklärt? ................................. 17 5.1.7 Wer ist Ihrer Meinung nach für die Aufklärung verantwortlich?............ 18 5.1.8 Wird bei Ihnen zu Hause über Alkohol gesprochen? .............................. 19 5.1.9 Wird im Unterricht über Alkohol gesprochen? ....................................... 19 5.1.10 Würden Sie gerne mehr über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol wissen?....................................................................................... 20 5.1.11 Ab wann ist der Konsum von Alkohol als gesundheitsgefährdend einzustufen? ............................................................................................. 20 5.1.12 Wie kann der Alkoholgehalt im Körper festgestellt werden? ................. 22 5.1.13 Erklären Sie mir kurz, was man unter Alkoholmissbrauch versteht?...... 23 5.1.14 Erklären Sie mir kurz, was man unter Alkoholabhängigkeit versteht?................................................................................................... 24 5.1.15 Welche körperlichen Schäden können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? ........................................................................... 25 5.1.16 Kann ein Mensch an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum sterben? .................................................................................................... 26 5.1.17 Welche psychischen Erkrankungen können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen?............................................................. 26 5.1.18 Welche sozialen Probleme können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? ........................................................................... 28 6 Resümee ................................................................................................................... 31 7 Literatur - und Quellenverzeichnis ....................................................................... 33 7.1 Bücher:............................................................................................................ 33 7.2 8 Internet:........................................................................................................... 33 Anhang..................................................................................................................... 34 8.1 Eigenständigkeitserklärung............................................................................. 34 8.2 Fragebogen...................................................................................................... 35 Vorwort „Alle Menschen haben von früher Jugend an ein Recht auf korrekte, unparteiische Information und Aufklärung über die Folgen des Alkoholkonsums für Gesundheit, Familie und Gesellschaft.“ (Handbuch Alkohol - Österreich 2001,19) „Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht, in einer Umwelt aufzuwachsen, in der sie von den negativen Folgen des Alkoholkonsums und so weit wie möglich vor Alkoholwerbung geschützt werden.“ (Handbuch Alkohol - Österreich 2001,19) 1 Einleitung Alkohol als Genussmittel ist in den meisten europäischen Ländern gesellschaftlich breit akzeptiert. Mit Alkohol verantwortungsvoll umgehen zu lernen, ist eine wichtige Entwicklungsaufgabe von Jugendlichen. Um diese Aufgabe bestmöglich bewältigen zu können, benötigen sie die Unterstützung der Erwachsenen. Das Elternhaus und die Schule sind maßgeblich an der Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder beteiligt. Darum sind die Eltern und die Schule bzw. Lehrer die wichtigsten Partner der Kinder, wenn es um das Thema Suchtprävention geht. In einer Studie des Fonds Gesundes Österreich, die im September 2006 durchgeführt wurde, wird berichtet, dass das durchschnittliche Alter für den Erstkontakt mit Alkohol bei unter 13 Jahren liegt. (vgl. http://www.fgoe.org/presse-publikationen/pressemeldung /drei-viertel-der-jugendlichen-greifen-zur-flasche). Immer öfter wird in den Medien über Jugendliche berichtet, die auf „Ein Euro Partys“ gehen um sich zu betrinken. Es wird darüber informiert, wie trügerisch die so genannten Alcopops sind, da der süsse Geschmack sie den Alkoholgehalt vergessen lässt oder dass, die Gefährlichkeit des Komasaufens absolut unterschätzt wird. 1459 Jugendliche wurden allein im Jahr 2005 in Österreich mit einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. (vgl. http://www.statistik.at/web_de/presse/024923). Wenn ich solchen Berichten aus den Medien glauben schenke, muss ich annehmen, dass „Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren nicht oder nur wenig über die Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum aufgeklärt sind“. In meiner Arbeit möchte ich mich weniger mit dem „warum“ sich Jugendliche betrinken beschäftigen, sondern viel mehr herausfinden, was Jugendliche über die alkoholbedingten Folgen wissen, woher sie Informationen zu diesem Thema beziehen, und ob ein Zusammenhang zwischen dem Wissen und der Häufigkeit des Trinkens besteht. Die Informationssammlung für diese Arbeit erfolgte durch eine umfassende Literaturrecherche und die Auswertung eines Fragebogens, der in vier vierten Hauptschulklassen ausgeteilt wurde. Die Ergebnisse meiner Arbeit werde ich den Lehrkräften der befragten Hauptschulen zukommen lassen, um aufzuzeigen, wie viel Kenntnisse Jugendliche über die Folgen von Alkoholmissbrauch haben. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 1 2 Hauptteil 2.1 Allgemein zum Thema Alkohol Das Wort Alkohol kommt aus dem Arabischen („al cohol“) und bedeutet: das Feinste. Alkohol wird seit mindestens 4.000 Jahren getrunken, wobei die Bedeutung des Alkohols in seinen Funktionen als Nahrungs-, Genuss-, Sucht-, Rausch-, Arzneimittel und als sakrales Mittel über die Zeiten und Kulturräume jeweils variierte. „Trinkalkohol wird aus Früchten oder Samen hergestellt. Zucker bzw. Stärke werden durch Gärung in trinkbaren Alkohol umgewandelt. Durch natürliche Gärung kann ein maximaler Alkoholgehalt von 18 Volumprozenten erreicht werden. Um Getränke mit höherem Alkoholgehalt zu erhalten, wird der gewonnene Alkohol mittels Destillation (Wasserentzug) konzentriert“. (Institut Suchtprävention, 2005 S10) Zu einem guten Menü den passenden Wein, das und ähliches ist in unserer Gesellschaft kaum noch wegzudenken. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, über die Folgen die durch den übermässigen Konsum von Alkohol entstehe können, Bescheid zu wissen. 2.2 Aufnahme und Abbau von Alkohol im Körper Die Aufnahme von Alkohol geschieht bereits direkt nach dem Konsum. Verantwortlich dafür sind die Mundschleimhaut und die Schleimhaut in der Speiseröhre. Die Hauptaufnahmequelle ist jedoch der Magen. Rund 40% werden dort resorbiert. Der Rest wird im Darm aufgenommen. Bei der Resorption gelangt der Alkohol in den Blutkreislauf und verteilt sich im gesamten Organismus. 30 bis 60 Minuten nach der Aufnahme ist die höchste Konzentration des Alkohols im Blut erreicht. Die Entwicklung des Blutalkoholspiegels nach dem Konsum eines alkoholischen Getränks hängt von folgenden Faktoren ab: • der konsumierten Menge reinen Alkohols, • der Aufnahmegeschwindigkeit in Magen und Darm, die ihrerseits wiederum unter anderem von Konzentration und Temperatur des alkoholischen Getränks, von seiner Art und Menge sowie von gleichzeitiger Nahrungszufuhr, Kohlensäuregehalt etc. abhängt, Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 2 • dem Gewicht des Körperwassers, • der Geschwindigkeit des Alkoholabbaus. (vgl X.act Alkohol 2005 S10, Handbuch Alkohol Österreich, 2001, S.50/51) „Frauen haben im Verhältnis zum Körpergewicht durchschnittlich mehr Körperfett und weniger Körperwasser. Da sich Alkohol in Wasser besser löst als in Fett, ist nach dem Konsum gleicher Mengen die Alkoholkonzentration im Blut bei Frauen in der Regel höher als bei Männern mit gleichem Körpergewicht. Frauen verfügen über geringere Mengen des Alkoholabbauenden Enzyms ADH. Dies kann ein weiterer Grund für eine höhere Blutalkoholkonzentration sein.“ (Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme, 2004 S.4) Der Abbau von Alkohol beginnt sofort nach der Aufnahme. 90 bis 95 Prozent des Alkohols werden allein in der Leber abgebaut, der Rest wird unverändert durch die Lunge, die Nieren oder durch die Haut ausgeschieden. Der Alkoholabbau erfolgt weitgehend gleichmäßig mit einem konstanten Wert pro Stunde. Man kann von einer durchschnittlichen Abnahme von 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde ausgehen, wobei der Abbau bei an Alkohol gewöhnten Personen rascher vor sich geht. (vgl. Handbuch Alkohol Österreich, 2001, S.54/ Alkohol im Körper Wirkung und Abbau, 2004 S.3) „Feuerlein gibt den Abbau absolut mit durchschnittlich 0,1 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht für Männer und 0,085 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht für Frauen pro Stunde an. Geht man von unterschiedlichen Körperwasserkonzentrationen aus (vgl. Kap. 3.1.14), so ergibt das eine relative Abnahme zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde. Feuerlein nennt in diesem Zusammenhang einen Wert von 0,15 Promille pro Stunde, was einem Durchschnittswert entsprechen dürfte.“ (Handbuch Alkohol Österreich, 2001, S.54) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 3 2.3 Auswirkungen von Alkohol Die ersten Wirkungen zeigt Alkohol bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,2 Promille. Es kommt zur leichten Verminderung der Sehleistung, zur Einschränkung des Gesichtsfeldes, zum Nachlassen von Aufmerksamkeit und Konzentration, das Reaktionsvermögen, die Kritikfähigkeit und die Urteilsfähigkeit sinken. Außerdem steigt die Risikobereitschaft. (vgl. Broschüre Alkohol, 2007, S.3/ Handbuch Alkohol Österreich, 2002, S.78) 2.3.1 Die Akute Wirkung Die akute Alkoholwirkung führt zu einem in seiner Intensität dosisabhängigen Rauschzustand. Man kann drei Stadien unterscheiden: • Bei einem Blutalkoholspiegel von 0,5 bis 1,2 Promille kommt es zur Beeinträchtigung von höheren und komplizierten Hirnfunktionen: Enthemmung, vermindertes Verantwortungsgefühl, oberflächlicher und verlangsamter Gedankenablauf, Unterschätzung von Gefahren, sowie Gleichgewichtsstörungen und Überschätzung der eigenen Fähigkeit. Die psychomotorischen Fähigkeiten sind leicht beeinträchtigt. • Bei einem Blutalkoholspiegel von 1,3 bis 3 Promille wird die Berauschung auch äußerlich deutlich sichtbar. Die Bewegungen werden unpräzise und unkoordiniert, die Reaktionsfähigkeit wird stark herabgesetzt, Die Aufmerksamkeit sinkt, das Tiefensehen und die Weite des Gesichtsfeldes werden eingeschränkt, Doppelsehen tritt auf, Triebhaft gesteuertes Verhalten tritt in den Vordergrund. • Steigt der Blutalkoholspiegel auf mehr als 3 Promille an, kommt es allmählich zur Lähmung des Nervensystems. Die geistigen Fähigkeiten erlöschen und es tritt schwerer, tiefer Schlaf ein. Ein Anstieg des Blutalkoholspiegels auf über 4 Promille kann den Tod zur Folge haben. Die akute Alkoholvergiftung führt zu tiefer Bewusstlosigkeit. Der Vergiftete ist weder ansprechbar noch weckbar. Seine Haut fühlt sich kalt und feucht an, die Körpertemperatur sinkt ab, die Atmung wird langsamer und geräuschvoll, der Pulsschlag ist beschleunigt, die Pupillen können erweitert sein. (vgl.Handbuch Alkohol Österreich, 2001, S.78) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 4 Die Wirkung von Alkohol auf den Körper hängt außerdem vom Alter der Alkohol konsumierenden Personen ab. Verheerende Auswirkungen hat der Alkoholkonsum auf Kinder und Jugendliche, da diese aufgrund ihres Körpergewichts über eine geringe Menge an Körperwasser verfügen und das zum Alkoholabbau notwendige Enzym nur in geringer Zahl vorhanden ist. 2.3.2 Körperliche Folgen Alkohol ist ein Gift, welches den ganzen Körper schädigt. Auf dem Weg durch den Körper werden alle Organsysteme früher oder später durch den Alkohol geschädigt oder zerstört. Dies hat zur Folge, dass die Alkoholabhängigkeit als lebensbedrohlich anzusehen ist. Pro Jahr sterben mehr als 40.000 Menschen an den Folgen der Abhängigkeit. Die Lebenserwartung ist um ca. 15% reduziert, was durchschnittlich 10 Jahre entspricht. Welche Schäden und in welchem Ausmaß sie auftreten ist von Organ zu Organ verschieden, auch bestehen große Unterschiede zwischen einzelnen Personen. Bei regelmäßigem Konsum von Alkohol treten früher oder später immer Organschäden auf, auch wenn der Betroffene nicht als Alkoholabhängig einzustufen ist. Durch die direkte Einwirkung auf das Magen-Darmsystem ist das Risiko für Entzündungen und Krebs deutlich erhöht. Magengeschwüre (24% höher bei gleichzeitigem Leberschaden) und Speiseröhrenkrebs treten deutlich häufiger auf. Im Darm wird die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen gestört, so dass Mangelerkrankungen auftreten. Im Blut angekommen führt der Alkohol zu Veränderungen der Blutzusammensetzung. Hierdurch erhöht sich das Infektionsrisiko, die Abwehr wird geschwächt. Auch steigt durch eine gestörte Blutgerinnung das Risiko von Blutungen. In der Leber kommt es zu Schädigungen, die reichen von der unkomplizierten Leberverfettung, welche keine Beschwerden verursacht, bis zur nicht mehr rückgängigen Leberzirrhose, welche im Tod enden kann. Die Übergänge sind fließend und können durch akute Leberentzündungen verschlimmert werden. Als äußeres Zeichen sieht man häufig die gelblichen Augen. Auch ist das Risiko eines Leberkrebses um das 5-15 fache erhöht. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 5 Bei der Alkoholabhängigkeit treten Entzündungen der Bauchspeicheldrüse auf, welche sehr schmerzhaft und lebensbedrohlich sind. Diese können auch zur Entstehung einer Zuckerkrankheit führen. Der Herzmuskel wird direkt geschädigt, so dass eine Herzerweiterung auftritt, welche eine Herzschwäche zur Folge hat. Der Blutdruck steigt dauerhaft, es entsteht Bluthochdruck mit allen Folgeerkrankungen, wie z. B. Gefäßverkalkungen. Der Hormonhaushalt wird nachhaltig gestört. Beim Mann werden vermehrt weibliche Hormone und bei der Frau vermehrt männliche Hormone gebildet. Das sexuelle Verlangen lässt nach, es kann bis zur Impotenz führen, bei der Frau treten Störungen der Regelblutung auf. Im Gehirn sterben Nervenzellen ab. Dies führt zu zunehmenden Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen bis zur Demenz. Koordinationsstörungen treten auf. Der Gang wird unsicher, die Bewegungsabläufe werden ungezielt. Krampfanfälle mit unkontrollierten Stürzen mit hohem Verletzungsrisiko treten auf. Das Nervensystem, das die Arme und Beine versorgt, wird derart gestört, dass das Empfinden für Druck, Schmerz und die Sensibilität herabgesetzt wird. Teilweise wird hierdurch die Gehfähigkeit aufgehoben. Die Schädigungen des Embryos bei einer Schwangerschaft zeigen sich durch Minderwuchs, Herzfehler und geistige Behinderungen. Darüber hinaus treten noch zahlreiche weitere Schädigungen anderer Organsysteme, wie Haut, Augen, Muskeln usw. auf. Es gibt kein Fachgebiet der Medizin welches keine Alkoholschäden kennt. (vgl. http://www.meduniqa.at/950.0.html) 2.3.3 Psychische Folgen Depressionen werden direkt durch den Alkohol und indirekt durch die sozialen Folgen ausgelöst. Durch die zunehmende Schädigung des Gehirnes tritt schleichend eine Wesensänderung auf. Der Betroffene wird z.B. reizbarer, eifersüchtiger, das Interesse für die alltäglichen Dinge des Lebens lässt nach. Bei zunehmender Schädigung treten Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen bis zur Demenz (Abbau des Gehirns mit Verwirrtheit) hinzu. Alkoholpsychose mit vorwiegend akustischen Halluzinationen, wie Stimmenhören treten auf. (vgl. http://www.meduniqa.at/950.0.html) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 6 2.3.4 Soziale Folgen Alkohol ist das sozialmedizinische Problem Nr.1. Die finanziellen Folgen für die Gesellschaft durch Fehlzeit, sinkende Arbeitsleistung, alkoholbedingte Unfälle sowie direkte Krankheitskosten werden auf ca. 40 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Als Folgen für den Einzelnen stehen eine gestörte Partnerschaft, Probleme am Arbeitsplatz, drohender Wohnungsverlust und Konflikt mit dem Gesetz (Führerscheinentzüge) im Vordergrund. (vgl. http://www.meduniqa.at/950.0.html) 2.3.5 Auswirkungen im Jugendalter Auch im Jugendalter kann der Konsum von Alkohol Störungen der körperlichen Entwicklung hervorrufen. „Der chronische oder akute Alkohol Konsum kann dabei die Konzentration des Wachstumshormons das für die Knochen und Muskelentwicklung wichtig ist senken, unter Umständen kann er auch die Körpergröße beeinflussen. Neuere Erkenntnisse der Neurowissenschaft und Kinderpsychiatrie weisen darauf hin, dass die Gehirnentwicklung erst nach dem 20. Lebensjahr vollständig abgeschlossen ist. Dies ist vermutlich ein Grund dafür, dass das Gehirn von Jugendlichen für alkoholbedingte Schäden anfällig ist. In Untersuchungen konnten Effekte von Alkohol auf das Gehirn im Bereich der Lernfähigkeit und der Entscheidungsfindung nachgewiesen werden.“ (Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme, 2004 S.4) Wie beim Erwachsenen hängt die Wirkung des Alkohols auch bei jugendlichen Konsumenten nicht nur von der Menge sondern auch vom körperlichen und seelischen Zustand sowie der Gewöhnung an alkoholische Getränke ab. „Den Jugendlichen fehlt meist die Erfahrung wie viel Alkohol sie vertragen. Wenn sie sich betrinken, verlieren sie die Kontrolle über den Konsum und es kann zu gefährlichen Alkoholvergiftungen kommen.“ (Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme, 2004 S.4) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 7 2.4 Prävention durch Information In Vorarlberg verfügen wir über zwei große Einrichtungen der Suchtprävention (Suchtvorbeugung). Zum einen, den Sozialmedizinischen Dienst der Caritas (Sozmed) in Bregenz mit ihren Zweigstellen verteilt in ganz Vorarlberg, zum anderen, die Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe Stiftung Maria Ebene in Götzis. Wobei sich der Sozialmedizinische Dienst der Caritas überwiegend der Prävention im Erwachsenenalter widmet. Die Supro informiert, berät und begleitet Kinder und Jugendliche sowie deren Bezugspersonen, wie Eltern, Lehrer, Jugendarbeiter, Sporttrainer etc. sowie andere MultiplikatorInnen mit dem Ziel „Kinder stark zu machen“, um ein suchtfreies Leben zu ermöglichen. 2.5 Angebote der Supro Die Angebotspalette der Supro ist sehr groß und reicht von Präventionsangeboten für Familien, Kindergärten, Schulen, Jugend und Freizeit bis hin zur Prävention am Arbeitsplatz. 2.5.1 Suchtprävention in der Familie Alle Eltern wollen ihren Kindern gute Startchancen für ein glückliches und erfolgreiches Leben geben. Die Familie – ob als Eltern-Kind-Familie, als getrennte Familie oder als PatchworkFamilie – ist der erste Ort, an dem Kinder soziale Erfahrungen machen. Diese ersten Erfahrungen prägen den Menschen ein Leben lang. Für die Entwicklung verschiedener Persönlichkeitsmerkmale, wie Selbstvertrauen, Konfliktfähigkeit, Genussfähigkeit und Umgang mit Gefühlen, sind die Beziehungserfahrungen mit den Eltern ausschlaggebend. Wir wissen heute aus der Suchtforschung, dass verschiedene Schutzfaktoren die Entwicklung einer Sucht verhindern könnten. Dies sind vor allem: • Ein Erziehungsstil, der auf Wertschätzung und Anerkennung der Bedürfnisse des Kindes beruht • Grenzen, die vernünftig und nachvollziehbar gesetzt werden • Der eigene Umgang mit Genuss- bzw. Suchtmitteln Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 8 Es gibt Bildungsangebote im Familienbereich, die Eltern und Erzieher in ihren Sucht vorbeugenden Bemühungen unterstützen. Sie informieren über Möglichkeiten der Förderung von Schutzfaktoren und helfen Familien dabei, sich den alltäglichen Herausforderungen zu stellen. (vgl. www.mariaebene.at/start.php?textID=4266) „Kinder stark machen“, ist einer von mehreren Erlebnispädagogischen Workshops die die Supro anbietet. Kindern und Jugendlichen fällt es zusehends schwer, ihre eigenen Stärken aber auch Schwächen – ihren Spielraum – richtig einzuschätzen. In diesem Workshop lernen Eltern erlebnispädagogische Spiele und Übungen in der Natur kennen, die es den Kindern ermöglichen, diesen Spielraum wieder für sich zu entdecken. • Eltern lernen, wie sie die Persönlichkeit ihres Kindes stärken können, indem es lernt, Grenzen und Regeln einzuhalten, mit Erfolgen, Enttäuschungen und Konflikten umzugehen, zu helfen und sich helfen zu lassen, Gefühle und Bedürfnisse zu äußern, … • Eltern erfahren, wie sie mit einem attraktiven Angebot die Kreativität und Phantasie ihrer Kinder fördern können • Eltern trauen ihren Kindern etwas zu. (vgl. www.mariaebene.at/start.php?textID =4257) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 9 2.5.2 Prävention an der Schule Kinder und Jugendliche verbringen den Großteil ihrer Zeit in der Schule. Dabei ist die Schule nicht nur als Ort der Bildung zu verstehen, sondern als Ort, wo Beziehungen geknüpft, Freunde gefunden, Konflikte ausgetragen, Bedürfnisse erkannt, Kompromisse geschlossen und Pflichten gelebt werden. Die Schule besitzt somit eine weit reichende Sozialisationsfunktion und beeinflusst das Heranwachsen der Kinder und Jugendlichen in hohem Maße. Gesellschaftlicher Wandel verändert außerdem den Erziehungsauftrag der Schule. Gesundheitsförderung und Suchtprävention sind zu einer wesentlichen Aufgabe der Schule geworden. Neben Informationen zu schädlichen Verhaltenweisen und Substanzen umfasst dies alle Maßnahmen der Lebenskompetenzförderung, der Förderung der sozialen Kompetenzen und der Risikokompetenz. Eine langfristige, kontinuierliche und nachhaltige Suchtvorbeugung innerhalb der Schule kann nur über die Lehrkräfte erfolgen. Sie sind es, die täglich mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt treten. Externe Experten können jedoch schulische Prävention sinnvoll unterstützen. (vgl. www.mariaebene.at/start.php?textID =4264) „Klartext: Alkohol“ ist ein Angebot für Schulen. Die Zielgruppen sind dabei LehrerInnen, SchülerInnen ab der 7. Schulstufe und Eltern. Es soll bei allen Beteiligten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen Alkohol angeregt werden, um so die Kompetenz der Kinder und Jugendlichen im alltäglichen Umgang mit dieser Substanz zu verbessern. • LehrerInnen erhalten Unterrichtsmaterialen, um das Thema Alkohol mit den SchülerInnen in mehreren Unterrichtseinheiten zu erarbeiten. • SchülerInnen sind über das Thema Alkohol informiert und lernen ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. • Eltern sind informiert und lernen auf den potentiellen Alkoholkonsum ihrer Kinder angemessen zu reagieren. (vgl. www.mariaebene.at/start.php?textID=4258 Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 10 3 Methodik 3.1 Hypothese „Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 sind nicht oder nur wenig über die Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum aufgeklärt“. 3.2 Forschungsfragen • Sind Jugendliche im Alter von 13 – 15 Jahren die auf dem Land leben besser oder schlechter über die Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum aufgeklärt, als Jugendliche, die in der Stadt leben? • Trinken Jugendliche die besser über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt sind weniger oft Alkohol, als Jugendliche die nicht so gut aufgeklärt sind? • Wer ist für deren Aufklärung verantwortlich? • Von wem werden Kinder und Jugendliche über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? • Sind Jungen und Mädchen unterschiedlich über das Thema Alkohol aufgeklärt? 3.3 Forschungsmethode Um meine Hypothese zu bestätigen, wählte ich eine quantitative Forschungsmethode. Anhand eines von mir für diese Arbeit erstellten Fragebogens führte ich eine einmalige Datenerhebung (Querschnittstudie) durch, mit dem Ziel einer „Ist Analyse“. Der Fragebogen lässt sich in drei Teilbereiche einteilen: • Persönlicher Teil • Aufklärungsteil • Folgen Teil Der „Persönliche Teil“ beinhaltet Fragen zum Alter und Geschlecht, welche Schule die befragte Person besucht und ob und wie oft sie Alkohol konsumiert. Mit dem „Aufklärungsteil“ versuche ich herauszufinden, wer aus Sicht der Schüler für die Aufklärung verantwortlich ist, wer sie tatsächlich aufklärt, ob sie sich gut informiert fühlen und ob sie gerne mehr über Folgen von Alkoholmissbrauch erfahren würden. Im „Folgen Teil“, geht es um das tatsachliche Wissen über die Folgen von Alkoholmissbrauch. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 11 4 Definition von Begriffen 4.1 Prävention „(lat.praevenire zuvorkommen), vorbeugende Maßnahmen in der Gesundheitspflege, Maßnahme der Präventivmedizin; Formen: 1. Primäre Prävention: Ausschaltung von als gesundheitsschädigend geltenden Faktoren; 2. Sekundäre Prävention: Sicherstellung frühestmöglicher Diagnosen und Therapien von Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen; 3. Tertiäre Prävention Begrenzung bzw. Ausgleich von Krankheitsfolgen.“ (De Gryter 1994, S. 1238)) 4.2 Gesundheit „Nach der Definition der WHO 1. der Zustand völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens; 2. das subjektive Empfinden des Fehlens körperlichen, geistiger und seelischer Störungen oder Veränderungen bzw. ein Zustand, in dem Erkrankungen und pathologische Veränderungen nicht nachgewiesen werden können; 3. im sozialversicherungsrechtlichem Sinn der Zustand, aus dem Arbeits- bzw. Erwerbsfähigkeit resultiert“ (De Gryter 1994, S. 538) 4.3 Alkoholmissbrauch Als Alkoholmissbrauch (schädlicher Gebrauch) bezeichnet man den übermäßigen Gebrauch von Alkohol oder den Gebrauch in einer nicht zweckentsprechenden Weise. Der Missbrauch führt zu körperlichem und seelischem Schaden, ohne dass bereits eine Abhängigkeit vorliegt. 4.4 Alkoholabhängigkeit Die Diagnose „Abhängigkeit“ wird nach den Kriterien der ICD (Internationale Klassifikation psychischer Störungen) klassifiziert. Das Abhängigkeitssyndrom (ICD 10, F 10.2) bezieht sich auf psychoaktive Substanzen, Medikamente, Alkohol und Tabak. „Psychoaktiv“ bedeutet, Bewusstsein, Wahrnehmung, Denken oder Stimmung verändernd. (vgl. H. Dilling, W. Mombour, M.H. Schmidt,1991 S. 85) Die sichere Diagnose „Abhängigkeit“ sollte nur gestellt werden, wenn irgendwann während des letzten Jahres drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig vorhanden waren: Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 12 1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychoaktive Substanzen zu konsumieren. 2. Verminderte Konfliktfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums. 3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch die Substanzspezifischen Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder einer nahe verwandten Substanz, um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden. 4. Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrige Dosen erreichten Wirkungen der psychoaktiven Substanzen hervorzurufen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich (eindeutige Beispiele hierfür sind, die Tagesdosen von Alkoholikern). 5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums; erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen. 6. Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger schädlicher Folgen, wie z.B. Leberschädigungen durch exzessives Trinken. Es soll dabei festgestellt werden, dass der Konsument sich über die Art und Ausmaß der schädlichen Folgen im Klaren war oder dass zumindest davon auszugehen ist. (vgl: Dilling et al., 1991, S. 85) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 13 5 Datenerhebung 5.1 Auswertung der Fragebögen Der Fragebogen wurde an insgesamt 75 Schüler in vier vierten Hauptschulklassen ausgeteilt. Zwei Klassen der Hauptschule Hittisau (30 Schüler) und zwei Klassen der Hauptschule Bregenz Stadt (45 Schüler). Ich erhielt alle 75 Fragebögen ausgefüllt zurück. Persönlicher Teil 5.1.1 Wie alt sind Sie? Die Altersverteilung der 30 befragten Altersverteilung HS Hittisau (n= 30) SchülerInnen aus Hittisau ist wie folgt. 7 SchülerInnen sind unter 14 14 Jahre 74% Jahre alt (23%) 22 SchülerInnen sind 14 Jahre alt <14 Jahre 23% (74%) 15 Jahre 3% 1 Schüler in Hittisau ist 15 Jahre alt <14 Jahre 14 Jahre 15 Jahre (3%) Die Altersverteilung der 45 befragten Altersverteilung HS Bregenz (n= 45) SchülerInnen aus Bregenz ist wie folgt. <14 Jahre 44% 20 SchülerInnen der HS Bregenz 14 Jahre 54% 15 Jahre 2% sind unter 14 Jahre alt (44%) 24 SchülerInnen sind 14 Jahre alt (45%) <14 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 1 Schüler ist 15 Jahre alt (2%) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 14 5.1.2 Sind Sie weiblich oder männlich? In der HS Hittisau wurden 21 weib- Sind Sie weiblich oder männlich? (n= 75) 80 73 70 72 70 fragt. In der HS Bregenz Stadt wa- 60 ren es 33 weibliche und 12 männli- 50 Prozent liche und 9 männliche Schüler be- 40 30 che Schüler. 28 27 30 20 Insgesamt wurden 54 Mädchen 10 0 Hittisau Bregenz männlich Gesamt (72%) und 21 Burschen (28%) be- weiblich fragt. Auffallend zeigt sich die große Überzahl der Schülerinnen, die in beiden Schulen in etwa gleich hoch ist. 5.1.3 In welche Schule gehen Sie? Es wurden zwei vierte Klassen, gesamt 45 Schüler der Hauptschule Bregenz-Stadt und zwei vierte Klassen mit insgesamt 30 Schülern der Hauptschule in Hittisau befragt. Diese Frage wurde benötigt, um einen Vergleich zwischen den SchülerInnen die in der Stadt leben, mit denen die auf dem Land leben, herstellen zu können Prozent 5.1.4 Haben Sie schon einmal Alkohol getrunken? Wenn ja wie oft? 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 68 von 75 befragten SchülerInnen Haben sie schon einmal Alkohol getrunken? (n= 75) 91 90 geben an, schon einmal Alkohol 91 getrunken zu haben. Das entspricht ca. 91% der Befragten. Lediglich 7 SchülerInnen haben noch nie Alko10 9 9 hol konsumiert. Dies sind ca. 9% Hittisau Bregenz ja nein Gesamt der Befragten. Die Diskrepanz zwischen den Schülern aus Hittisau zu denen aus Bregenz ist unbedeutend und liegt bei ca. einem Prozent. Kaum verblüffend ist für mich die Tatsache, dass über 90% der befragten Schüler schon einmal Alkohol getrunken haben. Da ich aus einer Studie aus dem Jahr 2006 die das Fonds Gesundes Österreich durchgeführt hatte, einen Vergleich habe. Dort wurde fest- Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 15 gestellt, dass das Alter in dem Kinder in Österreich den Erstkontakt mit Alkohol haben, bei 12 Jahren und 9 Monaten liegt, was sich mit meinen Ergebnissen nur bestätigen lässt. 38 Schüler (56%) aller Befragten Wenn ja, wie oft? (n= 68) 60 59 geben an, 1-2-mal Alkohol probiert 56 52 Prozent 50 zu haben. 40 27 30 20 21 19 11 10 10 7 7 4 5 5 0 5 14 Schüler oder 21% aller Befrag4 3 6 0 Hittisau 1-2x probiert öfter pro Woche Bregenz 2-3x pro M Täglich Gesamt 1x pro woche sonstiges ten sagen, sie trinken 2-3-mal im Monat alkoholische Getränke. 7 Kinder oder 10% der Befragten trinken einmal in der Woche Alkohol. Drei SchülerInnen (4%) geben an, öfters in der Woche Alkohol zu konsumieren. Zwei SchülerInnen oder drei Prozent trinken täglich Alkohol. Vier Schüler oder sechs Prozent machen andere Angaben. Wie z.B. „auf Partys“, „beim Weggehen“, oder „bei meiner Mama“. Als schockierend empfinde ich persönlich, die 7,4% der Hittisauer SchülerInnen, die angeben täglich Alkohol zu sich zu nehmen. Ebenso erschreckend sind für mich die fast fünf Prozent aus Bregenz, die ankreuzen, öfters in der Woche Alkohol zu trinken. Im Gesamten betrachtet würde das bedeuten, dass 44% aller befragten Kinder regelmäßig alkoholische Getränke zu sich nehmen. Aufklärungsteil: 5.1.5 Sind Sie gut über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? Durchschnittlich fühlen sich 69 Sind sie gut über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? (n= 75) 100 97 90 SchülerInnen (92%) der Inquirier- 92 89 ten, gut über die Folgen von Alko- 80 Prozent 70 holmissbrauch aufgeklärt. 60 50 40 30 20 6 Schüler (8%) aller Befragten, 11 8 Bregenz Gesamt 3 10 0 Hittisau ja Stefan Lamprecht nein sagen nein, sie sind nicht gut darüber informiert. Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 16 Besser fühlen sich die Schüler aus Hittisau über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt. 97 %, (29 von 30 SchülerInnen) meinen, dass sie gut über Alkohol bedingte Folgen Bescheid wissen. Dagegen steht das Verhältnis mit 89% zu 11% bei den Bregenzer Schülern, die sich nicht ganz so sicher fühlen. Welche Möglichkeiten zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über die Gefahren von Alkoholkonsum es gibt, wird in Kapitel 2.4 „Prävention durch Information“ beschrieben. 5.1.6 Von wem wurden Sie über die Folgen aufgeklärt? Bei dieser Frage waren auch Mehrfachantworten möglich. Das heißt, jeder Schüler und jede Schülerin hatte die Gelegenheit, maximal acht mögliche Antworten anzukreuzen. Die Aufklärung erfolgt durch: (n= 75) 90,0 80 80,0 71 70,0 64 60 56 in Prozent 60,0 50 50,0 40,0 27 30,0 20,0 13 19 16 11 10 11 10 13 13 17 10,0 0 0 0 11 13 8 0 0,0 tte Mu dV r un r ate tte r Mu r er iste Vat hw c s Ge Gesamt e er b en und ehr Erle e/L l s u e ne Sch eig Hittisau Bregenz Fre ere an d 80% der Schüler aus Hittisau sagen, die Lehrer bzw. die Schule ist an der Aufklärung mitbeteiligt, dies bestätigen auch 64% der Schüler aus Bregenz. Ergibt einen Durchschnitt von 71%. 50% der befragten Schüler aus Hittisau geben an, dass die Eltern auch zur Aufklärung über die Folgen von Alkoholmissbrauch beitragen. Dies wird von den Schülern der HS Bregenz Stadt zu 60 % bestätigt. Gesamt gesehen ergibt es einen Durchschnitt von 56%. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 17 Durchschnittlich 19% geben an, durch ihre Freunde mit aufgeklärt zu werden. 13% aller Befragten sagen, dass sie durch eigenes Erleben über die Folgen von Alkoholmissbrauch mit aufgeklärt werden. Wenn ich allerdings diese Angaben mit denen der Frage 4.1 „Haben sie schon einmal Alkohol getrunken? Wenn ja wie oft?“ vergleiche, widersprechen sich einige Antworten. Sie geben hier an, durch eigenes Erleben aufgeklärt worden zu sein und in Frage 4.1 nur ein- bis zweimal Alkohol getrunken zu haben. Daraus könnte man schließen, dass die Kinder unter „eigenes Erleben“ das Beobachten von Familienmitgliedern und Bekannten mit einbeziehen. 13 % der befragten Schüler aus Bregenz geben zudem an, dass sie durch andere Quellen mit aufgeklärt werden. Dort handelt es sich meist um verschiedene Medien. Zusammengefasst könnte dies bedeuten, dass die Hauptaufklärung über die Folgen von Alkoholmissbrauch von der Schule bzw. den LehrerInnen übernommen wird. Entgegen meinen Erwartungen liegen die Eltern nur an zweiter Stelle. 5.1.7 Wer ist Ihrer Meinung nach für die Aufklärung verantwortlich? Auch bei dieser Frage waren wieder Mehrfachantworten möglich. 68% aller befragten Schüler sind Verantwortlich für die Aufklärung aus Sicht der Schüler: (n= 75) der Meinung dass die Aufklärung 80 70 der Kinder und Jugendlichen über 71 68 63 in Prozent 60 die Folgen von Alkoholmissbrauch 53 47 50 dem Aufgabenbereich der Eltern 42 40 36 zugeteilt ist. Zudem meinen 47% 31 30 23 aller Befragten, dass die Schule 20 10 7 4 0 bzw. LehrerInnen bei dieser Auf- andere gabe auch Mitverantwortung tra- 0 Eltern Schule Gesamt jeder selbst HS Hittisau HS Bregenz Stadt gen. Dass die SchülerInnen selbst auch bei der Aufklärung mitverantwortlich sind, meinen 31% der befragten Schüler. Sieben Prozent der Schüler der HS Bregenz geben zusätzlich noch „andere“ als Verantwortliche an. Wobei sie mit „andere Angaben“, Aussagen machten wie „weis nicht“ oder „niemand.“ Wenn man die Schule Bregenz Stadt mit der HS Hittisau vergleicht, kann man lediglich kleine Unterschiede erkennen, wie aus der grafischen Darstellung gut ersichtlich ist. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 18 Vergleiche ich die Frage „6“ mit der Frage „7“, fällt mir auf, dass die SchülerInnen die Verantwortung der Aufklärung zum größten Teil den Eltern zuschreiben und erst an zweiter Stelle, der Schule bzw. LehrerInnen. Tatsächlich wird die Aufklärung aber in erster Linie von den Lehrkräften übernommen und erst an zweiter Stelle von den Eltern. Meiner Meinung nach wäre es in erster Linie die Aufgabe der Eltern, sich um die Suchtprävention ihrer Kinder zu kümmern. An zweiter Stelle sollten sie von den LehrerInnen dabei unterstützt werden. 5.1.8 Wird bei Ihnen zu Hause über Alkohol gesprochen? Mit dieser Frage konnte ich herausfinden, ob bei den Jugendlichen zu Hause Alkohol oder Alkoholkonsum zum Thema gemacht wird oder ob dies ein Tabu Thema ist. Zu Hause über Alkohol sprechen: (n= 75) 90 HS Hittisau geben an, dass, bei 80 67 70 ihnen zu Hause über dieses Thema 56 60 P rozent 70%, (20 von 30 SchülerInnen) der 44 50 40 33 gesprochen wird. Hingegen sagen bei den Bregenzer SchülerInnen 30 20 nur 56%, (25 von 45 SchülerIn- 10 0 HS Hittisau HS Bregenz Stadt ja nein nen), dass Alkohol bei ihnen zu Hause zum Thema gemacht wird. 5.1.9 Wird im Unterricht über Alkohol gesprochen? Auch bei dieser Frage war es mir ein Anliegen zu erfahren, ob mit Jugendlichen in den Im Unterricht über Alkohol sprechen: (n= 75) 90 Hauptschulen über dieses brisante Thema gesprochen wird. 83 80 71 Prozent 70 83% der SchülerInnen aus Hittisau 60 50 sagen, dass das Thema Alkohol bei 40 29 30 20 ihnen im Unterricht behandelt wird. 17 10 Die selben Angaben machten auch 0 HS Hittisau HS Bregenz Stadt ja Stefan Lamprecht nein 71% der Bregenzer SchülerInnen. Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 19 Wenn ich die Ergebnisse der Frage „8“ mit den Ergebnissen der Frage „9“ vergleiche, erkenne ich, dass 76% aller Befragten angeben, im Unterricht über dieses Thema zu sprechen und nur 60% aller Befragten sprechen darüber auch in ihrem Elternhaus. 5.1.10 Würden Sie gerne mehr über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol wissen? 71% der befragten Mehr Aufklährung wünschen: (n= 75) 80 Schüler aus Bregenz würden gerne mehr über 71 70 Prozent die gesundheitlichen Folgen erfah- 57 60 50 43 40 ren. Nur 43% der Befragten aus 29 30 Hittisau sind an einer derartigen 20 10 Weiterbildung interessiert. 0 HS Hittisau HS Bregenz Stadt ja Verblüffend ist für mich der gravie- nein rende Unterschied bezüglich des Interesses der Aufklärung. Ich erkläre mir diese Ergebnisse indem ich auf die Frage „5“ zurückgreife, bei der über 97% der befragten SchülerInnen aus Hittisau angaben, dass sie sich gut aufgeklärt fühlen und somit keinen Bedarf mehr dafür haben. Folgen Teil 5.1.11 Ab wann ist der Konsum von Alkohol als gesundheitsgefährdend einzustufen? Die Gefährdungsgrenze bei Frauen Gefährdungsgrenze bei Alkoholkonsum lt. Schüler (n= 75) (Frauen) würde demzufolge bei einem tägli- 60 chen Konsum von 1,5 Liter Bier Nennungen in % 50 40 40 36 33 28 30 20 19 29 27 22 20 17 16 13 10 oder 0,75 Liter Wein liegen. Diese Meinung haben zumindest 36% aller befragten SchülerInnen. Am 0 Gesamt HS Hittisau 1l Bier, 0,5 Wein 2l Bier, 1 Wein HS Bregenz Stadt 1,5l Bier, 0,75 Wein immer zweithäufigsten (28%) wurde angegeben, dass der Konsum von Alkohol bei Frauen immer als gesundheitsgefährdend zu betrachten ist. 19% der Gesamtbefragten geben an, dass täglich 1 Liter Bier oder 0,5 Liter Wein für Frauen noch Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 20 nicht schädlich sind. 17% meinen, gefährlich wird es für Frauen erst ab einem Konsum von täglich 2 Liter Bier oder 1 Liter Wein. 60 Die Männer dürfen laut Meinung Gefährdungsgrenze bei Alkoholkonsum lt. Schüler (n= 75) (Männer) von 53% der befragten Jugendli- 55 53 50 Nennungen in % 50 chen, täglich 2 Liter Bier oder 1 40 Liter Wein zu sich nehmen, ohne 30 19 20 20 19 20 dass dies gesundheitliche Folgen 18 17 13 9 für sie hat. 7 10 0 Gesamt 1l Bier, 0,5 Wein 2l Bier, 1 Wein Durchschnittlich 19% der Befrag- HS Hittisau HS Bregenz Stadt 1,5l Bier, 0,75 Wein immer ten meinen, der Konsum von Alkohol bei Männern ist immer gesundheitsgefährdend. Ebenfalls 19% sind der Meinung, dass ab einem täglichen Konsum von 1,5 Liter Bier oder 0,75 Liter Wein eine Gefahr für die Gesundheit des Mannes besteht. 9% trauen der Gesundheit eines Mannes einen Liter Bier oder 0,5 Liter Wein zu. Bei Kindern sehen 47% der Be- Gefährdungsgrenze Alkoholkonsum lt. Schüler (n= 75) (Kinder) fragten den Konsum von Alkohol 60 Nennungen in % 40 49 47 47 50 immer als eine Gefahr für die 43 39 33 Gesundheit. 39% trauen ihnen 30 allerdings einen täglichen Kon- 20 11 10 11 10 7 4 sum von einem Liter Bier oder 0 0 Gesamt HS Hittisau 1l Bier, 0,5 Wein 2l Bier, 1 Wein HS Bregenz Stadt 1,5l Bier, 0,75 Wein immer 0,5 Liter Wein zu, 11% denken, ein Kind darf täglich 1,5 Liter Bier oder 0,75 Liter Wein ohne Gefährdung der Gesundheit trinken. 4% aller SchülerInnen der HS Bregenz Stadt sehen sogar den täglichen Konsum von 2 Liter Bier oder 1Liter Wein als unbedenklich für die Gesundheit an. Ein großer Teil der SchülerInnen schätzen die Gefährlichkeit des Alkohols völlig falsch ein. Sie liegen mit ihren Überlegungen bei allen drei Angaben über der Gefährdungsgrenze. Es ist überraschend, dass über 50% der Befragten den Alkoholkonsum bei Kindern als unbedenklich ansehen. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sie sich selbst als konsumierende Kinder betrachten und deshalb keine Gefahr darin sehen. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 21 Für Kinder und Jugendliche ist jeglicher Konsum von Alkohol als Gesundheitsrisiko zu betrachten, wie es bereits in Kapitel 2.3. beschrieben ist. Ein täglicher Durchschnittskonsum bis 0,4 Liter Bier oder 0,2 Liter Wein bei gesunden Frauen und bis 0,6 Liter Bier oder 0,3 Liter Wein bei gesunden Männern (Harmlosigkeitsgrenze) gilt als nicht gesundheitsschädigend. Ein täglicher Durchschnittskonsum ab 1 Liter Bier oder 0,5 Liter Wein bei Frauen und 1,5 Liter Bier oder 0,75 Liter Wein bei Männern (Gefährdungsgrenze) gilt als eindeutig gesundheitsgefährdend. (vgl http://www.praevention.at/seiten/index.php/nav.152/view.155/level.4/) 5.1.12 Wie kann der Alkoholgehalt im Körper festgestellt werden? Für diese Frage waren wieder Mehrfachantworten möglich. Es gab sechs Antwortmöglichkeiten (Atemluft, Haarwurzel, Blut, Urin, Pupillengröße und sonstiges). Möglichkeiten der Feststellung von Alkohol im Körper lt. Befragte (n= 75) 100 90 in Prozent kreuzten 87% Blut und 84% die 87 84 Atemluft an, an dritter Stelle kreuz- 77 80 70 Bei den Bregenzer SchülerInnen 67 ten noch 40% der an, dass der Al- 60 50 40 40 koholgehalt auch im Urin festzu- 37 38 40 30 stellen ist. Gefolgt von 39%, die 20 7 10 10 11 7 meinen der Alkoholgehalt ist auch 0 Atemluft Haarwurzel Blut HS Hittisau Urin Pupillengröße HS Bregenz Sonstiges an der Pupillengröße zu erkennen. 77% der SchülerInnen aus Hittisau kreuzten Blut an, gefolgt von 67% die der Meinung sind, dass der Alkoholgehalt in der Atemluft festgestellt werden kann. 40% kreuzten auch Urin an, gefolgt von 37% die sagen, dass man den Alkoholgehalt auch an der Pupillengröße erkennt. Zu jeweils 10% bzw. 11% kreuzten die SchülerInnen beider Schulen, sonstiges an, wobei keine verwertbaren Angaben dazu ergänzt wurden. 7% aller SchülerInnen meinen, man kann den Alkoholgehalt auch in den Haarwurzeln feststellen. Der Alkoholgehalt im Körper wird üblicherweise im Blut oder in der Atemluft festgestellt. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit den Alkoholgehalt im Urin festzustellen, dies ist ein kompliziertes Verfahren und wird kaum angewendet. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 22 Die Blutalkoholkonzentration (BAK) ist die Menge von Alkohol im Blut, üblicherweise angegeben in Promille. Durch den Genuss bzw. Konsum alkoholischer Getränke gelangt der Alkohol ins Blut. Die Konzentration ist ein Maß für die Einschränkung der Konzentrations- und Zurechnungsfähigkeit durch (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/ Blutalkohol,08-03-03, 23:28). In der Lunge kommt es zu einem Übergang des Alkohols von Blut in die eingeatmete Frischluft, wodurch beim Ausatmen Alkohol abgegeben wird. Die Atemalkoholkonzentration (AAK) entspricht dabei ca. 1/2100 der Blutalkoholkonzentration. Das heißt: in 1 ml Blut ist die gleiche Menge Alkohol enthalten wie in 2100 ml Atemluft. (vgl. http://www.alkohol-lexikon.de/ALCOHOL/AL_GE/atemalk.shtml, 07-03-03, 23.13) 5.1.13 Erklären Sie mir kurz, was man unter Alkoholmissbrauch versteht? Diese Frage wurde offen gestellt, so hatten die SchülerInnen die Möglichkeit selbst zu formulieren was sie unter dem Begriff „Alkoholmissbrauch“ verstehen. Die Antworten wurden gelesen, bewertet und in drei Rubriken eingeteilt. Die Rubriken wurden in, „gut beantwortet“, schlecht beantwortet“, und „nicht beantwortet“ eingeteilt. Um als „gut beantwortet“ bewertet zu werden, wird folgendes erwartet. Es musste in der Antwort, zumindest sinngemäß stehen: „wenn eine Person übermäßig Alkohol trinkt und es dadurch zu gesundheitlichen Problemen kommt, ist es Alkoholmissbrauch.“ Wenn es also nicht zum Ausdruck kommt, dass viel Alkohol getrunken wird und es schädlich für die Gesundheit ist, wird die Antwort als „schlecht beantwortet“ bewertet. Die Fragen, die nicht oder mit „weiß nicht“ beantwortet wurden, habe ich als „nicht beantwortet“ bewertet. Circa 87% der Bregenzer Schüle- Prozent Erklären sie mir kurz was man unter Alkoholmissbrauch versteht. (n= 75) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 rInnen und 67% der Hittisauer 87 67 SchülerInnen haben diese Frage schlecht beantwortet. Beispiele 27 7 7 7 dafür sind: „Alkoholmissbrauch macht man, wenn man säuft dass HS Hittisau gut beantwortet Stefan Lamprecht HS Bregenz Stadt schlecht beantwortet nicht beantwortet man Cool ist“ oder „Alkoholmiss- Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 23 brauch ist Komasaufen“ oder „Wenn man säuft und dann missbraucht wird“ usw. 27% der befragten Hittisauer und 7% der befragten Bregenzer konnten diese Frage gut beantworten. 7% aller Befragten haben nicht geantwortet. Das dermaßen viele Schüler diese Frage nicht bzw. „schlecht beantwortet“ haben, habe ich nicht erwartet. Ich kann mir vorstellen, dass in den Hauptschulen nicht auf solche spezifischen Begriffe eingegangen wird, und es die SchülerInnen dadurch nicht wissen können. Die Sinndeutung für Alkoholmissbrauch wird in dieser Arbeit im Kapitel 4.3 „Alkoholmissbrauch“ beschrieben. 5.1.14 Erklären Sie mir kurz, was man unter Alkoholabhängigkeit versteht? Diese Frage wurde mit demselben System ausgewertet und in die gleichen Rubriken eingeteilt wie die Frage „13". Die Definition für den Begriff Alkoholabhängigkeit ist in dieser Arbeit im Kapitel 4.4 „Alkoholabhängigkeit“ beschrieben. Um diese Frage als „gut beantwortet“ zu bewerten, mussten mindestens zwei der sechs Kriterien die auf der Seite 12, Kapitel 4.4, zumindest Sinngemäß beschrieben werden. Antworten wie z.B. „Wenn man es ohne Alkohol nicht mehr aushält, sonst Entzugserscheinungen hat und immer mehr davon braucht“ konnten als „gut beantwortet“ bewertet werden. Als „schlecht Beantwortet“ bewertet wurden Fragen, bei denen ich nur wenig Zusammenhang zur richtigen Antwort feststellen konnte. Wie z.B. „Wenn man unter 16 Jahren zu viel Alkohol trinkt“ oder „wenn man süchtig ist“ usw. 49% Erlären sie mir kurz was man unter Alkoholabhängigkeit versteht. (n= 75) Prozent 47 49 47 Bregenzer Befragten konnten die Frage gut und 44% 60 50 der schlecht 44 beantworten. Bei den SchülerInnen aus Hittisau konnten 40 30 47% die Frage gut und ebenso 47% 20 7 10 7 die Frage schlecht beantworten. 7% HS Bregenz Stadt der Gesamtbefragten haben auf 0 HS Hittisau gut beantwortet Stefan Lamprecht schlecht beantwortet nicht beantwortet diese Frage nicht geantwortet. Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 24 Da der Begriff „Alkoholabhängigkeit“ bei uns in Vorarlberg sogar im Volksmund oft verwendet wird, bekommen die Jugendlichen zwangsläufig die Bedeutung solcher Begriffe mit. 5.1.15 Welche körperlichen Schäden können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Zu dieser Frage gab es 18 Antwortmöglichkeiten, es waren Mehrfachantworten möglich. Mit dieser Frage konnte ich feststellen, bei welchen Organen sich die SchülerInnen am sichersten sind, dass diese durch übermäßigen Konsum von Alkohol, geschädigt werden. Die Leber wurde insge- Körperliche Folgen nach Meinung der SchülerInnen (n= 75) samt am häufigsten ange- Sonstiges Sexualität Reaktion Haut Niere Nägel Leber Magen Herz Haare Urin lassen Epil. Anfälle Zunge Blutgefäße Darm Augen Speiseröhre Muskeln Hirn kreuzt, nämlich mit 93% der Bregenzer und 83% der Hittisauer SchülerInnen. Dies ergibt einen Durchschnittswert von 89% aller Befragten. Am zweithäufigsten wurde das Hirn genannt, mit 93% 0 10 20 30 40 50 60 70 Prozent HS Hittisau HS Bregenz Stadt 80 90 100 der SchülerInnen aus Hittisau und 80% der SchülerInnen aus Bregenz. Im Durchschnitt sind dies 80% der Befragten. An dritter Stelle, kreuzten mit 73% der Hittisauer und 53% der Bregenzer das Herz an, das sind durchschnittlich 61%. Dass Alkohol Auswirkungen auf die Reaktion hat, meinten 69% der Schüler aus Bregenz und 40% der Schüler aus Hittisau. Dies ergibt einen Durchschnittswert von 57%. Dass auch die Nieren durch Alkohol mitgeschädigt werden, kreuzten 60% der Befragten aus Bregenz und 43% der Befragten aus Hittisau an. Durchschnittlich sind das 53% aller Befragten. 63% der Hittisauer SchülerInnen und 24% der Bregenzer SchülerInnen sind der Meinung, dass auch die Blutgefäße durch Alkohol geschädigt werden können. Im Durchschnitt sind dies 40% der Befragten. 31% der Gesamtbefragten kreuzten Epileptische Anfälle, 25% den Magen und 23% die Sexualität an. Unter 20% kreuzten Darm, Speiseröhre, Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 25 Urin lassen, Augen und die Haut an. Unter 10% der Befragten machten ein Kreuz bei Muskeln, Zunge, Haare, Nägel und sonstiges. Zu den schlimmsten körperlichen Folgeerkrankungen zählen Schäden des Gehirns, der Leber, dem Herz, dem Magen-Darm-Trakt und der Blutgefäße. Wenn die Ergebnisse der SchülerInnen im Bezug auf diese sechs „schlimmsten Folgeerkrankungen“ betrachtet werden, wird deutlich, dass 60% der befragten SchülerInnen aus Hittisau und nur 49% der befragten SchülerInnen aus Bregenz alle diese Punkte angekreuzt haben. Das würde bedeuten, dass bei dieser Frage eindeutig die Schüler der HS Hittisau besser aufgeklärt sind. Wobei ich persönlich mit diesem Ergebnis nicht von einer befriedigenden Aufklärung sprechen kann. Alkohol ist ein Zellgift und schädigt somit alle Bereiche des menschlichen Körpers. Die verherendsten gesundheitlichen Folgen für den menschlichen Organismus, die durch Alkohol entstehen können, sind in dieser Arbeit in Kapitel 2.3.2 „Körperliche Folgen“ beschrieben. 5.1.16 Kann ein Mensch an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum sterben? Bei dieser Frage antworteten 96% aller befragten SchülerInnen mit „ja“ und 4% mit nein. Wobei alle, die „nein“ sagen, in Hittisau zur Schule gehen. Jede Berauschung ist als Vergiftung zu bezeichnen. Die tödliche Blutalkoholkonzentration liegt etwa zwischen 3 und 6 Promille. Je nach Körpergewicht und Konstitution entsprechen 3 bis 6 Promille Blutalkoholkonzentration zwischen 160 bis 320 Gramm reinem Alkohol im Organismus. Tödliche Alkoholvergiftungen können aber auch schon nach dem Genuss wesentlich geringerer Mengen auftreten. Für Kinder und nicht an Alkohol gewöhnte Personen, besteht hier ein deutlich erhöhtes Risiko. (vgl. X.act Alkohol, 2005, 15) 5.1.17 Welche psychischen Erkrankungen können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Auch bei dieser Frage waren wieder Mehrfachantworten möglich, es standen 12 Antwortmöglichkeiten zur Verfügung. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 26 Dass übermäßiger Konsum von Alkohol zu Aggressionen führen kann, kreuzten 93% der SchülerInnen aus Hittisau und 78% der SchülerInnen aus Bregenz an. Das sind Gesamt 84% der Befragten. Dass ein Mensch durch Psychishe Folgen nach Meinung der SchülerInnen (n= 75) Alkoholmissbrauch sonstiges pressiv Verfolgungsw ahn Suizid werden dekann, meinten 76% der Bregen- Selbstüberschätzung zer und 73% der Hittisau- Halluzination Delirium er SchülerInnen. Das sind Sexualität 75% der Gesamtbefrag- Eifersuchtsw ahn Aggression ten. Mit 67% der Bregen- Angststörung zer und 60% der Hittisau- Demenz Depression er Schlafstörung 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Prozent HS Hittisau HS Bregenz Stadt SchülerInnen ergibt sich ein Durchschnittswert von 64%, die die Schlafstörungen angekreuzt ha- ben. 56% aller Befragten kreuzen die Halluzination, 55% den Suizid, 43% die Selbstüberschätzung, 35% die Demenz (Vergesslichkeit) und 33% den Verfolgungswahn an. Unter 30% aller befragten Schüler kreuzten die Sexualität, die Angststörung und den Eifersuchtswahn an. 5% kreuzten zusätzlich noch sonstiges an, wobei dort nichts bewertet werden konnte. Auch hier waren alle möglichen Antworten, die zur Auswahl standen richtig. Wenn wie bei der Frage „16“, die zwei Schulen miteinander verglichen werden, wird deutlich, dass die Bregenzer SchülerInnen 45% der Antworten angekreuzt haben und die SchülerInnen der HS Hittisau mit 44% nur knapp darunter liegen. Die psychischen Folgen von Alkoholmissbrauch sind im Kapitel 2.3.3 genauer beschrieben. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 27 5.1.18 Welche sozialen Probleme können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Es waren neun Antwortmöglichkeiten mit Mehrfachnennungen möglich. 87% der Befragten aus Hit- Soziale Folgen nach Meinung der SchülerInnen (n= 75) tisau und 82% der Befragsonstiges ten aus Bregenz meinen, Scheidung dass der Konsum von Alko- finanzielle Freunde hol negative Auswirkungen Familie auf den Arbeitsplatz haben Haus w eg kann. Führerschein Das ergibt einen Durchschnitt von 84%. E- Außenseiter benfalls Arbeitsplatz 0 10 20 30 40 50 60 70 Prozent HS Hittisau HS Bregenz Stadt 80 90 100 durchschnittlich 84%, davon 93% der Hittisauer und 78% der Bregenzer Schüler geben an, dass es zu finanziellen Problemen kommen kann. 81% aller Befragten haben den Verlust des Führerscheines und 80% Probleme in der Familie angekreuzt. 72% aller Befragten kreuzten an, dass es durch übermäßigen Alkoholkonsum bis zur Scheidung kommen kann. 69% der Gesamtbefragten nehmen an, dass Alkohol ein Verursacher für Probleme mit Freunden sein kann, 59% haben den Verlust des eigenen Hauses angekreuzt und 52% denken, dass man durch übermäßigen Alkoholkonsum zum Außenseiter werden kann. Bei dieser Frage waren alle Antwortmöglichkeiten richtig. Die Schüler der HS Hittisau habe 79% und die Schüler der HS Bregenz haben 67% der Antworten angekreuzt. Wenn die drei Fragen, „körperliche, psychische und soziale Folgen“ miteinander verglichen werden, kann festgestellt werden, dass die Jugendlichen am meisten über die „sozialen Folgen“ und am wenigsten über die „psychischen Folgen“ von Alkoholmissbrauch wissen. Meiner Meinung nach wird in den Familien öfter über soziale Folgen, die durch Alkoholmissbrauch entstehen können, wie z.B. finanzielle Probleme, Arbeitsplatz Verlust Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 28 oder Führerschein Verlust gesprochen, als über psychische und körperliche Folgeerkrankungen. Wird das Wissen über die Folgeerkrankungen mit der Trinkhäufigkeit gegenübergestellt, muss bei der Auswertung der einzelnen Fragen zuerst ein Notenschlüssel berechnet werden. Bei der Frage „15“ wurde schon erwähnt, dass das Hirn, die Leber, das Herz, der Magen-Darm-Trakt und die Blutgefässe zu den am meisten gefährdeten Organen zählen. Wenn bei der Frage „15“ fünf von diesen sechs Organen angekreuzt wurden, galt dies für die Auswertung als „sehr gut“, wurden vier angekreuzt, war es ein „gut“, bei drei angekreuzten ein „weniger gut“ und wenn weniger als drei dieser Organe angekreuzten wurden, ein „schlecht“ aufgeklärt. So wurde festgestellt, wie jede/jeder einzelne SchülerIn über die körperlichen Folgen von Alkoholmissbrauch Bescheid weiß. Dieses Verfahren wurde mit der Frage „17“ und mit der Frage „18“ jeweils mit einem dafür entworfenen Notenschlüssel wiederholt. Zum Schluss wurden bei jedem/jeder einzelnen SchülerIn die Ergebnisse dieser drei Fragen zusammengezählt und durch drei multipliziert. So ergab sich ein Durchschnittsergebnis für jeden Einzelnen über sein Wissen über die körperlichen, psychischen und sozialen Folgen von Alkoholmissbrauch. Diese Ergebnisse wurden mit den Antworten der Frage 4.1 „Haben sie schon einmal Alkohol getrunken? Wenn Ja wie oft?“ verglichen. Diese Ergebnisse sind mit einem Diagram für Hittisau und einem Diagram für Bregenz dargestellt. 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 sehr gut Vergleich Hittisau: Nie Alkohol getrunken haben 7% der gut aufgeklärten und gut 3% der weniger gut weniger gut schlecht aufgeklärten SchülerInnen. Stefan Lamprecht so ns tig es tä gl ich 1/ W oc he öf te r/W oc he on at 23/ M pr ob ie rt zweimal ni e Prozent HS Hittisau - Wissen über die Folgen im Vergleich zur Trinkhäufigkeit (n= 30) Ein bis Alkohol probiert haben 3% der sehr gut Aufge- Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 29 klärten, 17% der gut Aufgeklärten und 27% der weniger gut Aufgeklärten. Einmal in der Woche Alkohol trinken, 3% der sehr gut, 10% der gut und 3% der weniger gut aufgeklärten SchülerInnen. Täglich trinken 3% der gut und 3% der weniger gut aufgeklärten SchülerInnen Alkohol. Vergleich Bregenz: 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Nie Alkohol getrunken haben 2% der sehr gut sehr gut aufgeklär- gut ten und 7% der we- weniger gut niger gut aufgeklär- h so ns ti g es tä gl ic oc he öf te r/W oc he 1/ W 23/ M on at pr ob ie rt schlecht ni e Prozent HS Bregenz - Wissen über Folgen im Vergleich zur Trinkhäufigkeit (n= 45) ten SchülerInnen. Ein bis Alkohol zweimal probiert haben, 9% der sehr gut, 16% der gut, 18% der weniger gut und 11% der schlecht aufgeklärten SchülerInnen. Öfters in der Woche trinken 4% der weniger gut aufgeklärten SchülerInnen Alkohol. Da die Kenntnisse der befragten SchülerInnen über die Folgeerkrankungen von Alkoholmissbrauch sehr unbefriedigend zu bewerten sind, kann in beiden Schulen kein Zusammenhang zwischen dem Wissen der jeweiligen SchülerInnen und der Häufigkeit des Trinkens erkannt werden. Wären die SchülerInnen gut über die schwerwiegenden Folgen aufgeklärt, so denke ich, würden sie ihren Konsum von Alkohol besser überdenken. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 30 6 Resümee Wenn Alkohol bei Erwachsenen „up to date“ ist, ist es nicht verwunderlich, wenn er es auch bei den Jugendlichen ist. Unserer Gesellschaft ist die Verantwortung in diesem Bereich nicht oder zu wenig bewusst. Kinder lernen Vieles durch beobachten, deswegen ist die Vorbildwirkung der Erwachsenen ein bedeutender Faktor in der Suchtprävention. Die Angebote, die es in Vorarlberg zur Suchtprävention gibt, sind nahezu unübertrefflich. Eltern hätten die Möglichkeit, in dieser Hinsicht mehr zu unternehmen, nämlich sich Informationen zu holen und an die Kinder in entsprechender Form weiterzugeben. In der Datenerhebung dieser Fachbereichsarbeit ist deutlich ersichtlich, dass die SchülerInnen von ihren Eltern erwarten, dass von deren Seite mehr Aufklärung erfolgt. Weiters ist die Unterstützung der Eltern durch die Schulen unabdingbar, wobei auch ihnen von genannten Stellen in Form von zum Beispiel Unterrichtsmaterialien, Vorträgen und anderem, Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Wir sollten unsere Verantwortung wahrnehmen, wenn wir bedenken, dass knapp 50% der befragten Kinder angaben, regelmäßig Alkohol zu trinken. Bezüglich der Auswertung der Fragebögen ist zu erwähnen, dass eine sehr einseitige Geschlechterverteilung zu erkennen war, und deshalb keine aussagekräftige Datenerhebung im Bezug auf die Geschlechter möglich war. Wenn ich die Ergebnisse meiner Befragung aus demographischer Sicht betrachte, so konnten die SchülerInnen aus Hittisau bei einzelnen Punkten deutlich mehr beantworten, als die Schüler aus Bregenz. Bei wenigen anderen Fragen war dies aber auch umgekehrt, sodass alles in allem keine wesentlichen Differenzen dieser beiden Schulen zu erkennen sind. Von den 75 Befragten, gibt es lediglich zwei bis drei SchülerInnen von denen man sagen kann, dass sie gut über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt sind. Die Vermutung aus der meine Hypothese entstanden ist, hat sich durchaus bestätigt. Ein Großteil der befragten SchülerInnen sind nur sehr oberflächlich über die Folgeerkrankungen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt. Diese Arbeit wird im Rahmen meiner Ausbildung zum psychiatrischen Gesundheitsund Krankenpfleger erstellt. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders auf den Aspekt Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 31 der Gesundheitspflege aufmerksam machen. Denn durch die fundierte Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über Alkohol, dessen Missbrauch und Folgen könnte das krankheitsfördernde Trinkverhalten dieser Altersgruppe reduziert werden. Wenn bessere Information dazu führen könnte, dass Jugendliche dem Alkohol anders gegenüberstehen, würden dadurch womöglich auch in Zukunft „weniger“ Suchtkranke Erwachsene existieren. Diese These ist zwar rein spekulativ, hat aber ein großes Veränderungspotential im Bereich der Sucht. Nach dem Motto: „Man muss klein anfangen um Großes zu erreichen“ - Prävention durch Information. Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 32 7 Literatur - und Quellenverzeichnis 7.1 Bücher: • De Gryter (1994) Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch (257. Auflage). Berlin, New York. Verlag W de G. • Dilling et al. (Hrsg.) (1991) Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. Bern: Huber. • Mathias Wais (2002) Suchtprävention beginnt im Kindesalter, Erziehung als Begleitung zur Eigenständigkeit. Stuttgart, Berlin: Verlag Johannes M. Mayer & Co • Nicole Menche, Ulrike Bazlen, Tilman Kommerell (2001) Pflege Heute (2 Auflage) München:Urban und Fischer. • Poppelreuter, Bergler, (2007) Ursachen jugendlichen Alkoholkonsums: die Rolle der Eltern, das Präventionskonzept „Klartext reden“: Regensburg: Roderer Verlag • Promente OOE (2005) X.act Alkohol, Institut für Suchtprävention. 7.2 Internet: • URL: http://www.fgoe.org/presse-publikationen/pressemeldung/drei-viertel-der-jugendlichen-greifen-zur-flasche/(08-02-16,12:05) URL: http://www.supro.at/angebote/schule_kinder_stark_machen_erlebnispaedagogischer_workshop.pdf/ (08-02-16, 22:00). • URL: http://www.mariaebene.at/start.php?textID=4266/ (08-2-12, 23:15). • URL: http://www.statistik.at/web_de/presse/024923/ (08-02-16, 15:00). • URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Blutalkohol/ (08-03-03, 23:28). • URL: http://www.alkohol-lexikon.de/ALCOHOL/AL_GE/atemalk.shtml,/ ( 08-0303, 23:13). • URL: http://www.praevention.at/seiten/index.php/nav.152/view.155/level.4/ (0802-16, 19:15). • .URL: http://www.meduniqa.at/950.0.html,/ (08-03-03, 20:57) • URL: http://www.api.or.at/akis/download/01_1hbao.pdf, /. (08-03-07, 11:56) Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 33 8 Anhang 8.1 Eigenständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, Stefan Lamprecht, dass die hier vorliegende Fachbereichsarbeit von mir eigenständig erstellt wurde. Zur Erstellung dieser Arbeit habe ich keine anderen Behelfe als die im Literatur und Quellenverzeichnis angeführte Literatur verwendet. Stefan Lamprecht Geb. am 01.10.1972 Hittisau im März 2008……………………………… Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 34 8.2 Fragebogen Im Rahmen meiner Ausbildung zum psychiatrischen Gesundheits- und- Krankenpfleger erstelle ich eine Fachbereichsarbeit zum Thema: Die Aufklärung der Jugendlichen über die gesundheitlichen Folgen von Alkoholmissbrauch. Die Befragung geht an 14-15-jährige Schüler an Hauptschulen Liebe Schülerin, lieber Schüler, dies ist ein anonymer Fragebogen, er enthält keinerlei Informationen, die Sie identifizieren können. Beachten Sie außerdem folgende Punkte: • Bitte kreuzen Sie jede Frage so gewissenhaft und ehrlich wie möglich an • Ihre Antworten werden natürlich streng vertraulich behandelt • Die Lehrpersonen /Schule bekommen keine Einsicht in die Daten 1. Wie alt sind Sie? 2. Sind Sie jünger als 14 Jahre 14 Jahre 15 Jahre älter als 15 Jahre weiblich? männlich? 3. In welche Schule bzw. Klasse gehen sie? HS- Hittisau Klasse….. HS Bregenz Klasse….. 4. Haben Sie schon einmal Alkohol getrunken? ja Stefan Lamprecht nein Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 35 4.1 Wenn Ja, wie oft? 1-2-mal probiert 2-3-mal pro Monat 1-mal pro Woche öfters in der Woche täglich sonstig…………. 5. Sind Sie ihrer Meinung nach gut über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? ja nein 6. Von wem wurden Sie über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt? Mutter und Vater Mutter Vater Geschwister Freunde Schule/Lehrer eigenes Erleben andre……………………………………………………………………. 7. Wer ist Ihrer Meinung nach für die Aufklärung verantwortlich? Eltern Sie selbst Schule andere…………………………………………………………………... 8. Wird bei Ihnen zu Hause über Alkohol gesprochen? ja Stefan Lamprecht nein Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 36 9. Wird im Unterricht über Alkohol gesprochen? ja nein 10. Würden Sie gerne mehr über die gesundheitlichen Folgen von Alkoholmissbrauch wissen? ja nein 11. Ab wann ist der Konsum von Alkohol als gesundheitsgefährdend einzustufen? Ab einem täglichen Konsum von: Frauen Männer Kinder 1 l Bier oder 0,5l Wein 1,5 l Bier oder 0,75 l Wein 2 l Bier oder 1 l Wein immer 1 l Bier oder 0,5l Wein 1,5 l Bier oder 0,75 l Wein 2 l Bier oder 1 l Wein immer 1 l Bier oder 0,5l Wein 1,5 l Bier oder 0,75 l Wein 2 l Bier oder 1 l Wein immer 12. Wie kann der Alkoholgehalt im Körper festgestellt werden? Atemluft Haarwurzel Blut Urin Pupillengröße sonstiges……………………………………………………………… Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 37 13. Erklären Sie mir kurz was man unter Alkoholmissbrauch versteht? …………………………………………………………………………………………… …….……………………………………………………………………………………… ………….………………………………………………………………………………… ……………….…………………………………………………………………………… 14. Erklären Sie mir kurz was man unter Alkoholabhängigkeit versteht? …………………………………………………………………………………………… ……..…………………………………………………………………………………… ……………..…………………………………………………………………………… ……………………..…………………………………………………………………… 15. Welche körperlichen Schäden können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Schäden von… Hirn Haare Muskeln Herz Speiseröhre Magen Augen Leber Darm Nägel Blutgefäße Niere Zunge Haut Epileptische Anfälle Reaktion Urin lassen Störung der Sexualität Sonstge ……………………………………………………………. 16. Kann ein Mensch an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum sterben? ja Stefan Lamprecht nein Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 38 17. Welche psychische Erkrankungen können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Schlafstörungen Störung der Sexualität Depressionen Delirium Demenz(Vergesslichkeit) Halluzinationen Angststörungen Selbstüberschätzung Aggressionen Suizid (Selbstmord) Eifersuchtswahn Verfolgungswahn Sonstige ……………………………………………………………….. 18. Welche sozialen Probleme können durch übermäßigen Konsum von Alkohol entstehen? Probleme am Arbeitsplatz in der Familie wird zum Außenseiter mit Freunden Verlust des Führerscheines finanzielle Probleme Verlust der Wohnung/Haus Scheidung Sonstige ……………………………………………………………… Stefan Lamprecht Fachbereichsarbeit Jugend und Alkohol – Prävention durch Information 39