Silben-Phonologie
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Silben-Phonologie
Silben-Phonologie Sonoritätsskala 1. Plosivlaute, stimmlos 2. Plosivlaute, stimmhaft 3. Frikative, stimmlos 4. Frikative, stimmhaft 5. Nasale 6. Liquide 7. Gleitlaute (Halbvokale) 8. Vokale (geschlossen) 9. Vokale (halb-offen) 10. Vokale (offen) /p t k / /b d / /f s x / /v z / /m n / /l, r, / /j w/ /i y u / /e o ø œ/ /æ a / Sonoritätsverlauf: clamp clamp z 10 9 8 7 z 6 5 z 4 3 2 1 z / k z l æ m p / Sonoritätsverlauf: Andrew Andrew 10 9 z z 8 7 z 6 5 z 4 3 z 2 1 / æ n d r u / Sonoritätsverlauf: lilt vs. little lilt vs. little 10 9 8 7 6 5 z z z z z z 4 3 2 1 z z l l t l t l Sonoritätsverlauf: optimality 10 9 optimality z z z 8 7 6 5 z z z z 4 3 2 1 z z p t z m æ l t Sonoritätsverlauf: hiden aims hidden aims 10 9 z z 8 7 z z 6 5 4 3 z z z z 2 1 h d n e m z Sonoritätsverlauf: hid names hid names 10 9 z z 8 7 z z 6 5 4 3 z z z z 2 1 h d n e m z Sonoritätsverlauf: sticks sticks 10 9 z 8 7 6 5 4 3 z 2 1 z z s t z k s Silbenstruktur: flach oder hierarchisch? Silbe Silbe /k l æ m p/ Anlaut /k Gipfel l æ Koda m p/ Silbenstruktur: Grundbegriffe Silbe Kern Kern Nukleus Nukleus nucleus, nucleus, peak peak Anfangsrand Anfangsrand Kopf Kopf onset onset Anlaut /k Reim Gipfel l æ Koda m Auslaut Auslaut Endrand Endrand coda coda p/ Silben-Anlaut Silbe Reim Silbe Anlaut Silbe Reim X /i t/ spy street spring *pfry *tsleeve *kswing pry sleeve swing pie seat wink eye eat ink /p a Anlaut X X / /p r Reim a / Silben-Auslaut (Koda) seat feel fill pie free flee Silbe Silbe Silbe Reim Reim Anlaut Gipfel clamps adze act *filmp *firlm *clamsp clamp film clasp Anlaut Gipfel Reim Koda Anlaut Gipfel X /f i / /f i l/ /f Koda X X l m/ Silben-Gipfel Silbe Reim Anlaut Koda Gipfel X X X X X /k l æ m p/ Silben-Gipfel Silbe Silbe Reim Anlaut Gipfel Silbe Reim Reim Anlaut Gipfel Koda Anlaut Gipfel Koda X X X X X X X /p a / /f l/ /f X X i X l/ Silben-Reim eye free seat pine Silbe Silbe Reim Gipfel *klamp *si:lm clamp elm *Silbe Silbe Reim finds seals Reim Reim Anlaut Gipfel Koda Anlaut Gipfel Koda Anlaut Gipfel Koda X X X X X X /a / /s t/ /s Silben Silbenhaben habennicht nichtmehr mehr als -Positionen im als33XX-Positionen imReim Reim X X i X X l/ /s X X X i l X m/ Silben-Reim Silbe Anlaut X /b Silbe Silbe Silbe Reim Reim Gipfel Anlaut Gipfel Anlaut Gipfel Koda X X X i / X /t X u / Betonte BetonteSilben Silbenhaben haben mindestens -Positionen mindestens22XX-Positionen im imReim Reim Reim Reim Anlaut Gipfel X X X X X /b t/ /t / Unbetonte UnbetonteSilben Silbenhaben haben eine -Position im eineXX-Position imReim Reim Schwere und leichte Silben Silbe Silbe (Anlaut) Reim (Anlaut) Reim X X Eine EineSilbe, Silbe,deren derenReim Reimwenigstens wenigstens zwei X Positionen aufweist, zwei X-Positionen aufweist,ist isteine eine schwere Silbe schwere Silbe X Eine EineSilbe, Silbe,deren derenReim Reimnur nureine eine XX-Position -Position hat, ist eine leichte hat, ist eine leichteSilbe Silbe Die Kernsilbe Jede Silbe hat einen Sonoritätsgipfel, den Silbengipfel (Nukleus, Kern). Dieses Segment hat einen höheren Sonoritätsgrad als die Silbenschale (d.h. die linken und rechten Nachbarn). Die dem Silbengipfel vorausgehenden Segmente bilden eine phonologische Einheit, den Silbenanlaut (Kopf, Anfangsrand). Die Sonorität des Anlauts nimmt zum Gipfel hin zu. Die maximale Zahl von X-Positionen im Anlaut ist 2. Die auf den Gipfel folgenden Segmente bilden eine phonologische Einheit, die Koda (Auslaut, Endrand). Die Sonorität der Koda nimmt vom Gipfel zum Rand hin ab. Gipfel und Koda bilden zusammen eine phonologische Einheit, den Reim. Die Minimalzahl der X-Positionen im Reim einer unbetonten Silbe ist eins, die einer betonten Silbe ist zwei. Die Maximalzahl beträgt drei. Silbenpräferenzen (modifiziert nach Vennemann) Silbenkopfgesetz: Der präferierte Silbenkopf (=Anlaut) hat folgende Eigenschaften: X er besteht aus möglichst nur einem Lautsegment X dieses weist den geringstmöglichen Sonoritätsgrad auf X die Sonorität zum folgenden Silbenkern nimmt möglichst schnell zu. Silbenkerngesetz: Der Silbenkern (Gipfel, Nukleus) hat folgende Eigenschaften: X er besteht aus einem möglichst konstanten Sprachlaut; X er weist eine möglichst hohe Sonorität auf. Silbenpräferenzen (modifiziert nach Vennemann) Silbenkodagesetz: Die präferierte Silbenkoda (=Anlaut) hat folgende Eigenschaften: X sie besteht aus möglichst wenigen Lautsegmenten X diese weisen den einen möglichst hohen Sonoritätsgrad auf X die Sonorität fällt vom Silbenkern her möglichst rasch ab Kontaktgesetz: Ein Silbenkontakt A $ B ist um so präferierter, je größer die Sonorität des Silbenendes von A und je geringer die des folgenden Anfangsrandes (Anlautes, Kopfes) B. Appendizes Mehr als 3 X Sonoriät verletzt beides mind begged lobed filed robbed paint dropped peaked hoofed looked text Giles adze minds beans lads globes bounce fox coax flounce text drinks width length lounge strange kritisches Segment /d/ /t/ /z/ /s/ // /d/ Appendizes σ σ R A R K G A G K X X X X X X X X X /m a n d/ /f k s/ Verletzt ätsprinzip VerletztSonorit Sonoritätsprinzip Appendizes σ σ R K G A R A G K X X X X X X X X X X X X /m a n d z/ /t k s t s/ Appendix im Silbenanlaut Silbe Ein EinKernsilbenanlaut Kernsilbenanlaut kann kannvon voneinem einem Appendix Appendix/s/ /s/ eingeleitet eingeleitetwerden werden Reim Koda Gipfel Anlaut X X X X X X /s p r n t/ Silbenstruktur englischer Einsilber Silbe Reim Anlaut Xa Xb Koda Gipfel Xc X1 X2 X3 /s/ Bedingungen: -2 sind Bedingungen:(1) (1)XX11-2 sindobligatorisch obligatorisch X4 X5 X6 ⎡ − son ⎤ ⎡ − son ⎤ ⎡ − son ⎤ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥ (2) (2)XXbb-X -X33sind sindmit mitnur nureinem einem ⎣ + cor ⎦ ⎣ + cor ⎦ ⎣ + cor ⎦ Gipfel Gipfelverbunden; verbunden; Maximum: Maximum:XX11 (3) (3)XX22ist istentweder entwedermit mitdem dem Gipfel oder mit der Koda Gipfel oder mit der Koda verbunden verbunden Sonoritätshierarchie – merkmalbasiert [–sonorant] [+sonorant] [+okklusiv] [–okklusiv] [–lateral] [+lateral] [+konsonantisch] p b f v ... m n ... [–konsonantisch] [+hoch] l [–hoch] r j w i u ... e a ... Silbenstruktur englischer Einsilber FFür ür unbetonte Bedingungen: obligatorisch -2 ++11XX >1 sind unbetonteSilben Silbengilt: gilt: Bedingungen:(1) (1)XX11-2 >1 sind obligatorisch (a) (2) -Segment (a) XX11kann (2)XX22ist kannjedes jedes[+sonorant] [+sonorant]-Segment istmit mitdem demGipfel Gipfel sein verbunden, falls cons] sonst sein verbunden, falls[-[-cons] sonst ist obligatorsich (b) Nur X mit der Koda (b) Nur X11 ist obligatorsich mit der Koda (3) X -3 haben (3) X11-3 habenabnehmende abnehmende Silbe Sonorit ä t entsprechend Sonorität entsprechendder der Sonorit ä tsskala Sonoritätsskala Reim Anlaut Xa /s/ Xb Koda Gipfel Xc [-son] [+son] X1 X2 [-kons] [+son] X3 [+kons] X4 X5 X6 ⎡ − son ⎤ ⎡ − son ⎤ ⎡ − son ⎤ ⎢ + kor ⎥ ⎢ + kor ⎥ ⎢ + kor ⎥ ⎣ ⎦ ⎣ ⎦ ⎣ ⎦ Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern Es wurde definiert, was eine wohlgeformte Silbe ist. Ein wohlgeformtes mehrsilbiges Wort ist eine Folge wohlgeformter Silben. Welche Reguläritäten regeln die Position der Silbengrenze in mehrsilbigen Wörtern? Silbengrenze liegen in der unmittelbaren Nachbarschaft von Silbenminima, aber wo genau? Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern Marina 10 9 z 8 7 6 5 z z z z z 4 3 2 1 m r i n Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern ma.ri.na a.ro.ma pho.ne.mic co.di.fy (C)V.CV.CV(C) al.ti.tude nigh.tin.gale a.gen.da stan.dard ... VC.CV ... a.pri.cot al.ge.bra Hum.phrey ma.tron ... V.CCV ... Hypothese: Die Silbengrenzen werden so gelegt, dass jeder Anlaut soviele Konsonanten wie möglich enthält und jede Koda so wenige Konsonanten wie möglich Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern e.nig.ma Ag.nes Ed.na ac.tive /gm/ /gn/ /dn/ /kt/ at.las /tl/ hem.lock /ml/ ath.lete /l/ Silbengrenz-Regel: Die Silbengrenzen werden so gelegt, dass die Anlaute unter Beachtung der phonotaktischen Restriktionen maximiert werden. Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern σ R A X R G X /m e σ σ A σ R R G K G K A G K X X X X X X X X X X t r n/ /æ t l s/ Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern 'apple 'petrol 'epic 'metric [æ.pl] [p.trl] [.pk] [m.trk] 'pedestal 'camera 'labrador 'Africa [p.d.stl] [kæ.m.r] [læ.br.d] [æ.fr.k] ma'donna ru'bella con'fetti in'tegrity [m.d.n] [r.b.l] [kn.f.t] [n.t.r.t] Problem: Die Silbengrenzregel steht im Konflikt mit der Restriktion für wohlgeformte Silben, nach der betonte Silben nicht leicht sein dürfen. Lösung: Der erste Konsonant des Anlauts gehört auch zur Koda der Vorgängersilbe, er ist ambisyllabisch. Silbengelenk - ambisyllabisch Ein Konsonant, der unmittelbar auf einen betonten ungespannten (kurzen) Vokal folgt, ist ambisyllabisch, wenn er ein zulässiger Anlaut oder Teil eines zulässigen Anlauts ist. Ambisyllabische Konsonanten werden auch Silbengelenke genannt. Silbengelenk σ σ σ R R A G X X X [ p t K σ R σ R R G K A G A G X X X X X X X X X r l] [r b l ] A K A G