venture woche - boerse
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Die VC-/PE-Wochenzeitung Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr. 215, Woche 37/2008 Die Investitionen in der Region verbreiten sich über mehr Zielsektoren und Länder CEE zieht immer mehr PE-Gesellschaften an Für Private Equity wird CEE immer attraktiver. Fundraising und Investitionen verzeichnen einen ungebrochen starken Zuwachs. Das Interesse der Investoren hat sich auf zahlreiche Industriesektoren und Länder ausgeweitet. Das geht aus der jüngsten Studie ‘Central and Eastern Europe Statistics 2007’ der Central and Eastern Europe Task Force der EVCA hervor. „Zentral- und Osteuropa sind weiterhin für institutionelle Investoren und Manager von Private Equity-Fonds höchst attraktiv“, sagte Robert Manz, Vorsitzender der EVCATask Force CEE und Managing Partner der polnischen Beteiligungsgesellschaft Enterprise Investors. „Für weiteres PE-Wachstum stehen die Zeichen sehr gut.“ So siedeln sich zahlreiche grosse Gesellschaften in Zentral- und Osteuropa an, um lokale Investitionen tätigen zu können. Vergangenes Jahr sei mit 1,5 Mrd. Euro der bislang grösste Private Equity-Fonds für diese Region aufgelegt worden. Die Studiendetails Das Fundraising erreichte für die Region Zentral- und Osteuropa mit 4,25 Mrd. IMPRESSUM VENTURE WOCHE Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbH Berggasse 7/7, 1090 Wien Tel: ++43 1 236 53 13 - 0 Herausgeber: Christian Drastil (dra) [email protected] Euro frischem Kapital (+89 Prozent) 2007 einen neuen Höchststand. 66 Prozent der Geldmittel wurden in Europa, 34 Prozent von Ländern ausserhalb Europas eingeworben. Dachfonds waren mit 23,6 Prozent der gesamten Investitionssumme die grösste Kapitalquelle, gefolgt von Pensionskassen (13,5 Prozent). Der Grossteil der Fonds wird Buy-out-Transaktionen zugeschrieben. Private Equity-Investitionen stiegen um 80 Prozent auf ein Höchstniveau von 3,01 Mrd. Euro. Polen war mit 23 Prozent der gesamten Investitionssumme am aktivsten. Grosse Zuwächse verzeichneten auch Bulgarien, Rumänien, Polen, die baltischen Staaten und Serbien. Buy-outs machten 2,3 Mrd. Euro (nur Eigenkapital) und damit 77 Prozent der gesamten Investitionstätigkeit in Zentral- und Osteuropa aus. Expansionsfinanzierungen bewegten sich bei 13 Prozent und haben sich damit fast vervierfacht. Die beliebtesten Branchen Die Private Equity-Investitionen in CEE verteilen sich breiter über mehrere Industriezweige. Die Kommunikationsbranche war mit 24 Prozent der gesamten Investitionen Beteiligungsliebling, gefolgt von Business- und Industrie-Produkten, Finanz- Redaktionelle Leitung: Mag. Christine Petzwinkler (cp) [email protected] und Mag. Manfred Kainz (kama) [email protected] Technische Leitung: DI Josef Chladek R ob ert Ma nz : „Starker Zuwachs an Private Equity-Investitionen“ dienstleistungen, Transport und Life Sciences (10 Prozent). Die Exits Exits gemessen zu Anschaffungskosten erhöhten sich in der Region Zentral- und Osteuropa um 33 Prozent auf 586 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Desinvestitionen durch Trade Sale blieben beliebtester Exitweg und lagen proportional gesehen deutlich höher als in ganz Europa. (Quelle: Central and Eastern Europe Statistics 2007, EVCA) Die „Venture Woche“ ist ein Gratis-Produkt aus der PDF-Serie von boerse-express.com und wird einmal wöchentlich an die Abonnenten per E-Mail versandt. Interessierte können sich unter www.boerse-express.com/nl eintragen und sind automatisch auf den Verteiler aufgenommen. Der Bezug ist kostenlos. Woche 37/2008 VENTURE WOCHE VENTURE WOCHE Interview Seite 2 „Banknähe von Mezzaninfinanzierern erweist sich oft als wachstumshemmend“ Bernhard Hudernik, Senior Manager Corporate Finance bei Deloitte, über VC/PE-Deals, attraktive Branchen und Finanzierungsmix. Venture Woche: Herr Hudernik, die internationale Kreditkrise erschwert bzw. verhindert auch Private Equity-Deals, weil gelaveragte Unternehmenskauf- bzw. Einstiegspreise zu teuer werden (zB. Dealabsagen von Blackstone, CVC Capital...). Wie sehen Sie die Auswirkungen der Bankenkrise auf den vorbörslichen RiskBeteiligungsmarkt international? Bernhard Hudernik: Davon sind vorwiegend grosse internationale Transaktionen betroffen. Im Ergebnis hat die Kreditkrise zu einem Rückgang der Einstiegsbewertungen geführt, da PE-Investoren vermehrt Eigenkapital einsetzen müssen. Dies führt auch dazu, dass ein sogenanntes „Überbezahlen“ durch PE-Investoren im Vergleich zu strategischen Investoren – die in der Regel wesentlich konservativere Finanzierungsstrukturen wählen – nicht mehr im ursprünglichen Ausmass stattfindet. se (Seed, Start-up) an institutionellen Investoren fehlt - Finanzierungen erfolgen entweder über privates Umfeld bzw. Business Angels - wird das VC-Marktpotenzial nicht voll ausgeschöpft. Viele potenzielle spätere VC-Kandidaten kommen über diese Phase nicht hinaus. Und zum Private Equity: Die mittelständische Struktur der österreichischen Wirtschaft in Kombination mit der bestehenden Nachfolgeproblematik stellt für den PE-Bereich und insbesondere für MBOs/MBIs ein hohes Marktpotenzial dar. Eine Realisierung kann über eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit von PE-Fonds, Banken, Steuerberatern/Wirtschaftsprüfern und Anwälten erfolgen. Was sind denn attraktive Zielbranchen? Im VC-Bereich sind es vor allem die Bereiche High-Tech, Biotech, Consumer, Industieanwendungen… Im PE-Bereich stehen vor allem Cashflow-Überlegungen im Mittelpunkt, sind daher eher branchenunabhängig. In konjunktursensiblen Branchen (u.a. Maschinenbau, Automotive) rücken derzeit auch wieder zunehmend Sanierungsfälle in den Fokus von PE-Investoren. “Renditeerwartungen weiterhin zumindest 20 Prozent IRR.“ Und speziell in Österreich? In Österreich sind die Transaktionsvolumina im internationalen Vergleich eher als Small/Mid-cap Beteiligungen einzustufen, denen in der Regel konservativere Finanzierungsstrukturen zugrunde liegen. In Kombination mit dem Rückgang der Einstiegsbewertungen gibt es daher keine weitreichenden Auswirkungen durch die internationale Bankenkrise. Wie beurteilen Sie den Markt an potenziellen Portfoliounternehmen/Targets in Österreich für a) Venture Capital (Investitionen in Frühphasen) und b) für Private Equity (spätere Unternehmensphasen)? Zum Venture Capital: Da es in diesem Segment vor allem in der ganz frühen Pha- Zur aktuellen Wachstumsschwäche und den Marktunsicherheiten: Wie hoch können heutzutage realistische Renditeerwartungen von VC bzw. PE sein? Die Wachstumsschwäche bzw. die Marktunsicherheit im VC/PE-Bereich stellen vor allem aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen (MiFiG neu) bzw. der offene Status hinsichtlich eines PE-Gesetzes dar. Die Renditeerwartungen betragen weiterhin zumindest 20% IRR Minimum. Zum aktuell schlechten IPO-Klima an den Börsen: Wo und wie ist kurz- und mittelfristig eine Rendite-Realisierung überhaupt möglich? Kurz- und mittelfristige Rendite-Realisierungen können im derzeitigen Börseumfeld vorwiegend über Trade Sales bzw. Secondaries erzielt werden. Sollte sich das Kapitalmarktumfeld wieder nachhaltig verbessern, können Börsegänge wieder eine interessante Option darstellen, wobei zumeist nur ein Teilexit möglich ist. Wie sind die Aussichten für MezzaninKapital bzw. EK-ähnliche Mezzaninfinanzierungen in Österreich? Grundsätzlich kann die Markteinschätzung als sehr gut beurteilt werden, da die Beimischung von Mezzaninkapital in einem ausgewogenen Finanzierungsmix mittlerweile absolut üblich ist. Als wachstumshemmend erweist sich oft die „Bankennähe“ von Mezzaninfinanzierern, die sich in hohen Sicherheitsanforderungen niederschlägt, wodurch teilweise vergleichbare Anforderungskriterien wie für Kreditfinanzierungen zur Anwendung kommen. Wie kann ein sinnvoller Finanzierungsmix Equity/Mezzanin/Senior Loans bei Beteiligungsdeals heute aussehen? Rund 10 bis 15% Equity, 25 bis 30% Mezzanin und 60% Senior Debt. Interview: Manfred Kainz ➤ www.boerse-express.com/interviews Woche 37/2008 VENTURE WOCHE EDITORIAL VON MANFRED KAINZ [email protected] So ist es ie Öffentlichkeit reagiere ja fast allergisch auf das Wort Finanzinvestor. Dazu hätten vor allem Leute wie Franz Müntefering mit seinem Heuschrecken-Vergleich beigetragen. Das habe sich festgesetzt. „Bei jenen Menschen aber, die mit Private-Equity-Unternehmen in der Praxis zu tun hatten, ist das Bild trotz der öffentlichen oft negativen Diskussion sehr viel differenzierter.“ Das meint Peter Hammermann, Chef von Barclays Private Equity, im SpiegelOnline-Interview. „So beobachten wir beispielsweise seit Jahren ein kontinuierlich wachsendes Interesse von Entscheidungsträgern mittlerer Unternehmen an einem Engagement von Eigenkapitalgebern. Darauf müssen wir aufbauen und die Aufklärungsarbeit über unsere Branche forcieren“, folgert Hammermann. Er sei immer wieder verblüfft, wie sich vormalige Unternehmenssparten entwickeln, nachdem man sie aus einem Grosskonzern herausgekauft habe. In Eigenregie wachsen diese Firmen deutlich schneller als erwartet. Diese Diagnose lässt sich auch auf österreichische Verhältnisse anwenden. Und auch die Message des Barclays Private Equity-Chefs: Letztlich mit der entsprechenden Rendite wieder auszusteigen gelinge am ehesten, wenn das Unternehmen besser dasteht als vor dem Einstieg, das heisst „wenn Wachstumsstrategien gefördert und gelebt werden konnten“. D Seite 3 Weitere Schritte der Deutschen sollen folgen DZ Equity stockt bei AST auf Di e Bet eil igungs ge sel ls chaft DZ Equity Partner GmbH, mit Headquarter in Frankfurt am Main, stockt ihren Anteil an der heimischen AST Aluminiumguss Holding GmbH auf, und zwar auf 100 Prozent. Dies geht aus einer Notiz der Wettbewerbsbehörde und des dt. Bundeskartellamts („Kontrollerwerb“) hervor. Derzeit hält DZ Equity, die seit dem Vorjahr auch in Wien eine Niederlassung betreibt, 20 Prozent an AST, deren Sitz in Altmünster, OÖ, ist. Kommt Exit? (40%) und die Target06 GmbH (20%), allesamt mit Sitz in Deutschland. AST hält 100% an der Industriegruppe Illichmann. Austro-Engagements Neben AST ist DZ Equity hierzulande auch an der Klosterneuburger Electrovac beteiligt, das Breitenfeld-Engagement hat die Gesellschaft in diesem Jahr beendet. DZ Equity Partner begleitet das Wachstum mittelständischer Unternehmen und ist Spezialist auf dem Gebiet der Gestaltung der Unternehmernachfolge. (cp) Was hinter der Aufstockung steckt, wird erst nach Finalisierung der Transaktion bekanntgegeben. Dem Vernehmen nach sollen aber weitere Schritte folgen. Es könnte sich also durchaus um die vollständige Übernahme mit anschliessendem Exit handeln. Die weiteren Gesellschafter von AST sind die AMIG GmbH (20%), die CST Casting Solution Technologies GmbH Einstieg eines grossen Finanzinvestors erwogen PE bei BayernLB im Rennen D ie Bayerische Landesbank (BayernLB), Mehrheitseigentümerin der Kärntner Hypo Group Alpe Adria, prüft deutschen Berichten zufolge den Einstieg eines ausländischen Finanzinvestors. Erwogen wird laut Financial Times Deutschland (FTD) der Verkauf von bis zu 24,9 Prozent der Anteile. Der Einstieg könnte über eine Kapitalerhöhung erfolgen. Als ein möglicher Interessent wird der US-Fonds Cerberus genannt. Alte Bekannte Cerberus stach die BayernLB vor zwei Jahren im Bieterkampf um die Bawag aus und ist seither Haupteigentümer der Bawag PSK. Die BayernLB bestätigte offiziell nur, dass sie sich nach wie vor auch den Einstieg eines Finanzinvestors offen halte. „Wir prüfen im Moment verschiedene Optionen. Neben einer möglichen Fusion gehört dazu auch die Beteiligung eines Finanzinvestors“, sagte ein Sprecher der BayernLB gegenüber der dpa. Bis zum 2. Oktober sollen Interessensbekundungen vorliegen. Mehrere Interessenten Unter Berufung auf Finanzkreise schrieb die FTD, bei den Interessenten handle es sich „um die üblichen Verdächtigen“. Damit seien Investoren wie Lone Star, JC Flowers oder Cerberus gemeint. (Auch Lone Star hatte in der Endrunde um die Bawag geboten.) Kolportiert wird, dass die Eigner der BayernLB mehreren PrivateEquity-Firmen bereits Einblick in ihre Bücher und interne Unterlagen gewährt haben. In bayerischen Finanzkreisen werde das dahingehend gedeutet, dass die CSURegierung dem Einstieg einer PrivateEquity-Firma den Vorzug gibt gegenüber einer Fusion mit der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW). Aktuell halten der Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen je 50 Prozent an der BayernLB. Woche 37/2008 VENTURE WOCHE Seite 4 ROADSHOW #7 Nebenwerte-Special 16. September, Haus der Industrie, ab 17:30 Uhr: Brain Force Constantia Packaging Thomas Melzer, CFO Wolfgang Schwaiger, IR Frauenthal JoWooD Michael Ostermann, CEO Albert Seidl, CEO Kapsch Zumtobel Georg Kapsch, CEO Andreas Ludwig, CEO 6 Vorstände/IR, 6 x 15 Minuten. Die Roadshow-Reihe für Privatanleger. Teilnahme gratis. 300 Plätze, first come, first serve (Rückbestätigung durch uns) Anmeldung unter: http://www.boerse-express.com/roadshow Anzeige Aktienforum/boerse-express.com Woche 37/2008 VENTURE WOCHE RISIKOKAPITALINITIATIVE Die EU-Kommission will Risikokapitalgebern den Weg in den Sektor der Spitzenforschung zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erleichtern. Notwendig seien der verstärkte Abbau von Bürokratie sowie mehr Flexibilität und Risikobereitschaft, erklärt die Brüsseler Behörde. Die Forschung in der EU könne einen grösseren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten, wenn wachstumsträchtige Unternehmen stärker unterstützt würden. Die Reduzierung von Verwaltungsaufwand solle insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) für die europäische Forschung gewinnen. So könnten etwa Antragsverfahren gestrafft werden. Die europäische IKT-Forschung sei beispielsweise bei TelekommunikationsSystemen oder Anwendungen in medizinischen Bereichen weltweit führend, sagte die zuständige Kommissarin Viviane Reding (Bild). Aufholbedarf sieht Reding hingegen bei der Höhe der Forschungsausgaben und der Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse; das heisst, dass am Ende zu selten konkrete Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt kommen. Die EU brauche ein gemeinsames Konzept für Forschung und Innovation im IKT-Bereich, wenn diese in Wachstum, Arbeitsplätze und mehr Wettbewerbsfähigkeit münden sollten. Reding rief Mitgliedstaaten und Europaparlament auf, ihre Initiative zu unterstützen. Dazu startete die Behörde eine öffentliche Anhörung, um bis Anfang 2009 konkrete Vorschläge vorzulegen. Für den Zeitraum von 2007 bis 2013 sind im Kommissionshaushalt 9 Milliarden Euro für die Spitzenforschung im IKT-Bereich vorgesehen. (dpa) +++ BELEBUNG des PE-MARKTES Martin Ohneberg (Bild), Präsident des Europäischen Jungunternehmerverbandes YES for Europe und Bundesvorsitzender der Jungen Industrie Österreich (und Partner des jährlichen Venture Capital & Private Equity Award von Börse Express/Venture Woche) fordert eine dringende und tiefgehende Verbesserung der wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Jungunternehmer ein. „Wir brauchen Akteure in der Politik, die über den Tellerrand und ihre parteipolitischen Grenzen hinaus in die Zu- kunft blicken können. Wenn heute nicht mutige Akzente gesetzt werden, sind wir morgen beim Wachstum nicht mehr dabei“, warnt Ohneberg. Konkret spricht er sich für eine Belebung des Private Equity Marktes aus, der ein wesentliches Fundament für erfolgreiches Unternehmertum und insbesondere Jungunternehmertum darstelle. Im internationalen Vergleich liege Österreich in der Ausprägung auf den hinteren Rängen. „Das Angebot an modernen Finanzierungsmöglichkeiten hat in Österreich grundsätzlich noch sehr grosses Ausbaupotenzial und würde darüber hinaus noch genau die konkreten Bedürfnisse junger Unternehmer betreffen, die erfreulicherweise den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Die Nachfrage ist da - jetzt muss auch das Angebot kommen“, betont der JI-Vorsitzende. Damit würden die Gründerdynamik insgesamt angekurbelt und die Rahmenbedingungen für Wachstumsmärkte entscheidend verbessert werden +++ Seite 5 INVESTOREN weiter nach OSTEN Der Schwerpunkt der Neuinvestitionen österreichischer Player in Osteuropa verlagert sich von den Nachbarländern weiter nach Osten. Bulgarien und Rumänien sowie die GUS-Länder Russland und Ukraine lösen Tschechien und Ungarn als neue Schwerpunkte ab. Dies geht aus Firmenbefragungen hervor, die in den Datenbanken der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und internationaler Institutionen ihren Niederschlag finden. Investitionen in weiter entfernten Ländern überfordern aber kleinere und mittlere Unternehmen. Die Politik sei daher aufgerufen, insbesondere das Wachstum der Firmen zu fördern. Vor allem HighTech-Branchen benötigen mehr Risikokapital und Beratung. Es sei noch nicht entschieden, ob Österreichs Investitionen auf die Länder Ostmitteleuropas beschränkt bleiben, oder ob sich der regionale Akteur zum globalen Akteur entwickeln werde. Österreichische Investoren sind zu 60 bis 70 Prozent von kleiner und mittlerer Grösse. Diese kontrollieren jedoch nur einen relativ geringen Teil des im Ausland investierten Kapitals. Da die rentabelsten Investitionsziele jenseits von Österreichs Nachbarländern liegen, könnte die geringe Grösse ein Hindernis für künftiges Investitionswachstum darstellen. Das geht aus der Studie „Austrian FDI by main Countries and Industries“ hervor. Übrigens: Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer will eine „Risikokapital-Initiative“, die „Sprungbrett für junge dynamische Unternehmen werden soll“ +++