Wieviel Waffen braucht Filderstadt?
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Wieviel Waffen braucht Filderstadt?
TELEFON 0 71 51 / 566 -275 FAX 0 71 51 / 566 -402 E-MAIL [email protected] ONLINE www.zvw.de Rems-Murr RUNDSCHAU Nummer 227 – RMR2 Donnerstag, 1. Oktober 2009 C3 Frank Nipkau Wieviel Waffen braucht Filderstadt? Chaos in der Südsee Erst ein Beben im Ozean, dann riesige Wellen. Vor den SamoaInseln in der Südsee hat am Dienstag der Meeresboden gewackelt. Deshalb türmte sich das Wasser auf und meterhohe Wellen rollten auf die Inseln zu. So eine Flutwelle nennt man Tsunami. Die Samoa-Inseln liegen auf der anderen Seite der Erde im Pazifischen Ozean. Viele Leute machen dort Urlaub. Auch aus Deutschland fliegen manche dorthin. Das Wasser überschwemmte am Morgen zuerst den Strand und walzte dann durch die Straßen. Es hatte eine solche Wucht, dass es Häuser und Hotels mitriss. Mehrere Menschen ertranken. Die Hotels waren gut besucht, weil in Australien und Neuseeland Schulferien sind. Die beiden Länder liegen nicht sehr weit von Samoa entfernt. Nach der Riesenwelle herrschte auf manchen der Inseln viel Chaos. Telefone funktionierten nicht, der Strom war ausgefallen. Auf Bildern sah man geschrottete Autos und Boote, die von den Wellen Hunderte Meter an Land geschleudert worden waren. Experten warnen vor neuen Amokläufen – und die Politik scheut das Konkrete D ie Ansagen der Experten waren erschreckend klar, aber das Erschrecken hielt sich in Grenzen. Es wird im nächsten Jahr einen weiteren Amoklauf geben, prognostiziert die Kriminologin Prof. Britta Bannenberg. Es gibt Jugendliche, die an der Planung eines Amoklaufes arbeiten, warnt Bernd Carstensen vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Die Verfügbarkeit von Waffen ist in unserer Gesellschaft viel zu hoch, kritisiert der ehemalige Landespolizeipräsident Erwin Hetger. In seiner Heimat Filderstadt (44 000 Einwohner) gibt es 4000 registrierte Waffen, sagt Hetger. „Das ist zu viel. Ich kann nicht verstehen, dass Sportvereine mit Großkalibern hantieren.“ Bei Amokläufen im ländlichen Raum werde es im Polizeialltag schwierig, die notwendigen Kräfte schnell an den Ort des Schreckens zu bringen. Das Problem sei die Präsenz der Polizei, sprich die Ausdünnung der Reviere. Diese klaren Worte fielen auf einer dreitägigen Tagung der Evangelischen Akademie in Bad Boll, die sich mit den Konsequenzen des Amoklaufes von Winnenden für Politik, Gesellschaft und Kirche beschäftigte. Doch in ihrer Klarheit blieben sie meist allein zwischen vielen guten Absichten und Allgemeinplätzen. Am Ende der Tagung sagt Erwin Hetger süffisant: „Ich warne davor, dass wir uns scheuen, die Dinge konkret zu diskutieren.“ Immerhin, der von der Landesregierung eingesetzte Expertenkreis Amok legte zeitgleich zur Tagung seine 83 ganz konkreten Empfehlungen vor. Der Chef der Kommission, der ehemalige Regierungspräsident Udo Andriof, stellte in Bad Boll ruhig und in der notwendigen Klarheit seine Folgerungen vor. Er gibt sich selbstbewusst: „Ich verstehe nicht die Zweifel, dass etwas versanden könnte. Das ist eine ernst gemeinte Veranstaltung.“ Doch schon die CDU-Landtags-Abgeordnete Susanne Kurtz aus Leonberg machte bei der Abschlussrunde deutlich, Frau geriet unter S-Bahn Tagung in Bad Boll: Udo Andriof (v. l.), Gisela Mayer und Erwin Hetger. dass sie zwar viele Komplimente für die Arbeit der Experten übrig hat, aber dass auch sie das Konkrete scheut. Sie sprach schwammig von „vernetzen, bündeln und verstetigen“. Sie verwies auf die Bedeutung der Familie - das tun CDU-Politiker heute meist dann, wenn sie nichts tun wollen. Und Kurtz machte gleich deutlich, dass für sie eine weitere Verschärfung des Waffenrechtes nicht infrage komme und schon gar nicht gegen die Schützen. Jetzt das Waffenrecht zu verschärfen, werde dem Thema nicht gerecht, meinte sie. In die gleiche Kerbe schlug bereits die FDP-Abgeordnete Heiderose Berroth einen Tag zuvor. Die Regierungsfraktionen scheuen offenbar den Konflikt mit der Schützen-Lobby. Es wird interessant sein, wie sich unser Landtagsabgeordneter Christoph Palm konkret positionieren wird. Der Fellbacher OB vertritt auch Winnenden im Landtag. Er ist Vorsitzender des Sonderausschusses zu Bild: Walter den Folgen des Amoklaufes, den das Parlament gebildet hat. Momentan spielt er auf Zeit, sehr eloquent und charmant, mit viel Verständnis und Empathie für die Eltern der Opfer. Aber er weiß sicher auch, dass das, was sachlich geboten ist - etwa Einschränkung des Zuganges zu Waffen -, seine angestrebte Karriere in der CDU nicht unbedingt fördern wird. Auch die Vertreter der Kirche, die in Winnenden hervorragende seelsorgerische Arbeit leisten, blieben merkwürdig unkonkret. Dennoch, die Evangelische Kirche, das wurde in Bad Boll sehr deutlich, hat eine verdienstvolle Aufgabe übernommen. Sie versucht Brücken zwischen dem Aktionsbündnis der Eltern und den Schützenverbänden zu bauen. Natürlich auch notgedrungen. Sie reagiert damit auf die Proteste der Schützen gegen die geplante Stiftung „Gegen Gewalt an Schulen“ des Aktionsbündnisses unter dem Dach der Kirche. Es gab in den vergangenen Wochen „Runde Tische“, um fernab der Öffentlichkeit Gemeinsamkeiten zu suchen und zu finden. Kein einfaches Unterfangen, selbst eine Presseerklärung, die diesen Brückenschlag erklärt, ist immer noch nicht fertig. Die politischen Forderungen des Aktionsbündnisses sind aus der Stiftungssatzung herausgenommen worden. Aber, „wir sind uns mit den Vertretern der Schützenverbände einig, den Missbrauch von Waffen zu verhindern“, sagt Gisela Mayer, Sprecherin des Aktionsbündnisses. Allerdings ist der konkrete Weg dahin noch offen. Ein kleines Zeichen: Der Schützenverein Bad Boll verzichtete während der Tagung auf seine Schießübungen, die sonst im Akademie-Gebäude zu hören sind. Aber die Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange konnte den meisten der rund 100 Teilnehmer nicht hinreichend erklären, warum Großkaliberschießen für die Vereine unverzichtbar ist. Dabei geht es nicht um eine technische Frage, sondern um eine Werte-Debatte, die eigentlich das Anliegen der Kirche und auch einer konservativen Partei sein müsste. Es geht um die Frage, ob dem Menschen alles erlaubt ist, was technisch machbar ist und was Menschen machen wollen. Und es geht um die Frage, ob diese Grenzen - etwa in der Waffentechnik immer weiter verschoben werden müssen. Großkaliberschießen und die Entwicklung immer neuer Schießsportarten ist – so gesehen – nur ein Teilproblem einer entgrenzten Gesellschaft. Es wird im nächsten Jahr einen weiteren Amoklauf geben, prognostiziert die Kriminologin Prof. Britta Bannenberg. Es gibt Jugendliche, die an der Planung eines Amoklaufes arbeiten, warnt Bernd Carstensen vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Wieviel Zeit brauchen diese Gesellschaft und ihre Politiker noch, um aus dieser Erkenntnis konkrete Einsichten zu ziehen? SPARTAGE MIT WELTSPARTAG vom 26. – 30. Oktober 2009 Zugverkehr durch Endersbach stand stundenlang still Zerstörung in der Südsee Meinungen nach der (Test-)Wahl Die Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zwölf des Weinstädter Remstalgymnasiums haben bei einer Testwahl ebenfalls ihre Kreuze gemacht. Das Ergebnis: Die NPD würde in den Bundestag einziehen. Die Piraten wären so stark vertreten wie die SPD. Stärkste Partei wurden die Grünen. Einige Lehrer gehen davon aus, „dass sich einige Schüler einfach einen Spaß aus dem Wahlprojekt gemacht haben und aus Jux provokant und radikal gewählt haben“. JonnyEHF findet es peinlich, dass Lehrer die hohe Zustimmung für die NPD damit erklären, dass Schüler sich einen „Jux“ gemachte hätten: „Dafür spricht das Ergebnis eine zu eindeutige Sprache. Wenn ich mich in unseren Schulen umsehe, dann wundert mich ein solches Ergebnis nicht. Wir wohnen in einem Wahlkreis, in dem in der Vergangenheit mehr Rechtsradikale Schlagzeilen gemacht haben, als man das gerne hätte. Zum Beispiel mit den braunen Stammtischen in der Linde in Weiler. Die Lehrer sollten anfangen, die Zahlen ernst zu nehmen und sich überlegen, wie man mit der Situation umgeht. Vielleicht wäre es sinnvoll, Jugendliche im Unterricht über den braunen Müll, den die NPD vertritt, aufzuklären, statt nur über die Zeit des NSRegimes und den Holocaust zu unterrichten. Das ist selbstverständlich auch wichtig - aber nicht nur das.“ Ephix wiederum „würde die 5,06% der NPD nicht überbewerten. Dass solch eine Aktion in der Schule von einigen Schülern nicht ernst genommen wird, sollte jedem klar sein. Bei den 5% handelt es sich ja nicht um Hunderte von Schülern, sondern um schätzungsweise 30-40 Schüler von ungefähr 650-750 Teilnehmern.“ Mit den Ergebnissen der echten Bundestagswahl sind 59 Prozent der Umfrageteilnehmer zufrieden. 41 Prozent sind es nicht. Neo91 freut sich, dass die Piratenpartei „bei ihrer ersten Wahl schon zwei Prozent geschafft hat“. @ nicht-jugendfrei-online.de/wahlen Weinstadt-Endersbach. Eine Frau geriet gestern Nachmittag auf dem Gelände des Bahnhofs in Endersbach aus noch ungeklärter Ursache unter die Waggons einer durchfahrenden S-Bahn am Gleis 3. Daher kam es im Bahnverkehr zu erheblichen Beeinträchtigungen. Alle drei Gleise waren in beide Richtungen ab etwa 15 Uhr gesperrt. Das schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Die Berufsfeuerwehr Stuttgart musste anrücken, um die verletzte 49-jährige Frau zu bergen. Dazu mussten die Waggons erst mit einem Kran angehoben werden. Letztendlich konnte die Frau mit einer Bahre unter dem Zug geborgen werden. Ob die Frau in suizidaler Absicht unter die Waggons geriet oder es sich um einen Unfall handelt, ist noch ungeklärt. Ob Lebensgefahr besteht, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Frau wurde nach ihrer Rettung mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Um 16.30 Uhr entspannte sich die Lage am Bahnhof und die S-Bahnen fuhren wieder. Ob Sachschaden an der S-Bahn entstand, ist nicht bekannt. Weitere Auskünfte gibt die Bundespolizei auf Anfrage. bis zu 3,25 % Kompakt jährlich e, Zinssatz % uer 3 Jahr Anlageda 00 %, 2,25 %, 3,25 2, : steigend . 2009 10 Stand: 1. Die Diakonie zwischen Bibel und Kommerz Winnenden. „Zwischen Bibel und Kommerz - Diakonie im Spannungsfeld von Auftrag und wirtschaftlichen Zwängen“ ist das Thema einer Podiumsdiskussion, die am Freitag, 2. Oktober, um 19.30 Uhr im Storchenkeller unter der Volksbank Winnenden, Marktstraße 24, stattfindet. Nach einem einführenden Statement duch Dekan Eberhard Gröner diskutieren Marion von Wartenberg (DGB Baden-Württemberg), Dr. Antje Fetzer (Diakon. Werk Württemberg.), Rainer Hinzen (Vorstandsvorsitzender Diakonie Stetten), Heinz Franke (Kreisdiakonieverband) und Dekan Gröner. Die Moderation hat Gertraude Kaiser. Der Eintritt ist frei. Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten: mit unserem Weltspartagsangebot Sparkassen-Zuwachssparen. Hohe Rendite. Sichere Anlage. Feste Zinsen. Personalie Ali Gürbüz, Facharbeiter aus Fellbach, kann am 1. Oktober auf eine 25-jährige Betriebszugehörigkeit bei der Firma Klöpfer GmbH & Co. KG in Birkmannsweiler zurückblicken. Die Geschäftsleitung würdigt in einer Mitteilung die Verdienste ihres „langjährigen Mitarbeiters und wünscht ihm weiterhin alles Gute“. 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