WS 14/15
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WS 14/15
ERASMUS-Semester an der „American University in Bulgaria“, Fall 2014 Bulgarien- das jüngste Mitglied in der Europäischen Union (neben Rumänien) und ein unterschätztes Land. In vielerlei Hinsicht. Während meines Semester an der „American University in Bulgaria“ (AUBG) habe ich nicht nur das amerikanische „liberal arts system“ kennen und schätzen lernen dürfen, sondern habe auch viel von dem Land und der Region mitbekommen. Alles in allem eine unvergessliche, lehrreiche, spannende, interessante und intensive Zeit und ich würde mich jederzeit wieder für die AUBG entscheiden! Der nachfolgende Erfahrungsbericht geht auf wesentliche Punkte ein, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten. Um die Suche nach gezielten Informationen zu vereinfachen, sind die Informationen in verständlicher stichpunktartiger Form zusammengefasst. Phase I: Vorbereitung Bremen - - DEADLINES: Fristgerecht überprüfen, ob die Kooperation noch existent ist und welche Anforderung gestellt werden können (Sprachzertifikate etc.) DIREKTER KONTAKT: Direkten Kontakt mit den Erasmus-Koordinatoren aufnehmen, bspw. wenn es um die Kurswahl geht, denn die Excel-Files auf der Homepage sind nicht immer aktuell. So habe ich über meinen besten Kurs erst durch „Zufall“ in einem Gespräch während der O-Woche erfahren IMPFUNGEN: Gesundheitliche Bescheinigungen mit verschieden Impfungen sind von behandelnden Hausarzt auszufüllen, sonst keine Wohnung in den Residence Halls (Health Certificate wird zugeschickt) Phase II: Bulgarien/ Allgemein zur AUBG - - - - ANREISE: Der Campus ist in Blagoevgrad, ca. 110km von Sofia entfernt und am besten nimmt man einen Bus von Sofia Airport zu Sofia Busbahnhof und von dort fahren stündlich Busse nach Blagoevgrad für umgerechnet ca. 4,50€ (beim ersten Mal keine Taxen, Ausländern/Nicht-Ortsansässige werden oft über den Tisch gezogen)-> Fahrten hier sind nicht mit westeuropäischen Standards zu vergleichen WOHNUNGEN: Nach offizielle Annahme, werden die Studierenden auf die Unieigenen Wohnheime (Skaptopara) aufgeteilt – völlig unproblematisch; Räume geteilt mit anderen Studierenden (gleichgeschlechtig, 2-3 Personen) ROOMMATES: Exchange Students werden gemischt mit Full Times sämtlicher Nationalitäten -> da man sich ca. 20-25qm für mehrere Monate teilt, sollte man am Anfang viel in Team Building investieren und rücksichtsvoll sein (ich persönlich war sehr glücklich mit meinem bulgarischen „Roomi“) KARTEN-SYSTEM: Türöffner, Bibliotheksausweis, Bezahlmedium, Student ID -> Chipkarte immer bei sich zu führen; Karte kann im Administration Office mit Budget aufgeladen werden, so dass man alle Dinge auf dem Campus bequem bargeldlos zahlen kann Seite 2 von 4 ERASMUS-Semester an der „American University in Bulgaria“, Fall 2014 - - - VERPFLEGUNG: Uni-eigene Mensa ist hochmodern, dennoch ist das Essen leider oft kalt, voll mit Öl und zu wenig (positive Ausnahmen können vorkommen); Essengehen in einem Restaurant kann man sich als Student durchaus leisten; Möglichkeit in den Wohnheimen größere Gemeinschaftsküchen anzubieten INTERNET/MAILS: Offizielles PC-Training notwendig vor Nutzung (reine Formsache), danach müssen sämtliche Geräte registriert werden, sonst keine Verbindung möglich (wird alles vor Ort en détail erklärt); Mail mehrmals täglich checken, da wichtige Infos für Kurse und über spannende Events auf dem Campus FREIZEIT: Student Clubs für so ziemlich alles (Politik, Gesellschaft, Business, Sport, Theater, Musik, Kultur, Kochen, Sprache, Journalismus, Filmemachen ALLES!); „Being engaged“ ist sozial erwartet und macht großen Spaß; (Ich selbst bin nach wie vor im European Society Club und dem Model United Nations Club involviert und organisiere zwei Simulationskonferenzen mit) - - ansonsten super Sportmöglichkeiten auf dem Campus; Attraktionen in der Stadt selbst etwas limitiert, dennoch Kino, großes Schwimmbad, Wellness, Theater, Oper; SOFIA nicht weit weg! TRIPS: Für Austauschstudierende sind zahlreiche Trips innerhalb des Landes und der Region vorgesehen (etliche Städte innerhalb Bulgariens, Istanbul, Thessaloniki, Athen, Skopje, etc.) davon abgesehen kann man eigenständig mit einer kleinen Gruppe über das Wochenende für kleines Geld problemlos verreisen O-Woche: eher eine sinnvolle Einführung für Erstsemester, denn vorgeschrittene Semester; dennoch ist Teilnahme an einigen Veranstaltungen obligatorisch (PCTraining) und sinnvoll, um sich an das Klima zu gewöhnen (Einführungsreden des Präsidenten, Vorstellung verschiedener Departments etc.); davon abgesehen sind die abendlichen Ausgänge ein Highlight, bei denen man viele nette und hilfreiche Menschen kennenlernen kann – Go for it! Akademisch: - BETREUNUNG der AUSTAUSCHSTUIERENDEN: Gut! V.a. zu Beginn, in den ersten beiden Wochen, wird hilfreich eingeführt und sämtliche Papers unterschrieben; davon abgesehen ist es gut, seine Kommilitonen intensiver kennenzulernen - VERANSTALTUNGEN: intensiv, teilweise etwas wie Schulunterricht, Dauer: 70min./ 2x Woche, Leseaufwand ca. vergleichbar, generell wird mehr die „eigene Produktion“ angeregt als bei den klassischen Bremer Vorlesungen -> man lernt eine Menge, muss sich aber darauf einstellen, verschiedene Prüfungsformen über das gesamte Semester (!) Kein „typisches“ Erasmussemester, in dem man sich „zurücklehnen“ kann, denn HOHER WORKLOAD durch viele Prüfungsformen und strikten Deadlines (Abgaben von Written Assignements, Dafts, Reports, Präsentationen, Quizzes, Midterms, Finals)–> KONTIUIERLICHES ARBEITEN empfehlenswert - KURSE: 100er Kurse einfach! -> wenn man etwas Neues ausprobieren möchte (z.B. Bulgarisch lernen, dann solche Kurse)/ 400er Kurse -> hohes Niveau, viel Vorwissen vorausgesetzt und daher nicht alle für Austauschstudierende zugänglich Seite 3 von 4 ERASMUS-Semester an der „American University in Bulgaria“, Fall 2014 - PERSÖNLICHE KURSWAHL: - Bulgarisch Sprachkur (105er Niveau, super!) - Public Speaking (311, Learn by doing; Prof. ist ein Native Speaker und Schauspieler aus den Staaten- man lernt eine ganze Menge) - EU Law (305, Technisch, Juristisch und essentiell um europapolitische Themen fundiert analysieren zu können- viele, viele Fälle!) - Lobbying and European Integration (405, mein wohl bester Kurs aller Zeiten! Design von Lobbying Strategies für Interessenorganisationen in Brüssel, organisierter Trip inklusive, ehemalige Alumnis geben Einblick in das „wahre“ Brüssel und stellen eine gute Hilfe für weitere Karriereplanung da) Alles in allem kann ich Bulgarien und die AUBG wärmstens empfehlen und jede/jeden motivieren diese Region Europas kennenzulernen. Ich erzähle gerne mehr und persönlich von meinen Auslandserfahrungen, falls Interesse besteht. Seite 4 von 4