The Academic Making of the Orient: Russian, Central European and

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The Academic Making of the Orient: Russian, Central European and
The Academic Making of the Orient:
Russian, Central European and Transatlantic Careers
Workshop veranstaltet vom Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig und dem Centre for Area Studies der Universität Leipzig
Ort: GWZO, Seminarraum
Zeit: 24. Januar 2013, 9.00-13.45
Die Regionalwissenschaften sind aus verschiedenen Gründen in die Kritik geraten: Einer der fundamentalsten
Vorwürfe betrifft die Art und Weise, wie sie das Außereuropäische als das Andere produzieren – als das Rückständige, das Geschichtslose und das Periphere. Zur Chiffre dieses Otherings ist der Orientalismus geworden, am prominentesten von Edward Said bereits in den 1980er Jahren kritisiert. Dieser Orientalismus wurde nicht nur, aber
auch von der akademischen Disziplin der Orientalistik getragen. Sie entstand an europäischen Universitäten im
19. Jahrhundert im Zuge der Ausdifferenzierung der Sozial- und Geisteswissenschaften. Allerdings, so möchte wir
argumentieren, löste sich „der Orient“ im Zuge der Verfachlichung der Wissensproduktion zunehmend auf. Recht
bald bildeten sich eigenständige Teilbereiche wie Forschungen zum Nahen und Fernen Osten heraus. Parallel zu
dieser Spezialisierung wurden zudem immer neue Räume Außereuropas erschlossen. So wurde die Orientalistik in
verschiedenen Ländern zum personellen und fachlichen Reservoir beispielsweise für die Afrika-Studien. Diese
Entwicklung - der gleichzeitigen Differenzierung und Ausweitung – erfuhr einen zusätzlichen Impuls, als die alte
Weltordnung um 1914/18 ins Wanken geriet, denn dies hatte auch Folgen für die internationale Orientalistik:
Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern verließen Europa, um anderswo außereuropäische Gesellschaften zu erforschen und die Deutungshoheit der alten Zentren – St. Petersburg, Paris, London, Wien usw. – geriet zunehmend
unter Beschuss. Die verschiedenen Facetten dieses Wandels wollen wir anhand von individuellen Karrieren in
verschiedenen Teilen Europas und auf der anderen Seite des Atlantiks nachzeichnen und zur Diskussion stellen.
Convenor: Steffi Marung/ Katja Naumann (Leipzig)
Chair: Marketa Krizova (Prag)
Programme
9.00am - 9.15am
Introduction/Word of Welcome: Matthias Middell (Leipzig)
9.15am -11.15am
Johannes Feichtinger: Transformations in the Oriental Studies in Vienna and beyond from the 19th to the 20th
century
Frank Hadler (Leipzig): Orientalists in Prague around 1900
Commentator: Robert Born (Leipzig/Berlin)
11.15am -11.45am coffee break
11.45am -1.45pm
Pascale Rabault-Feuerhahn (Paris): Orientalists in France
Steffi Marung/Katja Naumann (Leipzig): Oriental Studies across the Atlantic: International Networks and the
Making of the Discipline after the Russian Revolution
Commentator: Felix Wiedemann (Berlin)
1.45pm-2.30pm lunch break and informal concluding discussion