Kunst im Bergbau

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Kunst im Bergbau
Bildende Kunst im Bergbau
Werner Petzold, „In der Teufe“, linke Tafel,
1975, Öl auf Hartfaser, 160 x115 cm
Alexandra Müller-Jontschewa, „Porträt Heinz
Mantwill“, 1987, Öl auf Hartfaser,80x60 cm
Wolfgang Peuker, „Selbstportrait mit Landschaft“, 1974, Öl auf Hartfaser, 35x49 cm
Viele Werke besitzen authentische Züge des prägenden Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen. Sie spiegeln gleichzeitig zeitgeschichtliche
Aspekte des Lebens in der DDR und ihrer (Kultur-)
Politik wieder.
Mit der Kunstsammlung gerät die sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut mit ihren
betrieblichen, parteilichen und gesellschaftlichen
Strukturen in den Blickpunkt. Aus den Beständen
ragen Landschaftsdarstellungen oft mit übertägigen
Bergbauanlagen, untertägige Szenen und Arbeiterporträts heraus.
Wismut GmbH
Öffentlichkeitsarbeit
Jagdschänkenstraße 29
09117 Chemnitz
www.wismut.de
© 2011
Die Sammlung enthält außerdem einen differenzierten Fundus von DDR-Kunst, vor allem Grafik,
u. a. mit Werken von Willi Sitte, Wolfgang Peuker,
Johann Heisig, A. R. Penck, Michael Morgner, Veit
Hofmann oder Bernhard Heisig . Sie ist die größte
und wichtigste Unternehmenssammlung in der
DDR.
Titelbild (Ausschnitt): Viktor Makejew, „Die Pyramiden des
20. Jahrhunderts“, 1985, Öl auf Hartfaser, 80x60 cm
Carl-Heinz Westenburger, „Schacht Johanngeorgenstadt“, 1955, Tusche, 45x61 cm
Kunst im Bergbau
Die Sammlung der Wismut GmbH
Die Kunstsammlung der
Wismut GmbH
Die umfangreichste
Unternehmenssammlung
in der DDR
UMFANG*
4.138 Werke
Grafik
Zeichnung
Malerei Fotografie
Plastik
Materialbild
3.354 Stück
326 Stück
281 Stück
94 Stück
49 Stück
34 Stück
2.132 Bildmotive Bergbau-Landschaften
20 %
Bergbau-Untertageszenen 20 %
Bergbau-Porträts 10 %
Landschaften, Stillleben, Tiere,
Interieurdarstellungen, literarische
Szenen, Porträts, Sport, … 50 %
Fritz Eisel, „Beratung vor Ort“ (Ausschnitt), 1982,
Öl auf Leinwand, 117x117 cm
Seit Anfang der 1990er Jahre hat die Wismut mit
großem Aufwand viele Kunstwerke, die bis 1989 vorwiegend von der sowjetisch-deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut beauftragt oder angekauft
wurden und sich in den verschiedenen Betrieben,
Ferienheimen und Kureinrichtungen befanden, im
Unternehmensarchiv gesichert und in einer Sammlung vereint.
KÜNSTLER
450 Künstler
364 Künstler aus allen Kunstzentren
der DDR 63 Laienkünstler
23 Künstler aus den ehemaligen Ostblockländern
ENTSTEHUNG DER SAMMLUNG
Heinrich Witz, „Der neue Anfang“, 1959,
Öl auf Leinwand, 95x120 cm
1959 - 1989
Ankäufe (älteste Werke 1933) und Auftragswerke
1998
Mappe „Metamorphosen“
ab 1990
Sicherung der Kunstwerke im Unternehmensarchiv sowie Ausgestaltung
betrieblicher Standorte, Leihgaben an
Museen und Präsentation auf Ausstellungen
* Alle Zahlen unterliegen Veränderungen durch weiteren
Erkenntniszuwachs
1959 animierte das Kulturministerium der DDR alle
Institutionen und Betriebe zum gesellschaftlichen
Auftragswesen. Daraufhin vergaben die Industriegewerkschaft Wismut sowie die SED-Gebietsleitung der
Wismut zwei erste Aufträge an Heinrich Witz („Der
neue Anfang“ - Dauerleihgabe: Haus der Geschichte,
Bonn) und Bernhard Heisig („Die Geraer Arbeiter am
15. März 1920“ – seit 1985 Kunstsammlung Gera).
In den 1960er Jahren wurden Berufskünstler und
Volkskünstler der betriebseigenen Mal-, Zeichenund Grafikzirkel beauftragt. Werkverträge kamen
u. a. mit Fritz Eisel, Gerhard Kettner, Werner Petzold,
Frank Ruddigkeit, Eva Schulze-Knabe zustande. Später schloss die SDAG Wismut Partnerschaftsverträge
mit den Kunsthochschulen in Leipzig und Dresden
ab. Ein herausragendes Resultat ist die 1976 entstandene Grafikmappe mit Arbeiten wichtiger Professoren
der „Leipziger Schule“: Harry Blume, Dietrich Burger,
Fritz Fröhlich, Ulrich Hachulla, Bernhard Heisig, Rolf
Kuhrt, Rolf Münzner, Arno Rink, Volker Stelzmann und
Werner Tübke. Durch Förderverträge unterstützte das
Unternehmen Kunststudenten, wie Gottfried Bräunling, Dieter Claußnitzer, Barbara Lechner, Ralf Schwedesky oder Rainer Zille. Außerdem arbeitete man
mit dem Verband bildender Künstler zusammen. Ab
1976 existierte eine Förderklasse Malerei/Grafik des
Gebietskabinetts für Kultur der Wismut in Gera.
Von 1979 bis 1989 richtete die Wismut ein internationales Pleinair in Zinnowitz und vier deutsch-sowjetische Pleinairs in Berga (Thüringen) aus. Reinhard
Minkewitz, Osmar Osten, Axel Wunsch und Baldwin
Zettl nahmen u. a. an diesen vierwöchigen Künstler-
treffen teil.