ALLGEMEINE VERKAUFSBEDINGUNGEN (AVB) der Shin

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ALLGEMEINE VERKAUFSBEDINGUNGEN (AVB) der Shin
ALLGE MEIN E VERKAU F S B E D IN GU N GEN (AVB )
d e r S h in -E ts u Ha n d o ta i Eu ro p e Ltd ., N ie d e rla s s u n g D e u ts c h la n d
S ta n d : 01.01.2015
§ 1 Allg e m e in e s , Ge ltu n g s be re ic h
(1) Die vor liegen den Allgem ein en Ver ka u fsbedin gu n gen (AVB) gelt en fü r a lle
u n ser e Gesch ä ft sbezieh u n gen m it u n ser en Ku n den (n a ch folgen d: „Kä u fer “).
Die AVB gelt en n u r , wen n der Kä u fer Un t er n eh m er (§ 14 BGB), ein e ju r ist isch e P er son des öffen t lich en Rech t s oder ein öffen t lich -r ech t lich es Son der ver m ögen ist .
(2) Die AVB gelt en in sbeson der e fü r Ver t r ä ge ü ber d en Ver ka u f u n d/oder die
Liefer u n g beweglich er Sa ch en (im F olgen den a u ch : „Wa r e“), oh n e Rü cksich t
da r a u f, ob wir die Wa r e selbst h er st ellen oder bei Zu liefer er n ein ka u fen
(§§ 433, 651 BGB). Die AVB gelt en in ih r er jeweiligen F a ssu n g a ls Ra h m e n ver ein ba r u n g a u ch fü r k ü n ft ige Ver t r ä ge ü ber den Ver ka u f u n d/oder die
Liefer u n g beweglich er Sa ch en m it dem selben Kä u fer , oh n e da ss wir in jedem
E in zelfa ll wieder a u f sie h in weisen m ü sst en ; ü ber Än d er u n gen u n ser er AVB
wer den wir den Kä u fer in diesem F a ll u n ver zü glich in for m ier en .
(3) U n ser e AVB gelt en a u ssch ließlich . Abweich en de, en t gegen st eh en de oder
er gä n zen de Allgem ein e Gesch ä ft sbedin gu n gen des Kä u fer s wer den n u r da n n
u n d in soweit Ver t r a gsbest a n dt eil, a ls wir ih r er Gelt u n g a u sdr ü ck lich sch r ift lich zu gest im m t h a ben . Dieses Zu st im m u n gser for der n is gilt in jedem F a ll,
beispielsweise a u ch da n n , wen n wir in Ken n t n is der AGB des Kä u fer s die
Liefer u n g a n ih n vor beh a lt los a u sfü h r en .
(4) Im E in zelfa ll get r offen e, in dividu elle Ver ein ba r u n gen m it dem Kä u fer
(ein sch ließlich Neben a br eden , E r gä n zu n gen u n d Än der u n gen ) h a ben in
jedem F a ll Vor r a n g vor diesen AVB. F ü r den In h a lt der a r t iger Ver ein ba r u n gen ist ein sch r ift lich er Ver t r a g bzw. u n ser e sch r ift lich e Best ä t igu n g m a ßgeben d.
(5) Rech t ser h eblich e E r klä r u n gen u n d An zeigen , die n a ch Ver t r a gssch lu ss
vom Kä u fer u n s gegen ü ber a bzu geben sin d (z.B. F r ist set zu n gen , Mä n gela n zeigen , E r k lä r u n g von Rü ckt r it t oder Min der u n g), bedü r fen zu ih r er Wir ksa m keit der Sch r ift for m .
(6) H in weise a u f die Gelt u n g geset zlich er Vor sch r ift en h a ben n u r kla r st e llen de Bedeu t u n g. Au ch oh n e ein e der a r t ige Kla r st ellu n g gelt en da h er die
geset zlich en Vor sch r ift en , soweit sie in diesen AVB n ich t u n m it t elba r a bg eä n der t oder a u sdr ü cklich a u sgesch lossen wer den .
§ 2 Ve rtra g s s c h lu s s
(1) U n ser e An gebot e sin d fr eibleiben d u n d u n ve r bin dlich . Dies gilt a u ch ,
wen n wir dem Kä u fer Ka t a loge, t ech n isch e Doku m en t a t ion en (z.B. Zeich n u n gen , P lä n e, Ber ech n u n gen , Ka lk u la t ion en , Ver weisu n gen a u f DIN Nor m en ), son st ige P r odu k t besch r eibu n gen oder U n t er la gen – a u ch in elekt r on isch er F or m – ü ber la ssen h a ben , a n den en wir u n s E igen t u m s - u n d
Ur h eber r ech t e vor beh a lt en .
(2) Die Best ellu n g der Wa r e du r ch den Kä u fer gilt a ls ver bin dlich es Ve r t r a gsa n gebot . Sofer n sich a u s der Best ellu n g n ich t s a n der es er gibt , sin d wir
ber ech t igt , dieses Ver t r a gsa n gebot in n er h a lb von 4 Woch en n a ch sein em
Zu ga n g bei u n s a n zu n eh m en .
(3) Die An n a h m e k a n n en t weder sch r ift lich (z.B. du r ch Au ft r a gsbest ä t igu n g)
oder du r ch Au sliefer u n g der Wa r e a n den Kä u fer er k lä r t wer den .
§ 3 Lie fe rfris t u n d Lie fe rv e rzu g
(1) Die Liefer fr ist wir d in dividu ell ver ein ba r t bzw. von u n s bei An n a h m e der
Best ellu n g a n gegeben .
(2) Sofer n wir ver bin dlich e Liefer fr ist en a u s Gr ü n den , die wir n ich t zu ve r t r et en h a ben , n ich t ein h a lt en kön n en (Nich t ver fü gba r keit der Leist u n g),
wer den wir den Kä u fer h ier ü ber u n ver zü glich in for m ier en u n d gleich zeit ig
die vor a u ssich t lich e, n eu e Liefer fr ist m it t eilen . Ist die Leist u n g a u ch in n e r h a lb der n eu en Liefer fr ist n ich t ver fü gba r , sin d wir ber ech t igt , ga n z oder
t eilweise vom Ver t r a g zu r ü ckzu t r et en . E in e ber eit s er br a ch t e Gegen leist u n g
des Kä u fer s wer den wir u n ver zü glich er st a t t en . Als F a ll der Nich t ver fü gba r keit der Leist u n g in diesem Sin n e gilt in sbeson der e die n ich t r ech t zeit ige
Selbst beliefer u n g du r ch u n ser en Zu liefer er , wen n wir ein kon gr u en t es D ecku n gsgesch ä ft a bgesch lossen h a ben , weder u n s n och u n ser en Zu liefer er ein
Ver sch u lden t r ifft oder wir im E in zelfa ll zu r Besch a ffu n g n ich t ver pflich t et
sin d.
(3) Die Rech t e des Kä u fer s gem ä ß § 8 dieser AVB u n d u n ser e geset zlich en
Rech t e in sbeson der e bei ein em Au ssch lu ss der Leis t u n gspflich t (z.B. a u fgr u n d Un m öglich keit oder Un zu m u t ba r k eit der Leist u n g u n d/oder N a ch e r fü llu n g) bleiben u n ber ü h r t .
§ 4 Lie fe ru n g , Ge fa h rü be rg a n g , Abn a h m e , An n a h m e v e rzu g
(1) Die Liefer u n g er folgt n a ch Ma ßga be der im E in zelver t r a g fest gelegt en
H a n delsk la u sel, fü r der en Au slegu n g die INCOTE RMS in der bei Ver t r a gsa bsch lu ss gü lt igen F a ssu n g An wen du n g fin den .
(2) Beim Ver sen du n gsk a u f geh t die Gefa h r des zu fä lligen Un t er ga n gs u n d
der zu fä lligen Ver sch lech t er u n g der Wa r e sowie die Ver zöger u n gsgefa h r
ber eit s m it Au sliefer u n g der Wa r e a n den Spedit eu r , den F r a ch t fü h r er oder
der son st zu r Au sfü h r u n g der Ver sen du n g best im m t en P er son oder An st a lt
ü ber . Soweit ein e Abn a h m e ver ein ba r t ist , ist diese fü r den G efa h r ü ber ga n g
m a ßgeben d. Au ch im Ü br igen gelt en fü r ein e ver ei n ba r t e Abn a h m e die
geset zlich en Vor sch r ift en des Wer k ver t r a gsr ech t s en t spr ech en d. Der Ü be r ga be bzw. Abn a h m e st eh t es gleich , wen n der Kä u fer im Ver zu g der An n a h m e ist .
(3) Kom m t der Kä u fer in An n a h m ever zu g, u n t er lä sst er ein e Mit wir ku n g sh a n dlu n g oder ver zöger t sich u n ser e Liefer u n g a u s a n der en , vom Kä u fer zu
ver t r et en den Gr ü n den , so sin d wir ber ech t igt , E r sa t z des h ier a u s en t st eh e n den Sch a den s ein sch ließlich Meh r a u fwen du n gen (z.B. La ger kost en ) zu
ver la n gen . H ier fü r ber ech n en wir ein e pa u sch a le E n t sch ä digu n g i.H .v. 0,5%
des ver ein ba r t en Net t o-Wa r en pr eises pr o Ka len der woch e, begin n en d m it der
Liefer fr ist bzw. – m a n gels ein er Liefer fr ist – m it der Mit t eilu n g der Ver sa n dber eit sch a ft der Wa r e. Die m a xim a le pa u sch a le E n t sch ä digu n g im F a lle der
en dgü lt igen Nich t a bn a h m e bet r ä gt 10% des ver ein ba r t en Net t oWa r en pr eises.
Der N a ch weis ein es h öh er en Sch a den s u n d u n ser e geset zlich en An spr ü ch e
(in sbeson der e E r sa t z von Meh r a u fwen du n gen , a n gem essen e E n t sch ä digu n g,
Kü n digu n g) bleiben u n ber ü h r t ; die P a u sch a le ist a ber a u f weit e r geh en de
Gelda n spr ü ch e a n zu r ech n en . Dem Kä u fer bleibt der N a ch weis gest a t t et , da ss
u n s ü ber h a u pt kein oder n u r ein wesen t lich ger in ger er Sch a den a ls vor st eh en de P a u sch a le en t st a n den ist .
§ 5 P re is e u n d Za h lu n g s be d in g u n g e n
(1) Sofer n im E in zelfa ll n ich t s a n der es ver ein ba r t ist , gelt en u n ser e jeweils
zu m Zeit pu n kt des Ver t r a gssch lu sses a kt u ellen P r eise u n d zwa r a b La ger
zzgl. geset zlich er Um sa t zst eu er .
(2) Der Ka u fpr eis ist fä llig u n d zu za h len in n er h a lb von 14 Ta gen a b Rech n u n gsst ellu n g u n d Liefer u n g bzw. Abn a h m e der Wa r e.
(3) Mit Abla u f vor st eh en der Za h lu n gsfr ist kom m t der Kä u fer in Ver zu g. Der
Ka u fpr eis ist wä h r en d des Ver zu gs zu m jeweils gelt en den geset zlich en
Ver zu gszin ssa t z zu ver zin sen . Wir beh a lt en u n s die Gelt en dm a ch u n g ein es
weit er geh en den Ver zu gssch a den s vor . Gegen ü ber Ka u fleu t en bleibt u n ser
An spr u ch a u f den k a u fm ä n n isch en F ä lligk eit szin s (§ 353 H GB) u n ber ü h r t .
(4) Dem Kä u fer st eh en Au fr ech n u n gs - oder Zu r ü ckbeh a lt u n gsr ech t e n u r
in soweit zu , a ls sein An spr u ch r ech t skr ä ft ig fest gest ellt oder u n best r it t en ist .
Bei Mä n geln der Liefer u n g bleiben die Gegen r ech t e des Kä u fer s in sb eson der e gem ä ß § 7 Abs. 6 Sa t z 2 dieser AVB u n ber ü h r t .
(5) Wir d n a ch Absch lu ss des Ver t r a gs er k en n ba r , da ss u n ser An spr u ch a u f
den Ka u fpr eis du r ch m a n geln de Leist u n gsfä h igkeit des Kä u fer s gefä h r det
wir d (z.B. du r ch An t r a g a u f E r öffn u n g ein es In solven zver fa h r en s), so sin d
wir n a ch den geset zlich en Vor sch r ift en zu r Leist u n gsver weiger u n g u n d –
gegeben en fa lls n a ch F r ist set zu n g – zu m Rü ckt r it t vom Ver t r a g ber ech t igt
(§ 321 BGB). Bei Ver t r ä gen ü ber die H er st ellu n g u n ver t r et ba r er Sa ch en
(E in zela n fer t igu n gen ), kön n en wir den Rü ckt r it t sofor t er k lä r en ; die geset zl ich en Regelu n gen ü ber die E n t beh r lich keit der F r ist set zu n g bleiben u n b erührt.
§ 6 Ei g e n tu m s v o rbe h a lt
(1) Bis zu r vollst ä n digen Beza h lu n g a ller u n ser er gegen wä r t igen u n d k ü n ft igen F or der u n gen a u s dem Ka u fver t r a g u n d ein er la u fen den Gesch ä ft sbezi eh u n g (ges ich er t e F or der u n gen ) beh a lt en wir u n s da s E igen t u m a n den ve r ka u ft en Wa r en vor .
(2) Die u n t er E igen t u m svor beh a lt st eh en den Wa r en dü r fen vor vollst ä n diger
Beza h lu n g der gesich er t en F or der u n gen weder a n Dr it t e ver pfä n det , n och
zu r Sich er h eit ü ber eign et wer den . Der Kä u fer h a t u n s u n ver zü glich sch r ift lich zu ben a ch r ich t igen , wen n u n d soweit Zu gr iffe Dr it t er a u f die u n s geh ör en den Wa r en er folgen .
(3) Bei ver t r a gswidr igem Ver h a lt en des Kä u fer s, in sbeson der e bei Nich t za h lu n g des fä lligen Ka u fpr eises, sin d wir ber ech t igt , n a ch den geset zlich en
Vor sch r ift en vom Ver t r a g zu r ü ckzu t r et en oder /u n d die Wa r e a u f Gr u n d des
E igen t u m svor beh a lt s h er a u szu ver la n gen . Da s H er a u sga bever la n gen bein h a lt et n ich t zu gleich die E r k lä r u n g des Rü ckt r it t s; wir sin d vielm eh r ber ech t igt , lediglich die Wa r e h er a u szu ver la n gen u n d u n s den Rü ckt r it t vor zu beh a lt en . Za h lt der Kä u fer den fä lligen Ka u fpr eis n ich t , dü r fen wir diese Rech t e n u r gelt en d m a ch en , wen n wir dem Kä u fer zu vor er folglos ein e a n gem e ssen e F r ist zu r Za h lu n g geset zt h a ben oder ein e der a r t ige F r ist set zu n g n a ch
den geset zlich en Vor sch r ift en en t beh r lich ist .
(4) Der Kä u fer ist befu gt , die u n t er E igen t u m svor beh a lt st eh en den Wa r en im
or dn u n gsgem ä ßen Gesch ä ft sga n g weit er zu ver ä u ßer n u n d/oder zu ver a r be it en . In diesem F a ll gelt en er gä n zen d die n a ch folgen den Best im m u n gen .
(a ) Der E igen t u m svor beh a lt er st r eckt sich a u f die du r ch Ver a r beit u n g,
Ver m isch u n g oder Ver bin du n g u n ser er Wa r en en t st eh en den E r zeu gn isse zu
der en vollem Wer t , wobei wir a ls H er st eller gelt en . Bleibt bei ein er Ver a r be it u n g, Ver m isch u n g oder Ver bin du n g m it Wa r en Dr it t er der en E igen t u m sr ech t best eh en , so er wer ben wir Mit eigen t u m im Ver h ä lt n is der Rech n u n g swer t e der ver a r beit et en , ver m isch t en oder ver bu n den en Wa r en . Im Übr igen
gilt fü r da s en t st eh en de E r zeu gn is da s Gleich e wie fü r die u n t er E igen t u m svor beh a lt geliefer t e Wa r e.
(b) Die a u s dem Weit er ver k a u f der Wa r e oder des E r zeu gn isses en t st eh en den
F or der u n gen gegen Dr it t e t r it t der Kä u fer sch on jet zt in sgesa m t bzw. in
H öh e u n ser es et wa igen Mit eigen t u m sa n t eils gem ä ß vor st eh en dem Absa t z
zu r Sich er h eit a n u n s a b. Wir n eh m en die Abt r et u n g a n . Die in Abs. 2 g en a n n t en P flich t en des Kä u fer s gelt en a u ch in An seh u n g d er a bget r et en en
F or der u n gen .
(c) Zu r E in zieh u n g der F or der u n g bleibt der Kä u fer n eben u n s er m ä ch t igt .
Wir ver pflich t en u n s, die F or der u n g n ich t ein zu zieh en , sola n ge der Kä u fer
sein en Za h lu n gsver pflich t u n gen u n s gegen ü ber n a ch kom m t , n ich t in Za h lu n gsver zu g ger ä t , k ein An t r a g a u f E r öffn u n g ein es In solven zver fa h r en s
gest ellt ist u n d kein son st iger Ma n gel sein er Lei st u n gsfä h igkeit vor liegt . Ist
dies a ber der F a ll, so kön n en wir ver la n gen , da ss der Kä u fer u n s die a bg et r et en en F or der u n gen u n d der en Sch u ldn er beka n n t gibt , a lle zu m E in zu g
er for der lich en An ga ben m a ch t , die da zu geh ör igen Un t er la gen a u sh ä n digt
u n d den Sch u ldn er n (Dr it t en ) die Abt r et u n g m it t eilt .
(d) Über st eigt der r ea lisier ba r e Wer t der Sich er h eit en u n ser e F or d er u n gen
u m m eh r a ls 10%, wer den wir a u f Ver la n gen des Kä u fer s Sich er h eit en n a ch
u n ser er Wa h l fr eigeben .
§ 7 Mä n g e la n s p rü c h e d e s Kä u fe rs
(1) F ü r die Rech t e des Kä u fer s bei Sa ch - u n d Rech t sm ä n geln (ein sch ließlich
F a lsch - u n d Min der liefer u n g sowie u n sa ch gem ä ßer Mon t a ge oder m a n gelh a ft er Mon t a gea n leit u n g) gelt en die geset zlich en Vor sch r ift en , soweit im n a ch folgen den n ich t s a n der es best im m t ist . In a llen F ä llen u n ber ü h r t ble iben die
geset zlich en Son der vor sch r ift en bei E n dliefer u n g der Wa r e a n ein en Ve r br a u ch er (Liefer a n t en r egr ess gem ä ß §§ 478, 479 BGB).
(2) Gr u n dla ge u n ser er Mä n gelh a ft u n g ist vor a llem die ü ber die Besch a ffe n h eit der Wa r e get r offen e Ver ein ba r u n g. Als Ver ein ba r u n g ü ber die Besch a ffen h eit der Wa r e gelt en a lle P r odu kt besch r eibu n gen , die Gegen st a n d des
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ein zeln en Ver t r a ges sin d; es m a ch t h ier bei kein en Un t er sch ied, ob die P r odu kt besch r eibu n g vom Kä u fer , vom H er st eller oder von u n s st a m m t .
(3) Soweit die Besch a ffen h eit n ich t ver ein ba r t wu r de, ist n a ch der geset zl ich en Regelu n g zu beu r t eilen , ob ein Ma n gel vor liegt oder n ich t (§ 434
Abs. 1 S 2 u n d 3 BGB). F ü r öffen t lich e Äu ßer u n gen des H er st eller s oder
son st iger Dr it t er (z.B. Wer bea u ssa gen ) ü ber n eh m en wir jedoch kein e H a ft u n g.
(4) Die Mä n gela n spr ü ch e des Kä u fer s set zen vor a u s, da ss er sein en geset zl ich en U n t er s u ch u n gs- u n d Rü gepflich t en (§§ 377, 381 H GB) n a ch gek om m en
ist . Zeigt sich bei der Un t er su ch u n g oder spä t er ein Ma n gel, so ist u n s h ie r von u n ver zü glich sch r ift lich An zeige zu m a ch en . Als u n ver zü glich gilt die
An zeige, wen n sie in n er h a lb von zwei Woch en er folgt , wobei zu r F r ist wa h r u n g die r ech t zeit ige Absen du n g der An zeige gen ü gt . Un a bh ä n gig von dieser
Un t er su ch u n gs- u n d Rü gepflich t h a t der Kä u fer offen sich t lich e Mä n gel
(ein sch ließlich F a lsch - u n d Min der liefer u n g) in n er h a lb von zwei Woch en a b
Liefer u n g sch r ift lich a n zu ze igen , wobei a u ch h ier zu r F r ist wa h r u n g die
r ech t zeit ige Absen du n g der An zeige gen ü gt . Ver sä u m t der Kä u fer die or dn u n gsgem ä ße U n t er su ch u n g u n d/oder Mä n gela n zeige, ist u n ser e H a ft u n g fü r
den n ich t a n gezeigt en Ma n gel a u sgesch lossen .
(5) Ist die geliefer t e Sa ch e m a n gelh a ft , kön n en w ir zu n ä ch st wä h len , ob wir
Na ch er fü llu n g du r ch Beseit igu n g des Ma n gels (Na ch besser u n g) oder du r ch
Liefer u n g ein er m a n gelfr eien Sa ch e (E r sa t zliefer u n g) leist en . Un ser Rech t ,
die Na ch er fü llu n g u n t er den geset zlich en Vor a u sset zu n gen zu ver weiger n ,
bleibt u n ber ü h r t .
(6) Wir sin d ber ech t igt , die gesch u ldet e N a ch er fü llu n g da von a bh ä n gig zu
m a ch en , da ss der Kä u fer den fä lligen Ka u fpr eis b eza h lt . Der Kä u fer ist
jedoch ber ech t igt , ein en im Ver h ä lt n is zu m Ma n gel a n gem essen en Teil des
Ka u fpr eises zu r ü ckzu beh a lt en .
(7) Der Kä u fer h a t u n s die zu r gesch u ldet en Na ch er fü llu n g er for der lich e Zeit
u n d Gelegen h eit zu geben , in sbeson der e die bea n st a n det e Wa r e zu P r ü fu n g szwecken zu ü ber geben . Im F a lle der E r sa t zliefer u n g h a t u n s der Kä u fer die
m a n gelh a ft e Sa ch e n a ch den geset zlich en Vor sch r ift en zu r ü ckzu geben . Die
Na ch er fü llu n g bein h a lt et weder den Au sba u der m a n ge lh a ft en Sa ch e n och
den er n eu t en E in ba u , wen n wir u r spr ü n glich n ich t zu m E in ba u ver pflich t et
wa r en .
(8) Die zu m Zweck der P r ü fu n g u n d Na ch er fü llu n g er for der lich en Au fwe n du n gen , in sbeson der e Tr a n spor t -, Wege-, Ar beit s- u n d Ma t er ia lkost en (n ich t :
Au sba u - u n d E in ba u kost en ), t r a gen wir , wen n t a t sä ch lich ein Ma n gel vor liegt . St ellt sich jedoch ein Ma n gelbeseit igu n gsver la n gen des Kä u fer s a ls
u n ber ech t igt h er a u s, kön n en wir die h ier a u s en t st a n den en Kost en vom
Kä u fer er set zt ver la n gen .
(9) In dr in gen den F ä llen , z.B. bei Gefä h r du n g der Bet r iebssich er h eit oder zu r
Abweh r u n ver h ä lt n ism ä ßiger Sch ä den , h a t der Kä u fer da s Rech t , den Ma n gel selbst zu beseit igen u n d von u n s E r sa t z der h ier zu objekt iv er for der lich en
Au fwen du n gen zu ver la n gen . Von ein er der a r t igen Selbst vor n a h m e sin d wir
u n ver zü glich , n a ch Möglich keit vor h er , zu ben a ch r ich t igen . Da s Selbst vor n a h m er ech t best eh t n ich t , wen n wir ber ech t igt wä r en , ein e en t spr ech en de
Na ch er fü llu n g n a ch den geset zlich en Vor sch r ift en zu ver weiger n .
(10) Wen n die Na ch er fü llu n g feh lgesch la gen ist oder ein e fü r die N a ch er fü llu n g vom Kä u fer zu set zen de a n gem essen e F r ist er folglos a bgela u fen oder
n a ch den geset zlich en Vor sch r ift en en t beh r lich ist , k a n n de r Kä u fer vom
Ka u fver t r a g zu r ü ckt r et en oder den Ka u fpr eis m in der n . Bei ein em u n er h eblich en Ma n gel best eh t jedoch kein Rü ckt r it t sr ech t .
(11) An spr ü ch e des Kä u fer s a u f Sch a den ser sa t z bzw. E r sa t z ver geblich er
Au fwen du n gen best eh en n u r n a ch Ma ßga be von § 8 u n d sin d im Übr igen
a u sgesch lossen .
§ 8 S o n s tig e Ha ftu n g
(1) Soweit sich a u s diesen AVB ein sch ließlich der n a ch folgen den Best i m m u n gen n ich t s a n der es er gibt , h a ft en wir bei ein er Ver let zu n g von ver t r a glich en
u n d a u ßer ver t r a glich en P flich t en n a ch den ein sch lä gigen geset zlich en Vor sch r ift en .
(2) Au f Sch a den ser sa t z h a ft en wir – gleich a u s welch em Rech t sgr u n d – bei
Vor sa t z u n d gr ober F a h r lä ssigkeit . Bei ein fa ch er F a h r lä ssigk eit h a ft en wir
nur
a ) fü r Sch ä den a u s der Ver let zu n g des Leben s, des Kör per s oder der G esu n dh eit ,
b) fü r Sch ä den a u s der Ver let zu n g ein er wesen t lich en Ver t r a gspflich t (Ve r pflich t u n g, der en E r fü llu n g die or dn u n gsgem ä ße Du r ch fü h r u n g des Ver t r a gs
ü ber h a u pt er st er m öglich t u n d a u f der en E in h a lt u n g der Ver t r a gspa r t n er
r egelm ä ßig ver t r a u t u n d ver t r a u en da r f); in diesem F a ll ist u n ser e H a ft u n g
jedoch a u f den E r sa t z des vor h er seh ba r en , t ypisch er weise ein t r et en den
Sch a den s begr en zt .
(3) Die sich a u s Abs. 2 er geben den H a ft u n gsbesch r ä n k u n gen gelt en n ich t ,
soweit wir ein en Ma n gel a r glist ig ver sch wiegen oder ei n e Ga r a n t ie fü r die
Besch a ffen h eit der Wa r e ü ber n om m en h a ben . Da s gleich e gilt fü r An spr ü ch e
des Kä u fer s n a ch dem P r odu kt h a ft u n gsgeset z.
(4) Wegen ein er P flich t ver let zu n g, die n ich t in ein em Ma n gel best eh t , ka n n
der Kä u fer n u r zu r ü ckt r et en oder k ü n digen , w en n wir die P flich t ver let zu n g
zu ver t r et en h a ben . E in fr eies Kü n d igu n gsr ech t des Kä u fer s (in sbeson der e
gem ä ß §§ 651, 649 BGB) wir d a u sgesch lossen . Im Ü br igen gelt en die geset zlich en Vor a u sset zu n gen u n d Rech t sfolgen .
§ 8 Ge w e rblic h e S c h u tzre c h te u n d Kn o w -Ho w
(1) Sch u t zr ech t e a n H er st ellu n gsm et h oden u n d H er st ellu n gsken n t n isse,
sowie et wa ige im Zu ge des H er st ellu n gspr ozesses gem a ch t e sch u t zr ech t sfä h ige E r fin du n gen ver bleiben a u ssch ließlich bei u n s ; ein An spr u ch des Kä u fer s a u f Ü ber t r a gu n g oder Teilh a be a n sch u t zr ech t sfä h igen E r gebn issen ,
h ier a u s a bgeleit et en Sch u t zr ech t en oder bet r ieblich em Kn ow-H ow gegen u n s
best eh t n ich t .
(2) Wir ü ber n eh m en kein e Gewä h r da fü r , da ss die F er t igu n gsm et h oden n ich t
gegen Sch u t zr ech t e Dr it t er ver st oßen . Ma ch t ein Rech t ein h a ber gege n u n s
An spr ü ch e wegen der Ver let zu n g von in sein em E igen t u m st eh en der Sch u t zr ech t e gelt en d, wer den wir die ver ein ba r t e H er st ellu n gsm et h ode so ä n der n
oder er set zen , da ss Sch u t zr ech t e n ich t m eh r ver let zt wer den . Gelin gt dies
n ich t in der Weise, da ss wir den Au ft r a g ver ein ba r u n gsgem ä ß er fü llen kön n en , sin d beide Ver t r a gspa r t eien ber ech t igt , vom Ver t r a g zu r ü ckzu t r et en .
(3) F a lls wir n a ch Zeich n u n gen , Spezifik a t ion en , Mu st er n u sw. des Best eller s
zu liefer n h a ben , ü ber n im m t dieser die H a ft u n g da fü r , da ss wir k ei n e
Sch u t zr ech t e Dr it t er ver let zen sowie da s Risiko der E ign u n g fü r den vor g eseh en en Ver wen du n gszweck . Sofer n u n s von ein em Dr it t en u n t er Ber u fu n g
a u f ein ih m geh ör en des Sch u t zr ech t die H er st ellu n g u n d Liefer u n g von
Gegen st ä n den , die n a ch Zeich n u n gen , Spezifika t ion en , Mu st er n u sw. des
Best eller s a n gefer t igt wer den , u n t er sa gt wir d, sin d wir – oh n e zu r P r ü fu n g
des Rech t sver h ä lt n isses ver pflich t et zu sein – u n t er Au ssch lu ss a ller Sch a den ser sa t za n spr ü ch e des Best eller s ber ech t igt , die H er st ellu n g u n d Liefer u n g ein zu st ellen u n d E r sa t z der a u fgewen det en Kost en zu ver la n gen . Sollt en wir in folge der ver t r a glich gesch u ldet en H er st ellu n g ein es P r odu kt es von
Dr it t en a u f U n t er la ssu n g oder Sch a den er sa t z in An spr u ch gen om m en wer den , st ellt der Kä u fer u n s ber eit s h eu t e von sä m t lich en An spr ü ch en Dr it t er
sowie den h ier a u s r esu lt ier en den Kost en der Rech t sver t eidigu n g fr ei. Weit er geh en de Sch a den er sa t za n spr ü ch e u n ser er seit s bleiben u n b er ü h r t .
(4) Die Ver gü t u n g wir d a u ssch ließlich fü r den Ka u f oder die H er st ellu n g des
best ellt en Wer kes geza h lt . Du r ch die Za h lu n g der ver ein ba r t en Ver gü t u n g
er la n gt der Kä u fer kein E igen t u m u n d kein en An spr u ch a u f E igen t u m ser wer b a n er st ellt en Wer kzeu gen , H a lt er u n gen , Ver fa h r en , Doku m en t a t ion en ,
Besch r eibu n gen , Um a r beit u n g u n d E r weit er u n gen von vor h a n den en P r ogr a m m en , P r odu kt en , Dok u m en t a t ion en , Besch r eibu n gen u n d ä h n lich em .
Sollt e der Kä u fer t r ot z dieser Regelu n g ir gen dwelch e Rech t e von Geset ze swegen oder a u f Gr u n d son st iger Ver ein ba r u n gen er wer ben , ver zich t et der
Kä u fer in soweit a u f sein e Rech t e. Wir n eh m en diesen Ver zich t a n .
§ 9 Ve rjä h ru n g
(1) Abweich en d von § 438 Abs. 1 Nr . 3 BGB bet r ä gt die a llgem ein e Ver jä h r u n gsfr ist fü r An spr ü ch e a u s Sa ch - u n d Rech t sm ä n geln ein J a h r a b Abliefer u n g. Soweit ein e Abn a h m e ver ein ba r t ist , begin n t die Ver jä h r u n g m it d er
Abn a h m e.
(2) H a n delt es sich bei der Wa r e jedoch u m ein Ba u wer k oder ein e Sa ch e, die
en t spr ech en d ih r er ü blich en Ver wen du n gsweise fü r ein Ba u wer k ve r wen det
wor den ist u n d dessen Ma n gelh a ft igkeit ver u r sa ch t h a t (Ba u st off), bet r ä gt
die Ver jä h r u n gsfr ist gem ä ß der geset zlich en Regelu n g 5 J a h r e a b Abliefer u n g (§ 438 Abs. 1 Nr . 2 BGB). Un ber ü h r t bleiben a u ch geset zlich e Son der r egelu n gen fü r din glich e H er a u sga bea n spr ü ch e Dr it t er (§ 438 Abs. 1 Nr . 1
BGB), bei Ar glist des Ver kä u fer s (§ 438 Abs. 3 BGB) u n d fü r An s pr ü ch e im
Liefer a n t en r egr ess bei E n dliefer u n g a n ein en Ver br a u ch er (§ 479 BGB).
(3) Die vor st eh en den Ver jä h r u n gsfr ist en des Ka u fr ech t s gelt en a u ch fü r
ver t r a glich e u n d a u ßer ver t r a glich e Sch a den ser sa t za n spr ü ch e des Kä u fer s,
die a u f ein em Ma n gel der Wa r e ber u h en , es sei den n die An wen du n g der
r egelm ä ßigen geset zlich en Ver jä h r u n g (§§ 195, 199 BGB) wü r de im E in zelfa ll
zu ein er k ü r zer en Ver jä h r u n g fü h r en . Die Ver jä h r u n gsfr ist en des P r odu k t h a ft u n gsgeset zes bleiben in jedem F a ll u n ber ü h r t . An son st en gelt en fü r
Sch a den ser sa t za n spr ü ch e des Kä u fer s gem ä ß § 8 a u ssch ließlich die geset zlich en Ver jä h r u n gsfr ist en .
§ 10 R e c h ts w a h l, Ge ric h ts s ta n d u n d s a lv a t o ris c h e Kla u s e l
(1) F ü r diese AVB u n d a lle Rech t sbezieh u n gen zwisch en u n s u n d dem Kä u fer
gilt da s Rech t der Bu n desr epu blik Deu t sch la n d u n t er Au ssch lu ss in t er n a t ion a len E in h eit sr ech t s, in sbeson der e des U N -Ka u fr ech t s. Vor a u sset zu n gen
u n d Wir ku n gen des E igen t u m svor beh a lt s gem ä ß § 6 u n t er liegen dem Rech t
a m jeweiligen La geor t der Sa ch e, soweit da n a ch die get r offen e Rech t swa h l
zu gu n st en des deu t sch en Rech t s u n zu lä ssig oder u n wir ksa m ist .
(2) Ist der Kä u fer Ka u fm a n n i.S.d. H a n delsgeset zbu ch s, ju r ist isch e P er son
des öffen t lich en Rech t s oder ein öffen t lich -r ech t lich es Son der ver m ögen , ist
a u ssch ließlich er – a u ch in t er n a t ion a ler – Ger ich t sst a n d fü r a lle sich a u s dem
Ver t r a gsver h ä lt n is u n m it t elba r oder m it t elba r er geben den St r eit i gkeit en in
Mü n ch en . Wir sin d jedoch a u ch ber ech t igt , Kla ge a m a llgem ein en Ger ich t sst a n d des Kä u fer s zu er h eben .
(3) Sollt e ein e Best im m u n g dieser AVB u n d der get r offen en weit er en Ver ein ba r u n gen u n wir ksa m sein oder wer den , so wir d da du r ch die Gü lt igkeit des
Ver t r a gs im Übr igen n ich t ber ü h r t . Die Ver t r a gspa r t n er sin d ver pflich t et , die
u n wir ksa m e Best im m u n g du r ch ein e ih r im wir t sch a ft lich en E r folg m öglich st
gleich kom m en de Best im m u n g zu er set zen .
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