Jobcenter-Report-Köln - ver.di – Bezirk Köln
Transcription
Jobcenter-Report-Köln - ver.di – Bezirk Köln
Jobcenter-Report-Köln Fachbereiche Gemeinden und Sozialversicherung informieren Köln, im Januar 2012 Liebe Kolleginnen und Kollegen, Das neue Jahr beginnt, wie das alte aufgehört hat, die Arbeitsbedingungen in unserem JC haben sich in nicht im Geringsten gebessert. Guido Kahlen verkündetet noch letzte Woche anlässlich einer ver.di Veranstaltung zum Thema Gesundheitsschutz und Arbeit die Mut machende Botschaft, sich für die Entfristung der befristet Beschäftigten Städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzusetzen. Bei genauerer Betrachtung wurde jedoch sofort klar, dass hier wurde ausschließlich von jenen Menschen gesprochen, die in der Stammdienststelle Stadt Köln ihren Arbeitsort haben. Für die Kolleginnen und Kollegen im Jobcenter sind keine Endfristungen gewollt. Hinsichtlich der Aufstiegschancen innerhalb des JC sieht es auch nicht rosig aus: Reagierend auf die städtische Ansage, sich aus der Personalstellung schrittweise zurückzuziehen, erhebt die BA klare Wünsche bezüglich der Besetzung von Leitungs- und Führungspositionen, die bislang städtisch besetzt waren. Durch die Umwandlung einiger JC in Optionskommunen verfügt die BA über Vielzahl von zu Führungskräften, die ein neues Betätigungsfeld suchen. Im Bereich des mittleren und gehobenen Diensts stellt die BA jedoch weiterhin ausschließlich befristete Kräfte ein. Der Erklärung der Stadtspitze hierzu ist deutlich, sie wird ihren Personalanteil im JC von zurzeit ca. 50% auf ca. 39% zurückfahren, und dies sei im Rahmen der städtischen Haushaltslage unvermeidlich. Tatsächlich unvermeidlich? Herr Kahlen erklärt weiterhin, dass in anderen städtischen Bereichen trotz Sparzwängen durchaus Geld in die Hand genommen werden kann und muss, nämlich in all den Bereichen der Kommune, in denen sie auf dem freien Markt um Aufträge und Personal konkurrieren muss ebenso in prestigeträchtigen Bereichen, dort wird extern und unbefristet eingestellt. Genau dies ist aber im SGBII - Bereich nicht der Fall, hier befindet sich die Kommune in keiner Konkurrenzsituation, besonderes Prestigegewinn oder -verlust ist nicht zu erwarten, und es finden sich genügend Menschen, die diese Arbeit auch befristet und schlecht bezahlt leisten und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die auf Unterstützung angewiesen sind, haben erst Recht keine Wahl. Schon jetzt wird ein großer Teil der städtischen Beschäftigten im Jobcenter Köln in Punkto Fortbildung und Dienststellenwechsel als Mitarbeiter 2. Klasse behandelt. Eine von offizieller Seite bislang noch nicht bestätigte, geplante Etatisierung von 30 Stellen, kann die hier vorhandene Lücke (oder wie dies seitens der Führungskräfte lieber blumig benannte “Personaldelta“) in keinster Weise schließen. Der momentan vorhandene Anteil der befristet Beschäftigten im JC von ca. 20% gleicht mitnichten „Arbeitsspitzen“ variabel aus, sondern wird zum festen und vermutlich weiter ansteigenden Bestandteil der Mitarbeiterschaft. Dies hat fatale Folgen für die Beschäftigten und auch die Bürgerinnen und Bürger. Kolleginnen und Kollegen mit 6monaitger Arbeitserfahrung im JC arbeiten neue Kolleginnen und Kollegen ein, extern eingestellte HSB werden von wenig erfahrenen LSB eingearbeitet, Integrationsfachkräfte können sich, sobald sie halbwegs eingearbeitet sind, bei ihren Kollegen im SGBIII arbeitssuchend melden. Jobcenter-Report-Köln Fachbereiche Gemeinden und Sozialversicherung informieren Die verbleibenden unbefristeten Kolleginnen und Kollegen ( wovon jährlich ca. 100 zurück zu ihren Stammdienststellen entschwinden) zerreißen sich zwischen ihrem originären Arbeitsfeld, obligatorischen „Sonderaufgaben“, der Einarbeitung neuer, oftmals völlig fachfremder Kollegen, der Abarbeitung der Rückstände, die ausgeschiedene nicht entfristeter Kollegen hinterlassen,und der Vertretung (Langzeit-)erkrankter Kolleginnen und Kollegen. (ca. jeder 5 Beschäftigte ist (Langzeit-)erkrankt). Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch falls es bislang in Euren direktem Arbeitsbereichen momentan noch „gut“ läuft, und diese Mitarbeiterschwund nicht direkt spürbar wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr die Lücken in anderen Bereichen füllen müsst, da sich keiner der Träger bewegt und qualifiziertes und unbefristetes Personal einstellt. Ein Sitz im Gesamtpersonalrat ist richtige Weg die Transparenz und aktive Mitbestimmung in allen das Stammarbeitsverhältnis betreffenden Angelegenheiten für die städtischen Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten. Es muss zukünftig verhindert werden, dass Beschäftigte des JC Köln ohne Beteiligung und Kenntnis des Personalrats JC und ohne faires und transparentes Verfahren fristlos gekündigt werden können. Wehrt Euch! Gebt Euren Anliegen mit ver.di eine deutliche und unüberhörbare Stimme! Eine starke und solidarische Mitarbeiterschaft im Jobcenter Köln lässt so nicht mit sich umspringen und geht selbstbewusst in die anstehenden Tarifverhandlungen. Andere reden – Wir handeln. Handele mit – Mitglied bei ver.di werden. Ein weiterer Grund Mitglied bei Ver.di zu werden. Ich will Mitglied werden Das Arbeitsvolumen wird weiterhin steigen und die Kolleginnen und Kollegen, die dies bewältigen sollen, werden immer weniger. Auch deshalb brauchen wir eine Stimme und Präsenz in den Personalräten der Stammdienststellen. Für die städtischen Kollegen ist das Wahlrecht zur Personalratswahl der Stadt Köln durch das novellierte LPVG nun endlich gegeben. Im März diesen Jahres sind Personalratswahlen bei der Stadt Köln und alle städtischen Kolleginnen und Kollegen im Jobcenter sind wahlberechtigt, sorgt für eine starke ver.di-Fraktion im Gesamtpersonalrat, denn die ver.di Liste sichert einen Listenplatz fürs Jobcenter. V.i.S.d.P: Ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bezirk Köln, Hans-Böckler-Platz 9, 50672 Köln Fachbereich 4 - Peter Meyer, Fachbereich 7 – Tjark Sauer, Gewerkschaftsekretäre