„Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner – ein aktuelles

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„Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner – ein aktuelles
Immanuel-Kant-Gymnasium Münster-Hiltrup
Schuljahr 2009/10
GK Deutsch 12.2 (Frau Dissen)
„Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner –
ein aktuelles Kinderbuch?
Eine Auseinandersetzung mit dessen Aktualität anhand der
Merkmale und Aufgaben von Kinderliteratur
Facharbeit von Sonja Lindhauer
Münster
März 2010
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
3
2 Zusammenfassung des Buches „Das fliegende Klassenzimmer“
3
3 Merkmale realistischer Kinderliteratur
5
3.1 Thematik
5
3.2 Darstellung
6
4 Aufgaben realistischer Kinderliteratur
7
4.1 Aufzeigen einer anderen möglichen Wirklichkeit
7
4.2 Vermittlung von Normen und Werten
8
4.3 Unterhaltung
9
5 Untersuchung der im Buch erfüllten Merkmale und Aufgaben
9
5.1 Untersuchung der Thematik
9
5.2 Untersuchung der Vermittlung von Normen und Werten
12
6 Fazit
13
Literaturverzeichnis
-2-
1 Einleitung
Manchmal haben wir den Eindruck, dass in unserer schnelllebigen Zeit nichts mehr von dauerhafter Bedeutung ist. Was gestern war, ist heute nicht mehr interessant. Nur das, was
übermorgen sein wird, scheint wichtig. Täglich schwappen neue Wellen der Entdeckung, der
Entwicklung und der Erneuerung über uns und das, was vorher war, wird in den Fluten ertränkt. Doch in diesem Meer an Neuem gibt es immer noch kleine Inseln, die jeder Flut
standhalten. Dinge, die sich schon seit Jahren oder Jahrzehnten in unserer Welt befinden
und nichts von ihrer einstigen Bedeutung eingebüßt haben.
Abgesehen von ganz individuellen Erinnerungsstücken, sind dies vor allem Bücher. Sie sind
das wohl beständigste und zugänglichste Überbleibsel vergangener Zeiten. Besonders Kinderbücher scheinen von besonderer Langlebigkeit zu sein. Mittlerweile gibt es ganze „Kinderklassiker“-Buchsammlungen, die auf eine große Nachfrage stoßen. Heidi, Pippi Langstrumpf und Tom Sawyer finden sich auch heute noch in jeder Buchhandlung. Doch warum
eigentlich
Sind diese Bücher tatsächlich noch aktuell, oder werden sie nur gelesen, weil die Eltern es
gerne möchten?
Der Auseinandersetzung mit dieser Frage möchte ich mich im Folgenden widmen. Ich werde
Erich Kästners 1933 publiziertes Kinderbuch „Das fliegende Klassenzimmer“ kritisch auf seine Aktualität untersuchen. Um mir eine fundierte Meinung bilden zu können, werde ich zunächst die Merkmale und Aufgaben aktueller Kinderliteratur in Erfahrung bringen und deren
Erfüllung im „Fliegenden Klassenzimmer“ überprüfen. Die Vor- und Nachworte Erich Kästners werde ich aufgrund der fehlenden Relevanz für mein Thema nicht mit einbeziehen. Aus
den vielfältigen Merkmalen und Aufgaben von Kinderliteratur habe ich eine Auswahl getroffen, auf die ich mich in meiner Arbeit beschränken werde: die Thematik, die Darstellung, das
Aufzeigen einer anderen möglichen Wirklichkeit, die Vermittlung von Normen und Werten
und die Unterhaltung. Bei der Analyse ihrer Erfüllung werde ich die zu untersuchenden Kriterien auf die Thematik und die Vermittlung der Normen und Werte beschränken, um ihnen auf
dem begrenzten Raum gerecht werden zu können. Schließlich werde ich mir unter Berücksichtigung meiner Ergebnisse ein eigenes Urteil zur Aktualität dieses Kinderbuches bilden.
2 Zusammenfassung des Buches „Das fliegende Klassenzimmer“
Erich Kästners 1933 erstmals erschienenes Kinderbuch „Das fliegende Klassenzimmer“ erzählt von dem Leben im Internat und den Geschichten einzelner Schüler und Lehrer.
-3-
Martin Thaler, Jonathan Trotz, Matthias Selbmann, Uli von Simmern und Sebastian Frank
leben im Johann Sigismund-Internat in Kirchberg, wo sie sich täglich neuen Herausforderungen und Problemen stellen müssen. Eigentlich möchten sie an der diesjährigen Weihnachtsaufführung eines Stückes mit dem Namen „Das fliegende Klassenzimmer“, geschrieben von
Jonathan Trotz, arbeiten, doch dann wird einer ihrer Mitschüler von den Realschülern, mit
denen die Gymnasiasten schon eine jahrelange Feindschaft pflegen, entführt. Die fünf
Freunde machen sich daran, gemeinsam den Gefangenen zu befreien und holen sich Rat
von ihrem erwachsenen Freund, den sie nur den „Nichtraucher“ nennen. Er ist ein Vertrauter
der Kinder, der alleine in einem Eisenbahnwagen neben der Schule wohnt und den sie sehr
gern haben. Dank Martins hervorragenden Schlachtplänen, Sebastians Verhandlungsgeschick und Matthias Kampfkünsten gelingt es ihnen schließlich nach einer Schneeballschlacht, den entführten Freund zu retten.
Als sie jedoch in die Schule zurückkommen, werden sie zum Hauslehrer Doktor Johann
Bökh gebracht, da sie durch den unerlaubten Ausgang gegen die Hausordnung verstoßen
haben. Dieser lobt sie allerdings wider Erwarten für ihr kameradschaftliches Verhalten und
erteilt ihnen nur eine symbolische Strafe. Außerdem erzählt er ihnen eine Geschichte aus
seiner eigenen Schulzeit im Internat, in der er keinen Lehrer hatte, dem er sich anvertrauen
konnte. In dieser Geschichte kommt auch ein guter Freund des Lehrers vor, den er aber aus
den Augen verloren hat. Die Kinder finden heraus, dass es sich dabei um den Nichtraucher
handelt und führen die beiden Erwachsenen schließlich wieder zusammen.
Unterdessen wird Uli für seine Feigheit und seine große Angst gehänselt und da er sich
selbst ebenso sehr dafür schämt, folgt er dem Ratschlag seines besten Freundes Matthias,
genannt Matz, etwas Imponierendes zu tun. Er springt mit einem Regenschirm von einer
Kletterleiter, wobei er sich einen Beinbruch und mehrere Prellungen zuzieht. Die Jungen
machen sich zunächst große Sorgen um ihren Freund und auch ihre Theateraufführung ist
nun in Gefahr, da Uli dort eine wichtige Rolle übernommen hat.
Glücklicherweise finden sie einen passenden Ersatz, doch Martin interessiert sich plötzlich
überhaupt nicht mehr für „Das fliegende Klassenzimmer“. Seine Eltern haben ihm geschrieben, dass er dieses Jahr nicht zu Weihnachten nach Hause kommen kann, da sie die Fahrt
nicht bezahlen können. Er möchte sich auch seinem besten Freund Jonathan nicht anvertrauen, denn dieser muss immer in der Schule bleiben, weil seine Eltern ihn weggegeben
haben. Doch auch Doktor Bökh entgeht Martins Kummer nicht und schließlich gibt er dem
Jungen das Fahrgeld, damit er Weihnachten zu Hause verbringen kann.
Nach einer tollen Weihnachtsaufführung machen sich die Internatsschüler auf den Weg zu
ihren Familien.
-4-
3 Merkmale realistischer Kinderliteratur
Die realistische Kinderliteratur stellt eine Gattung dar, die in Themenwahl und Darstellungsweise um eine „möglichst nahe Anlehnung an die (soziale) Wirklichkeit und ein möglichst
genaues Treffen der alltäglichen Probleme von Kindern und/oder Jugendlichen“ bemüht ist,
wie Theodor Karst es formuliert.1 Es handelt sich also um der kindlichen Realität möglichst
nahe Geschichten, die sich mit ihren Problemen und Sorgen auseinandersetzten.
Meiner Meinung nach ist hier jedoch das richtige Maß gefragt. Kinder können schwerlich ein
Interesse für einen Stoff entwickeln, der ihnen gänzlich fremd ist, ebenso wenig wird es
ihnen jedoch gelingen, sich für etwas zu begeistern, dass ihnen gänzlich vertraut ist.
3.1 Thematik
Ich beziehe mich im Folgenden hauptsächlich auf Sigrid Lichtenberger2, die sich besonders
explizit zur Thematik realistischer Kinderliteratur äußert und mit den beiden Bereichen Familie und Gemeinschaft3 die in meinen Augen wichtigsten benennt.
In der realistischen Kinderliteratur mit Familienthematik geht es laut Lichtenberger vor allem
um die Darstellung des Lebens in der Familie und dessen Problematik, die auch das Kind
betrifft.4 Häufig handele es sich dabei um die „Zerstörung der Geborgenheit“5 innerhalb der
Familie von außen (durch z. B. Tod oder Krankheit) oder von innen (durch z. B. Scheidung).6
Hannelore Daubert fügt hinzu, hier stehe die Darstellung der Innenwelt der Kinder bzw. Jugendlichen im Vordergrund7, die durch die familiären Veränderungen betroffen seien und die
Krisen bewältigen müssten.
Auch die Außenseiterproblematik und das „Problem des Sichbehauptens in der Gemeinschaft der Gleichaltrigen“8 werden Lichtenberger zufolge in der realistischen Kinderliteratur
aufgegriffen. An der Rolle eines Außenseiters oder eines Anführers werde die Instabilität der
Rangordnung in der kindlichen Welt demonstriert 9. Durch einen entweder von sich selbst
1
Karst 1979a, S. 135
2
Sigrid Lichtenberger ist Professorin an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes.
3
Vgl. Lichtenberger 1974, S. 243
4
Vgl. Ebd. S. 250
5
Lichtenberger 1974, S. 248
6
Vgl. Lichtenberger 1974, S. 249
7
Vgl. Daubert 2000, S. 692
8
Lichtenberger 1974, S. 252
9
Vgl. Lichtenberger 1974, S. 253
-5-
ausgehenden oder von außen empfangenen Impuls finden diese Figuren schließlich in die
Gemeinschaft und erlangen Anerkennung.
Lichtenberger zählt auch die Solidarität in der Gruppe zur Gemeinschaftsthematik. Hier
würden allgemeine Konflikte auf das Schicksal einer Gruppe von Kindern übertragen, die
sich dann gegen die mächtigeren Gegner, z. B. Eltern oder Lehrer gemeinsam behaupten
müssten.10
Dieser Themenbereich schließt auch die Freundschaft mit ein, die zwar kein spezifisches
Merkmal des Realismus in der Kinderliteratur ist, aber doch einen wichtigen durch die Kinderliteratur vermittelten Wert darstellt, der sich durch Treue, Hilfsbreitschaft, gegenseitige
Wertschätzung, Vertrauen und eben auch Solidarität auszeichnet.
3.2 Darstellung
Hans Heino Ewers11 schreibt der Kinderliteratur im Allgemeinen bestimmte Textmerkmale
wie Einfachheit, Redundanz, Regelhaftigkeit und Nähe zur Mündlichkeit zu.12 Außerdem
nennt er die Meidung des Passivs, einfachere Satzstrukturen, die Meidung der indirekten
Rede sowie von Fremdwörtern als Maßstäbe für die Sprache der Kinderliteratur.13
Diese Mittel werden laut Maria Lypp eingesetzt, um die Mehrdeutigkeit, Widersprüchlichkeit
oder Undurchdringlichkeit zu begrenzen14, ohne den komplexen inhaltlichen Gegenstand zu
reduzieren.
Die Sprache kann auch durch einen Dialekt gefärbt sein, insofern dieser der dargestellten
Realität entspricht.
Im Hinblick speziell auf realistische Kinderliteratur lässt sich lediglich eine Besonderheit bezüglich der Form feststellen. Theodor Karst spricht von der charakteristischen „offenen
Form“15, welche den Leser „zum Fragen und zu eigenen Lösungsvorschlägen ermuntern“16
soll. Sie entspräche der Unabgeschlossenheit der Realität und könne in Verbindung mit einer
10
Vgl. Lichtenberger 1974, S. 257
11
Hans Heino Ewers ist Professor für Germanistik/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt ‚Kinder- und Jugendliteratur‘ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, und außerdem Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung.
12
Vgl. Ewers 2000a, S. 8
13
Vgl. Ewers 2000b, S. 211
14
Vgl. Ewers 2000a, S. 829
15
Karst 1979a, S. 136
16
Karst 1979a, S. 136
-6-
spannenden, linearen Handlung auftreten, die sowohl Sachwissen vermittle als auch Orientierungshilfen an die Hand gebe.17
4 Aufgaben realistischer Kinderliteratur
Die zentrale Aufgabe realistischer Kinderliteratur ist nach Auffassung Reiner Wilds 18, eine
Auseinandersetzung des Kindes mit seiner eigenen Wirklichkeit zu bewirken. Diese werde
durch die spielerische Übertragung, die Identifizierung und die Vermittlung von Orientierungswerten ausgelöst. Besonders wichtig sei, dass es sich bei den dargestellten Gegenständen um „Elemente der Wirklichkeit“19 handele, die dem Kind eine Übertragung auf die
eigenen Erfahrungen ermöglichen würden.
Auch Theodor Karst schließt sich dieser Auffassung an. Er spricht von einer „Erhellung der
eigenen Wirklichkeit“ und der „Entwicklung von Problembewusstsein und Kritikfähigkeit“ 20.
Um dies zu ermöglichen, fordert er eine nicht harmonisierte und idealisierte, sondern unverfälschte Wiedergabe der Realität.21
Hier kann ich mich persönlich nur anschließen. Ich denke, dass es besonders für jüngere
Kinder schwierig sein könnte, abstrakte Gegenstände auf ihr eigenes Leben zu übertragen.
Durch die Orientierung an der Wirklichkeit des Kindes wird diesem Problem vorgebeugt.
4.1 Aufzeigen einer anderen möglichen Wirklichkeit
Nach Wild begreifen Kinder Gelesenes als „Spielangebot“.22 Da das Nachspielen die Vergleichbarkeit der literarischen Gegenstände mit der Realität des Kindes deutlich mache,
werde nach einer „Wiedererkennbarkeit des Dargestellten“23 verlangt. Nur durch das Wiederfinden seiner eigenen Wünsche und Bedürfnisse wird das Kind am Gelesenen beteiligt
und erhält den Impuls, es ins Spiel zu übernehmen. Auch in den literarischen Figuren werden laut Wild dem Leser Möglichkeiten des Verhaltens vorgeführt, die er „infolge seiner Iden-
17
Vgl. Karst 1979a, S. 136
18
Prof Dr. Reiner Wild ist Professor für Sprach- und Literaturwissenschaften an der Universität Mannheim.
19
Wild 1984, S. 365
20
Karst 1979a, S. 136
21
Vgl. Karst 1979b, S. 137
22
Wild 1984, S. 367
23
Ebd. S. 368
-7-
tifizierung mit ihnen nun als eigene Möglichkeiten erfährt und damit als Alternativen zum eigenen Verhalten“24.
Bedeutend für die Auseinandersetzung mit der eigenen Wirklichkeit ist diese spielerische
Übertragung und Identifizierung insofern, als sie dem Kind die Möglichkeit gibt, eine Distanzierung zu sich selbst und seiner eigenen Realität durch die Adaption einer fiktiven Situation
und Figur zu erleben und dadurch das eigene Handeln objektiver zu betrachten.
Durch dieses Aufzeigen einer anderen möglichen Wirklichkeit bzw. Veränderbarkeit der
Wirklichkeit entsteht die Auseinandersetzung mit der eigenen Realität. Theodor Karst
schließt sich auch hier an, indem er das Anbieten von Lösungsmöglichkeiten der dargestellten Konflikte zur Ausbildung eines positiven Welt- und Lebensverständnisses fordert.25
4.2 Vermittlung von Normen und Werten
Da diese Adaption auch für die Verinnerlichung von Normen und Werten verantwortlich sein
kann26, ist Wild der Ansicht, dass die Verhaltensweisen der literarischen Figuren konkret
kritisiert werden sollten um die Fähigkeit des Kindes, sich mit seiner Umwelt durch die Konfrontation mit alternativen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, auszubilden.27
Letztlich erläutert Wild die Bedeutung der „Strukturierung der fiktiven Welt“28 in der Kinderliteratur. Da sich die Leser gerade erst Normen und Werte aneignen würden, sei es wichtig,
dass sich der Autor an den „demokratischen Verkehrsformen der Menschen“29 orientiere,
also den allgemein gültigen Vorstellungen vom menschlichen Umgang. Diese Meinung wird
ebenso von Theodor Karst vertreten, wenn er eine „Orientierungshilfe“ für eine „verbesserungswürdige Wirklichkeit“30 wünscht. Auch Hans Heino Ewers fordert die Vermittlung der
allgemeinen Benimm- und Verhaltensregeln31 und äußert den Anspruch, dass Kinderliteratur
sowohl dem intellektuellen Wissenserwerb als auch der Vermittlung moralischer Werte dienen solle.32
24
Wild 1984, S. 369
25
Vgl. Karst 1979b, S. 138
26
Vgl. Wild 1984, S. 369
27
Vgl. Ebd. S. 370
28
Wild 1984, S. 370
29
Ebd. S. 371
30
Karst 1979a, S. 136
31
Vgl. Ewers 2000b, S. 179
32
Vgl. Ebd. S. 179
-8-
4.3 Unterhaltung
Theodor Karst fügt den Aufgaben der realistischen Kinderliteratur noch eine weitere hinzu. Er
sagt, dass es auch ein Stück Literatur sein soll, dessen „Rezeption Freude und Spaß
macht“33, also ein unterhaltendes, vergnügliches Leseerlebnis darstellen soll.
5 Untersuchung der im Buch erfüllten Merkmale und Aufgaben
Bei dem Buch „Das fliegende Klassenzimmer“ handelt es sich um ein realistisches Kinderbuch, da es sich eindeutig auf die kindliche Realität bezieht. Sowohl der Schauplatz Schule
als auch die Figuren entstammen durchaus der Wirklichkeit eines Kindes. Im Folgenden
werde ich detailliert erläutern, inwiefern das Buch den oben aufgezeigten Merkmalen und
Aufgaben realistischer Kinderliteratur entspricht.
5.1 Untersuchung der Thematik
Zunächst möchte ich mich der Analyse der Thematik des Buches widmen. Sigrid Lichtenberger legt sowohl die Familienthematik als auch die Gemeinschaftsthematik als übergeordnete
Felder fest.34
Da „Das fliegende Klassenzimmer“ hauptsächlich in einer Schule bzw. einem Jungeninternat
spielt, liegt die Vermutung nahe, dass sich besonders die Gemeinschaftsthematik wiederfinden lässt. Diese Annahme bestätigt sich bei genauerer Untersuchung:
Als erstes möchte ich den Aspekt der Solidarität in der Gruppe in Augenschein nehmen. Als
einer ihrer Mitschüler von den feindlichen Realschülern entführt wird, reagieren die Freunde
sofort, um ihm zu helfen35. Auch als sie später ältere Schüler um Unterstützung im Kampf
bitten, schließen sich diese ihnen sofort an36. Hier wird die Solidarität herausgestellt, da das
Schicksal eines Einzelnen auf die gesamte (Schüler)Gruppe übertragen wird und alle daran
Anteil nehmen. Durch den von Martin gesprochenen Satz im Gespräch mit Doktor Bökh
„Und da war es doch ganz klar, dass wir hinuntermussten, um den Gefangenen zu befreien.“37 wird die Selbstverständlichkeit dieser Handlung noch einmal betont.
33
Karst 1979b, S. 138
34
siehe Ziffer 3.1
35
Vgl. Kästner 2009, S. 35
36
Vgl. Ebd. S. 47
37
Kästner 2009, S. 76
-9-
Auch die Freundschaftsthematik nimmt im Buch eine wichtige Rolle ein und wird in verschiedenen Ausprägungen dargestellt.
Zum einen besteht die Freundschaft der Jungen untereinander, die besonders die Qualitäten
des Vertrauens und der Hilfsbereitschaft betont. So vertraut sich Uli, der allgemein als
Angsthase bekannt ist, mit den Worten „Jedes Mal nehm ich mir vor, nicht davonzulaufen
und mir nichts bieten zu lassen. […] Aber kaum ist es so weit, dann reiß [sic] ich auch schon
aus. Ach ist das ekelhaft, wenn man spürt, dass einem die andern absolut nichts zutrauen!“ 38
seinem Freund Matthias an, welcher versucht, ihm durch einen Rat zu helfen („Na, du müsstest eben einmal irgendwas tun, was ihnen Respekt einjagt“39).Außerdem verteidigt Matthias
seinen Freund, als dieser gehänselt wird („Matthias holte aus, als wolle er Sebastian totschlagen.“40), was eine weitere Eigenschaft eines guten Freundes, nämlich die Solidarität
betont.
Am Beispiel der beiden Freunde Jonathan und Martin wird besonders die für eine Freundschaft wichtige Fürsorge dargestellt. So ist Jonathan sehr besorgt um seinen Freund, als er
bemerkt, dass dieser sich aus irgendeinem Grund nicht wohlfühlt („Du, fehlt dir was? Bist du
krank? Oder ist es was anderes?“41). Allerdings akzeptiert er es auch, dass Martin ihm lieber
nichts davon erzählen möchte.
Das wohl eindrucksvollste Beispiel für die Beständigkeit und Bedeutung einer Freundschaft
sind allerdings die beiden Erwachsenen Doktor Bökh und der Nichtraucher, welche zwar
lange Zeit voneinander getrennt waren, aber immer noch Freunde sind. Durch Doktor Bökhs
Ansprache an die Internatsschüler bei der Weihnachtsaufführung, in der er den Nichtraucher
als seinen einzigen Freund benennt, mit dem er bereits vor zwanzig Jahren zusammen zur
Schule ging und dessen Wiedersehen das schönste Geschenk seines ganzen Lebens war 42,
wird auch der kindliche Leser indirekt angesprochen und aufgefordert, ebensolche Freundschaften zu pflegen.
Anhand der beiden Figuren Uli von Simmern und Egerland, dem Anführer der Realschüler,
wird die Außenseiterthematik behandelt.
Der kleine Uli ist aufgrund seiner körperlichen Schwäche und seiner großen Angst nicht in
der Lage, sich an dem Gefecht mit den Realschülern zu beteiligen und wird ohnehin für sei38
Kästner 2009, S. 42
39
Ebd. S. 42
40
Ebd. S. 62
41
Ebd. S. 124
42
Vgl. Kästner 2009, S. 144
- 10 -
ne Feigheit gehänselt, was durch Sebastians an Uli gerichtete Stichelei „Du musst doch hier
bleiben und uns beim Zurückweichen helfen. Das kannst du doch so gut!“43 deutlich wird.
In dieser Hinsicht also ein Außenseiter, erhält Uli jedoch schließlich von außen den Impuls,
sich zu wehren, als Matthias ihm den Ratschlag gibt, etwas zu tun, das den anderen imponiere44. Die Entscheidung, diesem Rat zu folgen, fällt Uli ganz allein und befreit sich erfolgreich aus seiner Außenseiterposition, da die anderen ihn später tatsächlich respektieren
(„Der kleine Simmern sei ein Mordskerl, und niemand habe geahnt, dass er eines Tages
solch einer Tollkühnheit fähig sein werde.“45).
Egerland in der Rolle des Anführers der Realschüler wird schließlich zum Außenseiter, als
seine Untergebenen im Kampf gegen die Gymnasiasten nicht mehr auf seine Befehle hören46. Hier wird ganz besonders die Instabilität der Rangordnung unter Kindern und Jugendlichen deutlich. Bei Egerland geht der Impuls, sich aus dieser Situation zu befreien, von ihm
selbst aus, da er für sich entscheidet, nicht mehr der Anführer zu sein 47. Im Gegensatz zu Uli
wird er jedoch nicht richtig in die Gemeinschaft aufgenommen, wie es eigentlich laut Lichtenberger48 sein sollte. Als Martin ihn zu einem späteren Zeitpunkt trifft, besteht immer noch die
alte Feindschaft49.
Schließlich muss noch die Familienthematik berücksichtigt werden, die im „Fliegenden Klassenzimmer“ allerdings nur kurz angeschnitten wird.
Martin, dessen Eltern nur wenig Geld haben und dem auch nur durch Stipendien der Besuch
des Internates möglich ist, kann zu Weihnachten nicht nach Hause fahren, da seine Eltern
ihm das Fahrgeld aus Geldproblemen nicht geben können 50. Allerdings kann hier nicht von
einer „Zerstörung der Geborgenheit“, wie Lichtenberger es nennt51, die Rede sein, da die
familiären Kontakte nach wie vor bestehen. Es handelt sich eher um das Problem der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit, mit dem sich Martin auseinandersetzen muss 52. Im Zuge dessen wird sein Innenleben besonders hervorgehoben, beispielsweise als er seinen Freunden
43
Vgl. Kästner 2009, S. 62
44
Vgl. Ebd. S. 42
45
Kästner 2009, S. 120
46
Vgl. Kästner 2009, S. 60
47
Vgl. Ebd. S. 70
48
siehe Ziffer 3.1
49
Vgl. Ebd. S. 138
50
Vgl. Ebd. S. 118
51
siehe Ziffer 3.1
52
Vgl. Kästner 2009, S. 123
- 11 -
eigentlich mitteilen möchte, dass er über Weihnachten im Internat bleibe, es dann aber doch
nicht übers Herz bringt53.
Allerdings muss an dieser Stelle bemerkt werden, dass seine Gedanken und Gefühle nur im
Vergleich mit den anderen Jungen detailliert offenbart werden, und faktisch nur einen kleinen
Teil einnehmen.
5.2 Untersuchung der Vermittlung von Normen und Werten
Die Vermittlung von Normen und Werten ist im „Fliegenden Klassenzimmer“ sehr ausgeprägt
und häufig mit der Kritik des Verhaltens der handelnden Personen verbunden. Demnach
werde ich dies auch zusammenhängend analysieren.
Als erstes möchte ich den Umgang mit den Realschülern und ihrem Anführer Egerland näher
betrachten. An diesem Beispiel betont Kästner nachdrücklich die Bedeutung von Anstand in
der Gesellschaft.
Als die Realschüler die Geisel nicht herausgeben wollen obwohl die Gymnasiasten die Abmachung erfüllt haben54, wird ihr Verhalten als anstandslos verurteilt55 und die Gymnasiasten
machen ihre Verachtung von „Wortbrüchigen“56 deutlich. Hier wird gezeigt, dass Anstand
erforderlich ist, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Im Kontrast dazu wird das Benehmen des Anführers Egerland, der sich selbst als Geisel
anbietet, da er sein Wort halten möchte57, als alternative Möglichkeit dargelegt, die auch
sogleich bewertet wird: Die anderen Schüler und der Nichtraucher loben ihn für sein Verhalten mit den Worten „Bravo“58 und „Du bist ein feiner Kerl.“59. An dieser Stelle wird deutlich
erkennbar, dass ein derartiges, anständiges Betragen von der Gesellschaft geachtet wird.
Des Weiteren werden am Beispiel des Primaners Theodor das Verantwortungsbewusstsein
und die Vertrauenswürdigkeit als wichtige Werte vermittelt.
Theodor, der unbedingt auf eine Bestrafung der Jungen nach unerlaubten Verlassen des
Internates aus ist, wird in der Geschichte, die Bökh aus seiner Kindheit erzählt, indirekt zu
denen „die noch nicht reif genug sind, die Macht, die ihnen übertragen wurde, vernünftig und
53
Vgl. Kästner 2009, S. 141
54
Vgl. Ebd. S. 60
55
Vgl. Ebd. S. 60
56
Kästner 2009, S. 61
57
Vgl. Kästner 2009, S. 61
58
Kästner 2009, S. 61
59
Ebd. S. 61
- 12 -
großmütig auszuüben“60 gezählt. Diese verhüllte Kritik verändert Theodor, er wird im Folgenden nachsichtiger und somit vertrauenswürdiger für die Kinder 61. So lässt sich auch hier die
Beurteilung einer Verhaltensweise in Verbindung mit dem Aufzeigen alternativer Möglichkeiten feststellen, was Reiner Wild als Aufgabe realistischer Kinderliteratur benennt62.
Außerdem verurteilt Kästner durch den Nichtraucher die materialistischen Normen der Gesellschaft als „kindische Dinge“63 und fordert eine Zuwendung zu dem, was wesentlich ist64.
Dies wird zwar nicht weiter konkretisiert, aber später erscheint in Form der glücklichen Familie Martins ein indirektes Beispiel. Dadurch, dass die Familie wieder vereint ist, fühlen sich
die Mitglieder „glücklicher als sämtliche lebendigen und toten Milliardäre zusammengenommen“65, was den Materialismus verurteilt und die menschlichen Beziehungen als das W esentliche qualifiziert.
Letztendlich möchte ich noch die Vermittlung der Benimm- und Verhaltensregeln als eine
weitere Aufgabe der realistischen Kinderliteratur66, die im „Fliegenden Klassenzimmer“ erfüllt
wird, benennen. Die Jungen sind stets höflich (Beispiel: „ „Guten Tag!“, riefen sie allesamt.“67) und versuchen Konflikte zunächst verbal zu klären (z. B. im Streit mit den Realschülern: „ „Ich geh als Parlamentär hin. Vielleicht gelingt die Sache auf dem Verhandlungswege.“ “
68
). Allerdings widmet sich Kästner nicht der Vermittlung intellektuellen Wissensab-
gesehen von der Schulung des Ausdrucksvermögens, was laut Ewers aber auch eine Aufgabe der realistischen Kinderliteratur ist69.
6 Fazit
Nun bleibt schließlich die Beantwortung der Frage: Ist „Das fliegende Klassenzimmer“ ein
aktuelles Kinderbuch?
60
Kästner 2009, S. 81
61
Vgl. Kästner 2009, S. 85
62
siehe Ziffer 4.1
63
Kästner 2009, S. 130
64
Vgl. Kästner 2009, S. 130
65
Kästner 2009, S. 166
66
siehe Ziffer 4.2
67
Kästner 2009, S. 54
68
Ebd. S. 48
69
siehe Ziffer 4.2
- 13 -
Die Untersuchung der im Buch erfüllten Merkmale und Aufgaben hat ergeben, dass es sich
grundsätzlich durchaus bezüglich der Thematik und der Vermittlung von Normen und Werten
als aktuell bezeichnen lässt. Dem kann ich mich nur anschließen. Die Gemeinschafts- und
Familienthematik sowie die gesellschaftlichen Normen und Werte, die sich im Buch finden
lassen, sind nach wie vor Teil unserer heutigen Realität.
In meinen Augen ist es allerdings fraglich, inwiefern diese Inhalte durch Kästners Darstellung/die äußeren Umstände heute noch zum kindlichen Leser durchdringen. Bereits der
Schauplatz stellt das erste Hindernis dar: Ein Jungeninternat ist den meisten Kindern und
Jugendlichen ein fremder Ort, mit dem sie keine eigenen Erfahrungen in Verbindung bringen
können. So entsteht eine gewisse Distanzierung zu dem Geschehen.
Des Weiteren ist der Konflikt zwischen Realschülern und Gymnasiasten in der Form, wie er
im „Fliegenden Klassenzimmer“ ausgetragen wird, für die meisten kindlichen Leser nicht
greifbar, da sie weitaus radikalere Umgangsformen kennen. Der Streit zwischen den Schülergruppen und die daraus resultierende „Schlacht“ wirken nahezu kindisch im Gegensatz zu
dem, was manche Kinder und Jugendlichen von heute gewohnt sind.
Auch die teilweise veralteten Ausdrücke tragen beim Leser zu einer starken Trennung zwischen der im Buch beschriebenen und seiner eigenen Realität bei. So kann man sich heute
schwerlich vorstellen, was es bedeutet, als Strafe in den Karzer zu müssen oder vom Lehrer
vom Katheder aus unterrichtet zu werden.
Nichtsdestotrotz finden sich auch Gegebenheiten, die sich problemlos auf die heutige Situation von Kindern und Jugendlichen übertragen lassen. So schreiben Martin, Uli und ihre
Freunde zum Beispiel genauso Hausaufgaben ab, wie die Kinder es derzeit tun. Und auch
die thematischen Schwerpunkte der Freundschaft und des Zusammenhalts sind für heutige
Schulkinder aktuell. Allerdings könnte die mir zufolge etwas idealisierende Darstellung dieser
Eigenschaften jedoch auch zu einer weiteren Distanzierung zum Geschehen führen.
Letztlich komme ich zu dem Schluss, dass es sich beim „Fliegenden Klassenzimmer“ zwar in
seinen Aussagen und Themen um ein aktuelles Kinderbuch handelt, die Schwierigkeiten der
Übertragung auf die eigene Wirklichkeit, die sich aus der äußeren Gestaltung ergeben, jedoch zu groß sind, um die heutigen Leser nachdrücklich zu beeindrucken.
Demzufolge ist „Das fliegende Klassenzimmer“ freilich noch eine der Inseln, die sich in unserem Meer an Neuem befinden, sie verliert allerdings stetig an Land und läuft Gefahr, eines
Tages ganz von den Fluten überspült zu werden.
- 14 -
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Kästner, Erich: Das fliegende Klassenzimmer. 166. Auflage. Hamburg: Cecilie Dressler Verlag GmbH, 2009
Sekundärliteratur
Daubert, Hannelore: Familie als Thema der Kinder- und Jugendliteratur. In: Lange, Günter
(Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur. Band 2.Medien und Sachbuch. Ausgewählte thematische Aspekte. Ausgewählte poetologische Aspekte. 2. Auflage. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH., 2000, S. 684-705
Ewers, Hans Heino: Was ist Kinder- und Jugendliteratur? Ein Beitrag zu ihrer Definition und
zur Terminologie ihrer wissenschaftlichen Beschreibung. In: Lange, Günter (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur. Band 1. Grundlagen-Gattungen. 2. Auflage.
Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH., 2000a, S. 2-16
Ewers, Hans Heino: Literatur für Kinder und Jugendliche. Eine Einführung in grundlegende
Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems Kinder- und Jugendliteratur. Mit einer Auswahlbibliographie Kinder- und Jugendliteratur. München: Wilhelm Fink Verlag, 2000b
Karst, Theodor: Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur. In: Doderer, Klaus (Hrsg.):
Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Personen-, Länder- und Sachartikel zu Geschichte
und Gegenwart der Kinder- und Jugendliteratur. In drei Bänden (A-Z) und einem Ergänzungs- und Registerband. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1979a, Dritter Band: P-Z S.
135-136
Karst, Theodor: Realistische Kindergeschichte. In: Doderer, Klaus (Hrsg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Personen-, Länder- und Sachartikel zu Geschichte und Gegenwart
der Kinder- und Jugendliteratur. In drei Bänden (A-Z) und einem Ergänzungs- und Registerband. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1979b, Dritter Band: P-Z S. 137-138
Lichtenberger, Sigrid: Das realistische Kinderbuch. In: Haas, Gerhard (Hrsg.): Kinder- und
Jugendliteratur. Zur Typologie und Funktion einer literarischen Gattung. 2. Auflage. Stuttgart:
Philipp Reclam jun., 1974, S. 242-261
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Lypp, Maria: Die Kunst des Einfachen in der Kinderliteratur. In: Lange, Günter (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur. Band 2.Medien und Sachbuch. Ausgewählte
thematische Aspekte. Ausgewählte poetologische Aspekte. 2. Auflage. Baltmannsweiler:
Schneider Verlag Hohengehren GmbH., 2000, S. 828-843
Wild, Reiner: Realismus und Wahrnehmung. In: Grünewald, Dietrich und Kaminski, Winfred
(Hrsg.): Kinder- und Jugendmedien: ein Handbuch für die Praxis. Weinheim und Basel: Beltz
Verlag, 1984, S. 363-372
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Erklärung
Ich versichere hiermit, dass ich diese Arbeit selbstständig angefertigt und keine anderen als
die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Die den benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen sind als solche gekennzeichnet.
Münster, 07.03.10
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