Info-Broschüre Fürst Donnersmarck-Haus
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Info-Broschüre Fürst Donnersmarck-Haus
Das Fürst Donnersmarck-Haus Fürst Donnersmarck-Stiftung Ansprechpartner Fürst Donnersmarck-Stiftung Fürst Donnersmarck-Haus Evangelisches Rehabilitationszentrum für Körperbehinderte Wildkanzelweg 28 in 13465 Berlin Tel.: 030 / 4 06 06 - 0 Fax: 030 / 4 01 69 14 e-mail: [email protected] Internet: www.fdst.de Spendenkonto-Nr.: 3 16 77 01 Bank für Sozialwirtschaft (100 205 00) Dipl.-Med. Lutz Schneider Therapie und Wohnen Koordination Aufnahmeanfragen Tel.: 030/4 06 06 - 231 Manfred Richter Verwaltung Tel.: 030/4 06 06 - 238 Marlies Baumgart Öffentlichkeitsarbeit und Seelsorge Tel.: 030/4 06 06 - 246 Heinz Hesselbach Befristetes Wohnen – Rehabilitation Tel.: 030/4 06 06 - 247 William Ang’ani Kinder- und Jugendheim Dauerwohnen Tel.: 030/4 06 06 - 235 Detlef Nowigk Zentrale Dienste und Gästebereich Tel.: 030/4 06 06 - 265 Das Fürst Donnersmarck-Haus Inhalt Das Fürst Donnersmarck-Haus 2 Das Fürst Donnersmarck-Haus in Kürze Die Fürst Donnersmarck-Stiftung Leitgedanken Die Heimbereiche 3 Befristetes Wohnen - Rehabilitation Dauerwohnen Kinder- und Jugendheim Begleitende Dienste 5 Sozialdienst Medizinischer und pflegerischer Dienst Psychologischer Dienst Therapeutische Dienste – Physiotherapie – Ergotherapie – Logopädie – Tagesstrukturierende Maßnahmen und Freizeit Modalitäten 7 Aufnahmekriterien Finanzierung Schlußbemerkung 8 Zur Entwicklung des Fürst Donnersmarck-Hauses Das Fürst Donnersmarck-Haus im Stadtteil Frohnau 1 Das Fürst Donnersmarck-Haus Das Fürst Donnersmarck-Haus in Kürze Leitgedanken Das Fürst Donnersmarck-Haus, Evangelisches Rehabilitationszentrum für Körperbehinderte, liegt am nördlichen Stadtrand in Berlin-Frohnau in attraktiver naturnaher Umgebung. Die Grundlage der Arbeit ist ein ganzheitliches Menschenbild, in dem Selbstbestimmung und Würde des einzelnen Menschen im Vordergrund stehen. Der Bewohner mit Behinderung wird nicht von seinen Defiziten her definiert, sondern als Persönlichkeit und gleichwertiger Partner in umfassendem Sinne angenommen. Der Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung wird Raum gegeben, und sie wird erforderlichenfalls psychotherapeutisch und/oder seelsorgerisch unterstützt. Hier finden 124 Menschen mit angeborenen und durch Unfall bzw. Krankheit verursachten Körperoder Mehrfachbehinderungen Aufnahme. Das besondere Profil des Hauses ergibt sich aus der ganzheitlichen Betrachtungsweise des behinderten Menschen und daraus abgeleitet, der engen Verknüpfung von pädagogischer Betreuung mit einer umfassenden Palette von Angeboten im medizinischen, physiotherapeutischen, logopädischen, ergotherapeutischen, psychologischen und psychotherapeutischen Bereich. Auch seelsorgerische Begleitung steht zur Verfügung. Es werden vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung angeboten. In den letzten Jahren wurde im Fürst Donnersmarck-Haus ein Schwerpunkt in der Rehabilitation von Menschen mit meist durch Unfall verursachten Schädigungen des Zentralnervensystems aufgebaut. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung Träger des Fürst Donnersmarck-Hauses ist die Fürst Donnersmarck-Stiftung. Sie geht zurück auf eine großzügige Geld- und Landschenkung des Grafen Guido Henckel Fürst von Donnersmarck an Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1916. Seither hat es die Stiftung stets als ihre Aufgabe angesehen, neue Konzepte in der Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen zu entwickeln und umzusetzen. Unter dem Dach der Stiftung bestehen heute neben dem Fürst Donnersmarck-Haus unter anderem verschiedene betreute Wohnangebote. Das Sozialtherapeutische Zentrum „Blisse 14“ in Berlin-Wilmersdorf ist mit therapeutischen Angeboten und kulturellen Kursen sowie dem angegliederten Café ein gutbesuchter Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderungen geworden. Die Freizeitund Bildungsstätte in der Schädestraße in BerlinZehlendorf bietet ein breitgefächertes behindertengerechtes Veranstaltungsangebot. 2 Von Beginn an hatte die Arbeit des Fürst Donnersmarck-Hauses zwei tragende Säulen: pädagogische Betreuung neben gezielten therapeutisch-rehabilitativen Maßnahmen. In der Verflechtung beider Bereiche besteht die Besonderheit des Hauses. Jeder Bewohner wird individuell auf seinen weiteren Lebensweg vorbereitet und bei der (Wieder-)Erlangung größtmöglicher Selbständigkeit auf allen Ebenen unterstützt. BEFRISTETES WOHNEN - REHABILITATION Die Heimbereiche DAUERWOHNEN KINDER- UND JUGENDHEIM Die Heimbereiche Das Fürst Donnersmarck-Haus gliedert sich in drei getrennte Heimbereiche, in denen die Bewohner in Wohngruppen leben. Jeder Wohngruppe ist ein Team aus pädagogischen und pflegerischen Fachkräften zugeordnet, das die Bewohner rund um die Uhr betreut. Jeder Bewohner hat einen Bezugsbetreuer, der sich im besonderen Maße um seine Belange kümmert. Alle therapeutischen Angebote erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Betreuungsteam und den Mitarbeitern der therapeutischen Dienste. Grundlage bildet die Behandlungs- und Betreuungsplanung für jeden Bewohner, die im Rahmen des interdisziplinären Teams unter Federführung des Therapeutischen Leiters erstellt und regelmäßig fortgeschrieben wird. Die medizinischen, therapeutischen, pädagogischen und pflegerischen Maßnahmen werden bewohnerbezogen fortlaufend dokumentiert. Regelmäßige Teamsitzungen der Gruppenmitarbeiter unter Beteiligung der beratenden Psychologen und therapeutischen Mitarbeiter dienen der Reflektion und Koordination der Arbeit. Befristetes Wohnen – Rehabilitation Es stehen 52 Plätze in sieben Wohngruppen zur Verfügung, jede mit Ein- und Zweibettzimmern und einigen Einzel- und Doppelappartements. Der Aufenthalt im Bereich Befristetes Wohnen - Rehabilitation soll die Bewohner befähigen, innerhalb eines überschaubaren, individuell variablen Zeitraums wieder ein möglichst normales Leben in ihrer gewohnten Umgebung oder in einer weniger dicht betreuten Wohnform aufzunehmen. Die Aufenthaltsdauer beträgt in der Regel zwischen einem und drei Jahren. Im Mittelpunkt steht die soziale und alltagsbezogene Wiedereingliederung. Menschen mit einer durch Unfall oder Krankheit verursachten Behinderung sehen sich damit konfrontiert, daß ihr bisheriges Lebenskonzept nicht mehr aufrechtzuerhalten ist und sie eine neue Lebensperspektive entwickeln müssen. Dies wird neben der meist im Vordergrund stehenden Körperbehinderung häufig durch behinderungsbedingte zusätzliche Einschränkungen, etwa hinsichtlich der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Gedächtnisses oder auch Persönlichkeitsveränderungen, erschwert. Unerläßlich ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung und die Entwicklung eines realistischen Selbstbil- des. Die Bewohner in diesem Prozeß zu begleiten und zu unterstützen, sehen die Mitarbeiter als eine zentrale Aufgabe an. Die Förderung im lebenspraktischen Bereich zielt auf die Reaktivierung vorhandener Ressourcen und die Entwicklung von Fähigkeiten, die eine weitgehend selbständige Lebensführung ermöglichen. Dazu gehören neben dem gezielten Training von alltäglichen Abläufen wie Aufstehen, Ankleiden, Körperpflege, Essen, Hausarbeiten etc. auch nach außen gerichtete Aktivitäten wie Wege- und Einkaufstraining sowie Üben des Umgangs mit Geld, Strukturierung von Terminen, Entwickeln von Lösungsstrategien für Anforderungen außerhalb der täglichen Routine. Die durch Unfall oder Krankheit verursachte Behinderung bedingt oftmals eine Erschütterung der bisherigen sozialen Bindungen und erfordert auch hier eine Neuorientierung. Die Bewohner werden beim Aufbau neuer sozialer Kontakte bzw. der Pflege bestehender Beziehungen unterstützt. Es wird ihnen Hilfestellung geboten bei der Wahrnehmung und Formulierung eigener Bedürfnisse, der Selbstreflektion und der Suche nach angemessenen Konfliktlösungsmöglichkeiten. Die Entwicklung individueller, sinnvoller Freizeitaktivitäten wird besonders gefördert. Großer Wert wird auch darauf gelegt, für jeden und mit jedem Bewohner nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit eine geeignete Arbeit/Beschäftigung zu finden. Bei der Suche nach einer adäquaten Wohn- und Betreuungsform im Anschluß an den Aufenthalt im Fürst Donnersmarck-Haus werden die Bewohner ebenfalls begleitet. Im Sinne einer rehabilitativen Kette ist auch die Vermittlung in weniger dicht betreute Wohnformen der Fürst Donnersmarck-Stiftung möglich. Natürlich werden bei Bedarf auch geeignete Angebote anderer Träger genutzt. Im Bereich der therapeutischen Maßnahmen liegt der Schwerpunkt auf der möglichst weitgehenden Wiedererlangung körperlicher, kognitiver und psychischer Fähigkeiten bzw. dem Erwerb von Kompetenzen, mit den gegebenen Einschränkungen umzugehen. Stabilisierung und Erhalt wiedererlangter Funktionen erfordern häufig auch eine langfristig unterstützende Behandlung. Im therapeutischen Bereich steht ein breites Spektrum moderner Behandlungsmethoden zur Verfügung. Dazu gehören auch spezifische neuropsychologische Therapieverfahren und psychotherapeutische Unterstützung. 3 DAUERWOHNEN KINDER- UND JUGENDHEIM BEFRISTETES WOHNEN - REHABILITATION Dauerwohnen Kinder- und Jugendheim Der Bereich umfaßt 58 Plätze in sieben Gruppen. Die Wohngruppen verfügen über Ein- und Zweibettzimmer und Appartements; Paarwohnen ist möglich. Das Kinder- und Jugendheim verfügt über 14 Plätze in zwei Wohngruppen, eine davon ist eine Außenwohngruppe in Frohnau. Hier leben Menschen, für die der Rehabilitationsprozeß insoweit als abgeschlossen betrachtet wird, als eine weitergehende Verselbständigung hin zum Leben in eine weniger dicht betreute Wohnform zur Zeit nicht erreichbar ist bzw. für die aufgrund behinderungsbedingter Verschlechterungen die bisherigen Hilfsangebote nicht mehr ausreichen, um die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft sicherzustellen. Auch Menschen mit progressiv verlaufenden Erkrankungen können hier bis zum Lebensende betreut und gepflegt werden. Den Bewohnern wird ein beschütztes soziales und räumliches Umfeld geboten, in dem sie sich angenommen und aufgehoben fühlen können. Der Schwerpunkt der betreuerischen Arbeit richtet sich auf den Erhalt vorhandener Fähigkeiten der Bewohner, um ihnen eine soweit als möglich selbstbestimmte und selbständige Lebensführung zu ermöglichen. Dazu gehören Unterstützung und Förderung im lebenspraktischen Bereich wie bei der Körperpflege, beim Ankleiden und der Einnahme von Mahlzeiten ebenso wie Hilfe bei der Gestaltung des persönlichen Wohnbereichs oder Begleitung bei externen Unternehmungen wie Spaziergängen, Ausflügen und Einkäufen. Soziale Kontakte werden gefördert und begleitet, besonderes Augenmerk wird dabei auf adäquate Kommunikationsformen und Möglichkeiten der Konfliktbewältigung gelegt. Das Betreuungsangebot umfaßt Anregungen und Angebote zu individuellen und gruppenbezogenen Beschäftigungen und zur Freizeitgestaltung. Es wird Wert darauf gelegt, den Bewohnern eine ihren individuellen Möglichkeiten entsprechende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Bei Bedarf stehen alle Angebote der begleitenden Dienste zur Verfügung. Die therapeutischen Maßnahmen zielen bei diesen Bewohnern in erster Linie auf die Entwicklung von Kompensationsmöglichkeiten sowie die Verhütung von Rückfällen, Komplikationen und Sekundärerkrankungen. Intensität und Frequenz therapeutischer Maßnahmen sind der Rehabilitationsphase angemessen. 4 Die Heimbereiche Die Wohngruppen bieten eine familienähnliche Geborgenheit und Atmosphäre, auf deren Grundlage die Kinder und Jugendlichen Sicherheit und Selbständigkeit entwickeln können. Die Betreuung zielt auf eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung, wobei die Berücksichtigung von Verhaltensauffälligkeiten und ungünstigen Milieueinflüssen ein differenziertes pädagogisches Arbeiten erfordert. Die Wohngruppe bietet den Rahmen zum Erlernen und Erproben sozialer Fähigkeiten. In der Regel besuchen die Kinder und Jugendlichen externe Schulen; interne Beschulung ist möglich. Außenkontakte aller Art und insbesondere Familienkontakte sind erwünscht und werden gefördert. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern wird angestrebt. Frühzeitige Förderung und entsprechende therapeutische Maßnahmen sollen den individuellen Entwicklungsspielraum der Kinder möglichst weit halten. Im Vordergrund der rehabilitativen pädagogisch-therapeutischen Förderung steht die aufgrund der Behinderung erschwerte motorische, geistige und seelische Reifung und Entwicklung. Kinder und Jugendliche mit durch Unfall oder Krankheit verursachten Behinderungen sollen Funktionen und Fertigkeiten wiedererlangen oder lernen, Defizite kompensatorisch auszugleichen. Durch Beratung und Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsmöglichkeiten und Anschlußwohnformen wird der Übergang ins Erwachsenenalter begleitet. SOZIALDIENST MEDIZINISCHER UND PFLEGERISCHER DIENST PSYCHOLOGISCHER DIENST THERAPEUTISCHE DIENSTE Begleitende Dienste TAGESSTRUKTURIERENDE MAßNAHMEN Sozialdienst Psychologischer Dienst Der Sozialdienst berät und unterstützt Bewohner und Mitarbeiter im Umgang mit externen Stellen, Behörden und Kostenträgern, z.B. bei der Beantragung von Leistungen. In Zusammenarbeit mit den pädagogischen und therapeutischen Mitarbeitern bildet die Suche nach geeigneten Schulformen, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und nach Anschlußwohnmöglichkeiten sowie die umfassende organisatorische Begleitung dieser Maßnahmen ein weiteres zentrales Aufgabengebiet. Entsprechend pflegen die Mitarbeiter des Sozialdienstes intensiven Kontakt zu Ämtern, Bildungsträgern, Werkstätten, Wohnungsgesellschaften, anderen Trägern von Behinderteneinrichtungen, gesetzlichen Betreuern usw. und sind für diese erste Ansprechpartner im Fürst Donnersmarck-Haus. Das Arbeitsgebiet des Psychologischen Dienstes gliedert sich in drei Bereiche: die Arbeit mit dem einzelnen Bewohner, die psychologische Beratung der Betreuungsteams sowie konzeptionelle und koordinierende Aufgaben. Zu ersterem zählt die umfassende Befunderhebung und Diagnostik, psychologische Beratung bei umschriebenen Problemstellungen, Krisenintervention und je nach Indikation spezifische psychotherapeutische Maßnahmen. Medizinischer und pflegerischer Dienst Die medizinische Versorgung der Bewohner erfolgt durch die Heimärztin, durch externe Ärzte und den übergreifenden pflegerischen Dienst. Neben der medizinischen Versorgung im engeren Sinne ist die Heimärztin verantwortlich für die Vermittlung medizinischer Belange an nichtmedizinische Mitarbeiter sowie für die Kommunikation mit externen Ärzten, Angehörigen, Amtsbetreuern, dem sozialpsychiatrischen Dienst und Einrichtungen der Berufsförderung bezüglich medizinischer und sozialmedizinischer Inhalte. Bei Bewohnern mit einer durch Unfall oder Erkrankung verursachten Hirnschädigung sind darüber hinaus häufig spezifische neuropsychologische Therapieformen indiziert, um Funktionsausfälle so weit wie möglich zu kompensieren. Jedem Wohngruppen-Betreuungsteam ist ein Mitarbeiter des Psychologischen Dienstes zugeordnet. Dieser nimmt beratend an den Teambesprechungen teil. Der begleitenden psychologischen Beratung der Mitarbeiter und anderer Bezugspersonen kommt eine wichtige Funktion zu im Hinblick auf ein umfassenderes Verständnis von spezifischen Leistungseinbußen, psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten von Bewohnern. Zu den Aufgabenschwerpunkten des übergreifenden pflegerischen Dienstes gehören Notfall- und Erstversorgung, Koordination der Inanspruchnahme externer medizinischer Leistungen, spezielle Behandlungspflege sowie Anleitung, Beratung und Fortbildung der Mitarbeiter der Betreuungsteams. Es finden regelmäßige Sprechstunden von kooperierenden Fachärzten (hausärztlicher Internist, Orthopäde, Kinderarzt, Urologe) im Hause statt. 5 THERAPEUTISCHE DIENSTE TAGESSTRUKTURIERENDE MAßNAHMEN SOZIALDIENST Begleitende Dienste MEDIZINISCHER UND PFLEGERISCHER DIENST PSYCHOLOGISCHER DIENST Therapeutische Dienste Logopädie Physiotherapeutische, logopädische und ergotherapeutische Behandlungen sind integrale Bestandteile des Rehabilitations- und Förderkonzepts. Die Behandlungen erfolgen unter exakter Indikationsstellung zur (Wieder-) Erlangung körperlicher, kognitiver und psychischer Fähigkeiten. In erheblichem Umfang sind auch langfristig unterstützende Behandlungen notwendig, um erreichte Fortschritte zu erhalten. Hauptziel der logopädischen Therapie ist die Verbesserung bzw. der Erhalt der kommunikativen Kompetenz. Logopädisch behandelt werden Sprech-, Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen unterschiedlicher Genese. Die Wahl der angewandten Therapieform richtet sich nach dem jeweils vorliegenden Befund und umfaßt auch übergreifende Ansätze wie neurolinguistisches Programmieren und musiktherapeutische Methoden. Neben Einzelbehandlungen werden auch spezielle Gruppenbehandlungen durchgeführt. Physiotherapie Krankengymnastische Behandlung, überwiegend als Einzelbehandlung auf neurophysiologischer Grundlage, dient der Aktivierung verlorengegangener körperlicher Funktionen sowie der Schulung verbliebener Fähigkeiten. Ziel sind Erhalt und Erweiterung der Bewegungs- und Handlungsfähigkeit sowie möglichst weitgehende Beschwerdefreiheit. Im Rahmen der Krankengymnastik erfolgt darüber hinaus Rollstuhl- und Fahrradtraining, außerdem wird gezieltes Training zur Selbstpflege durchgeführt. Ergänzend wird Hydrotherapie angeboten, vorrangig Unterwasserdruckstrahlmassage und Bewegungsübungen im Schwimmbad oder in der Flügelwanne, daneben medizinische Bäder und Packungen, verschiedene Methoden der Massage sowie Wärmebehandlungen. Ergotherapie Die ergotherapeutische Behandlung dient der Wiedererlangung und dem Erhalt der individuellen Handlungsfähigkeit mit dem Ziel größtmöglicher Unabhängigkeit des Bewohners im häuslichen und beruflichen Alltag. Die breitgefächerten Behandlungsmethoden werden entsprechend der individuellen Erfordernisse kombiniert, um den in der Regel multimodalen (den motorischen, sensiblen, neuropsychologischen und psychischen Bereich umfassenden) Störungen gerecht zu werden. Die Behandlung erfolgt je nach Problemstellung einzeln und/oder als Gruppenbehandlung. Gruppenangebote beziehen sich vorwiegend auf den arbeitstherapeutischen Bereich, z.B. in der Textil- und Holzwerkstatt. Körpertherapeutische Gruppen und Gedächtnis-Trainingsgruppen ergänzen das Angebot. 6 Tagesstrukturierende Maßnahmen und Freizeit Grundsätzlich wird angestrebt, alle Bewohner zu befähigen, externen Beschäftigungen nachzugehen. Im Sinne vorbereitender Maßnahmen werden verschiedene Übungs- und Betätigungsmöglichkeiten angeboten. In der Regel sind Tagesstruktur und gezielte therapeutische Vorgehensweisen eng verflochten, so auch bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten im Wohnbereich. Den Bewohnern werden vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung inner- und außerhalb des Hauses angeboten. Die Cafeteria, ein beliebter Treffpunkt im Haus, wird mit Hilfe von Bewohnern betrieben. Mit Unterstützung eines Freizeitpädagogen werden Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Musikabende, Spiele und Feiern organisiert. Daneben gibt es wechselnde Gruppenangebote wie z. B. eine Fußballgruppe, Malgruppe, Schachgruppe und andere. Auch der gemeinsame Besuch von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen gehört zum regelmäßigen Programm. Es werden zahlreiche Kontakte zu anderen Einrichtungen, insbesondere auch zu den Freizeitund Bildungseinrichtungen der Fürst Donnersmarck-Stiftung, gepflegt. Aufnahmekriterien Finanzierung Aufnahmekriterien Finanzierung Entscheidendes Aufnahmekriterium ist die Möglichkeit der Förderung entsprechend der Zielsetzung des jeweiligen Wohnbereiches. Das Fürst Donnersmarck-Haus ist eine vollstationäre Einrichtung der Eingliederungshilfe gemäß Bundessozialhilfegesetz (BSHG). Die Leistungen werden auf der Grundlage der §§ 39, 40, 46 und 93 des BSHG erbracht. Kostenträger sind somit vorrangig Sozialämter aber auch Berufsgenossenschaften im Rahmen deren gesetzlicher Grundlagen. Voraussetzung für die Aufnahme ist das Vorliegen einer Körperbehinderung; dabei kann es sich auch um eine Mehrfachbehinderung handeln. Der erforderliche Pflegeumfang ist kein Ausschlußkriterium. Bei geistiger Behinderung ist entscheidend, daß Gruppenfähigkeit vorliegt und die Angebote des Fürst Donnersmarck-Hauses genutzt werden können. Gleiches gilt für akute oder chronische psychiatrische Erkrankungen. Menschen mit einer akuten Suchtproblematik können nicht aufgenommen werden. Zum fachlichen Schwerpunkt des Hauses wurde die Betreuung und Rehabilitation von Menschen mit erworbenen Behinderungen, insbesondere Schädigungen des Zentralnervensystems, z. B. Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma, apoplektischem Insult, Hirnblutungen oder Querschnittslähmungen, entwickelt. Das Haus ist zugleich eine Einrichtung im Sinne des § 43a des Sozialgesetzbuches XI. Erforderliche Pflegeleistungen werden im Rahmen der ganzheitlichen Betreuungskonzeption sichergestellt. Für Kinder und Jugendliche haben darüber hinaus die Regelungen des KJHG uneingeschränkt Gültigkeit. Soweit Leistungsansprüche nach Sozialgesetzbuch V bestehen, werden diese geltend gemacht. Aufgenommen werden auch Menschen mit anderen Behinderungen, wie z. B. Bewegungseinschränkungen aufgrund von Amputationen sowie mit angeborenen Behinderungen wie infantiler Zerebralparese oder Spina bifida. Voraussetzung für die Aufnahme im Kinder- und Jugendbereich ist eine erkennbare Gruppenfähigkeit und die Prognose zur Beschulung mindestens nach dem Lehrplan der Sonderschule für Geistigbehinderte. Das Aufnahmealter im Erwachsenenbereich liegt bei etwa 18 bis 50 Jahren, im Kinder- und Jugendbereich bei 2 bis 17 Jahren. 7 Entwicklungsgeschichte Bezug zum Stadtteil Frohnau Zur Entwicklung des Fürst Donnersmarck-Hauses Das Fürst Donnersmarck-Haus im Stadtteil Frohnau 1964 ging das ein Jahr zuvor privat gegründete „Evangelische Rehabilitationszentrum für körperbehinderte Kinder“ in die Trägerschaft der Fürst Donnersmarck-Stiftung über. Das vorhandene Gebäude erwies sich trotz etlicher Um- und Anbauten bald als zu klein, so daß 1979 der Erweiterungsbau des Jugend- und Erwachsenenheimes eröffnet wurde, in dem neben den Wohnbereichen ein zentraler Behandlungsbereich und ein Gästehaus Platz fanden. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Haus zu einem modernen Rehabilitationszentrum mit einem differenzierten therapeutischen Angebot. Vom Zentralbereich des weitläufig angelegten Haupthauses zweigen die dreigeschossigen Wohngebäude ab. Im Zentralbereich selbst liegen die Räume der begleitenden Dienste und der Verwaltung. Das gesamte Haus ist rollstuhlgerecht ausgestattet. Seit Mitte der 80er Jahre werden aufgrund der veränderten Nachfrage deutlich mehr Menschen mit durch Unfall oder Krankheit verursachten Behinderungen aufgenommen. Insbesondere ist der Bedarf nach längerfristigen Rehabilitationsmöglichkeiten im Anschluß an eine Krankenhausbehandlung gestiegen. Um dem zu entsprechen wurde der Bereich Befristetes Wohnen - Rehabilitation aufgebaut. Der Schwerpunkt liegt hier auf alltagsbezogener Rehabilitation und auf der Erarbeitung einer neuen Lebensperspektive. Therapeutische und pädagogische Angebote sind im Sinne einer ganzheitlichen Konzeption eng miteinander verzahnt. Im Dauerwohnbereich des Hauses leben Menschen, die voraussichtlich dauerhaft einer engmaschigen Betreuung und Förderung bedürfen. Diesen Bewohnern wird auf unbegrenzte Zeit ein beschützter Lebensraum geboten, in dem es vorrangig darum geht, erreichte Fähigkeiten zu stabilisieren und Verschlechterungen entgegenzuwirken. Das Kinderheim, einstiger Ausgangspunkt der Einrichtung, besteht mit der ursprünglichen Zielrichtung in verkleinerter Form fort. Die Differenzierung der Heimbereiche ist auch Ausdruck einer Grundüberzeugung, die die Arbeit des Fürst Donnersmarck-Hauses von Beginn an bestimmt hat: sich stets flexibel auf neue Anforderungen einzustellen. Diese Offenheit für Veränderungsprozesse, sowohl beim einzelnen Bewohner als auch hinsichtlich der bestehenden Strukturen, prägt wesentlich die lebendige Atmosphäre des Hauses. 8 Das Fürst Donnersmarck-Haus ist von einer Grünanlage umgeben, die direkt an ein Waldgebiet grenzt. Sportplatz, Spielplatz und Ponygatter auf dem Gelände stehen auch der Nachbarschaft offen und werden gern besucht. Darüber hinaus bestehen vielfältige nachbarschaftliche Kontakte. Die Sporthalle wird von verschiedenen Vereinen mitgenutzt. In einer integrativen ElterninitiativKindertagesstätte, die in Räumen des Fürst Donnersmarck-Hauses arbeitet, stehen bei Bedarf Plätze für Kinder des Kinderheims zur Verfügung. Das Fürst Donnersmarck-Haus ist eine in Frohnau fest verankerte Einrichtung mit etablierten sozialen Bezügen. Das Zentrum von Frohnau, einem sehr grünen Wohnbezirk mit geruhsamem, kleinstädtischem Flair ist zu Fuß oder mit dem Rollstuhl erreichbar. Rollstuhlfahrer gehören hier zum gewohnten Straßenbild. Man hat sich auf behinderte Mitbürger eingestellt. Die Bürgersteige sind an den Kreuzungen abgesenkt, zahlreiche Geschäfte und öffentliche Gebäude sind ohne Stufen zugänglich. Es bestehen gute, behindertengerechte Nahverkehrsverbindungen vom Fürst Donnersmarck-Haus zum Berliner Zentrum (Bus, S-Bahn). Schlußbemerkung Die besondere Qualität des Fürst DonnersmarckHauses liegt in seinem umfassenden konzeptionellen Ansatz, in dem pädagogische Hilfen und therapeutische Maßnahmen eng miteinander abgestimmt und auf die Anforderungen des Alltags bezogen sind. Ausgehend von einem ganzheitlichen Verständnis des behinderten Menschen ist das Ziel eine alltagsorientierte Rehabilitation, die den Bewohner befähigt, sein Leben so selbständig wie möglich zu gestalten. Einrichtungen der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin: Fürst Donnersmarck-Stiftung Dalandweg 19 12167 Berlin Tel.: 030 / 76 97 00 - 0 Wohnheim am Querschlag 7 Am Querschlag 7 13465 Berlin Tel.: 030 / 40 10 36 56 / - 57 Wohnanlage für Behinderte Zeltinger Straße 24 13465 Berlin Tel.: 030 / 4 01 30 28 Betreutes Wohnen für Körperbehinderte Livländische Straße 28 10715 Berlin Tel.: 030 / 85 72 99 80 Freizeit- und Bildungsstätte Schädestraße 9 - 13 14165 Berlin Tel.: 030 / 8 15 60 82 Impressum Herausgeber: Fürst Donnersmarck-Haus Text: Martina Müller Gestaltung: Claudia Weidner Druck: Nordbahn gGmbH Diese Informationsbroschüre wurde auf umweltfreundlichem Recyclingpapier hergestellt. Stand 1999 Sozialtherapeutisches Zentrum „Blisse 14“ Blissestraße 14 10713 Berlin Tel.: 030 / 8 21 10 91 / - 92 Café „Blisse 14“ Blissestraße 14 10713 Berlin Tel.: 030 / 8 21 10 79 Gästehaus für Körperbehinderte Alter Mühlenweg 29549 Bad Bevensen Tel.: 05821 / 959 - 0 Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung Blissestraße 12 10713 Berlin Tel.: 030 / 8 21 11 29 Fürst Donnersmarck-Stiftung Fürst Donnersmarck-Haus Evangelisches Rehabilitationszentrum für Körperbehinderte Wildkanzelweg 28 in 13465 Berlin Tel.: 030 / 4 06 06 - 0 Fax:030 / 4 01 69 14 e-mail: [email protected] Internet: www.fdst.de