Elektrifizierter Lieferverkehr und digitale Laufzettel Informatiker

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Elektrifizierter Lieferverkehr und digitale Laufzettel Informatiker
URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM140305_cebit.pdf
Elektrifizierter Lieferverkehr und digitale Laufzettel
Informatiker präsentieren vom 10.-14. März Forschungsprojekte auf der
CeBIT
Ob Supermarkt, Apotheke oder Bäckerei - Geschäfte und Unternehmen in Innenstadtlage
benötigen regelmäßig Warenlieferungen. Doch der rege Lieferverkehr belastet die Stadtzentren mit
Lärm und Abgasen. In Zukunft könnten Elektroautos immer mehr zur sauberen und leiseren
Alternative zu Benzin und Diesel werden. "Die Fahrt mit einem E-Mobil muss jedoch gut geplant
sein", sagt Dr. Volkmar Schau von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Denn die Reichweite
der Elektroautos ist derzeit noch relativ gering und die Infrastruktur zum Aufladen der Akkus noch
unzureichend", weiß der Informatiker.
Schau und seine Kollegen vom Lehrstuhl für Softwaretechnik entwickeln daher gemeinsam mit
Industriepartnern eine Erweiterung für Logistiksysteme, das Spediteure und Kurierfahrer beim
innerstädtischen Einsatz von Elektroautos unterstützen soll. Das vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt "SmartCityLogistik" präsentieren die
Forscher der Uni Jena vom 10.-14. März auf der CeBIT in Hannover. Die Wissenschaftler sind auf
dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen (Halle 9, Stand B18) zu finden.
E-Mobilverkehr für Speditionen
Spediteure müssen die Verkehrssituation auf der geplanten Route genau im Blick haben, damit die
Waren pünktlich ankommen. Ist der Fahrer mit einem Elektroauto unterwegs, spielen eine Reihe
von zusätzlichen Faktoren eine Rolle: "Fahrstil und -strecke, Wetterlage und die Art der Fracht
beeinflussen die maximale Reichweite eines E-Mobils", erklärt Volkmar Schau. "Es kann
beispielsweise passieren, dass ein Fahrer eine Tour im Sommer problemlos schafft, im Winter
jedoch nicht", so der Wissenschaftler. Denn die Leistung des Akkus verringert sich bei kalten
Temperaturen um bis zu 30 Prozent.
Das Logistiksystem der Jenaer Wissenschaftler soll den Fahrer und den Spediteur während des
Transports mit aktuellen Informationen zu Wetter, Verkehr und Fahrzeugzustand versorgen.
Gleichzeitig teilt das System mit, ob die Tour noch zu schaffen ist, ob der Fahrer seinen Fahrstil
anpassen oder besser eine Ladestation aufsuchen sollte und der Spediteur komplett umplanen
muss. "Eine solche intelligente Tourenplanung und Fahrerassistenz ist nur möglich, wenn alle
Komponenten perfekt zusammenspielen, also die externen Datenquellen, die Software und die
mobilen Endgeräte, auf die die Informationen übertragen werden", erläutert Schau.
In dem Projekt "SmartCityLogistik" erforschen die Informatiker den Einsatz von E-Mobilen am
Beispiel der Stadt Erfurt und anhand verschiedener Szenarien, wie der Auslieferung von
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Medikamenten. Ein ähnliches Konzept verfolgt das vom BMWi geförderte Projekt "eTelematik", das
die Jenaer Forscher ebenfalls auf der CeBIT präsentieren. Schwerpunkt sind hier elektromotorisch
betriebene kommunale Nutzfahrzeuge, an die verschiedene Arbeitsgeräte angebaut werden
können, etwa Kehrmaschine oder Schneeschieber.
Sichere Informationen für Retter
Das Team um Volkmar Schau hat für den Messeauftritt aber noch mehr im Gepäck: das
Forschungsprojekt "OpenRMSS - Open Rescue Management Support System" und die zugehörige
Ausgründung "unired". Im Mittelpunkt steht hierbei das "digitale Papier" für den Einsatz im
Regelbetrieb und bei Großunfällen. "Bisher verwenden Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei
Laufzettel, auf denen Hinweise zu den Unfallopfern und ihren Verletzungen vermerkt sind und die
per Hand weitergegeben werden", sagt Schau. Nicht selten gehen wichtige Informationen verloren
oder werden dem falschen Patienten zugeordnet. Die Zettelwirtschaft ersetzen die Jenaer Forscher
durch alle am Einsatzort mobil verfügbaren Geräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones, um die
nötigen Informationen behördenübergreifend ohne Zeitverlust weiterzugeben und den Funkverkehr
zu entlasten. "Damit verbessert sich die Informationslage für die Einsatzkräfte vor Ort, der
Einsatzleitzentrale und in den Krankenhäusern. Es bleibt mehr Zeit für das Wichtigste - das Retten
von Menschenleben", sagt Schau.
Kontakt:
Dr. Volkmar Schau
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 1-4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946351
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 05.03.2014 08:39 Uhr
Informatiker präsentieren vom 10.-14. März Forschungsprojekte auf derCeBIT
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