Bericht Gastfamilie Bucher

Datum: 29.08.2014
Schweizer Agrarmedien GmbH
6210 Sursee
041 925 80 40
www.bauernzeitung.ch
Medienart: Print
Medientyp: Fachpresse
Auflage: 12'349
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 314.007
Abo-Nr.: 1094380
Seite: 15
Fläche: 55'905 mm²
Wenn Kinder Erholung brauchen
Kinderhilfswerk /Die Familie Bucher bietet Daniel aus Deutschland
unbeschwerte Wochen auf dem Bauernhof. Weitere Gastfamilien sind gesucht.
Alt
Hatten eine gute Zeit: Ferienkind Daniel mit Hase, umringt von Killan (links), Pirmin und Silvia Elucher auf dem Betrieb Burg in Doppleschwand.
(Bild Armin Emmenegger,
Armin Emmenegger
drei unbeschwerte Wochen bei Daniel möchte
der Entlebucher Bauernfamilie wieder kommen
fach mal schüchtern angefragt
Bucher in Doppleschwand. Seit
Vermittelt werden die Kinder
bei Buchers, der 10-jährige Dani- vier Jahren bereits kommt Danivom Schweizer Kinderhilfswerk
el, wohlwissend, dass er das kleiel, der in einer mitteldeutschen
ne Häschen wohl nicht einfach Stadt lebt, während der grossen Kovive, Luzern. «Alle Kinder, die
so mit nach Deutschland neh- Sommerferien zur Erholung in von uns vermittelt werden, tragen in irgendeiner Form einen
men kann. Von Ende Juli bis die Schweiz.
Rucksack mit sich», erklärt
Mitte August verbrachte Daniel
DOPPLESCH WAND
Er hat ein-
Denise Ammann von Kovive die
Medienbeobachtung
Medienanalyse
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ARGUS der Presse AG
Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
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Argus Ref.: 54969687
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Beispielsweise
Ausgangslage.
schwierige familiäre Verhältnisse
oder finanzielle Nöte. Es ist nicht
erwünscht, dass die Kinder darüber befragt werden. Sie sollen ei-
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Gebrüder. Daniel ist aber auch se zu Gastfamilien, wo sie sich
gerne draussen. Auf dem Hof hat ein paar Wochen erholen könes Milchvieh und viele Kleintiere, nen. Möchten auch Sie ein
nebst Hasen auch Hühner und Gastkind bei sich aufnehmen?
Katzen. Angst vor den grossen Weitere Informationen gibt es
er
ne unbeschwerte Zeit im Schoss Kühen hat Daniel nicht. Ausser unter www.kovive.ch.
einer Schweizer Familie verbrin- wenn sie «schwanzen», das mag fragt. In seinem Zimmer hat er
gen. Diese unbeschwerte Zeit er nicht. Bauer Pirmin erklärte ein TV-Gerät. Es wird wohl recht
hatte Daniel bei Silvia und Pirmin ihm, warum die Kühe das ma- häufig eingeschaltet sein. Fernmit den Söhnen Kilian (13) und chen. Buchers wollen den Ferien- sehserien und angesagte VideoFabian (15) bestimmt. Auch kindern jeweils etwas bieten, al- spiele benennt der 10-Jährige jeBuchers haben bereits den sechs- lerdings im Rahmen. So, wie sie denfalls in akzentfreiem Englisch.
ten Sommer ein Ferienlcind. Mit es in der schulfreien Zeit auch mit
einer gewissen Routine, aber ihren eigenen Kindern machen Tagesstruktur und weniger Zeit
freudig und gespannt trafen sich würden. So ging es ins SchwimmBuchers und Daniel zum ersten bad oder ins Romooser «ZyberliMal am Bahnhof Luzern. Dort land», auf Entdeckungstour in die
traf der Zug am 25. Juli mit den Napfwälder. Etwas Heimweh hatKindern aus Deutschland ein. te Daniel vor allem während der
Daniel gefällts auf dem Hof ersten Tage. In Deutschland
«Burg». Bei der ersten Gastfami- wohnt er in einem städtischen
lie war er ein Jahr, dann zwei Jah- Wohnblock TV und Videospiele
re bei der nächsten, gerne würde sind ein wichtiger Bestandteil
vor dem Bildschirm
Neu für Daniel ist auch die kla-
re Tagesstruktur bei Buchers.
Denn irgendwann geht es auch
während der Sommerferien
morgens aus dem Bett. Und
sonst hilft Kilian etwas nach. Daniel lächelt.
Am Hilfsprojekt interessierten
er diesmal drei Sommer nach seiner Freizeit, erzählt er unge- Bauernfamilien geben Buchers
die Tipps, sich bewusst etwas
Gastfamilien
Zeit zu nehmen und mögliche
Bucher gibt schon mal spontan
Doppleschwand kommen. Silvia
ihre Zusage und freut sich. Daniel
gesucht
hat allerdings leise Zweifel, ob Armut bedeutet nicht nur, weseine Mutter den Elternbeitrag nig Geld zu haben, sondern
auch im nächsten Sommer wie- auch Ausschluss aus dem sozider aufbringen kann. Mit viel alen und kulturellen Leben soHingabe widmet er sich den alten wie Kontaktarmut. Kovive hilft
Lego-Spielsachen der Bucher- den Kindern und vermittelt die-
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Gefahrenherde auf dem Betrieb
zu beseitigen. Beides komme übrigens auch der eigenen Familie
zugute. «Diesen Mehraufwand
für die Ferienkinder haben wir
nie bereut», bilanziert Silvia
Bucher zum Schluss.
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