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EDITORIAL
Dr. med. Antonius Pollmann
Präsident des ZÄN
Netzwerk
Die Mitglieder eines Verbandes bilden
ein lockeres Netzwerk von Gleichgesinnten. Die Fluktuation in der Mitgliedschaft spiegelt die Einbindung und
Bindungswilligkeit des Einzelnen wider.
Auch das Interesse an den Geschehnissen im Verband und das eigene
Engagement an den Aktivitäten des Verbandes können Ausdruck der Bindung
sein.
Vorstand soll als einheitliche Führungsgruppe die Geschicke des Verbandes
lenken. Eine Opposition wie im Parlament ist innerhalb des Vorstandes nicht
opportun und störend. Ebenso ist Untätigkeit hinderlich, wo jedes Vorstandsmitglied seine Kraft zum Gelingen des
Ganzen einbringen soll. Die Arbeitsweise beruht auf Konsens, der von jedem
Vorstandsmitglied respektiert werden
sollte, andernfalls ist dieses hier fehl am
Platz.
Die größere Runde bildet die Mitgliederversammlung. Hier kommen die zusammen, denen der Verband besonders
wichtig ist, die Interna erfahren wollen,
die Ihre Gedanken vorbringen wollen,
aber auch diejenigen, die Eigeninteressen verfolgen und sie hier durchzusetzen versuchen. Die Kraft der Mitgliederversammlung liegt in der großen
Anzahl der Teilnehmer, die vom Verband
Unvereinbares dann abwenden können.
Auch unter den Mitgliedern sind Netzwerke geknüpft, sei es durch persönliche
Bande, Mitgliedschaft in einer Fachgesellschaft oder sonstigen Vereinigung.
Jedes Vereinsmitglied sollte sich verpflichtet fühlen, an der Mitgliederversammlung teilzunehmen, denn die Mitgliederversammlung ist der eigentliche
Souverän des Verbandes, sie bestimmt
über das Geschehen im Verband. Letztendlich entscheiden die Mehrheitsinteressen der Anwesenden.
Der engste Zirkel formiert sich im
Vorstand eines Verbandes. Er bildet per
Mitgliederauftrag die Kerngruppe, die
der Motor des Verbandes sein soll. Der
In einem Verband, der auch die Funktion
eines Dachverbandes innehat, ist die
Vernetzung zu angeschlossenen oder kooperierenden Fachgesellschaften von
Der immanente Auftrag des Verbandes
ist die Vernetzung. Eine gute Vernetzung
kann ein tragfähiges Geflecht von guten
Beziehungen unter Personen und
Organisationen bilden. Ein Netzwerk
bildet einen höheren Organisationsgrad
und schafft eine breitere Basis für
gemeinsame Interessensvertretung und
Selbstbestimmung. Ein Netzwerk bildet
auch ein Auffangnetz und kann eine
schützende Hülle sein.
Das Ganze ist mehr als die Summe
seiner Teile. Vernetzungen ermöglichen
in allen Bereichen des Lebens einer
Organisationseinheit eine höhere Komplexität und Effektivität. Ohne Vernetzung wäre die Leistung des Nervensystems nicht möglich, könnte ein
Ameisenstaat nicht existieren und ohne
Vernetzung wären unsere sozialen und
kulturellen Errungenschaften undenkbar.
Vernetzungen sind der Mechanismus der
Systeme.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
575
EDITORIAL
besonderer Bedeutung. Deren fachliche
Anliegen und gesundheitspolitische
Ziele unterstützt auch der Verband. Hier
besteht z.T. eine enge Zusammenarbeit,
die bis in die Anfangszeiten des Verbands zurückreichen. Natürlich ist
darauf zu achten, dass die fachlichen
Interessen einer Gesellschaft nicht durch
Fremdinteressen dominiert werden. Hier
ist eine teilweise oder gänzliche Abgrenzung angeraten.
Vernetzungen über die Grenzen des Verbandes hinaus mit anderen Verbänden,
Gesellschaften, Firmen, Institutionen
und Behörden sind erforderlich, um
Ziele zu erreichen. Insbesondere in der
Zusammenarbeit mit anderen Verbänden
und Firmen gilt es, gemeinsame Ziele zu
definieren, sich aber von konträren und
unvereinbaren Interessen abzugrenzen.
Ein Netzwerk kann auch ein Trenngitter
gegenüber Andersartigem und Unvereinbarem sein. Aber es ist keine Mauer,
sondern ein Gitter, das Einblick gewährt
und Durchschlupf zulässt.
Schlussendlich wollen wir etwas Bestimmtes erreichen. Wir erreichen dies
besser im Zusammenschluss mit Personen, Gesellschaften oder Institutionen,
die gleiche Ziele verfolgen. Die stärkste
Form eines Netzwerkes ist, wenn es sich
zu einer Seilschaft formiert.
Dr. Antonius Pollmann
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
576
Dreluso
Inhalt
582
Praxis
Streit um Homöopathie
Homöopathie bleibt Homöopathie!
Stellungnahmen zum Artikel in The Lancet von
IGHH (W. Frase); P. Fischer, London;
EAV (R. Kraßnigg); Arbeitskreis Homöopathie
im ZÄN (M. Hadulla, O. Richter);
DÄGAK (G. Weiss); ECH (T. Nicolai) 582
Am 27. August erschien im Fach-Magazin „The
Lancet“ eine Publikation über Homöopathie. Der
Bericht enthält Vermutungen und Unterstellungen, die
sowohl von der Sensationspresse, aber auch von
ernst zu nehmenden Publikationsorganen leider nur
allzu gerne aufgenommen wurden. Der fatale Urteilsspruch der Autoren lautet: Homöopathie ist gleich
Placebo! Das kann und darf nicht unwidersprochen
bleiben. Aus diesem Grund haben wir einige Experten
um ihre Stellungnahme gebeten und auf den Seiten
582-596 abgedruckt.
Multimodale Behandlungskonzepte
bei Kopfschmerz und Lumbalgie 597
Pilzwirkstoff aus dem Pazifik schützt vor
Gefäßverschluss 600
Articles
Durchatmen und durchschafen 601
Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?
Comparative study of placebo-controlled trials of
homoeopathy and allopathy
Aijing Shang, Karin Huwiler-Müntener, Linda Nartey, Peter Jüni, Stephan Dörig, Jonathan A C Sterne, Daniel Pewsner, Matthias Egger
Summary
Lancet 2005; 366: 726–32
See Comment page 691
Department of Social and
Preventive Medicine, University
of Berne, Berne, Switzerland
(A Shang MD,
K Huwiler-Müntener MD,
L Nartey MD,
P Jüni MD, S Dörig,
D Pewsner MD,
Prof M Egger MD); Medical
Research Council Health
Services Research
Collaboration, Department of
Social Medicine, University of
Bristol, Bristol, UK (P Jüni,
J A C Sterne PhD, Prof M Egger);
Department of Pharmacology,
University of Zürich, Zürich,
Switzerland (S Dörig); and
Practice Brückfeld, MediX
General Practice Network,
Berne, Switzerland (D Pewsner)
Correspondence to:
Prof Matthias Egger, Department
of Social and Preventive
Medicine, University of Berne,
Berne, Switzerland
[email protected]
Background Homoeopathy is widely used, but specific effects of homoeopathic remedies seem implausible. Bias in
the conduct and reporting of trials is a possible explanation for positive findings of trials of both homoeopathy and
conventional medicine. We analysed trials of homoeopathy and conventional medicine and estimated treatment
effects in trials least likely to be affected by bias.
Methods Placebo-controlled trials of homoeopathy were identified by a comprehensive literature search, which
covered 19 electronic databases, reference lists of relevant papers, and contacts with experts. Trials in conventional
medicine matched to homoeopathy trials for disorder and type of outcome were randomly selected from the
Cochrane Controlled Trials Register (issue 1, 2003). Data were extracted in duplicate and outcomes coded so that
odds ratios below 1 indicated benefit. Trials described as double-blind, with adequate randomisation, were assumed
to be of higher methodological quality. Bias effects were examined in funnel plots and meta-regression models.
Findings 110 homoeopathy trials and 110 matched conventional-medicine trials were analysed. The median study
size was 65 participants (range ten to 1573). 21 homoeopathy trials (19%) and nine (8%) conventional-medicine trials
were of higher quality. In both groups, smaller trials and those of lower quality showed more beneficial treatment
effects than larger and higher-quality trials. When the analysis was restricted to large trials of higher quality, the odds
ratio was 0·88 (95% CI 0·65–1·19) for homoeopathy (eight trials) and 0·58 (0·39–0·85) for conventional medicine
(six trials).
Diskussions-Forum
Interpretation Biases are present in placebo-controlled trials of both homoeopathy and conventional medicine. When
account was taken for these biases in the analysis, there was weak evidence for a specific effect of homoeopathic
remedies, but strong evidence for specific effects of conventional interventions. This finding is compatible with the
notion that the clinical effects of homoeopathy are placebo effects.
Introduction
Homoeopathy is a widely used but controversial
complementary or alternative therapy.1–3 The basic
premise is that like is cured by like (similia similibus
curentur)—diseases can be treated by substances that
produce the same signs and symptoms in a healthy
individual.4,5 The preparation of remedies involves serial
dilution, commonly to the extent that no molecules of
the original substance remain, and vigorous shaking
between dilutions (potentisation). During this process
information is thought to be transferred from the diluted
substance to the solvent,6 which in the light of current
knowledge seems implausible. Many people therefore
assume that any effects of homoeopathy must be nonspecific placebo effects.7
Bias in the conduct and reporting of trials is a possible
explanation for positive findings of placebo-controlled
trials of both homoeopathy and allopathy (conventional
medicine).8,9 Publication bias is defined as the
preferential and more rapid publication of trials with
to affect small than large studies; the smaller a study, the
larger the treatment effect necessary for the results to be
statistically significant, whereas large studies are more
likely to be of high methodological quality and published
even if their results are negative. We examined the
effects of homoeopathy and conventional medicine
observed in matched pairs of placebo-controlled trials,
assessed trial quality and the probability of publication
and related biases, and estimated results of large trials
least affected by such biases.
Methods
Literature search and data sources
P. Schweitzer: Der Biofeldtest –
Ansätze für Diagnose unf Therapie der chronischen
Krankheiten 602
We updated a previous comprehensive search for
placebo-controlled trials of homoeopathy, which covered
publications up to August, 1995.12 We searched
19 electronic databases, including specialised
homoeopathic and complementary-medicine registries,
covering the period from 1995 to January, 2003:
MEDLINE, Pre-MEDLINE, EMBASE, DARE, CCTR,
602
Der Biofeldtest
Messungen mit Nosoden, Organpräparaten und weiteren Substanzen haben ergeben: Chronische Krankheiten werden durch bestimmte Belastungsfaktoren
verursacht – durch subtile Wirkung von Feldern,
Giften und Mikroben. Diese Faktoren wirken subklinisch und sind daher mit schulmedizinischen Testund Labormethoden nicht zu erfassen. Wie in der Arbeit von Dr. P. Schweitzer auf Seite 602 dargestellt,
eröffnet der Biofeldtest neue Möglichkeiten in
Diagnose und Therapie, die wir in dieser Ausgabe der
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin gerne zur Diskussion stellen.
RES D10
„Metastasen“
H-Dipol schwingt vertikal
über der Blutprobe
Organpräparat
Originalarbeiten
A. Diemer: Borreliose und FSME 611
W. R. G. Silva et al.: The ultra high dilution and
its virtual structures 618
H. Heine: Arteriosklerose –
Schicksal des Menschen – Teil II 624
„Metastasen“
H-Dipol schwingt vertikal
über der Blutprobe
„Befund“
H-Dipol schwingt nicht
vor der Blutprobe
Blutprobe
„maligner Befund“
H-Dipol schwingt vertikal
unter der Blutprobe
Blutprobe
„maligner Befund“
H-Dipol schwingt vertikal
unter der Blutprobe
Titelbild: Ernährungstherapie (Foto: Christian Bäck)
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
578
Inhalt
Aus dem ZÄN
611
(Muster-) Kursbuch Naturheilverfahren der
Bundesärztekammer 631
Borreliose naturheilkundlich
behandeln
ZÄN – Termine, Kurse, Kongresse 634
Von den durch Zecken übertragenen Krankheiten
spielen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
und die Borreliose eine besondere Rolle im medizinischen Alltag. Während die FSME nach wie vor eine
seltene Erkrankung ist, kommt der Borreliose die weitaus größere Bedeutung zu. In den letzten Jahren sind
naturheilkundliche Diagnostik- und Therapieregimes
als Alternative oder
Ergänzung zur üblichen Antibiotikatherapie entwickelt worden,
die in der Arbeit von A.
Diemer
vorgestellt
werden.
DÄGfA – Termine, Kurse, Kongresse 635
EAV – Termine, Kurse, Kongresse 636
Ernährungstherapie
Ernährung beim „Zappelphilipp-Syndrom“ 638
KLEINANZEIGEN
643
BUCHBESPRECHUNGEN
IMPRESSUM
618
644
645
Wirkmechanismus homöopathischer
Medikamente
Der mögliche Wirkmechanismus homöopathischer
Arzneimittel wird nach wie vor kontrovers diskutiert. In
der vorliegenden Arbeit auf Seite 618 von Walmir
Ronald Guimarães Silva et al. wird nach Analyse
mehrerer experimenteller Grundlagen-Arbeiten die
Quanten-Mechanik als beste Diskussions-Basis auf
diesem Gebiet gewählt. Die Autoren präsentieren
eine mathematische Darstellung verschiedener
Gleichungen, die einen möglichen Mechanismus
innerhalb der Relation „Gelöster Stoff – Lösungsmittel“ beschreiben.
ϕn (x) =
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→→→
→→
H (q;Q) = H (q;Q) + νint
Der ZÄN vertritt die Methoden der Naturheilverfahren und die Verfahren seiner angeschlossenen Gesellschaften. In der Ärztezeitschrift
für Naturheilverfahren stellt er darüber hinaus neue Verfahren vor
bzw. Anschauungen und Meinungen zur Diskussion.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
579
→→→
H (q;Q) Ψ (n;q;Q) = EΨ (n;q;Q)
Praxis
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 8/2005
Homöopathie als
Erfahrungsheilkunde
von Hans-Werner Lüdke
„Jeder Tag, an dem ein zugelassenes wichtiges Medikament den Patienten nicht zur
Verfügung steht, ist ein Tag zuviel.“
(ANDREAS BARNER vom Verband der
forschenden Arzneimittelhersteller – Zitat
aus der Zeitschrift „Der Kassenarzt“, Nr.
40/41, Oktober 2002, S. 18)
Auch wenn ANDREAS BARNER hierbei nur
an neuentwickelte allopathische Medikamente gedacht hat, gilt dieses genau so
auch für homöopathische, von welchen ja
sehr viele noch nicht oder leider heute
nicht mehr verfügbar sind. Viele dieser
Medikamente könnten sehr wichtig sein,
denn auch eines von diesen kann für
manche Patienten das einzige Heilmittel
sein.
Da man ganz besonders bei Kindern und
Tieren davon ausgehen kann, dass bei
ihnen der Glaube an die Medizin keine
Rolle spielt, aber gekonnt gewählte Mittel
auch bei diesen zuverlassig hilfreich sind,
habe ich in meinem Buch „Nosoden und
Begleittherapie“ bevorzugt solche Fallbeispiele ausgewählt.
HANS-WERNER LÜDKE hatte ja schon im
Deutschen Ärzteblatt, Jg. 100, Heft 3, vom
17. Januar 2003 über die Homöopathie
unter der Überschrift „Ein fruchtbarer,
kein furchtbarer Irrtum“ in einer Zweitüberschrift gefordert: „Will man die lange
Erfahrung der Homöopathie nutzen, müssen unwirksame Arzneien eliminiert werden, die aufgrund magischer Vorstellungen
oder falscher Annahmen in die materia
medica homoeopathica aufgenommen
wurden.“ Der vom Verfasser nun im Diskussions-Forum in der ÄfN ähnlich wieder
aufgestellten Behauptung, dass zwei Drittel der homöopathischen Medikamente
nicht wirken würden, muss auf das Entschiedenste widersprochen werden.
Mir sind in dem halben Jahrhundert, in
welchem ich mich schon in Theorie und
Praxis mit der Homöopathie auseinander
gesetzt habe, noch keine Arzneien begegnet, von denen ich mir erlauben würde,
sie generell als unwirksam zu bezeichnen.
Auch keine, die aufgrund magischer Vorstellungen oder falscher Annahmen in die
„materia medica homoeopathica“ aufgenommen worden wären, sondern nur
richtig oder falsch gewählte, und kein
Mittel, das am falschen Platz eingesetzt
wird, kann seine gute Wirksamkeit zeigen,
auch kein allopathisches. Nur homöopathische Mittel richten, wenn sie falsch
gewählt worden sind, wenigstens so gut
wie keinen Schaden durch unerwünschte
Nebenwirkungen an.
Niemand ist so kompetent, dass er berechtigt wäre, irgendeines der Mittel der
„materia medica homoeopathica“ generell
als unwirksam erklären zu dürfen!!! Wenn
uns jemand ein Stück Eisen gibt und sagt,
dass dieses ein Magnet sei, wir aber kein
weiteres Stück Eisen und auch kein Stück
Nickel, Kobalt oder Mangan in der Nähe
haben, an welchem wir seine magnetischen Eigenschaften testen können, so
mögen wir wohl die magnetischen Eigenschaften des übergebenen Stückes bezweifeln, sind aber nicht berechtigt, solche
zu bestreiten und den Geber als Betrüger
zu beschimpfen, bevor wir seine magnetischen Eigenschaften nicht wirklich mit
einem anderen Eisenstück testen konnten.
Zweifellos gibt es noch viele Mittel, die
mir nur dem Namen nach bekannt oder
noch ganz unbekannt sind, aber es vergeht
kaum eine Woche, in der ich nicht Mittel,
welche ich im Lauf meiner bisherigen
Praxis noch nie vorher gebraucht habe,
benötigen würde. Heute vergeht leider
kaum noch ein Tag, an dem ich für Patienten dringend Mittel benötigen würde,
welche aufgrund der verfehlten Arzneipolitik nicht mehr im Handel sind.
Der homöopathische Arzneischatz gleicht
einem Schlüsselkasten mit wohl mehr als
3.000 verschiedenen Schlüsselformen,
wobei jede Form noch in verschiedenen
Größen und Längen vorhanden ist. Dem
gegenüber gleichen die zur Zeit schon
über 6 Milliarden Erdenbürger und möglichen Patienten ebenso vielen Häusern
mit ihren durch verschiedenste Schlösser,
Riegel und Ketten verschließbaren Türen.
Sind sie verschlossen und man muss
dringend hinein, so ist es natürlich das
beste, wenn man die jeweils genau passenden Schlüssel hat. Diese zu finden ist
die Kunst des Meisters vom Schlüsseldienst – das richtige Mittel zu finden ist
die Kunst des Homöopathen. Einen Dietrich, der alle einfachen Schlösser sperren
kann, gibt es in der Schlosserei, aber kein
Allheilmittel in der Medizin.
Auch wenn Sie hunderttausend Schlüssel
hätten, wäre Ihr Schlüsselkasten sicher
noch nicht vollständig bestückt und so
gäbe es immer noch viele Schlösser zu
denen Ihnen der passende Schlüssel in
ihrem Kasten noch fehlt. Aber wenn Sie
ein Schlossermeister sind, können Sie so
manchen fehlenden Schlüssel selbst neu
anfertigen und so Ihren Schlüsselkasten
langsam vervollständigen. Nur leider
wurde das Aufsichtsamt ermächtigt, Ihren
Schlüsselkasten zu kontrollieren und
dieses hat Ihren Schlüsselkasten als zu
schwer befunden, weshalb Sie heute alle
in der letzten Zeit neu angefertigten
Schlüssel wegwerfen müssen und auch
noch alle alten, von denen Sie nicht nachweisen können, dass Sie diese schon
einmal gebraucht haben. Jetzt auch noch
neue Schlüssel hinzuzufügen wird schon
gleich nicht mehr gestattet, es sei denn, Sie
könnten beweisen, dass bestimmte Türen
mit diesen neuen Schlüsseln geöffnet
werden können, noch bevor Sie solche
angefertigt haben.
Und so ist es auch in der Homöopathie,
das vorhandene Angebot an Mitteln in der
Materia medica ist noch lange nicht vollständig; man trifft immer wieder auf
Patienten gegen deren Leiden kein Mittel
in der materia medica homoeopathica zu
finden ist, weil das passende noch nicht
entdeckt worden ist, oder weil es heute
dieses leider schon vielfach nicht mehr
gibt, weil nahezu allem, was in der
Homöopathie in den letzten 50 Jahren neu
entdeckt worden ist, die weitere Registrierung verweigert oder deren Bereitstellung
durch nicht mehr bezahlbare bürokratische
Auflagen unmöglich gemacht wurde.
Da neue homöopathische Mittel nur in der
Praxis erforschbar sind, ist die gesamte
Forschung auf diesem Gebiet lahmgelegt,
wenn diese gar nicht erst hergestellt
werden dürfen?
Dazu ein Fallbejapiel, das bedenklich
machen sollte:
Die Patientin: Schwester R. (K. P.), die am
09.01.1992, damals knapp 54-jährig, in
meine Behandlung kam, war im Mai 1991
an einem Meningeom operiert worden.
Am 25.11.91 erlitt sie einen epileptiformen Anfall. Bei der anschließenden
stationären Untersuchung konnte aber
kein Rezidiv gefunden werden. Trotzdem
hatte sie seit diesem Anfall dauernd Zustände von Unsicherheit und Druckgefühl
im Kopf ähnlich dem, was man einen
prae-epileptischen Aurazustand nennt, nur
dauerhaft, weshalb die behandelnden
Neurologen ihr schon Carbamazepin verordnen wollten. Aber sie wollte zuvor
noch einen Versuch mit einer alternativen
Behandlungsart machen und war deshalb
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
580
Praxis
am 09.01.1992 zu mir gekommen. Nachdem auch bei mir die Nosode Meningeom
nicht zu testen war, was aber nur besagt,
dass diese Nosode zu jenem Zeitpunkt
nicht anwendbar war, aber das Vorhandensein eines Meningeoms nicht ausschließen kann, suchte ich in der Angebotsliste der DHU nach einem passenden
Homöopathikum und fand es in Solanum
arrebenta D12, wovon sie täglich eine
Tablette nehmen sollte. Das Mittel hatte
ich noch nie vorher gebraucht. Auch ist es
in keinem mir bekannten Buch erwahnt.
Schon nach der Einnahme der ersten
Tablette von Solanum arrebenta D12
hörten ihre Beschwerden auf. Zwei Wochen später wunderten sich die mitbetreuenden Neurologen, dass ihr EEG-Befund
nun völlig normal geworden war.
Als sich die P. am 26.06.92 wieder vorstellte, war sie, von einer geringen Neigung zu Wadenkrämpfen abgesehen, völlig beschwerdefrei.
Am 16.07.92, als die 200 Tabletten enthaltende Packung dem Ende zuging, hatte
ich ihr aufgrund meiner Testung Solanum
arrebenta D12 weiter verordnet. Leider
war dieses aber inzwischen von der DHU
aus dem Handel genommen worden, da es
wenig bekannt ist und wohl nur selten verordnet wurde. Wegen der hohen Registrierungsgebühren von 2.300 DM pro Darreichungsform konnte es ja von der Fa. nur
mehr mit sicherem Verlust auf Lager gehalten werden. Die Apotheke versuchte es
auch bei allen anderen ihr bekannten
europäischen Firmen, leider vergebens.
Zwar ging es der Patientin nach Ausgehen
des Präparates noch mehrere Monate gut,
doch merkte sie bald, dass ihr das Mittel
fehlte und sie langsam wieder unsicherer
wurde, bis sie schließlich am 17.10. 1993
wieder einen epileptiformen Anfall erlitt.
Dem war auch mit sonstigen homöopathischen Mitteln, die sich bei epileptiformen Anfällen anderer Patienten bewährt hatten, wie z.B. Helleborus foetidus,
Agaricus oder Hyoscyamus, nicht mehr
beizukommen. So nahm sie das von den
Neurologen verordnete Carbamazepin,
was ihr jedoch auch keinerlei Hilfe, sondern nur Nebenwirkungen bescherte.
Schließlich hat man festgestellt, dass nun
ein Gliom gewachsen war, welches ope-
Quiris
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
581
riert werden musste. Die Patientin wurde
jedoch nach dieser Operation nie wieder
arbeitsfähig.
Aus dem Verlauf dieses Falles könnte geschlossen werden, dass durch Solanum
arrebenta D12 das Wachstum eines
Glioms gestoppt worden ist. Leider kann
der Frage, ob diese Wirkung auch in
anderen Fällen zu ähnlichen Erfolgen
führen würde, nicht nachgegangen werden, da mangels Substanz hier jede
weitere Forschung unmöglich gemacht
worden ist.
Freilich gibt es einzelne Mittel, die auch
mir jetzt überflüssig erscheinen, wie z.B.
Cina aus der auf salzigen Böden wachsenden Beifuß-Art Artemisia Cina, weil
das aus dem Salz-Beifuß (Artemisia maritima) gewonnene Präparat Santoninum
dieses vollständig ersetzen kann und ihm
eindeutig überlegen ist; zeitweilig war es
sogar für einen der umgehenden GrippeTypen das optimale Mittel (s. Geniusepidemicus-Kalender in meinem Buch
„Nosoden und Begleittherapie“).
Peter Cornelius, Arzt für Allgemeinmedizin, 82269 Geltendorf
Praxis
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Articles
726
691
Homöopathie bleibt Homöopathie
Stellungnahmen zum Artikel in The Lancet
Shang A et al. Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of
placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. Lancet 2005; 366: 726–3
Stellungnahme der IGHH
Dr. med. W. Frase
Am 27. August erschien im Fachmagazin The Lancet eine Publikation
über Homöopathie. Der Bericht enthält Vermutungen und Unterstellungen, die sowohl von der Sensationspresse, aber auch von ernst zu nehmenden Publikationsorganen begierig
aufgenommen wurden, lautete der
fatale Urteilsspruch der Autoren doch:
Homöopathie = Placebo!
Das Magazin scheut auch nicht vor
einem unqualifizierten Angriff auf
komplementär tätige Ärzte zurück.
Doch was steht nun wirklich in dem
Magazin? Wer sich mit den Fakten
genauer auseinander setzt, erkennt
schnell, dass The Lancet mit seinen
pauschalen Angriffen weit über das
Ziel hinaus geschossen ist.
Sicherlich sind die Mitglieder der
„Internationalen Gesellschaft für
Homöopathie und Homotoxikologie
Dr. med. Werner Frase
Arzt für Allgemeinmedizin /
Naturheilverfahren,
Vizepräsident der Internationalen
Gesellschaft für Homöopathie und
Homotoxikologie e.V. (IGHH)
Postfach 10 02 64
76483 Baden-Baden
(IGHH)“ von diesen Angriffen direkt
betroffen. Dennoch müssen wir eines
festhalten: Die Mitglieder der IGHH
sind vorurteilsfreie Ärzte, für die
Therapie vor allem eines leisten muss
– nämlich helfen. Dies kann auf
allopathischem, aber auch auf homöopathischem Weg sein. Gerade die
Vielfalt der wissenschaftlichen Meinungen und Erfahrungen ist doch die
Grundlage des Fortschrittes in der
Medizin. Voraussetzung für eine konstruktive Diskussion sind jedoch Fairness und Transparenz. Beides ist im
vorliegenden Fall der The LancetPublikation nicht erkennbar. Dies ist
auch der Grund, weshalb wir uns auf
diesem Wege an unsere Mitglieder,
aber auch an alle anderen betroffenen
Kollegen wenden. Gerade um diese
Transparenz zu schaffen.
Als zentrale Publikation wird in
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
582
Duopharm
Praxis
The Lancet eine Metaanalyse von
EGGER et al. präsentiert. Diese Studie
ist Insidern längst bekannt. Hatte sie
doch vor Wochen maßgeblich die Entscheidung begründet, ein Schweizer
Kassenerstattungsmodell für komplementäre Heilverfahren zu beenden.
In dieser Metaanalyse wurden zunächst 110 homöopathische und 110
allopathische placebokontrollierte
Studien beurteilt. Interessant dabei
war, dass eine Beurteilung der gesamten Daten aller 220 Studien zunächst ein positives Ergebnis für
Homöopathika ergeben hatte, sowohl
unter dem Gesichtspunkt der Wirksamkeit als auch unter dem Aspekt der
Wirtschaftlichkeit.
Für die endgültige Aussage der
Analyse wurden jedoch nur 8 homöopathische und 6 allopathische Studien
verwendet! Welche Studien letztlich
ausgewählt wurden und warum, wird
uns vom Autor nicht verraten, ebenso
wenig wie die zugrunde liegenden
Bewertungskriterien. Dies ist absolut
unwissenschaftlich und es liegt die
Vermutung nahe, dass hier hauptsächlich politisches Kalkül beteiligt
war! Wie anders ließe es sich sonst
erklären, dass ausgerechnet The Lancet
diese wissenschaftlich zweifelhafte
Aussage publiziert?
Metaanalysen sind ein geeignetes
Instrument, um verschiedene Studien
gleicher Thematik und Anlage zu
verdichten, um so zu präziseren Aussagen zu kommen, als es eine Einzelstudie vermag. Allerdings ist dabei
wichtig, dieses Instrument in seiner
Aussagefähigkeit nicht zu überstrapazieren. Insgesamt liegt eine Reihe von
publizierten Metaanalysen vor, die die
Wirksamkeit der Homöopathie bestätigt haben. Darunter auch eine, die
von LINDE et al. 1997 in The Lancet (!)
veröffentlicht wurde.
Die Wirksamkeit der Homöopathie wird aber auch durch eine über
zweihundert Jahre lange Erfahrung
sowie durch therapeutische Erfolge an
sicher inzwischen Milliarden von
Patienten belegt. Auch die Wissenschaft ist – entgegen landläufiger
Meinung – integraler Bestandteil der
Homöopathie geworden. Beispielsweise sind auf diesem Fundament
auch neuere Formen der Homöopathie
entstanden, wie die durch die IGHH
vertretene Homotoxikologie, ursprünglich von Dr. HANS-HEINRICH
RECKEWEG (1905-1985) entwickelt.
Auch sehr wissenschaftlich orientierte Ärzte kommen in der Homöopathie inzwischen auf ihre Kosten.
Klinische Studien und Ergebnisse aus
der Grundlagenforschung untermauern
die Wirksamkeit der Homöopathika!
Diese Studien sind in international renommierten Fachzeitschriften erschienen, wie Cancer, Head and Neck
Surgery, European Heart Failure,
Microvascular Research, Inflammation Research, Clinical & Developmental Immunology. All dies wäre für
die Autoren des The Lancet-Beitrages
auch recherchierbar gewesen. Die
IGHH findet es deshalb völlig unverständlich, dass The Lancet nun aufgrund einer einzigen und zweifelhaften Metaanalyse global behauptet,
dass Homöopathie nicht wirksam sei!
Eine weitere Ungereimtheit bietet
in derselben Ausgabe der Beschuss
der WHO. Diese habe sich „schuldig“
gemacht, an einem Report zu arbeiten,
dessen vorab bekannt gewordener
Entwurf eine positive Bewertung der
Homöopathie in Aussicht stellt. The
Lancet kritisiert dies pauschal. Was
hat das mit Wissenschaft zu tun, was
hat das überhaupt in einem Wissenschaftsmagazin zu suchen? Also doch
nur ein Politikum?
Mit aller Deutlichkeit verwahrt
sich die IGHH gegen die Unterstellung im Editorial derselben Ausgabe, dass wir Ärzte mit der Homöopathie eine wirkungslose Methode anwenden. Dies vor allem, um Patientenwünsche zu erfüllen, um den Zeitgeist
zu bedienen. Das ist absolut haltlos
und inakzeptabel und entbehrt jedweder Kollegialität. Homöopathie in
all ihren Facetten ist und bleibt eine
etablierte und inzwischen vielfach
wissenschaftlich untermauerte Therapiemethode. Die IGHH steht dafür!
Dr. Peter Fisher
Clinical Director Royal
London Homoeopathic
Hospital
There is a strong suspicion that The
Lancet results are being spun. The
press release refers to 220 trials (110
of homeopathy, 110 of conventional
medicine), but does not mention that
the conclusion about homeopathy
being only a placebo is based on just 8
trials. It is astonishing that the article
says next to nothing about these 8
trials, we don’t know which trials they
were (they are not referenced – this
may be in the web appendix, not clear,
will try to dig out tomorrow), they
don’t tell us how many patients were
included, what the diagnoses were, or
indeed anything about them, except
that ‘When the analysis was restricted
to the larger trials of higher reported
methodological quality’, the results
became non-significant. This is all the
more remarkable because they did a
detailed analysis of all 220 trials for
quality (which was superior in the
homeopathy trials, table 2), so why
don’t they tell us what the global
result for efficacy was? What was the
quality cut off point that yielded 8
homeopathy and 6 conventional
medicine trials? And how was it
selected? How large is ‘larger’?
There are also big questions about
the study quality criteria which were
based on 4 criteria of ‘internal
validity’, 3 of which refer to blinding
and randomization (these are generally accepted as criteria of internal
validity), but give a very poor picture
of real world validity. Basically this
means that these studies measured
what they purported to measure, but
what they purported to measure may
have been meaningless. The classic
example is the WHITE and ERNST
asthma trial published in Thorax,
which purported to show that homoeopathy had no effect on quality of life
scores. As we and others showed conclusively this was nonsense, there was
a ceiling effect – ie the values were
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
584
Staufen
Praxis
normal when the children entered the
study, so how could they improve?
But this trial would score high for
internal validity and I suspect it is one
of the 8, though I don’t know for sure
since they don’t give the references.
Don’t take any notice of those
fancy graphs – a load of statistical
sophistry, demonstrating only the well
known fact that high-quality trials are
less likely to be positive than low,
although there are some technical
points one could make.
My bullet points:
Strong suspicion that results are
being spun. Much trumpeted conclusion about placebo based not on
220, but 8 trials.
No information about which trials
these were, or what cut off point
for ‘high-quality’ was. In any case
serious problem with definition of
high quality.
All 3 comprehensive metaanalyses (including one they don’t
reference – CUCHERAT M, HAUGH
MC, GOOCH M, BOISSEL J-P.
Evidence of clinical efficacy of
homeopathy. A meta-analysis of
clinical trials. Eur J Clin Pharmacol (2000) 56: 27-33), are positive.
These 3 were transparent and fully
referenced. This report is opaque:
which 8 studies, what quality cut
off point?
Stellungnahme der EAV
Dr. med. R. Kraßnigg
Jeder einzelne Mensch ist im Universum mit seiner genetischen Ausstattung und seinem psychisch und
körperlich belastendem Lebenslauf
ein einzigartiges Wesen. Im mechanistischen Medizinmodell muss man bei
einer Erkrankung „nur“ an der richtigen „Schraube“ drehen und schon
stellt sich in der verstellten Maschinerie des Körpers Gesundheit ein. Die
Frage ist scheinbar lediglich, mit welchem Werkzeug soll gedreht werden?
Auch wenn an dieser Stelle empfind-
liche Bereiche wie Psyche, Persönlichkeit, Bewusstsein u.Ä. nicht näher
betrachtet werden, so ist es dennoch
jedem Laien verständlich, dass ein
passender Schraubenzieher besser
wirkt als ein zu großes oder zu kleines
Werkzeug. Die komplementären und
alternativen medizinischen Richtungen versuchen, einen individuell optimal passenden „Schraubenzieher“ zu
finden, die Homöopathie in ihren
diversen Formen wie Isopathie,
Nosoden, potenzierte Organpräparate
hat sich hier als therapeutisches Hilfsmittel seit 200 Jahren überaus wirkungsvoll bewährt.
Dr. med. Richard Kraßnigg
Facharzt für Allgemeinmedizin,
Homöopathie, Präsident der
Internationalen Medizinischen
Gesellschaft für Elektroakupunktur
nach Voll e.V.
Bitzer Berg 20
53819 Neunkirchen-Seelscheid
Ca. 120.000 Ärzte praktizieren in
Europa in diesem Sinne naturheilkundlich und betreuen dabei ca. 110
Millionen Patienten, die meist für die
entstehenden Kosten selbst aufkommen, weil sie erfahren mussten, dass
eine nichtindividualisierte Medizin
ihnen in einigen wichtigen Bereichen
ihrer Gesundheit nicht ausreichend
helfen kann. Dafür gebührt ihnen größter Dank, denn ohne diese „Finanzspritze“ wäre das Gesundheitssystem
in Deutschland schon längst zusammengebrochen.
Die Individualität entzieht sich
einer gesamtstatistischen Bewertung.
Das ist für jeden Arzt eine Binsenweisheit und tägliches Brot. Alle
Therapien müssen dem jeweiligen
Patienten angepasst werden. Die
Aussage, dass ein Medikament in
65 % aller Fälle wirkungsvoll ist, hilft
dem Patienten nur sehr eingeschränkt
– eine Vielzahl anderer Parameter ist
zusätzlich zu berücksichtigen. Dennoch wird durch „wissenschaftliche
Beurteilungen“ immer wieder versucht, sich dem Individuum durch
Statistiken zu nähern.
Gerade die Pharmafirmen haben in
den letzten Jahren viel Lehrgeld zahlen müssen und müssen es immer
noch, weil sie den Statistikern zu sehr
vertrauten. Was für den einen Patienten hilfreich ist, kann den anderen
umbringen – wie kann ich jedoch
beide auseinanderhalten? Leider wird
nicht versucht, dieser Frage intensiv
nachzugehen, statt dessen bemüht
man sich, die zutreffende Aussagekraft der Statistik zu beweisen.
Die Statistikbeweisführung hat
diverse Spielarten hervorgebracht, die
hier Praktizierte nimmt eine „Spitzenstellung“ ein.
Bisher war es u.a. üblich, aus einer
Menge an („schlechten“) Statistiken
eine Zusammenfassung zusammenzufügen, die dann als neue („gute“)
Statistik eine höhere Aussagekraft
erlangen sollte. Das Ergebnis dieser
Metamorphose nannte man Metastatistik. Bei dem hier praktizierten
Vorgehen ließ man einfach aus einem
vorgegebenen Pool die Statistiken
herausfallen, die nicht ins Konzept
passten. Das machte man so lange, bis
das angestrebte Ergebnis erreicht war.
Die Statistik hat einerseits recht und
die Fronten im schwelenden „Methodenkrieg“ sind erneut klar erkennbar.
CHURCHILL hat es bereits auf den
Punkt gebracht: „Ich glaube nur der
Statistik, die ich selber gefälscht
habe.“
In den EAV-Praxen sammeln sich
seit 50 Jahren vorwiegend Patienten,
die seit vielen Jahren, in denen sie das
etablierte Gesundheitssystem finanziell erheblich belastet haben, unter
gesundheitlichen Problemen leiden.
Sie gelten als austherapiert und wur-
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
586
Mucos
Praxis
den durch die „wissenschaftliche“
Medizin aufgegeben. Das EAV-Konzept der hochindividualisierten Suche
nach multikausalen Krankheitsursachen und ihre entsprechende Therapie vorzugsweise mittels Homöopathika, Isopathika, Nosoden und
homöopathisierten Organpräparaten
führt bei diesem „schlechtesten
Patientengut“ dennoch zu erstaunlichen und unvermuteten Erfolgen.
Die immer wieder geäußerte Behauptung, dass hier die Erwartungshaltung des Kranken einerseits, sowie
die intensive Diagnosefindung und
Therapie unter Zuhilfenahme von
beeindruckender Technik andererseits
(Placeboeffekt) zum Ziel führte, ist an
Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die winzige Messapparatur
der EAV-Ärzte und ihre archaisch
anmutende Testampullensammlung,
mit denen sie 1-3 Stunden an einem
Patienten „herumhantieren“, steht in
keinem vergleichbaren Verhältnis zum
Aufwand der „wissenschaftlichen“
Medizin. Hier haben die gleichen
Patienten in Praxen, Diagnosezentren,
Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen teilweise Wochen und Monate
an Aufmerksamkeit und Zuwendung
ohne Erfolg erhalten. Sie wurden mit
dem Geruch nach Desinfektionsmitteln und Chemikalien aller Art beeindruckt. Den ausufernden Maschinenpark vom Endoskop bis zum Magnetresonanztomographen haben sie ebenso am eigenen Leib bewundern können, wie Chefarztvisiten in der Inszenierung von Großereignissen und
die Achtung gebietenden wechselnden
Auftritte von „Halbgöttern“ in weiß,
grün oder blau – je nach Spezialistenrichtung. Ein Schamane vor seinem
Feuer mit seinen Knöchelchen, die er
in die Asche zu werfen pflegt und danach seine Voraussagen tätigt, kann
vor so viel Nutzung aller Sinne zum
Zwecke der Selbstdarstellung (oder
auch anderer Notwendigkeiten) nur
vor Neid erblassen.
Die Akupunktur kann inzwischen
die Existenz ihrer „wissenschaftlich“
bezweifelten Meridiane fotografieren.
Mittels Kristallisationsbilder ist es
möglich, die ordnende Kraft von
Homöopathika gleichermaßen fotografisch zu dokumentieren – hartgesottene „Wissenschaftler“ zweifeln
immer noch an dem, was sie vor ihren
Augen sehen. Ist ihnen noch zu
helfen?
Wann fangen wir endlich an, mit
Nachdruck nach den wirklich wichtigen medizinischen Zusammenhängen zu forschen?
Warum verwenden wir Statistik
nicht nur in den Bereichen, wo sie in
diesem Sinne „nutzbare“ Aussagen
liefern und befördern den Rest dorthin, wohin er gehört, – in den Mülleimer der Geschichte?
Gegendarstellung des
Arbeitskreises Homöopathie
im ZÄN
Das renommierte britische MedizinFachjournal „The Lancet“ verkündet
in der Ausgabe vom 27. August 2005
das „Ende der Homöopathie“. Das im
Lancet publizierte Ergebnis fußt auf
einer Homöopathie-Studie, die im
Rahmen des Programms Evaluation
Komplementärmedizin (PEK) unter
der Leitung von Professor MATTHIAS
EGGER vom Institut für Sozial- und
Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern durchgeführt wurde.
Diese Studie – eine Metaanalyse
aus vorangegangenen Studien –
kommt zum Schluss, die Wirkung von
Homöopathie beruhe auf dem
Placebo-Effekt. Im Editorial gibt das
Lancet den Ratschlag, Ärzte müssten
mit den Patienten ab heute über den
„Mangel an Wirkung“ Klartext spre-
Dr. med. Olaf Richter
Facharzt für Kinderheilkunde,
Kinderneurologie, Homöopathie
Wetzlarer Straße 19
35510 Butzbach
chen. Und dezidiert fragt der Sozialmediziner M. EGGER: „Darf ich als
Arzt einem Patienten guten Gewissens
zu einer Behandlung raten, von der ich
jetzt endgültig weiß, dass sie objektiv
keine Wirkung hat?“ [Spiegel 35/
2005].
Anlass zu der o.g. Lancet-Publikation dürfte ein vor Kurzem bekannt
gewordener Entwurf eines WHOReports gewesen sein, der der Homöopathie ein zu gutes Zeugnis ausstellt.
Gegendarstellung von unserer
Seite
Dr. med. Michael Hadulla
Facharzt für Kinderheilkunde,
Psychotherapie, Homöopathie
Heiliggeiststraße 9
69117 Heidelberg
Studien zum „endgültigen Ende der
Homöopathie“ sind so alt wie die
Homöopathie selbst – also über 200
Jahre. Zum Beispiel CONSTANTIN
HERING (1829), der von dem Privatdozenten Dr. ROBBI beauftragt wurde,
eine Abhandlung über den „Irrweg“
der Homöopathie zu schreiben. Der
Zufall wollte es, dass sich HERING
während seiner Materialsammlung
zum Angriff auf die Homöopathie
eine Sektionsverletzung (Phlegmone
mit septischen Fieber) zuzog, die sich
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
588
Caravaggio „Bekehrung Pauli”,
1601, S. Maria del Popolo, Rom
hochgradig entzündete. Eine homöopathische Gabe (Arsenicum album
C30) bewahrte HERING jedoch vor
einer Amputation seines Armes und so
wurde er zu einem treuen Vertreter der
Homöopathie. Spontanbericht von C.
HERING hierzu: „Ungläubig nahm ich
den Tropfen, abends … war davon den
anderen Tag viel besser und nach einer
Woche hergestellt. Auch frei für
immer von Unglauben“ Später wurde
er dann der Begründer der Homöopathie in Amerika.
Ein weiteres Beispiel finden wir
bei COMPTON BURNETT, einem der Altmeister unter unseren Homöopathen.
Er hat in seiner Publikation „50
Gründe ein Homöopath zu werden“
im ersten Grund seine eigene Erfahrung dargelegt: Er hatte eine ausgeprägte Pleuritis (= Brustfellentzündung) mit schwersten neuralgischen
Schmerzen über Jahre hinweg. Alle
Therapieversuche, die ihn durch ganz
Europa reisen ließen und alles Kuren
brachten ihm kein Erfolg. Dann fand
er zufällig in einem Homöopathiebuch
seine Symptome, nämlich unter dem
Arzneimittelbild von Bryonia aufgelistet: Eine einzige Gabe von Bryonia
hat ihn dann für immer von den jahrelangen Schmerzen befreit.
Nicht nur CONSTANTIN HERING und
Müller/Göppingen
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
589
Praxis
COMPTON BURNETT, sondern auch
viele praktisch arbeitende Ärzte aus
unseren Tagen haben hierbei eine Art
Damaskus-Ereignis erlebt, sind also
wie der glühende Christenverfolger
SAULUS zum geläutertem PAULUS geworden – wie auch die Verfasser dieser Gegendarstellung selbst, – die es
dann gelernt haben, in der Homöopathie ihre wundervollen Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen zu
erkennen.
Zahlreiche neuere Studien bis in
unsere Tage wie die von KLEIJNEN
(1991), BOISSEL (1996) und LINDE
(1997), die in international, renommierten British Medical Journal und
auch im oben zitierte Lancet erschienen sind, bescheinigen der Homöopathie im Gegensatz zu der o.g.
Egger-Studie eine positive Heilwirkung, die über einen PlaceboEffekt hinausreicht.
Was kritisierten wir an der oben genannten Egger-Studie im Einzelnen?
Erstens
Zunächst die beiden großen „Probandengruppen“ von jeweils 110 Untersuchungen, wobei es sicherlich so ist,
dass große Teile des Datenmaterials
der vorangehenden Studien von KLEIJNEN et al. 1991, BOISSEL et al. 1996
und LINDE et al. 1997 hierbei Eingang
gefunden haben, also insgesamt Material, das bei den drei vorangegangenen Studien (s.o) eine positive Wirkung gezeigt hat. Warum also vorangegangene Metaanalysen entwertet
werden und durch die aktuelle Metaanalyse von EGGER „endgültig“ ein
Zustand erreicht worden sein soll, der
der Homöopathie die Wirkungslosigkeit bescheinigt, bleibt im Unklaren.
Darüber hinaus ist es in der von
EGGER durchgeführt Metaanalyse nicht
unmittelbar nachvollziehbar, wie die
negativen Studien durchgeführt wurden, das legt zumindest den Verdacht
nach einer ungewollten statistischen
Deformität nahe. Weiter fehlen auch
detailliert einzelne Angaben zu den
verwendeten Studien, die zur Metaanalyse herangezogen wurden. Diese
Undurchsichtigkeit des Forschungsdesigns erlaubt es dem Leser nicht, die
positiven und die negativen Ergebnisse der 110 Studien zu überblicken.
Dieser eben dargelegte Kritikpunkt ist
eher naturwissenschaftlich/statistisch
orientiert und wurde schon in übersichtlicher und genauer Weise von
dem schweizerischen Verein Homöopathischer Ärzte (siehe umstrittene
Forschungsresultate zur Homöopathie“, Medienmitteilung 28. August
2005) kritisiert.
Uns – den Verfassern dieser Gegendarstellung – ist das aber gar nicht so
wichtig, weil diese Studien gar keine
richtig lebendigen, eben individuellen
Einzelfallstudien am Krankenbett
widerspiegeln können. Hierzu siehe
weiter den Punkt zwei (s.u.).
Dass jetzt ausgerechnet die eine
„Egger-Studie“ – möglichst ein für
alle mal – das Ende der Homöopathie
ankündigen will, halten wir für ausgesprochen verwegen. Das erinnert
uns an die so genannte Marburger
Erklärung (1995), bei der ex cathedra
der Homöopathie ein für alle Mal –
also endgültig – der Zugang zur Universität untersagt wurde. Dieser
„Eggerstandpunkt“ erinnert die Verfasser aber nicht nur an die fatale
Marburger Erklärung, sondern auch
schmerzlich an ihre eigene Studienzeit
vor 30 Jahren, als sie hinter dem
Rücken ihrer Klinikchefs die Vorlesungen der psychosomatischen
Medizin aufsuchten, weil auch diese
Methode damals als hoch unwissenschaftlich galt, da statistisch nicht
nachprüfbar.
Zweitens
Bei der Homöopathie handelt es sich
um eine streng am Individuum ausgerichtete, phänomenologisch, orientierte Vorgehensweise.
Anmerkung: Eine journalistisch verkürzte Darstellung wie hier kann diesem komplexen
Sachverhalt nicht gerecht werden, soll aber im
Folgenden anhand eines Beispiels einer Otitis
media aus der Praxis (= Mittelohrentzündung)
kurz nachgezeichnet werden.
Versuchen wir – ohne episch werden zu wollen– also anhand der
Kenntnis von HAHNEMANNs Organon
Paragraphen 7, 18 und 153 das
homöopathische Krankheitsverständnis und das homöopathische Vorgehen
klarer erscheinen zu lassen:
Im Paragraphen 7 schreibt HAHNEMANN: „ … das Einzige, was die Wahl
des angemessensten Hilfsmittels bestimmen kann – so muß, mit einem
Worte, die Gesamtheit der Symptome für den Heilkünstler das Hauptsächlichste, ja Einzige sein, was er an
jedem Krankheitsfalle zu erkennen
und durch seine Kunst hinwegzunehmen hat, [...].“
Im Paragraphen 18 führt er weiter
aus: „ … geht unwidersprechlich
hervor, daß der Inbegriff aller, in
jedem einzelnen Krankheitsfalle
wahrgenommenen Symptome und
Umstände die einzige Indication, die
einzige Hinweisung auf ein zu wählendes Heilmittel sei.“
Und der äußerst wichtige und bezeichnende Paragraphen 153: „Bei
dieser Aufsuchung eines homöopathisch specifischen Heilmittels [...]
sind die auffallenden, sonderlichen,
ungewöhnlichen und eigenheitlichen
(charakteristischen) Zeichen und
Symptome des Krankheitsfalles, besonders und fast einzig fest in’s Auge
zu fassen [...].
Dahinter steht nicht nur eine beliebige Paragraphenvielfalt, sondern –
insbesondere bei den chronischen
Krankheiten – die Frage: Was ist das
für ein Mensch und was braucht dieser
Mensch in seiner spezifischen Situation für ein individuelles Heilmittel?
Lassen Sie uns das eben Gesagte
mit Hilfe eines Beispiels der Otitis
media exemplifizieren. Bei drei Kindern wird die schulmedizinische
Diagnose einer Otitis media gestellt.
Alle drei Patienten weisen die üblichen Symptome einer Entzündung
des Mittelohres auf: Fieber über 39
Grad; plötzlich auftretende Ohrenschmerzen; Unruhe und Weinen und
natürlich ein gerötetes Trommelfell.
Jedoch sind diese Symptome für
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
590
Praxis
uns Homöopathen nicht die auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen Zeichen
des Krankheitsfalles (§ 153). Bei
genauer homöopathischer Betrachtung und Erfragen sehen und erkennen
wir, dass das erste Kind einen stechenden Schmerz schon bei der geringsten Berührung verspürt. Dazu
kommt noch eine ausgesprochene
Verschlimmerung der Beschwerden
durch Wärme und eine ausgeprägte
Durstlosigkeit.
Der zweite kleine Patient ist seit
der Erkrankung sehr ärgerlich und
widerspenstig. Das rechte Ohr und die
rechte Wange sind gerötet, die linke
Wange ist hingegen blass.
Die Otitis media beim dritten Kind
stellte sich ein, nachdem es bei kaltem
Wind draußen gespielt hatte. Durst auf
kaltes Wasser und große Angst und
Unruhe begleiten die Beschwerden.
Alle drei Kinder habe schulmedizinisch eine Otitis media, jedoch
unterscheiden sich die Erkrankungen
bei allen drei Patienten durch ihre
individuelle Erscheinung. Jedes Kind
bekommt dennoch ein anderes, speziell auf ihren Fall gerichtetes, individuelles homöopathisches Heilmittel.
In diesen Fällen brachten Apis beim
ersten Kind (Leitsymptome: stechender Schmerz, Durstlosigkeit, Unruhe),
Chamomilla (Leitsymptome: ärgerlich, widerspenstig, eine Gesichtsseite
rot die andere blass) beim zweiten
Kind und Aconitum beim dritten
(Leitsymptome: Folgen nach kaltem
Wind, große Angst und Furcht, Beginn um Mitternacht) eine schnelle
Heilung.
Aus den dargestellten Beispielen
ist es unmittelbar ersichtlich, dass
solches individuelles Vorgehen sich
nur schwer dem Diktat der Statistik
z.B. Randomisieren verstehen lässt.
Drittens
Aus oben genannter Egger-Metaanalyse zu schließen die Homöopathie sei tot, ist – wie schon gesagt mit Sicherheit unangebracht. Eher
stellen die Ergebnisse eine weitere
Aufforderung dar, sich noch profunder praktisch und erkenntnistheoretisch – auch unter Berücksichtig des
eben Gesagten – mit der Homöopathie
zu befassen.
Darüber hinaus hat der in der
Berner Studie so abfällig zitierte
Placebo-Effekt nichts mit bloßer Einbildung zu tun, was auch neuere
Untersuchungen zu den substanziellen
biochemischen Wirklungen von
Placebogaben auf das zentrale Nervensystem zeigen. Hierzu sei auch auf
die hervorragende Hörfunksendung
von THOMAS und SIMONE STÖLZEL
„Über das Geistige in der Heilkunst“
verwiesen (SWR2; 2005).
Placebo hat natürlich etwas mit
Glauben, Vertrauen und „einer mächtigen Allianz Arzt-Patient“ (FAZ
31.8.05) zu tun. Dieser Hinweis auf
die mächtige Allianz Arzt-Patient
findet sich auch in der Originalarbeit
von EGGER im Lancet, wobei er sehr
treffend CAPTSCHUK et al. zitiert. In
der ursprünglichen Quelle finden wir
PLACEBO Domino in regione viventium (Psalm 116). Hiermit (Glauben,
Vertrauen, Arzt-Patienten-Allianz)
sollten wir nicht verächtlich umgehen,
insbesondere auch dann nicht, wenn
wir die z.T. große therapeutische
Malaise (bei wundervollen diagnostischen Möglichkeiten) der heutigen
Schulmedizin betrachten. Vergessen
wir nicht: die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen sind die Medikamente der
Schulmedizin [Lancet (355) (2000)
2002].
Viertens
In dem Vergleich Homöopathie versus
Schulmedizin wird gemeinhin mit
zweierlei Maß gemessen: Die homöopathischen Ärzte haben (neben der
normalen schulmedizinischen Ausbildung, die meisten von ihnen sind
auch Fachärzte) Homöopathie als
Sonderqualifikation absolviert: mit
zeitaufwendigem Studieren der
Materia medica (= Arzneimittellehren), Vertiefen in die Repertorien
(= systematische Aufzeichnung der
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
593
Prüfsymptome), sowie langjährigen
Supervisionsgruppen.
Die Schulmedizin hingegen [nach
unserem Wissen bis auf eine Ausnahme: Herrn Dr. HANS-WERNER
LÜDKE, der sich aber niemals darauf
versteifen würde, von „endgültig“ zu
reden, (siehe Ärztezeitschrift für
Naturheilverfahren und Regulationsmedizin, August 2005)] verfügt aber
nicht über das o.g. Grundlagenwissen
der Homöopathie. Trotzdem maßt sie
sich an, uns zu kritisieren, ohne unsere
Methoden zu kennen und spricht sogar vom endgültigen (sic!) Ende der
Homöopathie. Die Geschichte zeigt
uns, dass die Wissenschaft per se Endgültigkeiten behauptet, die zum Teil
aber schon nach wenigen Jahren revidiert werden müssen. Dies gilt zur
Zeit insbesondere für die therapeutischen Methoden/Moden, die eine zum
Teil atemberaubende Halbwertszeit
haben und jeweils als Goldstandard
deklariert werden.
Die Erfahrung, wie wenig Endgültigkeit es gibt, machten die Verfasser auch während ihrer Arbeit auf
der Intensivstation, also um bildlich
zu sprechen, an der vordersten und
gefährlichsten Front der von den Verfassern eingeforderten Schulmedizin.
Herr EGGER kann dafür versichert
sein, dass die schulmedizinischen
Medikamente, die hier eingesetzt wurden, zum großen Teil – bis zu 90 % –
nicht aus randomisierten, statistisch
designten Studien kommen, sondern
unbewiesen oder allenfalls bewiesen
durch die Hand der Ärzte (ex manu)
und ihrer Erfahrung sind.
Um ein konkretes Beispiel zu
geben: ein bewährtes Mittel wie
Luminal käme heute gar nicht mehr
auf den Markt.
Fünftens
Wo könnte also ein Ausweg liegen? In
homöopathischen Studien, die streng
am einzelnen Patienten orientiert sind.
Diese Studien sollten im Sinne des
o.g. § 7, § 118 und § 153 streng
individuell ausgerichtete Einzelfallkasuistiken sein.
Praxis
Diese Kasuistiken müssen sprachlich gut und klar gefasst sein, indem
der Patient in seinen eigenen nämlichen Worten zur Sprache kommt
(Spontanbericht), sie sollten im Gelenkten Bericht, (wo der Arzt vorsichtig nachfragt und ergänzt), gut
dokumentiert (Labor, Röntgen, CTBefunde, Fotos bzw. Video Aufzeichnung etc.) und inhaltlich nachvollziehbar und belegbar (Materia
medica und Repertorisation) sein.
Seit 1832 (sic!) liegen solch sauber dokumentierte, individuelle Einzelfallkasuistiken vor – im deutschen
Sprachraum in der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung (AHZ) und in
der Zeitschrift für Klassische Homöopathie (ZKH).
Auch die Verfasser haben in ihren
Band „101 Krankengeschichten aus
der Praxis für die Praxis“ (ML-Verlag)
diese Art von Kasuistiken vorgelegt.
strukturelle (osteomuskuläre), chemische (metabolische und allergisch/
toxische) sowie emotionale Störungen
zu diagnostizieren und zu behandeln.
Für die Testung werden auch homöopathische (und isopathische) Zubereitungen verwendet. Dabei führt beispielsweise eine geeignete homöopathische Zubereitung zur Normo-
Dr. med. Gerald Weiss
Facharzt für Allgemeinmedizin
Connenweilerstr. 37
74597 Stimpfach-Rechenberg
Sechstens
Homöopathie und Schulmedizin sollten sich nicht in Feindschaft gegenüber stehen. Jede dieser Richtungen
hat ihre Möglichkeiten und ihre
Grenzen. Um es kurz und bündig mit
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE zu
sagen: „Dass jedermann den Stoff
sieht, Gehalt indes nur der, der
etwas damit zu tun hat.“
Anmerkung: Wir sind uns der Problematik der
Bezeichnung „Schulmedizin“ bewusst; besser
wäre eine Bezeichnung wie „naturwissenschaftlich“ und/oder „iatrotechnische Medizin“.
Um die Griffigkeit der Formulierung willen
haben wir die geläufige Bezeichnung Schulmedizin beibehalten, ohne damit unsere schulmedizinische Basis – und deren wundervolle
diagnostische Möglichkeiten – in irgendeiner
Form abwerten zu wollen.
Stellungnahme der DÄGAK
Dr. med. G. Weiss
Die Applied Kinesiology ist eine
funktionell neurologische Methode,
die den manuellen Muskeltest benutzt,
um durch effiziente Testprotokolle
reaktion eines primär hyporeaktiv
(schwach) testenden Muskels. Anwender der Applied Kinesiology
erleben bei ihrer täglichen Arbeit
ständig eindeutige und reproduzierbare Veränderungen von Muskeltestreaktionen, und auch strukturelle
Befundänderungen wie etwa Normalisierung einer ISG-Blockierung, einer
Halswirbelblockierung bei Gabe eines
passenden homöopathischen oder
isopathischen Wirkstoffes. Solche
Reaktionen, die reproduzierbar sind,
kann man schwerlich als Plazeboeffekte abtun, besonders wenn vorher
erfolglos eine schulmedizinische Behandlung durchgeführt wurde.
Homöopathika werden in der
Applied Kinesiology grundsätzlich
nicht oral getestet, da jedes aufgenommene Homöopathikum eine Wirkung haben kann und nicht einfach
wie eine molekulare Substanz aus dem
Mund herausgespült werden kann.
Auf die Untersuchungen von H.
HEINE zur Wirkung homöopathischer
Potenzierungen und deren immunologische Effekte sei verwiesen. POPP
lieferte 1987 in seinem Bericht an die
Deutsche Regierung den Beweis der
Wirkung homöopathischer Medikamente.
„Das Ende der Homöopathie“,
„Homöopathie wirkt nicht besser als
Scheinmedikamente“, „Homöopathie
beruht auf Einbildung“ – so titeln
dieser Tage große Zeitungen wie die
Süddeutsche Zeitung oder Magazine
wie der Spiegel nach Veröffentlichung
der Homöopathiestudie von Prof.
EGGER aus Bern im Lancet. „Ärzte
sollten nun so ehrlich sein, dies auch
ihren Patienten zu sagen.“
Was steht dahinter? In der Vergleichsstudie werden mit modernen
statistischen Analysenmethoden placebokontrollierte Studien zur Homöopathie und zur Schulmedizin bewertet.
Dass das Studiendesign schon
vom Ansatz her der Materie nicht gerecht werden kann, lässt die Ergebnisse nicht im wissenschaftlich seriösesten Licht erscheinen.
Auf die speziellen homöopathischen Belange und die durchaus sehr
guten Ergebnisse homöopathischer
Studien soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Dies haben
die homöopathischen Fachverbände in
Deutschland und der Schweiz kompetent und ausführlich bereits getan.
Den dort gemachten Anmerkungen,
wie auch der Stellungnahme der „Karl
und Veronika Carstens Stiftung“ ist
nichts hinzuzufügen.
Die Wirksamkeit der Homöopathie aus Sicht der Applied Kinesiology ist oben dargestellt.
Was aber ist von einem Medienecho zu halten, bei dem sich sowohl
Funk- und Fernsehen als auch (seriös
erscheinende) Printmedien in der
Sensationsmache eines Bildzeitungsjournalismus ohne sauberes Hinterfragen und Recherchieren auf eine
einzige Veröffentlichung stürzen und
diese wie das alleinig Gültige darstellen. Sogar das Editorial des Lancet
bedient sich billiger Polemik. Dazu
finden sich auch klare Desinformationen, denn welche Therapieform
wäre kostengünstiger als eine homöopathische Therapie?
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
594
Ist das saubere Arbeit zur Information der Leser? Eine
gute Recherche ist auf breitere Beine gestellt. Informationen
aus mehreren unterschiedlichen und unabhängigen Quellen,
auch unterschiedlicher Meinung, fließen mit ein. Dies kann
der Leser von einer sachlichen objektiven Information erwarten.
Es ist schon auffallend, wie Studien zu komplementärmedizinischen Verfahren, wie jetzt die Homöopathie-Studie
des Lancet, bei nicht darstellbaren Ergebnissen sofort
negativ ausgeschlachtet werden.
Wer hinterfragt ähnlich kritisch Ministudien etwa zu
neuen Chemotherapien, bei denen der zu prüfende Wirkstoff
nicht einmal gegenüber Placebo verglichen wird, sondern
gegen das „beste bisher bekannte Mittel“? Ethisch ist dieses
Vorgehen schon deswegen fragwürdig, weil ja die unbefriedigende Wirkung der Vergleichssubstanz bekannt ist.
Ähnlich verhält es sich, wenn in riesigen Impfstudien,
wie der finnischen Studie zur Mumps-Masern-RötelnImpfung die Placebogruppe eine DPT-Impfung erhält. Wo
ist in diesen Fällen ein ethisch und wissenschaftlich sauberes
Studien-Design. Geht es hier nicht vielmehr um die Verschleierung von Nebenwirkungen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, einmal das ganze Gebäude
der vorwiegend Pharma-gesponserten Wissenschaftlichkeit
unserer Medizin kritisch zu hinterfragen. Die „Selbsttäuschung“ des Doppelblindversuchs, wie es M. PORKERT
nennt, gehört auf den Prüfstand. Zu viele Faktoren, die nicht
bekannt und damit auch nicht eliminierbar sind, spielen
dabei eine Rolle. Diese Faktoren gelten für Placebos gleichermaßen wie für ein Antibiotikum. Der „Glaube“ an die
Wirksamkeit einer Therapie und die „Droge“ Arzt wirken
immer mit.
Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungsträger in den
Parteien, Ministerien, Krankenkassen und der Kassenärzteschaft in der Beurteilung der Wirksamkeit von Therapien
sich nicht allein auf Veröffentlichungen wie die Lancetstudie
stützen und noch weiter in die Therapiefreiheit eingreifen,
als dies sowieso schon der Fall ist, zum Schaden von
Patienten und mit dem Effekt einer weiteren Verteuerung der
medikamentösen Therapie, neben der nicht zu unterschätzenden Gefahr der Zunahme von gravierenden
therapiebedürftigen (und damit kostenträchtigen) Nebenwirkungen von allopathischen Medikamenten.
Stellungnahme der ECH
Ton Nicolai, Präsident des ECH
Sir,
we wish to raise a number of concerns about the metaanalysis of homoeopathy by SHANG et al (1). It is based on
110 trials of homeopathy and 110 trials of conventional
medicine, which are said to be matched to the homeopathy
trials, although the criteria for matching are not clearly stated.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
595
Truw
Praxis
The studies were not well matched in
respect of at least one crucial parameter: trial quality. This was higher
for the homeopathy studies (table 2).
Although the funnel plots are
similar (figure 2), the conclusion that
‘the clinical effects of homeopathy are
placebo effects’ is based on only eight,
anonymous, clinical trials. These
studies are not referenced and no
information about them is given, but
93 % were excluded. The quality criteria are standard measures of internal
validity, but before the conclusion, a
further criterion, study size, is added.
We wonder how sensitive this analysis
is to changes in these cut-off points,
for instance what is the result for the
21 homeopathy trials of ‘higher
quality’? The opacity of this paper
means that it fails a key test of a good
scientific report: that a reader should,
in principle, be able to reproduce it on
the basis of the report.
This paper also highlights the
dangers of relying exclusively on
measures of internal validity. A number of studies of homeopathy have
been criticised for their use of inappropriate outcome measures: for
instance a study of homeopathic treatment of childhood asthma, which
would have scored as high quality on
these criteria, was reported negative
(2), but as the subsequent correspondence showed, was fundamentally
flawed by a ‘ceiling effect’ (3, 4, 5, 6).
In terms of external validity, the trial
was meaningless. A study which may
have been included in the final eight
looked at the use of a homeopathic
medicine for prophylaxis of influenza,
an indication for which it is not
recommended, and obscured the
identity of the homeopathic medication (7). However a Cochrane Review
has concluded that it is probably
effective for treatment of flu-like
conditions (8). A number of other
instances could be cited, but since we
don’t know which studies are under
discussion, there is little point.
There are also concerns about the
comprehensiveness of the literature
review, some apparently eligible
studies were not included (9, 10, 11,
12, 13) , others appear to have been inappropriately included (14, 15).
SHANG et al. state that ‘eight trials
of homoeopathic remedies in acute
infections of the upper respiratory
tract … indicated a substantial beneficial effect … sensitivity analyses
might suggest that there is robust
evidence that the treatment under
investigation works. However, the
biases that are prevalent in these
publications, as shown by our study,
might promote the conclusion that the
results cannot be trusted.’ They state
that 8 studies is too few to question
their conclusion about the whole set of
publications. Their conclusion about
the whole set, however, was also
based on 8 studies. The authors simply
refuse to believe the results of clinical
trials of homeopathy which yield
positive results.
SHANG et al. also fail to quote
emerging evidence for in vitro activity
of ultramolecular dilutions (16, 17),
data which has important implications
for the implausibility of the claims
made for homeopathy.
The accompanying editorial
portentously proclaims the end of
homeopathy (18), although the report
on the leaked WHO draft document on
homoeopathy (19) is more realistic
when it says that homeopathy is
popular and its use increasing [in the
US sales of homeopathic medicines
grew 500 % in a 7-year period in the
1990’s (20)]. We agree with the
editorial that the time has passed for
selective analyses and biased reports,
but find it ironic that this editorial
rides on the back of just such a report.
Yours sincerely
1.
2.
Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L et
al. Are the clinical effects of homoeopathy
placebo effects? Comparative study of
placebo-controlled trials of homoeopathy
and allopathy. Lancet 2005; 366: 726-732.
White A, Slade P, Hunt C, Hart A, Ernst E.
Individualised homeopathy as an adjunct in
the treatment of childhood asthma: a
randomised placebo controlled trial.
Thorax 2003; 58: 317-21.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
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Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
596
Praxis
Multimodale Behandlungskonzepte
bei Kopfschmerz und Lumbalgie
raniosakrale Osteopathie, manuelle Therapie im Sinne postisometrischer Relaxation und Akupunktur ergänzen sich in idealer Weise
bei der Behandlung von Störungen im
Bewegungssystem, besonders bei
Kopfschmerzen und Lumbalgien (S1/
L5/ L3/4).
K
Wichtig ist zuvor die Ausschaltung
von Störstellen im Sinne der Neuraltherapie, Narben, Nasennebenhöhlen,
Zähne und Muskulatur betreffend (im
Sinne von BRÜGGERs somatomotorischem Blockierungseffekt). Eine Gelenkblockierung ist nach LEWIT und
GAYMANS ein Muskelphänomen. Als
Akupunkturärzte bezeichnen wir sie
als energetische Stauung.
Dyslateraltechnik (um Switching
zu beseitigen) und Deblockierung
lassen Potenzialdifferenzen bis zum
Ruhepotenzial (NORDENSTRÖM) ausgleichen.
Ziel ist die Wiederherstellung gestörter Muskelbalance, d.h. Ausgleich
zwischen Muskulatur, die zur Verspannung bzw. Verkürzung und phasischer, die zur Abschwächung neigt.
Außerdem wird der gestörte Energiefluss durch Akupunktur mit den
energetisch-funktionellen vertikalen
Yin- und Yangachsen und den horizontalen Segmenten, die häufig blockierte horizontale Ebenen darstellen,
in elektrische Schwingungsebenen
transformiert.
Die Akupunkturpunkte werden
meist mit dem Deltoidestest kinesiologisch ausgetestet.
Bei Hypofunktion wird der Meridian von Anfang bis Ende mit dem
japanischen Massagestab bzw. am
Tonisierungspunkt aktiviert. Therapeutic touch, z.B. bei Di 11, wodurch
die zerebrale Durchblutung gebessert
wird, dient zum Aktivieren der Reaktionsenergie. Dazu wenden wir zusätzlich oft die Klopffazilitation an.
Reaktionsenergie ist auch schnell
mit Laser und Magnetfeldtherapie,
z.B. Cepeslaser, Metronom solar,
Medicolor oder Medisend, über das
Konzeptionsgefäß (Ren Mai), KG 4,
KG 6, KG 12, KG 17 und KG 20, von
kaudal nach kranial und über das
Lenkergefäß (Du Mai) von kranial
nach kaudal mit LG 14 (Dorn von C 7)
und LG 4 aktiviert.
Man muss im Sinne einer holistischen Therapie die Entspannung des
Patienten auf allen Ebenen anstreben.
Die Propriozeptoren der oberen
Kopfgelenke, 0/C1, C1/2, beeinflussen die Stellung der gesamten Wirbelsäule. Bei der Kraniosakraltherapie
arbeiten wir mit der horizontalen
Ebene (C2 und S2), man spricht von
Restriktion. Die Strecke C2/C3 hat die
steile Gelenkfläche mit der größten
Rotation. Nach ASCHNER ist es die
„Nebenzone der Niere“. WANDER
spricht von β-Motoneuronverschaltung ohne χ-Schleife.
Nicht nur die ADLER-LANGER’schen Druckpunkte, sondern auch die
lokalisierten Verquellungszonen in
diesem Bereich sind Hinweise auf den
Blockierungsmechanismus.
Zur Therapie
Bei der Flexion wird der Kopf in
leichter Bewegung nach dorsal, 4
Finger am Os occipitale, G 20 und LG
16 – das sind in der Akupunktur
„Fengpunkte“ –, Daumen an PaM 9 =
Extra 2 zur Kompression des Os
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
597
Homviora
Praxis
sphenoidale – gehalten. Hände und
Füße in Außenrotation.
Bei Extension leichte Bewegung
nach ventral, 4 Finger an Linea
nuchae superior, das sind die Punkte
LG 17 (Protuberantia occipitalis externa), der dem Mesencephalon entspricht, B 9 und G 19. Daumen an
PaM 9 zur Dekompression.
Die Behandlung an der Linea
nuchae superior erreicht eine echte
Entspannung der Schulter- und Rückenmuskulatur. Dabei Hände und
Füße in Innenrotation halten. Die Mm.
recti und obliqui haben, nach JANDA,
100x mehr Rezeptoren als alle anderen Muskeln. Man spricht von einem
Nackenrezeptorenfeld.
Als nächste horizontale Linie einer
transversalen Restriktion ist am Brustkorbeingang das Thoracic-outlet- bzw.
-inlet-Syndrom zu erwähnen.
Bei allen Behandlungen wäre
wünschenswert, die peripheren Akupunkturnadeln bei G 34 und G 40
gegeneinander zu stechen, damit der
Schmerz aus dem Gebiet des Brustkorbeingangs abgeleitet wird. Weiter
gibt man 3E6 als Wärmepunkt für den
Brustkorb. Mit der ventral gehaltenen
Hand (leichte Kompression nach dorsal) erreicht man Ni 27 (Mo-Punkt des
Chong-Mai) und Ni 26 (Mo-Punkt des
Yin Wei-Mai) sowie M 11 (Punkt der
scaleni). Dorsal hält man LG 14 (den
Dorn von C7), durch den alle Yangmeridiane verlaufen, und die horizontale Linie: Neup. 45, 46, Dü 15 und
3E15.
Herz-Nieren-Achse: Ventral KG
17, psychischer Herzpunkt, Alarmpunkt des KS und des oberen Erwärmers, KG 20, Thymuspunkt, dorsal B 14, Shu- oder Zustimmungspunkt von KS, B 15 = Zustimmungsoder Shu-Punkt des Herzens.
Zwerchfellrelease: In den anderen
Ebenen ventral und dorsal halten,
Vibration am Rippenbogen, VOGLER’
schen Periostpunkt mit stoßweiser
Ausatmung. Patient hält an Stirn (Gb
14) zur mentalen Beeinflussung
(neurovasculärer Punkt, Antistressareal, nach KLINGHARDT Praekortex,
nach GLEDITSCH Sinus frontalis). Jeden Rippenbogen einzeln mobilisieren! Dazu KG 17 und KG 20, die
neurolymphatische Zone des Zwerchfells: eine Hand auf KG 17 und KG
20 (Thymus), die andere auf KG 14
(Mu-Punkt des Herzens) und KG 15
(Vegativ- und Lo-Punkt des LG).
Patient hält an Gallenblase 14.
Die nächste horizontale Ebene ist
bei KG 12, Mu-Punkt des Magens und
Reunionspunkt aller Yang-Meridiane,
M 21und PaM 37, dorsal B 20, ShuPunkt der Milz und B 21 des Magens.
Dort ist auch der BOAS’sche Druckpunkt.
Es schließt sich das Dai-Mai (Gürtelgefäß) an: Anfang und Ende G 26,
Einschaltpunkt G 41, als nächste horizontale Ebene in Nabelhöhe (KG 8).
Erfolgreich anzuwenden bei Zellulitis
der Frau und Hüftenge. Es ist der
einzige außerordentliche Meridian,
der horizontal verläuft. Er umschließt
alle aszendierenden und deszendierenden Yin- und Yang-Meridiane und
regularisiert Fülle vom oberen und
Leere vom unteren Pol, was zur Behandlung von Kopfschmerzen besonders wichtig ist.
Die entsprechenden Punkte sind
Ni 16 (Mu-Punkt der Niere nach
MANAKA), M 25, li. Alarmpunkt Di,
re. Dü und am Rande des Rectus abdominis Mi 15, der wichtigste Punkt
für das Iliopsoassyndrom.
Eine weitere horizontale Ebene
befindet sich in Höhe von KG 4.
Durch diesen Punkt ziehen innerer
Milz, Leber- und Nierenmeridian. Wir
geben oft dazu Mi 6, den die tendinomuskulären Meridiane Milz, Leber
und Niere durchziehen.
Beim Os-sacrum-Release drückt
man mit Ellenbogen und Hand auf die
Spina iliaca ant. sup. und inf. nach
medial. Das entspannt die Sakroilikalgelenke. Es wirkt auf die Akupunkturpunkte B 27, B 28, B 29 und B 30. Die
andere Hand liegt auf dem Os sacrum
B 31, B 32, B 33 und B 34. Die obere
Hand muss leichten Druck nach dorsal
ausüben, damit das Os sacrum beim
Therapeuten „in der unteren Hand
ankommt“.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
598
Praxis
Anschließend erfolgt Beckenrelease. Es erfolgt Beeinflussung des
Ramus superior ossis pubis mit den
Punkten KG 2, Ni 11 und M 30. KG 2
und KG 3 sind Sammelstellen aller
tendinomuskulären Yin-Meridiane des
Fußes, Kreuzungspunkte mit außerordentlichen Meridianen KG 2, Yin
Quiao Mai sowie innerem Verlauf des
Lebermeridians. KG 3, Chong Mai,
Alarmpunkt Blase.
Mit kraniosakraler Osteopathie
und Akupunktur können Effekte bei
der hormonellen Regulation des
Unterleibes der Frau erreicht werden.
Anwendbar auch beim Pseudoradikulärsyndrom S1 und der Coccygodynie. Immer behandeln wir auch
0/C1, C2/C3 (dort größte Rotation,
steile Gelenkfläche und L5/S1
(lumbosakraler Übergang).
Das mandibulokraniale System
betrachten wir als Feineinstellung der
Statik, das Hüftgelenk und das Sakroialgelenk als Grobeinstellung. Oft
führt die Dysregulation des Sakro-
iliakalgelenkes zu Kopfschmerzen,
die man mit kraniosakraler Therapie
und Akupunktur behandeln kann.
Natürlich gibt es auch Kopfschmerzen
ohne Dyslateralisation des mandibulokranialen Gelenkes.
Stirnkopfschmerz (Yang Ming)
könnte man dem Biao und Magenmigräne dem Li zurechnen. Es ist
ideal, die kraniosakrale Therapie bei
applizierten Fernpunkten auszuführen. Bei Yang Ming Di 4 und Lu 7,
M 36, M 44, V-Spread-Technik der
Sutura coronaria (LG 22, B 6, G 16),
eventuell mit Spatel oder Finger des
Therapeuten oder Patienten Druck
kopfaufwärts. Ventral-Spread-Technik
an der Falx cerebri Extra 1, PaM 3 zu
PaM 4, G 14 Praecortex (KLINGHARDT), vasoaktive Zone der chinesischen zerebralen Akupunktur. Große
Fontanelle-LG 22 (Bregma), B6, G16.
Dorsal: LG17, Protuberantia occipitalis externa (Mesencephalon), LG 16,
LG 15. Anhebung des Os frontale
(Frontallift mit 4 Fingern bds. mit
Traktion, Daumen auf LG 22.
Bei Schläfenkopfschmerz (Shao
Yang) zirkumferentiale Technik:
Fernpunkte nadeln: 3E4, 3E5, G 34,
G 44. Diese Technik ist gleichzeitig
für Dyslateralisation (Switching) geeignet. Der Zeigefinger liegt am Arcus
zygomaticus, dort ist der Ginsengpunkt. Der Mittelfinger liegt im Ohr
bei 104 (Punkt des 3 ErwärmersSanjiao) oder 95 (Nieren- und
Schmerzpunkt), kaudal am Mastoid
(Neupunkt 28), besonders wirksam
beim Lumbalsyndrom S1.
Eine weitere Möglichkeit ist die
sog. Earpull-Technik: Ziehen des Ohrläppchens nach dorsal-lateral. Wir
erfassen damit am rechten Ohr, nach
der französischen Aurikulomedizin
die Herz-Nieren-Achse, sie käme für
S1 in Frage.
Am linken Ohr Nadelung der
Milz-Lungen-Achse für L 3/4. Als
weitere Punkte kämen in Frage: In der
Mitte des Ohrläppchens Punkt 8
(Auge), nach ventral Nase, nach
dorsal Niesen. Am kaudalen Ohrläppchen stechen wir wichtige Schmerzpunkte, evtl. die koronare Herzfurche
rechts oder links.
Parietalkopfschmerz ordnen wir
im Biao Ju Yin = Leber-Kreislauf zu,
im Li bezeichnen wir ihn als Lebermigräne. Fernpunkte sind: Le 2, Le 3,
LE 10, KS 6 (Mo-Punkt für Yinwei
Mai).
Therapie: Anhebung des Os parietale (Parietallift) mit Traktion. 1. Teil:
Meckel-Spenglersan
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
599
Praxis
leichte Kompression nach medial. 2.
Teil: Traktion cephalwärts. Beide
Daumen über Kreuz von B 4, B 5 und
in Höhe von LG 22 (große Fontanelle)
an B 6 und G 16. Das entspricht der
Sutura coronaria (vasoaktive Zone)
und weiter behandeln wir in Höhe von
LG 21, B 7 und G 17. Das ist die
Tremor- und Choreazone. Dann beide
Daumen auf LG 20 (Bai Hui). Dort
befindet sich das „Yin im Yang“, die
Endstelle des inneren Lebermeridians
mit den Punkten PaM 1 („4 kluge
Götter“) – jetzt auch als Extra 6 bezeichnet. In Höhe von LG 19 liegen
B 8 und G 18 (sensible Zone).
Für den akuten Kopfschmerz ist
die Osteopathie mit liegenden Nadeln
in Fernpunkten sehr erfolgreich.
Occipitalkopfschmerz ordnen wir
im Biao Tai Yang zu, im Li sprechen
wir von Nierenmigräne. Fernpunkte
sind Dü 13, B 67. Es erfolgt leichte
Traktion mit gebeugten Metacarpophalangealgelenken am Os occiput.
Dort stechen wir G 20 als sympathikolytischen Punkt und LG 16. Dies sind
die wichtigsten Wind- (Feng-) Punkte
und Endpunkt des Yang Quiao Mai
und Yang Wei Mai. Durch die Traktion kommt der Hinterkopf – Linea
nuchae sup. – mit den Punkten LG 17,
B 9, G 19 in die Hand. Dadurch erfolgt eine gute Entspannung des
Nackenrezeptorenfeldes mit den Mm.
recti und obliqui.
Am Occiput liegt das Foramen
jugulare mit dem Durchtritt des Nervus glossopharyngeus, N. vagus, N.
accesorius, der Vena jugularis interna
und der A. meningea posterior.
Pilzwirkstoff aus dem Pazifik schützt
vor Gefäßverschluss
Deutsche Forscher verwenden Antibiotikum von der Osterinsel
as in Pilzen der polynesischen
Osterinsel Rapa Nui entdeckte
Antibiotikum Sirolimus (Rapamycin)
hat sich nach Studien des Klinikums
rechts der Isar und der Fakultät für
Medizin der Technischen Universität
München unter der Leitung von ALBERT SCHÖMIG und ADNAN KASTRATI
als erfolgreiches Präparat bei der
Behandlung von Herzkranzgefäßverengungen entpuppt. Die Forscher
fanden heraus, dass Metallröhrchen
zur Aufdehnung verengter Herzkranzgefäße – so genannte Stents – einer er-
D
neuten Gefäßverstopfung dann besser
vorbeugen, wenn Sie mit dem Antibiotikum Sirolimus statt mit dem
Krebsmittel Paditaxel beschichtet
sind.
Seit den 80er-Jahren erhalten Patienten, die unter Herzkranzgefäßverengung leiden, Stents zur Aufdehnung
der Gefäße. Für den Eingriff reicht ein
kleiner Schnitt in der Leiste. Mithilfe
eines Katheters werden die kleinen
röhrenförmigen Drahtgeflechte bis zu
den Herzkranzgefäßen geführt und
millimetergenau an der verengten
Literatur
1.
Andrews, Elisabeth: Muskel Coaching.
Angewandte Kinesiologie in Sport und
Therapie. In: Garten, Hans: Lehrbuch der
Applied Kinesiologie. Urban und Fischer
2. Gerz, Wolfgang: Lehrbuch der Applied Kinesiologie (AK) in der naturheilkundlichen
Praxis. Akse-Verlag
3. Gleditsch, J. M.: Akupunktur in der HalsNasen-Ohren-Heilkunde.
Hippokrates,
Stuttgart 2001
4. A. Rossaint, J. Lechner, R. von Asche: Das
kraniosakrale System. Verlag: Hüthig.
Reihe: Medizin und ganzheitliche Zahnheilkunde
5. Klinghardt, Dietrich: Lehrbuch der PsychoKinesiologie. Verlag Bauer, Freiburg 1999
6. Rang N. G., S. Höppner: Kraniosakrale
Osteopathie, Hippokrates
7. Rossaint, A.: Ganzheitliche Zahnheilkunde
in physischer, psychischer und metaphysischer Schau. Verlag Hüthig, Reihe
Medizin und ganzheitliche Zahnheilkunde
8. Upledger, J.E., J.D. Vredevoogd: Lehrbuch
der Kraniosakraltherapie. 2. überarbeitete
Auflage Hang-Verlag, Manuelle Medizin
9. Perschke, O.: Akupunktur und Manuelle
Medizin in Praxis und Theorie. Verlag
Wilhelm Maudrich, Wien
10. Perschke, O.: Atlas der Manualtherapie und
Akupunkturmassage. Hippokrates
Sanitätsrat Dr. med. Otfried Perschke
Rathausstr. 4
08141 Reinsdorf/Friedrichsgrün
Stelle platziert. Eine Narkose ist nicht
erforderlich und der Patient spürt während des Eingriffs keine Schmerzen.
Jährlich werden weltweit über zwei
Mio. Menschen so behandelt.
Doch die Methode birgt ein Risiko:
Bei über einem Drittel der Patienten
kommt es zu Komplikationen, da die
künstlichen Gefäßstützen eine Fremdkörperreaktion hervorrufen. In einer
zweiten Studie wurde diese Untersuchung, die zunächst an DiabetesTyp-2-Patienten durchgeführt wurde,
auch für andere Patienten erfolgreich
bestätigt. Dieses Ergebnis wird in der
amerikanischen Fachzeitschrift JAMA
veröffentlicht. pte
http://www.nejm.org
http://www.jama.com
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
600
Praxis
Durchatmen und durchschlafen
Innovative Inhalationsbehandlung bremst Schlafstörungen aus
ehn Prozent der Deutschen leiden
an chronischen Schlafstörungen
und rund viermal so viele finden zumindest gelegentlich keine Ruhe. Jetzt
gibt es Hinweise, dass eine einfach
anwendbare Inhalationsbehandlung
Schlafstörungen auf sanfte, aber wirkungsvolle Weise den Garaus macht.
Bei dem neuen Verfahren, das der
Photosynthese bei Pflanzen nachempfunden ist, wird Luft-Sauerstoff
biophysikalisch aktiviert und damit
für den Organismus besser verwertbar.
Das hat einen positiven Einfluss auf
viele Körperfunktionen, vor allem auf
einen gesunden, erholsamen Schlaf.
Die aktivierte Luft, die aus dem Therapiegerät strömt, atmet man über eine
leichte Atembrille ein – idealerweise
20 Minuten täglich. Das neue Verfahren, bei dem kein zusätzlicher
Sauerstoff eingeatmet wird, wird in
Abgrenzung zu üblichen SauerstoffTherapien als Atemluft-Therapie
(Handelsname Airnergy) bezeichnet.
Gerade Patienten mit Schlafstörungen können von der neuen Gesundheitstechnologie profitieren. Das
zeigt eine Patientenbeobachtung, die
im vergangenen Jahr im Schlaflabor
der Haranni Clinic in Herne unter
Leitung der Internistin und Schlafmedizinerin Dr. MARION BURMANN-
Z
URBANEK und des Neurologen Dr.
HENDRIK STRAUBE durchgeführt
wurde. Ergebnis: Bereits nach zehn
Anwendungen war bei 28 von 34
Patienten mit Schlafstörungen, darunter viele Patienen mit nächtlichen
Atemaussetzern (Schlafapnoe), eine
deutliche Verbesserung des Gesamtzustandes und der spezifischen Beschwerden festzustellen. (1)
Schnell hat sich die neue Technologie im Praxis- und Klinikalltag
etabliert. Der Kölner Internist Prof.
KLAUS SCHLÜTER, der in seiner Praxis
im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung 48 Patienten mit Airnergy behandelte, stellte beispielsweise fest:
„Schlafstörungen wurden bei allen Patienten verbessert und eine psychische
Aufhellung erreicht.“ Auch die
Haranni Clinic setzt die Inhalationstherapie nun schon seit knapp zwei
Jahren bei ihren ambulanten und
stationären Patienten mit Schlafstörungen ein. Mit großem Erfolg.
Besonders wirkungsvoll sei die Atemluft-Therapie bei Ein- und Durchschlafstörungen, sagt Frau Dr. BURMANN-URBANEK. Auch Patienten mit
einer schlafbezogenen Atmungsstörung (Schlafapnoe) seien am Tage
leistungsfähiger, wenn sie regelmäßig
aktivierte Luft einatmeten.
Cefak
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
601
Die Schlafexpertin beobachtet
unter einer Behandlung mit Airnergy
zudem weitere positive „Nebeneffekte“ bei ihren Patienten. Frau
BURMANN-URBANEK: „Neben der eigentlichen Verbesserung des Schlafproblems beobachten wir eine deutliche Steigerung der Tagesbefindlichkeit der Patienten, was letztendlich
auch das Ziel der Behandlung einer
Schlafstörung sein soll. Einige Patienten berichten uns zusätzlich, dass ihre
Schmerzen nachgelassen haben.“ Für
die erfahrene Schlafmedizinerin
schlägt besonders positiv zu Buche,
dass die Inhalationsbehandlung praktisch frei von Nebenwirkungen und
zudem kinderleicht anzuwenden ist –
in der Klinik und Praxis ebenso wie
im Privatbereich. Frau BURMANNURBANEKs Fazit: „Bei der AtemluftTherapie handelt es sich um eine sehr
nutzerfreundliche, nebenwirkungsarme und einfache Therapiemethode.“
(1) Burmann-Urbanek, M. und Straube, H.: das
schlafmagazin 3, 46/47, 2004
Diskussions-Forum
Der Biofeldtest –
Ansätze für Diagnose und Therapie
der chronischen Krankheiten
Paul Schweitzer
ie chronischen Krankheiten
stellen die Medizin vor ein
enormes Problem. Auf anderen
Gebieten, etwa in der Chirurgie
oder bei Infektionskrankheiten, hat
die Medizin Großartiges geleistet.
Auf dem Gebiet der chronischen
Krankheiten steht sie bei null: Da
für chronische Krankheiten keine
Ursachen bekannt sind, gelten sie
als unheilbar. Man kann sie nur
symptomatisch behandeln, mit Cortison oder Schmerzmitteln, und muss
deren Nebenwirkungen in Kauf
nehmen.
Besonders dramatisch fällt die Bilanz beim Krebs aus: In den vergangenen 10 Jahren sind weltweit etwa
100 Milliarden Dollar für die Grundlagenforschung ausgegeben worden,
ohne den geringsten sichtbaren Erfolg
bezüglich der Ursachen von Krebs.
Das legt die Vermutung nahe, dass bei
Krebs und anderen chronischen
Krankheiten – für die Autoimmunkrankheiten gilt praktisch dasselbe –
etwas Grundsätzliches am Forschungsansatz nicht stimmt. Führen
die Forschungen möglicherweise deshalb zu keinem Ergebnis, weil der Fall
bei chronischen Krankheiten grundsätzlich anders liegt als bei akuten?
D
Dr. rer. nat. Paul Schweitzer
Physiker, erforscht seit Jahren
feinstoffliche medizinische
Phänomene
Am 12. September 2005 feierte er
seinen 85. Geburtstag
gewidmet von:
Dr. Theo Klein
Rosenstraße 24
71277 Rutesheim
Eine andere Biologie,
eine andere Medizin
Eins der wesentlichsten Ergebnisse
der Arbeit mit dem Biofeldtest lautet:
Für die chronischen Krankheiten gilt
eine andere Biologie, sie brauchen
eine andere Medizin als die akuten.
Daher ist es meiner Meinung nach
prinzipiell nicht möglich, die Ursachen chronischer Krankheiten mit
den konventionellen Methoden der
Biologie und Medizin zu finden.
Die besonders in Deutschland sehr
entwickelten komplementär-medizinischen Aktivitäten, die nicht schulmäßigen Methoden, liefern Ergebnisse, die exakt diese Auffassung
stützen: Das Problem liegt in der
Methodik der normalen Medizin. Sie
setzt falsch an. Umgekehrt fördern die
nicht schulmäßigen medizinischen
Methoden Erkenntnisse über chronische Krankheiten zutage, die der
Schulmedizin nicht zugänglich sind.
So erarbeiten EAV, Kinesiologie,
Thermoregulation und viele andere
Verfahren ein Wissen über chronische
Leiden, das der Schulmedizin verschlossen bleibt – und das sie deshalb
nicht anerkennt.
Der Biofeldtest liefert Hinweise
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
602
Diskussions-Forum
darauf, dass man die Ursachen der
chronischen Krankheiten aufklären
kann. Mehr noch, die wesentlichen
Ansätze dazu glaube ich bereits gefunden zu haben. Diejenigen chronischen Krankheiten nun, deren Ursachen wir kennen, können wir entsprechend therapieren. Dies gilt für
alle chronischen Krankheiten, auch
für Krebs.
Die Daten, auf die sich dieser
Artikel stützt, stammen aus mehreren
tausend Biofeldtest-Untersuchungen
an Blutproben von chronisch Kranken. Die Ergebnisse möchte dieser
Artikel kurz vorstellen.
Zur Methodik des
Biofeldtests
Der Biofeldtest ist eine radiästhetische
Methode – man benutzt dafür ein
Pendel oder eine Wünschelrute.
Grundlage der Radiästhesie ist ein
Mikrowellenfeld, das von einem Dreiadersystem ausgeht: von zwei Blutadern und einer Lymphader, die zwischen dem unteren Ende des Brustbeins und dem Nabel linear verlaufen.
Aus der Radiästhesie weiß man,
dass eine linear verlaufende Wasserader eine Strahlung emittiert – Strahlung, welche die Wünschelrutengänger bei der Wassersuche finden.
Die drei beschriebenen Adern führen
⇐
unteres Ende
Brustbein
⇐
Bauchnabel
Standardfeld
Feldkonfiguration 1
↑
↑
Hohlvene ↑ Aorta
Hauptlymphgefäß
2
}
Biofeldtest-Messbereich
mit linear verlaufendem
Adersystem aus
– Hohlvene
– Aorta
– Hauptlymphgefäß
(verdeckt hinter Blutadern)
weitere Feldkonfigurationen
3
4
Lymphgefäß
Lymphgefäß
+ 1 Blutader
2 Blutadern
Abb. 1: Standardfeld – das menschliche Adersystem aus Aorta, Hohlvene und
Hauptlymphgefäß mit schematischer Darstellung der möglichen Feldkonfigurationen 1 bis 4 des Frontstrahls.
einen hohen Wasseranteil und wirken
daher wie Wasseradern. Sie erzeugen
auf biologische Weise ein Mikrowellenfeld mit charakteristischen
Wellenlängen von etwa 7 cm bis etwa
hypo-A
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
603
60 cm. Der Generator besteht aus dem
Herzen und den drei Adern, die durchströmt und dadurch „angeregt“ sind.
Dieses Feld enthält umfassende
medizinische Informationen. Der Bio-
Diskussions-Forum
Der Horizontal-Dipol
als Testinstrument
feldtest arbeitet daran, die Eigenschaften dieses Feldes zu bestimmen
und daraus diagnostische Erkenntnisse zu gewinnen. Wir sind heute der
Auffassung, dass sich aus dem biophysikalischen Feld sämtliche gewünschten medizinischen Ergebnisse
ableiten lassen.
Kohärenz
Wie schon angedeutet, es handelt sich
nicht um ein technisches Feld, sondern um ein kohärentes Feld. Die
Kohärenz der Mikrowellen bewirkt,
dass dieses Feld den Globus umspannt
und deshalb auch an einer Blutprobe
getestet werden kann – unabhängig
davon, ob sie sich hier oder beispielsweise in Amerika befindet. Es mag
schwer nachvollziehbar klingen, dass
auch eine getrocknete Blutprobe auf
Filterpapier dieses Feld emittiert.
Dennoch: Alle medizinischen Eigenschaften – und deren Veränderungen –
eines in Amerika lebenden Patienten
lassen sich auch an seiner Blutprobe
in Europa messen.
Um es kurz vorwegzunehmen: Der
Biofeldtest zur Analyse dieses Mikrowellenfeldes wird grundsätzlich an
Blutproben durchgeführt. Ein Tester
könnte den Test natürlich auch direkt
an anderen oder an sich selbst durchführen – doch davon später mehr.
Standardfeld und
„falsche“ Felder
Zunächst ist festzuhalten, dass sich
kein Mensch von sich aus im so genannten Standardfeld befindet. Vielmehr befinden sich alle Menschen,
sofern man nicht aktiv eingreift, in
einem der Nicht-Standardfelder oder,
anders gewendet, in „falschen Feldern“. Unglücklicherweise – denn nur
ein Tester, der selbst im Standardfeld
ist, kann an diesem Feld gültige und
reproduzierbare Wellenlängen messen. Andernfalls liefert die Radiästhesie falsche Messergebnisse.
Abb. 2: Biofeldtest der medizinischen Belastungsfaktoren eines
Patienten an dessen getrockneter
Blutprobe, mit abstimmbarem HDipol
Im Oktober 2003 zeigte ein deutscher Fernsehsender Blindversuche
von Radiästheten, die sämtlich fehlschlugen. Dasselbe trifft für alle
Blindversuche der Vergangenheit zu,
mit denen man die Radiästhesie auf
ihre Brauchbarkeit testen wollte. Die
Ergebnisse müssen so ausfallen, weil
die Akteure sich in einem der falschen
Felder befinden und weil sie in diesen
falschen Feldern nur falsche Ergebnisse bekommen. In Zahlen ausgedrückt liegt die Erfolgsrate in der
Regel bei 50 Prozent – 50 % sind
falsch und 50 % richtig.
Bereits vor 20 Jahren war klar,
welche großen Möglichkeiten, welches für die Medizin geradezu unendliche Potenzial in der Radiästhesie
steckt. Vor etwa 15 Jahren begann ich
Mittel zu entwickeln, um selbst in das
Standardfeld zu gelangen. So ist
Schritt für Schritt eine Vorrichtung
entstanden, die genau dies leistet. Je
weiter sie perfektioniert wurde, desto
zuverlässiger fielen die radiästhetischen Messungen und medizinischen
Ergebnisse aus.
Alle unten dargelegten Fakten sind
im Rahmen dieser Arbeit zusammengetragen worden. Grundlage war eine
große Zahl von Blutproben. Sie stammen von mehreren tausend Patienten
mit chronischen Krankheiten, die im
Lauf der vergangenen 12 Jahre untersucht werden konnten. Doch wie läuft
ein solcher Test konkret ab?
Der Tester hält das in der Länge abstimmbare Horizontalpendel (HDipol) in der Hand vor sich an die
Stelle, an der der Frontalstrahl austritt.
So misst er an einer Blutprobe auf
einem Holzbrett, ob sich ein Befund
zeigt oder nicht, sobald eine Testsubstanz zu der Probe gelegt wird.
Das Horizontalpendel ist kein
gewöhnliches Pendel. Physikalisch
gesprochen handelt es sich um einen
Dipol, dessen Länge auf die Wellenlänge des betreffenden Feldes abgestimmt wird. Der Dipol berücksichtigt
also die Physik der Mikrowellen, die
sich zum großen Teil auf die radiästhetischen Messungen übertragen lässt
– genau das geschieht beim Biofeldtest.
Korrelationen und Affinitäten
An dem H-Dipol kann man verschiedene Wellenlängen einstellen. Dies erlaubt Befunde zu erheben, Affinitäten
und Korrelationen zu messen. Ein
paar Beispiele: Es lässt sich zeigen,
dass zu einem Mammakarzinom
grundsätzlich eine chronische Adnexitis gehört (Korrelation). Mit dem
Affinitätstest wiederum kann man
eine Affinität zwischen den Nieren
und den Tonsillen nachweisen. Auf
diese Art lassen sich grundlegende
medizinische Zusammenhänge erarbeiten. So viel über die Methode – nun
zur Diagnose und zur Therapie.
Diagnostik
Die Untersuchungen an Blutproben
von chronisch Kranken haben ergeben, dass bei all diesen chronisch
Kranken nur etwa 50 Belastungen
durch Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, metallische und nichtmetallische
Gifte vorkommen – eine sehr geringe
Zahl angesichts der Fülle von Viren,
Bakterien und Giften, die es gibt.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
604
Diskussions-Forum
Kategorie I (genetisch)
Erbtoxine
Psorinum
Medorrhinum
Luesinum
Tuberkulinum
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Plumbum
Cuprum
Argentum
Stannum
Palladium
Aurum
Aluminium
Bakterielle Herde
chr. bakt. Kieferostitis
chr. Tonsillitis
chr. Appendizitis
chr. Prostatitis
chr. Adnexitis
Weisheitszähne 18, 28
Nichtmetallische Gifte
Formaldehyd
PCP (Pentachlorphenol)
PCB (Polychlorierte Biphenyle)
Pilze
Monilia albicans
Schimmelpilz 2
Aspergillus niger
Candida crusei
Viren
Epstein-Barr
Herpes simplex
Rubeolae
Adenoviren
Chlamydia trachomatis
Varizellen
Bakterien
Lamblia intestinalis
Komplex:
– Staphylococcinum
– Streptococcinum
Abb. 3: Die Nosoden der chronischen Belastungsfaktoren und ihre Gliederung – Kategorie 1, genetische Belastungsfaktoren
Kategorie 1: Genetische
Belastungsfaktoren
34 von diesen 50 Belastungstypen
kann man zusammenfassen zur Kategorie der genetischen Belastungen,
denn sie zeichnen sich aus durch eine
Korrelation mit der DNA. Bei einer
Belastung durch Kupfer beispielsweise lässt sich mittels Korrelationstest feststellen, dass diese Belastung
an der DNA wirkt. Im Handel sind
Organ-Testampullen aller Organe und
von allen wesentlichen Krankheiten
so genannte Nosoden erhältlich. Mit
Hilfe dieser Testsubstanzen erhält
man bei der Prüfung der Blutprobe
eines chronisch Kranken aus den 34
möglichen genetischen Belastungen
eine Gruppe von 10 bis 15 tatsächlich
vorliegenden – je nachdem, wie
schwer die Person belastet ist.
Das wesentliche Ergebnis dieser
Untersuchungen: Alle chronischen
Krankheiten sind in den genetischen
Belastungsfaktoren der Kategorie 1
prinzipiell angelegt. Die wesentlichen
Bestandteile dieser Belastungsfaktoren sind die Erbtoxine mit den
Nosoden Psorinum, Medorrhinum,
Krankheitstyp
nicht systemisch
systemisch
Typ A
Luesinum und Tuberkulinum. Chronische Krankheiten sind also, noch bevor sie sich manifestieren, in der DNA
begründet. Dort kann man sie bereits
unmittelbar nach der Geburt nachweisen, als Befund an der Blutprobe
von Neugeborenen.
Ein zweiter sehr wichtiger Bestandteil dieser Belastungsfaktoren
sind die genetischen bakteriellen
Herde. Personen, die eine angeborene
Belastung durch alle 4 Erbtoxine in
ihrem genetischen Gut aufweisen und
zugleich durch einen genetischen
Herd belastet sind, haben die Kon-
Typ B
Typ C
Typ D
Maßgebende Belastung
Kategorie II
Kategorie III
Komplex 4 Erbtoxine
Komplex 4 Erbtoxine +
genetischer Herd
Komplex Staphylococcinum +
Streptococcinum
Kategorie II
Kategorie III
Komplex 4 Erbtoxine
Organbelastung
Komplex 4 Erbtoxine
genetisch induzierte
Herde
weniger als 4 Erbtoxine
Testsubstanzen
RES D30
RES D8
RES D6
Entsprechende
Erbtoxine (nicht in der
Potenz D30)
Abb. 4: Maßgebende Belastungen und Testsubstanzen der vier konstitutionellen Krankheitstypen
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
605
Diskussions-Forum
Kategorie II (genetisch induziert)
Bakterien als Gruppe
Pyocyaneus
Staphylococcus aureus
Meningococcinum
Pneumococcinum
Bact. Proteus
Pilze als Gruppe
Mucor mucedo
Schimmelpilz 1
Schimmelpilz 2
Kategorie III (genetisch induziert)
Bakterien als Gruppe
Staphylococcinum
Streptococcinum
Streptococcus viridans
Bang
Mycoplasma pneumoniae
Viren als Gruppe
Newcastle Disease
Cytomegalie
Coxsackie A4
Kategorie IV (genetisch induziert)
Metallische Gifte
Plumbum
Mercurius vivus
Nichtmetallische Gifte
Formaldehyd
Bakterielle Herde
akute bakt. Kieferostitis
Sinusitis max.
Sinusitis front.
Tonsillitis
Bakterielle Herde
Appendizitis
Prostatitis
Adnexitis
Bakterien
Helicobacter pylori
Kategorie V (genetisch induziert)
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Plumbum
Nichtmetallische Gifte
Formaldehyd
Bakterien
Komplex:
– Staphylococcinum
– Streptococcinum
Pilze
Monilia albicans
Viren
Varizellen
Parasiten
Amöben
Toxoplasmose
Kategorie VI (genetisch induziert)
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Nichtmetallische Gifte
Formaldehyd
Bakterien
Staphylococcinum
Kategorie VII (genetisch induziert)
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Nichtmetallische Gifte
PCP (Pentachlorphenol)
PCB (Polychlorierte Biphenyle)
Bakterien
Staphylococcinum
Pilze
Monilia albicans
Viren
Epstein-Barr
Viren
Chlamydia trachomatis
Varizellen
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Nichtmetallische Gifte
PCP (Pentachlorphenol)
PCB (Polychlorierte Biphenyle)
Bakterien
Staphylococcinum
Bakterien
Streptococcinum
Viren
Chlamydia trachomatis
Varizellen
Pilze
Monilia albicans
Viren
Adenoviren
Parasiten
Bilharziosis
Echinococcinum
Kategorie X (genetisch induziert)
Bakterien
Staphylococcinum
Streptococcinum
Kategorie XI (genetisch induziert)
Metallische Gifte
Mercurius vivus
Pilze
Monilia albicans
Viren
Chlamydia trachomatis
Kategorie VIII (genetisch induziert)
Kategorie IX (genetisch induziert)
Bakterien
Streptococcinum
Pilze
Monilia albicans
Viren
Chlamydia trachomatis
Rotaviren
Coxsackie A2
SPS
Pilze
Monilia albicans
Viren
Chlamydia trachomatis
Varizellen
Kategorie XII (genetisch induziert)
Bakterien
Streptococcinum
Viren
Varizellen
Abb. 5: Die Nosoden der chronischen Belastungsfaktoren und ihre Gliederung – Kategorien 2 bis 12, genetisch induzierte Belastungen
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stitution, eine schwere chronische
Krankheit auszubilden.
Dispositionen
Man kann im Vorhinein erkennen, ob
ein Mensch überhaupt in seinem
Leben chronisch erkranken kann oder
nicht („A-Typen“). Die gesamte
Menschheit zerfällt in 4 Typen. DTypen können ihr Leben lang keine
chronischen Krankheiten bekommen.
Das sind die Menschen, die 100 Jahre
alt werden und nie ernstlich krank
gewesen sind.
Kategorien 2 bis 12:
genetisch induzierte
Belastungen
Nun gibt es allerdings neben diesen
genetischen Faktoren noch weitere
Belastungen. Die Gesamtzahl der
Belastungen liegt bei etwa 50. Zieht
man die 34 genetischen ab, so bleiben
16 Faktoren übrig, die bestimmte
Konfigurationen bilden. Wir teilen
diese verschiedenen Belastungen in
die Kategorien 2 bis 12 ein. Es handelt
sich um Gruppen – im Beispiel der
Kategorie 6 sind das Hg, Formaldehyd, Staphylokokken, Monilia albicans und Chlamydia trachomatis.
Kategorie 11 besteht aus Mercurius
vivus, Streptococcinum, Chlamydia
trachomatis und Varizellen.
Damit ergeben sich aus den insgesamt 50 Belastungsfaktoren 12 verschiedene Konfigurationen, die sich
bei den dafür disponierten Menschen
im Laufe des Lebens entwickeln.
Wer bis zur Kategorie 12 belastet
ist, hat allerdings noch kein Gesundheitsproblem – erst dann, wenn weitere Belastungen hinzukommen.
Werfen wir einen Blick auf die
kausalen Verknüpfungen der genetisch-bakteriellen Herde mit verschiedenen systemischen, chronischen
Krankheiten.
genetisch bakterieller Herd
Krankheit
chronische bakterielle Kieferostitis
MS
Lateralsklerose
Morbus Crohn
Colitis ulcerosa
Asthma bronchiale
Polyarthritis
Morbus Bechterew
Diabetes mellitus
Mamma Ca
Angina pectoris
Herzinfarkt
Stenosen der Herzkranzgefäße
viele Krebskrankheiten und andere
chronische Krankheiten
chronische Appendizitis
chronische Prostatitis
chronische Adnexitis
Weisheitszähne 18, 28
chronische Tonsillitis
Abb. 6: Beispiele für kausale Bezüge der genetischen bakteriellen Herde zu
systemischen chronischen Krankheiten
Beispiel: Multiple Sklerose
Ein deutliches Beispiel: Die multiple
Sklerose und die Lateralsklerose treten grundsätzlich zusammen mit einer
Kieferostitis als genetischer Belastung
auf. Wir haben Hunderte von MSKranken daraufhin untersucht. Bei
allen ohne Ausnahme fand sich eine
genetische Kieferostitis. Das bedeutet,
Schwörer
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Komplikationen
Nr. Belastungen
Testsubstanzen [Mischungen aus …]
1
Streptococcinum oder Varizellen
[Mg sulf sicc + Mg sulf krist]
2
Streptococcinum oder Varizellen
oder Chlamydia trachomatis
[Na phos krist + Mg sulf sicc + Mg sulf krist]
3
Mercurius vivus
[Na phos sicc + Mg sulf sicc + Mg sulf krist]
4
Amöben oder Coxsackie A2
[Na phos sicc + Na phos krist + Mg sulf krist]
5
Chlamydia trachomatis
[Na phos sicc + Na phos krist + Mg sulf sicc]
6
Monilia albicans und Helicobacter
pylori und Streptococcinum und
Amöben
[Na phos sicc + Na phos krist + Mg sulf sicc
+ Mg sulf krist]
7
Bilharziosis und Echinococcinum
[Na phos sicc + Na phos krist + Mg phos
+ Mg carb]
Abb. 7a: Die sieben Belastungsformen der Komplikationen der Gruppe 2 und
die zugehörigen Testsubstanzen
Nr. Belastungen
Testsubstanzen
1
Amöben und Intoleranz
ABV und AI
2
Belastungen von den nichtsomatischen Körpern 2-5
AK25
3
Feldbelastungen 1 und 2
AF1 und AF2
Abb. 7b: Die drei Belastungsformen der Komplikationen der Gruppe 3
die Kieferostitis ist der genetische
Herd, der bei allen MS-Patienten vorhanden sein muss, damit diese Krankheit entstehen kann. Im Umkehrschluss gilt: Wer als Säugling an
seiner Blutprobe keine Belastung
durch Kieferostitis hat, kann sein
Leben lang keine MS bekommen.
Allergieform
Neurodermitis
Nahrungsmittelallergie
Hautallergie
Pollinose
Allergisches
Bronchialasthma
Es gibt eine ganze Reihe weiterer
Zuordnungen. So spielen beispielsweise die oberen Weisheitszähne
immer eine Rolle beim Herzinfarkt:
Alle Herzinfarktpatienten haben eine
genetische Belastung der Weisheitszähne 18 und 28.
Die Allergieform liegt vor, wenn
RES D5 mit diesen genetischen
Belastungsfaktoren korreliert
Über diese 12 Kategorien hinaus gibt
es weitere Formen von Belastungen –
wir nennen sie Komplikationen.
Je mehr von diesen Belastungsfaktoren sich bei einem Menschen
manifestieren, desto weiter ist seine
Krankheit fortgeschritten. Und je
mehr Konfigurationen manifest sind,
umso schlimmer ist der Verlauf der
Krankheit. Daraus lässt sich beim
Erstellen der Diagnose absehen, ob
man eine sehr weit fortgeschrittene
Krankheit vor sich hat und ob sie
einen schweren Verlauf oder einen
leichten Verlauf nimmt (Beispiel:
schweres und leichtes Bronchialasthma).
Nach alledem verwundert es nicht,
dass zu jeder chronischen Krankheit
eine bestimmte Gruppe von Belastungsfaktoren gehört. Sie ist die
Grundlage dafür, dass sich diese
Krankheit manifestiert, dass sie
schließlich zum Ausbruch kommt.
Ein Beispiel liefern die Allergien.
Allergien sind die einfachsten chronischen Krankheiten. Es gibt 5 verschiedene Allergieformen und zu
jeder gehören bestimmte Belastungsfaktoren – genetische wie nicht
genetische.
Zusätzliche Belastungsfaktoren
genetisch
Quecksilber
und Formaldehyd
und Schimmelpilz 2
Lamblia intestinalis
Komplex der
vier Erbtoxine
Monilia albicans
und Formaldehyd
und PCB
Kupfer
und herpes simplex
Komplex der
vier Erbtoxine
Quecksilber
und Monilia albicans
Komplex der
vier Erbtoxine
Komplex der
vier Erbtoxine
Komplex der
vier Erbtoxine
genetisch induziert
Blei
Formaldehyd
Tonsillitis
Blei
Formaldehyd
Appendizitis
Blei
Formaldehyd
Tonsillitis
Blei
Formaldehyd
Appendizitis
Blei
Formaldehyd
Appendizitis
Coxsackie A4
Cytomegalie
Coxsackie A4
Cytomegalie
Coxsackie A4
Cytomegalie
Coxsackie A4
Cytomegalie
Coxsackie A4
Cytomegalie
Abb. 8: Die Allergieformen und ihre zur Entstehung notwendigen Belastungsfaktoren
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RES D10
„Metastasen“
H-Dipol schwingt vertikal
über der Blutprobe
Organpräparat
„Metastasen“
H-Dipol schwingt vertikal
über der Blutprobe
Krebs-Deg. Nosode
„Krebsbefund“
H-Dipol schwingt nicht
vor der Blutprobe
„Befund“
H-Dipol schwingt nicht
vor der Blutprobe
Blutprobe
„maligner Befund“
H-Dipol schwingt vertikal
unter der Blutprobe
Abb. 9 a: Krebstest –
Pauschaltest mit RES D10
Blutprobe
Krebskrankheiten
Unter allen chronischen Leiden ist
Krebs eine ganz besondere Krankheit.
Denn es gibt an die 100 verschiedene
Krebsarten, während es von anderen
chronischen Krankheiten in der Regel
nur eine Form und eine Krankheitsnosode gibt, mit der man die Krankheit diagnostizieren kann. So gibt es
beispielsweise eine einzige MSNosode, und ein Befund mit dieser
Nosode an der Blutprobe belegt eindeutig, dass beim Patienten eine MS
vorliegt.
Gruppe 2
Na phos. sicc. + krist.
K phos.
Na carb.
K carb.
Na chlor.
K chlor.
Na sulf. sicc.
K sulf.
Na sulf. krist.
Mg phos.
Ca phos.
Mg carb.
Ca carb.
Mg chlor.
Ca sulf. praec.
Mg sulf. sicc.
Ca sulf. ustum
Mg sulf. krist.
Blutprobe
Abb. 9 b: Krebstest –
Organtest mit Organpräparat in D30
Ein wesentliches Ergebnis der
Untersuchungen mit dem Biofeldtest
ist, dass eine chronische Krankheit nur
dann entstehen kann, wenn eine ganz
bestimmte Gruppe von Belastungsfaktoren manifest geworden ist.
Gruppe 1
„maligner Befund“
H-Dipol schwingt vertikal
unter der Blutprobe
Abb. 10: Gruppen der verwendeten
Mineralsalze
Bei Krebs ist das anders. Wenn ein
Patient wissen möchte, ob er Krebs
hat, dann ist diese Frage nicht sicher
zu beantworten, weil nicht zu jeder
Krebserkrankung eine Nosode existiert. Dies gab den Anstoß, eine Testampulle zu entwickeln, die jedes
maligne Geschehen im Körper anzeigt
– nichts Geringeres als ein universeller Krebstest.
Therapie
Der Biofeldtest gibt uns die Möglichkeit, die Verträglichkeit von Medikamenten zu prüfen. Desgleichen wurde
nach geeigneten Medikamenten geforscht, mit denen die Wirkungen der
Belastungsfaktoren kompensiert werden können. Hier stieß ich auf das
System der Mineralsalze (nach Dr.
SCHÜSSLER, 1830). Genauer betrachtet
finden sich zwei Gruppen dieser Salze
(Abb. 10).
Die Originalsalze bekommt man
für wenig Geld in der Apotheke.
Durch bestimmte Kombinationen dieser Salze kann man die Belastungsfaktoren kompensieren.
Nun hatte sich bereits bei der
Manifestation der Belastungsfaktoren
eine hierarchische Ordnung abgezeichnet. Diese Hierarchie ist auch in
der Therapie zu berücksichtigen.
Faktoren, die am Anfang entstanden
sind – also die manifesten Faktoren
der Kategorien 1 bis 12 –, müssen zu-
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609
„Metastasen“
H-Dipol schwingt vertikal
unter der Blutprobe
Abb. 9 c: Krebstest –
Spezifischer Krebstest mit
Degenerations-Nosode in D6
erst kompensiert werden. Dann gilt es,
die Komplikationen sukzessive nach
ihrer Reihenfolge abzutragen.
Stolperstein geopathische
Belastung
Das Therapieverfahren fällt daher
nicht so einfach aus wie das Schema
„Dreimal-täglich-eine-Pille“. Vielmehr
ist eine ganze Reihe weiterer Dinge zu
beachten. Mit am wichtigsten: Diese
Medikamente sind zwar ausgezeichnet wirksam gegen alle Belastungsfaktoren – aber nur, sofern keine geopathische Belastung vorliegt.
Die Medikamente – ich nenne sie
Kompensationsmittel – wirken nur bei
Menschen, die keine Belastung durch
Felder haben. Wenn es also nicht
gelungen wäre, Belastungen durch
Erdstrahlen und andere Felder auszuschalten, so wären alle Bemühungen
zur Therapie der chronischen Krankheiten vergebens gewesen.
Nun kann man Erdstrahlenfelder,
also biophysikalische Felder, wohl
nicht abschirmen, aber man kann sie
kompensieren. Das bedeutet: Bevor
die Behandlung mit dieser Methode
beginnen kann, bekommen die Patienten einen so genannten BiofeldRegulator. Erst dann darf der Patient
die Kompensationsmittel nehmen,
denn erst dann wirken sie. Der Regulator besteht aus einer Plastikkarte,
in die eine kleine Menge Pulver ein-
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Belastungen
Kategorie I bis VIII
Kategorie IX bis XII
Komplikation 1 leicht
oder
Komplikation 1 schwer
Komplikation 2/1
Komplikation 2/2
Komplikation 2/3
Komplikation 2/4
Komplikation 2/5
Komplikation 2/6
Komplikation 2/7
Komplikation 3/1
Komplikation 3/2
Komplikation 3/3
Nichtsomatische Körper
Frühere Inkarnationen
Kompensationsmittel
C1
C2
C3L
oder
C3S
AB oder AV
AB oder AV oder BV
AM
AV oder ABV
ABV
ABVP
ABVP
ABV und AI
AK25
AF1 und AF2
NK25, NK67, NK8, NKP
FI23, FI45, FI67, FI8
Patient
Typ B
Typ C
Typ D
je 1 Gabe
Typ A
je 6 Gaben
Abb. 11: Therapieschema zur Kompensation der chronischen Belastungsfaktoren
geschlossen ist. Er schirmt seinen
Träger vor Belastungen durch Felder
ab.
Der Therapieplan
Für eine Behandlung mischt man
Kombinationen der Mineralsalze zusammen – teils 2, teils 3 oder auch 4 –,
immer aus den erwähnten 19. Der Patient bekommt sie als Kapsel. Je nach
Schwere der chronischen Krankheit
summieren sich die Gaben für eine
vollständige Therapie auf bis zu 100
Kapseln.
Es treten grundsätzlich keine
Nebenwirkungen auf. Ebenso wenig
gibt es die aus der Homöopathie bekannten Erstverschlimmerungen.
Bei der Einnahme der Kapseln
müssen zeitliche Abstände beachtet
werden. C-Kapseln sind mit einem
Mindestabstand von jeweils 12 Stunden einzunehmen, die anderen mit
mindestens 2 Stunden Abstand.
Fazit und Ausblick
Was ist die Botschaft des Biofeldtests? Chronische Krankheiten entstehen nicht nach Regeln, wie sie die
Schulmedizin bei den akuten Krankheiten kennt. Chronische Krankheiten
stellen einen Vorgang der subtilen
oder feinstofflichen Biologie dar. Alle
chronischen Geschehnisse, auch Wirkungen der Erdstrahlenfelder, spielen
sich im subtilen Bereich ab.
Was im subtilen Bereich passiert,
kann man aber nicht mehr genau messen. Wenn man eine QuecksilberBelastung im subtilen Bereich misst,
dann findet man an dem betreffenden
Organ kein Quecksilber. Man kann
nur die Wirkung der Belastungen
durch Mikroben und Gifte messen.
Nichts anderes kennen wir aus der
Physik: Vor 100 Jahren mussten die
Physiker lernen, dass im Bereich der
kleinsten Teilchen andere physikalische Gesetze gelten als in der normalen Erfahrungswelt. Im Bereich der
kleinen Teilchen kann man beispielsweise keine kausalen Aussagen über
den Aufenthaltsort eines Elektrons
oder eines Photons treffen, sondern
man darf nur von Wahrscheinlichkeiten sprechen.
Desgleichen kann man auch in der
subtilen Biologie und in der subtilen
Medizin keine Aussagen über die
Wirkung der Belastungsfaktoren treffen. Wohl aber kann man ihre Wirkung messen.
Nun gibt es bereits andere Methoden, die auf subtile Ergebnisse abzielen. Zu ihnen gehören die Kirlianfotografie, die Thermoregulation nach
Dr. SCHWAMM, die Elektroakupunktur
nach VOLL und der Regulationstest
nach Prof. POPP. All diese Verfahren
können zeigen, dass im subtilen Bereich etwas passiert. Sie sind aber
nicht in der Lage, die subtilen Vorgänge genau abzubilden.
Was im subtilen Bereich wirklich
passiert, lässt sich nur mit dem Biofeldtest messen. Denn nur der Biofeldtest ist in der Lage, subtile Ergebnisse zu produzieren – unter Einsatz
von Nosoden, Organpräparaten und
weiteren speziellen Testsubstanzen.
Dieser Aufsatz basiert auf einem Vortrag,
den Dr. rer. nat. Paul Schweitzer am 16.
Oktober 2004 auf dem Alternativen Krebstag (Gesellschaft Menschen gegen Krebs)
in Stuttgart hielt.
Anmerkung
Der ZÄN stellt bewusst unkonventionelle Gedanken vor, um sie zur Diskussion zu stellen. Verfahren, die
allgemein der Komplementärmedizin
subsummiert werden, sollten auch in
der Ärzteschaft bekannt sein.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
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Originalarbeiten
Borreliose und FSME
Resumen
Summary
Zusammenfassung
Andreas Diemer
Einleitung
Von den durch Zecken übertragenen Krankheiten spielen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose eine besondere
Rolle im medizinischen Alltag. Während die FSME nach wie vor eine
seltene Erkrankung ist, kommt der Borreliose die weitaus größere Bedeutung zu. In den letzten Jahren sind naturheilkundliche Diagnostik- und
Therapieregimes als Alternative oder Ergänzung zur üblichen Antibiotikatherapie entwickelt worden, die im Folgenden vorgestellt werden.
Schlüsselwörter: FSME, Borreliose, Impfung, Entgiftung, naturheilkundliche Therapie, psychosomatische Therapie
Of all diseases transmitted by ticks, spring-summer meningoencephalitis
(SSME) and borreliosis are the most prevalent in everyday medical
practice. Whereas SSME is still a rare disease, borreliosis is much more
frequent. In recent years, naturopathic diagnostics and therapies have
been developed as alternatives or supplements to the standard antibiotic
therapies. They are described in the following text.
Key words: SSME, borreliosis, vaccination, detoxification, naturopathic
therapy, psychosomatic therapy
Entre las enfermedades transmitidas por garrapatas, la meningoencefalitis centroeuropea (FSME) y la borreliosis desempeñan un papel
especial en la práctica médica cotidiana. Mientras que la FSME sigue
siendo una enfermedad muy rara, la borreliosis adquiere una importancia
bastante más acentuada. En los últimos años se han desarrollado, como
alternativa o complemento de la terapia habitual con antibióticos,
regímenes de diagnóstico y terapia de la medicina naturalista que se
presentan a continuación.
Palabras clave: FSME, borreliosos, vacunación, desintoxicación, terapia
médica naturalista, terapia psicosomática
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
611
Naturheilkundliche Methoden sind
vor allem da gefragt, wo schulmedizinische Diagnostik und Therapie
nicht erfolgreich erscheinen bzw. gar
nicht zur Verfügung stehen oder wenn
Risiken und Nebenwirkungen vermieden werden können. Zwei hierfür
typische Krankheiten sind die FSME
und die Borreliose. Für die FSME
stehen außer symptomatischen Maßnahmen keine wirksamen schulmedizinischen Therapien zur Verfügung.
Zur Prophylaxe wird intensiv und
aggressiv für die riskante Impfung
geworben (s.u.). Zur Diagnostik der
Borreliose beschränkt man sich üblicherweise auf die klinischen Zeichen
und die Antikörperbestimmung. Beides ist jedoch mit Unsicherheit behaftet, wie weiter unten ausgeführt
wird. Die schulmedizinische Therapie
der Wahl ist bei der Borreliose die
Antibiotikabehandlung, welche, wenn
überhaupt, nur den aktuellen Krankheitsausbruch beseitigen kann, um
den Preis einer erhöhten Anfälligkeit
für eine Reinfektion und anderer
Nachteile. Hier zeigt sich bereits, wie
recht LOUIS PASTEUR schon vor über
einhundert Jahren hatte, als er feststellte: „Wenn Sie meinen, Krankheiten einfach dadurch beseitigen zu
können, dass Sie auftretende Bakterien unterdrücken und abtöten, dann
können Sie ganz schlimme Wunder
erleben.“
Die Borreliose und die FSME
zeichnen sich durch einige Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede aus, die in Tabelle 1 zusammengestellt sind:
Originalarbeiten
Tab. 1: Gegenüberstellung Borreliose – FSME
Erreger
Verbreitung
jahreszeitl. Häufung
Zunahme
Überträger
Durchseuchung in D
Zeit zwischen Stich und
Infektion
Verlauf
Symptome der Phase 1
Impfung
Fallzahlen in D
Letalität
Therapie der FSME
Borreliose
FSME
Spirochäten
fast weltweit
ja
ja
Zecken, Stechmücken,
Läuse, Flöhe usw.
10 % - 30 %
Viren
Mittel- und Osteuropa
ja
seit 1994: nein
Zecken
12 – 24 h
mehrphasig
Erythema migrans,
evtl. „Grippe“
–
ca. 100 000 pro Jahr
0
Die FrühsommerMeningoenzephalitis
Neben anderen Virusinfekten, die
durch Zecken übertragen werden, ist
die Frühsommer-Meningoenzephalitis
von besonderer Bedeutung, da sie mit
potenziell bedrohlichen Komplikationen und Dauerschäden einhergehen
kann. Betroffen sind Mittel- und Osteuropa. In Deutschland ist der süddeutsche Raum stärker betroffen.
Symptome der FSME
Nach einer Latenzzeit von ein bis
zwei Wochen kommt es zunächst zu
grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen,
Kopfschmerzen und allgemeinem
Krankheitsgefühl. Danach ist die
Krankheit entweder überstanden oder
es kommt bei 5 % der Erkrankten
nach einem beschwerdefreien Intervall von wiederum ein bis zwei
Wochen zu erneutem Fieberanstieg
und heftigen Krankheitszeichen, jetzt
aber mit zusätzlichen neurologischen
Symptomen wie Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen und
Zeichen einer Meningitis oder Enze-
0,1 % in Endemiegebieten
–
zweiphasig
wie „Grippe“
empfohlen, jedoch riskant
ca. 250 pro Jahr
0,000 000 067 pro Stich
phalitis, Schluckstörungen, Somnolenz und im Extremfall Atemlähmung.
Falls diese zweite Phase eintritt, sind
intensivmedizinische Maßnahmen
unerlässlich. Die Prognose ist allerdings gut. Bleibende Schäden oder
Todesfälle sind sehr selten. Die Risikoabschätzung, an FSME zu sterben, ergibt sich aus folgender Rechnung:
– Jede 100. – 1.000. Zecke ist Virusträger (lt. dem Impfstoffhersteller
Baxter jede 30.!).
– Jede ca. 50. Zecke überträgt das
Virus auf den Wirt.
– Jeder ca. 10. infizierte Mensch erkrankt.
– Jeder ca. 100. Erkrankte stirbt.
Damit ergibt sich ein Todesfallrisiko
von 1:15 Millionen Zeckenbisse.
Nur jeder fünfzehnmillionste
Zeckenbiss führt zum Tode.
Die Diagnose wird klinisch und
durch Bestimmung der Antikörper gestellt, ergänzt durch Blutbild (erst
Leukopenie, dann Leukozytose), BSG
und ggf. Lumbalpunktion (Pleozytose
und Eiweißerhöhung, Antikörper).
Die schulmedizinische Therapie beschränkt sich auf Unterdrückung bzw.
Linderung der Symptome (Analgetika, Antipyretika) sowie bei Bedarf
intensivmedizinische Betreuung. Interferongaben kommen meistens zu spät,
um noch eine Wirkung zu entfalten.
Die naturheilkundliche Therapie
verzichtet bewusst auf Fiebersenkung.
Fieber stellt eine willkommene Heilreaktion des Organismus dar, Fiebersenkung unterdrückt folglich die Heilreaktion*.
Dem naturheilkundlich tätigen
Arzt stehen viele therapeutische Optionen offen: Homöopathie (durch die
ausgeprägten Symptome hohe Trefferquote bei der Repertorisation), Ozontherapie, kolloidales Silber (13), Enzymtherapie und vor allem die Toxinausleitung mit Chlorella, Afa-Algen,
Nieren-, Leber- und Lymphmitteln.
Nach überstandener Krankheit sollte
sich eine Nosodenbehandlung anschließen sowie eine Aufbaubehandlung des Immunsystems (s.u.), denn
es geht auch um den Schutz vor erneuter Erkrankung.
Die FSME-Impfung
Ein besonders heikles und umstrittenes Thema stellen die Impfungen und
hier speziell die FSME-Impfung dar.
Üblicherweise werden Impfungen auf
breiter Front und unkritisch empfohlen unter der Annahme, dass die
Wirksamkeit ausreichend belegt und
das Risiko zu vernachlässigen sei. Genau diese beiden Behauptungen lassen
sich aber bei näherer Betrachtung
*
Dies konnte eindrucksvoll am Beispiel
Masern dokumentiert werden. In einer
Untersuchung (1) fanden sich bei Masern
unter Fiebersenkung viele Komplikationen,
ohne Fiebersenkung praktisch keine! Dies
bedeutet, dass durch eine riskante Masernimpfung das verhindert werden soll, was
durch riskante Therapie erst entsteht! Geht
das nicht auch einfacher?!
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612
Originalarbeiten
nicht halten. Seit Jahren werden Anfragen an die Behörden (PEI, RKI)
nach wirklich validen Daten zur
Nutzen-Risiko-Abschätzung von Impfungen ausweichend oder gar nicht
beantwortet (2). Für eine breite Impfempfehlung müsste es sich außerdem
um eine Krankheit handeln, die sehr
oft vorkommt und mit hohen Komplikationsraten oder Todesfällen einhergeht. Auch dieser Punkt ist bei der
FSME nicht erfüllt. Die Erkrankungszahlen und erst recht die Todesfallzahlen sind nach wie vor sehr gering,
und ein Anstieg ist entgegen anderslautenden Meldungen in den letzten
zehn Jahren nicht zu beobachten (3).
So weist das Statistische Bundesamt
seit Jahren konstante Erkrankungszahlen von ca. 250 pro Jahr aus, die
Todesfallrate liegt bei ca. 2 pro Jahr.
Dieser Umstand ist bedeutsam, da
unabhängig von breiter Anwendung
der Impfung keine Zuwächse mehr zu
beobachten sind. Es stellt sich deshalb
sofort die Frage nach der wirklichen
Notwendigkeit einer flächendeckenden Impfung in den so genannten
„Risikogebieten“. Als Risikogebiet
für FSME gilt aber schon ein Landkreis mit mehr als 5 Erkrankungsfällen in fünf Jahren! Eine doch wohl
übertriebene Formulierung! Diese
Zahlen rechtfertigen nach meiner
Meinung in keiner Weise die breite
Anwendung der FSME-Impfung. Seit
vielen Jahren warnt z.B. auch das
Arzneitelegramm vor der Gefährlichkeit der FSME- Impfung (4). Der Hintergrund für diese Widersprüche ist,
dass die Impfstoffhersteller seit vielen
Jahren mit riesigem Werbeaufwand
die angebliche Krankheitsgefahr über-
treiben und gleichzeitig über (sehr
wohl bekannte) Impfrisiken schweigen (5, 6, 7).
Naturheilkundliche
Prophylaxe
Die Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten spielt in der Naturheilkunde eine zunehmende Rolle. Viele
weit verbreitet, der Durchseuchungsgrad schwankt jedoch stark (in den
USA finden sich bei 80 % der Bevölkerung mikroskopisch Borrelien
im Blut!). Viele aktuelle Erkenntnisse
zur Klinik und besonders zur naturheilkundlichen Therapie stammen von
KLINGHARDT (8). Hauptsächlich drei
Arten von Borrelien sind humanpathogen (s. u.).
B. burgdorferi sensu strictu ist eine
Borrelia burgdorferi sensu latu
Borrelia burgdorferi sensu strictu
(nur in USA)
bewährte Methoden stehen zur Verfügung. Die Einzelheiten werden weiter unten besprochen.
Die Borreliose
Eine zweite von Zecken übertragene
Krankheit ist die Lyme-Borreliose.
Symptome werden seit über einhundert Jahren beschrieben, jedoch gelang es erst in den vergangenen 30 Jahren, die Zusammenhänge zu erklären.
Entgegen bisheriger Annahme werden
Borrelien nicht nur von Zecken, sondern auch von Stechmücken, Flöhen,
Läusen usw. übertragen. Dies ist von
erheblicher epidemiologischer Bedeutung. Zeckenreservoir sind hauptsächlich Mäuse, die jedoch nicht erkranken. Die Borreliose ist beinahe welt-
Pharmafrid
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613
B. garinii
B. afzelii
(bes. Schwarzwald)
Züchtung der Biowaffenforschung,
die aus dem Labor auf Plum Island bei
New York nach dem 2. Weltkrieg entweichen und sich schnell über die gesamten USA ausbreiten konnte (der
Ort Lyme liegt ganz in der Nähe dieses Labors!) (9). Borrelien gehören zu
den Spirochäten. Dies erklärt auch die
vielen Parallelen zwischen Borreliose
und Syphilis (mehrphasiger Verlauf,
neurologische Spätmanifestationen
usw.).
Symptome der
Borreliose
Die Symptomatik der Borreliose ist
außerordentlich vielgestaltig. Auch
hier beobachten wir einen mehrphasigen Verlauf.
Originalarbeiten
Phase 1:
In 50 - 70 % der Fälle tritt als erstes
Symptom das Erythema chronicum
migrans auf, eine sich um die Stichstelle ausbreitende randbetonte Rötung der Haut, die bis 20 cm oder
mehr im Durchmesser erreichen kann.
Dazu kommt oft schon in diesem
Stadium eine von Gelenk zu Gelenk
springende Monoarthritis, meist der
großen Gelenke. Allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und grippeähnliche Symptome
sowie Sensibilitätsstörungen kommen
vor.
Phase 2:
Nach Erregerstreuung treten weitere
vegetative Symptome auf wie Schwindel, Müdigkeit, Muskelschmerzen,
Schlafstörungen, extreme Schweißausbrüche und Herzklopfen sowie Arrhythmien als Zeichen einer Begleitkarditis. Dazu kommen Neuritiden
(besonders nachts, verwechselbar mit
Ischias, CTS usw.), Paresen (Fazialis,
Abduzens u.a.) und viele weitere
neurologische Symptome, die auch an
M. Parkinson, MS, ALS, CFS, Fibromyalgie usw. denken lassen. Vielleicht sind sogar einige dieser Erkrankungen Sonderfälle der Borreliose, so
dass bei diesen Krankheiten eine
Borreliendiagnostik (s.u.) immer sinnvoll ist. Pseudoradikuläre Schmerzen,
auf übliche NSAR kaum ansprechend,
sind häufig. Charakteristisch ist auch
eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses (nicht gleichmäßig wie bei Demenz, sondern stark schwankend).
Weitere Krankheitsphasen können
sich anschließen (Phase 3), u.a. mit
der charakteristischen Acrodermatitis
chronica atrophicans, die schon seit
100 Jahren bekannt ist, aber lange
nicht der Borreliose zugeordnet werden konnte.
Diagnostik der
Borreliose
Da die meisten Symptome uncharakteristisch und mehrdeutig sind, sind
weitere Schritte zur Diagnosesicherung unerlässlich. Jedoch tut sich hier
bereits das nächste Problem auf: Die
sonst so treffsichere Antikörperbestimmung ist bei der Borreliose mit
erheblicher Unsicherheit behaftet. Da
Borrelien u.a. die Lymphozyten befallen, hemmen sie damit genialerweise die Antikörperproduktion (10).
Oft steigen die AK erst nach erfolgreicher Therapie stark an. Dennoch
geben die Antikörper wichtige Hinweise. Bei positivem ELISA-Suchtest
schließt sich ein Bestätigungstest
(Westernblot) an. Zumindest theoretisch zeigen Antikörper vom IgM-Typ
eine frische, AK vom IgG-Typ eine
länger zurückliegende Infektion an.
Weitere auffällige Laborwerte können
sein: Leukopenie (!), AP-Erniedrigung, passagere Kreatininerhöhung
sowie erniedrigte Werte von Zn, Cu
und Se. Oft spielen auch Begleitinfekte eine Rolle, entweder als Koinfektion oder als opportunistische
Infektion: Herpes, EBV, CMV, Mycoplasmen, Babesien, Pilze, Würmer,
Protozoen, Spirochäten, Bartonellen,
Brucellen, Ehrlichiose u.a. Diese alle
per AK-Test nachzuweisen sprengt jedoch meist den finanziellen Rahmen.
Viel eleganter ist es, diese Infekte kinesiologisch zu testen, also z.B. mit
Vegatest oder Muskelrelaxationstest.
In der gleichen Sitzung lassen sich
dann auch gleich die Therapeutika
testen (s.u.). Zecken im Labor auf
Borrelien untersuchen zu lassen, halte
ich für entbehrlich, da bei positivem
Ergebnis nichts über eine tatsächlich
stattgefundene Infektion oder gar
Erkrankung gesagt ist.
heitszeichen wird parenteral mit Ceftriaxon oder Cefotaxim behandelt,
wieder mindestens zwei Wochen ca.
3 g/d. Auch hier sehen wir jedoch
wieder sofort zwei Probleme:
Zum Ersten versuchen sich die
Borrelien dem Zugriff des Antibiotikums zu entziehen, indem sie sich am
Gefäßendothel anhaften und mit
einem Fibrinüberzug (sog. coating)
schützen. Diese Fibrinmonomere
müssen zuvor aufgelöst werden (s.u.).
Zum zweiten ist hinreichend bekannt, dass jede Antibiotikatherapie
allenfalls den aktuellen Infekt beseitigen kann, allerdings immer um den
Preis einer Schwächung des Immunsystems (besonders durch die Störung
der Darmflora). Infolgedessen ist der
Patient bei einem erneuten Zeckenbiss
wieder infektionsgefährdet, und zwar
noch stärker als zuvor. Die Antibiotikatherapie hat daher bei der naturheilkundlichen Borreliosetherapie nur
einen untergeordneten Stellenwert
und wird allenfalls ergänzend zu
anderen Methoden eingesetzt.
Naturheilkundliche
Borreliosetherapie
Für ein umfassendes Therapiekonzept
der Borreliose halte ich sechs Komponenten für erforderlich:
6 Säulen der Borreliosetherapie
Psychosomatische Therapie
Entgiftung
Keimreduktion
Therapie von Begleitinfekten
Therapie der
Borreliose
Therapie weiterer Begleitumstände
Rezidivprophylaxe
Die Therapie der Borreliose besteht
„schulmedizinisch“ in der Gabe von
Antibiotika. Im Stadium 1 der Erkrankung wird üblicherweise Doxycyclin
gegeben, in einer Dosis von 200 bis
300 mg/d über drei Wochen. Bei
Nichtansprechen oder starken Krank-
1. Psychosomatische Therapie
An den Anfang der therapeutischen
Schritte möchte ich bewusst den psychosomatischen Aspekt setzen. Da
jede (!) Erkrankung einen psycho-
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
614
Originalarbeiten
somatischen Anteil hat, lohnt es sich
immer, als Erstes hier den Weg zu
bahnen für die weiteren therapeutischen Schritte. Eine Infektionskrankheit ist kein Zufall, sondern u.a. Ausdruck einer inneren „Schieflage“.
Schon Dr. E. BACH („Bachblüten“)
wusste, dass Krankheit das Notprogramm des Menschen ist, um einen
seelischen Konflikt ersatzweise auf
der Körperebene zu bearbeiten. Solange diese Notlage, dieses alte oder
neue Trauma nicht erkannt und gelöst
ist, kann wirkliche Heilung nicht stattfinden. Wir fangen deshalb die Therapie bei den Menschen, die dafür offen
sind, immer hiermit an. Zuerst versuchen wir, nach Analogien zwischen
Zeckenbiss, Borreliose und anderen
Phänomenen aus dem Leben des
Patienten zu suchen:
Warum / wozu bin ich
krank geworden?
Wozu gerade jetzt?
Wozu gerade ich?
Was sagen mir gerade
diese Symptome?
Lasse ich mich oft
aussaugen?
Sauge ich andere aus?
Welcher blockierte Seelenkonflikt liegt vor?
Fragen zur Aufhellung des
seelischen Hintergrunds
Zur Verarbeitung und Lösung dieser Aufgaben hat sich die Klopfakupunktur als hervorragend hilfreich
erwiesen. Hierbei werden bestimmte
Körperstellen auf den klassischen
Meridianen durch Beklopfen aktiviert
und gleichzeitig bestimmte, hilfreiche
Klopfakupunktur am
3fach-Erwärmer
Sätze gesprochen. Dadurch können
auch alte, fest eingefahrene Fehlhaltungen gelöst und „entkoppelt“ werden. Eine Kurzanleitung zur Selbstbehandlung ist erhältlich bei (11).
2. Entgiftung
Der Toxinausleitung kommt in der
Komplementärmedizin eine immer
größer werdende Rolle zu. Die allgemeine Toxinfracht (Schwermetalle,
Pestizide, Nahrungschemikalien usw.)
wird immer größer. Hinzu kommt bei
der Borreliose, dass die Erreger spezielle Neurotoxine mit sich bringen,
die sich auf die Funktion von Hypophyse, Hypothalamus, limbisches
System u.a. auswirken. So sind auch
die vielen neurologischen Symptome
der Borreliose zu erklären. Wir brauchen daher ein potentes und effektives
Entgiftungsschema.
Duopharm
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
615
Medikamente zur Toxinausleitung:
Chlorella 2 – 3 g/d
Afa-Algen 3 x 500 mg
Bärlauch 2 x 400 mg
Buntnessel, z.B. Forskolin® Kps
1x1
Koriander 1 x 10 Tr. in heißem
Wasser
Vitamin C 2 x 1 g oral oder
hoch dosierte Infusionen
Schwarzkümmelöl, z.B.
Immerfit® Kps. 2 x 1
Katzenkralle (12) 1 x 500 mg
evtl. DMPS
Es müssen nicht immer all diese
Mittel gegeben werden, jedoch erhält
man bei Gabe von drei oder vier Mitteln auf jeden Fall einen synergistischen Effekt.
Die Entgiftung muss immer einhergehen mit Unterstützung von
Leber, Nieren und Lymphsystem.
Originalarbeiten
3. Keimreduzierung
Zur Verringerung der Keimzahlen tragen die Schritte 1 und 2 schon wesentlich bei. Dennoch unterstützen wir
diesen Prozess mit biologischen Methoden, notfalls auch mit Antibiotika.
Medikamente zur Keimreduzierung:
Knoblauch,
z.B. Kwai® forte 3 x 1
Schwarzkümmelöl,
z.B. Immerfit® Kps. 2 x 1
Weberkarde Dipsacus silvestris
TM 3 x 15 Tr.
Katzenkralle (s.o.)
Rosskastanie,
z.B. Aescorin® forte Kps. 2 x 1
kolloidales Silber (13)
Ozontherapie
Enzymtherapie,
z.B. Rechtsregulat® 2 x 1 EL (14)
Welche dieser Mittel und Verfahren
Sie im Einzelnen anwenden, hängt
vom Einzelfall und Ihren persönlichen
Erfahrungen ab und kann hier nicht im
Detail wiedergegeben werden.
4. Therapie von Begleitinfekten
Begleitinfektionen entstehen entweder durch den Zeckenbiss selbst (Coinfektion) oder unabhängig davon
(opportunistische Infektion). Die Behandlung der Begleitinfekte ist deshalb wichtig, weil ein erheblicher Anteil der Symptome oft nicht von den
Borrelien direkt, sondern von den Begleitinfekten kommt.
a) Virusinfekte
Hier hilft das schon erwähnte kolloidale Silber oder die Ozontherapie.
Auch Phytotherapeutika stehen zur
Verfügung (z.B. indische Stachelbeere). Ggf. ist auch ein chemisches
antivirales Mittel indiziert (z.B. Valaciclovir).
b) Aspergillus, Amöben, Trichomonaden, Mucor usw.
Je nach Ergebnis im Vegatest oder
Armtest eignen sich Knoblauch, Bärlauch, hoch dosiertes Vitamin C, ggf.
auch ein chemisches Mittel gegen
Flagellaten (Simplotan).
c) Pilze
Auch hier wirkt Knoblauch hoch
dosiert sehr gut, evtl. in Verbindung
mit Vitamin C und Alpha-Liponsäure.
d) Würmer
Nach KLINGHARDT spielen Würmer oft
eine Rolle, die effektiv mit einer Salz+ Vitamin-C-Kur therapiert werden
können (15).
e) Babesien
Wermutsaft hat eine gute Wirkung
gegen die Belastung durch Babesien
(akut oder postinfektiös). Eventuell ist
auch Lunefantrin erforderlich.
5. Therapie von weiteren
Begleitumständen
Immer wieder finden sich bei Borreliosepatienten weitere Faktoren, die
„saniert“ werden müssen. Die Vollblutanalyse zeigt oft einen Mangel an
Zink, Kupfer, Mangan und Magnesium, der durch Substitution behoben
werden kann. Eine chronische Übersäuerung wird durch Urin-Belastungstest oder durch Messung der Pufferbasen im Blut bestätigt und durch
entsprechende Basenmittel (Basica®,
Alkala® N, NaHCO3 usw.) behandelt.
Die erniedrigte AP im Blut deutet oft
auf ein Defizit an Vitamin B6 und
Zink hin (wegen erhöhter Ausscheidung) und sollte entsprechend therapiert werden. Beim Vorherrschen von
neurologischen Symptomen ist die
Therapie mit reduziertem Glutathion
(200 mg, 2 x 1 tgl.) Erfolg versprechend. Bei psychiatrischen Symptomen wird die Behandlung mit Niacin
empfohlen, wobei wegen des zu erwartenden Flush-Syndroms sehr vorsichtig eindosiert werden muss. Diese
Therapie erstreckt sich über mehrere
Wochen (16).
Prophylaxe gegen FSME
und Borreliose
Genauso wichtig wie die Therapie der
Borreliose ist die Prophylaxe. Ohne
Prophylaxe droht nach erfolgreicher
Behandlung bei nächster Gelegenheit
erneut eine Infektion. Die Infektprophylaxe geschieht auf zwei Ebenen:
1. die Expositionsprophylaxe und 2.
(noch wichtiger) die Stärkung der
körpereigenen Infektabwehr. Zur Vorbeugung gegen Zeckenbisse wird
immer wieder geschlossene Kleidung
empfohlen. Ich bin jedoch bis heute
keinem Menschen begegnet, der im
Sommer mit hochgeschlossenen Kleidern herumläuft, die Socken über die
Hose gezogen usw.! Ein theoretisch
gut gemeinter Tipp, den niemand befolgt. Eher brauchbar sind Repellents.
Neben den üblichen chemischen Präparaten eignen sich auch natürliche
Repellents. Hier ein Rezept: 2 Tr.
Lavendelöl, 1 Tr. Pfefferminzöl, 3
Tropfen Zitronenmelissenöl, 3 Tr.
Schwarzkümmelöl, Äthanol 30 % 10,
aqua purif. ad 100,0.
Wichtig ist auch das frühzeitige
und korrekte Entfernen einer Zecke.
Der Übertrag von Borrelien kommt
erst nach 12 bis 24 Stunden richtig in
Gang, deshalb reduziert das rechtzeitige Entfernen enorm. Auch schwer zugängliche Körperstellen inspizieren!
Beim Entfernen selbst soll die Zecke
weder durch Klebstoff, Öl o.Ä. „geärgert“ werden. Mit einer speziellen
Zeckenzange oder Zeckenschlinge
wird die Zecke möglichst kopfnah gefasst, um den Leib nicht zu quetschen.
Mit sanftem Zug lässt sich die Zecke
dann gerade herausziehen. Drehen (im
oder gegen den Uhrzeigersinn) verbessert das Ergebnis nicht. Die Stichstelle wird dann desinfiziert. Eventuell verbliebene Zeckenreste müssen
nicht chirurgisch entfernt werden.
Es gibt noch eine ganz andere, jedoch nicht weniger wirksame Methode, sich vor Zeckenbissen und überhaupt vor Infektionen zu schützen.
Die innere Einstellung gegenüber den
potenziellen „Angreifern“ ist von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir
tatsächlich erkranken werden. Übertriebene Panik macht das Ereignis
umso wahrscheinlicher! Ebenso
natürlich übertriebener Leichtsinn.
Der goldene Mittelweg ist eine Art
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
616
Originalarbeiten
„Achtsamkeit“, die diesen Lebewesen
einerseits ein Existenzrecht zugesteht
(vielleicht sind sie viel wichtiger und
nützlicher, als wir wissen), andererseits die eigene Integrität achtet und
ernst nimmt. Seit vielen Jahren ist
bekannt, dass wir mit Pflanzen (17)
und erst recht mit Tieren (18) in ständigem Kontakt sind und regelrecht mit
ihnen kommunizieren können. So ist
zu erklären, dass besonders naturverbundene Menschen nicht etwa mehr,
sondern eher weniger Infekte erleiden
als Menschen, die Natur als bedrohlich und feindlich betrachten.
Naturheilkundliche Infektprophylaxe beinhaltet weiterhin, das Immunsystem medizinisch zu stärken. Hierfür stehen zahlreiche Techniken zur
Verfügung, die hier nicht im Einzelnen besprochen werden können. Aus
eingangs gezeigter Statistik geht hervor, dass nur bei (durchschnittlich)
jedem 10. mit Borrelien Infizierten
auch tatsächlich Krankheitszeichen
auftreten. Bei einem Menschen mit
einem starken Immunsystem ist es
vielleicht nur jede 20. oder jede 100.
Infektion, die tatsächlich auch krank
macht. In meiner Praxis haben sich die
mikrobiologische Therapie („Darmsanierung“) und die Eigenbluttherapie
hervorragend bewährt. Kompetente
Darmsanierung erfordert eine Analyse
der Darmflora in einem hierfür spezialisierten Labor (19), welche Defekte
der residenten Flora aufdeckt, Fremdkeime aufspürt und vor allem auch
den pH-Wert des Darmes misst. Die
mikrobiologische Therapie erfordert
neben der Gabe von Bakterienprä-
paraten die Regulierung des SäureBasen-Haushalts und ggf. der Leber-,
Galle- und Pankreasleistung (20).
Es gibt noch viele weitere interessante Aspekte und Details zu diesen
beiden Krankheiten. Die Forschungen
hierzu sind auch noch lange nicht
abgeschlossen. Die Borreliose stellt,
mehr noch als die FSME, eine Herausforderung für den Therapeuten dar,
aber auch dem Patienten wird einiges
abverlangt. Gerade als Ärzte für
Naturheilverfahren haben wir hier
jedoch das eindeutig bessere Werkzeug zur Verfügung, um nicht nur
kurzfristig Linderung zu bewirken,
sondern langfristige und umfassende
Gesundheit.
(13) www.chemtrails-info.de/chemtrails/
ctimmunisierung.htm
#Keimtötendes%20Silberwasser%20%20
zur%20Immunsystem-Entlastung
(14) www.naturehealth.de/versand.htm
(15) www.lymephotos.com
(16) www.grassroutes.com/cooks/nutrition/
niacin/
(17) Tompkins, P., Bird, Ch.: The secret life of
plants. New York 1973
(18) Sheldrake, R.: Dogs that know when their
owners are coming home. London 1999
(19) www.enterosan.de
(20) Beckmann,G., Rüffer, A.: Mikroökologie
des Darmes. Hannover 2000
Literatur
(1) Der Merkurstab. 3/1992, S. 177-179
(2) www.impf-report.de/jahrgang/2004/
28.htm
(3) Kimmig, Peter, und Hassler, Dieter:
Zecken. 3. Aufl. 2001, Trias-Ehrenwirth
(4) www.arznei-telegramm.de/db/frido.php3?
knr=&name1=FSME&nummer=5148
(5) www.impfkritik.de
(6) www.aegis.ch
(7) Petek-Dimmer, A.: Kritische Bewertung
der Impfproblematik. CH Littau 2004
(8) www.neuraltherapy.com
(9) Explore Volume 14, Nr. 2, April 2005
(www.explorepub.com/back_issues/14_2.
html)
(10) J. Immunol., Dec 2004; 173: 7471-7480
(11) Mit Klopfakupunktur frei werden – eine
kurz gefasste Anleitung zur Selbstbehandlung. Bestelladresse: www.praxis-fuerlebenskunst.de/seminare.htm
(12) www.mkfvitaminshop.de/clark_gb/407_
cats_claw.htm
DESMA
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
617
Andreas Diemer
Arzt für Allgemeinmedizin/
Naturheilverfahren
Diplom-Physiker
Landstraße 4
76571 Gaggenau
[email protected]
Hinweis
Auf dem Frühjahrskongress des
ZÄN im März 2006 in Freudenstadt
wird ein Seminar zum Thema
Zecken stattfinden.
Originalarbeiten
The ultra high dilution and its virtual
structures
Resumen
Summary
Zusammenfassung
Walmir Ronald Guimarães Silva1*; Sara Cristina Pinto Rodrigues3;
Jorge Eduardo de Oliveira Storace1; Fábio Ferreira Perazzo1;
José Carlos Tavares Carvalho1,4
Introduction
Nach Analyse mehrerer experimenteller Grundlagenarbeiten in der Diskussion um den Wirkungsmechanismus homöopathischer Medikamente,
wurde hier die Quantenmechanik als beste Diskussionsbasis auf diesem
Gebiet gewählt. So präsentieren wir eine mathematische Diskussion verschiedener Gleichungen, die einen möglichen Mechanismus innerhalb
der Relation „Gelöster Stoff – Lösungsmittel“ beschreiben.
Schlüsselwörter: Ultra-Dilutionen, virtuelle Quantenstrukturen
After analysis of several experimental works in search for subsidies which
would allow a discussion on the action of homeopathic medicines, the
quantum mechanics can be chosen as the most appropriate tool for the
discussion on this subject. Thus, it is presented a mathematical discussion based in this area, comprising different equations to propose a
possible mechanism in the relation solute – solvent.
Key words: ultra dilutions, virtual quantum structure
Después del análisis de varios trabajos experimentales en búsqueda de
subsidios que permitirían una discusión acerca de la acción de los
remedios homeopaticos, la mecánica cuantica puede escogerse como la
herramienta más apropiada para la discusión en este asunto. Así, se
presenta una discusión matemática basada en este área y comprende
diferentes ecuaciones para proponer un posible mecanismo en el
relación solute – solvente.
Palabras clave: ultra diluciones, estructura virtual cuantica
Homeopathy, developed by SAMUEL
HAHNEMANN [1755-1843], is a medical practice that is quite spread all
over the world and which has suffered
criticism and disapproval through all
its history. A branch of medicine,
homeopathy has also been significantly affected by the paradigm
change introduced into science by
modern physics, ultra dilutions,
particularly, as homeopathy lacks a
conceptual model that explains all
clinic results ever obtained, as well as
justify the functionality of high dilutions in an objective and scientific
way.
Due to its own conceptual and
experimental characteristics, homeopathy cannot be classified as a branch
of allopathy. It is necessary to define
new scientific and conceptual bases
for its accurate understanding and
study, taking into consideration the
advances of quantum mechanics, the
systemic view and some aspects of
psychology.
1
Faculdade de Ciências da Saúde de São
Paulo, FACIS-IBEHE, R. Bartolomeu de
Gusmão, São Paulo, Brasil
3 Universidade Federal de Pernambuco,
Centro de Ciências Exatas e da Natureza,
Departamento de Física
*4 Centro de Ciências Biológicas, Universidade Federal do Amapá, – Campus Universitário – Marco Zero do Equador, Rod.
Juscelino Kubitschek de Oliveira, km – 02,
CEP 68.902-280, Macapá, AP – Brasil
* Corresponding to author: email:
[email protected]
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
618
Originalarbeiten
Recently, a vast number of experiments showing the biological
effects of high dilutions have appeared in international journal and
were cited in reviews [1].
In 1996, an European Parliament
Committee concluded, after meticulous studies carried out in research
centres, that homeopathy is a reality,
including when high dilutions are
used, and recommended investigations to identify its action mechanisms
[2-3].
Using mathematical models DEL
GIUDICE et al. [4] speculate if the
natural electromagnetic field of a
substance in solution could generate
some coherence domain in the solvent, which would be specific for the
mentioned substance, with spatial and
time stability. Thus, water organization would be a dynamic process
associated to electromagnetic interactions of very low intensity: molecules with similar electromagnetic
frequencies could attract one another
in a self-catalytic process rather than
at random. DEL GIUDICE makes it clear
that such speculation does not explain
the phenomenon of the ultra dilutions,
but suggests a new direction for future
studies [1].
Recent experiments have strongly
indicated that perturbations that do not
observe the scientific parameters of
matter in the positivistic sense of the
word occur in ultra diluted mixtures,
which leads us to consider the existence of quantum-mechanical conceptual forces operating on matter and
producing conditioning perturbations
in it [4-7].
Toxicological homeopathy can, as
a rule, proceed in two different ways:
through the principle of inversion
effects in specially prepared dilutions,
or through information transference
processes of biophysical properties.
According to several researchers,
none of the original molecules would
remain in ultra diluted solutions to
exert biological effect, indicating that
bio-molecular information might be
transferred via water [8-14]
Recent studies reveal that the
water dipole may develop a coherent
oscillation phase through radiation
coupling [4-5]. It has been proposed
that this would be modulated, like the
pattern of an ordered period of signals,
and could induce propagation of coherent waves in metals [11, 14]. An
additional theory suggests that the
coherent oscillation phase can originate information patterns through isotopic effects in high dilutions [14].
Classical physics inability to explain several phemomena covincingly
made necessary the search for new
ways to understand the reality of
nature.
Old classical physics still survives
in the realm of the real world, but as a
special case of the new physics, i.e.,
quantum mechanics is valid in the
domain of classical physics, but
classical physics isn’t valid in the
entire domain of quantum mechanics
[23].
The principle of correspondence
notwithstanding, the new physics’
paradigm goes against the precepts of
materialistic realism. Such conclusion
is unavoidable, since quantummechanical paradoxes not explained
by classical physics exist even in
macrostructures [7].
Positivistic scientists reluctantly
concede that quantum-mechanical
objects maintain nonlocal correlations
The fundamental process of nature
resides outside of space-time, but
generates events that may be located
within it [32].
Alterations in the basilary principles ultimatelly affect medical
science, as well. Conventional theory
holds that synaptic transmission must
be caused by chemical changes. Proof,
however, is somewhat circumstantial
and E. HARRIS WALKER has contested
it, preferring a quantum-mechanical
effect instead: “The synaptic cleft (the
region where one neuron joins
another) is so narrow that the quantum-mechanical tunneling effect may
perform a crucial role in the transmission of nervous signals” [19].
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
619
Furthermore, quantum field theory
(QFT) has made possible a recent
study about information transmission
in the microtubules of the brain, in
which the authors state that ”after
taking under consideration the propagation of electromagnetical waves
in permanent dipole fluids, the problem was reduced to a sine-Gordon
equation with one spatial dimention
and one temporal dimention” [29].
Thus, it has been suggested that
the use of Quantum mechanics in the
present context can lead to sensible
results [31].
Homeopathic medicines dynamized to 30 cH have presented excellent clinical performance, which
makes us suppose that impregnations
promoted by ultra dilutions of the
solute in the solvent carry information
about the solute’s active principle. If
this was not true, symptoms compatible with clinical results would not
be observed [15-17].
These marks or “residual impregnations” in the solvent, in SMITH’s
point of view, affect their spin angles,
that is, these little changes in the spin
angles end up revealing the presence
of mass, momentum or informational
wave functions of the impregnating
substance present in their vicinities
[29].
The action of the solute upon the
solvent actually presents characteristics of a mark or coherent signal, but
they are formed by n wave functions
of the solute which generate this signal.
This paper introduces a few different concepts about the current
biological model, as we see the human
body as complex biological systems in
dynamic interaction with several
interpenetrating fields of organizational forces (vital force) i.e., it would
be like looking at the human body as a
complex net of force fields in contact
with the physical and cellular systems.
The healing, by this process, is based
on the action of specific forces, which
by operating via resonance, act positively on the body energetic dynamics
promoting its reestablishment.
Originalarbeiten
Based on quantum mechanics and
experimental evidence observed by a
number of scientists all over the
world, this study is aimed at redefining some biological concepts
which still remain sustained in the old
classical physics.
Methodology
Some premises were adopted as a
starting point, as our objective is to
propose a new theoretical model,
Quantum Virtual Structure (QVS),
directly related to “corporative”
(interstructured) activities through
which we have tried to justify the
functionality of ultra dilutions.
The premises adopted in this paper
can be summarized as follows: firstly
homeopathy is no placebo [1-5, 15-17,
29]. In the ultra dilutions the natural
electromagnetic field of a substance in
a solution could generate “coherence
domains” in the solvent [4-5]. These
domains could impose changing
patterns on the solvent; for the reason
that the biological being is formed of
matter, it is submitted to the laws of
quantum mechanic [7,18-19]. We
have adopted the concept of open system from complex systems’ theories.
Biological information received by
the body exert a role of biological
significance bound to generate physiological modifications after its elaboration by the organism [15]. Nonlocal correlations in biological systems were assumed [16, 20-21]. Considering the premises adopted above
we suggest the existence of QVS,
which would be responsible for the
results obtained in high dilutions.
Discussion
QVS Model
The residua of the solute in highly
diluted solutions behave as if they still
had a solid molecular structure, i.e.¸
they seem to remain bound by a
“pseudo binding energy”. That leads
us to consider a “virtual” quantummechanical model for the solute. The
QVS would be described through a
wave function that carries the solute’s
information.
In quantum mechanics, objects are
described in terms wave functions. In
this sense, there is a probabilistic
component which implies that a
molecule has always a non zero probability of being anywhere. If information is added somewhere in a
liquid, using a molecule, for example,
then there is a wave function describing such information. Let’s suppose that this solution is diluted
further. Classically, a perturbativetype wave function could be described, as a first approximation, by a
constant function with a certain quantum number, say n, which characterizes the molecule, i.e.
interaction with the solvent is given
by an effective potential in the solute’s
Hamiltonian.
The continuous basic model is
described through a Hamiltonian that
takes into consideration a set of
nuclei, which stand for the solute’s
→
molecules in the positions Q ≡
→
→
Q1L Q1Nnuc, with electrons in the
positions q→ ≡ →
q1L →
qNe. We will also
place effective quantum positions n ≡
n1L nN.
Additionaly, we will assume an
effective Hamiltonian which depends
→
on the Q variables in a less crucial
way, and which describes free waves
in these variables. As a first approximation, the solute can be described
through a plane wave immersed in the
solution background, with quantum
numbers →
nj and eventually other
→
variables generally named q. The
Hamiltonian is thus supposed to be:
(1)
(2)
ϕn (x) =
1
√V
ƒn
→→
o
→→
H (q;Q) = H (q;Q) + νint
where V is the volume of the solution,
and fn is a discrete function which
does not depend on the position, has a
unitary module, and characterizes a
generic quantum number n, so that it
contains all the phenomenology and
physical effects of the curative agent.
In quantum theory, the dilution of the
solution implies, basically, in an increase of the V volume above described and the classic wave function
will never vanish completely.
If this characterization is possible,
the solution will always bear a mark
of the quantum number n of the wave
ϕ, no matter how diluted it may be.
Moreover, direct communication between all portions of the solution via
function wave is possible.
Generally speaking, the standard
procedure for modeling solute /
solvent systems is based on defining
the solvent’s wave function as background – much like a dielectric, in
classical electrodynamics, or vacuum,
in quantum field theory. The solute’s
where νint stands for the interaction
potential of the solute / solvent. All
information about the solute is given
by SCHRÖDINGER’s equation [24].
(3)
→→
→→→
→→→
H (q;Q) Ψ (n;q;Q) = EΨ (n;q;Q)
The energy eigenstates that satisfy
the equation, and their related electronic densities, are essential to figure
out the desired chemical properties of
the solute / solvent system. The eigenstates can be obtained primarily
through mathematical techniques such
as the HARTREE-FOCK approximation
and other methods [25-26].
Since the solute is understood to
be highly diluted and contained within
a dielectric environment, it makes
sense to consider the wave functions
related to variables that describe
each
→
molecule as a whole, i.e. the Q variab-
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
620
Originalarbeiten
les, to be plane waves. Furthermore,
since the solvent is assumed to be
water or some other solvent that does
not destroy the intrinsic properties of
the solute, it also makes sense to consider the wave functions related to
variables that describe such properties, →
q and →
n, to be nontrivial.
In this case, the general equation
can be applied:
information contained in the original
element.
The next step is obtaining the
general solution for the solute / solvent system as a whole. In a preliminary approximation, this may be
obtained through the product of both
wave functions:
(4)
Ψtot (n;q;Q;x) = ξsolv (x) x Ψ (n;q;Q)
(6)
→ → →→
→→→
Ψ (n;q;Q) =
→→
1
√V
Nel
→→→
→→
eik.Q Ψ (n;Q)
→
where V is the total volume, k describes the momentum of each molecule, which does not interest us now
→→
because of its triviality, and the Ψ(n;q)
wave function describes the intrinsic
properties of the solute within the
solution.
Now, even more important than
→→
obtaining the Ψ(n;q)
solution is
understanding what we are actually
describing.
First, it is noted that the function
→→
Ψ(n;q) holds all the information about
the wave function of the solute. However, the chemical properties become
weak in highly diluted solutions since
the focus of the chemical analysis of a
solution is given by its electronic
distribution in the equation:
(5)
→→ →
→
→→→
ρel (n;q1;Q) = – ∫ Ψ (n;q;Q)
2
Nel
Π2 dq→j
where we are only interested in the
charge distribution of the first electron, named electron 1. The expression (4) above has a factor 1/V. In
extremely diluted solutions, this factor
tends to zero and, as a matter of fact,
the charge distribution annuls itself.
However, the solution will always be
marked by the initial wave function
→
due to the quantum numbers n.
One could wonder if the quantum
numbers are able to mark the solution
in such a way that it can carry the
The next problem is defining
functions that are independent of the
solution volume but which are still
dependent on the quantum numbers
associated with the solute. This can be
achieved through the equation:
(7)
→→
→→ →→
ω(n;x) = ∫ Ψtot (n;q;Q;x)
2
Nel
→
Π
dqj
1
which carries all necessary information about the quantum numbers of the
solute, but does not carry information
about the charge distribution, which
would imply in chemical properties
similar to the solute, which is not
desirable. Furthermore, as the equation is independent of the solution’s
volume, it is possible to assume an
infinitely large volume, which corresponds to a high dilution.
As we consider the wave function
(4), the result is that when this mixture
is diluted with more solvent, the
→
vector k decreases and the wavelength
consequently increases. This is consistent with quantum mechanics,
which states that the greater the space
where a particle (with boundary conditions of a box) is, the greater the
possible wavelengths. It also means
that the wave function is more widely
spread and has a farther reach than
would be possible with smaller wavelengths. In this case it would be restricted to a smaller area.
Larger wavelengths mean greater
probability of penetration through the
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
621
tunnel effect, which means that the
reach of the function will be less
restricted.
Conclusions
It is believed that the famed memory
of water is not exclusive to this
element, as shown in the study done
by ENDLER et al. [14], in which information was tranfered from an
analogical environment to a digital
one (a silicon plate) without loss of
information.
It was observed that any quantummechanical solid structure can be
impressed by (perturbative) wave
functions as long as resonance occurs.
As for the hypothesis of the occurrence of electromagnetic changes
due to the dynamization process, it is
highly unlikely given the quantummechanical nature of this phenomenon.
One might notice that each solute
is characterized by a summation of
wave signals, which form a distinctive
representative mark (Furthermore, it
could be said that, classically, these
wave signals present themselves
garbed as matter, therefore joining the
world perceived by the senses).
Homeopathy correlates the dynamization of the active principle in the
solution with the potency of the
medicine, and that seems to make
sense since the dynamization process
involves dilution and succussion.
Dilution brings about longer wavelengths, thus increasing wave penetration through the tunnel effect
(tunneling).
One might dare think the succussion process as a possible mechanism
for maintaining homogeneity within
the homeopathic solution, which
would mean that the quantummechanical coherence is dependent on
this process.
Experimentally, it is known that,
should this process is neglected, the
homeopathic medicine does not present its usual functionality.
Originalarbeiten
On account of that, it is believed
that the process generates an E0 (initial energy) in the system (mixture).
The conversion of potential energy
into kinetic energy, with its consequent liberation of heat to the environment, reduces the degrees of freedom
of the solute/solvent system, as the
mixture tends to compensate the loss
of heat to the environment through
internal structural changes.
Thus, it is possible to consider the
equation:
HΨt = EΨt
(8)
→→ →→
Ht Ψtot (n;q;Q;x)
→→ →→
= Et Ψtot (n;q;Q;x
)
in which Ht would be the starting
point of this change.
Reproducibility occurs through
field similarities (wave functions),
which is quite similar to what happens
between ultradynamized medicines
and homeopathized patients, as we
propose in this model.
This model also explains the
reason why some dynamizations (of a
specific active principle) are more
effective than others, or even how the
concept of “single medicine” works,
as well as the families of similar
medicines.
Dinamyzations lead to a deeper
degree of penetration and greater
coherence despite the lack of any
chemical or even physical structure in
the classical sense.
One intriguing aspect of homeopathy’s functionality is the resonance
of specific regions or systems of the
body with specific groups of information within an appropriate solute; it is
believed that this means that the
biological body is also quantummechanical, i.e., it is proposed the
existance of quantum levels for
biological elements.
Should this be true, then these
specific regions or systems would
bear specific instructional charges
(information); they would be like
autonomical inteligent units in their
specific functionalities, though highly
dependent in the integral functionality.
Quantum mechanics has amazing
properties which can lead to great reinterpretations of the physical values
concerning certain objects. Through
it, one might reach results entirely
distinct from those obtained through a
classical perspective. One might even
reach results inconsistent with what
we call common sense. In the world of
quantum mechanics, common sense
becomes radically different and gain
absolutely new contours. Obviously it
still exists, but does not have the same
meaning we are used to attributing to
it in our everyday life, anymore: it has
to be thoroughly re-examined.
Acknowledgements
We would like to thank PhD ELCIO
ABDALLA, from Instituto de Física da
Universidade de São Paulo for his
suggestions and precious help in the
area of quantum-mechanics.
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Walmir Ronald Guimarães Silva
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São Paulo, FACIS-IBEHE,
R. Bartolemeu de Gusmão,
São Paulo, Brasil
Corresponding to author: email:
[email protected]
Reiher
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
623
Originalarbeiten
Arteriosklerose –
Schicksal des Menschen
Teil II
Resumen
Summary
Zusammenfassung
Hartmut Heine
Jeder Mensch hat durch phylogenetisches Erbe hämodynamisch unphysiologisch belastete Arterienabschnitte. Sie bilden den Ausgangspunkt arteriosklerotischer Wandveränderungen. Der Prozess wird im Alter
zu einem limitierenden Ereignis. Lokal gestörte Hämodynamik und alle
Formen von Stress führen zu proinflammatorisch endothelialen Dysfunktionen, die auf vielfältige Weise die Atherom- und Arteriosklerosebildung katalysieren.
Schlüsselwörter: Arteriosklerose, Gefäßwandstoffwechsel, Hämodynamik, Phylogenese
The arterial tree of humans shows phylogenetically related distinct areas
which are susceptible to the development of arteriosklerotic plaques. This
process starts in young people and is a limiting factor in the elderly. Disturbated hemodynamics and all kinds of stress lead to proinflammatory
endothelial dysfunctions catalycing in a complex way atherom formation
and arteriosclerosis.
Keywords: arteriosclerosis, phylogenesis, arterial wall metabolism,
hemodynamics
Cada persona tiene por herencia filogenética segmentos de arterias más
sobrecargadas hemodinámicamente por motivos no fisiológicos. Éstos
crean el punto de origen de modificaciones arterioesclerósicas en la
pared del vaso. El proceso se convierte en un suceso limitante con la
edad. La hemodinámica alterada de forma local y todas las formas de
estrés llevan a disfunciones endoteliales proinflamatorias que catalizan
de numerosas formas la creación de la placa de ateroma y la
consecuente arterioesclerosis.
Palabras claves: arterioesclerosis, metabolismo de la pared de los
vasos, hemodinámica, filogénesis
Arteriosklerose als
chronische Entzündung
Jede Form von Stress führt zur Erhöhung von Noradrenalin/Adrenalin
und TNF-α im Blutplasma mit Störung der Endothel- und Intimafunktion (38, 43), wogegen die Mediamyozyten von Katecholaminen aus dem
sympathischen Vasomotorenplexus
erreicht werden sowie von TNF-α aus
dem periadventitiellem Fettgewebe
(23). Nach tierexperimentellen Befunden wird bei viszeraler Adipositas
vermehrt TNF-α aus den Adipozyten,
aber weniger ADRF (adipocytederived relaxin factor; wahrscheinlich
Adiponectin und Leptin) freigesetzt
(23). Erhöhter TNF-α spielt eine
zentrale Rolle in der Entwicklung inflammatorischer Prozesse bei zellulärer Insulinresistenz, Hyperkoagulopathie und Hyperlipidämie (6, 53).
Bei erhöhtem Katecholamin- und
TNF-α-Spiegel wird auch das ReninAldosteron-Angiotensin-System
(RAAS) aktiviert. Das dabei entstehende Angiotensin II induziert die
Aktivierung von MMPs aus Makrophagen, die in die Gefäßwandintima
eingewandert sind (69). Diese Proteasen können alle ECM-Komponenten angreifen (29). Die Mediamyozyten reagieren auf den Gefäßwandstress mit erhöhter Kollagenbildung und vermehrter Synthese bestimmter PGs wie Dermatansulfat-PG
und Chondroitin-6-Sulfat-PG (38).
Diese Proteoglykane sind in der Lage,
speziell Lipoproteine (LDL) und
Kalziumionen abzufangen (38, 46, 58,
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
624
Originalarbeiten
61, 82). Stressbedingte Katecholaminbelastung führt in der Media zusätzlich zu vermehrter Transformation
von m- in k-Myozyten. Fällt aufgrund
ihres erhöhten Tonus ihr verfügbares
ATP unter einen bestimmten Spiegel,
zerfallen sie nekrotisch (18). Schließlich entwickelt sich ein Skleratherom
der Media, das sich in der Wand der
großen Arterien, insbesondere im Bereich der „Hotspots“, in eine Medianecrosis disseminata wandeln kann
mit der Gefahr einer Dissektion der
Schlagaderwand (Abb. 6) (21).
Eine Beziehung zur Atherombildung in der Intima muss dabei anfangs nicht bestehen (21). Die Medianecrosis disseminata fehlt nach DOERR
(21) in keiner Greisenaorta und wurde
früher auch als „Adrenalinnekrose“
bezeichnet (21).
Eine besondere Aufgabe kommt
den Heparansulfat-PGs auf dem Endothel und den Myozyten zu (61, 82).
Diese transmembranösen PGs bilden
eine funktionelle Einheit mit den
Myozytenrezeptoren, die alle ihre
Zellfunktionen beeinflussen (61, 82).
Der cross-talk zwischen dem
PDGFRβ (platelet-derived growth
factor receptor beta), LRP1 (lowdensity lipoprotein receptor-related
protein 1), uPAR (urokinasetype
plasminogen activator receptor) und
AT1-R (Angiotensin II-Typ 1-Rezeptor) mündet in eine konzertierte
Aktion von MAP (mitogen-aktivierte
Proteinase) -Kinasefamilien ein, die
über gemeinsame Transkriptionsfaktoren u.a. auch die ECM-Synthese
aktivieren (69). Der vom Endothel
bzw. durch anhaftende Thrombozyten
gebildete PDGF (und andere Wachstumsfaktoren) wirkt stark aktivierend
auf alle Myozytenfunktionen, wird
jedoch von LRP in Schach gehalten.
Tierexperimentell wurde gezeigt, dass
durch Bindung von Apolipoprotein E
(Bestandteil von HDL) an LRP die
PDGF-Wirkung auf Myozyten moduliert werden kann. Wird LRP inaktiviert, kommt es zur Überexpression
von PDGFR mit abnormalen Myozytenreaktionen, die zu erheblichen
Abb. 7: Einwandern
eines Blut-Monozyten in die abdominelle Aorta einer Ratte
(WKY). Ultrastruktureller Nachweis der
bei
Einwanderung
passierten Gewebsschranken einschließlich der Membrana
elastica interna (iem).
G: neutrophiler Granulozyt, My: fibromyozytär transformierter Monozyt, N:
Zellkern. Vergr. 8.000fach [aus Heine und
Henrich (37)].
Veränderungen in der Arterienwand
führen, wie Destruktion der elastischen Lamellen, Aneurysmabildung
und hoher Anfälligkeit für Atherosklerosebildung (8).
Über AT1-R ist der Anschluss an
das endokrin-humorale Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
gegeben. Dadurch bestehen Beziehungen der Gefäßwandfunktion zur
ADH-Sekretion und Sympathikusaktivierung (68, 73). Angiotensin II
führt zur Vasokonstriktion, Hypertrophie der Myozyten, Bildung von
Sauerstoffradikalen (ROS), Aktivierung von Monozyten/Makrophagen
mit Freisetzung proinflammatorischer
und chemotaktischer Zytokine [u.a.
TNF-α, IL-6, Gewebefaktor, Chemokine u.a. MCP-1 (Makrophagenchemotaktisches Protein-1)] sowie
proteolytischer Enzyme (Plasminogen, Metalloproteinasen (MMPs) (5).
Der Prozess der Atherombildung
nimmt unter lebensbedingtem Stress
und zunehmendem Alter zu, mit
Generierung einer systemischen proinflammatorischen Situation, u.a. mit
Erhöhung der Akut-Phase-Reaktanten
(z.B. C-reaktives Protein CRP) (5, 50,
51, 62). Dadurch kommt es u.a. zur
systemischen Minderung der Fibrinolyse und lokal zu erhöhter Chemotaxis
und Komplementaktivierung (5, 50,
51). Das subendothelial durch ROS
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
625
oxidierte LDL (ox-LDL) wirkt ebenfalls taktisch auf Monozyten (5, 50,
51). Das entzündliche Geschehen der
Atherombildung wird daher von Komponenten des unspezifischen („innate“)
Immunsystems (Monozyten/Makrophagen und Komplement) gebildet.
Das spezifische „adaptive“ Immunsystem (Th1-, Th2-, B-Lymphozyten)
scheint daran nicht beteiligt zu sein
(34, 50, 59).
Da das dysfunktionale Endothel
weniger Stickoxid (NO) bildet, wird
in der Gefäßwand das fein abgestimmte Gleichgewicht von Relaxations- und Kontraktionsfaktoren sowie
die Synthese von Wachstumsfaktoren
und deren Inhibitoren gestört. Vor
allem wird die Vasodilatation vermindert, gleichzeitig die Thrombozytenaggregation und Leukozytenadhäsion am Endothel erhöht und
dessen fibrinolytische Aktivität gemindert (26, 30, 44, 57).
Da unter den proinflammatorischen Bedingungen und zusätzlich
gefördert durch RAAS alle Gefäßwandzellen vermehrt NAD(P)HOxidasen bilden, werden intra- und
extrazellulär detoxifizierende Enzyme
vermindert und der ROS-Spiegel
weiter angehoben. Dazu trägt auch die
Oxidation von NO durch ROS zu
Peroxonitrit bei, wodurch die Bildung
von NAD(P)H-Oxidasen weiter ge-
Originalarbeiten
fördert wird („oxidativer Stress“) (10,
30). Die NO-Redoximbalance fördert
vor allem bei Diabetikern bzw. bei
alternsbedingten Glukoseverwertungsstörungen die nichtenzymatische
Glykosilierung aller Polysaccharidkomponenten in der ECM. Die dabei
gebildeten AGEs (advanced glycation
endproducts) führen zu weiterer Verhärtung und Skleroseanfälligkeit der
Gefäßwand mit reaktivem Anstieg der
Hypertonie (35, 62). Der ROS-bedingte „oxidative Stress“ regt die Gefäßwandmakrophagen zusätzlich zur
Freisetzung von 5-Lipoxygenese an,
die aus der Arachidonsäure der Zellmembran verschiedene proinflammatorische Leukotriene freisetzen kann,
wie u.a. Leukotrien B4, das die Chemotaxis der Leukozyten fördert, und
Cysteinylleukotriene (C4, D4 und
E4), die die vaskuläre Permeabilität
erhöhen (15). Derzeit gibt es keine gesicherte Evidenz, dass eine Nahrungsergänzung mit Antioxidanzien zusätzlich zu einer „gesunden“ Lebensweise
zur Behandlung der Atherosklerose
sinnvoll sein könnte (71).
Das entzündliche Geschehen der
Intima wird nach derzeitiger übereinstimmender Auffassung von einer
Immigration von Mediamyozyten begleitet. Dieses Postulat geht auf die in
diesem Zusammenhang stets zitierte
Übersichtsarbeit von ROSS (62) zurück. Dabei ist im Laufe der Zeit
verloren gegangen, dass sich diese
Migration bisher nur in vitro hat nachweisen lassen (vgl. 59). Eigene Befunde (37, 38) stützen vielmehr Untersuchungen von SCHAEFER und Mitarbeitern (65, 66), wonach etwa beginnend mit dem 20. Lebensjahr sich
in der Aortenmedia ein altersabhängiger Schwund der Mediamyozyten
nachweisen lässt („leiomuskuläre
Atrophie“). Die Defekte werden im
Wesentlichen von PGs wie Chondroitinsulfat-PG und Kollagen aufgefüllt
(65, 66). Die untergegangenen Myozyten hinterlassen Kalzium-LipidAblagerungen (37, 65, 66). Derartige
Defekte brauchen zunächst nicht mit
der Atherombildung in der Intima in
Beziehung zu stehen (65). Eine Migration von Mediamyozyten in die
Intima konnte dabei statistisch signifikant ausgeschlossen werden (65).
Auch neueste Studien an genetisch
veränderten Mäusen mit hoher Atheroskleroseanfälligkeit geben keinen
Hinweis auf eine durch das Atherom
ausgelöste taktische Wanderung der
Myozyten in vivo (vgl. 59). Vielmehr
wird nach tierexperimentellen Untersuchungen im Atherombereich Cyclooxygenase 1 und -2 (COX 1 und 2) gebildet, wobei COX 2 aus Arachidonsäure von Membranen untergehender
Zellen die Freisetzung des vasodilatatorischen Prostazyklins (PGI2) bewirkt (5, 17). PGI2 wird auch von
Endothelzellen gebildet, die unphysiologischem Scherstress ausgesetzt
sind (17, 76), wie z.B. an den oben
beschriebenen „Hotspots“. Dadurch
wird das von Thrombozyten freigesetzte gerinnungsfördernde und gefäßkontrahierende Thromboxan A2 antagonisiert (17). (Da Östrogen die
Prostazyklinsynthese erhöht, wird
verständlich, warum prämenopausal
Frauen weniger Atherosklerose entwickeln (19)).
Bezüglich der Herkunft der myofibroblastären Zellen im und um das
Atherom verweist SCHÄFER (65) auf
eine mögliche Herkunft aus den zur
Migration und Proliferation fähigen
Langhans-Zellen der Intima der
Schlagadern (21, 65). Dieser Zelltyp,
der offenbar zur Regulation der ECM
in der Intima beiträgt, ist bisher im
Zusammenhang mit der Atherombildung nicht näher untersucht worden, könnte aber sehr wohl zur myofibroblastären Randbildung des Atheroms beitragen (vgl. 65). Die Herkunft
der Langhans-Zellen ist nicht bekannt,
sie könnten jedoch transformierte, in
die Intima eingewanderte Monozyten
des Blutes sein. Da die tierexperimentellen Befunde zur Atherosklerose
weitgehend auf den Menschen übertragen werden, ist die Langhans-Zelle
nicht ins Blickfeld geraten, weil
Labormäuse und -ratten über keine,
den großen Säugetieren vergleichbare
Intima verfügen. Zwischen endothelialer Basalmembran und Membrana
elastica interna befindet sich dort
lediglich ein subendothelialer Verschiebespalt (ca. 1 µm) (Abb. 7). Von
HEINE und HENRICH (38) wurde ultrastrukturell gezeigt, dass unter experimenteller Stressbelastung genetisch
hypertone Ratten fokal eine Einwanderung von Blutmonozyten in die
Aortenwand zeigen (Abb. 7). Dort
können sie anscheinend auch zu myofibroblastären Zellformen transformieren (Abb. 7). SCHÄFER (65) beobachtete, dass Myozyten der Media
altersbedingt die Fähigkeit gewinnen,
sich ebenfalls in fibroblastenähnliche
Zellen umzuwandeln. Die Myozytenmigrationstheorie der Atherombildung muss daher dringend überprüft
werden. Denn ein Auswandern von
Myozyten aus der Media in die Intima
würde schwerste Gefügestörungen mit
entsprechenden Funktionseinbußen,
u.a. frühzeitige Gefäßwandeinrisse,
nach sich ziehen. Auch eine erhöhte
Mitosefähigkeit, die zum Ersatz ausgewanderter Myozyten führen könnte,
ist bisher in vivo nicht nachgewiesen
worden (vgl. 65). Möglicherweise besteht der medianahe bzw. der die
Media infiltrierende Abschnitt der
myofibroblastären Atheromkapsel
überwiegend aus transformierten
Myozyten, der übrige Anteil aus transformierten Langhans-Zellen und
Makrophagen (Abb. 7).
Erst kürzlich konnte gezeigt werden, dass Monozyten von Hochdruckpatienten vermehrt Angiotensin II
bilden. Das Enzym bindet an die zelleigenen Angiotensin-Typ-1-Rezeptoren (AT1-R) an der Monozytenoberfläche und regen sie zu vermehrter
Freisetzung proinflammatorischer
Zytokine und Adhäsionsmoleküle an.
Dadurch können vermehrt Monozyten
in die Intima einwandern (1, 79). Die
Selbstaktivierung der Monozyten wird
durch eine Dimersierung der AT1-R
verursacht, die durch erhöhte Bildung
des Vernetzungsenzyms Transglutaminase (Faktor XII a der Blutgerinnung) seitens der Monozyten erfolgt.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
626
Originalarbeiten
Bei Gesunden ist dies nicht der Fall
(1, 79).
Das dysfunktionale Endothel über
einer atheromatösen Plaque verliert
zunehmend seine Heparansulfat-PGKomponenten (58, 61, 82). Diese sind
jedoch nicht nur notwendig zur Hemmung der Gerinnungsaktivierung,
Thrombozytenaggregation und dem
vermehrten Durchtritt von atherogenem Low Density Lipoprotein (LDL),
sondern auch zur Bindung und Aktivierung endothelialer und zusätzlich
aus dem Plasma gebundener Lipoproteinlipase. Das Enzym reduziert
den Triglyceridgehalt der Chylomikronen. Die dabei freigesetzten
freien Fettsäuren und β-Monoglyceride gehen in den Gefäßwandstoffwechsel ein (60). Bei lipasegesteuerter „Aufarbeitung“ der Chylomikronen wird von diesen Apolipoprotein E
aus High Density Lipoproteinen
(HDL) aufgenommen und gleichzeitig
an HDL Apolipoprotein A-I (Apo A-I)
und C (ApoC) von HDL abgegeben
(10, 60). Apo-CII aktiviert rückkoppelnd ebenfalls die Lipoproteinlipase; Apo A-I spielt eine entscheidende Rolle im reversen Cholesterintransport aus Schaumzellen der Intima
(27, 59, 60). Zusätzlich fördert die
proinflammatorische Situation die
vermehrte Bildung von Adhäsionsmolekülen auch durch das Endothel
mit zusätzlich gesteigertem Eindringen von Monozyten und Neutrophilen
in die Intima (10, 11, 43, 59). Schließlich erhöht das dysfunktionale Endothel auch seine membranständige
Sphingomyelinase, wodurch Sphingomyelin, das ca. 20 % der Blutphospholipide ausmacht und damit erheblich zum Cholesterintransport beiträgt, ebenfalls in das Endothel eindringt. Dessen abgespaltener Ceramidanteil löst dann die Nekrose der betroffenen Endothelzellen aus (24, 60).
Das reife Atherom ist von einer
myofibroblastären Hülle umgeben,
die gegen das Endothel kappenartig
verstärkt ist. Das Atherom enthält
einen weichen zentralen Kern aus
Schaumzellen, Myofibroblasten, Ma-
krophagen, untergegangenen Zellen
und Lipiden mit eingelagertem Kalzium (Abb. 6) (50, 51, 58). Dabei ist
zwischen einer instabilen Plaque mit
hohem Anteil an Makrophagen und
hämorrhagischer Infiltration und der
stabilen Plaque mit geringer Infiltration von Makrophagen und hämorrhagischer Infiltration zu unterscheiden
(45). Die instabile Plaque öffnet sich
leichter gegen den Blutstrom mit
schneller Thrombusbildung und den
bekannten katastrophalen Folgen (45,
50, 51).
Außerdem ist zu beachten, dass
alle atherogenen Mechanismen durch
Störungen im Homocysteinmetabolismus mit konsekutiver Homocysteinämie (Serum/Plasma höher als 15
µmol/l) verstärkt werden (39).
Reverser Cholesterintransport und Lipidtoxizität
Die Korrelation zwischen SerumCholesterinkonzentration und Atherosklerose wird praktisch ausschließlich
von LDL verursacht (10, 60). LDL
wird über entsprechende Rezeptoren
in die Zelle aufgenommen, wodurch
ca. 30-40 % wieder eliminiert werden
(60). Ab einer gewissen Serumkonzentration (ca. 5,2 mmol/l) erschöpft
sich die Aufnahme durch den LDLRezeptor (60). Enzymatisch oder
oxidativ verändertes LDL (m-LDL)
wird im Unterschied zu normalem
LDL linear über den Scavenger Rezeptor A der Makrophagen der Intima,
d.h. unabhängig von der m-LDLKonzentration, aufgenommen (5, 10,
50, 60). Bei Überladung transformieren die Makrophagen zu Schaumzellen. LDL wird wahrscheinlich nicht
im Blut, sondern erst in der Arterienwand durch Komplexbildung mit PGs
und Antikörpern, durch proteolytische
Veränderungen, Azyetylierung und
ROS so modifiziert, dass es von
Makrophagen erkannt und aufgenommen werden kann (10, 60). m-LDL
gibt zusätzlich Bindungsstellen für Creaktives Protein (CRP) und Komple-
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627
ment frei, wodurch weitere Makrophagen angelockt werden können (5,
77). Oxidiertes LDL (ox-LDL) wirkt
für sich bereits taktisch auf Makrophagen (5, 77).
Einer Überladung mit m-LDL begegnen die Makrophagen mit einem
reversen Cholesterintransport (10, 60).
Dabei wird m-LDL durch ABCA1
(ATP-binding casette transporter 1) an
die Oberfläche der Makrophagen zurückgebracht und an Apolipoprotein
A-1 von HDL gebunden (10). Dieses
wird aus der Gefäßwand zurück in den
Blutstrom oder Lymphe gebracht und
gelangt zur Wiederverwendung in die
Leber (10, 60). HDL ist daher das
wichtigste Molekül zum Schutz des
kardiovaskulären Systems gegen Arteriosklerose (5, 10). Dazu trägt auch
bei, dass HDL das LDL vor Oxidation
schützt (10).
Bei exzessiver Schaumzellbildung
kommt der reverse Transport zum Erliegen. Die Schaumzellen schalten
dann um auf vermehrte Bildung entzündungsfördernder Zytokine (u.a.
TNF-α, IL-6, MCP-1) und MMPs,
wodurch u.a. in der Leber die Synthese von CRP angeregt wird (5).
Auch oxLDL aktiviert Schaumzellen
zur Bildung proinflammatorischer
Zytokine, aber nicht zum reversen
Cholesterintransport (5).
Derzeit werden Therapien entwickelt, um HDL therapeutisch nutzbar zu machen. Abgesehen von besonders für alte Menschen wichtigen
indirekten antioxidativen Möglichkeiten, wie Mittelmeerdiät, Nichtrauchen, moderater Alkoholkonsum,
Kalorienrestriktion, möglicherweise
Einnahme von Antioxidanzien (Vitamin A, C und E, Coenzym Q, natürliche Polyphenole), sind KurzzeitHDL-Infusionen und die partielle
Hemmung von CEPT (Cholesterinestertransferprotein) in der klinischen
Erprobung. Diese Erfolg versprechenden Therapien scheinen sich gut mit
Lipidsenkern (z.B. Atovastatin) kombinieren zu lassen (10).
Wie kürzlich gezeigt wurde, kann
auch HDL oxidativ dysfunktional wer-
Originalarbeiten
den durch Myeloperoxidase (MPO)
aus Neutrophilen (Abb. 7). Das Enzym
wird bei der Phagozytose von Bakterien und Pilzen sowie beim Untergang
von Neutrophilen freigesetzt (11, 72).
Dabei wird der wichtigste Transportbestandteil von HDL, das Apo A-I,
durch Oxidation funktionsunfähig (11,
72). Erhöhtes MPO stellt daher einen
erheblichen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen dar (11, 72).
Letztlich lässt sich daraus folgern,
dass jede unphysiologische Aktivierung des Immunsystems das Atherogeneserisiko erhöht (5).
Vor allem bei Diabetikern ist zu
bedenken, dass es bei Hyperglykämie
zur Glykosilierung (AGE) von LDL
kommt, was deren Aufnahme in
Makrophagen erleichtert, allerdings
ohne dass es zur Verstärkung des reversen Cholesterintransportes käme
(5, 10, 62). Insulin hemmt außerdem
die Produktion triglyzeridreicher Lipoproteine in der Leber (67). Insulinmangel oder Insulinresistenz führt
deshalb zu einer höheren Produktion
atherogener triglyzeridreicher Very
Low Density Lipoproteine (VLDL).
Deren Abbau ist infolge der verminderten endothelialen Aktivität der
Lipoproteinlipase herabgesetzt (60).
Bei Insulinmangel sinkt auch die Konzentration des HDL-Cholesterins,
weil zu wenig Apo A-I gebildet wird,
wodurch es aufgrund der hohen Konzentration von Triglyzeriden und
VLDL zu einem Austausch der Cholesterinester im HDL gegen Triglyzeride kommt (10, 60, 70). In Deutschland haben ca. 40 % der Bevölkerung
im Alter von 55-74 Jahren eine gestörte Glukosetoleranz (70). Daraus
ergeben sich drei Hauptfaktoren, die
die Atherogenese fördern (5, 10, 72):
1. Überhöhte Insudation von LDL ins
Gewebe, bedingt vor allem durch
zu hohe LDL-Plasmaspiegel und
Hypertonie.
2. Verminderung bzw. Beeinträchtigung des reversen Cholesterintransports, vor allem aufgrund zu
niedriger HDL-Plasmaspiegel bzw.
Oxidation von Apo A-I durch MPO.
3. Begleitaktivierung von Komplement und Makrophagen, u.a. durch
chronische Infektionen (z.B.
Chlamydien), Hämodialyse oder
Rauchen.
Dies geht Hand in Hand mit zunehmendem Übergewicht, Hyperlipidämie, Hypertonie, Diabetes Typ II,
d.h. ganz allgemein mit Entwicklung
eines metabolischen Syndroms (25,
55, 60). Dabei spielt die „Lipidtoxizität“ in den Zellen, auch der der Gefäßwand, eine große Rolle. Sie ist mit
der Zunahme freier Fettsäuren im
Zytoplasma verbunden (69, 49). Insulinresistenz der Zellen ist mit einer
Zunahme freier Fettsäuren (FA) im
Cytoplasma („Lipidtoxizität“) verbunden (7, 49). Dadurch wird die Expression eines mitochondrialen Anioncarriers (uncoupling protein 2,
UCP2) verstärkt, der zu einer Verminderung der ATP-Synthese führt,
gleichzeitig aber die Synthese der bei
hohem intrazellulärem FA-Aufkommen gebildeten reaktiven Sauerstoffspezies vermindert (7, 49). Für die βZellen des Pankreas bedeutet ein Anstieg von UCP2 zwar einen wichtigen
Schutz, gleichzeitig aber Abnahme
der Glukose-stimulierten Insulinsekretion (7, 49). Außerdem nehmen
im Alter die zellmembranständigen
Glukoserezeptoren ab (35).
Die intrazelluläre FA-Zunahme
führt weiter zu einer Dysregulation
der für die Cholesterin- und Lipidsynthese zuständigen Transkriptionsfaktoren (sterol regulating elementbinding proteins, SREBPs) und der
zugehörigen SREBP-Gene. Dadurch
wird die negative Rückkopplungsschleife zwischen Bedarf und Bildung
der Lipid- und Cholesterinproduktion
gestört. Eine schnelle und bedarfsgerechte Signaltransduktion aus dem
Extrazellulärraum führt zum Versuch
der Gegensteuerung durch Aktivierung
und Bildung entsprechender Lipidrezeptoren (u.a. Scavenger-Rezeptoren) mit Anregung von MAP-Kinasen
mit ihrem Substrat, den SREBPs (55).
SREBPs sind daher intrazelluläre
Mediatoren, die metabolische Veränderungen mit deren Genregulation
verbinden (55, 69). Damit stehen die
für den Lipid- und Lipoproteinmetabolismus wichtigen sowie an der zellulären Glukosehomöostase beteiligten PPARs (peroxisome proliferatoractivated receptors) im Crosstalk. Sie
finden sich u.a. auch in allen Zellformen der Arterienwand einschließlich dem Endothel (7) und lassen sich
auch im Lipidkern atherosklerotischer
Plaques nachweisen (7). Da PPARs
auch antiinflammatorische Eigenschaften haben (7), wird verständlich,
dass das Atherom keine typische
zellulär-entzündliche Demarkation
gegen ihre Umgebung zeigt. PPARs
unterdrücken die Genexpression
inflammatorischer Signalwege, u.a.
den von NFkB, STAT und AP-1 (7).
Auch nicht-steroidale Entzündungshemmer sind Agonisten der PPARs.
Dazu gehören auch synthetische wie
die Glithazone und Fibrate (7, 76).
Die PPAR-Agonisten können das
Wachstum der atherogenen Plaques
vermindern und den HDL-Cholesterinspiegel anheben. PPARs fördern die
Cholesterinhomöostase u.a. in der
Arterienwand durch Förderung des
Cholesterinefflux als ersten Schritt
des reversen Cholesterintransportes
zur Leber (7). Gleichzeitig fördern
PPARs die Transkription der für den
HDL-Transport notwendigen Apolipoproteine Apo A-I und Apo A-II
(7).
Dass es bei dieser vielschichtigen
Regelung überhaupt zur Arteriosklerose und Atherombildung in der
Intima kommt, ist (abgesehen von
dominant erblichen Einflüssen) auf
strömungsphysikalische Irritationen,
phylogenetische Reminiszenzen, systemische Entzündungen (chronische
Krankheiten, Infektionen, Herde, Autoimmunerkrankungen), Übergewicht
mit Insulinresistenz, Bewegungsmangel, vor allem aber auf die Multimorbidität im Alternsprozess zurückzuführen. Alle diese Faktoren fördern
eine proinflammatorische, systemische
Reaktionslage mit endothelialer und
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
628
Originalarbeiten
myozytärer Dysfunktion, die letztlich
zum arteriosklerotischen Gefäßwandumbau führt. Dabei wird der für die
Regelung des Lipid- und Cholesterinstoffwechsels in der Gefäßwand entscheidende Cross-alk zwischen Transkriptionsfaktoren SREBP und PPAR
gestört. Damit auch die genetische
Kontrolle des Lipidmetabolus, der
Insulinsensitivität, der Regelung des
Blutdruckes, der Entzündung und des
Gewichtes (7, 55). Dadurch wird der
reverse Cholesterintransport aus den
Makrophagen zunehmend verlangsamt mit Zunahme der Schaumzellbildung. Gleichzeitig können die in
die Gefäßwand transportierten Lipoprotein-Cholesterinaggregate (LDL,
HDL, Triglyceride, Cholesterin) aufgrund von Rezeptormangel nicht mehr
ausreichend in die Zellen aufgenommen werden und bleiben extrazellulär
in der Arterienwand, vornehmlich in
der Intima, liegen. Damit stellt sich
die Entwicklung der Arteriosklerose
als vielschichtiger Prozess positiv
rückkoppelnder Elemente in der Gefäßwand, der Hämodynamik und der
Lebensumstände dar.
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Billerbeckweg 1-3
D-75242 Neuhausen
[email protected]
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
630
(Muster-) Kursbuch Naturheilverfahren
der Bundesärztekammer
as Kursbuch Naturheilverfahren, wie es von der
Bundesärztekammer herausgegeben wird, beruht
auf einer gemeinsamen Diskussion und Konsensfindung aller Vertreter von Weiterbildungsorganisationen
für Naturheilverfahren. Als Vorlage diente die von Dr.
POLLMANN aufgearbeitete Fach- und Stundeneinteilung
des ZÄN, die mit einigen Ergänzungen und Abweichungen verabschiedet wurde. Die einleitende Definition
wurde in ihren Kernsätzen von Frau Prof. KRAFT
definiert. Eingefügt wurde ferner die Vorgabe zur Kursdurchführung. In Frau Dr. ANNETTE GÜNTERT, Dezernentin Weiterbildung der Bundesärztekammer, haben
wir eine verständnisvolle Ansprechpartnerin gefunden.
D
Zur Konferenz hatte die Hufelandgesellschaft eingeladen, die von der BÄK neben Prof. KRAFT als Redaktion des Kursbuches genannt wird. Beteiligt an der
Erstellung des Kursbuches waren Dr. ANDRE-MICHAEL
BEER (Akademie f. NHV ÄK Westfalen-Lippe), Dr.
UTE BOEDDERICH (Hufelandgesellschaft, EHK, HÄN),
Dr. MARKUS GAISBAUER (Akademie f. NHV Rothenfußer-Stiftung München), Dr. PETER W. GÜNDLING
(EHK, HÄN), SIGRID HEINZE (Hufelandgesellschaft,
NAHN), Prof. Dr. KARIN KRAFT (Lehrstuhl f. Naturheilkunde), Dr. UWE PETERS (Hufelandgesellschaft, Institut
f. Mikrobiologie), Dr. ANTONIUS POLLMANN (ZÄN), Dr.
WOLFGANG SATTLER (Kneippakademie), Dr. JOACHIM
SCHULZ (Kneippärztebund), Dr. THOMAS KONSTANTIN
SPEICH (Kursleiter f. NHV ÄK Schleswig-Holstein), Dr.
RAINER STANGE (Ärztegesellschaft f. NHV Berlin/
Brandenburg), Dr. JÜRGEN REHDER (ZÄN, NTH, BDA)
und FLORIAN WEBER (NIDEM).
Übernahme von Eigenverantwortung durch den
Patienten.
Auf diesen Vorgaben und Zielen basieren die Kapitel
der aktuellen Fassung des Curriculums Naturheilverfahren einschließlich der jeweiligen thematischen
Schwerpunkte, in denen neben den medizinischen
Inhalten auch der geschichtliche Hintergrund sowie die
Berührungspunkte
bzw. Abgrenzungsmerkmale
gegenüber anderen Verfahren dargestellt werden sollen.
2. Kursdurchführung
Die Weiterbildungseinrichtungen müssen über geeignete Räume für den theoretischen Unterricht sowie
geeignete Übungsräume verfügen.
Die Kurse sollen grundsätzlich durch die Teilnehmer
evaluiert werden.
Die Kursleiter und Fachlehrer müssen über besondere
Erfahrung in den Naturheilverfahren verfügen. Sie sind
verpflichtet, regelmäßig an ausgewiesenen Lehrerfortbildungen teilzunehmen.
Die „Empfehlungen zur Fortbildung“ der Bundesärztekammer sind zu beachten.
3. Kursaufbau
Themenbereiche und Stundenplan
(Unter Stunde ist im Folgenden eine Unterrichtseinheit
von 45 Minuten zu verstehen.)
1. Einleitung
Einführung in die Naturheilverfahren (4 Std.)
Der Anwendung von Naturheilverfahren liegt ein ganzheitliches Medizinverständnis zugrunde, welches ressourcenorientiert und auf Nachhaltigkeit bedacht ist. Im
Rahmen der individualisierten und adaptionsorientierten, typischerweise multimodalen Behandlungskonzeption werden physiologische und psychologische
Regulationsmechanismen genutzt. Therapieziele sind
die Anregung der Selbstheilungskräfte durch naturgegebene Einwirkungen einschließlich gezielter unspezifischer und spezifischer systemischer und lokaler
Reize sowie die Ausleitung und die Förderung zur
Balneotherapie, Klimatherapie und verwandte
Maßnahmen (30 Std.)
Hydrotherapie: Waschungen, Güsse, Wickel,
Packungen
Bäder: Medizinische Voll-/ Teilbäder, Luftbäder,
Überwärmungsbäder, Dampfbäder
Sauna, Aerosoltherapie
Ortsgebundene Heilmittel: Peloide, Heilwässer,
Klimatherapie: Küsten-Klima, Mittelgebirgs-Klima,
Hochgebirgs-Klima, Thalasso-Therapie
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
631
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Aus dem ZÄN
ZÄN Termine und Informationen ZÄN Termine und Informationen
Aus dem ZÄN
Bewegungstherapie, Atemtherapie, Entspannungstherapie (16 Std.)
Medizinische Trainingslehre
Physiotherapie
Terraintraining
Sport-Therapie
Atemtherapieverfahren
Autogenes Training
Progress. Muskelrelaxation
Feldenkrais
Massagebehandlung, Reflextherapie, manuelle
Diagnostik (12 Std.)
klassische Massage
Manuelle Lymphdränage
Unterwasserdruckstrahlmassage
Reflextherapie
ß Bindegewebsmassage
ß Segmentmassage
ß Periostbehandlung
ß Colon-Massage
Diagnosemethoden der manuellen Medizin
Spurenelemente, Vitamine und Mikronährstoffe
Weitere Medikamente aus Naturstoffen
Ordnungstherapie und Chronobiologie (18 Std.)
Definition und Anspruch der Ordnungstherapie
das ärztliche Gespräch
Gesundheitsbildung und Beratung
Krankenführung
Meditative Verfahren
Kreativtherapien
Körperwahrnehmungstherapien
Biologische Rhythmen
Physikalische Maßnahmen einschließlich Elektround Ultraschalltherapie (8 Std.)
Fototherapie
Elektrotherapie u.a. TENS
Thermotherapie/ Kryotherapie
Magnetfeldtherapie
Ultraschalltherapie
Ernährungsmedizin und Fasten (16 Std.)
Ernährungsphysiologische Grundlagen
Grunddiätsystem
Vollwerternährung und ihre krankheitsbezogenen
Varianten
Spezielle Ernährungsregime
Fastenvarianten
Phytotherapie und Medikamente aus Naturstoffen
(38 Std.)
Allgemeine Phytotherapie
Abgrenzung Phytotherapie / Homöopathie
Teerezepturen
Phytotherapie bei
o infektiösen Krankheiten
o Neubildungen
o endokrinen-, Ernährungs- und Stoffwechselstörungen
o psychischen Krankheiten
o Krankheiten des Nervensystems
o Krankheiten des Herz- Kreislaufsystems
o Krankheiten der Atmungsorgane
o Krankheiten des Verdauungssystems
o Krankheiten der Haut und Unterhaut
o Krankheiten des Bindegewebs- und Stützapparates
o Krankheiten des Urogenitalsystems
o Verletzungen
Behandlung mit Enzymen
mikrobiologische Therapie und ihre Anwendungsvarianten
Ausleitende und umstimmende Verfahren (12 Std.)
Hämodilutionstherapien (Aderlass)
Blutegel
Cantharidenpflaster
Schröpfen
Diaphoretische V.
Diuretische V.
Laxierende V.
Eigenbluttherapien
Verfahren zur Erhöhung der Körpertemperatur
Medikamentöse Umstimmungsverfahren
Heilungshindernisse und Grundlagen der
Neuraltherapie (10 Std.)
System der Grundregulation
Störfeld
Neurovegetativum
Heilungs- und Therapiehindernisse
subtoxische Belastungen
diagnostische Möglichkeiten
neuraltherapeutische Injektionstechniken
Soweit ist das (Muster-) Kursbuch eine umfassende
Vorgabe über die Inhalte der Weiterbildung Naturheilverfahren. Grundsätzlich bleibt es jedoch jedem
Ausrichter überlassen, innerhalb der Stundenvorgabe
Schwerpunkte zu setzten, auf einzelne Inhalte expliziter
einzugehen oder nur orientierend vorzustellen. Prinzipiell ist es schwierig, der Komplexität und Vernetztheit gerecht zu werden und der Forderung nach Standardisierung nachzukommen.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
632
Der nächste Schritt sollte eine Vereinheitlichung der
vier Kurswochen sein, sodass sie zwischen den verschiedenen Weiterbildungsstätten austauschbar werden.
Dazu bedarf es einer detaillierten Übereinkunft zu den
Inhalten der jeweiligen Kurse. Dem Kursteilnehmer
böte sich dann die Möglichkeiten des Wechsels zwischen den Ausbildungsstätten, ohne dass er dadurch
Wiederholung und Auslassung einzelner Themen befürchten muss.
Nach der neuen Weiterbildungsordnung kann die dreimonatige praktische Ausbildung durch 80 Stunden Fallseminare ersetzt werden. Eigentlich sind das Erlernen
der praktischen Handhabung und das Kennenlernen des
Praxisbetriebes nicht durch Fallseminare ersetzbar.
Aber durch Fallseminare ist es auch den bereits Nieder-
gelassenen möglich, leichter die Zusatzbezeichnung zu
erwerben. Ein dreimonatiges Fernbleiben aus der
eigenen Praxis, auch fraktioniert, ist den meisten
Kollegen nicht zumutbar gewesen, zumal ja auch Erholungszeit zu nutzen und familiäre Bedürfnisse zu
erfüllen sind.
Letztendlich kann ich Sie nur ermuntern, die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren, soweit Sie sie noch
nicht führen, mit der Weiterbildung des ZÄN zu erwerben. Die Weiterbildung umfasst vier Wochenkurse
und 80 Stunden Fallseminar alternativ drei Monate
Klinik- bzw. Praxistätigkeit und eine Prüfung bei der
Ärztekammer.
Dr. Antonius Pollmann
! Wichtiger Hinweis !
@
Um Sie immer schnellstmöglich über die gesundheitspolitischen
Aktivitäten des ZÄN informieren zu können, wären wir Ihnen
dankbar, wenn Sie uns Ihre aktuelle E-Mail-Adresse zusenden
würden. Bitte schicken Sie Ihre E-Mail-Adresse
per E-Mail an [email protected] oder
per Fax unter 0 74 41 / 91 858 22
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
633
ZÄN Termine und Informationen ZÄN Termine und Informationen
Aus dem ZÄN
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Aus dem ZÄN
4. Seminar „Neuraltherapie nach Huneke“
vom 25. bis 27. Mai 2006
anlässlich des 550-jährigen Bestehens der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald am Anatomischen Institut
Die Tagung wird als Kurs 1, 2 oder 3 oder 7 und als 1 Kongressbesuch innerhalb der Weiterbildung
zur Neuraltherapie nach Huneke anerkannt.
Tagungsort: Institut für Anatomie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Friedrich-Loeffler-Str. 23c, D-17489 Greifswald
Veranstalter: Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e.V.
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie, Greifswald
Örtliche Organisation: PD Dr. habil. rer. nat. J. Giebel, Institut für Anatomie
Anmeldung: Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e.V.
Am Promenadenplatz 1, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41/ 91 858 – 0; Fax 0 74 41/ 91 858 – 22
Für die vergangene Veranstaltung wurden im Rahmen der
„Zertifizierung der ärztlichen Fortbildung“ 12 Punkten vergeben.
Ärzteausbildung in Ayurveda
Gesamter Kurs (6 Wochenenden) 2.308,40 E, Kurswochenende je 452,40 E
1. (19.-20. November 2005), 2. (3.-4. Dezember 2005), 3. (14.-15. Januar 2006),
4. (18.-19. Februar 2006), 5. (11.-12. März 2006), 6. (8.-9. April 2006)
Gesamter Kurs (Kompaktwoche Teil und Teil 2)
2.308,40 E
1. Kompaktwoche 4.-9. Oktober 2005; 2. Kompaktwoche 25.-30. Oktober 2005
Seminar für Praxispersonal (Massagetechnik und physikalische Therapie), je 220,40 E
Teil 2: 12.-13. November 2005
Mitglieder des ZÄN erhalten 10 % Ermäßigung.
Anmeldung: Ayoga International e.V., Halbinselstraße 43, 88142 Wasserburg
Tel.: 0 83 82 / 99 81 91, Fax: 0 83 82 / 99 81 92
E-Mail: [email protected]
Nähere Informationen unter www.bifan.de
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
634
® Mehr als 11.000 Mitglieder
® Forschungsförderung
® Umfangreiches Weiter- und
® Internationale Zusammen-
Fortbildungsprogramm
® Herausgabe der Deutschen Zeit-
arbeit und Kooperationen mit
chinesischen Universitäten,
Mitglied des ICMART
schrift für Akupunktur
® Bundesweit über 140 Quali® Patientenzeitschrift
„Akupunktur Magazin“
tätszirkel für Akupunktur und
chinesische Medizin
Weiterbildung – Fortbildung
Jährlich organisiert die Deutsche Ärztegesellschaft
für Akupunktur (DÄGfA) mehr als 400 Fortbildungveranstaltungen und wissenschaftliche Kongresse.
Die Kurse und Ausbildungswege sind anerkannt und
zertifiziert.
Akupunktur
und Chinesische Arzneitherapie
Akupunktur
Chinesische Arzneitherapie
Ärztekammer-Diplom
Die DÄGfA bietet in vielen deutschen Städten Kurse
zur Erlangung des Ärztekammer-Diploms. Der Ausbildungsweg umfasst insgesamt 200 Stunden.
Im Mittelpunkt dieser Kursreihe stehen die chinesischen Phytotherapeutika, die einzelnen Arzneimittel,
ihre Kombinationen und die praktische Anwendung.
Die Reihe vermittelt damit fundierte Kenntnisse zu
einem der wichtigsten Therapieverfahren der chinesischen Medizin.
Start neuer Kurse 2005/2006:
l Berlin 3. Dezember
l München 14. Januar
l Hamburg 3. Dezember
l Hamburg 21. Januar
l Berlin 14. Januar
l Stuttgart 21. Januar
Eintägige Einführungskurse 2005/2006:
l München 28. Januar
Berlin: 4. Dezember
l Hattingen 11. Dezember
l Mainz 11. März
l
Diplom Vollausbildung
Für die anschließende Vollausbildung bietet die DÄGfA
verschiedene Wege: curricular, modular oder als Block.
Grundkurse
Im Anschluss an den Einführungskurs können Sie in
fünf Wochenendseminaren mit insgesamt 100 Unterrichtseinheiten umfangreiches Grundlagenwissen erwerben.
Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie
Für alle, die professionell mit psychiatrisch Kranken,
Vertiefungskurse
mit psychosomatischen Patienten und Suchtkranken
Fünf Wochenendseminare für die weitere Vertiefung
arbeiten. Wissenschaftliche Vorträge, Arbeitsberichte,
der Kenntnisse nach Abschluss des Grundkurses,
Seminare, Workshops. 10 Fortbildungspunkte bei der
Anleitung zur praktischen Behandlung mit
Ärztekammer Nordrhein.
Fallvorstellungen.
6
0
0
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19. November, 9.00 – 18.00 Uhr,
Alle Termin
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Rheinische Kliniken Düren
im Interne
www.daeg
fa.de
Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V., gegr. 1951
Fortbildungszentrum, Würmtalstr. 54, 81375 München
Tel. 089/710 05 11, Fax 089/710 05 25, e-mail: [email protected]
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
635
DÄGfA
Über 50 Jahre Kompetenz
und Erfahrung in Akupunktur
sowie Chinesischer Medizin
Termine und Informationen
DÄGfA
EAV
EAV-Seminare 2005/2006
Am Promenadenplatz 1
72250 Freudenstadt Tel. (07441) 92 48 50 Fax (07441) 92 48 52
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.eav.org
Internationale Medizinische Gesellschaft
für Elektroakupunktur nach Voll e.V.
EAV-Sekretariat und
Ausbildungsorganisation:
Gabi Möhrle
Am Promenadenplatz 1
72250 Freudenstadt
Tel. (07441) 92 48 50
Fax (07441) 92 48 52
Internet: http://www.eav.org
E-Mail: [email protected]
5./6.11.2005
EAV-Sonderseminar
Tagungsort:
Frankfurt/M.
2.-7.3.2006
110. ZÄN-Kongress in Freudenstadt
3.3.2006
EAV-Schnupperkurs
Seminarleitung:
Dr.med. Michael Thyson
Tagungsort:
Freudenstadt
3.-5.3.2006
EAV-Seminar V
System- und Regulationsdiagnostik zur Problemfalltherapie in Medizin und Zahnmedizin
Seminarleitung:
Dr.med. Günther S. Hanzl
Tagungsort:
Freudenstadt
17.-19.3.2006
EAV-Seminar I
Die Elektroakupunktur nach Voll – Werkzeug für
den Umgang mit vernetzten biologischen
Systemen
Seminarleitung:
Dr.med. Michael Thyson
Tagungsort:
voraussichtl. Bad Dürkheim
7.-9-4.2006
EAV-Seminar VI + Diplomprüfung
Seminarleitung:
Dr.med.dent. Thomas
Heinrici
Dr.med. Michael Thyson
Tagungsort:
voraussichtl. Bad Dürkheim
28.-30.4.2006
EAV-Seminar II
Die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und ihre
Bedeutung in der EAV
Seminarleitung:
Dr.med.dent. Dirk Leiner
Co-Referent:
Dr.med.dent. Johannes
Mauksch
Tagungsort:
Freudenstadt
26.-28.5.2006
50. EAV-Jahrestagung
Jubiläumstagung mit attraktivem
Rahmenprogramm
Tagungsort:
Dresden
1.-3.9.2006
EAV-Seminar III
Umwelt- und Inweltbelastungen des Menschen /
Das Erkennen der Zusammenhänge zwischen
Um- und Inwelt als plurikausales
Gesamtgeschehen
Seminarleitung:
Dr.med. Wolfgang SchmitzHarbauer
Tagungsort:
voraussichtl. Bad Dürkheim
28.9.-3.10.2006
111. ZÄN-Kongress in Freudenstadt
29.9.2006
EAV-Schnupperkurs
Seminarleitung:
Dr.med. Michael Thyson
Tagungsort:
Freudenstadt
29.9.-1.10.2006
EAV-Seminar I
Seminarleitung:
Tagungsort:
Dr.med.Michael Thyson
Freudenstadt
20.-22.10.2006
EAV-Seminar IV/ Diplom, A
Kopfherde, zahnmedizinische Dysfunktion und
systemische Bezüge im Organismus
Seminarleitung:
Dr.med.dent. Helmut Huf
Tagungsort:
voraussichtl. Bad Dürkheim
11.-12.11.2006
EAV-Sonderseminar
Tagungsort:
Frankfurt/M.
Hospitationskurse auf Anfrage
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
636
Sonntag, den 06.11.2005
09.00 Uhr Dr. W. Schmitz-Harbauer,
Dr. D. Leiner
Vortrag und praktische
Demonstration
„Hat unser Bewusstsein Einfluss auf
den Testvorgang?“
10.00 Uhr Pause
10.30 Uhr Dr. D. Leiner,
Dr. W. Schmitz-Harbauer
„Informationstransfer ohne
Nosode?“
12.00 Uhr Ende
Anmeldungen über das EAV-Sekretariat
in Freudenstadt
Termine der Arbeitskreise der Internationalen Medizinischen Gesellschaft
für EIektroakupunktur nach Voll e.V.
Arbeitskreis Nord
Arbeitskreis Hamburg
Arbeitskreis Süd/West
Arbeitskreis Stuttgart
12./13. November 2005
25./26. Februar 2006
Anmeldung erfolgt bei:
S. Lambrecht
Heidstückenkehre 55
22179 Hamburg
T: (040) 251 81 76
F: (040) 250 81 76
E: susanne.b.lambrecht
@t-online.de
26. Oktober 2005
23. November 2005
Anmeldung erfolgt bei:
Dr.med.dent. T. Heinrici
Dammtorstraße 32/33
20354 Hamburg
T: (040) 34 68 88
F: (040) 35 27 10
22. Oktober 2005
Anmeldung erfolgt bei:
Dr.med. M. Thyson
Kaiserlautererstraße 16
67098 Bad Dürkheim
T: (0 63 22) 660 44
F: (0 63 22) 622 45
E: [email protected]
11. November 2005
Anmeldung erfolgt bei:
R. Fritz, Zahnarzt
Birkenwaldstraße 87
70191 Stuttgart
T: (07 11) 256 70 50
F: (07 11) 256 70 59
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
637
Fax (07441) 92 48 52
E-Mail: [email protected]
Programm:
Samstag, den 05.11.2005
09.00 Uhr Dr. rer. nat. K. Volkamer
Vortrag: „Biophysikalische feinstoffliche Effekte aus aktueller wissenschaftlicher Sicht“
10.00 Uhr Pause
10.30 Uhr Dr. rer. nat. K. Volkamer
Fortsetzung
11.30 Uhr Diskussion
12.00 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Dr. W. Bär
Vortrag, praktische Demonstration,
Diskussion
„EAV und Familienstellen nach
Hellinger“
15.30 Uhr Pause
16.00 Uhr Dr. S. Bauer
Vortrag, praktische Demonstration,
Diskussion
„Eutonie – die Behandlung des
vegetativen Plexus“
17.00 Uhr Ende
Internet: http://www.eav.org
Teilnahmegebühr:
72250 Freudenstadt Tel. (07441) 92 48 50
Ort:
EAV-Messungen und Bewusstsein
Samstag, den 05.11.2005
09.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Sonntag, den 06.11.2005
09.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Courtyard by Mariott
Frankfurt Messe
Oeserstr. 180
65933 Frankfurt/Main
Tel.:
069 / 3905-0
Fax:
069 / 380 82 18
Tagungs- und Esspauschale für das Wochenende
Mitglieder der EAV-Gesellschaft: 70,– E
Nichtmitglieder: 250,– E
Am Promenadenplatz 1
Thema:
Zeit:
EAV
Internationale Medizinische Gesellschaft für
Elektroakupunktur nach Voll e.V.
Sonderseminar Frankfurt 2005 – 5./6. November 2005
Ernährungstherapie
Aktuelles aus der ReformhausFachakademie
Ernährung beim
„Zappelphilipp-Syndrom“
Von einer Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS) spricht
man, wenn ein Kind länger als sechs Monate sowohl im
Kindergarten, in der Schule (Gruppensituation) als auch zu
Hause durch ausgeprägt unaufmerksames und impulsives
Verhalten aufgefallen ist.
dern im Alter von 5 bis 13 Jahren
durchgeführt wurde. Vor Beginn der
Studie wurde ein 7-Tage-Verzehrprotokoll durchgeführt. Danach bekamen die Patienten über 3-4 Wochen
eine oligoantigene Diät.
Das Gerüst dieser Diät besteht aus
drei Fleischarten (Huhn, Pute, Lamm);
Nährmitteln (Reis, Kartoffeln); Gemüse (alle außer Mais, Soja, Bohnen,
Tomaten); neun Obstarten (Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche, Aprikosen,
Pflaumen, Ananas, Melonen, Trauben); Sonnenblumenöl und -margarine; Getränken (Obst- und Gemüsesäfte ohne Zucker; Wasser, Kräutertees); Gewürzen und Kräutern; Birnen- und Apfeldicksaft sowie Kalzium
und Vitaminen.
In einer anderen Untersuchung
wurden folgende Lebensmittel und
Lebensmittelzusatzstoffe besonders
häufig ermittelt, die bei den Kindern,
die auf die oligoantigene Diät ansprachen, das hyperkinetische Verhalten
auslösten. Dazu gehörten vor allem
Farb- und Konservierungsstoffe 79 %,
aber auch natürliche Inhaltsstoffe in
Lebensmitteln wie Kuhmilch 64 %,
Schokolade 59 %, Weintrauben 50 %,
Weizen 49 %, Zitrusfrüchte 45 %,
Käse 40 %, Ei 39 % und Erdnüsse
32 %.
LEBENSMITTELKUNDE
an geht davon aus, dass Jungen
häufiger von dieser Form betroffen sind als Mädchen. Das auffällige Verhalten wird ergänzt durch
motorische Unruhe oder Bewegungsdrang (Hyperaktivität). Über 60 % der
Kinder sind noch im Erwachsenenalter auffällig.
Eine mögliche Ursache sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bisherige diätetische Behandlungsversuche basieren auf der Hypothese,
dass die Ausschaltung bestimmter
Nahrungsmittelbestandteile (künstliche Farb- und Aromastoffe, Antioxidanzien, Salicylate, Benzoate, Saccharose, Phosphate, Aspartame) Verhaltensstörung und kognitive Fähig-
M
keiten der ADHS-Kinder günstig beeinflussen kann. Als einige der bekanntesten Hypothesen gelten die
„Feingolddiät“ (FEINGOLD 1973), mit
Elimination von Salicylaten und
Lebensmittelzusatzstoffen, die „Phosphatarme Diät“ (HAFER 1984) und die
„Oligoantigene Diät“ (EGGER et al.
1985).
Ausschließlich der Wert der „Oligoantigenen Diät“, bei der bekannte
Allergene aus der Nahrung eliminiert
werden, konnte durch placebokontrollierte, prospektiv durchgeführte
Doppelblindstudien international gesichert werden. Zu dem gleichen Ergebnis kam auch eine Studie, die an
der Universität München mit 85 Kin-
Phytinsäure
Die Phytinsäure gehört zur Gruppe
der sekundären Pflanzenstoffe. Sie befindet sich vor allem in der Aleuronschicht von Getreide und wird von der
Pflanze als Phosphorspeicher, zum
Aufbau energiereicher Verbindungen
und zur Abwehr von Fraßfeinden, wie
Insekten und Säugetieren, gebildet.
Die Phytinsäure ist in der Lage,
aufgrund ihrer chemischen Struktur
Mineralstoffe zu binden. Das gilt besonders für Magnesium, Mangan,
Kupfer, Eisen, Zink und Kalzium. Des
Weiteren bildet sie mit Nahrungseiweiß Komplexe, das dadurch schlechter verdaulich ist, und hemmt die
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
638
Ernährungstherapie
Rezepte
Schnelle Gnocchi mit feinem
Kürbisragout (für 4 Portionen)
ReformhausINFORMATION / J. Klemme
Für die Gnocchi:
Meersalz, 1 Beutel Holo Bio Kartoffelpüree
(120 g) (Reformhaus), 1 Bio-Ei (Größe M),
100 g Weizenmehl (Type 550), reichlich Mehl
zum Arbeiten
Für das Kürbisragout:
2 große Zwiebeln, 1 kg Hokkaido-Kürbis,
20 g Butter, 3 EL Olivenöl, 1/2 l Gemüsebrühe, 6 Spritzer Tabasco, 1/2 Bund Dill,
200 g Sauerrahm
Das mache ich:
1.) Für die Gnocchi 1/2 l Wasser aufkochen
und vom Herd nehmen. 1 TL Salz zufügen
und das Kartoffelpüree einrühren. Abkühlen
lassen. Das Ei und das Mehl unterrühren
und die Masse 15 Min. ruhen lassen.
2.) Für das Ragout die Zwiebeln schälen und
grob würfeln. Kürbis waschen und halbieren,
die Kerne und den Stielansatz entfernen.
Alles in zirka 1 cm große Würfel schneiden.
3.) Die Zwiebeln in Butter und Olivenöl goldgelb anbraten, die Hälfte der Kürbiswürfel
zugeben und mit der Brühe aufgießen. In
etwa 10 Min. weich kochen und sofort
pürieren. Die restlichen Kürbiswürfel dazugeben und in dieser Sauce in 5-7 Minuten
bissfest garen, mit Tabasco abschmecken.
Warm halten. Den Dill waschen, trockenschütteln und fein schneiden.
4.) Zwischendurch einen großen Topf mit
Wasser zum Kochen bringen, salzen. Die
Kartoffelmasse in drei Portionen teilen.
5.) Auf der sehr gut bemehlten Arbeitsfläche
jede Portion in fingerdicke Stränge rollen,
diese in 3-cm-Stücke schneiden, mit Mehl
bestäuben. Mit der Gabel das typische
Gnocchi-Muster eindrücken. Nach und nach
in dem leicht sprudelnden Salzwasser garen.
Die Gnocchi sind fertig, wenn sie an die
Oberfläche steigen. Im Backofen bedeckt mit
Alufolie bei 50°C warm halten, bis alle
Gnocchi fertig sind.
6.) Das Kürbisragout auf Tellern anrichten
und die Gnocchi darauf verteilen. Den Sauerrahm glatt rühren und je einen Klecks auf
Ragout und Gnocchi geben. Mit Dill bestreuen. Übrigen Rahm getrennt dazu reichen.
Aktivität verschiedener Verdauungsenzyme.
Mögliche gesundheitsfördernde
Wirkungen, die diskutiert werden,
sind: Blutglukose-senkende, immunstärkende und, in Bezug auf Dickdarmkrebs, eine krebshemmende
Wirkung.
Phytinsäure kommt in einer Konzentration von 0,1 bis 6 % in Getreiden (Weizen, Roggen, Hafer, Amaranth, Quinoa, Buchweizen), Hülsenfrüchten und Nüssen (Mandeln) vor.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den
Phytinsäuregehalt zu vermindern. Das
im Getreide enthaltene Enzym Phytase, das die Phytinsäure abbaut, hat
sein Optimum bei einem pH-Wert von
4,5 und einem Temperaturbereich von
45 bis 55 Grad. Dieser pH-Wert wird
bei der traditionellen Teigzubereitung
mit Sauerteig und Backferment erreicht, die Temperatur durch Keimung
(z.B. beim Mälzen) und Gar- und
Backprozesse. Durch Quellung von
Vollkornschrot (bei Roggen über 10
Stunden) als auch durch Keimung
(Roggen und Weizen über 4 Tage)
vermindert sich der Phytinsäuregehalt
um 25-55 %. Der Phytingehalt während der Brotherstellung mit Sauerteig
beträgt 80-90 %.
NAHRUNGSERGÄNZUNG
Chrom bei Diabetes
Chrom gehört zu den essenziellen
Spurenelementen. Der Körper enthält
vermutlich zwischen 10 und 20 mg
Chrom. Der Minimalbedarf an Chrom
wird auf 50 µg/Tag geschätzt. Für Erwachsene wird als Schätzwert für eine
angemessene Zufuhr ein Bereich von
50-100 µg pro Tag angesehen.
Der Chromgehalt in Lebensmitteln
schwankt je nach Land und Anbaugebiet zum Teil beträchtlich. Außerdem reduziert sich der Gehalt an
Chrom durch die Verarbeitung von
Lebensmitteln drastisch.
Chrom ist Bestandteil einer hoch
wirksamen Verbindung, die als Glukosetoleranzfaktor (GTF) bezeichnet
wird, und spielt eine wichtige Rolle
im Kohlenhydratstoffwechsel. Ohne
die Anwesenheit des GTF auf der
Zelloberfläche ist das Insulin unwirksam. Bei Diabetikern wurden im
Plasma erniedrigte Chromspiegel gefunden. Vor allem Typ-II-Diabetesverläufe, die mit verschlechterter Glukosetoleranz, erhöhtem Insulinspiegel
und Übergewicht einhergehen, lassen
sich durch die Zufuhr von Chrom verbessern.
Seminare für gesundes Leben an der Reformhaus-Fachakademie
NEU! Ernährungsberater/in für Kinder –
Beginn: 24.10.2005
ärztlich geprüft. Kindgerechte Rezepte, Kurskonzept für
oder 07.11.2005
übergewichtige Kinder, Bewegungs- und Entspannungstraining.
4-teilige Ausbildung!
Entspannungspädagoge/in – ganzheitliche Methode Beginn: 31.10.2005
Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation,
oder 30.01.2006
Atem und Eutonie, Imaginative Verfahren, Meditation, Kursleitung.
Vierphasige Ausbildung.
Ernährungs- und Diätberaterin
Ausbildung für Arzthelferinnen, anerkannt durch den
ZÄN und den Berufsverband der Arzthelferinnen (BdA).
Praxisorientiert! Basis- und Aufbauseminare.
Beginn: 11.11.2005
oder 10.02.2006
Vital-Berater/in – Fitness, Wellness, Lebensfreude
Beginn: 17.10.2005
Menschen zu mehr Vitalität verhelfen. Kraft und Dynamik
oder 20.02.2006
im Wechselspiel mit innerer Harmonie. 4-teilige Ausbildung!
Weitere Informationen bei der Reformhaus-Fachakademie, Gotische Str. 15
61440 Oberursel (Tel.: 0 61 72 / 30 09-8 22 bzw. Fax: 0 61 72 / 30 09-8 19)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.reformhaus-fachakademie.de
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
639
Therapiereport
Miktionsbeschwerden
natürlich lindern
Ständiger, insbesondere nächtlicher
Harndrang mit Restharngefühl, ein
dünner Harnstrahl, unangenehmes
Nachträufeln … Probleme, mit denen nahezu jeder zweite Mann ab
dem 50. Lebensjahr zu kämpfen hat.
Ursache für die Beschwerden ist in
den meisten Fällen eine benigne
Prostatahyperplasie (BPH). Dr.
med. H.-M. EVECEK, Facharzt für
Urologie aus Mönchengladbach, erläutert die Problematik und berichtet über eine natürliche, gut verträgliche Therapiemaßnahme.
Wodurch ist eine BPH gekennzeichnet?
Bei der BPH kommt es zu einer gesteigerten Proliferation epithelialer
und/oder stromaler Bereiche. Die dadurch vergrößerte Prostata verengt die
Harnröhre und behindert den Harnfluss, was obstruktive und irritative
Harnwegssymptome zur Folge hat.
Die obstruktiven Symptome basieren
auf einer gestörten Entleerungsfunktion der Harnblase und zeichnen sich
durch einen verzögerten Miktionsbeginn, einen schwachen Harnstrahl,
Restharngefühl und Nachträufeln aus.
Zu den irritativen Symptomen, die
durch eine gestörte Speicherfunktion
der Harnblase hervorgerufen werden,
zählen Pollakisurie und Nykturie.
Welcher Pathogenese liegt die BPH
zugrunde?
Zwei Faktoren bestimmen die Entstehung einer BPH: Alter und Testosteron. Hormonelle Faktoren spielen
bei der Entstehung der BPH eine entscheidende Rolle. Wachstum und
Funktion der Prostata hängen von
einem physiologischen Testosteronspiegel ab, der mit zunehmendem
Alter abnimmt. Testosteron wird in
der Prostata mit Hilfe der 5-α-Reduktase zu Dihydrotestosteron umgewan-
delt, welches dann die Proliferation
des Prostatagewebes stimuliert. Ein
Anstieg des Östrogenspiegels durch
eine erhöhte Aktivität des Enzyms
Aromatase, das Testosteron zu Östrogen umwandelt, kann diesen Effekt
verstärken. Ein synergistischer Effekt
wird sowohl von Östrogenen als auch
von Steroiden diskutiert. Weiterhin
scheinen Epithel-Stroma-Interaktio-
Dr. med. H.-M. Evecek
Mönchengladbach
nen, Wachstumsfaktoren, genetische
Faktoren und eine erhöhte Konzentration an Entzündungsmediatoren,
wie Prostaglandine und Leukotriene,
bei der Pathogenese von Bedeutung
zu sein.
Gibt es pflanzliche Arzneimittel,
die eine natürliche Hilfe bieten?
Ja, besonders mit hoch dosiertem
Brennnesselwurzel-Extrakt lassen
sich sehr gute Erfolge in der Therapie
der BPH erzielen. Miktionsbeschwerden werden deutlich gelindert. Harndrang, messbare Restharnmenge und
Anzahl der nächtlichen Blasenentleerungen gehen zurück, Miktionsvolumen und maximaler Harnfluss nehmen signifikant zu. Gleichzeitig hat
der Extrakt immunstimulierende und
antiinflammatorische Wirkungen. Die
Lebensqualität der Betroffenen steigt
durch den Pflanzenextrakt erheblich.
Gibt es Untersuchungen,
die dies belegen?
Es gibt zahlreiche Studien, die die positive Wirkung von hoch dosiertem
Brennnesselwurzel-Extrakt bei BPH
und eine deutliche Verringerung der
Miktionsbeschwerden bestätigen. In
einer aktuellen Studie an rund 150
BPH-Patienten konnte beispielsweise
durch die tägliche Einnahme lediglich
einer Kapsel eines höchst dosierten
Brennnesselwurzel-Präparates mit
600 mg Trockenextrakt (Natu•prosta®
600 mg uno) die Restharnmenge um
rund 40 % gesenkt werden. Gleichzeitig stieg das Miktionsvolumen um
durchschnittlich 23,8 ml, während
sich die Miktionszeit um 7,9 Sekunden verkürzte. Auch eine Verbesserung der subjektiven Symptomatik
war festzustellen. So halbierte sich die
nächtliche Miktionshäufigkeit nahezu.
Beschwerden wie verzögerter Miktionsbeginn, abgeschwächter Harnstrahl und unangenehmes Nachträufeln konnten durch das pflanzliche
Therapeutikum ebenfalls gelindert
werden.
Worauf beruhen die Wirkungen
des Phytotherapeutikums?
Die Inhaltsstoffe des Brennnesselwurzel-Extraktes greifen in den Prostatastoffwechsel ein und vermindern
die Wachstumstendenz des Organs. In
verschiedenen Studien konnte eine
signifikante Abnahme des Östrogenund Östradiolspiegels nachgewiesen
werden und sehr wahrscheinlich darüber eine verringerte Wachstumstendenz der Prostata resultieren. Dies
beruht offenbar auf einer Hemmung
der Aromatase. BrennnesselwurzelExtrakte scheinen auch die 5-α-Reduktase und damit die Metabolisierung von Dihydrotestosteron zu hemmen. Weiterhin vermindert der Pflanzenextrakt die Synthese des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG),
dem wichtigsten Transportprotein von
Testosteron. Indem SHBG Testosteron
bindet, verhindert es dessen Umwandlung in aktive Metabolite. Durch eine
Hemmung der Prostaglandinsynthese
und eine Steigerung der Lymphozytenproliferation wirkt die Brennnesselwurzel zudem antiphlogistisch
und immunstimulierend.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
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Therapiereport
Sind die erzielten Effekte
vergleichbar mit denen nach
Einnahme chemisch definierter
Substanzen?
In verschiedenen Placebo-kontrollierten Studien konnten chemisch definierte Substanzen den Harnfluss lediglich um 1,0 bis 1,5 ml/s gegenüber
Placebo steigern. Eine Untersuchung
mit Brennnesselwurzel-Extrakt ergab
hingegen eine Zunahme um 2,7 ml/s
im Vergleich zu Placebo. Das pflanzliche Therapeutikum ist den synthe-
tischen Präparaten also sogar deutlich
überlegen. Nicht zu vergessen sind
Nebenwirkungen wie Herz-KreislaufBeschwerden und Potenzstörungen,
die synthetische Substanzen hervorrufen können.
Wie steht es um die Verträglichkeit
der pflanzlichen Alternative?
Vorliegende Daten bescheinigen brennnesselwurzelhaltigen Arzneimitteln
eine sehr gute Verträglichkeit und eine
hohe Sicherheit auch bei langfristiger
Hilfe bei depressiven Episoden:
die Lichttherapie
Auf wissenschaftlichem Gebiet sind
in der Lichttherapie, einem Teilgebiet der Phototherapie, Fortschritte
gemacht worden. Die Lichttherapie
stellt damit auch in Europa und
Deutschland ein anerkanntes Verfahren in der Medizin dar. Photound Lichttherapie zählen zum Spektrum der Physikalischen Medizin.
ingesetzt wird die Lichttherapie
nicht allein bei der „Saisonalen
Depression“ (SAD), sondern inzwischen bei vielen anderen Krankheitsbildern. Beispiele sind chronobiologische Schlafstörungen, Schichtarbeit und Jetlag, einige pathologische
Zustände älterer Menschen oder auch
bei anderen Formen depressiver Erkrankungen als Begleitbehandlung zur
medikamentösen Therapie.
Licht tageslichtähnlichen Charakters, wie es die Strahler der medilightTherapiegeräte* abgeben, wirkt über
die Augen des Patienten auf die vegetativen Funktionen ein. So zeigt beispielsweise eine Bestrahlung mit Beleuchtungsstärken von 2.500 Lux und
mehr am Auge des Patienten eine
positive Wirkung bei der Behandlung
der SAD. Der Patient blickt dabei in
kurzen Zeitabständen auf die Therapieleuchte und damit in das helle rein-
E
medilight DL 284 comfort mit
Indirektbeleuchtung in der
praktischen Anwendung
weiße Licht. Zum Beispiel das Gerät
medilight Typ 284* wirkt durch die
Streuscheibe mit einer mittleren Leuchtdichte von etwa 8.000 cd/m2 ein.
Wird diese Therapieleuchte im
normalen Behandlungsraum bei einer
üblichen Allgemeinbeleuchtung von
etwa 300 Lux eingesetzt, wird die
hohe Leuchtdichte des Therapiegerätes gegen einen Hintergrund (Wand)
des Raumes mit einer Leuchtdichte
von etwa 10 bis 20 cd/m2 dargeboten.
Dieser Kontrast von ungefähr 20 zu
8.000 cd/m2 (Verhältnis 1 : 400) kann
zu Beschwerden führen, da das Auge
des Patienten bei unwillkürlichem
Ändern der Blickrichtung sich ständig
umadaptieren muss. Dabei ist auch die
unerwünschte Blendempfindung sehr
nachteilig.
Ziel der zusätzlichen Indirektbeleuchtung der Wand des Raumes, die
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641
Einnahme. Schwer wiegende Intoxikationen und Nebenwirkungen sind
bisher nicht beschrieben worden. Vereinzelt kann es lediglich zu allergischen Reaktionen wie Juckreiz oder
Hautausschlag kommen. Insgesamt
sind hoch dosierte BrennnesselwurzelExtrakte als „First-line“-Arzneimittel
bei BPH zu sehen, die sich sehr gut für
die Langzeittherapie eignen.
Wir danken Ihnen für das Gespräch.
sich etwa 50 cm hinter dem Therapiegerät befinden soll, ist es, im Gesichtsfeld des Patienten eine harmonische Leuchtdichteverteilung ohne
große Sprünge darzubieten. Dazu
wird nicht der gesamte Raum beleuchtet, sondern energiesparend nur
die im Gesichtsfeld befindliche Wand
(Decke bei Pendelanordnung und liegendem Patienten) direkt angestrahlt
und stark aufgehellt. Dafür sind auf
der Rückseite der medilight 284
comfort vier Leuchten mit asymmetrischen Spiegelreflektoren montiert.
Bei 50 cm Abstand von der Wand
ergeben sich im Mittel auf einer
Fläche von 3 x 2,8 m mittlere Werte
der Beleuchtungsstärke von 2.300
Lux. Bei reinweißer Wand (Decke)
mit einer Reflexion von 80 % entspricht das einer reflektierten Leuchtdichte von 600 cd/m2. Ein Verhältnis
von etwa 1 : 13 zur direkt angebotenen Leuchtdichte vermeidet Adaptions- und Blendstörungen und kann
den therapeutischen Effekt erheblich
verbessern. Viele Unikliniken, Kliniken, Arztpraxen und Heime haben mit
diesem System bisher sehr gute Therapieerfolge erreichen können.
Durch die mehrfache Reflexion
des Lichts an der Decke und an den
Wänden wird auch das ganze Umfeld
angenehm aufgehellt im Sinne einer
besseren Akzeptanz durch den Patienten.
*
des Herstellers Reiher GmbH,
Braunschweig
Aus Industrie und Forschung
Kurznachrichten
Das unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfügung gestellt.
Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb der Verantwortung der Schriftleitung.
Neu in der Magnesium Verla®-Palette
Seit 1. August 2005 gibt es mit Magnesium Verla® plus ein
neues Trinkgranulat von Verla-Pharm. Das „sportliche“
Magnesium Verla® enthält neben Magnesium (150 mg pro
Beutel) zusätzlich noch Kalium (250 mg
pro Beutel) und Vitamin C (80 mg pro
Beutel). Damit ist das Nahrungsergänzungsmittel ideal zur schnellen Regeneration nach sportlichen Belastungen,
zudem kalorienarm und für Diabetiker
geeignet. Die organischen Mineralstoffverbindungen sorgen für eine gute Resorption. Mit dem
Vitamin C wird gleichzeitig das Immunsystem unterstützt.
Magnesium Verla® plus ist nur in der Apotheke erhältlich;
empfohlener AVP: 8,50 E (20 Beutel) bzw. 17,95 E (50
Beutel).
Verla-Pharm Arzneimittel, Postfach 12 61, 82324 Tutzing
Tel.: 0 81 58 / 257-0, Fax: 0 81 58 / 257-250
E-Mail: [email protected]
Erstes homöopathisches Arzneimittel
zum Sprühen auf die Haut!
Nach ausführlichem Test von mehren Jahren hat die Firma
Meckel-Spenglersan GmbH die Tropfflaschen umgerüstet
und mit Pumpsprühköpfen ausgestattet, um die Handhabung
zu vereinfachen und die Dosierung zu standardisieren. Pro
Hub bzw. Sprühstoß wird eine exakt definierte Menge
Arzneimittel feinst versprüht. Das feine
Aerosol legt sich sanft und beruhigend auf
die Haut, so dass die Penetration der
Wirkstoffe durch die Haut schnell und
vollständig erfolgt. Ein weiterer Vorteil des
Sprühens ist das einfachere und sicherere
Auftragen des Arzneimittels auf die Haut. 1
Sprühstoß entspricht exakt 1 Tropfen!
Die Haut wird heute nicht mehr als
Barriere betrachtet. Sie beherbergt ein
Immunsystem, das SALT (Skin Associated Lymphoid
Tissue). Da das SALT-System nicht nur in der Epidermis
vorkommt, sondern auch in den Schleimhäuten des Oropharynx wird seit einigen Jahren auf diesem Wege die sublinguale und buccale Behandlung zur Hyposensibilisierung
bei Patienten mit Allergien häufig alternativ zur subkutanen
spezifischen Immuntherapie erfolgreich und nebenwirkungsarm eingesetzt. Durch den neu eingeführten Sprühmechanismus ist dieses nun problemlos möglich. Exakt
dosiert und berührungsfrei mit höchstem hygienischen
Standard, können jetzt die Spenglersan Kolloide auf die
Schleimhäute wie z.B. des Mund- und Rachenraumes, aber
auch des Vaginalbereiches aufgesprüht werden.
Die Spenglersan-Immuntherapie belastet nicht durch
orale Einnahme den Magen-Darm-Bereich und zwingt die
mangelhaft funktionierenden retikuloendothelialen und
lymphatischen Systeme, sich zum Beispiel mit mikrobiellen
Infektionen auseinanderzusetzen. Dadurch wird das Abwehrsystem geübt und befähigt, mit späteren ähnlichen
Infektionen schnell fertig zu werden.
Meckel-Spengler GmbH
Postfach 14 18, 77804 Bühl
Tel.: 0 72 23 / 3 06 71, Fax: 0 72 23 / 87 13
Steigerung der Abwehrkräfte in der
dunklen Jahreszeit
Im Herbst und Winter können sich Keime und Bakterien
durch den Mangel an UV-Licht der Sonne besser vermehren.
Bei kühleren Temperaturen sinkt die Durchblutung der
Schleimhäute in den Atemwegen. Ihre Funktion als Barriere
gegen Krankheitserreger ist nicht mehr optimal gewährleistet, die Erkältungsviren können sich in den Schleimhäuten festsetzen und vermehren. Besonders in dieser
Jahreszeit ist unser Immunsystem stark gefordert.
Extrakte des roten Sonnenhutes (Echinacea) unterstützen
die Arbeit des Immunsystems, indem sie die Aktivität der
Makrophagen erhöhen, die als Immunzellen von zentraler
Bedeutung für die Keimabwehr die Fähigkeit haben, Krankheitskeime regelrecht zu „schlucken“ und so zu beseitigen.
Sie werden daher auch als „Fresszellen“ bezeichnet.
Zur Steigerung der natürlichen Widerstandsfähigkeit
gegen virale und bakterielle Infektionen empfehlen wir daher die Echinacea-Präparate Schwörotox Tropfen und
Schwörotox A Injektion. Beide Präparate verbessern nachhaltig die Leistung des Immunsystems. Auch akute Abwehrschwäche wird schneller wieder überwunden.
Wichtig ist, dass die Präparate entweder schon vorbeugend oder spätestens bei Auftreten der ersten Krankheitssymptome eingenommen werden. Virusinfektionen können
dadurch verhindert oder zumindest erheblich verkürzt
werden.
Muster und nähere Informationen erhalten Sie gerne bei:
Pharma Schwörer GmbH
Goethestr. 29, 69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 43 47, Fax: 0 62 23 / 47 43 8
E-Mail: [email protected]
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
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Datum:
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Unterschrift:
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Buchbesprechungen
C. Thuile (Hrsg.): Magnetfeldtherapie.
Theoretische Grundlagen, Indikationen, praktische Anwendung. Unter
Mitarbeit von R. Aistleithner, V. FialkaMoser und M. Gschwender. 116 S., 19
Abb., 1 Tab., kart., Sonntag 2005, ISBN
3-830-47114-9; E 34,95 | CHF 59,40
Schon PARACELSUS war von der Heilwirkung von Magnetsteinen überzeugt und empfahl sie zur
Wundheilung. Heute versteht man unter Magnetfeldtherapie
die therapeutische Anwendung von gepulsten bzw. pulsierenden oder statischen Magnetfeldern. Gerade Wundheilungsstörungen der Haut, der Bänder oder der Knochen sind gut
erforschte Anwendungsgebiete. Das vorliegende Buch liefert
eine Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der
Magnetfeldtherapie (MFT). Pro Indikationsgebiet werden
Möglichkeiten und auch Grenzen der MFT aufgeführt und
durch die vorliegenden Studienergebnisse untermauert.
W. M. Ebert: Labordiagnostik in der
naturheilkundlichen Praxis. Band 2:
Mineralien, Spurenelemente, Vitamine,
Hormone. 180 S., 5 Abb., zahlreiche
Tab., geb., Haug 2005, ISBN 3-830491131; E 39,95 | CHF 67,90
Das Buch hilft Ihnen bei der Auswahl
geeigneter Laborparameter und der Interpretation der Befunde. Für die naturheilkundliche Praxis
relevante Parameter sind verständlich, praxisnah und detailliert erläutert und mit konkreten Therapieempfehlungen verknüpft. Im Mittelpunkt stehen der Mineral- und Elektrolythaushalt, Spurenelemente, toxische Metalle, Hormone und
Vitamine. Diese Stoffgruppen sind wichtig für die Bestimmung des allgemeinen Gesundheitszustandes und spielen
eine entscheidende Rolle in der Orthomoleklaren Medizin,
für das „biologische Alter“ oder im Rahmen von Anti-Aging.
J. Geißler, T. Quak (Hrsg.): Leitfaden
Homöopathie. 1.472 S., 25 farb. Abb.,
PVC, Urban & Fischer 2005, ISBN 3-43756350-5; E 69,–
Das vorliegende Buch führt systematisch
durch die Komplexität der Homöopathie.
Das erfahrene Herausgeber- und Autorenteam stellt Schritt für Schritt Prinzipien,
Grundlagen und Methoden der klassischen Homöopathie im modernen Leitfaden-Format dar. Es
richtet sich an alle homöopathisch behandelnden Ärzte und
Therapeuten: Dem Einsteiger bietet es umfangreiches Wissen
zur klassischen Homöopathie und dem erfahrenen Therapeuten zahlreiche Handreichungen für die tägliche Praxis.
Der Leitfaden verschafft im Grundlagenteil einen fundierten
Überblick über die Geschichte der Homöopathie, sowie über
die homöopathische Krankheitslehre und Behandlung. Zudem enthält er ausführliche Erläuterungen zum Repertorium,
den homöopathischen Potenzen und deren Dosierung und zur
Verlaufsbeurteilung.
Im umfangreichen Praxisteil findet sich eine systematische
Abhandlung der wichtigsten Krankheitsbilder mit entsprechender therapeutischer Strategie. Diese beinhaltet eine Beschreibung des Stellenwerts der homöopathischen und der
schulmedizinischen Aspekte. Erklärungen zur Arzneimitteldifferenzierung und begleitende Maßnahmen erleichtern die
praktische Arbeit. Der homöopathischen Behandlung von
Kindern ist ebenso ein separates Kapitel gewidmet wie der
Notfalltherapie. Besonders hervorzuheben ist das Repertorium der charakteristischen diagnoseübergreifenden Symptome.
Die sich anschließende Materia medica enthält anschauliche
Beschreibungen der am häufigsten in der Praxis vorkommenden Arzneimittel. Übersichtlich und nach charakteristischen
Symptomen geordnet, erfolgt die Darstellung nach dem
Kopf-zu-Fuß-Schema und berücksichtigt entsprechende
Arzneimittelbeziehungen.
G. Vithoulkas: Die Praxis homöopathischen Heilens. 352 S., 35 farb.
Abb., geb., Urban & Fischer 2005, ISBN
3-437-57180-X; E 49,95
Komplett überarbeitet und aktualisiert,
stellt die Neuausgabe der „Wissenschaftlichen Homöopathie“ die Therapiemethode von GEORGOS VITHOULKAS vor.
Der Schwerpunkt liegt auf der Klärung
der Grundbegriffe des homöopathischen Heilens, der
Arzneimittelfindung und der Langzeitstrategie.
Das Buch informiert ausführlich über die drei Ebenen
menschlichen Existierens und stellt den Mensch als
komplexe Ganzheit dar. Begriff und Wirkungsweisen der
Lebenskraft, Ähnlichkeitsprinzip, Krankheit als dynamischer Prozess werden detailliert erläutert. Dem Themengebiet der Arzneimittelfindung widmet das Buch seinen
ausführlichsten Teil mit den Bereichen: Entstehung, Herstellung und Handhabung homöopathischer Arzneimittel,
Heilungshindernisse bei der Mittelanwendung, Fallaufnahme, Bewertung der Symptome, Fallanalyse und Erstverordnung.
Einsteigern bietet das Buch einen nützlichen Zugang zur
klassischen Homöopathie aktueller Prägung. Zahlreiche
Fälle aus VITHOULKAs Praxis machen den Band auch für
erfahrene Homöopathen interessant.
Der Autor ist Träger des Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“), verliehen 1996 für seinen Beitrag zur
Wiederbelebung der Homöopathie.
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 10 (2005)
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