Zeitschrift Homöopathie Sommersausgabe 2011 als pdf herunterladen
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Zeitschrift des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte www.welt-der-homoeopathie.de Homöopathie Homöopathie ist individuelle Medizin. Ärztliche Praxis Homöopathie bei Schmerzen Tierhomöopathie Blutvergiftung einer Hündin Selbstbehandlung Mit Homöopathie auf Reisen Serie: Die wichtigsten homöopathischen Arzneien G 58348 Atropa Belladonna – die Tollkirsche Sommer 2 0 1 1 Stempel: Liebe Leserinnen und Leser, sind Sie mit Ihrer homöopathischen Behandlung zufrieden? Wissenschaftler der Universitäten Bremen und Witten/Herdecke sind der Frage nachgegangen, was Patienten an einer homöopathisch-ärztlichen Versorgung schätzen und wie diese Behandlung erlebt wird. Die Ergebnisse wurden Anfang Juni auf dem Kongress des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) in Aachen vorgestellt. Dass eine homöopathisch-ärztliche Behandlung sehr hoch geschätzt wird liegt zum großen Teil an der Art und Weise der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Die Zeit, die sich der Arzt nimmt, das genaue Nachfragen, das Nicht-Lockerlassen beim Nachforschen der Symptome und das Ernstnehmen des Patienten. Auch die Möglichkeit des aktiven Mitwirkens des Patienten an der Therapie wird hoch angerechnet und stellt keine Überforderung dar. Eigentlich sind das Selbstverständlichkeiten im Arzt-Patienten-Verhältnis, doch viele Patienten haben dies schon ganz anders erlebt. Wie sind Sie zur Homöopathie gekommen und wie haben Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin gefunden – schreiben Sie Ihre Geschichte auf und schicken Sie sie an den DZVhÄ, Reinhardtsr. 37, 10117 Berlin, Fax 030-325 97 34 19, [email protected]. Es grüßt Sie herzlich Christoph Trapp Pressesprecher des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte Impressum Herausgeber: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte • Redaktion (verantwortlich): Christoph Trapp • Mitarbeit an Ausgabe 2/2011 (10. Jahrg.): Björn Bendig, Gerhard Bleul, Caroline Geiser, Claudia Grothus • Postadresse: Reinhardtstr. 37, 10117 Berlin, Tel.: 030/325 97 34-11, E-Mail: [email protected] • Layout: setz it. Richert GmbH, Sankt Augustin, E-Mail: [email protected] • Druck: Druckhaus Köthen, Köthen • Fotonachweis: Istockphoto, Archiv • Die Publikumszeitschrift Homöopathie erscheint vierteljährlich jeweils im März, Juni, September, Dezember. Der Verkaufspreis beträgt 1 Euro. • Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung, die in der Regel gerne gewährt wird. 2 Inhalt www.welt-der-homoeopathie.de Editorial Wissen Was versteht man in der Homöopathie unter ...? 3 Serie: Die wichtigsten homöopathischen Arzneien Atropa Belladonna – die Tollkirsche 4 Ärztliche Praxis Sackgasse Schmerzmittel: Millionen leiden an Schmerzen – und an den Medikamenten dagegen 7 Interview mit Dr. Klaus Zak: „Die Homöopathie ist oftmals das letzte Ass im Ärmel “ 8 Fallbeispiel Schmerztherapie: „Warum haben Sie mir die homöopathischen Mittel nicht gleich am Anfang gegeben?“ 9 Unterhaltung Preisrätsel – Gewinnen Sie! 10 Forschung Arzneimitteltherapie oder verdeckte Psychotherapie? – Einordnung neuer Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Homöopathika 11 Leser schreiben Meine Geschichte: Wie ich zur Homöopathie kam ... 12 Tierhomöopathie Wie Schlangengift im Blut: Die Sepsis – Blutvergiftung einer Hündin 13 Selbstbehandlung Mit Homöopathie auf Reisen – Die wichtigsten Arzneien für den Urlaub 14 Homöopathie • Sommer 2011 Wissen Was versteht man in der Homöopathie unter ... … der Heringschen Regel? Die Heringsche Regel ist benannt nach dem Arzt Constantin Hering (1800-1880). Sie beschreibt den Heilungsverlauf in der Homöopathie und gilt, neben dem Ähnlichkeitsgesetz, als eine der zentralen homöopathischen Gesetzmäßigkeiten. Sie besagt, dass bei der Heilung einer Krankheit die Symptome „von oben nach unten“, „von innen nach außen“ und „in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens“ verschwinden. Von oben nach unten: Ein Hautausschlag heilt demnach zuerst am Oberkörper ab, bevor auch die Beine und später die Füße keine Symptome mehr zeigen. Von innen nach außen: Die Heilung beginnt bei der Psyche, geht über zu den lebenswichtigen inneren Organen, es folgt der Bewegungsapparat und zum Schluss heilt die Haut. In der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens: Der Regel folgend wird die Krankheitsgeschichte rückwärts aufgerollt. Jüngere Krankheiten heilen vor schon seit längerem bestehenden Erkrankungen ab. Ein Heilungsverlauf entsprechend der Heringschen Regel zeigt eine besonders gute und tiefe Arzneiwirkung. Bei schon lange bestehenden, chronischen Erkrankungen kann sich demnach auch der Prozess der Heilung über einen längeren Zeitraum hinziehen. Oft bessert sich das allgemeine Befinden, während sich umgekehrt die Lokalbeschwerden verschlechtern. Der zeitliche Heilungsverlauf in der Homöopathie ist so individuell wie der Mensch, der behandelt wird. Die Art und Weise aber, wie die Heilung erfolgen soll, unterliegt einer Gesetzmäßigkeit – der Heringschen Regel. V-ANZ • elmex mentholfrei • DZVhÄ 88 mm b x 121 mm h • 13.01.2009 Wirksamer Kariesschutz auch während der homöopathischen Behandlung elmex® mentholfrei Zahnpasta • homöopathieverträglich • ohne Menthol und Pfefferminzöl • mit Aminfluorid für wirksamen Kariesschutz Im Rahmen der homöopathischen Behandlung können Kampfer, Menthol und andere ätherische Öle die Wirkung homöopathischer Arzneimittel beeinträchtigen. Deswegen sollte der Gebrauch herkömmlicher Zahnpasten, die in aller Regel Menthol enthalten, vermieden werden. Um auch hier eine effektive Mund- und Zahnpflege zu ermöglichen, hat die elmex® Forschung – in Zusammenarbeit mit homöopathischen Ärzten – eine Spezial-Zahnpasta entwickelt, die den Forderungen der klassischen Homöopathielehre voll entspricht: elmex® mentholfrei. 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Als homöopathische Arzneien werden die Wirkstoffe in potenzierter Form nach dem Ähnlichkeitsprinzip eingesetzt: Dem Erkrankten hilft nur jene Arznei, die bei einem gesunden Menschen die Symptome auslösen kann, an denen der Kranke leidet. Eine einzige Arznei kann dabei durchaus gegen unterschiedliche Beschwerden und Krankheiten wirksam sein. In über zwei Jahrhunderten der Anwendung haben sich einige Arzneimittel als besonders nützlich herauskristallisiert. In unserer Serie über die wichtigsten Arzneimittel in der Homöopathie stellten wir im letzten Heft Calendula officinalis vor. In dieser Ausgabe geht es um die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Atropa belladonna. 4 Homöopathie • Sommer 2011 Serie: Arzneimittelbilder A tropa belladonna, die Tollkirsche, ist eine der giftigsten Pflanzen unserer Region. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist in Europa und Kleinasien beheimatet. Sie hat kirschgroße, schwarze Beeren auf sternförmig angeordneten Kelchblättern, doch wer die glänzenden Früchte der 80 bis 150 Zentimeter hohen Pflanze isst, muss mit lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen rechnen. Auch die übrigen Pflanzenteile, insbesondere die Wurzeln, enthalten Alkaloide und sind giftig. Der lateinische Name Belladonna heißt soviel wie „schöne Frau“. Im Altertum nutzten Frauen geringe Dosen der Tollkirsche, um ihre Pupillen zu erweitern – was den Männern gefiel. Laut Ärzte Zeitung war die Tollkirsche früher auch ein Bestandteil von sogenannten Hexensalben, mit denen sich Hexen den Körper eingerieben haben sollen, um fliegen zu können. Damit wird auf die halluzinogene Wirkung von Atropa belladonna angespielt, die Träume oder Visionen vom Fliegen auslösen kann. Anwendung in der Pflanzenheilkunde Im vierten Jahrhundert v. Chr. dokumentierte Hippokrates bereits die Kraft der Tollkirsche, wahnhafte Zustände zu verursachen. Er nannte sie „Cerabella“. Der dieser Wirkung zugrunde liegende Wirkstoff Atropin, wurde jedoch erst 1833 vom deutschen Apotheker Heinrich Mein isoliert. Weitere Inhaltsstoffe wurden später analysiert, dazu gehören Hyoscyamin, Skopolamin, Tropanolalkoloide, Belladonnin und Cumarinderivate. Dieses Wirkstoffgefüge führt bei starken Dosierungen zu Betäubung und intensiven Träumen, die meist als angenehm erlebt werden. Die rauschwirksame Dosis von Atropin liegt bei etwa 10 bis 60 Milligramm, der Verzehr von zehn bis zwanzig Tollkirschenbeeren verursacht bei Erwachsenen eine schwere Vergiftung und kann zum Tod führen. Kinder können sterben, wenn sie zwei bis vier Beeren zu sich nehmen. Bei einer Atropinvergiftung wirkt Mestinon und Physiostigmin als Antidot (Gegenmittel). Atropa Belladonna besitzt krampflösende Eigenschaften, die in der Phytotherapie mit fein abgestimmten Dosen genutzt wird. Die Tollkirsche hilft in Homöopathie • Sommer 2011 dieser Form beispielsweise bei kolikartigen Schmerzen, Verkrampfungen der Gallen- und Harnwege, beengendem Asthma oder bei spastischen Zuständen. Die Alkaloide bewirken eine verminderte Drüsentätigkeit. Insbesondere wirken sie auf die Speichel-, Haut-, Bronchial- und Magensaftdrüsen. Daraus resultiert der erfolgreiche Einsatz von Belladonna bei Magen- und Darmgeschwüren. Augenärzte nutzen Belladonna als Tropfen, um eine Pupillenerweiterung bei ihren Patienten herbeizuführen, die eine bessere Beurteilung der Sehorgane erlaubt. Heute wird das isolierte Atropin verwendet. Die Behandlung mit Belladonna löst in vielen Fällen Nebenwirkungen aus, die auch durch eine sachgerechte Dosierung nicht ausgeschaltet werden können. Dazu gehören Fahruntauglichkeit und eine Benommenheit, die den Erkrankten erheblich einschränken kann. Zudem klagen viele Patienten über eine Trockenheit im Mund. Anwendung in der Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, schrieb, „dass Belladonna einer Menge nicht selten im Leben vorkommender Krankheitszustände in Ähnlichkeit entspricht und sie daher auch eine öftere homöopathische Anwendung beim Heilen findet“. Sie gilt daher als ein Polychrest, ein homöopathisches Arzneimittel, das bei sehr vielen Beschwerden zur Behandlung eingesetzt werden kann. Die störenden Nebenwirkungen treten bei Belladonna als homöopathisches Arzneimittel – sachgerecht und nach dem Ähnlichkeitsprinzip angewendet – nicht auf, da die Arznei in verdünnter, potenzierter Form verabreicht wird. Bei einem Gesunden kann Belladonna in potenzierter Form dagegen Symptome auslösen. „Eine recht hart getrocknete Pille des Belladonna-Dicksaftes bewirkt bei einem robustem, ganz gesunden Landmann gewöhnlich nichts, jedoch wird er heftig und gefährlich krank, wenn ein Gran Dicksaft in zwei Pfund Wasser aufgelöst und fünf Minuten geschüttelt eingenommen werden“, schrieb Hahnemann auf eine Anfrage des Arztes Christoph Wilhelm Hufeland. Hahnemann trug bei Arzneimittelprüfungen mit Belladonna 390 Symptome zusammen. 5 Selbstbehandlung Coupon Ja, ich bestelle... Bitte ankreuzen und einsenden an: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Am Hofgarten 5, 53113 Bonn, Fax 0228 / 24 25 331 Zeitschrift Homöopathie Förder-Abo, 4 x jährlich für 8 Euro, davon 3 Euro für die Homöopathie-Stiftung Abonnement, 4 x jährlich für 5 Euro, Auslandsabo zzgl. Porto Wird das Abonnement nicht bis zum 30. September eines Jahres g ekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Kalenderjahr. Homöopathische Haus- und Notfallapotheke Hrsg: DZVhÄ, Verlag Peter Irl, 2001, 128 Seiten, 8 Euro, ISBN 978-3-933666-02-4 Exemplare: Homöopathie besser verstehen Christoph Trapp, Haug-Verlag, 2003, 156 Seiten, 19,95 Euro, ISBN 3-8304-2096 Exemplare: Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, DZVhÄ, Bonn, 3. Auflage Mai 2011, 196 Seiten, 10 Euro*, ISBN 978-3-939749-03-5 Exemplare Homöopathie – Leitfaden für Ihre erfolgreiche Behandlung Ulf Riker, Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Bonn 2. Auflage Februar 2011, 104 Seiten, 6 Euro*, ISBN 978-3-939749-00-4 Exemplare *1 Euro aus dem Verkauf werden der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ gespendet. Name Vorname Straße PLZ/Ort Datum, Unterschrift 6 Einsatzgebiete und Leitsymptome Belladonna ist eines der wichtigsten „Entzündungsmittel”. Mittelohr-, Brustdrüsen- und Halsentzündung sowie Sonnenstich, Hitzschlag, Sonnenbrand, Kopfschmerzen und andere Erkrankungen können erfolgreich mit ihr behandelt werden. Zu den vielen klinischen Indikationen gehören Arthritis, Fieber, Fieberkrampf, Gastritis, Kopfschmerzen und Neuralgien. Leitsymptome, die auf Belladonna als passende homöopathische Arznei hinweisen, sind: akute, plötzlich auftretende und schmerzhafte Beschwerden. Erkrankungen mit hohem Fieber, rotem Gesicht, heißem und verschwitztem Kopf, aber kalten Extremitäten; der Erkrankte hat keinen Durst während des Fiebers. Der Puls ist schnell, hart und klopfend. Entzündungen mit Hitze, Röte und starken brennenden oder pochenden Schmerzen. Die Beschwerden sind bei Kopf- und kolikartigen Schmerzen häufig rechtsseitig. Erkrankte haben glänzende Augen und oft vergrößerte Pupillen, einen trockenen Mund, aber eine gleichzeitige Abneigung gegen Wasser. Die Symptome treten mit großer Intensität und Heftigkeit auf und kommen und gehen schnell. Die Sinne sind überempfindlich und der Erkrankte ist leicht zu erschrecken. Ein ängstliches Delirium mit Fantasien und Halluzinationen gehört ebenfalls zu den Leitsymptomen; mitunter sehen Erkrankte Gestalten, Gespenster, wilde Tiere oder Feuer. Zu den Gemütssymptomen gehören Tob- suchtsanfälle mit Beißen und Kratzen. Der Krankheitszustand verschlechtert sich bei Erschütterungen, Lärm und grellem Licht. Kälte, Luftzug, Bewegung und Druck verstärken die Symptome. Diese zeigen sich nachmittags und abends am deutlichsten. Hinlegen ist unangenehm. Die Beschwerden verbessern sich in Ruhe, im aufgerichteten Sitzen und beim Rückwärtsbeugen. Bei solchen Krankheitserscheinungen und Modalitäten löst die homöopathische Arznei eine starke und rasche Reaktion des Körpers aus, die zur Heilung führt. Einnahme homöopathischer Arzneien bei akuten Beschwerden Bei akuten Beschwerden kann Belladonna in der Selbstmedikation als Globuli eingenommen werden. Schon nach 15 Minuten sollte in akuten Fällen eine Verbesserung eintreten. Erst wenn sich nach anfänglicher Besserung kein weiterer Fortschritt zeigt, sollte das Mittel frühestens nach 15 Minuten wiederholt werden, beim dritten Mal frühestens nach 30 Minuten. Bei Bedarf ist das bis zu viermal am Tag zu wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. Eine Gabe sind 2-3 Globuli. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken. Homöopathie • Sommer 2011 Ärztliche Praxis Sackgasse Schmerzmittel: Millionen leiden an Schmerzen – und an den Medikamenten dagegen Hatten Sie in den letzten vier Wochen starke körperliche Schmerzen? Rund 60 Prozent der Befragten einer aktuellen InfratestUmfrage beantworteten diese Frage mit Ja. Demnach leiden rund 2,4 Millionen Menschen in Deutschland „immer“ unter starken Schmerzen, weitere 9,6 Millionen Menschen haben „oft“ starke Schmerzzustände. Woher diese Schmerzen kommen ist häufig unklar, gestresste Patienten treffen auf ratlose Ärzte, die ihnen Schmerzmittel verschreiben. Die Analgetika, wie sie im Fachjargon heißen, dämpfen die Schmerzen über das Zentralnervensystem. Doch die Behandlungserfolge durch eine Dauertherapie mit Schmerzmitteln sind dürftig – mit erheblichen Risiken für den Patienten. Schmerzen sind unangenehm, und eine erste Linderung verschaffen Schmerztabletten. Das Angebot ist groß und leicht verfügbar: Keine Medikamentengruppe kommt so häufig zum Einsatz wie Analgetika, die Apotheken setzen mit ihnen jährlich mehr als 500 Millionen Euro um, nur etwa 20 Prozent der Medikamente sind dabei von Ärzten verschrieben. Analgetika gehören zur alltäglichen Selbstmedikation von Schmerzpatienten. Der sorglose und missbräuchliche Gebrauch von Analgetika ist nach jüngsten Studienergebnissen mit erheblichen Risiken verbunden. Abgesehen davon ist die Einnahme von Schmerzmitteln eine reine Symptombehandlung, die dem Patienten keine Heilung bringt und der Chronifizierung von Schmerzen Vorschub leistet. ricoxib ein: Beide Mittel gingen im Vergleich zum Placebo „mit einer vierfach erhöhten Herz-Kreislauf-Sterblichkeit einher“, so der SNF. Selbst Paracetamol, das am häufigsten eingenommene Schmerzmittel der Welt, ist gefährlicher als viele Patienten annehmen. Forscher des University College London untersuchten die Wirkung auf die Leber. Das Ergebnis: Auch wenn die empfohlene Höchstdosis von acht Tabletten pro Tag nicht überschritten wird, beginnt bereits eine Leberschädigung. Dosiert man höher, kann es zu einem akuten Leberversagen kommen – ein lebensbedrohlicher Zustand, der ohne Lebertransplantation in der Regel zum Tod führt. In Europa und den USA ist eine Überdosierung von Paracetamol der häufigste Grund für akutes Leberversagen. Schmerzmittel erhöhen das Hirn- und Herzinfarktrisiko erheblich Schmerzen sind individuell Forscher der wichtigsten Schweizer Institution für wissenschaftliche Forschung, dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF), bringen es in ihrer aktuellen Analyse auf den Punkt: „Wer regelmäßig Schmerzmittel einnimmt, setzt sich oft dem erhöhten Risiko aus, einen Herz- oder Hirninfarkt zu erleiden.“ Viele der rezeptfreien Schmerzmittel erhöhen das Herzinfarktrisiko um das Vierfache. Die Ergebnisse des SNF beruhen auf der weltweit umfangreichsten Meta-Analyse von klinischen Studien zu diesem Thema und gelten als wissenschaftlich unanfechtbar. Eine ganze Reihe von nicht-steroidalen Entzündungshemmern, also Schmerzmitteln mit gleichzeitig fiebersenkender und entzündungshemmender Wirkung, bergen laut SNF tödliche Risiken. Zu diesen Medikamenten gehören beispielsweise Ibuprofen oder Naproxen. Alle untersuchten Medikamente sind laut SNF „mit einem erhöhten Risiko für Herz- oder Hirninfarkt verbunden“. Das höchste Risiko gehen Patienten bei der Einnahme von Diclofenac und EtoHomöopathie • Sommer 2011 Die Entstehung und Wahrnehmung von Schmerzen ist ein hoch komplexer Vorgang, der wenig zu tun hat mit der simplen Vorstellung der reinen Reizweiterleitung von einer Wunde zum Gehirn. Sie sind schwer zu therapieren, weil sie vielfältig und individuell sind. Schmerzen treten auch ohne erkennbare Ursache auf oder können sich bereits nach einigen Tagen im „Schmerzgedächtnis“ des Patienten manifestieren und bestehen bleiben. Die Wahrnehmung von Schmerzen variiert von Mensch zu Mensch deutlich, den Schmerz als solchen gibt es nicht – jeder empfindet ihn anders. Fragen zu stellen gilt deshalb an Universitätskliniken als wichtige Methode bei der Behandlung von Schmerzen, um eine individuelle Therapie zu entwickeln. In welcher seelischen Verfassung ist der Patient? Welche Rolle spielt der Schmerz in seinem Leben? Unter welchen Bedingungen verschlechtert oder bessert sich der Zustand? In Ansätzen setzt sich ein interdisziplinäres ärztliches Vorgehen durch, das von allen Beteiligten einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus einfordert. 7 Ärztliche Praxis In terview Dr. Klaus Zak ist Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und homöopathischer Arzt. Er hat langjährige Erfahrung in der homöopathischen Behandlung von Schmerzpatienten und ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Osteopathie und Schmerztherapie (DGOS). „Die Homöopathie ist oftmals das letzte Ass im Ärmel“ Herr Zak, die Behandlung von Schmerzpatienten mit Analgetika ist mit erheblichen Risiken verbunden – gerade bei chronischen Schmerzen. Bietet die Homöopathie dazu eine Alternative? Aus Sicht der Homöopathie muss die Indikation zu einer Therapie stimmen. Wenn aus Sicht des Patienten und des homöopathischen Arztes die Homöopathie bei einer chronischen Krankheit die sinnvollste Behandlungsmöglichkeit darstellt, können wir nicht von einer ‚alternativen Behandlung’ sprechen. Homöopathie ist dann notwendig und folgerichtig. Die Konditionen des Patienten, Fähigkeiten des Therapeuten, die aktuelle Situation und die Gegebenheiten des Falles zeigen dann an, dass die Homöopathie die sinnvolle und kurative Wahl für das Wohl des Patienten ist. Wie unterscheidet sich das Vorgehen eines homöopathischen Arztes gegenüber dem eines konventionellen Mediziners bei der Behandlung eines Schmerzpatienten? Kurz gesagt sieht die konventionelle Medizin ausschließlich das körperliche ‚Symptomgeschehen‘ und die konventionelle Therapie dagegen. Der ganzheitlich-homöopathische Arzt sieht dagegen alles: die geistigen, psychischen und die körperlich-materiellen Gegebenheiten. Was ist die Ursache der Beschwerden – ein psychisches Trauma, ein Infekt? Und unter welchen Bedingungen verbessern oder verschlechtern sie sich? Ziel ist es, das für den Patienten individuell passende homöopathische Mittel zu finden. Und braucht der Patient zur Heilung neben der Homöopathie auch eine materielle Behandlung wie beispielsweise die Osteopathie? Ein ganzheitlich arbeitender Schmerztherapeut macht von diesen Möglichkeiten Gebrauch. 8 Patienten mit starken Schmerzen befinden sich in einer Extremsituation. Welche besonderen Anforderungen stellt das an den homöopathischen Arzt? Der Arzt muss die Maßnahmen ergreifen, die im konkreten Fall sofort erforderlich sind, und dann möglichst effizient das Schmerzgeschehen – nehmen wir eine Schulterverrenkung – beseitigen. Je umfassender der Arzt ausgebildet ist, umso umfassender ist selbstverständlich das Spektrum seiner Behandlungsvariabilität. Im Optimalfall ist er Homöopath, Osteopath, Unfallarzt, Orthopäde und Manualtherapeut. Bleiben wir bei einer Schulterverrenkung, so heißt das, erst Schmerzbekämpfung, Diagnostik, Reposition, Röntgen und im Anschluss Homöopathie, Physiotherapie und Osteopathie. Kann Homöopathie auch als ergänzende Maßnahme angewendet werden? Es gilt bei fast jeder chronischen Schmerzkrankheit, dass sie Folgendes erfordert: erstens die medizinisch korrekte Behandlung nach der evidenzbasierten Medizin (EBM), zweitens eine osteopathische Behandlung, da die chronische Schmerzkrankheit den Körper betrifft. Und drittens die Homöopathie, die auch die geistige und psychische Ebene des Patienten mit einschließt. Insgesamt kann der Homöopath sehr oft helfen, wenn die genannten Bedingungen es ermöglichen. In welchen Bereichen haben Sie die Homöopathie bereits erfolgreich zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt? Es gab für mich als Schmerztherapeut fast immer eine Chance, die Homöopathie erfolgreich einzusetzen: von Postoperativen- oder Unfall-Sofortgaben von Arnica über Bisswunden, Stichver- letzungen – also akuten Befunden von Kopf bis Fuß – Frakturen, subakute Situationen nach Zahnextraktionen, Kopfschmerz nach alten Prellungen, Folgen von Halsschmerz nach Mandelentzündungen, chronischen Narbenschmerzen der Wirbelsäule oder Schmerzen nach gynäkologisch-endoskopischen Eingriffen bis hin zu Fistelschmerz nach alten Beinbrüchen. Kurzum: Die Homöopathie ist oftmals das letzte Ass im Ärmel. Gibt es Studien oder Kasuistiken, die die Wirksamkeit der Homöopathie zur Schmerzlinderung belegen? Ich selbst habe eine Veröffentlichung über die Gabe von Arnica nach Operationen mit einem positiven Ergebnis gemacht. Über 800 Patienten nahmen an dieser Untersuchung teil. Die operativen Eingriffe betrafen das Gesamtspektrum der orthopädischen Chirurgie bis hin zu Großeingriffen der Endoprothetik. Einige zentrale Ergebnisse waren: Es kam bei keinem Patienten zu einer Blutung, und es kam bei keinem Patienten zu einer Infektion mit dem Erfordernis weiterer chirurgischer oder medikamentöser Maßnahmen. Jeder zweite Patient konnte vollkommen auf Schmerzmedikamente verzichten. Nebenwirkungen der homöopathischen Arzneimittelgabe konnten wir nicht feststellen. Die Gabe von Arnica oder anderen passenden homöopathischen Mitteln gehört bei uns seit dem zum postoperativen Standardverfahren. Und was tun Sie selbst, wenn Sie Kopfoder Rückenschmerzen haben? In den meisten Fällen nutze ich die osteopathische und homöopathische Behandlung. Zuletzt habe ich auch einmal die Akupunktur verwendet. Homöopathie • Sommer 2011 Ärztliche Praxis Fallbeispiel „Warum haben Sie mir die homöopathischen Mittel nicht gleich am Anfang gegeben?“ Ein 43-jähriger Patient wird von seinem Hausarzt an einen Orthopäden überwiesen. Er kommt mit chronischen Ellenbogenschmerzen, einem sogenannten Tennisellenbogen, zu seinem Facharzt, der auch ein homöopathischer Arzt ist. In seiner Vorbehandlung bekam der Patient drei Mal Kortison gespritzt und wurde acht Wochen lang mit Tape und Verbänden behandelt. Im Rahmen der Diagnostik kamen Röntgen und eine Sonographie (Untersuchungsmethode mithilfe von Ultraschall) zum Einsatz. Eine angebotene homöopathische Behandlung lehnt der Patient auch nach einer erfolglosen Fortsetzung der konventionellen Therapie ab. Eine in diesem Rahmen verabreichte Physiotherapie schlägt nicht an – die Schmerzen des Patienten nehmen massiv zu. Die Dauer und Schwere der Beschwerden lassen den Patienten aktiv werden. Er recherchiert Behandlungsmöglichkeiten und wünscht eine Operation, die sein Facharzt durchführt. Nach der Operation kommt es jedoch zu Komplikationen: Der Patient bekommt eine massive Wundinfektion mit einer starken Vereiterung des Gelenks. Er wird hausärztlich weiterbehandelt, ohne dass der Orthopäde davon erfährt. Eine Behandlung mit Antibiotika bleibt ohne nennenswerten Erfolg, das gesamte Schmerzbild des Patienten verschlechtert sich zunehmend. In diesem Zustand, vier Wochen nach der Homöopathie • Sommer 2011 Operation, kontaktiert der Patient erneut seinen Facharzt. Beim Beugen des Ellenbogens tritt Eiter aus der Wunde aus, die Situation scheint eine erneute Operation mit stationärem Aufenthalt des Patienten nötig zu machen. Als letzte Therapiemöglichkeit vor einer weiteren Öffnung des Ellenbogens schlägt der Arzt erneut die homöopathische Behandlung vor, die nun vom Patienten angenommen wird. Homöopathische Therapie Im Rahmen der Anamnese beschreibt der Patient seine Gemütssymptome. Er sei sehr reizbar, mürrisch und schreckhaft bei Berührungen. „Außerdem habe ich seit meiner Operation große Angst vor Nadeln, die ich vorher nicht hatte, und bin dauernd nervös“, berichtet er. Zu den körperlichen Symptomen gehört eine äußerste Berührungsempfindlichkeit an der Haut und am Ellenbogen, im OP-Bereich gibt es tiefe Risse mit Nesselsucht und einem Abszess. Dazu kommt das Hauptsymptom: massiver Schmerz. Durch Wärme empfindet der Patient eine Besserung der Beschwerden. Eine Verschlimmerung wird durch Druck, Kälte und Entblößen ausgelöst. Die für den homöopathischen Arzt infrage kommenden Mittel in dieser Situation sind Arnica montana, Hepar sulfuris und Silicea. Vor dem Hintergrund einer erneuten Operation mit Vollnarkose und weiteren Maßnahmen, die den Patienten belasten würden, entschließt sich der Arzt aufgrund der akuten Lage des Patienten zur folgenden Mittelgabe: Zu Beginn bekommt der Patient von allen drei Mitteln je zwei Globuli in der Potenz C 30. Anschließend nimmt er für die Dauer von drei Tagen von jedem Mittel viermal täglich zwei Globuli in der Potenz D6 ein. Bei einem nicht zufriedenstellenden Verlauf sollte eine OP nach etwa einer Woche stattfinden. Nach fünf Tagen kommt der Patient zurück in die Praxis. Der Arm ist völlig abgeschwollen, der Wundbereich ist bereits weitgehend zugeheilt und das Hauptsymptom – der massive Schmerzzustand – ist komplett verschwunden. Die Gemütslage des Patienten ist folglich sehr positiv. Zum Abschluss der homöopathischen Therapie beginnt der Patient zu scherzen: „Warum haben Sie mir die homöopathischen Mittel nicht gleich am Anfang gegeben?“, fragt er ironisch seinen Orthopäden. „Dann hätte ich mir die Operation sparen können.“ Beurteilung Dieser Fall ist in zweifacher Hinsicht unkonventionell. Erstens handelt es sich nach der extremen Situation des Patienten um einen sehr raschen Heilungsprozess. Nicht immer gelingt es, die Selbstheilungskräfte des Körpers so erfolgreich zu aktivieren und chronische Schmerzen zu beseitigen. Zweitens hat sich der homöopathische Arzt im Kontext des Krankheitsgeschehens für die Gabe von gleich drei homöopathischen Arzneimitteln entschieden, was für einen klassischen Homöopathen unüblich ist. 9 Rätsel Kreuzworträtsel 1 2 3 4 7 5 6 8 9 10 11 12 13 14 16 17 19 15 18 20 21 Waagerecht 1 Blut und Energie raubende Methode, die in der Medizin des 19. Jahrhunderts häufig angewendet und von Samuel Hahnemann vielfach kritisiert wurde 7 Südafrika oder Sachsen-Anhalt? Kurz gesagt, sind sie gleich. 8 Kurz für die neue Mode-Dopingdroge, welche die Blutproduktion anregt: Erythropoetin 9 Das Licht bringt ihn mit, er verfolgt uns, wir würden so gern über ihn springen 11Sie können wild und heimlich sein, inzwischen sogar gleichgeschlechtlich, aber sie sollen, sagt man bei ihrer Schließung, ein Leben lang halten 12Ein halber Lacher, ein ganzer englischer Gruß 13Hundert Quadratmeter oder, kurz, ein Edelgas 14Die Internet-Kennung für Schweden oder die Abkürzung für das Halbmetall Selen 16Ausgangsmaterial, Grundstoff oder Nährmedium 19Vorsilbe für medizinische Maßnahmen mit Nadeln oder spitzen Fingern 20Im Gegensatz zu 12 waagerecht: der 10 andere englische Kurzgruß, wie schon die Beatles in „Hello Goodbye“ sangen 21Umstrittenes Bräunungsgerät, Menschengrill Senkrecht 1 Die besten Karten, aber keine Joker für ein Atommüll-Endlager 2 Stadt nördlich von München mit einer KZ-Gedenkstätte 3 Vorname des Musikers Adams, des Fußballers Babel und einer Billigfluggesellschaft 4 Gasförmiger Narkosestoff, Träger von Radiowellen oder das allumfassende Fluidum der Welt 5 So …übel kann es einem sein 6 Englisch: Sohn, französisch: Ton 10Lateinisch-englisch für „pflanzlich“ 14Dickköpfig, hartnäckig, unbelehrbar 15Die alten Griechen hielten es für unteilbar (daher der Name), doch seine Spaltung bringt Energie und Tod 16Kurzer Hilferuf: Save our souls 17Jazz-Stilrichtung aus Jamaika, die selbst im Streitkräfteamt anklingt 18Kurz für ein Leichtmetall, mit dem man Lebensmittel einwickelt Die Buchstaben in den gelben Feldern ergeben in der richtigen Reihenfolge eine Tageszeit, die in Verbindung mit „9 waagerecht“ die Pflanzenfamilie von Belladonna und Tabacum bezeichnet. Bitte notieren Sie das Lösungswort auf einer Postkarte und schicken Sie diese bis zum 15. August 2011 an die DZVhÄ-Pressestelle, Reinhardtstraße 37, 10117 Berlin. Preise: Sie können einen der folgenden Preise gewinnen: 1. Preis: Eine homöopathische ReiseApotheke mit 30 Gläsern, echte Streublumen inklusive Etiketten. Gespendet vom MV Versand, www.muenchen-versand.de 2.-3. Preis: Je ein Buch von George Vithoulkas, „Homöopathie: Energiemedizin“. Die Grundlagen der Homöopathie. Verlegt und zur Verfügung gestellt vom Verlag Peter Irl, www.irl.de 4. Preis: Eine homöopathische Mini Apotheke mit 10 Gläsern, schwarzes Leder inklusive Etiketten, gespendet vom MV Versand, www.muenchen-versand.de 5.-6. Preis: Je ein Buch „Die verschwundene Gräfin“. Ein Krimi aus der Hahnemann-Stadt Köthen, im Zentrum die Lutzeklinik im Jahr 1855. Verlegt und gespendet vom Mitteldeutschen Verlag, www.mitteldeutscherverlag.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Alle richtigen Einsendungen nehmen an der Verlosung teil. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. In der Ausgabe „Frühjahr 2011“ suchten wir nach einem Frühlingsboten, dessen Verwandter am Mittelmeer uns den Safran und ein homöopathisches Mittel liefert. Die richtige Lösung lautete „Krokus“. Wir danken unseren Sponsoren ganz herzlich für die Preise und wünschen Ihnen viel Spaß beim Rätseln! Homöopathie • Sommer 2011 Homöopathie-Forschung Arzneimitteltherapie oder verdeckte Psychotherapie? – Einordnung neuer Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Homöopathika In der Ausgabe Homöopathie Winter 2010 berichteten wir bereits über Laborversuche, die die Wirksamkeit von Homöopathika belegen. Im Gespräch mit Dr. Michael Teut von der Charité Berlin ordnete Dr. Stefan Baumgartner, der die Laborversuche leitete, die Bedeutung der aktuellen Ergebnisse für die Wissenschaft ein. Baumgartner ist Physiker und Dozent der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin (KIKOM) der Universität Bern. Homöopathie • Sommer 2011 Punkt halten konservative Rationalisten in der Physik für unmöglich. „Wie dies wissenschaftlich erklärt werden kann, ist noch völlig offen.“ Die Forschungsergebnisse sind jedoch nicht dazu geeignet, die heutige Physik aus den Angeln zu heben. Dazu sind die stabile Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und weitere Laborversuche nötig. „Wissenschaft funktioniert nicht so, dass ein einzelner Wissenschaftler in einem Labor eine Entdeckung macht, die tags darauf die Welt revolutioniert“, erklärte Baumgartner. Zum Problem der Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse zieht Baumgartner einen Vergleich heran: „Die derzeitige Situation der homöopathischen Grundlagenforschung ist ähnlich mit derjenigen der Erforschung des Elektromagnetismus vor rund 300 Jahren: Solange man nicht wusste, dass elektrostatische Ladungen durch Erdung neutralisiert werden können und dass somit die Luftfeuchtigkeit oder die Schuhsohlen © Kim Baker Aktuelle Praxisbeobachtungsstudien aus der sogenannten Versorgungsforschung – also der Erforschung von Erfolgen medizinischer Therapien unter alltäglichen Praxisbedingungen – zeigen: Bei akuten wie chronischen Krankheiten entsprechen die Erfolgsraten homöopathischer Therapien denen der konventionellen Medizin – oder übertreffen sie. Insbesondere Homöopathie-Kritiker sind erstaunt über die Datenlage, die sie zunehmend akzeptieren. Daraus ergeben sich zwei zentrale Fragen: Ist die Homöopathie ‚nur‘ eine verdeckte aber hochwirksame Psychotherapie? Oder können homöopathische Arzneien Medikamenteneffekte ausüben, die über die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten hinausgehen? Wenn Letzteres zutrifft, gibt es in der modernen Physik kein Modell, das den Wirkmechanismus erklären könnte – und Teile der Physik müssten neu geschrieben werden. „Dieser Frage fundiert nachzugehen, ist für mich persönlich ein äußerst spannendes und reizvolles Thema“, begründete Baumgartner seine Begeisterung für sein Forschungsfeld. Aktuelle Forschungsergebnisse, die bei Laborversuchen mit Wasserlinsen entstanden, sind durchaus geeignet, das Spannungsfeld zwischen Homöopathie und Physik zu erhöhen: „Unsere Forschungsgruppe hatte untersucht, ob Wasserlinsen, welche vorher mit Arsen im Wachstum gehemmt wurden, durch eine nachfolgende homöopathische Behandlung wieder kuriert werden können“, erklärte Baumgartner den Ausgangspunkt dieser Untersuchung. „In der Tat beobachteten wir in einer Reihe von verblindeten Experimenten, dass homöopathische Potenzen von Arsen das Wachstum der Wasserlinsen eindeutig stimulierten. Dies war auch für Verdünnungsstufen der Fall, in denen rechnerisch kein Arsen der potenzierten Ausgangssubstanz mehr enthalten sein sollte.“ Genau diesen des Experimentators den Ausgang von Experimenten beeinflussen können, waren elektrostatische Experimente schlecht reproduzierbar“, so Baumgartner. Die Frage der Reproduzierbarkeit homöopathischer Effekte könne nur mit Geduld, sorgfältig und penibel durchgeführten Experimenten, guten Ideen und viel Arbeit gelöst werden. Ist die Homöopathie also eine reine Arzneimitteltherapie oder wirkt in erster Linie die „Droge Arzt“? Die Ergebnisse aus der Homöopathieforschung legen nahe, dass beides der Fall ist. Die Arzt-Patienten Beziehung spielt in der Medizin – nicht nur in der Homöopathie – eine zentrale Rolle in Bezug auf den Therapieerfolg. Das ist lange bekannt. Allein dieser Effekt greift jedoch zu kurz, um die Homöopathie zu erklären. Sie ist, wie bereits ihr Begründer Dr. Samuel Hahnemann erklärte, eine Arzneitherapie. Mit einer verdeckten Psychotherapie hat dieses Zusammenspiel von Arzt, Arzneimittel und Patienten nichts zu tun. Das komplette Interview mit Dr. Stephan Baumgartner finden sie unter: www.dzvhae-homoeopathieblog.de sowie auf dem Blog von Dr. Michael Teut: www.informationenzur-homoeopathie.de Homöopathie- Stiftung Wissenschaft fördern Forschung aktivieren Praxis stärken Sind Sie dabei? Homöopathie-Stiftung des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Mit Ihrem ideellen und finanziellen Engagement können Sie die Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ in ihrer Arbeit wirkungsvoll unterstützen. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen! Mail: [email protected] • Web: www.homoeopathie-stiftung.de HS_Anzeige_113x80mm_RZ.indd 1 13.01.2010 15:46:03 Uhr 11 Leser schreiben Meine Geschichte Wie ich zur Homöopathie kam … 5. Bleep Kongress 22. – 23. Okt., Stuttgart Frü hb uc he rra ba tt no ch bi s zu m 30.6.20 11 Create your reality! M I T D E N S TA R R E F E R E N T E N UND IHREN THEMEN: BESTSELLERAUTOR Frank Schätzing »Die Zukunft als leerer zu gestaltender Raum« QUANTENPHYSIK-PIONIER Amit Goswami »Bewusstsein ist die Grundlage jeden Seins« GRÜNDER DER DM-DROGERIEMÄRKTE Götz W. Werner »Freiheit durch bedingungsloses Grundeinkommen« »MR. BLEEP« UND AUTOR Udo Grube »Bleep – oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet« UND VIELEN MEHR... S eit etwa zwei Jahren werde ich als Allergikerin mit einem homöopathischen Konstitutionsmittel ärztlich versorgt. Dazu kam es, als ein in anthroposophischer Medizin weitergebildeter Internist – der mir zuvor ebenfalls sehr gut helfen konnte – vorübergehend selbst erkrankte und andere Kollegen derselben Therapierichtung für Neupatienten lange Wartezeiten auf Ersttermine hatten. Daraufhin erkundigte ich mich bei den damals Dienst habenden Praxismitarbeiterinnen des erkrankten Arztes, wie es unter diesen Umständen mit mir weitergehen solle – woraufhin man mir den Rat gab, es mit Homöopathie zu versuchen, die mit der anthroposophischen Medizin einige Gemeinsamkeiten habe. Somit begab ich mich – am Ende erfolgreich – auf die Suche nach einem Arzt mit dem Homöopathie-Diplom des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), der auch im Rahmen der Sonderverträge des DZVhÄ mit einigen gesetzlichen Krankenkassen tätig ist und mir zeitnah einen Termin anbieten konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich obendrein noch mit Darmblutungen zu kämpfen – verursacht durch ein für mich unverträgliches Eisenpräparat, welches mir kurz zuvor von einem Schulmediziner verordnet wurde. Nach einer mehrmonatigen Erstversorgung (Wechsel des Eisenpräparates, Darmsanierung) hatte ich dann eine mehrstündige homöopathische Erstanamnese, auf deren Grundlage das für mich passende Konstitutionsmittel gefunden wurde, welches ich bis heute erfolgreich einnehme. Allerdings ist mir bisher vom Arzt nicht verraten worden, um welches Mittel es sich in meinem Fall handelt – denn es gab laut Aussage des Arztes in der Vergangenheit Patienten, die sich nach der Bekanntgabe per Internetrecherche etc. verrückt gemacht hätten. Parallel dazu wird bis heute auf meinen Säure-Basen-Haushalt geachtet (basische Ernährung). Weil ich (Alter: 40 Jahre) seit meiner frühen Kindheit Allergikerin bin (Heuschnupfen, hyperreagibles Bronchialsystem, Asthma, Hautekzeme), werde ich laut Aussage meines Homöopathen vielleicht nicht mehr endgültig geheilt werden können – was mich aber angesichts des erreichten Behandlungserfolges (beinahe komplette Symptomfreiheit) nicht von der weiteren Therapie abschreckt. Zumal bei mir früher die Schulmedizin komplett gescheitert ist: Eine Hyposensibilisierung musste ich nach zwei Jahren wegen eines lebensbedrohlichen Allergieschocks vorzeitig abbrechen, und etliche Antihistaminika führten bei mir zu starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit teils rund um die Uhr – was für mich ebenfalls nicht akzeptabel war und ist. Zudem bin ich seit Beginn der homöopathischen Konstitutionstherapie in den Herbst- und Wintermonaten fast nie mehr erkältet, früher traf es mich in dieser Hinsicht überdurchschnittlich oft. Fazit: Eine individuell geeignete komplementärmedizinische Therapie – sei es auf Grundlage der Homöopathie oder der anthroposophischen Medizin – ist nach meiner Erfahrung nicht nur wesentlich erfolgreicher, sondern auch weitaus verträglicher als eine schulmedizinische. Elgin Fischbach, 69181 Leimen Alle Infos unter: www. bleepkongress .de BLEEP – Spiritualität und 3 Whisky-Cola Jetzt im Handel! Gebunden, 256 Seiten, ISBN 978-3-7787-9229-2 12 Liebe Leserinnen und Leser, wir hätten gerne Ihre Geschichte! Was interessiert Sie an der Homöopathie? Warum lassen Sie sich homöopathisch behandeln oder warum haben Sie eine homöopathische Hausapotheke zu Hause? Welche Erwartungen haben Sie an die Homöopathie und an Ihren Therapeuten? Schreiben Sie uns Ihre Erlebnisse, berichten Sie uns von der Heilung einer Erkrankung oder auch von dem Abbruch einer Therapie, weil es nicht funktionieren wollte. Wir veröffentlichen Ihre Geschichte an dieser Stelle, sie sollte aber nicht länger als eine DIN A 4 Seite oder ca. 2.000 Zeichen lang sein. Wenn Sie ein Foto mitschicken möchten, freuen wir uns auch darüber. Pressestelle des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Reinhardtstr. 37, 10117 Berlin, Fax 030 32597 3419, e-Mail [email protected] Homöopathie • Sommer 2011 Lese-Tipp Tierhomöopathie tierhomöopathie Zeitschrift für Menschen mit Tieren, Verlag Peter Irl, www.irl.de, 3 Hefte jährlich (inkl. Themenheft), Einzelheft 14 Euro, Abopreis 39 Euro jeweils zuzüglich Versand. Für die Serie Tiermedizin verwenden wir gekürzte Artikel der Zeitschrift „tierhomöopathie“ aus dem Verlag Peter Irl. Autorin von Teil 10 ist Claudia Grothus. Den gesamten Artikel lesen Sie in tierhomöopathie-Ausgabe I/2011 Wie Schlangengift im Blut – Die Sepsis Blutvergiftung einer Hündin E ine Hündin wurde im Garten von einem Nachbarn mit einem Luftgewehr angeschossen. Zuerst war den Haltern nicht bewusst, warum die Hündin plötzlich jaulend ins Haus gerannt war und sich so extrem verschreckt verhielt. Auch der Tierarzt erkannte nicht die Brisanz der Lage und schickte die Hündin mit Antibiotikagaben wieder nach Hause. Erst als es der Hündin über Nacht immer schlechter ging, bestätigte ein anderer Tierarzt den Verdacht auf eine Schussverletzung und nahm sofort eine Notoperation vor. Nach der Operation wurde ich von der Halterin gebeten, eine homöopathische Nachbetreuung zu übernehmen. Die erste Hilfe benötigte die Hündin am Abend nach der Operation. Sie war unruhig, winselte leise und ging immer wieder mit der Schnauze in Richtung OP-Narbe. Ich konnte ihr die Schmerzen mit einer Gabe Staphysagria nehmen, sie konnte die Nacht durchschlafen. Zwei Tage nach der Operation bildete sich neben der Operationsnarbe ein Fistelausgang, der Eiter und Lymphe absonderte. Nach einer weiteren Operation wurde ich in der folgenden Nacht erneut gerufen, da die Hündin jetzt in einem höchst besorgniserregenden Zustand war. Wieder zeigte sie Unruhe, die aber ganz anders war als die Staphysagria-Unruhe. Sie lief ununterbrochen herum und zeigte höchste Not und Angst. Sie machte ständig durch Laufen und Fiepen auf sich aufmerksam, schien verzweifelt. Hier lag jetzt der Beginn einer Sepsis sehr nahe. Bei einem Bauchschuss, der über 18 Stunden auf eine Operation warten muss, ist es nahezu unmöglich, alle Infektionsherde im Bauchraum steril zu machen. Seit der OP war die typische Zeit zur Entwicklung einer heftigen Wundinfektion vergangen. Der Organismus hatte sogar schon einen Fistelausgang angelegt, um Wundsekret und Eiter Homöopathie • Sommer 2011 los zu werden. Ein deutliches LachesisSymptom. Zum Glück hatten die Halter eine gut ausgestattete homöopathische Notfallapotheke zuhause, so dass sie sofort Lachesis C30 geben konnten. Nach der Gabe beruhigte sich die Hündin. Als hätte jemand einen Knopf gedrückt. Dann verbrachte sie den Rest der Nacht liegend, meist schlafend. Sie hatte leichtes Fieber, schien entspannt. Im Laufe des nächsten Tages erholte sie sich, hörte auf zu fiebern. Vorerst hatte sie das Schlimmste überstanden. Wie Schlangengift im Blut – Homöopathie bei Sepsis Bei jeder Verletzung machen wir uns Sorgen, ob sie heilt oder ob sie sich entzündet. Hinter den Gedanken steht die Furcht vor einer Sepsis. Der Begriff Sepsis (vom griechischen und altrömischen Begriff für Fäulnis = Sepsitis abgeleitet), wird auch Blutvergiftung genannt und ist eine komplexe systemische Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion. Also nicht nur auf eine Wunde bezogen, sondern auf den gesamten Organismus. Es gibt einige sehr gut wirkende Mittel, die je nach individueller Symptomlage in Frage kommen und eine beginnende Sepsis sofort zum Abklingen bringen können. Exemplarisch für die Mittel wird hier Lachesis vorgestellt, das einen starken Bezug zu Blut und Gift hat. Constantin Herings Arzneimittelprüfung Es war Constantin Hering (siehe auch Rubrik Wissen „Heringsche Regel“), der sich 1828 mit dem Gift der Buschmeisterschlange befasste. Seine Arzneimittelprüfung, die er damit an sich selbst vollzog, ist legendär. Hering hat das Gift von Lachesis mutus so exzessiv geprüft, dass er schließlich seine Frau bat, alles aufzuschreiben, was sie an ihm beobachtete. Er selber war von der Überdosis des Giftes so krank, dass er dazu nicht mehr selbst in der Lage war und für den Rest seines Lebens einen gelähmten linken Arm behielt. Dieser exzessive Umgang mit der Prüfung war an sich schon ein Prüfsymptom von Lachesis: denn Lachesis ist heftig, dramatisch, übertrieben, auffällig, sorgt für Aufsehen und ist in allem das ganze Gegenteil von bescheiden. Das homöopathische Mittel Lachesis kommt vor allem bei Krankheiten in Frage, die einen heftigen, dramatischen und auffälligen Verlauf haben. Wenn Lachesis angezeigt ist, dann geht es um Gewinnen oder Verlieren – um Gefahr im Verzug. 13 Selbstbehandlung Mit Homöopathie auf Reisen – Die wichtigsten Arzneien für den Urlaub Leicht fällt der ersehnte Sommerurlaub ins Wasser. Nach und nach erkrankt ein Familienmitglied nach dem anderen, ungewohnte Ernährung schlägt auf den Magen und die Sonne bräunt die Haut nicht nur, sondern verbrennt sie schneller als man denkt. Leichtere akute Erkrankungen können mithilfe homöopathischer Arzneien gut selbst behandelt werden. Die homöopathischen Arzneimittel für die häufigsten Urlaubserkrankungen stellen wir Ihnen hier vor. Reisekrankheit Cocculus, ein Kürbisgewächs, empfiehlt sich, wenn es einem beim Autofahren schlecht wird und auffällig viel Speichel produziert wird. Es ist auch das Mittel der Wahl bei Fernreisen, wenn man wegen der Zeitverschiebung an Schlafstörungen leidet. Petroleum, Steinöl, wird gegeben, wenn die Übelkeit im heißen Auto vor allem in Kurven auftritt, frische Luft und Essen aber bessern. Tabacum, Tabak, hilft denen, die an Seekrankheit mit Übelkeit und Erbrechen leiden, mit Kältegefühl und Verlangen nach frischer Luft. Durchfall Erbrechen Arsenicum album, weißes Arsenik, hilft dann, wenn der Durchfall durch ungewohnte oder verdorbene Nahrung ausgelöst wurde. Aber es müssen noch weitere Indizien hinzukommen, wenn Arsenicum das Mittel der Wahl ist: Übelkeit, brennende Schmerzen und Unruhe, häufig Frostigkeit. Typischerweise beginnt der Durchfall kurz nach Mitternacht. Bryonia, Zaunrübe, kommt zum Einsatz, wenn der Durchfall durch kalte Getränke bei heißem Wetter ausgelöst wurde. Weitere Anhaltspunkte sind, wenn er morgens nach dem Aufstehen beginnt und der Bauch berührungsempfindlich ist. Chamomilla, echte Kamille, hilft, wenn dem Patienten gar nichts recht zu machen ist und er in ärgerlicher Stimmung ist. Der Geruch des Stuhls erinnert an faule Eier. Arsenicum album, weißes Arsenik, kann auch bei dieser Variante der MagenDarm-Erkrankungen erfolgreich sein. Typisch ist, dass das sich Übergeben kurz vor Mitternacht beginnt und mit großem Durst verbunden ist, jedoch bleibt das getrunkene Wasser nicht lange im Magen. Phosphor, gelber Phosphorus, heißt das Mittel, wenn trotz des Brechens eine fast ungetrübte Stimmung herrscht und das kalte Wasser, nach dem der Kranke verlangt, nach etwa fünf Minuten wieder erbrochen wird. Magenverstimmung Arsenicum album, weißes Arsenik, hilft, wenn Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen von verdorbenem Fleisch oder nicht mehr frischem Fisch auftreten. Nux vomica, Brechnuss, ist gefragt, wenn zu viel Alkohol getrunken oder eine Mahlzeit zu üppig ausgefallen ist. Pulsatilla, Kuhschelle, hingegen räumt den Magen nach zu fettem Essen oder zu viel Eiscreme auf. Sonnenbrand Belladonna, Tollkirsche, sollte dann genommen werden, wenn die Haut plötzlich krebsrot ist und brennt. Typisch ist auch, dass es den SonnenbrandGeschädigten fröstelt, aber der Kontakt mit einer Decke schon schmerzhaft ist. Cantharis, Spanische Fliege, kommt dann zum Einsatz, wenn der Sonnenbrand schon weiter fortgeschritten ist und sich Brandbläschen auf der Haut bilden. Cantharis ist überhaupt ein Verbrennungsmittel. Sonnenstich Bei Verdacht auf Sonnenstich heißt es zuerst: Raus aus der Sonne und Beine hoch lagern. Belladonna, Tollkirsche, wird helfen, wenn folgende Symptome auftreten: sehr plötzlicher Beginn, knallroter Kopf, weite Pupillen, pochende Kopfschmerzen. Bryonia, Zaunrübe, hingegen ist typisch bei stechenden Schmerzen und Reizbarkeit. Pulsatilla, Kuhschelle, muss gegeben werden, wenn der Betroffene ein starkes Bedürfnis nach Zuspruch und Gesellschaft hat und überhaupt kein Durst besteht. Insektenstiche Apisinum, Bienengift. Am Stich der Biene lässt sich das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie gut erklären: Beim Stich schreit man auf, es schmerzt stechend, die nachfolgende Schwellung ist blass rosa, nur über einem Knochen hart, Berührung ist kaum zu ertragen und Kühlen hilft. Wenn ein Stich – egal von welchem Insekt – diese Charakteristika hat, hilft potenziertes Bienengift, Apisinum. Belladonna, Tollkirsche, hilft, wenn der Stich eine hochrote harte, pochende Schwellung verursacht hat. 14 Homöopathie • Sommer 2011 VerlagPeterIrl Bestell- und Kundenservice: T (089) 89 35 63-0 F (089) 89 30 53 21 [email protected] www.IRL.de Neurieder Str. 8 D-82131 Buchendorf Ein Buch das berechtigt Hoffnung macht! Bereits in der 5. Auflage! Dr. med. Jens Wurster Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasierter Tumore Homöopathisch geheilte Krebsfälle erstmals ausführlich und praxisbezogen dokumentiert. 256 S., Best.-Nr. 86375 39,- Euro Ihr Spezialist für Homöopathie Thomas Bonath Prof. George Vithoulkas Homöopathie bei ADHS Homöopathie: Energiemedizin Ein integratives Therapiekonzept Erweiterte Ausgabe 2010 Interdisziplinäre Behandlungskonzepte mit dem Schwerpunkt Homöopathie und vielfältige illustrierte Fallbeispiele. Sowohl für Praktizierende als auch Betroffene eine wichtige Hilfestellung bei der Behandlung „hyperaktiver Kinder“. 46,- Euro 338 S., Best.-Nr. 85671 Hörprobe auf www.IRL.de Die Grundlagen der Homöopathie Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Stephan Heinrich Nolte Die Grundlagen der Homöopathie kompakt und verständlich erklärt vom Träger des Alternativen Nobelpreises. Homöopathie ist Energiemedizin mit herausragenden Heilerfolgen insbesondere bei chronischen Leiden. Dies demonstriert Vithoulkas anhand ausgewählter Fallbeispiele aus seiner langjährigen Praxis. Eine spannende Lektüre für Patienten und alle, die sich für die Homöopathie interessieren. 12,00 Euro Die Ergänzung zum Buch! Dana Krieg 120 S., Best.-Nr. 88834 Dr. med. Jens Wurster Wie Herr Lebenskraft gerettet wurde inkl. 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