Nachhaltig effizient: Flüssiggas

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Nachhaltig effizient: Flüssiggas
Nachhaltig effizient: Flüssiggas
Weniger Energie – weniger Umweltbelastung – mehr Leistung
Klimaschutz-Erklärung des Deutschen Verbands Flüssiggas DVFG
Die Energie
Flüssiggas ist eine schadstoffarme Energie mit hohem Heizwert und
Reinheitsgrad, die seit Jahrzehnten weltweit zur Wärmeversorgung
beiträgt. Der europäische Bedarf wird zu ca. 60 Prozent über natürlich
vorkommendes Flüssiggas aus der Erdgas- und Rohölförderung,
maßgeblich auch durch Förderungen in der Nordsee, gewonnen. Der
übrige Anteil fällt in inländischen Raffinerien bei der Rohölverarbeitung im
Rahmen der Koppelproduktion an. Die Verfügbarkeit von Flüssiggas aus
natürlichen Quellen steigt weltweit an. Daraus resultiert eine hohe
Versorgungssicherheit.
Als leitungsunabhängige Energie erlaubt die mobile Energie Flüssiggas
den Einsatz moderner Gasheiztechnik auch dort, wo kein Anschluss an die
allgemeinen Gasversorgungsnetze besteht. Innerhalb des deutschen
Energie-Mixes leistet Flüssiggas durch seine saubere Verbrennung einen
wichtigen Beitrag zur Vermeidung schädlicher Abgasemissionen.
Die Vielzahl der Quellen für Flüssiggas und der regionale Wettbewerb der
mittelständischen Versorgungsunternehmen im Markt ermöglichen es, die
Preisbewegungen auf den internationalen Energiemärkten weitgehend
abzufedern. Die Daten des Statistischen Bundesamts bescheinigen
Flüssiggas unter den Heizenergien die geringsten Preissteigerungen.
Um die klimapolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre zu
meistern, wird das Kriterium der Energieeffizienz immer bedeutender. Ein
verantwortungsvoller Umgang mit Energie muss deren möglichst
sparsamen Verbrauch intendieren. Nachhaltiger Klimaschutz ist nur dann
gewährleistet, wenn heutige Lebensqualität nicht auf Kosten künftiger
Generationen generiert wird. Die effiziente Nutzung von
Energieressourcen muss deshalb Vorrang haben vor kurzfristigem
Absatzdenken der Energieanbieter.
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Bekenntnis zur Senkung des Energieverbrauchs
Die Kommunikation, die technologische Unterstützung im Markt und die
Investitionen des DVFG und seiner Mitgliedsunternehmen konzentrieren
sich auf die effiziente Nutzung von Energieressourcen. Die Versorgungsunternehmen sind überzeugt, dass Markterfolge durch eine Steigerung
des Verbrauchs pro Einheit nicht erstrebenswert sind. Der Absatz muss sich
auf eine Erweiterung des Kundenpotentials und einen Ausbau der
Anwendungssegmente, basierend auf der Attraktivität einer Energie,
konzentrieren. Die Attraktivität einer Energie steht dabei zur Effizienz dieser
Energie in direkter Beziehung. Die Formel der Flüssiggas-Branche lautet:
Weniger Energie – weniger Umweltbelastung – mehr Leistung.
Verbrauchsrückgang markiert Effizienz
Die deutsche Flüssiggasbranche setzt seit Jahren in der Arbeit ihrer
technischen Gremien, in der Kommunikation und in der direkten
Kundenansprache einen Schwerpunkt auf die möglichst effiziente
Nutzung von Flüssiggas. Die Initiativen der mittelständischen
Versorgungsunternehmen im DVFG haben den Einsatz moderner
Technologie im Markt nachhaltig gefördert.
Innovative Technologien, die Durchsetzung der Brennwert-Technik im
Markt, gebäudetechnische Fortschritte, konsequente EnergieeinsparRichtlinien und ein wachsendes Umweltbewusstsein lassen den Verbrauch
pro Kunde zurückgehen. Dies ist ein Beleg für die Zukunftsfähigkeit von
Flüssiggas.
Der durchschnittliche Verbrauch eines Flüssiggas-Kunden lag bereinigt um
klimatische Einflüsse im Jahr 2006 mit rund 1,34 Tonnen um rund 24 Prozent
niedriger als im Jahr 1999. Durch diese Steigerung der Effizienz werden pro
Verbrauchseinheit die jährlichen CO2-Emissionen um durchschnittlich 1,27
Tonnen pro Jahr gesenkt. Die Senkung der Emissionen verbessert sich um
weitere 0,16 Tonnen auf 1,43 Tonnen pro Jahr, wenn man Effekte der
Vorkette, also Transport, Förderung etc., berücksichtigt. Allein im Segment
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der Haushaltsversorgung summiert sich die jährliche CO2-Einsparung durch
Effizienzsteigerung auf rund eine halbe Million Tonnen.
Eine wesentliche Ursache dieser deutlichen Effizienz-Steigerung liegt in der
vollen Kompatibilität von Flüssiggas mit den relevanten heiz- und
gebäudetechnischen Innovationen. Flüssiggaskunden, die ihr Gebäude
mit zeitgemäßer Technik modernisieren und die Nutzung regenerativer
Energien integrieren, senken ihren Gasbedarf. In vielen Fällen bietet ein
Umstieg auf die leitungsunabhängige Flüssiggasversorgung erst die
Voraussetzung, moderne Gasheiztechnik an jedem Standort, speziell auch
im ländlichen Bereich, zur Basis der Modernisierungsmaßnahmen zu
machen.
Mobiler Klimaschutz: Autogas
Der DVFG und seine mittelständischen Mitglieds-Unternehmen haben
umfangreiche Investitionen geleistet, um die Antriebsenergie Autogas,
also Flüssiggas als Kraftstoff, zu einer ebenso praxis- wie umweltgerechten
Mobilitätslösung zu entwickeln. Voraussetzung war dazu eine flächendeckend ausgebaute Tankstellen-Infrastruktur von gegenwärtig fast 3.000
Stationen. Bis zum Jahr 2008 wird in Deutschland ein Gesamtbestand von
4.000 Stationen erwartet. Bis 2015 soll jede dritte Tankstelle in Deutschland
Autogas anbieten.
Die umfangreiche Aufklärung über die Vorteile der Energie Flüssiggas als
Kraftstoff ist von den Autofahrern verstanden worden. Der lange offene
Wettbewerb zwischen den Gaskraftstoffen ist in Deutschland inzwischen
entschieden. Die Zahl der mit Autogasantrieb fahrenden Fahrzeuge liegt
Ende 2007 bei ca. 200.000.
Für das Jahr 2009 erwarten Verkehrsexperten einen Bestand von 340.000
Fahrzeugen. Im Jahr 2015 werden über 1 Mio. abgasarme
Autogasfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein.
Ein besonderer Vorteil von Autogas besteht zudem darin, dass die
problemlos zu handhabende Technik es erlaubt, auch den Altbestand der
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Fahrzeuge effizient und umweltverträglich zu wirtschaftlichen
Bedingungen aufzurüsten. Hier existiert ein erhebliches Potential, um eine
zügige Verbesserung für den Klimaschutz zu erreichen.
Autogas trägt nachhaltig zur CO2-Reduzierung bei. Bereits im
zurückliegenden Jahr 2006 wurde durch die Nutzung der AutogasFahrzeuge eine CO2-Minderung in Höhe von rund 120.000 Tonnen erreicht.
Im Jahr 2015 ist eine jährliche Einsparung in Höhe von rund 1,27 Mio.
Tonnen CO2 zu erwarten. Autogas wird damit eine wichtige Säule im
Rahmen der unverzichtbaren Maßnahmen zur Emissionsminderung.
Option für Effizienz-Steigerungen
Die deutschen Flüssiggasversorger sehen ein großes Potenzial zur weiteren
Verbesserung der Energieeffizienz und gleichzeitig eine Option für
zukünftige gebäudetechnische Konzepte. Bewährt hat sich Flüssiggas als
zuverlässige Zusatzenergie in der Kombination mit Solaranlagen.
Grundsätzlich senken die Produktvorteile moderner Gas-Wandheizkessel
sowohl die psychologischen als auch die finanziellen Schwellen bei
Modernisierungsmaßnahmen. Damit erleichtert die Energie Flüssiggas den
Umstieg auf eine effizientere Wärmeerzeugung im Gebäudebestand.
Auch bei Sanierungsmaßnahmen, die über die Heizungserneuerung
hinausgehen, ist Flüssiggas die Energie erster Wahl. Der DVFG und seine
mittelständischen Versorgungsunternehmen, die im Markt eine große
Kundennähe besitzen, favorisieren und fördern Technologien, mit denen
die Energieeffizienz weiter gesteigert werden kann.
Mit so genannten Mini-Blockheizkraftwerken lässt sich das energieeffiziente
Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung dezentralisieren und überall dort
wirtschaftlich einsetzen, wo größere Mengen Wärme benötigt werden.
Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme durch einen
flüssiggasbetriebenen Generator bietet an Standorten ohne
Erdgasnetzversorgung nicht nur Wohngebäuden eine besonders hohe
Energieverwertung, sondern auch Objekten in Gewerbe, Gastronomie
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und Landwirtschaft. Prinzipiell sind dank Flüssiggas Energieversorgungskonzepte mit Insellösungen auch im ländlichen Bereich möglich.
Die Gaswärmepumpen-Technologie erweitert das Leistungsspektrum
flüssiggasbetriebener Anlagentechnik zudem um den Bereich der
Klimatisierung. Für die Gebäudetechnik bedeutet dies einen weiteren
Schritt zu mehr Energieeffizienz.
Initiativen zur Steigerung der Energieeffizienz
Die mittelständischen Versorgungsunternehmen, die im DVFG organisiert
sind, werden weiterhin einen nachhaltigen Beitrag zur Steigerung der
Energieeffizienz und damit zum Klimaschutz leisten.
Durch Kooperationsprojekte werden die Entwicklung innovativer
Technologien und deren Umsetzung in den Markt gefördert.
Die wissenschaftliche Erforschung innovativer Verfahren zur Herstellung
biogenen Flüssiggases wird durch universitäre Projekte unterstützt.
Der Ausbau der favorisierten Alternativ-Energie Autogas wird durch
erhebliche Investitionen in die Infrastruktur sowie durch eine intensive
Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern und den UmrüstWerkstätten vorangetrieben.
Durch fundierte Information und eine aktive Beratung der Kunden tragen
die Branche und ihre Unternehmen zur weiteren Durchsetzung
richtungweisender Technologien maßgeblich bei. Die qualifizierte
Energieberatung durch den flächendeckenden Außendienst wird
intensiviert und durch Kooperationen mit dem regionalen Handwerk
ausgebaut.
Die Klimaschutzstrategie der Bundesregierung wird damit auf mehreren
Ebenen nachhaltig unterstützt.
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