Vorschlag Eucharistiefeier 2011 anlaesslich des

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Vorschlag Eucharistiefeier 2011 anlaesslich des
Vorschlag für eine Eucharistiefeier
am Sonntag, den 08. Mai 2011,
anlässlich des Muttertages
(Lesejahr A; 3. Sonntag der Osterzeit)
1. Lesung:
Apg 2,14.22-33
2. Lesung:
1 Petr 1,17-21
3. Evangelium: Lk 24,13-35 oder Joh 21,1-14
Zusammengestellt von
Dipl. theol. Eva-Maria Will,
Referentin Frauenpastoral im Erzbistum Köln
1
Gottesdienst zum 3. Sonntag der Osterzeit: Muttertag am 8. Mai 2011
„Jauchzt vor Gott, alle Menschen der Erde! Spielt zum Ruhm seines Namens!
Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Halleluja“ (Eröffnungsvers: Ps 66,1-2)
Eröffnung:
„Nun freut euch hier und überall“ (GL 226, 1 und 2.
Str.); „Manchmal feiern wir mitten im Tag“ (K+S
153)
Begrüßung:
Die Blumengeschäfte haben es schon seit
Längerem angezeigt. Heute begehen wir den
Muttertag, einen Gedenktag, der bald sein 100jähriges Jubiläum feiern kann. Ich begrüße deshalb
heute besonders alle Mütter und Großmütter, aber
auch alle Väter und Großväter, alle Frauen und
Männer, Kinder und Jugendlichen. Anders als die
Gesellschaft feiert die Kirche heute den dritten
Sonntag der Osterzeit. Inwieweit es sinnvoll ist,
gerade heute auch im Gottesdienst an den
Muttertag zu denken, möchte ich mit Ihnen
zusammen heute in dieser Feier erschließen.
Kyrie:
„Herr Jesus, du Erstgeborener von den Toten“ (GL
495,5)
Gloria:
“Preis und Ehre” (GL 486) oder „Gloria, Ehre sei
Gott“ (K+S 179)
Tagesgebet:
Messbuch S. 152
Lesung:
Apg 2,14.22-33 (Die Pfingstpredigt des Petrus)
Antwortpsalm:
Ps 16,1-2 u. 5.7-8.9-10
Lesung:
1 Petr 1,17-21 (Der Weg zum Glauben)
Halleluja:
Halleluja (GL 530,6 und K 46 oder GL 233,3)
Evangelium:
Lk 24,13-35 (Die Begegnung mit dem
Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus) oder
Joh 21,1-14 (Die Erscheinung des Auferstandenen
am See)
Homilie:
Gedanken zur Predigt und Anregungen für eine
Kinderkatechese: siehe Anhang
Credo:
Das Große Glaubensbekenntnis (GL 356) oder das
2
Fürbitten:
Apostolische Glaubensbekenntnis (GL 2,5)
siehe Anhang (Ruf: „Der Herr hat uns befreit“; GL
233,7)
Lied zur Bereitung der Gaben:
„Vom Tod heut erstanden ist“ (GL 224) oder „Nun
freue dich, du Christenheit“ (GL 222) oder „Surrexit
Dominus vere“ (U 152)
Gabengebet:
Messbuch S. 152
Hochgebet mit Präfation:
Messbuch S. 386f (Präfation II)
Sanctus:
„Sanctus“ (GL 434) oder „Heilig, heilig, lasst uns
singen“ (K+S 231)
Vater unser:
wird gesprochen (oder „Vater uns im Himmel“ K+S
238)
Agnus dei:
„Lamm Gottes“ (GL 435)
Friedensgruß:
„Herr, gib uns deinen Frieden“ (K+S 240)
Kommunionvers:
Messbuch S. 152f (drei Varianten)
Kommunionspendung:
„Lob sei dem Herrn“ (GL 493) oder „Wir gehen
unsere Wege“ (U 135)
Dankgebet:
„Gott liebt diese Welt“ (GL 297) oder „Lasst uns
erfreuen herzlich sehr“ (GL 585) oder „Herr, bleibe
bei uns“ (U 212)
Schlussgebet:
Messbuch S. 153
Feierlicher Schlusssegen:
Messbuch S. 542
Lied zum Auszug:
„Das ist der Tag, den Gott gemacht“ (GL 220, 1-3.
Str.) oder „Freu dich, du Himmelskönigin“ (GL 576)
3
Anhang:
1. Gedanken zur Predigt:
„Dem Leben dienen“
Am heutigen Muttertag begrüße ich noch einmal alle Frauen sehr herzlich! Ich
begrüße die Frauen, die ein Kind erwarten, die Mütter mit ihren Kindern sowie die
Großmütter.
Ich grüße besonders alle Mütter, die aus irgendeinem Grund trauern.
Ich begrüße die Frauen, die sich in Kindertagesstätten, Kinderheimen,
Waisenhäusern, Schulen hier vor Ort und weltweit für die Belange von Kindern und
Jugendlichen einsetzen.
Ich begrüße die vielen Frauen, die sich für den Schutz des Lebens, gleichgültig an
welchem Platz, engagieren.
Der Dienst am Leben ist ein guter Grund, warum es kaum eine bessere Zeit gibt, den
Muttertag zu begehen als die Osterzeit. Denn in der Osterzeit schauen wir Christen
und Christinnen auf den Lebendigen, auf Jesus Christus, der von den Toten
auferweckt wurde und uns das Leben gebracht hat.
Davon spricht Petrus in seiner Pfingstrede, die er in Jerusalem vor den jüdischen
Frauen und Männern hält. Sowohl der erste Petrusbrief, als auch die
Apostelgeschichte sind Zeugnisse aus der nachösterlichen Missionskirche.
In seiner Rede will der vom Geist ergriffene Petrus seine Glaubensgeschwister zur
Umkehr bewegen, genauerhin zur Hinkehr zu Jesus Christus.
Petrus hält keine flammende Drohrede über all das Versagen seiner Mitmenschen.
Wir nehmen dies dankbar zur Kenntnis, denn wir wissen selbst aus eigener
Erfahrung, dass Drohreden und Schelte nicht Ermutigung, sondern Ablehnung
hervorrufen.
Um seine Glaubensgeschwister zu Jesus Christus zu führen, spricht Petrus über die
Heilsgeschichte, die Gott mit seinem Volk gelebt hat. Er will ihnen erfahrbar machen,
wie unser Glaube in den Anfängen der Kirche begründet ist und dadurch Autorität
erhält. Petrus redet von der Geschichte mit dem biblischen Gott, damit wir uns selbst
vergewissern können: Unsere Glaube ist weder aus der Luft gegriffen, noch
esoterisches Spiel, sondern unser christlicher Glaube gründet auf den biblischen
Gott, der sich unserer erbarmt wie ein guter und liebender Vater und wie eine gute
und fürsorgliche Mutter.
Gott ist gut und setzt sich für uns ein sowie er sich für Jesus Christus eingesetzt hat,
der die zentrale Heilsgestalt unseres Glaubens ist. Jesus war für seine Mitmenschen
da und heilte ihre Leiden. Dann wurde er gekreuzigt und starb für uns. Gott hat die
freiwillige Hingabe Jesu hingenommen, ihn aber nicht im Tod gelassen. Gott ist ein
Gott des Lebens, der will, dass sein Sohn lebt. Das verbindet alle diejenigen mit Gott,
die sich fürsorglich um die ihnen anvertrauten Kinder kümmern. Gott, der Macht über
Leben und Tod hat, hat Jesus auferweckt zum ewigen Leben.
Und Gott will, dass wir in seinem Geist leben. Gott hat über alle seinen Geist
ausgegossen, der aus dem alten Menschen einen neuen Menschen macht.
Unterschiede untereinander zählen nicht mehr. Junge und Alte, Männer und Frauen,
Mütter und Kinderlose, Freie und Sklaven, Israeliten und Heiden werden erfasst (vgl.
Gal 3,28). Geschlecht, Lebensstand, gesellschaftlicher Status sind unwichtig. Die
vom Geist vermittelte Verbundenheit mit Gott, Jesus Christus und untereinander soll
auch unser Leben prägen. Wir dürfen einander nicht abwerten, sondern sollen auf
4
unsere gemeinsame Berufung schauen. Wir alle haben die gleiche Würde: Männer,
Frauen, Mütter, Väter, Kinderlose!
Durch die Geistkraft werden wir Männer und Frauen zum visionären Denken und
Handeln befähigt. Und das ist etwas, das wir heute angesichts vieler drängender
Probleme in Gesellschaft und Kirche dringend brauchen: Visionen! Über seine Vision
vom Gottesreich, das anders funktioniert als die heutigen Regime usw. hat Jesus
immer wieder gesprochen.
Wenn wir auf den Geist Gottes vertrauen, verändern sich verhärtete Einsichten,
lassen wir uns im Alltag nicht von unseren Sorgen um unsere Kinder, finanzielle
Probleme oder andere Nöte niederdrücken.
Wir erfahren dass wir erlösungsbedürftig sind, aber auch, welche Hoffnung und
Sehnsucht wir haben: Wir hoffen, dass Leid und Not nicht das letzte Wort haben,
sondern dass sich Gottes Liebe und Kraft am Ende durchsetzen werden.
Wer sich Gott anvertraut und sich auf ihn einlässt, der erfährt Heilung und Heil. So
kann Gottes Macht und Kraft auf wunderbare Weise verwandeln. Er will, dass wir uns
an seinem Willen ausrichten und danach handeln, weil genau das gut für uns ist.
Gott lässt uns nicht im Stich. Das ist sicher auch einer der Kerngedanken des
heutigen Evangeliums: Die mutlosen und einsamen Emmausjünger durften die
Erfahrung machen: Jesus lässt die Jünger nicht allein, er verabschiedet sich nicht,
sondern er bleibt! Jesus ist auch uns, seiner Gemeinde, seiner Kirche nah, und hat
versprochen bei uns zu bleiben bis ans Ende der Welt.
In diesem Gottesdienst ist Jesus gegenwärtig unter uns, und darüber hinaus hält er
die Arme ausgebreitet, um uns jederzeit umarmen zu können. Jesus will, dass wir
leben und dass wir das Leben in Fülle haben.
Petrus kann über das, was ihn sein ganzes Leben getragen hat und er über Jesus
Christus neu erfahren hat, nicht schweigen. Ihn drängt es, allen davon zu erzählen.
Sich öffentlich zu Gott, zum Glauben und zur Kirche zu bekennen, gerade in Zeiten
der Krise, ist etwas, das uns heute sicher eher schwerfällt.
Aber wie kann es mit dem Glauben in unserer Gesellschaft weitergehen, wenn wir
nicht davon reden? Die Jahrhunderte alte Tradition zeigt, dass gerade die Frauen,
Mütter und Ordensfrauen diejenigen waren, die einen großen Beitrag dazu geleistet
haben, dass der christliche Glaube an die nächste Generation weitergegeben wurde.
Dafür können wir ihnen nicht genug danken!
In dieser Zeit wird es von uns allen abhängen, ob und wie es mit Glauben und Kirche
weitergeht. Deshalb lasst uns in unserem Sprechen und Tun glaubwürdig den Gott
verkünden, der will, dass wir das Leben in Fülle haben!
2. Fürbitten:
P.:
Treuer Gott, dein Sohn Jesus lässt uns nicht in unserer Not allein. Er
verabschiedet sich nicht von uns, sondern er verspricht uns, alle Tage bei uns zu
bleiben. Deshalb lasst uns zu ihm beten:
V.:
Für alle, die in der Kirche Dienst tun, besonders für die vielen Frauen und
Mütter, deren Arbeit oft übersehen und wenig wertgeschätzt wird.
A.:
„Der Herr hat uns befreit“ (GL 233,7)
5
V.:
Für alle, die in Lebensschutzorganisationen, in Kinderheimen, Waisenhäusern
und Bildungseinrichtungen dem Leben dienen.
A.:
„Der Herr hat uns befreit“ (GL 233,7)
V.:
Für die Mütter und Großmütter, für unsere Väter und Großväter, denen wir uns
verdanken und die uns umsorgt haben.
A.:
„Der Herr hat uns befreit“ (GL 233,7)
V.:
Für alle Verstorbenen, die uns im Glauben vorangegangen sind und für die,
die sich in ihrem Leben mit dem Glauben schwer getan haben.
A.:
„Der Herr hat uns befreit“ (GL 233,7)
V.:
Für uns alle, dass wir stets aus Ehrfurcht vor Gott, unserem Schöpfer, dem
Leben dienen und bereit sind, von unserer Hoffnung offen zu sprechen.
A.:
„Der Herr hat uns befreit“ (GL 233,7)
P.:
Guter Gott, du allein kannst unsere Herzen wandeln. Nimm dich
unserer Bitten an und führe uns alle zu einem erfüllten Leben. Darum bitten wir durch
Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen.
3. Anregung für eine Kinderkatechese:
Eine Geschichte zum Vorlesen:
Lukas ist acht Jahre alt. Er braucht Geld: 6,50 €. Er möchte sich etwas dafür kaufen,
aber er verdient ja noch kein Geld. Um das Geld bitten möchte er nicht. Da hat er
eine Idee. Er schreibt seiner Mutter eine Rechnung:
Für das Anziehen der kleinen Schwester: € 1,50
Für das Aufpassen: € 2,00
Fürs Einkaufen: € 3,00
Macht zusammen: € 6,50.
So könnte er sein Geld zusammenbekommen.
Vor dem Mittagessen legt er diese Rechnung heimlich unter den Teller der Mutter.
Sie findet den Zettel und liest ihn. Sie schaut Lukas an. Sie sagt aber kein Wort. Sie
legt den Zettel in die Kommode. Lukas weiß nicht, was er davon halten soll. Er ist
ganz aufgeregt. Am Abend liegen unter seinem Teller zwei kleine Briefe. In dem
ersten Brief sind € 6,50, in dem anderen Brief liegt ein Zettel: Rechnung von der
Mutter:
Für Essen und Trinken: € 0,00
Fürs Waschen und Bügeln: € 0,00
Für die Pflege bei Krankheit: € 0,00
Fürs Liebhaben: € 0,00
Macht zusammen: € 0,00
Als Lukas das liest, wird er sehr nachdenklich. Leise steht er auf und geht in
die Küche. Unauffällig legt er das Geld auf den Küchentisch. Dann geht er
schnell wieder hinaus.
(Soweit die Geschichte nach dem Vorlesebuch Religion Bd. 1 (Kaufmann, Vandenhoeck&Ruprecht
1992). S. 21f.
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Ein paar Gedanken dazu:
Wie gefällt Euch die Geschichte – und warum (nicht)?
Worum geht es darin?
Warum schreibt Lukas eine Rechnung an seine Mutter?
Warum legt er nachher das Geld wieder zurück?
Warum erzählte ich diese Geschichte heute?
Manchmal merken wir gar nicht, was wir alles geschenkt bekommen. Wir merken oft
gar nicht, wie gut es uns geht. Vieles ist so selbstverständlich. Lukas schämt sich
nachher, weil er so gedankenlos gewesen ist. Beschämt und still legt er das Geld
zurück, das die Mutter ihm gegeben hat. Ihm ist ein Licht aufgegangen. Er hat die
Augen aufgemacht. Er macht sich Gedanken und staunt. Er hat seinen Fehler
eingesehen. Er ist dankbar.
Heute ist Muttertag. Ein Gedenktag. Es ist ein Denk-Tag gegen die
Gedankenlosigkeit. Deshalb wollen wir in diesem Gottesdienst auch den Müttern
danken – und zwar symbolisch für all das, was sie das ganze Jahr über für uns tun.
Dabei denken wir natürlich auch an die Väter und Großväter – an alle Menschen, die
gut zu uns sind.
Heute feiern wir Muttertag. Heute ist aber auch Sonntag. Ein Sonntag in der
Osterzeit, in der wir besonders an Gott denken, der Jesus von den Toten auferweckt
hat und will, dass auch wir ein gutes Leben führen können. Ein Leben, in dem wir
uns auch für andere Menschen einsetzen, damit auch sie gut leben können.
Wir wollen deshalb auch Gott danken, weil Gott immer bei uns ist und uns nicht allein
lässt.
Gebet:
Gott, du bist wie ein guter Vater und eine gute Mutter zu uns. Du sorgst für uns und
schenkst uns deine Liebe. Das spüren wir, wenn Mutter und Vater liebevoll zu uns
sind. Wir danken dir für unsere Eltern und alle Menschen, die gut zu uns sind. Bleibe
immer bei uns!
Liederbücher:
U= Unterwegs. Lieder und Gebete, hrsg. vom Deutschen Liturgischen Institut Trier
(1997)
K+S=Kommt und singt. Ein Kinderliederbuch – nicht nur für Kinder (hrsg. vom
Erzbistum Köln 1992).
Dipl. theol. Eva-Maria Will, Köln
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