Donnerstag, 21. Juli 2016 - E-Paper - Neue Deister
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TAGESZEITUNG SEIT 1875 Donnerstag, 21. Juli 2016 Nr. 169 • 1,30 € HEUTE MORGEN 28° 17° DER SOMMER IST DA 32 Grad im Schatten 28° 17° HOCHZEITEN Wisentgehege will Trauungen anbieten ‰‰ SPRINGE | 7 So erfrischend sind die Freibäder in Springe ‰‰ SPRINGE | 7 POMMES SCHRANKE Kiosk-Eröffnung im Rohmelbad ‰‰ BAD MÜNDER| 13 FUSSBALL Alles zu den Springer Stadtmeisterschaften ‰‰ SPORT | 19 Wie eng war der Draht zur Terrormiliz? WÜRZBURG/KARLSRUHE. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Axt-Angriff eines 17-jährigen Afghanen in einem Regionalzug bei Würzburg übernommen. Es bestehe der Verdacht, „dass der Attentäter die Tat als Mitglied des sogenannten Islamischen Staats zielgerichtet begangen hat“, teilte die Behörde gestern in Karlsruhe mit. Die Bundesanwälte wollen klären, „ob weitere Tatbeteiligte oder Hintermänner eingebunden waren“. Die Bundesanwaltschaft verfolgt Straftaten gegen die innere Sicherheit. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) meint, der Jugendliche sei ein Einzeltäter, der sich durch die Propaganda der Terrormiliz angestachelt gefühlt habe. Es sei vielleicht ein Fall „im Grenzgebiet zwischen Amoklauf und Terror“. Polizisten haben den Asylbewerber erschossen. Zwei seiner Opfer schweben weiter in Lebensgefahr. dpa DER TAG HEUTE Polizei fahndet in Rinteln nach RAF-Terroristen Q Die Republikaner in den USA küren in der Nacht zum Freitag Donald Trump zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 8. November. Q Über die Schadenersatzklage des früheren Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) gegen seine Rechtsberater beim Kauf der EnBW-Aktien verhandelt der Bundesgerichtshof. Ernst Volker Staub vermutlich an Banküberfall in Eisbergen beteiligt VON HANS WEIMANN RINTELN. Kriminalbeamte haben nach Informationen unserer Zeitung gestern in Rinteln nach dem früheren RAF-Terroristen Ernst Volker Staub gefahndet. Möglicherweise steht die Aktion im Zusammenhang mit dem versuchten Banküberfall am Montag in Eisbergen. Die Fahndung soll durch den Hinweis eines Zeugen ausgelöst worden sein, der Staub beim Tanken erkannt haben will. Ein weiterer Hinweis kam offenbar vom Doktorsee, wo man Staub offenbar erkannt und sofort die Polizei alarmiert hatte. Auch am Rintelner Helenensee meldeten sich KripoBeamte. Den Geschäftsführern der Campingplätze wurden offenbar neue Fahndungsfotos von Staub vorgelegt. Das aktuelle Bild von Staub war im Mai dieses Jahres angefertigt worden. Beide Geschäftsführer bestätigten auf Anfrage, die Polizei sei dagewesen, wollten aber keine Einzelheiten nennen. Auch die Polizei schweigt. Weder Recherchen bei der Polizeiinspektion Schaumburg-Nienburg noch bei der Pressestelle des Landeskriminalamtes brachten gestern Abend weitere Informationen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Fahndung auch im Zusammenhang mit dem versuchten Überfall auf die Bankfiliale in Eisbergen steht. Am Montagmorgen hatten zwei bisher unbekannte Männer versucht, in die Filiale der Sparkasse Porta Westfalica einzudringen. Ohne Erfolg. Ernst Volker Staub FOTO: DPA Die Unbekannten sollen mit einem in der Nähe abgestellten silbergrauen BMW in Richtung Rinteln geflüchtet sein. Auf der Flucht soll der Beifahrer Zeugen mit einer Schusswaffe bedroht haben. Bei dem Überfall auf eine Angestellte wurde diese durch ei- nen der Täter leicht verletzt. Als die Frau schrie, ergriffen die Männer die Flucht. Spekulationen, Terroristen könnten versucht haben, sich auf einem der Rintelner Campingplätze zu verstecken, hält der Geschäftsführer des Helenensees für unwahrscheinlich. An den Anmeldungen von Campingplätzen sei es Standard, sich den Ausweis oder eine Campingcard vorlegen zu lassen. Gegen Ernst Volker Staub ermittelt die Polizei in weiteren Fällen. Erst am 25. Juni soll er zusammen mit den ExRAF-Mitgliedern Daniela Klette und Burkhard Garweg einen Geldtransporter in Cremlingen überfallen haben. Den Ex-Terroristen werden seit 2011 neun Raubüberfalle zugerechnet. mit dpa Q Bei der Europäischen Zentralbank fällt eine Zinsentscheidung. Notenbankpräsident Mario Draghi tritt am Nachmittag vor die Presse. Q Ist das Sparkassen-Rot exklusiv? Die Sparkassen und die spanische Santander-Bank streiten seit Jahren um die Markenfarbe. Nun entscheidet der Bundesgerichtshof. Q Zum Einspruch Russlands gegen den Olympia-Ausschluss seiner Leichtathleten wegen Dopings fällt in Lausanne das Urteil. GLÜCKSSACHE Lotto: 1 - 18 - 20 - 28 - 40 - 49, Superzahl: 5. Spiel 77: 8 671 631. Super 6: 444 920. (Ohne Gewähr) Der Erde ist es zu heiß Der Juni 2016 geht als weltweit wärmster seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte ein VON STEFANIE GOLLASCH NEW YORK. Gefühlt kratzt der Sommer schon an seinem letzten Drittel – und so richtig ist er dieses Jahr nicht in Schwung gekommen. Auch dem Sonnenschein der letzten Tage folgen nun schon wieder Unwetterwarnungen. Während wir hierzulande vor allem im Juni oft auf mehr Sonne und Wärme hofften, gerät die Sache weltweit betrachtet immer mehr aus den Fugen. Denn nach Berechnungen der US-Klimabehörde NOAA handelt es sich um den global heißesten Juni seit Beginn ihrer Aufzeichnungen im Jahr 1880. Und es war der 14. Monate in Folge mit Temperaturrekord. In Deutschland war das Juni-Wetter – wie hier in Bayern – von verheerenden Wolkenbrüchen geprägt. War es ebenfalls eine Folge des Klimawandels? FOTO: DPA Den weltweiten Temperaturschnitt über Land und Wasser gibt die NOAA für den Juni mit 15,5 Grad Celsius an – 0,9 Grad mehr als das Mittel des 20. Jahrhunderts. „Die mittleren Temperaturen waren in der ersten Hälfte dieses Jahres die extremsten, die wir kennen“, berichtet Gavin Schmidt vom Goddard-Zentrum der Weltraumbehörde Nasa. 14 von 15 Spitzenabweichungen zu den mittleren Monatswerten in jüngster Zeit wurden seit Februar 2015 registriert. So war es am 7. August 2015 in Kitzingen in Franken 40,3 Grad heiß, die höchste Lufttemperatur, die je in Deutschland aufgezeichnet wurde. Dass auch diese Ausreißer nach oben immer häufiger werden, ist ein übles Zeichen, denn es weist den Wissenschaftlern zufolge auf eine Beschleunigung der Erderwärmung hin. Wenn dies jedoch immer schneller geschieht, hat das wiederum Auswirkungen auf das Eis der Arktis. Längst ist nachweisbar, dass die Gletscher dort viel zu schnell schmelzen: Die vom Eis bedeckte Fläche am Nordpol war in diesem Juni 11,4 Prozent kleiner als im Schnitt der Jahre 1981 bis 2010. Dies ist die geringste Ausdehnung des Packeises seit Beginn der Satelliten-Beobachtung 1979. Gegenüber den 1970er Jahren sind die Eisflächen bereits um 40 Prozent geschrumpft. Zu den Auswirkungen der Erderwärmung zählen steigende Ozeanspiegel ebenso wie die Zunahme von Waldund Buschbränden aufgrund langer Dürreperioden sowie bleichende und damit auf Dauer sterbende Korallenriffe. BÖRSE DAX DOW J. 10 142 18 601 EURO 1,10 LESER-SERVICE Redaktion: Anzeigen: Abo-Service: Zentrale: Internet: (0 50 41) 789-34 (0 50 41) 789-10 (0 50 41) 789-21 (0 50 41) 789-0 www.ndz.de