Schubert · Lieder

Transcription

Schubert · Lieder
Titel
Schubert · Lieder
Christoph Prégardien (tenor)
Tilman Hoppstock (guitar)
in concert
Live recordings: 26 October 2006 · Fruchthalle, Kaiserslautern [1-12]
5 December 2003 · Justus-Liebig-Haus, Darmstadt [13-17]
Recording producer: Manfred Vogel
Digital editing: Prim-Musikverlag
Editor & layout: Joachim Berenbold
Cover picture: Fedor Vasilyev “The Thaw” (1871), State Tretyakov Gallery Moscow
Artist photos: Marco Borggreve (Prégardien), privat (Hoppstock)
Translations: Andreas Kühner, Lindsay Chalmers-Gerbracht (English) · Sylvie Coquillat (français)
+ © 2011 MusiContact GmbH, Heidelberg, Germany
CD manufactured by Sonopress - Made in Germany
Schubert · Lieder
FRANZ SCHUBERT (1797-1828)
12 Lieder aus Winterreise
1
2
3
4
5
6
Gute Nacht
Wetterfahne
Gefrorne Tränen
Lindenbaum
Wasserlut
Einsamkeit
5:23
1:47
2:16
4:32
3:52
2:43
38:53
7
8
9
10
11
12
Frühlingstraum
Die Krähe
Das Wirtshaus
Mut
Die Nebensonnen
Der Leiermann
5 Lieder
13
14
15
Heidenröslein
Am Feierabend
aus Die schöne Müllerin
Der Tod und das Mädchen
4:08
1:59
4:09
1:27
2:47
3:37
12:08
1:45
2:36
16
17
Der König in Thule
Wohin
aus Die schöne Müllerin
2:21
Arrangements for tenor and guitar by Tilman Hoppstock
Tilman Hoppstock plays D’Addario strings
Guitars: Matthias Dammann 2006 [1-12], Matthias Dammann 1998 [13-17]
2:54
2:28
„Schubert hat in der kleinen Bibliothek, die ich
ihm eingerichtet hatte, Müllers Winterreise vorgefunden, sich von den Liedern angezogen gefühlt
und sie, so wie viele andere Gedichte, in seiner
Weise musikalisch stimmungsvoll wiedergegeben“, schrieb der Dichter Franz von Schober in einem Brief an Heinrich Kreißle von Hellborn (Datum unbekannt, vor 1869) über die „Entdeckung“
aus dem Jahre 1824.
In den letzten beiden Jahren seines Lebens vertonte Schubert die Winterreise und schrieb seine
letzten drei Klaviersonaten, die Klaviertrios op. 99
und op. 100 sowie den Zyklus Schwanengesang.
Diese Jahre standen im Zeichen seiner letztlich
tödlichen Syphiliserkrankung und der dadurch
mitbedingten gesellschaftlichen Isolation. Schon
lange waren in seinen Kompositionen die Themen
„Wandern“ und „Tod“ prägend. Franz Schubert
wollte in seiner Darstellung der Winterreise nicht
nur die Dichtung wiedergeben, sondern durchlebt
– so möchte man meinen – während des Komponierens die Leiden und Hoffnungen des Wanderers selbst. Im Gegensatz zur Schönen Müllerin ist
nun kein festes Figurenensemble mehr präsent. Es
gibt keinen Handlungsablauf, der sich aus dem
Zusammenspiel mehrerer Personen ergibt und so
den psychischen Zustand des Protagonisten beeinlusst. Was sich in denTexten mitteilt, ist die
Trostlosigkeitserfahrung existentieller Einsamkeit
schlechthin.
Wilhelm Müller (1794-1827) wurde als Sohn eines Schneiders in Dessau geboren und studierte
4
zwischen 1812 und 1817 Philologie in Berlin.
1813 kämpfte er in den Befreiungskriegen gegen
die Truppen Napoleons im preußischen Heer.
Nach einer Italienreise wurde er zunächst Gymnasiallehrer, dann herzoglicher Bibliothekar in
Dessau, wo er bis zu seinem frühen Tod durch
Herzschlag am 1. Oktober 1827 lebte. Befreundet
war er u. a. mit Ludwig Tieck, Johann Wolfgang
von Goethe, Ludwig Uhland und Justinus Kerner.
In seiner Zeit galt Müller vor allem als der Bedichter des griechischen Freiheitskampfes (1824 kam
auch Müllers philologische Studie ‘Homerische
Vorschule’ heraus).
Zumindest ab dem Jahre 1822, vielleicht auch
früher, war Müller an der Vertonung seiner Werke
interessiert, denn „in der Tat führen meine Lieder
nur ein halbes Leben, ein Papierleben, schwarz auf
weiß ..., bis die Musik ihnen den Lebensodem einhaucht, oder ihn doch, wenn er darin schlummert,
herausruft und weckt“ schrieb er im Dezember
1822 an den Komponisten Bernhard Josef Klein.
Wie in der Lyrik Joseph von Eichendorffs so ist
auch bei Müller der teils heitere, teils düster-melancholische Volksliedton der Romantik vollkommen ausgeprägt. Seine Gedichtzyklen Die Schöne
Müllerin (1821) und Winterreise (1822/23) wären
wahrscheinlich – ebenso wie der Dichter selbst
– ohne die Vertonung Franz Schuberts längst in
Vergessenheit geraten. Heinrich Heine schrieb in
einem Brief an Wilhelm Müller 1826: „Ich glaube erst in Ihren Liedern den reinen Klang und die
wahre Einfachheit, wonach ich immer strebte,
gefunden zu haben. Wie rein, wie klar sind Ihre
5
Lieder, und sämtlich sind es Volkslieder. […] dass
mir durch die Lektüre Ihrer ‚77 Gedichte‘ zuerst
klargeworden, wie man aus den alten vorhandenen Volksliedformen neue Formen bilden kann,
die ebenfalls volkstümlich sind, ohne dass man
nötig hat, die alten Sprachholprigkeiten und Unbeholfenheiten nachzuahmen.“
Für die Winterreise wünschte sich Müller wahrscheinlich eine Vertonung durch Carl Maria von
Weber, dem er nämlich den Zyklus widmete und
in der Zueignung als „Meister des Deutschen Liedes“ bezeichnete. Vielleicht hätte Weber diese
Aufgabe noch übernommen, doch der FreischützKomponist starb genau zu der Zeit, in der Schubert an der Winterreise arbeitete (1827).
In einem Schaffensrausch verarbeitete Schubert
die ersten 14 Gedichte, die er – allerdings nicht
in der Abfolge der Vorlage – im Almanach UraniaTaschenbuch 1824 gefunden hatte. Den ganzen
Zyklus lernte Schubert erst im Spätsommer 1827
kennen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten
zwölf Lieder schon als ‚Erste Abteilung‘ zusammengefasst und erschienen als erster Teil der
Winterreise am 14. Januar 1828 im Druck (der
zweite Teil folgte am 30. Dezember). Noch kurz
vor seinem Tod nahm Schubert Veränderungen an
einzelnen Liedern vor.
Nur die ersten fünf Lieder sowie das Schlusslied
stehen in Schuberts und Müllers Werk an der gleichen Stelle, ansonsten müsste man, wenn man die
originale Abfolge des Dichters wiederherstellen
möchte, die Nummern des Schubert-Zyklus wie
6
folgt umstellen:1-5, 13, 6-8, 14-21, 9-10, 23, 1112, 22, 24. Für das vorliegende Programm wurden
zwölf Lieder ausgewählt, die in ihrer Idiomatik die
begleitende Gitarre als Alternative zum Klavier
und als gleichberechtigten Partner zum Gesang
erscheinen lassen.
Josef von Spaun, ein enger Freund und Förderer
Schuberts, erinnert sich in seinen Aufzeichnungen
über Franz Schubert aus dem Jahre 1858: „Schubert wurde durch einige Zeit düster gestimmt und
schien angegriffen. Auf meine Frage, was in ihm
vorgehe, sagte er nur, ’nun, ihr werdet bald hören und begreifen’. Eines Tages sagte er zu mir,
‘komme heute zu Schober, ich werde euch einen
Zyklus schauerlicher Lieder vorsingen. Ich bin begierig zu sehen, was ihr dazu sagt. Sie haben mich
mehr angegriffen, als dieses je bei anderen Lieder
der Fall war.’ Er sang uns nun mit bewegter Stimme die ganze Winterreise durch. Wir waren über
die düstere Stimmung dieser Lieder ganz verblüfft,
und Schober sagte, es habe ihm nur ein Lied, Der
Lindenbaum, gefallen. Schubert sagte hierauf nur,
‘mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie
werden euch auch noch gefallen’; und er hatte
recht, bald waren wir begeistert von dem Eindruck
der wehmütigen Lieder. Schönere deutsche Lieder
gibt es wohl nicht, und sie waren sein eigentlicher
Schwanengesang.“
gemeinen Musik-Zeitung (München) vom 28. Juli
1828 dokumentiert: „Es scheint uns doch die Aufgabe eines Liederzyklus, der ein schönes Ganzes
bildet, in der Einzelheit und Manchfaltigkeit seiner
Teile die Bedingungen zu fortwährendem, sich
steigerndem Interesse trägt, ... nicht ganz glücklich
gelöst: denn letzteres möchte, bei aller Schönheit
der einzelnen Teile, doch nicht möglich sein, einmal, weil das Ganze an einer gewissen Monotonie
leidet, und weil der Komponist namentlich es etwas zu breit gehalten hat.“
Die fünf Stücke am Schluss der CD sind jeweils
kleineren oder größer angelegten Liederzyklen
entnommen. Am Feierabend und Wohin stammen
aus dem Gedichtzyklus Die schöne Müllerin von
Wilhelm Müller. Geprägt von der Freude, Euphorie und Erwartung, die den Beginn des Liederzyklus charakterisieren (die beiden Lieder stehen an
dritter und fünfter Stelle der Schönen Müllerin),
lässt sich beim Feierabend aber auch bereits Enttäuschung und Schmerz spüren, die prägend für
den weiteren Verlauf des Liedzyklus werden sollen und das tragische Ende vorausahnen lassen.
Der König in Thule (op. 5,5) und Heidenröslein
(op. 3,3) zählen zu den bekanntesten Liedern von
Schubert und stammen aus zwei kurzen Samm-
lungen mit Goethe-Lieder. Als Vorstufe des ersten
Gedichts gilt das im Juli 1774 auf einer Reise Goethes an die Lahn entstandene Gedicht Geistesgruß.UnterdemEinlussJohannGottfriedHerders
(1744-1803) wurde als Schauplatz das sagenumwobene Thule gewählt, nach antiker Vorstellung
die nördlichste Insel, die von griechischen Seefahrern erreicht wurde.
Heidenröslein basiert auf einem Lied aus dem 16.
Jahrhundert und wurde von Goethe während seines
Studienaufenthaltes in Straßburg verfasst. Zu dieser
Zeit hatte Goethe eine kurze, aber heftige Liebschaft mit der elsässischen Pfarrerstochter Friederike
Brion, an die auch das Gedicht gerichtet war.
Die Thematik von Der Tod und das Mädchen
indetsichbereitsinderRenaissanceundwurde
in der Romantik wieder aufgegriffen und vertieft.
Doch erst in Franz Schuberts Vertonung des Gedichts von Matthias Claudius (1740-1815) kommt
die Ambivalenz von Angst, Schauer, Ungewissheit
auf der einen Seite und Abschied, Ruhe, Frieden
auf der anderen Seite so intensiv zum Ausdruck.
Neben der Liedfassung verwendet Schubert die
gleiche Melodie als zweiten Satz (Variationen)
seines Streichquartetts in d-Moll op. 14.
Tilman Hoppstock
Noch im Todesjahr Schuberts wurde der Zyklus
mehrmals aufgeführt. Die Reaktionen waren recht
unterschiedlich, stieß die Winterreise doch auch
auf Unverständnis, wie eine Rezension der All7
“In the small library that I put together for him,
Schubert came across Müller’s Winterreise. He
was attracted by the songs, and as in the case of so
many other poems, set them to music very effectively in his inimitable manner” wrote poet Franz
von Schober in a letter to Heinrich Kreißle von
Hellborn (date unknown, before 1869) about the
“discovery” of the year 1824.
The last two years of Schubert’s life – during which
he composed Winterreise as well as his last three
piano sonatas, the op. 99 and op. 100 piano trios, and the Schwanengesang song cycle, – were
marked by the composer’s fatal illness with syphilis and the resulting social isolation. The themes
of wandering and death had been predominant in
his works for some time. In setting the Winterreise
to music he went far beyond conventional musical
rendition of poetry, literally reliving the wanderer’s
suffering and hoping and expressing the state of
his own innermost self through his music. His path
leads from reality to the otherworldly, from depictions of nature to the depths of the human soul.
Contrary to Die schöne Müllerin, there is no set
of characters in Winterreise,andhencenolowof
action resulting from interactions of such characters,norarethereanyexternaleventsinluencing
the psychological state of the main character. Instead,thewordscommunicatetheexperienceof
dejectioninastateofexistentialloneliness.
Wilhelm Müller (1794-1827), a tailor’s son, was
born in Dessau and studied philology in Berlin
from 1812 until 1817. In 1813, during the lib8
eration wars, he joined the Prussian army’s ight
against Napoleon. Following a journey to Italy
as a hired travelling companion, he accepted
a position as a grammar school teacher; he was
subsequently appointed ducal librarian in Dessau
where he lived until his premature death due
to heart failure on October 1, 1827. Among his
friends were Ludwig Tieck, Johann W. von Goethe, Ludwig Uhland and J. Kerner. Müller was best
known among his contemporaries for his poetic
homage to the Greek struggle for freedom (his
philological treatise, ‘Homerische Vorschule’, was
published in 1824).
As of 1822 – if not before – Müller himself was
clearly interested in having his works set to music, as a letter to composer Bernhard Josef Klein
in December of that year indicates: “Indeed my
songs only lead half of a life, a paper life, black on
white… until music breathes life into them, or at
least, until music calls it to life and awakens it, if
life indeed is dormant therein.”
Much as Joseph von Eichendorff’s poetry, the
works of Müller are characterized by the sometimes serene, sometimes gloomy and melancholy
tone so typical of the popular song style of German Romanticism. Without Schubert’s compositions, Müller’s poetic cycles, Die Schöne Müllerin
(1821) and Winterreise (1822/23), and their author
himself might have long fallen into oblivion. On
the other hand, no less a person than Heinrich
Heine wrote the following lines in a letter to Wilhelm Müller in 1826: “In your songs I believe to
have found at last that pure tone and that true sim-
plicity I have always sought to attain. How pure,
how clear are your songs, and all of them are true
Volkslieder [a natural, unpretentious, popular style
idealized by German Romanticism]. [...] it was
through reading your ‘77 Poems’ that I realized
how new forms can be derived from the existing traditional forms of popular song, new forms
which are themselves popular, without attempting
to imitate the sometimes inadequate and awkward
language of old songs.”
As a composer for his Winterreise, Müller had
probably envisioned Carl Maria von Weber, the
dedicatee of the cycle, calling him ‘The master
of the German lied´. The composer of Freischütz
might have actually accepted this proposition had
he not died just as Schubert was working on his
rendition of Winterreise (1827).
Inacreativerush,Schubertprocessedtheirst14
poems which he had discovered in 1824 in an almanac, albeit in a different sequence. It was not
until late in the summer of 1827 that Schubert got
toknowtheentirecycle.Atthistime,theirst12
songs had already been grouped into a set that
waspublishedinJanuaryof1828astheirstpart
of Winterreise (the second part followed on December 30 of the same year). Shortly before his
death, Schubert made a number of revisions to
several of the songs.
Onlytheirstivesongsandtheinalsongarein
identical sequential locations in Schubert’s and
Müller’s versions of the cycle. In order to restore
the poet’s original sequence, the numbers within
Schubert’s song cycle would have to be rearranged as follows: 1-5, 13, 6-8, 14-21, 9-10, 23,
11-12, 22, 24. The present program comprises 12
selected songs whose musical idiom allows the
guitar to take the place of the piano as an accompanying instrument without surrendering its role
as an equal partner to the singer.
Josef von Spaun, a close friend and sponsor of
Schubert, reminisces (in his memoirs on Schubert
from the year 1858): “For a time Schubert was in
a melancholy mood and seemed to be rather ill.
When I asked him what the matter was he simply
replied, ‘Well, you will soon hear and understand
what it is all about’. One day he said to me, ‘Come
along to Schober’s home today, I’m going to sing
you a cycle of eerie songs. I would very much like
to know what you think of them. They have affected me more than any other songs.’ He than
sang to us with a trembling voice the whole of the
Winterreise. We were taken aback by its melancholy mood, and Schober said that he had only
liked one of the songs, Der Lindenbaum. Schubert merely replied ‘I like these songs more than
all others, and you will also come around to appreciating them.’ And how right he was. We were
soon enthralled by these heartsick works. They are
probably the most beautiful German songs in existence, and to all intents and purposes they were
his swansong.”
The song cycle was performed several times during the year of Schubert’s death. Apparently, audience responses were varied; Winterreise seems to
9
have been met with bewilderment, as a review in
Allgemeine Musik-Zeitung (München) of July 28,
1828 suggests: “It seems nevertheless that the task
of a song cycle, which forms a rounded whole, in
which the uniqueness and diversity of the parts
serve to maintain and increase our interest, and
which must thus be capable of being sung from
beginning to end if it is to fulil its purpose, has
not altogether been solved. Despite the beauty of
the various sections, this would seem to be impossible, for one, because the whole piece is rather
monotonous, and secondly because the composer
tends to be rather long-winded.”
TheivepiecesattheendoftheCDaretakenfrom
a number of smaller- and larger-scale lied cycles.
Am Feierabend and Wohin originate from the cycle of poems entitled Die schöne Müllerin written
by Wilhelm Müller. Although tinged by the joy,
euphoriaandsenseofexpectationcharacterising
the beginning of the lied cycle (these two songs
formthethirdandifthmovementsoftheSchöne
Müllerin), the lied Feierabend already displays
hints of the disappointment and pain which so
dominate the further progress of the cycle in anticipation of its tragic conclusion.
Der König in Thule (Op. 5, No. 5) and Heidenröslein (Op. 3 No. 3) are two of Schubert’s best
known lieder and originate from two short collec-
tions of Goethe settings. The poem Geistesgruß,
written by Goethe in July 1774 on a journey along
the river Lahn is considered as the precursor of
Der König in Thule.ItwastheinluenceofJohann
Gottfried Herder (1744-1803) which determined
the legendary setting of Thule for this poem: a
place considered in antiquity as the northernmost
point ever reached by Ancient Greek seafarers.
Heidenröslein is based on a song dating back to
thesixteenthcenturyandwaswrittenbyGoethe
during his law studies in Strasbourg. The poem
is dedicated to Friederike Brion, a clergyman’s
daughter from the Alsace with whom Goethe was
brielybutintenselyemotionallyentangledatthe
time.
The subject matter of Der Tod und das Mädchen
[Death and the Maiden] had been taken up during
the Renaissance and was revived and extended
in the Romantic period. It was not however until Franz Schubert’s setting of the poem by Matthias Claudius (1740-1815) that the double-edged
sword of skin-crawling angst and uncertainty on
the one hand and farewell, peace and tranquillity
ontheotherhandwassopoignantlyexpressed.In
addition to this lied setting, Schubert utilised the
same melody in the second movement (variations)
of his String Quartet in D minor Op. 14.
Tilman Hoppstock
« Schubert a trouvé dans la petite bibliothèque
que je lui ai installée le Voyage d‘hiver de Müller :
les poèmes l’ont aussitôt inspiré et il les a mis en
musique, comme beaucoup d’autres poèmes, à
sa manière très évocatrice, », écrit le poète Franz
von Schober dans une lettre à Heinrich Kreißle
von Hellborn (date inconnue, avant 1869) sur la
« découverte » de l’année 1824.
Danslesdeuxdernièresannéesdesavie,Schubert met le Voyage d’hiver [Winterreise] en musique et compose ses trois dernières sonates pour
le piano, les Trios avec piano op. 99 et op. 100
et le cycle du Chant du cygne [Schwanengesang].
Ces années sont placées sous le signe de la syphilis,maladiequiiniraparl’emporteretquil’isole
aussi sur le plan social. Depuis longtemps déjà,
ses compositions sont parcourues par les thèmes
de l’errance et de la mort. Dans son interprétation
du Voyage d’hiver, Franz Schubert ne se contente
pasdetraduireletextepoétiquemaisfaitl’expérience pourrait-on dire pendant la composition
des souffrances et des espoirs du compagnon errant lui-même. Contrairement à La Belle Meunière
[Die Schöne Müllerin],plusicid’ensembledéini
de personnages. Il renonce à un déroulement de
l’action résultant de l’interférence entre plusieurs
personnesetinluençantainsil’étatpsychiquedu
protagoniste.Cequiressortdestextesestl’expériencedésoléedel’absoluesolitudeexistentielle.
WilhelmMüller(1794-1827),ilsd’untailleur,est
originaire de Dessau et fait des études de philologie entre 1812 et 1817 à Berlin. En 1813, il com-
10
bat dans l’armée prussienne lors des guerres de libération contre les troupes napoléoniennes. Après
un voyage en Italie, il est tout d’abord professeur
de lycée puis bibliothécaire ducal à Dessau, où
il vivra jusqu’à sa mort précoce, le 1er octobre
1827, victime d’un arrêt cardiaque. Il fut l’ami e.
a. de Ludwig Tieck, Johann Wolfgang von Goethe,
Ludwig Uhland et Justinus Kerner. À son époque,
Müller fut surtout connu comme le chantre du
combat de libération grec (en 1824 paraît aussi
son étude philologique ‘Homerische Vorschule’).
Au moins à partir de l‘année 1822, peut-être plus
tôt, Müller aimerait que ses œuvres soient mises
en musique car « en effet, mes chants ne mènent
qu’une demi-vie, une vie sur le papier, noir sur
blanc ... jusqu’à ce que la musique leur insufle le
soufle de vie ou l’anime et l’éveille là où il est en
sommeil », écrit-il en décembre 1822 au compositeur Bernhard Josef Klein.
Comme dans la poésie de Joseph von Eichendorff,
le ton de chant populaire parfois enjoué, parfois
sombre et mélancolique du romantisme est très
marqué aussi chez Müller. Ses cycles poétiques
La Belle Meunière (1821) et Le Voyage d’hiver
(1822/23) seraient probablement – comme le poète
lui-même – tombés depuis longtemps dans l’oubli
sans la composition de Franz Schubert. Heinrich
Heine écrit dans une lettre à Wilhelm Müller en
1826 : « Je crois avoir enin trouvé dans vos chants
la sonorité pure et la vraie simplicité auxquelles j’ai
toujours aspiré. Si purs, si clairs sont vos chants, et
ce sont tous des chants populaires. […] que je n’ai
compris qu’à la lecture de vos ‘77 poèmes’ com11
ment l’on peut créer à partir de chants populaires
anciens des formes nouvelles elles aussi d’essence
populaire sans qu’il soit nécessaire d’imiter les
vieilles maladresses et lourdeurs de langue. »
Müller espérait probablement que Carl Maria von
Weber compose le Voyage d‘hiver car il lui avait dédié le cycle, lui décernant dans la dédicace le titre
de « maître de la mélodie allemande ». Peut-être
Weber se serait-il vraiment chargé de la tâche si le
compositeur du Freischütz n’était mort au moment
où Schubert travaillait au Voyage d‘hiver (1827).
Dans une ivresse créatrice, Schubert compose les
14 premiers poèmes qu’il avait trouvés en 1824
dans l‘Almanach Urania-Taschenbuch – mais
pas dans l’ordre du modèle originel. Schubert
ne prend connaissance du cycle dans son entier
qu’àlaindel‘été1827.Acemoment,lesdouze
premiers lieder avaient déjà été rassemblés en un
‚Premier segment‘ et paraissent en gravure comme
première partie du Voyage d‘hiver le 14 janvier
1828(ladeuxièmepartiesuivrale30décembre).
Tout juste avant sa mort, Schubert entreprend encoredesmodiicationssurcertainslieder.
Seulslescinqpremiersliederainsiqueleliedinal
sont au même endroit dans l’œuvre de Schubert
et Müller. Si l’on voulait sinon reconstituer l’ordre
original du poète, il faudrait faire se succéder
comme suit les numéros du cycle schubertien :
1-5, 13, 6-8, 14-21, 9-10, 23, 11-12, 22, 24. Ce
programme propose un choix de douze lieder
dont l’idiome permet de remplacer le piano par la
guitare, véritable partenaire de la partie de chant.
12
Josef von Spaun, grand ami et mécène de Schubert
se souvient dans ses notes sur Franz Schubert de
l‘an 1858 : « Schubert fut d’une humeur sombre
pendant un certain temps et semblait affecté. A
ma question lui demandant comment il allait, il ne
répondit que ’vous allez bien tôt l’entendre et le
comprendre’. Il me dit un jour : ‘Viens aujourd’hui
chez Schober, je vais vous chanter un cycle de lieder effroyables. Je suis curieux d’entendre ce que
vous allez en dire. Ils m’ont plus affecté que cela
n’a jamais été le cas pour d’autres lieder.’ Il nous
chanta donc le Voyage d‘hiver en entier d’une voix
chargée d’émotion. Nous fûmes complètement
abasourdis du ton lugubre et sombre de ces lieder et Schober déclara que seul un d’entre eux,
Der Lindenbaum [Le Tilleul] lui avait plu. Ce à quoi
Schubert répondit : ‘Ces lieder me plaisent plus
que tous les autres et ils iniront par vous plaire
aussi’ ; et il avait raison ; nous ne tardâmes pas
à être subjugués par l’atmosphère de ces lieder
mélancoliques. Il n’existe pas de plus beaux lieder
allemands et ils furent son vrai chant du cygne. »
L’année même de la mort de Schubert, le cycle
est représenté plusieurs fois. Les réactions sont
très diverses, car le Voyage d’hiver se heurte aussi
à l’incompréhension comme le documente une
critique de la revue Allgemeine Musik-Zeitung
(Munich) du 28 juillet 1828 : « Il nous semble
pourtant que le devoir d’un cycle mélodique qui
forme un tout homogène, qui porte dans le détail
et la diversité de ses parties les conditions à un
intérêt permanent et toujours plus fort,...n’est pas
rempli avec tout le bonheur possible : car en dépit
de la beauté des parties respectives, cela ne se réalise pas d’une part parce que l’ensemble souffre
d’une certaine monotonie et que le compositeur
s’est littéralement trop étendu. »
fried Herder (1744-1803), la légendaire Thulé,
selon une conception antique l’île la plus septentrionale atteinte par les marins grecs, est choisie
comme théâtre.
Les cinq pièces refermant ce CD sont chacune reprises de cycles de lieder de dimensions moindres
ou plus importantes. Am Feierabend [Le soir après
le travail] et Wohin [Vers où ?] sont issus du cycle
poétique de La Belle Meunière de Wilhelm Müller.
Bien que la joie, l‘euphorie et l’attente caractérisent le début du cycle (les deux mélodies sont
les numéros trois et cinq de La Belle Meunière),
on perçoit déjà dans Feierabend les sentiments de
déception et de douleur qui caractérisent la suite
ducycle,faisantpressentirlaintragique.
Der König in Thule [Le Roi de Thulé] (op. 5,5)
et Heidenröslein [Petite Rose de la lande] (op.
3,3) comptent parmi les lieder les plus connus
de Schubert et sont issus de deux bref recueils
de lieder sur des poèmes de Goethe. Le poème
Geistesgruß [Le Salut du revenant] écrit en juillet
1774 lors d’un voyage de Goethe sur les bords de
la Lahn est considéré comme l’étape précédant le
premierpoème.Sousl’inluencedeJohannGott-
Heidenröslein repose sur un chant du 16ème siècle
et Goethe l’écrit pendant son séjour d’études à
Strasbourg. À cette époque, Goethe avait eu une
romancebrèvemaispassionnéeaveclailled’un
pasteur alsacien, Friederike Brion qui fait l’objet
du poème.
La thématique de La Jeune Fille et la Mort [Der
Tod und das Mädchen] est déjà présente à la Renaissance et fut reprise et approfondie à l’époque
romantique. Mais ce n’est que dans la composition de Franz Schubert du poème de Matthias
Claudius(1740-1815)ques’exprimeavecautant
d’intensité l’ambivalence de la peur, de l’effroi et
del’incertituded’unepartetl’adieu,lapaixetla
sérénité d’autre part. En dehors de la version pour
lied, Schubert reprend la même mélodie en deuxièmemouvement(Variations)desonQuatuorà
cordes en ré mineur op. 14.
Tilman Hoppstock
13
2
12 Lieder aus Winterreise
1
Gute Nacht
Good Night
Bonne nuit
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh‘ ich wieder aus.
der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
das Mädchen sprach von Liebe,
die Mutter gar von eh‘, Nun ist die Welt so trübe,
der Weg gehüllt in schnee.
i came here a stranger,
as a stranger i depart.
May favored me
With many a bunch of lowers.
The girl spoke of love,
Her mother even of marriage Now the world is so gloomy,
The road shrouded in snow.
en étranger je suis venu,
en étranger je repars ;
mai pour moi
a été prodigue de leurs.
La jeune ille a parlé d’amour,
sa mère même de mariagea présent le monde est tellement sombre,
le sentier couvert de neige.
ich kann zu meiner reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
in dieser dunkelheit.
es zieht ein Mondenschatten
als mein Gefährte mit,
und auf den weißen Matten
such‘ ich des Wildes Tritt.
i cannot choose the time
To begin my journey,
Must ind my own way
in this darkness.
a shadow of the moon travels
With me as my companion,
And upon the white ields
i seek the deer’s track.
Je ne peux pas choisir
le moment de mon départ ;
je dois trouver mon chemin
dans cette obscurité.
il y a dans le clair de lune
une ombre qui m’accompagne
et dans les prés enneigés
je suis la trace des animaux.
Was soll ich länger weilen,
daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
die Liebe liebt das Wandern Gott hat sie so gemacht Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!
Why should i stay here any longer
so that people can drive me away?
Let stray dogs howl
in front of their master’s house;
Love loves to wander God made it that way From one to the other,
My dearest, good night!
Pourquoi devrais-je m’attarder
et attendre qu’on me chasse ?
Que les chiens errants hurlent
devant la maison de leurs maîtres !
L’amour aime aller dieu l’a ordonné ainsi de l’un à l’autre.
Mon cher amour, bonne nuit !
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad‘ um deine ruh‘.
sollst meinen Tritt nicht hören sacht, sacht die Türe zu!
schreib im Vorübergehen
ans Tor dir: Gute Nacht,
damit du mögest sehen,
an dich hab‘ ich gedacht.
i don’t want to disturb your dreaming,
it would be a shame to wake you.
You won’t hear my step,
softly, softly the door closes!
i write in passing
On your gate: Good night,
so that you may see
That i thought of you.
Je ne dérangerai pas ton rêve,
ce serait dommage de troubler ton repos.
Tu ne dois pas entendre le bruit de mes pas doucement, doucement ferme la porte !
J’écris en partant «bonne nuit» - à ton portail,
pour que tu puisses voir
que je pensais à toi.
14
3
4
Die Wetterfahne
The Weathervane
La girouette
der Wind spielt mit der Wetterfahne
auf meines schönen Liebchens Haus.
da dacht‘ ich schon in meinem Wahne,
Sie piff den armen Flüchtling aus.
The wind plays with the weathervane
On my lovely darling’s house.
and i thought in my delusion,
That it mocked the poor fugitive.
Le vent joue avec la girouette
de la maison de ma jolie bien-aimée.
alors, dans ma folie, je me suis imaginé
qu’elle se moquait du pauvre fugitif.
er hätt‘ es eher bemerken sollen,
des Hauses aufgestecktes schild,
so hätt‘ er nimmer suchen wollen
im Haus ein treues Frauenbild.
He should have noticed sooner
The symbol displayed on the house,
so he wouldn’t ever have expected
To ind a faithful woman within.
il aurait dû remarquer plus tôt
l’emblème de la maison ;
il n’y aurait jamais cherché
une femme idèle.
der Wind spielt drinnen mit den Herzen
Wie auf dem dach, nur nicht so laut.
Was fragen sie nach meinen schmerzen?
ihr Kind ist eine reiche Braut.
The wind plays with the hearts inside
as it does on the roof, only not so loudly.
Why should they care about my grief?
Their child is a rich bride.
a l’intérieur le vent joue avec les coeurs tout
comme sur le toit, mais pas aussi bruyamment.
Pourquoi se soucieraient - ils de mon chagrin ?
Leur enfant est une riche ille à marier.
Gefror‘ne Tränen
Frozen Tears
Larmes gelées
Gefrorne Tropfen fallen
Von meinen Wangen ab:
Ob es mir denn entgangen,
daß ich geweinet hab‘?
Frozen drops are falling
down from my cheeks.
How could i have not noticed
That i have been weeping?
des gouttes gelées tombent
de mes joues ;
et je me rends compte seulement
maintenantque j’ai pleuré ?
ei Tränen, meine Tränen,
und seid ihr gar so lau,
daß ihr erstarrt zu eise
Wie kühler Morgentau?
ah tears, my tears,
and are you so tepid
That you freeze to ice
Like cool morning dew?
ah larmes, mes larmes,
et êtes-vous donc si tièdes
que vous vous changez en glace
comme la fraîche rosée matinale ?
und dringt doch aus der Quelle
der Brust so glühend heiß,
als wolltet ihr zerschmelzen
des ganzen Winters eis!
Yet you burst from the wellspring
Of my heart so burning hot,
as if you wanted to melt
The entire winter’s ice!
et pourtant vous jaillissez de la source
de ma poitrine brûlantecomme si vous
vouliez faire fondre
toute la glace hivernale.
Der Lindenbaum
The Linden Tree
Le tilleul
am Brunnen vor dem Tore
da steht ein Lindenbaum;
ich träumt‘ in seinem schatten
so manchen süßen Traum.
at the well by the gate
There stands a linden tree;
i dreamed in its shadow
Many a sweet dream.
au puits devant le portail
se dresse un tilleul ;
j’ai rêvé dans son ombre
tant de rêves doux.
ich schnitt in seine rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud‘ und Leide
Zu ihm mich immer fort.
i carved in its bark
Many a word of love;
in joy and in sorrow
i was always drawn to it.
J’ai gravé dans son écorce
tant de mots d’amour ;
dans la joie et dans la peine
j’ai toujours été attiré par lui.
15
ich mußt‘ auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
da hab‘ ich noch im dunkeln
die augen zugemacht.
again today i had to travel
Past it in the depths of night.
There even in the darkness
i closed my eyes.
aujourd’hui j’ai dû repasser devant lui
dans la nuit profonde,
et même dans l’obscurité
j’ai fermé les yeux.
und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier ind‘st du deine Ruh‘!
and its branches rustled,
as if they called to me:
Come here to me, friend,
Here you’ll ind peace!
et ses branches ont murmuré,
comme si elles m’appelaient,
«approche, mon ami,
ici tu trouveras le repos !»
die kalten Winde bliesen
Mir grad‘ ins angesicht;
Der Hut log mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
The cold winds blew
right into my face;
The hat lew off my head,
i didn’t turn around.
Les vents froids m’ont souflé
en plein visage ;
mon chapeau s’est envolé,
mais je ne me suis pas retourné.
Nun bin ich manche stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör‘ ich‘s rauschen:
du fändest ruhe dort!
Now i am many hours
distant from that place,
and i still hear it whispering:
You’d ind peace here!
Maintenant, je suis à maintes heures
de cet endroit,
pourtant je l’entends toujours murmurer :
«Là-bas tu trouverais le repos !»
Flood Water
Le déluge
Manche Trän‘ aus meinen augen
ist gefallen in den schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Many a tear from my eyes
Has fallen in the snow;
Its cold lakes absorb
Thirstily the burning woe.
Wenn die Gräser sprossen wollen
Weht daher ein lauer Wind,
und das eis zerspringt in schollen
und der weiche schnee zerrinnt.
6
Einsamkeit
Solitude
Solitude
Wie eine trübe Wolke
durch heit‘re Lüfte geht,
Wenn in der Tanne Wipfel
ein mattes Lüftchen weht:
as a dreary cloud
Moves through the clear sky,
When in the crown of the ir tree
a faint breeze blows,
Comme un nuage maussade
traversant le ciel dégagé,
lorsque sur la cime des sapins
une brise légère soufle :
so zieh ich meine straße
dahin mit trägem Fuß,
durch helles, frohes Leben
einsam und ohne Gruß.
so i travel my road
Onward with sluggish feet,
Through bright, happy life,
Lonely and unrecognized.
ainsi je suis mon chemin
toujours plus avant en traînant les pieds,
au milieu de la clarté et du bonheur de la vie,
solitaire et sans ami.
ach, daß die Luft so ruhig!
ach, daß die Welt so licht!
als noch die stürme tobten,
War ich so elend nicht.
Oh, that the air should be so still!
Oh, that the world should be so light!
When the storms still raged,
i was not so miserable.
si seulement l’air n’était pas si calme !
si seulement le monde n’était pas si lumineux !
Pendant que les orages faisaient encore rage
je n’étais pas si malheureux.
Frühlingstraum
Dream of Spring
Rêve printanier
ich träumte von bunten Blumen,
so wie sie wohl blühen im Mai;
ich träumte von grünen Wiesen,
Von lustigem Vogelgeschrei.
I dreamed of many-colored lowers,
The way they bloom in May;
i dreamed of green meadows,
Of merry bird calls.
J’ai rêvé de leurs multicolores
comme il en pousse en mai ;
j’ai rêvé de prairies verdoyantes
et de cris d’oiseaux joyeux.
de mes yeux maintes larmes
sont tombées dans la neige ;
ses locons froids absorbent
avidement mon chagrin brûlant.
und als die Hähne krähten,
da ward mein auge wach;
Da war es kalt und inster,
es schrien die raben vom dach.
and when the roosters crowed,
My eye awakened;
it was cold and dark,
The ravens shrieked on the roof.
et lorsque les coqs ont chanté
j’ai ouvert les yeux ;
il faisait froid et sombre,
et les corbeaux criaient sur le toit.
When it’s time for the grass to sprout
There blows a mild wind,
and the ice will break apart
and the soft snow melt away.
Lorsque l’herbe est prête à pousser
un vent tiède soufle ce ce côté,
et la glace se brise en morceaux
et la neige molle fond.
doch an den Fensterscheiben,
Wer malte die Blätter da?
ihr lacht wohl über den Träumer,
der Blumen im Winter sah?
But on the window panes Who painted the leaves there?
i suppose you’ll laugh at the dreamer
Who saw lowers in winter?
Mais sur les vitres
qui a peint les feuilles ?
est-ce que vous riez du rêveur
qui a vu des leurs en hiver ?
schnee, du weißt von meinem sehnen,
sag‘, wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
Nimmt dich bald das Bächlein auf.
snow, you know about my longing,
Tell me, where does your course lead?
if you just follow my tears,
The brook will soon receive you.
Neige, tu es au courant de mes désirs ;
dis-moi, où mène ta course ?
Tu n’as qu’à suivre mes larmes,
et le petit ruisseau t’emportera.
ich träumte von Lieb um Liebe,
Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen,
Von Wonne und seligkeit.
i dreamed of love reciprocated,
Of a beautiful maiden,
Of embracing and kissing,
Of joy and delight.
J’ai rêvé d’un amour heureux,
d’une jolie ille,
de caresses et de baisers,
de délices et de félicité.
Wirst mit ihm die stadt durchziehen,
Muntre straßen ein und aus;
Fühlst du meine Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
You will low through the town with it,
in and out of the busy streets;
When you feel my tears burning,
There is my sweetheart’s house.
il te fera traverser la ville,
te fera passer par les rues animées ;
si tu sens mes larmes brûler,
c’est la maison de ma bien-aimée.
und als die Hähne krähten,
da ward mein Herze wach;
Nun sitz‘ ich hier alleine
und denke dem Traume nach.
and when the roosters crowed,
My heart awakened;
Now i sit here alone
And relect on the dream.
et lorsque les coqs ont chanté
mon coeur s’est éveillé ;
maintenant je suis assis, là, seul
et je repense au rêve.
5 Wasserlut
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die augen schließ‘ ich wieder,
Noch schlägt das herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Wann halt‘ ich mein Liebchen im arm?
i close my eyes again, my heart still beats
so warmly. When will you leaves on the
window turn green? When will i hold my
love in my arms?
Je referme les yeux, mon coeur bat toujours
ardemment. Quand les feuilles reverdirontelles à la fenêtre ? Quand te tiendrai-je, ma
bien-aimée, dans mes bras ?
Die Krähe
The Crow
La corneille
eine Krähe war mit mir
aus der stadt gezogen,
ist bis heute für und für
Um mein Haupt gelogen.
a crow has accompanied me
since i left the town,
until today, as ever,
it has circled over my head.
une corneille m’a suivi
hors de la ville ;
jusqu’à présent, sans relâche,
elle vole au-dessus de ma tête.
Krähe, wunderliches Tier,
Willst mich nicht verlassen?
Meinst wohl, bald als Beute hier
Meinen Leib zu fassen?
Crow, you strange creature,
Won’t you ever leave me?
do you plan soon as booty
To have my carcase?
Corneille, étrange animal,
ne veux-tu pas me laisser tranquille ?
as-tu l’intention de faire bientôt de moi
une proie et te saisir de mon corps ?
Nun, es wird nicht weit mehr geh‘n
an dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh‘n
Treue bis zum Grabe!
Well, i won’t be much longer
Wandering on the road.
Crow, let me inally see
Loyalty unto the grave!
eh bien, je ne puis pas aller beaucoup
plus loin, aidé de mon bâton.
Corneille, laisse-moi me voir eninla
idélité jusqu’à la tombe !
10 Mut
Courage!
Courage !
Fliegt der schnee mir ins Gesicht,
schüttl‘ ich ihn herunter.
Wenn mein Herz im Busen spricht,
sing‘ ich hell und munter.
If the snow lies in my face,
i shake it off again.
When my heart speaks in my breast,
i sing loudly and gaily.
si la neige me vole au visage,
je la balaie.
si mon coeur parle dans ma poitrine,
je chante joyeusement et avec entrain.
Höre nicht, was es mir sagt,
Habe keine Ohren;
Fühle nicht, was es mir klagt,
Klagen ist für Toren.
i don’t hear what it says to me,
i have no ears to listen;
i don’t feel when it laments,
Complaining is for fools.
Je n’entends pas ce qu’il me dit ;
je n’ai pas d’oreilles.
Je ne ressens pas la cause de sa plainte,
se plaindre est pour les insensés.
Lustig in die Welt hinein
Gegen Wind und Wetter!
Will kein Gott auf erden sein,
sind wir selber Götter!
Happy through the world along
Facing wind and weather!
if there’s no God upon the earth,
Then we ourselves are Gods!
J’avance joyeusement dans le monde,
malgré le vent et le mauvais temps !
s’il n’y a pas de dieu sur la terre,
nous sommes nous-mêmes des dieux !
11 Die Nebensonnen
The False Suns
Les faux soleils
i saw three suns in the sky,
stared at them hard for a long time;
and they stayed there so stubbornly
That it seemed they didn’t want to leave me.
J‘ai vu trois soleils dans le ciel, et longtemps,
sans bouger, je les ai observés. il se tenaient
là si ixement, comme s‘ils ne pouvaient
jamais me quitter.
Das Wirtshaus
The Inn
L’auberge
drei sonnen sah ich am Himmel steh‘n,
Hab‘ lang und fest sie angeseh‘n;
und sie auch standen da so stier,
als wollten sie nicht weg von mir.
auf einen Totenacker
Hat mich mein Weg gebracht;
allhier will ich einkehren,
Hab ich bei mir gedacht.
My way has led me
to a graveyard;
Here i’ll stop,
i told myself.
Mon chemin m’a conduit
dans un cimetière.
Je me suis dit,
ici je vais me recueillir.
ach, meine sonnen seid ihr nicht!
schaut ander‘n doch ins angesicht!
Ja, neulich hatt‘ ich auch wohl drei;
Nun sind hinab die besten zwei.
ah, you are not my suns!
Go, look into someone else’s face!
Yes, recently i, too, had three
But now the best two have gone down.
ah, vous n‘êtes pas mes soleils ! Vous
brillez sur d‘autres visages ! récemment,
moi aussi j‘en avais trois, mais maintenant
les deux meilleurs se sont couchés.
ihr grünen Totenkränze
Könnt wohl die Zeichen sein,
die müde Wand‘rer laden
ins kühle Wirtshaus ein.
You green mourning garlands
must be the sign
That invites weary travelers
into the cool inn.
Les couronnes vertes
peuvent bien être les panneaux
qui invitent les voyageurs las
dans l’auberge fraîche.
Ging nur die dritt‘ erst hinterdrein!
im dunkel wird mir wohler sein.
if only the third would also set!
i will feel better in the dark.
si seulement le troisième voulait en faire autant ! Tout irait mieux pour moi dans l‘obscurité.
The Hurdy-Gurdy Man
Le joueur d’orgue de Barbarie
sind denn in diesem Hause
die Kammern all‘ besetzt?
Bin matt zum Niedersinken,
Bin tödlich schwer verletzt.
What, all the rooms
in this house are full?
i’m tired enough to drop,
have taken mortal hurt.
dans cette maison toutes les chambres
sont-elles occupées ?
Je suis à bout de forces,
et je suis mortellement blessé.
drüben hinterm dorfe
steht ein Leiermann
und mit starren Fingern
dreht er was er kann.
Over there beyond the village
stands an organ-grinder,
And with numb ingers
He plays as best he can.
Là-bas, derrière le village,
se tient un joueur d’orgue de Barbarie,
et de ses doigts gourds
il joue du mieux qu’il peut.
O unbarmherz‘ge schenke,
doch weisest du mich ab?
Nun weiter denn, nur weiter,
Mein treuer Wanderstab!
Oh, merciless inn,
you turn me away?
Well, onward then, still further,
my loyal walking staff!
Ô auberge impitoyable,
refuses-tu de me prendre ?
alors allons toujours de l’avant,
mon bâton idèle.
Barfuß auf dem eise
Wankt er hin und her
und sein kleiner Teller
Bleibt ihm immer leer.
Barefoot on the ice,
He totters here and there,
and his little plate
is always empty.
Nus-pieds sur la glace,
il va de-ci de-là,
et sa petite assiette
est toujours vide.
18
12 Der Leiermann
19
Keiner mag ihn hören,
Keiner sieht ihn an,
und die Hunde knurren
um den alten Mann.
No one listens to him,
No one notices him,
and the dogs growl
around the old man.
Personne ne veut l’entendre,
personne ne le regarde,
et les chiens grognent
autour du vieil homme.
und er läßt es gehen,
alles wie es will,
dreht, und seine Leier
steht ihm nimmer still.
and he just lets it happen,
as it will,
Plays, and his hurdy-gurdy
is never still.
et il laisse tout aller
à son gré ;
il joue, et son orgue de Barbarie
n’est jamais silencieux.
Wunderlicher alter!
soll ich mit dir geh‘n?
Willst zu meinen Liedern
deine Leier dreh‘n?
strange old man,
shall i go with you?
Will you play your organ
To my songs?
etrange vieil homme,
dois-je aller avec toi ?
Joueras-tu mes chansons
sur ton orgue de Barbarie ?
5 Lieder
Little Rose of the Field
Petite rose
sah ein Knab‘ ein röslein stehn,
röslein auf der Heiden,
war so jung und morgenschön,
lief er schnell, es nah zu sehn,
sah‘s mit vielen Freuden.
röslein, röslein, röslein rot,
röslein auf der Heiden.
Once a boy saw a little rose standing,
Little rose of the ield,
she was so young and beautiful,
He dashed there quickly to see her near,
Beholden with abundant joy,
Little rose, little rose, little rose red,
Little rose of the ield.
un garçon vit une petite rose de loin,
Petite rose dressée sur la lande,
elle était jeune et belle comme un matin,
il courut de près la voir,
sa vue l’emplit de joie,
Petite rose, petite rose, petite rose rouge,
Petite rose de la lande.
Knabe sprach: „ich breche dich,
röslein auf der Heiden!“
röslein sprach: „ich steche dich,
dass du ewig denkst an mich,
und ich will‘s nicht leiden.“
röslein, röslein, röslein rot,
röslein auf der Heiden.
The boy then said: “i shall pick thee,
Little rose of the ield.”
The little rose said: “i shall stick thee,
That you’ll always think of me,
And, I’ll not want to suffer it.”
Little rose, little rose, little rose red,
Little rose of the ield.
Le garçon dit: que je te cueille,
Petite rose de la lande!
La petite rose dit : que je te pique,
Pour que tu penses à moi dans l’éternité
et je ne veux point l’endurer,
Petite rose, petite rose, petite rose rouge,
Petite rose de la lande.
und der wilde Knabe brach
‘s röslein auf der Heiden;
röslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und ach,
musst‘ es eben leiden.
röslein, röslein, röslein rot,
röslein auf der Heiden.
still the rough boy picked the rose,
Little rose of the ield.
The little rose fought thus and pricked,
No prose of pain could help her,
alas, she must suffer it yet.
Little rose, little rose, little rose red,
Little rose of the ield.
et le méchant garçon cueillit
La petite rose de la lande,
La petite rose piqua et se défendit,
il ne lui servit à rien de crier, de gémir,
et dut bien le souffrir,
Petite rose, petite rose, petite rose rouge,
Petite rose de la lande.
13 Sah ein Knab‘ ein Röslein stehn,
20
14 Am Feierabend
Hätt ich tausend
arme zu rühren!
Könnt ich brausend
die räder führen!
Könnt ich wehen
durch alle Haine!
Könnt ich drehen
alle steine!
daß die schöne Müllerin
Merkte meinen treuen sinn!
ach, wie ist mein arm so schwach!
Was ich hebe, was ich trage,
Was ich schneide, was ich schlage,
Jeder Knappe tut mir‘s nach.
und da sitz ich in der großen runde,
in der stillen kühlen Feierstunde,
und der Meister spricht zu allen:
euer Werk hat mir gefallen;
und das liebe Mädchen sagt
allen eine gute Nacht.
After Work
À la veillée
if i had a thousand
arms to move!
i could drive
The wheels with a roar!
i could blow
Through all the copses!
i could turn
all the millstones!
Then the miller’s daughter
Could sense my true purpose!
Oh, how weak my arms are!
What i lift, what i carry,
What i cut, what i hammer,
any fellow can do as well.
and there i sit among all the others
in the quiet, cool time of rest,
and the master says to all of us:
i am pleased with your work,
and the lovely maiden said
Goodnight to everyone.
Mille bras
Ne me sufiraient pas !
À grand fracas
Les roues je veux pousser,
Tempêter
À travers les bosquets !
et tourner
Les meules de rocher –
et la belle meunière
Verrait combien je l’aime…
Las ! Que mon bras est faible encore !
Ce que je puis lever, porter,
Ce que je puis battre ou couper –
un enfant peut en faire autant.
et me voici, à la veillée,
assis parmi les ouvriers.
et à nous tous le maître dit :
de votre ouvrage suis content.
et, ajoute la chère enfant,
À vous tous une bonne nuit.
Death and the Maiden
La Jeune Fille et la Mort
Das Mädchen:
Vorüber! ach vorüber!
Geh, wilder Knochenmann!
ich bin noch jung, geh Lieber!
und rühre mich nicht an.
the Maiden:
Pass me by! Oh, pass me by!
Go, ierce man of bones!
i am still young! Go, rather,
and do not touch me.
La jeune ille
Va-t’en! ah! va-t’en!
disparais, odieux squelette!
Je suis encore jeune, va-t-en!
et ne me touche pas.
Der tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
sollst sanft in meinen armen schlafen!
Death:
Give me your hand, you beautiful and
tender form! i am a friend, and come not
to punish. Be of good cheer! i am not
ierce, Softly shall you sleep in my arms!
La Mort
donne-moi la main, douce et belle
créature! Je suis ton amie, tu n’as rien à
craindre. Laisse-toi faire! N’aie pas peur
Viens doucement dormir dans mes bras
The king in Thule
Le roi de Thulé
There was a king in Thule,
so faithful to the grave.
His love, when she was dying,
a goblet of gold him gave.
il était un roi de Thulé
À qui son amante idèle
Légua, comme souvenir d’elle,
une coupe d’or ciselé.
15 Der Tod und das Mädchen
16 Der König in Thule
es war ein König in Thule,
Gar treu bis an das Grab,
dem sterbend seine Buhle
einen goldnen Becher gab.
21
es ging ihm nichts darüber,
er leert‘ ihn jeden schmaus;
die augen gingen ihm über,
so oft er trank daraus.
He used to love it deeply,
and always drank from it.
His eyes they illed with tears
Whenever he emptied it.
C’était un trésor plein de charmes
Où son amour se conservait :
À chaque fois qu’il y buvait
ses yeux se remplissaient de larmes.
und als er kam zu sterben,
Zählt‘ er seine städt‘ im reich,
Gönnt‘ alles seinen erben,
den Becher nicht zugleich.
and when his time to die came
He counted all his wealth,
and everything gave to his heirs,
But only kept that cup.
Voyant ses derniers jours venir,
il divisa son héritage
Mais il excepta du partage
La coupe, son cher souvenir.
er saß bei‘m Königsmahle,
die ritter um ihn her,
auf hohem Vätersaale,
dort auf dem schloß am Meer.
He sat at the royal banquet,
With all his knights around,
in his forefathers’ lofty hall
There in his castle by the sea.
Il it à la table royale
asseoir les barons dans sa tour ;
debout et rangée alentour,
Brillait sa noblesse loyale.
dort stand der alte Zecher,
Trank letzte Lebensgluth,
und warf den heiligen Becher
Hinunter in die Fluth.
There stood the old carouser,
And drank life’s inal glow,
Then threw the holy goblet far
deep down into the waves.
sous le balcon grondait la mer.
Le vieux roi se lève en silence,
il boit, - frissonne, et sa main lance
La coupe d’or au lot amer !
er sah ihn stürzen, trinken
und sinken tief ins Meer,
die augen täten ihm sinken,
Trank nie einen Tropfen mehr.
He watched it fall, and drinking
it sank deep into the sea.
He closed his eyes forever,
and never drank a drop more.
il la vit tourner dans l’eau noire,
La vague en s’ouvrant it un pli,
Le roi pencha son front pâli…
Jamais on ne le vit plus boire.
Whither?
Vers où ?
ich hört ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Tale rauschen
so frisch und wunderhell.
i heard a little brook rushing
From its source in the rocky spring,
Bubbling down to the valley
so clean and wonderfully bright.
J’entendis un ruisseau couler,
La source jaillie du rocher
Qui cascadait vers la vallée,
Limpide et gaie.
ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den rat mir gab,
ich mußte auch hinunter
Mit meinem Wanderstab.
i don’t know what came over me,
Or who advised me to act,
i just had to go down with it,
Carrying my walking staff.
Qu’ai-je ressenti ce matin,
À quelle voix ai-je obéi ?
il me fallut, bâton en main,
descendre aussi.
Hinunter und immer weiter
und immer dem Bache nach,
und immer frischer rauschte
und immer heller der Bach.
downward, still further and further,
always following the brook,
and the stream bubbled ever more briskly
and became ever clearer and brighter.
descendre et puis descendre encore,
suivre le ruisseau sur son bord,
si frais tandis qu’il gazouillait,
Toujours plus gai.
ist das denn meine straße?
O Bächlein, sprich, wohin?
is this my path, then?
Oh brook, tell me, whither?
dis-moi donc, est-ce là ma route ?
Où me conduis-tu, ruisselet ?
17 Wohin
22
du hast mit deinem rauschen
Mir ganz berauscht den sinn.
You have completely captivated me
With your lowing.
Le bruissement des eaux sans doute
M’a enivré.
Was sag ich denn vom rauschen?
das kann kein rauschen sein:
es singen wohl die Nixen
Tief unten ihren reihn.
What can i say about the rushing?
That can’t be an ordinary sound.
it must be the nixies singing
deep under their stream.
Bruissement, dis-je ? Quelle erreur !
Ce n’est pas ta voix cristalline ;
C’est le chant, dans les profondeurs,
de tes ondines.
Laß singen, Gesell, laß rauschen
und wandre fröhlich nach!
es gehn ja Mühlenräder
in jedem klaren Bach.
sing on, friend, keep rushing,
and travel gladly along.
There are mill wheels moving
in every clear stream.
Qu’importe, compagnon rapide ?
Babil ou bruit, suis mon chemin.
au bord de tout ruisseau limpide
Chante un moulin.
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Klebeseite
CHR 77352