Organisatorischer Ablauf - BWL

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Organisatorischer Ablauf - BWL
Thema: Internationalisierung im Gesundheitsmarkt
- Masterseminar SoSe 2015 -
Fakultät für Betriebswirtschaft
Universität Hamburg
Professor Dr. Jonas Schreyögg
Jonas Krämer
Ricarda Milstein
Eva Oppel
Organisatorischer Ablauf
1.
Themenvergabe
Wann? Donnerstag, 30. Januar 2015 von 16-18 Uhr
Wo? Raum 4030/31, Esplanade 36 (4. OG, Anwesenheitspflicht!)
2.
Präsentation der Ergebnisse
Wann? Freitag, 26. Juni 2015 von 12-22 Uhr und Samstag, 27.Juni 2015 von 8-20 Uhr
Wo? Raum 4030/31, Esplanade 36 (4. OG, Anwesenheitspflicht!)
3.
Vortrag als Power-Point-Datei bitte nach dem Seminar in elektronischer Form an den jeweiligen
Betreuer senden
4.
Abgabe der Seminararbeiten
Wann? Montag, 17. 08. 2015 bis spätestens 12.00 Uhr
Wo? Am Lehrstuhl für Management im Gesundheitswesen (Katja Sudmann)
Raum 4007, Esplanade 36 (4. OG)
Was? 1 x Papierform (gebunden) und 1 x in elektronischer Form (Word-Datei (!) auf CD oder
per Email an den Betreuer)
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Kurzübersicht
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Thema 1: Einfluss der demographischen Entwicklung auf die Gesundheitsausgaben – Ein internationaler Literarturüberblick
Durch den medizinischen Fortschritt ist die Lebenserwartung stark angestiegen. Dies führt zu der
Frage, ob mit dem demographischen Wandel auch ein Anstieg der Gesundheitskosten einhergeht
oder diese gleichbleiben und sich auf ein längeres Leben verteilen.
In der Seminararbeit sollen die wichtigsten gesundheitsökonomischen Thesen zum Zusammenhang
von demografischen Wandel und der Entwicklung der Gesundheitskosten vorgestellt werden und
anhand von empirischer Literatur internationale Unterschiede aufgezeigt werden.
Literatur:
Bech, M., Christiansen, T., Khoman, E., Lauridsen, J., & Weale, M. (2011). Ageing and health care expenditure in EU-15. The European Journal of Health Economics, 12(5), 469-478.
Zweifel, P., Felder, S., & Meiers, M. (1999). Ageing of population and health care expenditure: a red
herring?. Health economics, 8(6), 485-496.
Felder, S. (2012). Gesundheitsausgaben und demografischer Wandel. BundesgesundheitsblattGesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 55(5), 614-623.
Thema 2: Patient Protection and Affordable Care Act („Obamacare“): Chancen und Risiken
Der Patient Protection and Affordable Care Act von 2010 gilt als die größte Veränderung im amerikanischen Gesundheitssystem seit dem Inkrafttreten von Medicare und Medicaid im Jahre 1965. Das
kontrovers diskutierte Gesetz soll vor allem bisher unversicherten US-Amerikanern einen Zugang zur
Krankenversicherung bieten.
Die Seminararbeit soll die wichtigsten Punkte des Gesetzes vorstellen und anhand von gesundheitsökonomischer Literatur bewerten, inwieweit die Ziele des Gesetzes erreicht wurden und ob das
Gesetz auch zu negativen Entwicklungen führen kann.
Literatur:
Krueger, A. B., & Kuziemko, I. (2013). The demand for health insurance among uninsured Americans:
Results of a survey experiment and implications for policy. Journal of health economics, 32(5), 780793.
Abraham, J. (2014). How Might the Affordable Care Act's Coverage Expansion Provisions Influence
Demand for Medical Care?. Milbank Quarterly, 92(1), 63-87.
Harrington, S. E. (2010). US Health-care Reform: The Patient Protection and Affordable Care Act.
Journal of Risk and Insurance, 77(3), 703-708.
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Thema 3: Restriktionen und Vorgaben hinsichtlich des Einsatzes von Marketingmaßnahmen in der
Pharmabranche in Deutschland und in den USA
Das Marketing in der Pharmabranche unterliegt Regulierungen und Restriktionen, die sowohl vom
Gesetzgeber ausgehen als auch von den Pharmafirmen selbstauferlegt sind. Eine erhöhte Marketingaktivität kann besser informierte Patienten hervorbringen, aber auch zu einer negativen Beeinflussung der behandelnden Ärzte führen.
Ziel der Seminararbeit ist es, die unterschiedlichen Regularien in Bezug auf das Pharmamarketing in
den USA und Deutschland zu vergleichen und mittels gesundheitsökonomischer Literatur mögliche
Vor- und Nachteile für das Gesundheitssystem aufzuzeigen.
Literatur:
Wilkes, M. S., Bell, R. A., & Kravitz, R. L. (2000). Direct-to-consumer prescription drug advertising:
trends, impact, and implications. Health Affairs, 19(2), 110-128.
Calfee, J. E. (2002). Public policy issues in direct-to-consumer advertising of prescription drugs. Journal of Public Policy & Marketing, 21(2), 174-193.
Stros, M., & Lee, N. (2014). Marketing dimensions in the prescription pharmaceutical industry: a systematic literature review. Journal of Strategic Marketing, (ahead-of-print), 1-19.
Thema 4: Der Produktlebenszyklus von Arzneimitteln im Vergleich zu dem klassischer Konsumgüter
Der Produktlebenszyklus stellt ein in der internationalen Betriebswirtschaftslehre akzeptiertes Modell dar, um die unterschiedlichen Phasen eines Produktes aufzuzeigen, sowie Aktivitäten und Marketing-Konzepte anzuwenden. Das Modell ist vielfältig anwendbar und lässt sich auch auf die Arzneimittelindustrie beziehen.
Ziel der Seminararbeit ist es, nach einer theoretischen Einführung, Unterschiede in den Phasen des
Produktlebenszyklus von Arzneimitteln und klassischen Konsumgütern herauszuarbeiten, ggf. an
einem selbst gewählten Produkttyp von Konsumgütern. Hierbei ist auf die Besonderheiten des Pharmamarktes wie etwa Patentschutz einzugehen.
Literatur:
Bauer, H., Fischer, M. (2000): Product life cycle patterns for pharmaceuticals and their impact on
R&D profitability of late mover products, International Business Review
Raasch, C. (2006). Der Patentauslauf von Pharmazeutika als Herausforderung beim
Management des Produktlebenszyklus. Wiesbaden: Gabler Verlag
Trilling T., Graf M., Knoke, C. (2008).: Pharmamarketing, Springer
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Thema 5: Der Einsatz von Instrumentalvariablen zum Schätzen kausaler Zusammenhänge in gesundheitsökonomischen Fragestellungen
In vielen Situationen, in denen kausale Effekte untersucht und geschätzt werden sollen, besteht das
Problem der Endogenität. Einfache Regressionsmodelle liefern in diesem Fällen nur verzerrte Schätzungen. Um mit Endogenität umzugehen, werden Instrumentalvariablen genutzt.
Ziel der Seminararbeit ist es, diese Methode vorzustellen und anhand von internationalen gesundheitsökonomischen Studien herauszuarbeiten, wie sie angewendet wird. Dabei soll in ausgewählten
Studien der Umgang mit verschiedenen Arten von Endogenität abgebildet werden.
Literatur:
Stock, J.H., Watson, M. W. (2011): Introduction to econometrics, Addison Wesley New York.
Angrist, J., Pischke, J. S. (2008): Mostly Harmless Econometrics: An Empiricist's Companion, Princeton
University Press.
Xu, J. et al. (2013) : A comparison of outpatient healthcare expenditures between public and private
medical institutions in urban China: an instrumental variable approach, Health economics
Thema 6: Risikoadjustierung in der Versorgungsforschung
In der Versorgungsforschung werden häufig administrative Daten, d. h. die Abrechnungsdaten der
Leistungserbringer (Routinedaten), verwendet, um die Überlegenheit einer Therapie gegenüber einer
anderen zu zeigen oder die Performance verschiedener Gesundheitsdienstleister zu vergleichen.
Während in randomisierten klinischen Studien die Zuordnung der Probanden zur Interventions- und
Kontrollgruppe zufällig erfolgt und somit der Existenz unterschiedlicher Risiken bzw. Schweregrade in
den beiden Gruppen bei genügend großer Probandenzahl Rechnung getragen wird, muss beim Arbeiten mit administrativen Daten eine Risikoadjustierung der Ergebnisse erfolgen.
Ziel der Seminararbeit ist es, die unterschiedlichen Methoden zur Risikoadjustierung (z. B. Zellenmodelle, Regression, Altersstandardisierung usw.) bzw. zur Umgehung des Problems durch Anpassung
des Studiendesigns systematisch aufzubereiten und die Vor- und Nachteile der Methoden darzulegen.
Literatur:
Iezzoni L (2003): Risk Adjustment for measuring health care outcomes. 3. Auflage, Health Administration Press: Chicago, Illinois.
Reinowski E (2004): Mikroökonometrische Evaluation und das Selektionsproblem – Ein anwendungsorientierter Überblick über nichtparametrische Lösungsverfahren. IWH Discussion Papers, Nr. 200.
Swart E, Ihle P (2005) Routinedaten im Gesundheitswesen. Verlag Hans Huber: Bern.
Maciejewski ML, Liu CF, Derleth A, McDonell M, Anderson S, Fihn SD (2005): The performance of
administrative and self-reported measures for risk adjustment of Veterans Affairs expenditures. In:
Health Services Research 40(3), 887-904.
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Thema 7: Difference-in-Differences zur Untersuchung verschiedener Interventionen auf dem Gesundheitsmarkt
Die Einführung der Vergütung nach Fallpauschalen sollte Krankenhäuser effizienter machen und die
Einführung der Praxisgebühr sollte die Zahl der Arztkontakte verringern. Um die tatsächlichen Veränderungen nach Interventionen solcher Art zu messen, wird häufig die Methode der Difference-inDifferences herangezogen, die die Unterschiede vor und nach einer Einführung zwischen einer Interventions- und Kontrollgruppe misst.
Ziel der Seminararbeit ist es, diese Methode vorzustellen und anhand von internationalen gesundheitsökonomischen Studien herauszuarbeiten, wie sie angewendet wird. Dabei ist jeweils zu berücksichtigen, wie man die Kontrollgruppe erhält und ob sie die wesentlichen Annahmen erfüllt.
Literatur:
Stock, J.H., Watson, M. W. (2011): Introduction to econometrics, Addison Wesley New York.
Schreyögg, J., Grabka, M. M. (2010): Copayments for ambulatory care in Germany: a natu- ral experiment using a difference-in-difference approach, The European Journal of Health Economics, 11 (3):
331–341.
Farrar, S. et al. (2009): Has payment by results affected the way that English hospitals provide care?
Difference-in-differences analysis, British Medical Journal, 339.
Thema 8: Das macro-budgeting-instrument der Niederlande. Eine Alternative für Deutschland?
2006 haben die Niederlande ihr Gesundheitssystem grundlegend umstrukturiert und liberalisiert.
Unter dem Stichwort der Managed Competition sollten Leistungserbringer und Krankenkassen die
Gesundheitsversorgung in Eigenregie leiten, während der Staat eine Beobachterrolle einnimmt. Dies
hat jedoch nur mäßigen Erfolg gehabt und bis zu zweistellige Wachstumsraten im Krankenhausbudget zur Folge gehabt. Mit einer neuen, umfassenden Reformwelle 2012 kehrt nun der Staat mit
dem Macro-Budgeting-Tool zurück. Demzufolge darf das Budget nicht mehr als 1-1.5% steigen. Sonst
müssen alle Krankenhäuser einen Abschlag in der Höhe ihrer Marktmacht hinnehmen.
Im Rahmen dieser Arbeit soll zunächst das Macro-budgeting-tool dargestellt werden. Anschließend
sollen die Einstellungen der politischen Akteure zu diesem Instrument analysiert werden. In einem
dritten Schritt soll eine mögliche Übertragbarkeit auf Deutschland diskutiert werden. Welche Akteure
profitieren von der Regelung, für welche ist sie ungünstig?
Literatur:
Kocsis V, Koning P, Mot E. 2011. General hospitals in financial distress. Reconsidering government
intervention. CPB background document. Den Haag.
Schut FT, Varkevissen M. 2013. Tackling hospital waiting times: The impact of past and current policies in the Netherlands. Health Policy 113(1-2):127-133.
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Thema 9: My hospital is my castle. Was bedeutet eine private Trägerschaft in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden?
In verschiedenen EU- bzw. OECD-Staaten zeichnet sich ein Trend zur Privatisierung ab. Vor allem
anhand der Vereinigten Staaten ist bereits nachgewiesen worden,
Im Rahmen dieser Arbeit soll zunächst untersucht werden, was „Privatisierung“ in den jeweiligen
Ländern bedeutet (z.B. die Verwendung zusätzlichen Kapitals, die Möglichkeit, Gewinn einzubehalten
etc.). Anschließend sollen die Auswirkungen der Privatisierung dargestellt werden.
Literatur:
Halbersma RS, Mikkers MC, Motchenkova E, Seinen I. 2011. Market structure and hospital-insurer
bargaining in the Netherlands. European Journal of Health Economics 12(6):589-603.
Tiemann O, Schreyögg J. 2009. Effects of ownership on hospital efficiency in Germany. Business Research 2(2):115-145.
Thema 10: Nursing education in China.
Parallel zu Europa erlebt die Ausbildung von Krankenpflegern gerade eine Akademisierungswelle.
Den letzten Reformplänen zufolge sollen die Zahl der Krankenpfleger massiv erhöht und ihr Ausbildungsniveau angehoben werden. Gleichzeitig werden die Arbeitsverhältnisse dahingehend liberalisiert, dass die Zahl der unbefristet angestellten Krankenpfleger zurückgefahren wird, und stattdessen
Krankenpfleger für die gleichen Arbeitsaufgaben befristet und zu geringeren Löhnen angestellt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen zunächst die derzeitigen Ausbildungswege und Beschäftigungsverhältnisse dargestellt werden.
Literatur:
Shang J, You L, Ma C, Altares D, Sloane DM, Aiken LH. Nurse employment contracts in Chinese hospitals: impact of inequitable benefit structures on nurse and patient satisfaction. Human Resources for
Health 12:1.
Wong FK, Zao Y. 2012. Nursing education in China: past, present and future. Journal of Nursing Management 20(1):38-44.
You LM, Ke YY, Zhang J, Wan LJ. 2014. The development and issues of nursing education in China: A
national data analysis. Nurse Education Today.
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Thema 11: Das chinesische Versichergungswesen.
Ähnlich wie das deutsche ist das chinesische Krankenversicherungswesen von zwei Klassen geprägt.
Die Trennlinie verläuft allerdings nicht entlang der Einkommensgrenze und des Berufsstatus, sondern
wird durch den Herkunftsort determiniert. Die Landbevölkerung, wohingegen Städter dem exklusiveren städtischen Versicherungswesen zugehörig sind. Diese Spaltung gilt als eines der Kernprobleme
des chinesischen Versicherungssystems und ist daher seit langem Fokus der Regierung.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen
Literatur:
Barber SL and Yao L. 2010. Health insurance systems in China: A briefing note. World Health Report
Background Paper 37.
Wang X, Zheng A, He X, Jiang H. 2012. Integration of rural and urban healthcare insurance schemes in
China: an empirical research. BMC Health Services Research 14:142.
Zhang LF and Liu N. 2013. Health reform and out-of-pocket payments: lessons from China. Health
Policy and Planning. doi: 10.1093/heapol/czt006.
Thema 12: ED P4P in Kanada. Zwei Provinzen im Vergleich.
In Kanada experimentieren British Columbia und Ontario mit pay for performance, um die Wartezeit
in der Notaufnahme zu verkürzen. Dabei erhalten Krankenhäuser je nach Schweregrad des Patienten
einen finanziellen Zuschlag, wenn sie den Patienten innerhalb einer vorgegebenen Zeit behandeln.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen zunächst beide Systeme beschrieben und anschließend gegenübergestellt werden. Welche Gemeinsamkeiten teilen sie, worin liegen die Unterschiede? Und wie fügen
sie sich in den Gesamtkontext ein?
Literatur:
Cheng AH, Sutherland JM. British Columbia’s pay-for-performance experiment: part of the solution to
reduce emergency department crowding? Health Policy 113(1-2):86-92.
Vermeulen MJ, Stuckel TA, Guttman A, Rowe BH, Zwarenstein M, Golden B, Nigam A, Anderson G,
Bell RS, Schull MJ. 2014. Evaluation of an emergency department lean process improvement program
to reduce length of stay. Annals of Emergency Medicine 64(5):427-438.
Thema 13: Comparison of P4P in the United States and South Korea
Eine Reihe von pay-for-performance-Programmen zielen auf die Qualitätsverbesserung der Behandlung von Herzinfarkten ab. Zwei Beispiele hierfür sind ein 2003 in den Centers for Medicare and Medicate Services initiierte Pilotprogramm, sowie das südkoreanische Value Incentive Programme.
Literatur:
Glickman SW, Ou FS, DeLong ER, Roe MT, Lytle BL, Mulgund J, Rumsfeld JS, Gibler WB, Ohman EM,
Schulman KA, Peterson ED. 2007. Pay for performance, quality of care, and outcomes in acute myocardial infarction. Journal of the American Medical Association 297(21):2373-80.
Kim SM, Jang WM, Ahn HA, Park HJ, Ahn HS. Korean National Health Insurance Value Incentive Program: Achievements and future directions. Journal of Preventive Medicine and Public Health
45(3):148-155.
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