Natur aktiv 2013/14 – Selbstmedikation
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Natur aktiv 2013/14 – Selbstmedikation
NEUE BÜCHER sich die wenigsten. Ich im Übrigen auch nicht! Wer das ändern möchte, dem bietet das hier zu besprechende „Handbuch Digital Health“ eine bequeme Möglichkeit. Den Herausgebern dieses Handbuchs ist es gelungen, Experten zu motivieren, ihre Sicht der Dinge aus der politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und wissenschaftlichen Perspektive aufzuschreiben. Das Buch ist in zehn Kapiteln aufgeteilt. Dazu gehören „Datenschutz und Datensicherheit“, „Digitale Medizinprodukte“, „Telemedizin“, das komplexe Thema „Elektronische Patientenakte“, Möglichkeiten und Trends im Bereich des „HealthcareKundenmanagements“, „Digital Health in der integrierten Versorgung“, „Social Media – soziale Plattformen“, „IT-Einsatz im Bereich der personalisierten Medizin“, „Digitale Gesundheit in Wissenschaft und Forschung“ und „Rechtliche Rahmenbedingungen der Werbung“. An diesen Überschriften erkennt man die Komplexität, die mit dem banalen Begriff „Digital Health“ umschrieben wird. Und man erahnt, welch große Schwierigkeiten es geben muss, zeitnah einen gesellschaftlichen Konsens bei diesem wichtigen Thema zu finden. Auf einen solchen Konsens werden allerdings die Steakholder in diesem Segment nicht warten und teilweise auch nicht warten können. Vieles wird sich zudem in dem nahezu rechtsfreien Raum des Internets und des Cloud-Computings abspielen, wo bekanntlich selbst staatliche Institutionen mit erstaunlicher Leichtfüßigkeit unterwegs sind. So erscheint es mir besser, sich umfassend zu informieren, wie weit die Entwicklung bereits vorangeschritten ist und was angedacht wird, was geregelt ist und wo Regeln ignoriert werden, wo Chancen und wo Risiken liegen. Das „Handbuch Digital Health“ ist hier das ideale Medium. Theo Dingermann, Frankfurt 440 Pharmakon · 1. Jg · 5/2013 Werner Svejkovsky, Elke Engels, Gabi Kannamüller, Sarah Moritz, Tankred Wegener Govi-Verlag, 2013 ISBN 978-37741-1226-1 24,90 Euro Natur aktiv 2013/14 – Selbstmedikation Handbuch für naturheilkundliche und phytopharmazeutische Heilverfahren Sie wollen sich über phytotherapeutische Möglichkeiten in der Selbstmedikation fundiert informieren? Pflanzenportraits wären dabei sehr hilfreich und auch ein kurzer Abriss der relevanten Krankheitsbilder? Übersichtlich gegliedert und ansprechend bebildert soll es auch noch sein? Dann ist dieses Handbuch für den Apothekenalltag mit seinen ca. 260 Seiten die perfekte Empfehlung für Sie. Der Aufbau richtet sich überwiegend nach Indikationsgebieten: von Atemwegserkrankungen über Schlafstörungen, von Venenleiden über Hauterkrankungen, von Wechseljahresbeschwerden bis hin zu Verdauungsproblemen werden in 17 Kapiteln vorwiegend rationale Phytopharmaka als Therapieoption in der Selbstmedikation besprochen. Es findet sich aber auch ein Kapitel über Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und eines zur Gewichtsreduktion. Den Beratungserwartungen der Apothekenkunden zurecht folgend wird auch der Homöopathie, der Spagyrik und der Biochemie nach Schüßler ein gewisser Platz eingeräumt. Nach einer knappen Einführung in das jeweilige Krankheitsbild, werden die verfügbaren Heilpflanzen in einer Art Monographie mit einer kurzen Einleitung zur Botanik und zu den Inhaltsstoffen dargestellt. Sehr zu loben ist, dass sich die Autoren – wo immer möglich und verfügbar – mit der aktuellen, leider zu oft unklaren oder gar widersprüchlichen Studienlage zur Wirksamkeit von Pflanzenextrakten auseinandergesetzt haben. Dies erleichtert eine profunde, evidenzgestützte Beratung durch das pharmazeutische Personal. Auch Wirkmechanismen bleiben nicht unerwähnt. Die umfangreiche Literatur, die von den Autoren ausgewertet wurde, ist detailliert nach jedem Kapitel aufgelistet, so dass die Primärquellen stets klar ersichtlich sind. Für den schnellen Überblick im Beratungsalltag findet man grün hinterlegte Kästen, in denen z.B. Empfehlungen prägnant zusammengefasst oder Dosierungshinweise gegeben werden. Sehr praktisch, vor allem für Berufsanfänger, sind die Listen mit den Präparatebeispielen, wenn auf die Schnelle der Name eines Fertigarzneimittels mit dem gewünschten Extrakt gesucht wird. Insgesamt ein, wie ich finde, sehr gelungenes und hochgradig praxistaugliches Handbuch, dass neben aller Nützlichkeit auch noch Lust auf Phytopharmazie macht! Robert Fürst, Frankfurt am Main