04.09.2013Honigsüßer Durchfluß Im Mittelpunkt des Aktionstages
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04.09.2013Honigsüßer Durchfluß Im Mittelpunkt des Aktionstages
04.09.2013Honigsüßer Durchfluß Im Mittelpunkt des Aktionstages der Verselbstständigungsgruppe stand eine Ausstellung zur Geschichte der Diabetologie. Seit Monaten haben meine Erzieher und ich die Dokumentation dafür vorbereitet. Dabei sind wir auf sehr interessante Sachen gestoßen, so z.B., dass Diabetes bereits in der Antike bekannt, aber noch lange nicht heilbar war. Etwa 100 nach Christus schreibt der griechische Artz ARETAIOS: "Der Diabetes ist eine rätselhafte Erkrankung...Diabetes ist ein furchtbares Leiden, nicht sehr häufig beim Menschen, ein Schmelzen des Fleisches und der Glieder zu Harn...Das Leben ist kurz, unangenehm und schmerzvoll, der Durst unstillbar,...und der Tod ist unausweichlich." Es sollte sehr lange dauern, bis es den Forschern gelang, die ersten Menschen erfolgreich zu behandeln. Im Februar 1922 publizierten die Kanadier FREDERICK BANTING und JOHN JAMES RICHARD MACLEOD, beide Mitarbeiter der Universität Toronto, ihre Resultate über die erfolgreie Behandlung eines an Diabetes mellitus leidenden kleinen Jungen mit einem alkoholischen Pankreasextrakt. Dies war die erste Anwendung eines solchen Extraktes am Menschen. Der 13 Jahre alte Leonard Thompson, der seit eineinhalb Jahren an der Krankheit litt, wird von ihnen im Toronto Gerneral Hospital mit Rinderinsulin behandelt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene synthetische Insuline mit ganz unterschieldichen Wirkzeiten hergestellt. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurden Blutzucker-Messgeräte entwickelt, die ihre Ergebisse an die Pumpe übertragen. Die Insulinpumpe wiederum ist in der Lage, aus gespeicherten Informationen Vorschläge für die Korrektur zu liefern. Bereits praktiziert wird die kontinuierliche Bestimmung des Blutzuckers durch Sensoren im subkutanen Unterhautgewebe. Im Gegensatz zur Bestimmung diskreter Blutzuckerwerte ist es dem Patienten möglich, das Isulin gezielter und genauer einzusetzten. Durch die Kommunikation dieser Sensoren mit der Insulinpumpe wird eine weitgehend automatische Insulintherapie denkbar. U.a. kochten wir einen leckeren Kamillentee, mit dem wir das mittelalterliche Verkosten von Urin nachgestalten konnten. Und wir konservierten eine echte Bauchspeicheldrüse vom Schwein zur Anschauung. Zum Aktionstag konnten wir Gäste in unserer Gruppe begrüßen, die unsere kleine Ausstellung zur Historie, aber auch zu den Mitteln und Methoden unserer täglichen Insulintherapie besuchten. Luisa kam mit ihrer gesamten Klasse. Sie nutzten unsere Dokumentation zur Gestaltung einer Stunde im Fach Ethik. Aber auch Vertreter aus unseren Schulen und Lehrbetrieben interessierten sich für unseren Aktionstag. Nebenbei war es natürlich sehr angenehm, gemeinsam mit unseren Gästen auf der Terrasse Kaffee zu trinken und von dem leckeren Kuchen zu probieren, den unsere Küche gebacken hatte. Vielen Dank dafür! Heute können wir Diabetiker die Ergebnisse der langjährigen Forschung in Verbindung mit moderner Technik nutzen. Seit ich die Geschichte der Diabetologie kenne freue ich mich, dass ich heute lebe und trage meine Insulinpumpe mit einem schönen Gefühl. Eure Anju