Die Geschichte der Sprachlabore an der

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Die Geschichte der Sprachlabore an der
Geschichte der Sprachlabors an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Von Dr. Dieter H. Meyer, Medienwart und Sprachlehrer.
1.Vorgeschichte:
Schon vor dem Kriege waren Tonträger wie Schallplatte und Tonfilm im fremdsprachlichen
Unterricht verwendet worden. ‘Sprachplatten’ erschienen bei verschiedenen Verlagen im
Handel. Alle diese Lernhilfen konnten indes nur Sprechvorbilder liefern. Sich selbst
aufnehmen und zur Kontrolle wieder abhören oder gar mit einem ‘konservierten’ Sprechvorbild
vergleichen konnten Fremdsprachenlerner erst mit Aufkommen und Verbreitung des
Magnetophons.
Bis Mitte der Fünfziger Jahre waren diese Geräte so weit entwickelt, daß sie zu ‘publikumsfreundlichen’ Preisen in den Handel kommen konnten. Das Fürther Unternehmen Grundig,
damals “Der Welt größte Tonbandgerätefabrik”, brachte um 1955 das erste Tonbandgerät für
weniger als 500 DM auf den Markt.
Grundig Tonbandkoffer TK 5
kostete in der Saison 1955/56 mit 15cm-Lerspule und
Überspielkabel DM 460.-
Telefunken begann gegen Ende der Fünfziger Jahre als erster deutscher Hersteller, Versuche
mit Sprachlehreinrichtungen anzustellen, bei denen Magnetophone eine Rolle spielten, nachdem
bereits vorher ein ‘Sprachlehr-Plattenspieler’ angeboten worden war, bei dem sich die
‘Sprachplatte’ auf dem Teller mittels einer Fernbedienung kurzzeitig zurückdrehen und
anhalten ließ, um Wörter, Laute oder Silben noch einmal hören zu können.
Plattenspieler für Sprachlehrzwecke von Telefunken,
50er Jahre.
Ein solches Sprachlehrgrammophon fand sich im Keller der
Erlanger Universität; es hat heute einen Ehrenplatz im
Rundfunkmuseum der Stadt Fürth.
Telefunken-Sprachlehranlage, um 1958.
Die Abbildungen stammen aus der
Fachzeitschrift FUNKSCHAU von 1960,
wo ein Artikel über die Anlagen von
Telefunken berichtete.
Noch gab es keine Kombinationen von
Mikrophon und Kopfhörer im Handel.
Man behalf sich einstweilen mit einem
Diktier-Handmikrophon, welches auch
die Fernsteuerung (Start/Stop) der
Tonbandmaschine gestattete.
Ein serienmäßiges Heim-Tonbandgerät von
Telefunken bildete die Grundlage, auf der
diese erste Sprachlehranlage aufbaute.
Zu Bild 2:
“Wer acht Jahre lang die Oberschule besucht, jede Woche durchschnittlich drei Stunden
Englisch-Unterricht genossen und anschließend nur einige Monate England oder die USA
bereist hat, weiß überzeugend zu berichten, um wieviel rascher, leichter und intensiver man sich
eine fremde Sprache aneignet, wenn man sie nicht aus Lehrbüchern, sondern im
Wechselgespräch mit Menschen erarbeitet, deren Muttersprache sie ist.
Diese Tatsache hat die amerikanische Armee unmittelbar nach Kriegsende bewogen, auf Grund
der umfangreichen Patente über das deutsche Magnetton-Verfahren spezielle Tonbandgeräte für
den Sprach-Unterricht fertigen zu lassen.
Zwei Tonspuren liefen bei diesen Geräten neben einander her: die obere enthielt den
unlöschbaren Lehrertext mit Zwischenräumen, die untere war für die Antworten bzw.
Nachsprechübungen des Schülers bestimmt. . . “
“Die amerikanischen Ausbildungsgeräte für die Armee, von denen auch einige Anlagen in
Deutschland stehen, waren unverhältnismäßig teuer, da die gefertigten Stückzahlen natürlich in
keinem Verhältnis zu den Auflagen von Heim-Tonbandgeräten standen. . .”
“Eine auf diesem Prinzip beruhende vollständige Anlage wurde bereits von der Firma
Telefunken ausgeliefert; weitere Bestellungen und Anfragen lassen darauf schließen, daß bei
vielen Sprach- und Handelslehranstalten der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften bereits dazu
zwingt, an die Stelle der unproduktiven Routinearbeit der Sprachlehrer das Tonband mit seinem
höheren Wirkungsgrad zu setzen, damit sich die Lehrkräfte ganz der wirklich produktiven
pädagogischen Tätigkeit widmen können ... “
aus: Funkschau , 2.Juliheft Nr.14, 1960, Seite 368.
Abb. unten: das von Telefunken verwendete modifizierte Serien-Tonbandgerät M 75, wie in der
Gebrauchsanleitung von 1957 dargestellt. Mit Buchstaben bezeichnet sind die Bedienelemente.
2.Sprachlabor in Erlangen:
1969
wird von der Firma SBR-LEY in Heilbronn ein Sprachlabor mit 30 Tonbandplätzen im Raum
C 102 eingerichtet. Aufgrund der Patente von Ing. Erich J. Ley verfügt es über drei
Betriebssysteme (HS, HSA und HSAH) mit der von Ley erfundenen Verzögerungsschlaufe. Sie
gestattet unter Ausnutzung des Hinterband-Hörens bei Dreikopf-Maschinen eine sofortige
Kontrolle des eben Gesprochenen durch den Studenten, was sich z.B. bei phonetischen
Übungen lernverstärkend auswirkt.
Ing. Erich J. Ley
Das war auch der Grund, warum unter den
zahlreichen Mitbewerbern die Wahl auf das Fabrikat
von SBR mit dem Patent von Ing. Ley fiel. Es gab
auch den Ausschlag für ein Labor mit Spulengeräten
und gegen ein Cassettenlabor, welches es zwar auch
schon damals im Angebot gab, bei welchem aber die
Anwendung der Verzögerungsschlaufe nach Ley aus
technischen Gründen (cassettiertes Band) nicht zu
realisieren ging.
Erst mit der digitalen Tonaufzeichnung und dem Erscheinen hinreichend schneller Rechner
wurde es möglich, die mechanische Lösung, auf welcher das Patent von Ing. Ley fußte, durch
eine voll elektronische Konstruktion ohne mechanisch bewegte Teile zu ersetzen, bei der die
Abfolge von Stimulus und response, das Einschalten der Aufnahme und der Wiedergabe
trägheitslos und ohne entsprechendes Zutun des Lernenden erfolgen kann.
Wie das HSAH - System
funktioniert. Darstellung durch
Fa. SBR-Ley.
Darstellung des HSAH-Verfahrens nach Ing. Ley:
Voraussetzung ist eine Maschine mit drei getrennten Tonköpfen. Die meisten Heimtonbandgeräte in dieser Zeit aber hatten, um die Kosten gering zu halten, neben dem Löschkopf nur
einen einzigen Tonkopf, der für Aufnahme / Wiedergabe umgeschaltet wurde.
Bei Dreikopfmaschinen liegen Aufnahme- und Wiedergabekopf so weit auseinander, daß ihre
Entfernung der Bandlaufzeit von ca. einer Sekunde entspricht. Wenn das Band am Aufnahmekopf vorbeiläuft, wird die Stimme aufgezeichnet. Nach ca. einer Sekunde gelangt die Aufnahme
an den Wiedergabekopf, dort wird sie wiedergegeben. Bei den Ley-Schülergeräten kann nun
der Abstand zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf mittels einer Umlenkrolle ‘künstlich’
vergrößert werden. Sie zwingt das Tonband zu einem Umweg (der “Ley-Schlaufe”), der einem
Zeitwert von maximal 6 Sekunden entspricht, bis die Aufnahme vom Aufnahme- zum
Wiedergabekopf gelaufen ist. Dieser Umweg definiert die maximal mögliche Sprechzeit.
“Während beim herkömmlichen sog. Vollabor oder HSA-Labor der Lernende im ersten
Durchgang seine Sprechleistung aufnimmt, zurückspult und im zweiten Durchgang abhört und
mit dem Sprechmuster vergleicht, um eventuell in einem dritten Durchgang eine Verbesserung
seiner Sprechleistung anzustreben, bietet [ ... ] das HSAH-Labor (Hör-Sprech-AufnahmeLabor) dem Lernenden Gelegenheit, seine Stimme aufzunehmen, ohne Schaltvorgänge nach
einer vorher einzustellenden Verzögerungszeit abzuhören, mit dem Sprechmuster zu vergleichen
und sofort wieder zu sprechen, aufzunehmen, abzuhören, bis der nächste Lernschritt beginnt.”
Quelle: Sonderdruck aus SCHUL-MANAGEMENT Heft 5/75 (Artikel von Klaus Wilpert)
Die Tonbandmaschine Konstruktion Ley
hatte im Gegensatz zu den damaligen
Heimtonbandgeräten drei Motoren und
drei Tonköpfe. Erstere, um sie für
Dauerbetrieb geeignet zu machen,
letztere wegen der nur so zu bewerkstelligenden Hinterband-Kontrolle, auf der das
Ley-Verfahren (HSAH) beruht.
Auf der Abbildung ist in der Mitte die
Schiene mit dem verschiebbaren Knopf
zu erkennen, um den das Tonband
geführt wird. Durch diesen ‘Umweg’
zwischen Aufsprech- und Abhörkopf
wird die Verzögerung der Wiedergabe bewirkt.
SL I in Erlangen 1969/70: Blick von der Lehrerkonsole auf die 30 Schülerplätze. Mit der
Schalttafel (vorne) wird das Einspielen der Programme bewerkstelligt. Außerdem ist sie für die
Verständigung zwischen Lehrer und Schüler, für das Mithören und Gegensprechen, notwendig.
Dafür sind zwei Reihen schwarzer Kippschalter vorgesehen. Die dritte Schalterreihe in der
Mitte ermöglicht die Wahl zwischen den Lehrsystemen HSA und HSAH.
Blick in eine der Schülerkabinen mit
schalldämpfend gepolsterten
Trennwänden, die ein von Fremdschall
abgeschirmtes, ungestörtes Lernen
sichern sollten.
Auch die Bandmaschinen in den
Schülerkabinen der Fa. SBR-LEY waren
äußerst robust konstruiert und durch die
Verwendung von drei PabstAußenläufermotoren für Dauerbetrieb
geeignet. Waren sie für zwei
Bandgeschwindigkeiten, 9.5cm/s und
19cm/s ausgelegt, konnte mit doppelter
Geschwindigkeit kopiert und so die
Hälfte der Zeit gespart werden.
Um 1990 wurden auf
Wunsch von Dozenten
die Trennwände entfernt.
An der Wand die Regale
mit den entleihbaren
Übungsbändern für die
Studierenden (“SÜKs”).
Die Anlage mit den SBR-Maschinen ist bis 1993 in Betrieb.
1970
wird im Raum SZ 104 ein zweites Sprachlabor mit 30 Plätzen, ebenfalls von der Fa. SBR-LEY,
eingerichtet. Wegen des französischen Phonetik- bzw. Orthophonie-Unterrichtes, in welchem
zwei Lektoren die Studierenden überwachen und beraten sollen, wird eine Ausführung mit zwei
Lehrerkonsolen (d.i. max. 4 Programme) gewählt.
Während das SL I von Anfang an neben dem Klassenunterricht auch als Selbstlernlabor genutzt
wird, bleibt das SL II dem lehrerbegleiteten Unterricht vorbehalten.
So wie auf dem Werbephoto im Prospekt der Firma SBR
sah es bald auch im SL II in Erlangen (Abb. unten) aus.
Prospekt der Fa.SBR von 1970
Doppelte Lehrerkonsole im SL II.
Links ist die Umschalttafel zu sehen, mit der
die 30 Plätze wahlweise auf die eine oder die
andere Schalttafel gelegt werden konnten.
Über das Mikrophon am Schwanenhals
konnte der Dozent “direkt programmieren”,
d.h. von einem mitgebrachten Manuskript
Texte verlesen, die dann auf die Schülerplätze
aufgenommen wurden. Das wurde von vielen
Lehrkräften gerne angenommen.
Rechts die SBR-Lehrermaschine.
Englisch-Lektor Mr. Peter C. Hough
an der Konsole im SL II. (Um 1970)
Deutsch als Fremdsprache-Lehrer
Dr. Dieter H. Meyer vor seiner Klasse
im SL II. (1972)
Im SL II waren die SBR-Maschinen verdeckt eingebaut und erst nach Öffnen eines Deckels, der
gleichzeitig als Schreibfläche diente, zugänglich. Sie hatten schon zwei Bandgeschwindigkeiten. Damit konnte “schnellkopiert” werden.
Bedient wurden sie - schon ganz modern - über ein separates Bedienteil im Deckel.
Diese zweite SBR-Anlage wurde bis
1981 verwendet.
Im November 1981 wird sie durch ein Labor von KÖRTING, Typ StS 111, ersetzt. Diese alteingesessene Firma, die vor dem Kriege schon in Leipzig Geräte der Unterhaltungselektronik
produziert hatte, war nach 1945 in Grassau am Chiemsee wieder erstanden und hatte dort
begonnen, neben Radio- und Fernsehgeräten auch Sprachlehranlagen zu fertigen. Die Patente
von Ing. Ley auf die Verzögerungsschlaufe hatte sie übernommen und stattete -als einziger
unter den Mitbewerbern- die Spulentonbandgeräte ihrer Sprachlehranlagen damit aus.
Mit Rücksicht auf den französischen Phonetik- bzw. Orthophonie-Unterrichtes wird wiederum
eine Ausführung mit doppelter Lehrerkonsole gewählt, an der zwei Dozenten gleichzeitig
arbeiten können.
Anzeige der Fa. Körting für ihren RundfunkSpitzensuper (“Syntektor”) von 1954.
Anzeige der Fa. Körting für ihren
Tonbandkoffer “für Heim und Büro”. Er
kostete 1957 aber noch immer 785 DM.
Das SL II “modernisiert” mit einer Körting Sprachlehranlage Typ StS 111.
Der Lehrertisch als Doppelkonsole über Eck
mit dem Körting-Lehrertonbandgerät, dem
Cassettenrecorder in der aufgezogenen
Schublade, und der Schalttafel.
Im Eckschrank, von dem nur die geöffnete
Klappe zu sehen ist, befand sich das RadioSteuergerät für die Raumlautsprecher, darunter ein hochwertiger Plattenspieler.
Eine Gegensprech-Anlage (kleines gelbes
Kästchen) stellte im Notfall eine schnelle
Verbindung zum “Hilfskraftwerk” (dem
Raum C 103) her ...
Im Dezember 1993
wird die SBR-Anlage aus SL I nach über 20jähriger Dienstzeit (!) gegen eine (gebrauchte)
Anlage von KÖRTING mit nur 26 Plätzen ausgetauscht .
Monteure von Körting beim
Aufstellen der neuen Kabinen.
Monteur Freitsmiedl von Körting
und Dr. Meyer
beim Zusammensetzen der
Lehrerkonsole.
Dr. Meyer beim Studium des
Schaltplans für die Anlage.
Stehend mit Lötkolben: Herr
Freitsmiedl von Körting.
SL I “modernisiert” mit Körting StS 111 - Anlage und Fernsehplätzen.
Für die ausgelassenen Kabinen werden Fernsehplätze eingerichtet. An diesen können die
Studierenden sowohl Aufzeichnungen auf Video als auch direkt internationale Fremdsprachen
programme über die im März des gleichen Jahres errichtete Satellitenempfangs-Station ansehen.
Die KÖRTING-Anlage im SL I (C 102) ist als ‘analoges’ Sprachlabor bis heute in Gebrauch
und dient sowohl dem Klassenunterricht (zur Zeit vorwiegend für die DSH-Kurse) als auch dem
Selbststudium der Studierenden in den sogenannten “Freien Übungszeiten” am Nachmittag.
Blick auf die Türseite: an der
Wand die Regale mit den
“SÜKs”, den TonbandÜbungskopien zum
Ausleihen für die Studenten.
“Moderne” Körting StS 111 - Lehrerkonsole mit Lehrertonbandgerät und Schalttafel
im SL I (Raum C 102) ab 1993.
Fernsehplatz im SL I mit Rechner und
VHS-Abspielgerät.
Studenten machen Gebrauch von
den Fernsehplätzen im
“neuen” SL I.
Die Satelliten-Empfangsanlage:
Ein Mitarbeiter der Firma Sat-Müller aus Hemhofen bei der Montage des LNBs
(Kürzestwellen-Empfangseinheit) vor einem Parabolspiegel zum Satellitenempfang.
Rechts daneben: Ansicht der Parabolspiegel auf dem Dach des C-Turms in der
Bismarckstrasse.
Parade der Parabolspiegel - von nahem gesehen: der weiße ist der Drehspiegel, mit dem sich der
gesamte Empfangsbereich bestreichen läßt. Die anderen sind Festspiegel, die jeweils auf
bestimmte Teilbereiche eingestellt sind, deren Stationen daher ständig zur Verfügung stehen.
“Resteverwertung”:
Ein Teil der nicht mehr gebrauchten SBR-Maschinen aus dem SL II wird eingesetzt, um auf
dem Südgelände der Universität in der TechFak ein kleines “Zweig-Sprachlabor” für die
dortigen Studenten einzurichten. Es umfaßte zunächst zehn Übungsplätze.
Übungsplätze auf dem Südgelände.
Auch dort werden die Maschinen von SBR verdeckt eingebaut. Der Deckel dient als
Schreibfläche. Leider muß das Projekt mangels Interesses und Platzes kurze Zeit später wieder
aufgegeben werden.
Ein anderer Teilbestand von Körting-Maschinen der ersten Generation wurde verwendet, um
auch in der Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek Übungsmöglichkeiten für Studenten
zu schaffen.
Übungskabinen, zum Teil noch aus
SBR- (vordere Reihe), zum anderen aus
Körting-Beständen (hintere Reihe), in
der Lehrbuchsammlung der UB.
Auch dieser Versuch mußte, als die UB-Verwaltung mehr Raum für ihre eigenen Belange
benötigte, wieder aufgegeben werden. Die Maschinen wurden an einen Sammler abgegeben.
Auch die alte SBR-Anlage aus dem SL I wurde nicht verschrottet, sondern 1994 als Geschenk
an die Pädagogische Hochschule von Vladimir, Erlangens Partnerstadt in Russland, verschickt.
Dr. Meyer fuhr mit und half beim Aufstellen der Anlage.
Versandfertig verpackt warten
Schülermaschinen auf den Abtransport
nach Russland.
Ingenieur Kusmin, daneben der
Leiter der Hochschule, Prof.
Maligin
und die Deutsch-Lehrerin
Frau Kondrakowa M.A.
Abb. 36:
Dr. Meyer erläutert an der Tafel
das HSAH-Verfahren und seine
Verwirklichung durch Ing. Ley.
Ingenieur Kusmin betätigt den
Hauptschalter.
Der Lehrertisch
arbeitet wieder!
Die SBR-Anlage ist aufgestellt.
Frau Kondrakowa
M.A.
macht sich mit der
neuen Apparatur
vertraut.
Der wiedererstandene
Lehrertisch des SBRLabors von 1969/70
in Vladimir.
Sicherungskasten und
Hauptschalter bei der
Installation des SBRSprachlabors in
Vladimir.
Die Aufstellung des SBRLabors in Vladimir 1994
wird gebührend gefeiert.
1998 wird das erste Computerlabor MSL I (MSL = Multi Media Sprachlabor) im ehemaligen
Audiovisions-Raum SZ (jetzt SL) 102 von der Firma TANDBERG eingerichtet.
Monteure der Fa.
Tandberg beim
Aufstellen des
Lehrertisches.
Es verfügt über 28 Schülerplätze und einen Lehrertisch mit Flachbildschirm und Lehrerrechner,
über welchen digitale und analoge Datenträger vorgeführt werden können. Er enthält hierzu
einen Mehrnormen-tauglichen VHS-Spieler, einen Cassettenspieler und ein Spulentonbandgerät
mit 3 Bandgeschwindigkeiten. Im Rechnergehäuse selbst ist ein Laufwerk für CDs und DVDs
untergebracht.
Lehrertisch im MSL I
Das MSL I mit 28 Plätzen.
Türseite ...
... und Fensterseite.
Im Sommer 2003
wird das SL II mit seiner KÖRTING-Anlage ST 111 im Raum SZ 104 (jetzt SL 104) abgebaut:
Das leergeräumte SL II - ein ungewohnter
Anblick.
Die geöffneten Kabelkanäle im Boden des
Raumes SL 104 (jetzt SL 104)
Holz- und Metallteile der Schülerkabinen
warten auf den Abtransport.
Die Doppelkonsole aus dem ehemaligen SL II
ist ebenfalls versandfertig.
Die noch gut erhaltene und funktionstüchtige Anlage wird der Ain Shams-Universität in
Ägypten zum Geschenk gemacht und im Herbst 2003 dorthin abtransportiert. An ihre Stelle tritt
ein zweites Computerlabor der Firma TANDBERG.
Noch unausgepackt stehen die Kabinen
für das Computer-Labor, welches das alte
SL II ablösen soll.
Die ersten Steckdosen sind bereits
montiert, von der Decke baumeln
noch Drähte... doch bald:
MSL II:
Das zweite Multimedia-Labor in
Erlangen, in Raum SL 104.
Damit verfügt das Sprachenzentrum der Universität in
Erlangen über ein analoges
Sprachlabor mit KÖRTINGSpulentonbandmaschinen (26
Plätze) und zwei digitale
Multimedia-Sprachlabors von
TANDBERG mit je 28 Plätzen
Kapazität.
Vom Vorführ- zum Serverraum: SZ (jetzt SL) 103.
Der Einsatz digitaler Technik für die Sprachlabors macht die Einrichtung eines Server-Raumes
notwendig. Dafür mußte der Bildwerferraum, welcher sich günstig zwischen SL II und AVRaum (SZ 102 und 104) befand, geopfert werden.
Der Bildwerferraum war 1975 eingerichtet worden, um durch die Aufstellung der Geräte
außerhalb der Unterrichtsräume Film- und Diaprojektion ohne störende Maschinengeräusche
möglich zu machen. Dazu wurden eigens Projektionsfenster in die Rückwände der beiden
Unterrichtsräume SL II und AV-Raum gebrochen und mit Spezialglasscheiben versehen. Wurde
nicht projiziert, ließen sie sich durch Vorhänge abdecken.
Projektionsfenster mit Blick auf
Dia- und Schmaltonfilmprojektor.
Blick in den Bildwerferraum: auf dem Projektorbock ist der Schmaltonfilmapparat von
Siemens aufgebaut, der Licht- und Magnettonfilme spielen kann. Davor ragt ein Arm des
Filmumrollers ins Bild. Rechts mit den beiden Vorhängen das Projektionsfenster in den
AV-Raum (SZ 102). Spiegelbildlich dazu wäre das Fenster in das SL II zu denken.
Heute stehen hier die
Schränke mit den ServerRechnern, die die beiden
MSLs versorgen.
Im Serverraum:
Bäume aus PatchKabeln verbinden
Server und Verteiler
mit den MSLs.
Wo sich einst
Filmspulen drehten,
surren jetzt die
Elektronen.
Aus vier, drei oder zwei verschiedenen Geräten, die man früher benutzen mußte, wenn man im
Unterricht Bilder und Töne vorführen wollte,
Schreib-, Dia- und Filmprojektor, Plattenspieler und Tonbandgerät,
ist ein Einziges geworden: der Computer, auf dem sich in digitaler Form Dateien speichern und
wiedergeben lassen, die beides enthalten. Bilder und Töne. Synchron, multi medial - ohne
mechanisch bewegte Teile, die der Trägheit und der Abnutzung unterliegen.
“Menschen im / am Sprachlabor”:
Akad. Dir. Klaus Wilpert, der erste
Leiter der Abteilung Sprachlabor,
an der Schalttafel im SL II (1970).
Klaus Wilpert bespricht sich mit den
Herren Heinrich Händel und Paul Dine
(Lektor Englische Abteilung) vor einer
Aufnahme von Unterrichtsmaterial für
das Sprachlabor (ca. 1971).
Dr. Meyer, Medienwart und Sprachlehrer, seit 1971 in der Abteilung Sprachlabor mit der
Unterrichtstechnik betraut, arbeitet sich in die digitale Technologie ein (nach 2001).
“Menschen am Sprachlabor”: Akad. Dir. Klaus Wilpert (links), Dr. Dieter H. Meyer (rechts)
“Studentische Hilfskräfte” der ersten Stunde:
Emil Stössel (reinigt eine MKK), Jutta Zander, Henry Ostberg (mit Weinglas), Eberhard Kolbeck (am Manuskriptschrank) und Sabine Leonhard
(Dipl.Bibl.) 1970-1975.
Literatur und Abildungsnachweis:
Artikel “Sprachausbildung mit dem Tonbandgerät” in der FUNKSCHAU von 1960,
2.Juliheft Nr.14, S.368. Ohne Verfasserangabe. Franzis-Verlag München.
Diesem Artikel sind die beiden Photos der Telefunken-Sprachlehranlage von 1958
entnommen.
Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT Heft 5/1975, Artikel “Erfahrungen mit dem HSAHSystem - Fremdsprachenunterricht im Vollabor” von Klaus Wilpert, Erlangen, S.60 - 65.
Diesem Artikel sind die Abbildungen zum HSAH-Labor entnommen.
Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT Heft 1/1976, Artikel “HSA contra HSAH” von Albert
Fuss, Würzburg, S.60 - 63.
Beide Artikel erschienen auch als Sonderdruck, mit Genehmigung der Redaktion der
Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT und der Autoren veranstaltet von der Firma
KÖRTING, Abteilung Unterrichtstechnik, Grassau am Chiemsee, 1976.
Die übrigen Photos stammen aus dem Archiv der Abteilung Medien am Sprachenzentrum der
Universität Erlangen-Nürnberg und aus der medienkundlichen Privatsammlung von Dr. D.H.
Meyer. Alle Rechte vorbehalten!

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