Die Geschichte der Sprachlabore an der
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Die Geschichte der Sprachlabore an der
Geschichte der Sprachlabors an der Universität Erlangen-Nürnberg. Von Dr. Dieter H. Meyer, Medienwart und Sprachlehrer. 1.Vorgeschichte: Schon vor dem Kriege waren Tonträger wie Schallplatte und Tonfilm im fremdsprachlichen Unterricht verwendet worden. ‘Sprachplatten’ erschienen bei verschiedenen Verlagen im Handel. Alle diese Lernhilfen konnten indes nur Sprechvorbilder liefern. Sich selbst aufnehmen und zur Kontrolle wieder abhören oder gar mit einem ‘konservierten’ Sprechvorbild vergleichen konnten Fremdsprachenlerner erst mit Aufkommen und Verbreitung des Magnetophons. Bis Mitte der Fünfziger Jahre waren diese Geräte so weit entwickelt, daß sie zu ‘publikumsfreundlichen’ Preisen in den Handel kommen konnten. Das Fürther Unternehmen Grundig, damals “Der Welt größte Tonbandgerätefabrik”, brachte um 1955 das erste Tonbandgerät für weniger als 500 DM auf den Markt. Grundig Tonbandkoffer TK 5 kostete in der Saison 1955/56 mit 15cm-Lerspule und Überspielkabel DM 460.- Telefunken begann gegen Ende der Fünfziger Jahre als erster deutscher Hersteller, Versuche mit Sprachlehreinrichtungen anzustellen, bei denen Magnetophone eine Rolle spielten, nachdem bereits vorher ein ‘Sprachlehr-Plattenspieler’ angeboten worden war, bei dem sich die ‘Sprachplatte’ auf dem Teller mittels einer Fernbedienung kurzzeitig zurückdrehen und anhalten ließ, um Wörter, Laute oder Silben noch einmal hören zu können. Plattenspieler für Sprachlehrzwecke von Telefunken, 50er Jahre. Ein solches Sprachlehrgrammophon fand sich im Keller der Erlanger Universität; es hat heute einen Ehrenplatz im Rundfunkmuseum der Stadt Fürth. Telefunken-Sprachlehranlage, um 1958. Die Abbildungen stammen aus der Fachzeitschrift FUNKSCHAU von 1960, wo ein Artikel über die Anlagen von Telefunken berichtete. Noch gab es keine Kombinationen von Mikrophon und Kopfhörer im Handel. Man behalf sich einstweilen mit einem Diktier-Handmikrophon, welches auch die Fernsteuerung (Start/Stop) der Tonbandmaschine gestattete. Ein serienmäßiges Heim-Tonbandgerät von Telefunken bildete die Grundlage, auf der diese erste Sprachlehranlage aufbaute. Zu Bild 2: “Wer acht Jahre lang die Oberschule besucht, jede Woche durchschnittlich drei Stunden Englisch-Unterricht genossen und anschließend nur einige Monate England oder die USA bereist hat, weiß überzeugend zu berichten, um wieviel rascher, leichter und intensiver man sich eine fremde Sprache aneignet, wenn man sie nicht aus Lehrbüchern, sondern im Wechselgespräch mit Menschen erarbeitet, deren Muttersprache sie ist. Diese Tatsache hat die amerikanische Armee unmittelbar nach Kriegsende bewogen, auf Grund der umfangreichen Patente über das deutsche Magnetton-Verfahren spezielle Tonbandgeräte für den Sprach-Unterricht fertigen zu lassen. Zwei Tonspuren liefen bei diesen Geräten neben einander her: die obere enthielt den unlöschbaren Lehrertext mit Zwischenräumen, die untere war für die Antworten bzw. Nachsprechübungen des Schülers bestimmt. . . “ “Die amerikanischen Ausbildungsgeräte für die Armee, von denen auch einige Anlagen in Deutschland stehen, waren unverhältnismäßig teuer, da die gefertigten Stückzahlen natürlich in keinem Verhältnis zu den Auflagen von Heim-Tonbandgeräten standen. . .” “Eine auf diesem Prinzip beruhende vollständige Anlage wurde bereits von der Firma Telefunken ausgeliefert; weitere Bestellungen und Anfragen lassen darauf schließen, daß bei vielen Sprach- und Handelslehranstalten der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften bereits dazu zwingt, an die Stelle der unproduktiven Routinearbeit der Sprachlehrer das Tonband mit seinem höheren Wirkungsgrad zu setzen, damit sich die Lehrkräfte ganz der wirklich produktiven pädagogischen Tätigkeit widmen können ... “ aus: Funkschau , 2.Juliheft Nr.14, 1960, Seite 368. Abb. unten: das von Telefunken verwendete modifizierte Serien-Tonbandgerät M 75, wie in der Gebrauchsanleitung von 1957 dargestellt. Mit Buchstaben bezeichnet sind die Bedienelemente. 2.Sprachlabor in Erlangen: 1969 wird von der Firma SBR-LEY in Heilbronn ein Sprachlabor mit 30 Tonbandplätzen im Raum C 102 eingerichtet. Aufgrund der Patente von Ing. Erich J. Ley verfügt es über drei Betriebssysteme (HS, HSA und HSAH) mit der von Ley erfundenen Verzögerungsschlaufe. Sie gestattet unter Ausnutzung des Hinterband-Hörens bei Dreikopf-Maschinen eine sofortige Kontrolle des eben Gesprochenen durch den Studenten, was sich z.B. bei phonetischen Übungen lernverstärkend auswirkt. Ing. Erich J. Ley Das war auch der Grund, warum unter den zahlreichen Mitbewerbern die Wahl auf das Fabrikat von SBR mit dem Patent von Ing. Ley fiel. Es gab auch den Ausschlag für ein Labor mit Spulengeräten und gegen ein Cassettenlabor, welches es zwar auch schon damals im Angebot gab, bei welchem aber die Anwendung der Verzögerungsschlaufe nach Ley aus technischen Gründen (cassettiertes Band) nicht zu realisieren ging. Erst mit der digitalen Tonaufzeichnung und dem Erscheinen hinreichend schneller Rechner wurde es möglich, die mechanische Lösung, auf welcher das Patent von Ing. Ley fußte, durch eine voll elektronische Konstruktion ohne mechanisch bewegte Teile zu ersetzen, bei der die Abfolge von Stimulus und response, das Einschalten der Aufnahme und der Wiedergabe trägheitslos und ohne entsprechendes Zutun des Lernenden erfolgen kann. Wie das HSAH - System funktioniert. Darstellung durch Fa. SBR-Ley. Darstellung des HSAH-Verfahrens nach Ing. Ley: Voraussetzung ist eine Maschine mit drei getrennten Tonköpfen. Die meisten Heimtonbandgeräte in dieser Zeit aber hatten, um die Kosten gering zu halten, neben dem Löschkopf nur einen einzigen Tonkopf, der für Aufnahme / Wiedergabe umgeschaltet wurde. Bei Dreikopfmaschinen liegen Aufnahme- und Wiedergabekopf so weit auseinander, daß ihre Entfernung der Bandlaufzeit von ca. einer Sekunde entspricht. Wenn das Band am Aufnahmekopf vorbeiläuft, wird die Stimme aufgezeichnet. Nach ca. einer Sekunde gelangt die Aufnahme an den Wiedergabekopf, dort wird sie wiedergegeben. Bei den Ley-Schülergeräten kann nun der Abstand zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf mittels einer Umlenkrolle ‘künstlich’ vergrößert werden. Sie zwingt das Tonband zu einem Umweg (der “Ley-Schlaufe”), der einem Zeitwert von maximal 6 Sekunden entspricht, bis die Aufnahme vom Aufnahme- zum Wiedergabekopf gelaufen ist. Dieser Umweg definiert die maximal mögliche Sprechzeit. “Während beim herkömmlichen sog. Vollabor oder HSA-Labor der Lernende im ersten Durchgang seine Sprechleistung aufnimmt, zurückspult und im zweiten Durchgang abhört und mit dem Sprechmuster vergleicht, um eventuell in einem dritten Durchgang eine Verbesserung seiner Sprechleistung anzustreben, bietet [ ... ] das HSAH-Labor (Hör-Sprech-AufnahmeLabor) dem Lernenden Gelegenheit, seine Stimme aufzunehmen, ohne Schaltvorgänge nach einer vorher einzustellenden Verzögerungszeit abzuhören, mit dem Sprechmuster zu vergleichen und sofort wieder zu sprechen, aufzunehmen, abzuhören, bis der nächste Lernschritt beginnt.” Quelle: Sonderdruck aus SCHUL-MANAGEMENT Heft 5/75 (Artikel von Klaus Wilpert) Die Tonbandmaschine Konstruktion Ley hatte im Gegensatz zu den damaligen Heimtonbandgeräten drei Motoren und drei Tonköpfe. Erstere, um sie für Dauerbetrieb geeignet zu machen, letztere wegen der nur so zu bewerkstelligenden Hinterband-Kontrolle, auf der das Ley-Verfahren (HSAH) beruht. Auf der Abbildung ist in der Mitte die Schiene mit dem verschiebbaren Knopf zu erkennen, um den das Tonband geführt wird. Durch diesen ‘Umweg’ zwischen Aufsprech- und Abhörkopf wird die Verzögerung der Wiedergabe bewirkt. SL I in Erlangen 1969/70: Blick von der Lehrerkonsole auf die 30 Schülerplätze. Mit der Schalttafel (vorne) wird das Einspielen der Programme bewerkstelligt. Außerdem ist sie für die Verständigung zwischen Lehrer und Schüler, für das Mithören und Gegensprechen, notwendig. Dafür sind zwei Reihen schwarzer Kippschalter vorgesehen. Die dritte Schalterreihe in der Mitte ermöglicht die Wahl zwischen den Lehrsystemen HSA und HSAH. Blick in eine der Schülerkabinen mit schalldämpfend gepolsterten Trennwänden, die ein von Fremdschall abgeschirmtes, ungestörtes Lernen sichern sollten. Auch die Bandmaschinen in den Schülerkabinen der Fa. SBR-LEY waren äußerst robust konstruiert und durch die Verwendung von drei PabstAußenläufermotoren für Dauerbetrieb geeignet. Waren sie für zwei Bandgeschwindigkeiten, 9.5cm/s und 19cm/s ausgelegt, konnte mit doppelter Geschwindigkeit kopiert und so die Hälfte der Zeit gespart werden. Um 1990 wurden auf Wunsch von Dozenten die Trennwände entfernt. An der Wand die Regale mit den entleihbaren Übungsbändern für die Studierenden (“SÜKs”). Die Anlage mit den SBR-Maschinen ist bis 1993 in Betrieb. 1970 wird im Raum SZ 104 ein zweites Sprachlabor mit 30 Plätzen, ebenfalls von der Fa. SBR-LEY, eingerichtet. Wegen des französischen Phonetik- bzw. Orthophonie-Unterrichtes, in welchem zwei Lektoren die Studierenden überwachen und beraten sollen, wird eine Ausführung mit zwei Lehrerkonsolen (d.i. max. 4 Programme) gewählt. Während das SL I von Anfang an neben dem Klassenunterricht auch als Selbstlernlabor genutzt wird, bleibt das SL II dem lehrerbegleiteten Unterricht vorbehalten. So wie auf dem Werbephoto im Prospekt der Firma SBR sah es bald auch im SL II in Erlangen (Abb. unten) aus. Prospekt der Fa.SBR von 1970 Doppelte Lehrerkonsole im SL II. Links ist die Umschalttafel zu sehen, mit der die 30 Plätze wahlweise auf die eine oder die andere Schalttafel gelegt werden konnten. Über das Mikrophon am Schwanenhals konnte der Dozent “direkt programmieren”, d.h. von einem mitgebrachten Manuskript Texte verlesen, die dann auf die Schülerplätze aufgenommen wurden. Das wurde von vielen Lehrkräften gerne angenommen. Rechts die SBR-Lehrermaschine. Englisch-Lektor Mr. Peter C. Hough an der Konsole im SL II. (Um 1970) Deutsch als Fremdsprache-Lehrer Dr. Dieter H. Meyer vor seiner Klasse im SL II. (1972) Im SL II waren die SBR-Maschinen verdeckt eingebaut und erst nach Öffnen eines Deckels, der gleichzeitig als Schreibfläche diente, zugänglich. Sie hatten schon zwei Bandgeschwindigkeiten. Damit konnte “schnellkopiert” werden. Bedient wurden sie - schon ganz modern - über ein separates Bedienteil im Deckel. Diese zweite SBR-Anlage wurde bis 1981 verwendet. Im November 1981 wird sie durch ein Labor von KÖRTING, Typ StS 111, ersetzt. Diese alteingesessene Firma, die vor dem Kriege schon in Leipzig Geräte der Unterhaltungselektronik produziert hatte, war nach 1945 in Grassau am Chiemsee wieder erstanden und hatte dort begonnen, neben Radio- und Fernsehgeräten auch Sprachlehranlagen zu fertigen. Die Patente von Ing. Ley auf die Verzögerungsschlaufe hatte sie übernommen und stattete -als einziger unter den Mitbewerbern- die Spulentonbandgeräte ihrer Sprachlehranlagen damit aus. Mit Rücksicht auf den französischen Phonetik- bzw. Orthophonie-Unterrichtes wird wiederum eine Ausführung mit doppelter Lehrerkonsole gewählt, an der zwei Dozenten gleichzeitig arbeiten können. Anzeige der Fa. Körting für ihren RundfunkSpitzensuper (“Syntektor”) von 1954. Anzeige der Fa. Körting für ihren Tonbandkoffer “für Heim und Büro”. Er kostete 1957 aber noch immer 785 DM. Das SL II “modernisiert” mit einer Körting Sprachlehranlage Typ StS 111. Der Lehrertisch als Doppelkonsole über Eck mit dem Körting-Lehrertonbandgerät, dem Cassettenrecorder in der aufgezogenen Schublade, und der Schalttafel. Im Eckschrank, von dem nur die geöffnete Klappe zu sehen ist, befand sich das RadioSteuergerät für die Raumlautsprecher, darunter ein hochwertiger Plattenspieler. Eine Gegensprech-Anlage (kleines gelbes Kästchen) stellte im Notfall eine schnelle Verbindung zum “Hilfskraftwerk” (dem Raum C 103) her ... Im Dezember 1993 wird die SBR-Anlage aus SL I nach über 20jähriger Dienstzeit (!) gegen eine (gebrauchte) Anlage von KÖRTING mit nur 26 Plätzen ausgetauscht . Monteure von Körting beim Aufstellen der neuen Kabinen. Monteur Freitsmiedl von Körting und Dr. Meyer beim Zusammensetzen der Lehrerkonsole. Dr. Meyer beim Studium des Schaltplans für die Anlage. Stehend mit Lötkolben: Herr Freitsmiedl von Körting. SL I “modernisiert” mit Körting StS 111 - Anlage und Fernsehplätzen. Für die ausgelassenen Kabinen werden Fernsehplätze eingerichtet. An diesen können die Studierenden sowohl Aufzeichnungen auf Video als auch direkt internationale Fremdsprachen programme über die im März des gleichen Jahres errichtete Satellitenempfangs-Station ansehen. Die KÖRTING-Anlage im SL I (C 102) ist als ‘analoges’ Sprachlabor bis heute in Gebrauch und dient sowohl dem Klassenunterricht (zur Zeit vorwiegend für die DSH-Kurse) als auch dem Selbststudium der Studierenden in den sogenannten “Freien Übungszeiten” am Nachmittag. Blick auf die Türseite: an der Wand die Regale mit den “SÜKs”, den TonbandÜbungskopien zum Ausleihen für die Studenten. “Moderne” Körting StS 111 - Lehrerkonsole mit Lehrertonbandgerät und Schalttafel im SL I (Raum C 102) ab 1993. Fernsehplatz im SL I mit Rechner und VHS-Abspielgerät. Studenten machen Gebrauch von den Fernsehplätzen im “neuen” SL I. Die Satelliten-Empfangsanlage: Ein Mitarbeiter der Firma Sat-Müller aus Hemhofen bei der Montage des LNBs (Kürzestwellen-Empfangseinheit) vor einem Parabolspiegel zum Satellitenempfang. Rechts daneben: Ansicht der Parabolspiegel auf dem Dach des C-Turms in der Bismarckstrasse. Parade der Parabolspiegel - von nahem gesehen: der weiße ist der Drehspiegel, mit dem sich der gesamte Empfangsbereich bestreichen läßt. Die anderen sind Festspiegel, die jeweils auf bestimmte Teilbereiche eingestellt sind, deren Stationen daher ständig zur Verfügung stehen. “Resteverwertung”: Ein Teil der nicht mehr gebrauchten SBR-Maschinen aus dem SL II wird eingesetzt, um auf dem Südgelände der Universität in der TechFak ein kleines “Zweig-Sprachlabor” für die dortigen Studenten einzurichten. Es umfaßte zunächst zehn Übungsplätze. Übungsplätze auf dem Südgelände. Auch dort werden die Maschinen von SBR verdeckt eingebaut. Der Deckel dient als Schreibfläche. Leider muß das Projekt mangels Interesses und Platzes kurze Zeit später wieder aufgegeben werden. Ein anderer Teilbestand von Körting-Maschinen der ersten Generation wurde verwendet, um auch in der Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek Übungsmöglichkeiten für Studenten zu schaffen. Übungskabinen, zum Teil noch aus SBR- (vordere Reihe), zum anderen aus Körting-Beständen (hintere Reihe), in der Lehrbuchsammlung der UB. Auch dieser Versuch mußte, als die UB-Verwaltung mehr Raum für ihre eigenen Belange benötigte, wieder aufgegeben werden. Die Maschinen wurden an einen Sammler abgegeben. Auch die alte SBR-Anlage aus dem SL I wurde nicht verschrottet, sondern 1994 als Geschenk an die Pädagogische Hochschule von Vladimir, Erlangens Partnerstadt in Russland, verschickt. Dr. Meyer fuhr mit und half beim Aufstellen der Anlage. Versandfertig verpackt warten Schülermaschinen auf den Abtransport nach Russland. Ingenieur Kusmin, daneben der Leiter der Hochschule, Prof. Maligin und die Deutsch-Lehrerin Frau Kondrakowa M.A. Abb. 36: Dr. Meyer erläutert an der Tafel das HSAH-Verfahren und seine Verwirklichung durch Ing. Ley. Ingenieur Kusmin betätigt den Hauptschalter. Der Lehrertisch arbeitet wieder! Die SBR-Anlage ist aufgestellt. Frau Kondrakowa M.A. macht sich mit der neuen Apparatur vertraut. Der wiedererstandene Lehrertisch des SBRLabors von 1969/70 in Vladimir. Sicherungskasten und Hauptschalter bei der Installation des SBRSprachlabors in Vladimir. Die Aufstellung des SBRLabors in Vladimir 1994 wird gebührend gefeiert. 1998 wird das erste Computerlabor MSL I (MSL = Multi Media Sprachlabor) im ehemaligen Audiovisions-Raum SZ (jetzt SL) 102 von der Firma TANDBERG eingerichtet. Monteure der Fa. Tandberg beim Aufstellen des Lehrertisches. Es verfügt über 28 Schülerplätze und einen Lehrertisch mit Flachbildschirm und Lehrerrechner, über welchen digitale und analoge Datenträger vorgeführt werden können. Er enthält hierzu einen Mehrnormen-tauglichen VHS-Spieler, einen Cassettenspieler und ein Spulentonbandgerät mit 3 Bandgeschwindigkeiten. Im Rechnergehäuse selbst ist ein Laufwerk für CDs und DVDs untergebracht. Lehrertisch im MSL I Das MSL I mit 28 Plätzen. Türseite ... ... und Fensterseite. Im Sommer 2003 wird das SL II mit seiner KÖRTING-Anlage ST 111 im Raum SZ 104 (jetzt SL 104) abgebaut: Das leergeräumte SL II - ein ungewohnter Anblick. Die geöffneten Kabelkanäle im Boden des Raumes SL 104 (jetzt SL 104) Holz- und Metallteile der Schülerkabinen warten auf den Abtransport. Die Doppelkonsole aus dem ehemaligen SL II ist ebenfalls versandfertig. Die noch gut erhaltene und funktionstüchtige Anlage wird der Ain Shams-Universität in Ägypten zum Geschenk gemacht und im Herbst 2003 dorthin abtransportiert. An ihre Stelle tritt ein zweites Computerlabor der Firma TANDBERG. Noch unausgepackt stehen die Kabinen für das Computer-Labor, welches das alte SL II ablösen soll. Die ersten Steckdosen sind bereits montiert, von der Decke baumeln noch Drähte... doch bald: MSL II: Das zweite Multimedia-Labor in Erlangen, in Raum SL 104. Damit verfügt das Sprachenzentrum der Universität in Erlangen über ein analoges Sprachlabor mit KÖRTINGSpulentonbandmaschinen (26 Plätze) und zwei digitale Multimedia-Sprachlabors von TANDBERG mit je 28 Plätzen Kapazität. Vom Vorführ- zum Serverraum: SZ (jetzt SL) 103. Der Einsatz digitaler Technik für die Sprachlabors macht die Einrichtung eines Server-Raumes notwendig. Dafür mußte der Bildwerferraum, welcher sich günstig zwischen SL II und AVRaum (SZ 102 und 104) befand, geopfert werden. Der Bildwerferraum war 1975 eingerichtet worden, um durch die Aufstellung der Geräte außerhalb der Unterrichtsräume Film- und Diaprojektion ohne störende Maschinengeräusche möglich zu machen. Dazu wurden eigens Projektionsfenster in die Rückwände der beiden Unterrichtsräume SL II und AV-Raum gebrochen und mit Spezialglasscheiben versehen. Wurde nicht projiziert, ließen sie sich durch Vorhänge abdecken. Projektionsfenster mit Blick auf Dia- und Schmaltonfilmprojektor. Blick in den Bildwerferraum: auf dem Projektorbock ist der Schmaltonfilmapparat von Siemens aufgebaut, der Licht- und Magnettonfilme spielen kann. Davor ragt ein Arm des Filmumrollers ins Bild. Rechts mit den beiden Vorhängen das Projektionsfenster in den AV-Raum (SZ 102). Spiegelbildlich dazu wäre das Fenster in das SL II zu denken. Heute stehen hier die Schränke mit den ServerRechnern, die die beiden MSLs versorgen. Im Serverraum: Bäume aus PatchKabeln verbinden Server und Verteiler mit den MSLs. Wo sich einst Filmspulen drehten, surren jetzt die Elektronen. Aus vier, drei oder zwei verschiedenen Geräten, die man früher benutzen mußte, wenn man im Unterricht Bilder und Töne vorführen wollte, Schreib-, Dia- und Filmprojektor, Plattenspieler und Tonbandgerät, ist ein Einziges geworden: der Computer, auf dem sich in digitaler Form Dateien speichern und wiedergeben lassen, die beides enthalten. Bilder und Töne. Synchron, multi medial - ohne mechanisch bewegte Teile, die der Trägheit und der Abnutzung unterliegen. “Menschen im / am Sprachlabor”: Akad. Dir. Klaus Wilpert, der erste Leiter der Abteilung Sprachlabor, an der Schalttafel im SL II (1970). Klaus Wilpert bespricht sich mit den Herren Heinrich Händel und Paul Dine (Lektor Englische Abteilung) vor einer Aufnahme von Unterrichtsmaterial für das Sprachlabor (ca. 1971). Dr. Meyer, Medienwart und Sprachlehrer, seit 1971 in der Abteilung Sprachlabor mit der Unterrichtstechnik betraut, arbeitet sich in die digitale Technologie ein (nach 2001). “Menschen am Sprachlabor”: Akad. Dir. Klaus Wilpert (links), Dr. Dieter H. Meyer (rechts) “Studentische Hilfskräfte” der ersten Stunde: Emil Stössel (reinigt eine MKK), Jutta Zander, Henry Ostberg (mit Weinglas), Eberhard Kolbeck (am Manuskriptschrank) und Sabine Leonhard (Dipl.Bibl.) 1970-1975. Literatur und Abildungsnachweis: Artikel “Sprachausbildung mit dem Tonbandgerät” in der FUNKSCHAU von 1960, 2.Juliheft Nr.14, S.368. Ohne Verfasserangabe. Franzis-Verlag München. Diesem Artikel sind die beiden Photos der Telefunken-Sprachlehranlage von 1958 entnommen. Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT Heft 5/1975, Artikel “Erfahrungen mit dem HSAHSystem - Fremdsprachenunterricht im Vollabor” von Klaus Wilpert, Erlangen, S.60 - 65. Diesem Artikel sind die Abbildungen zum HSAH-Labor entnommen. Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT Heft 1/1976, Artikel “HSA contra HSAH” von Albert Fuss, Würzburg, S.60 - 63. Beide Artikel erschienen auch als Sonderdruck, mit Genehmigung der Redaktion der Zeitschrift SCHUL-MANAGEMENT und der Autoren veranstaltet von der Firma KÖRTING, Abteilung Unterrichtstechnik, Grassau am Chiemsee, 1976. Die übrigen Photos stammen aus dem Archiv der Abteilung Medien am Sprachenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg und aus der medienkundlichen Privatsammlung von Dr. D.H. Meyer. Alle Rechte vorbehalten!