Work and Travel Australien

Transcription

Work and Travel Australien
10 Monate Work&Travel in Australien
Mein Aufenthalt:
Nach den ersten Tagen in Sydney, wo ich von Praktikawelten (Work&Travel-Organisation) im Hostel
untergebracht war, ging es für mich direkt auf meine ersten Farmen, wo ich gewwooft habe (d.h. ein paar
Stunden am Tag für Kost und Logis arbeiten). Die Lust auf ein paar Wochen Großstadt und die Suche nach
einem Job verschlugen mich dann nach Melbourne, wo sich die Jobsuche jedoch als “mission impossible”
erwies und mir das Geld sehr sehr schnell durch die Finger rann! Deshalb war ich über meine wwoofMitgliedschaft sehr froh, da ich mich so wieder auf eine andere Farm “retten” konnte, um von da aus nach
einem Job zu suchen und in der Zwischenzeit wenigstens kein Geld auszugeben. Aber auch die Suche nach
bezahlter Farmarbeit erwies sich als sehr schwer, da ich kein eigenes Auto hatte und somit nicht flexibel war!
Als ich dann endlich über die Partnerorganisation von Praktikawelten vor Ort einen Fruitpickingjob
gefunden hatte, stellte sich das als meine einzige schlimme (und hier meine ich wirklich schlimme)
Erfahrung heraus. Um es kurz zu fassen es war ein Drecksloch, die Miete war viel zu hoch und wenn
überhaupt Arbeit da war, war die Bezahlung erbärmlich!!! Also an dieser Stelle ein Tip an alle, die auch nach
Australien wollen: Kauft euch ein Auto und fahrt einfach bei den Farmen vorbei und fragt nach Arbeit und
lasst die Finger von Farmarbeitstellen im Internet und grundsätzlich allem, was nicht nach Stunde, sondern
Leistung bezahlt wird! Nach zwei Tagen auf dieser Horrorfarm, die mehr als ausreichend waren, ging es für
mich dann als Quasientschädigung mit einem Mietwagen auf einen Roadtrip entlang der atemberaubenden
Great Ocean Road, der rückblickend definitiv eins meiner Highlights war- nicht nur wegen dem Ausblick an
sich, sondern einfach das Gefühl der Freiheit mit dem Auto unterwegs zu sein und auch im Auto zu schlafen!
Einfach unglaublich cool! Danach ging es für mich auf meine nächste Farm zum wwoofen, eine riesige
Schafsfarm am Rand des Outbacks, wo ich zweieinhalb Monate arbeitete und das Farmleben für mich
entdeckte. Zugegeben die Arbeit war sehr hart und die Abgeschiedenheit von der Zivilisation ist nicht
jedermanns Sache, aber ich für meinen Teil fand es super den ganzen Tag draußen zu sein und Zäune zu
bauen, Schafe auf dem Motorrad zu treiben und Wasserpumpen zu installieren. Dieser Aufenthalt war
definitiv auch ein Highlight meiner Reise!!! Und das Beste daran war, dass die Farmer sich bereiterklärten,
mich für manche Arbeiten zu bezahlen und mir angesichts der enormen Schwierigkeiten, die ich bei der
Jobsuche hatte, im Endeffekt einen Job bei der Weinernte vermittelten. Acht Wochen lang war ich bei
Freunden von ihnen untergebracht, die mir obendrein noch ein Auto zur Verfügung stellten, und arbeitete als
“stickpicker”, d.h. ich lief hinter der Erntemaschine her und stellte sicher, dass nichts kaputtging oder
schieflief. Nach all der erfolglosen Suche nach einem Job hatte ich endlich eine ordentliche Stange Geld
verdient um endlich mal längere Zeit einfach nur zu reisen. So ging es zurück nach Sydney, wo meine
siebenwöchige Reise die Ostküste Australiens hoch bis nach Carins begann. Auf meinem Weg stoppte ich an
fast jeder bekannten und interessanten Stadt und machte auch viele von den typischen Backpackertouren mit,
wie z.B. eine Art Safari über Fraser Island und einen Segelturn um die Whitsundays, die auch auf jeden Fall
auf meiner persönlichen Highlight-Liste stehen. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Ostküste Australiens
zu touristisch ist und dort, so komisch es klingt, zu viele Backpacker unterwegs sind! Es war zwar eine super
coole Zeit, aber so herausragend, wie mir alle erzählt hatten, fand ich es persönlich nicht. In Cairns
angekommen hatte ich eigentlich schon geplant die letzten Wochen auf einer großen Rinderfarm zu
verbringen und wieder zu wwoofen, aber als ich im Hostel am Schwarzen Brett den Aushang entdeckte, auf
dem eine Mitfahrgelegenheit für einen Outbacktrip ausgeschrieben war, cancelte ich kurzerhand all meine
Pläne und startete mit drei anderen Backpackern in ihrem Auto zu einer zweiwöchigen camping Tour durch
das australische Outback von Cairns nach Darwin, wo wir die atemberaubenden National Parks durchquerten,
und von da aus einmal quer durch das Herz Australiens über Alice Springs, Ayers Rock und co. nach
Adelaide. Einfach der absolute Wahnsinn!!! Ein Ourbacktrip in Australien gehört einfach auf jeden Fall
dazu- genauso wie die obligatorische Reifenpanne, von der auch wir nicht verschont blieben! Da ich nur
noch wenige Wochen und zugegebenermaßen nicht mehr allzuviel Geld hatte, entschied ich mich noch auf
ein paar Farmen zu wwoofen, bevor es von Sydney aus mit schwerem Herzen für mich wieder zurück nach
Deutschland ging. Ich hatte in Australien die mit -sehr sehr großem- Abstand allergeilste Zeit meines Lebens!
So viele coole Leute getroffen, so viel gesehen, so viele Erfahrungen gesammelt und vor allem das Leben
kennengelernt- sowohl die schönen (das süße sorglose Reiseleben) als auch die weniger schönen Seiten (das
Geld wird immer knapper und man findet keinen Job). Alles in allem war es die beste Entscheidung meines
Lebens nach dem Abi nach Australien zu gehen und ich kann es nur jedem weiterempfehlen!!!
Laura Bohrer
TIPS:
- keine Organisation  selbst organisieren!
- Jobsuche nicht so leicht  lieber in kleineren Städten suchen!
- Reiseroute spontan planen!
- Das ländliche Australien inclusive Farmarbeit ist wirklich eine Reise wert!
- wwoof-Mitgliedschaft kaufen  viele Vorteile!
- Genug Ersparnisse sind von Vorteil!
- Finger weg von Fruitpicking, das nach Leistung und nicht nach Stunde bezahlt wird!
- Was nehme ich mit: Schlafsack, gute Schuhe, guter Rucksack, Regenjacke,
Reisetagebuch
- Sprache lernst du super schnell, keine Angst!
- Nicht zu blauäugig in die Sache hineingehen, am Anfang immer aufpassen!
- Work & Travel ist nicht jedermanns Sache, jedoch gewöhnt man sich schnell daran
- Kümmer dich vor Abreise um: Working Holiday Visum, Flugticket, Reisepass,
internationalen Führerschein, Versicherung, international akzeptierte Bankkarten, die
ersten Nächte vor Ort
- Nach dem Abi ist der perfekte Zeitpunkt dafür! Wenn du Lust darauf hast, nutze die
Chance!

Documents pareils