dr. christian weidemann

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DR. CHRISTIAN WEIDEMANN: Hat Gott an den Naturkonstanten gedreht? – Das Feinabstimmungsproblem und die Erklärungsbedürftigkeit des Lebens. Vortrag im Rahmen des KOLLOQUIUMS PHILOSOPHIE Abstract Zahlreiche dimensionslose Naturkonstanten unseres Universums scheinen mit großer Genauigkeit auf die Hervorbringung von Leben „abgestimmt“ zu sein. Wiche etwa das Verhältnis von starker Kernkraft und elektromagnetischer Kraft nur um wenige Prozent von dem tatsächlich vorliegenden Wert ab oder wäre die Masse von Neutronen nur um 1/700 größer, könnten in Sternen keine für die Entwicklung von Leben essentiellen Elemente wie Kohlenstoff oder Sauer-­‐
stoff entstehen. Viele Wissenschaftstheoretiker meinen, dass solche Feinabstimmungsphäno-­‐
mene uns keinen Anlass zur Verwunderung bieten: Wir können – aus leicht er-­‐
sichtlichen Gründen – nur fundamentale Eigenschaften des Universums beob-­‐
achten, die mit der Entstehung (mehr oder weniger) intelligenten Lebens ver-­‐
träglich sind! Dass die Naturkonstanten Leben gestatten, sei daher alles andere als überraschend und verlange keineswegs nach einer besonderen Erklärung. Ich werde in meinem Vortrag zunächst die Stichhaltigkeit einer solchen Schluss-­‐
folgerung bestreiten und zeigen, dass die Feinabstimmung der Naturkonstan-­‐
ten durchaus nach einer Erklärung verlangt, ja geradezu danach schreit. An-­‐
schließend werde ich die beiden Hauptkandidaten für eine solche Erklärung, Designer-­‐ und Multiversumshypothese, erläutern und wichtige Einwände gegen sie diskutieren. Ich schließe mit ein paar allgemeinen Bemerkungen zum Ver-­‐
hältnis von (natürlicher) Theologie und Naturwissenschaft. Der Vortragende Christian Weidemann, derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Emmy-­‐
Nöther-­‐Projekt „Infinitas Dei“ des Seminars für Philosophisch-­‐Theologische Grenzfragen der Katholisch Theologischen Fakultät (Ruhr-­‐Universität Bochum); zuvor u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar, am Zentrum für Wissenschaftstheorie, am Centrum für Bioethik und am Seminar für Kirchengeschichte der Evangelisch-­‐Theologischen Fakultät (allesamt WWU Münster). Dissertation Die Unverzichtbarkeit natürlicher Theologie (Freiburg i. Br. 2007), ausgezeichnet mit dem „Karl Alber Preis des Philosophischen Jahrbuchs“. Wei-­‐
tere Veröffentlichungen: (als Hg.) Johann Joachim Spalding: Predigten, Kritische Ausgabe II/1, Tübingen 2010; Nanobiotechnology and Nano-­‐Medicine. Ethical, Legal and Social Aspects, Münster 2008 (zus. mit Johann Ach); Richard Swin-­‐
burne: Christian Philosophy in a Modern World, Frankfurt/M. 2008 (u.a. zus. mit Nicola Mößner); Aufsätze und Vorträge vor allem zur Religionsphilosophie, Na-­‐
türlichen Theologie, Wissenschaftstheorie und Philosophie der Aufklärung. 

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