Seite 1 von 2 Druckversion www.bb-live.de 30.07.2008 http://www
Transcription
Seite 1 von 2 Druckversion www.bb-live.de 30.07.2008 http://www
Druckversion www.bb-live.de Seite 1 von 2 Herrenberg Innovation, Kooperation und ruhig mal spinnen Herrenberg - Die Rechnung ging auf. Durchweg positiv war das Echo der Teilnehmer und der veranstaltenden Stadt Herrenberg zur Unternehmerrunde am Samstag rund ums Thema "Innovation" im IBM-Schulungszentrum. 240 Teilnehmer aus 150 Unternehmen nutzen die Gelegenheit zur Information bei den morgendlichen "Input-Vorträgen", zum Austausch und Kontakte knüpfen bei Workshops und Gesprächen am Nachmittag. Ob freiberuflicher Coach oder Designer - ob Industriefirma, Bank, Bäckerei oder Stylingfirma, das Interesse ging quer durch alle Branchen. 22 Aussteller und Netzwerkvertreter informierten an kleinen "Messeständen" über ihre Fachgebiete. "Es ging uns ums Kennenlernen, um Wissenstransfer und Kooperationsgrundsteine", erklärte Finanzbürgermeisterin Gabriele Getzeny. Diese Hoffnung hat sich erfüllt, denn die morgendlichen Vorträge waren sehr gefragt. Wie sich später zeigte, hatte sich die Aufforderung von Unternehmensberaterin und Buchautorin Anke Meyer-Grashorn, nämlich "Spinnen ist Pflicht!" bei vielen Zuhörern eingeprägt und zum Losspinnen angeregt. Als Höhepunkt am Morgen erwies sich der Besuch des Ministerpräsidenten Günther Oettinger, der über alle Standortvorteile der Gäustadt bestens informiert war. Der Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der Steinbeis GmbH & Co. KG, Prof. Dr. Heinz Trasch, behandelte das Thema Innovationen und die Gründe, warum manche Kooperationen nicht funktionieren, andere sich als erfolgreich erweisen. Erfolgschancen erklärte Eric C. Meyer von der Uni Westfalen-Münster und lieferte damit den Einstieg in die Kooperationsprojekte und Diskussionsrunden. Aus denen durchaus erste Synergien hervorgegangen sind. "Die Gruppe Kooperation wird weiter geführt und erweitert", so Getzeny. Das nächste Treffen sei schon vereinbart. Hier denke man über ein gemeinsames Blockheizkraftwerk oder gemeinsam beauftragte Serviceleistungen wie Winterdienst oder Gartenpflege nach. Ganz praktisch und effizient. Im Vordergrund für die Teilnehmer stand aber vor allem der Kontakt. Für Unternehmerneulinge wie Gabi Müssig, seit Oktober letzten Jahres selbständig als Fachfrau für Systemisches Coaching, war's die Möglichkeit, sich zu präsentieren und Erfahrung zu sammeln. "Ich fand die Vorträge wirklich gut - sie haben sich toll ergänzt." Vor allem zum Thema Kommunikation sei sie weiter gekommen und bedauerte, dass sie nicht an mehreren Nachmittags-Workshops teilnehmen konnte. An diesem Tag stellte sie selbst hier ihren Spezial-Zweig "Familienunternehmen in Phasen der Übergabe" vor und geht heim mit dem guten Gefühl: "Ich hatte heute eine neue Produkt-Idee!" Mehr wird allerdings nicht verraten. Wie Gabi Müssig fand auch Gabriele Wagner, Herrenberger Stadträtin und selbständige Beraterin, den Unternehmertag als "unkomplizierten Nährboden" für Kooperation. Sabine Dajcman ist erst 30 Jahre alt und hat bereits seit fünf Jahren die eigene Agentur für Werbung und Design "Schöpfungsreich". Sie kreierte neben zahlreichen Firmenlogos auch die visuelle Erscheinung der Herrenberg-Card. Von der Veranstaltung nimmt sie mit: "Locker, fast familiär. Es herrscht kein Druck. Hier gewinnt man ein offeneres Bild vom Gäu!" Die Anonymität scheint verflogen, man rückt zusammen. Klaus Weber, Inhaber der Copythek in der Gültsteiner Straße findet auch: "Alles wird ein bisschen entkrampft. Und man stellt immer wieder fest: es gibt http://www.bb-live.de/druck.php?BBLIVEID=99ec875bc3022ecb27cb618ea94f33fb... 30.07.2008 Druckversion www.bb-live.de Seite 2 von 2 in Herrenberg viel, von dem man gar nichts weiß!" Tatsächlich. Denn wer hat sich schon mal Gedanken darüber gemacht, das eigene Erscheinungsbild aufzupeppen? Zu diesem Thema hat das Team der Keller Haircompany ganze Arbeit geleistet - und parallel zur Gesamtveranstaltung eine Vorher-Nachher-Show aufgezogen. Wie präsentiert man sich zeitgemäß als Banker? Wenn etwas nicht klappt wie gewünscht, sende ich die falschen Signale aus? Wie, wenn man als Frau in die Männerdomäne Automobildesign einsteigen möchte? "Den kühnen Typ unterstreichen", erklärt Moderatorin Iris Goldack von der Firma Keller. Stylistinnen und Modehäuser haben von 10 Uhr morgens an beide Models fürs Business gestylt. Gegen 18 Uhr typgerecht stellten sie Banker und angehende Designerin verwandelt einem großen, interessierten Publikum vor. Die Belohnung für den Mut der Probanden war beachtlich: Das Outfit der Dame knapp 800 Euro, die Verwandlung des Herrn von der Brille bis zum Leder-Schnürschuh etwa hundert Euro mehr - gingen in den Besitz der mutigen Models über. Bevor am Abend Kabarettist Christoph Sonntag mit seinem Programm "Reich und schön - an einem Abend" und die Herrenberger Gastronomen mit Food-Inseln die Sommernachts-Begegnungen eröffneten, zog eine Gruppe von Beteiligten zum Abschluss des "Arbeitstages" Bilanz mit strahlenden Mienen: Hannah Nitschinger vom Netzwerk Frauen im Puls Eric C. Meyer, Werner Vogt von der Kreissparkasse Böblingen, Oberbürgermeister Thomas Sprißler, Thomas Dietrich vom AiF, der Bundesfördergelder für Ideen vergibt, und Martin Horn, Unternehmensberater für Personalentwicklung. Der Tenor knapp zusammengefasst: Die Bank muss überzeugt werden, dass es in die richtige Richtung geht, ums ins Unternehmensboot einzusteigen. Ohne gute, motivierte Mitarbeiter, um deren Wohlbefinden sich die Arbeitgeber durchaus kümmern müssen, geht's leicht den Bach runter. Und: Führungskräfte stehen heute vor der paradoxen Anforderung, einerseits zielgerichtet und straff zu agieren, andererseits Freiräume zu schaffen, müssen Risiken eingehen, um Innovation zu erreichen. "Spinnen dürfen ja", resümierte Moderator Holger Denu von der Unternehmervereinigung "Freunde5", aber im technischen Bereich eher eingeschränkt. Projektorientierte Kooperation als Kompetenz propagierte Meyer und OB Thomas Sprißler fasste zusammen: "Kooperation und Wirtschaftsförderung hängt nicht nur zusammen, sondern ist eigentlich ein- und dasselbe!" Er habe viel gelernt und werde es künftig als Kompliment auffassen, wenn jemand sagt: "Die im Rathaus spinnen!" Artikel drucken... Fenster schließen... http://www.bb-live.de/druck.php?BBLIVEID=99ec875bc3022ecb27cb618ea94f33fb... 30.07.2008