Wir sprachen mit No 7 Contact Lenses

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Wir sprachen mit No 7 Contact Lenses
AKTUELL
Was bedeutet No 7?
DOZ: Frau Heffernan, wir begegnen uns
seit einiger Zeit regelmäßig auf Augenoptiker-Fachveranstaltungen, wo Sie sehr engagiert Ihre Firma präsentieren. Erzählen Sie
uns bitte zuerst, was es mit dieser ominösen
No 7 auf sich hat.
Heffernan: Das ist ganz einfach: Die
No 7 war die Hausnummer in der Londoner
Devonshire Plaza, in der Nähe von Harley
Street. Hier wurde unsere Firma im Jahr
1982 gegründet. Devonshire Plaza und Harley Street sind bis heute exquisite Adressen,
wo sich hervorragende Ophthalmologen
Heffernan: Dann verbinden Sie doch
den Kongressbesuch mit einer Firmenbesichtigung. Sie werden dort sehr willkommen sein.
DOZ: Ja, danke, das wollen wir gern tun,
um auch den DOZ Lesern besser über
die Kontaktlinsen-Szene in Großbritannien
berichten zu können.
Heffernan: Schön, denn aus Hastings gibt
es viel Neues zu berichten. Die Firma hat voriges Jahr einen Neubau in Betrieb genommen und expandiert jetzt auch auf dem Gebiet der weichen Speziallinsen. In Hastings
sind derzeit über 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Wir sprachen mit
No 7 Contact Lenses
Zur OPTI 2005 in München hatten
wir Gelegenheit zu einem Gespräch
mit der Leitung des britischen
Kontaktlinsenherstellers No 7.
Wir unterhielten uns mit Frau Brigitte
Heffernan, Geschäftsführerin Deutschland, Managing Direktor Ashley
Pepper und Technical Direktor
Kevin Taylor sowie dem Professional
Consultant Tony Hough.
und Optometristen niedergelassen haben,
zum Beispiel auch der in Deutschland bekannte Optometrist und Kontaktlinsenspezialist Nigel Bernett Hodd. Er veranlasste, dass
im Kellergeschoss der No 7 ein Kontatklinsenlabor gegründet wurde und ist heute
Direktor von No 7. Zu den Gründungsgesellschaftern gehören auch Ian Goble, heute
der Verkaufs- und Marketing-Direktor, und
Ashley Pepper, jetzt der Managing Direktor.
DOZ: Wurden auch andere Kontaktlinsenanpasser beliefert?
Heffernan: Ja, von Anfang an wurden
Bestellungen auch anderer Anpasser sofort
erledigt und über Nacht in ganz London
ausgeliefert. Das Kontaktlinsenlabor funktionierte so gut, dass es schnell wuchs und
nicht mehr im Kellergeschoss der Devonshire Plaza No 7 betrieben werden konnte. Im
Jahre 1993 wurde die Firma nach Hastings in
Südengland verlegt.
DOZ: Das ist ja ganz in der Nähe von
Brighton, wo die diesjährige Jahrestagung
der Britischen Kontaktlinsengesellschaft
BCLA stattfinden wird, über die wir auch
berichten werden.
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DOZ: Wie organisieren Sie den engen
Kontakt und die rasche Auslieferung zwischen Deutschland Großbritannien?
Heffernan: Wir bemühen uns natürlich,
sehr schnell zu sein. Die Geschäftsstelle
unserer Vertriebsgesellschaft in Wehrheim
existiert nun über 18 Monate. In dieser Zeit
konnten wir unseren Vertrieb optimieren
und sind so gewachsen, dass wir eine größere Geschäftsstelle in Wehrheim beziehen
mussten. Wir senden eingegangene Daten
sofort nach England weiter, wo die Linsen
unverzüglich in die Produktion gehen. Die
nächtlichen Kurierdienste liefern die Linsen
ebenso schnell wieder aus, so dass wir mindestens so schnell wie Hersteller innerhalb
Deutschlands sind.
DOZ: Welche Marktposition halten Sie
heute?
Pepper: Auf dem Gebiet der multifokalen RGP-Linsen halten wir die Nummer 1 in
Großbritannien. Auf dem Gebiet der Einstärken-RGP-Linsen sind wir nach Bausch&
Lomb und CIBA Vision die Nummer 3.
Taylor: Ein sehr umfangreiches Investitionsprogramm in die allerneueste Technologie versetzte uns in die Lage, unsere 5.400
Kunden in ganz Großbritannien zu deren
DOZ 6-2005 KONTAKTLINSE
AKTUELL
höchster Zufriedenheit zu beliefern. Aber
wir beliefern auch Anpasser in Hongkong,
den USA, Canada, Skandinavien , Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich. Für uns darf es bei der Entwicklung
und Fertigung von Kontaktlinsen keinen
Stillstand geben.
DOZ: Ist es nicht sehr mutig, in dem
schon qualitativ und quantitativ sehr gut
versorgten deutschen Markt Fuß fassen zu
wollen ?
Pepper: Ja, das ist eine große Herausforderung für uns, der wir uns gerne stellen.
Wir haben das Know How für den Wettbewerb im technischen Bereich und auch die
wirtschaftliche Kraft, mit sehr guten Konditionen anzubieten. Unser Ziel ist die hochwertige Einzelanfertigung nach den Vorgaben des Anpassers, realisiert durch unsere
speziellen Geometrien, die wir mit neuester
CNC-Drehtechnik herstellen.
Heffernan: Zum Thema Konditionen
möchte ich ergänzen, dass unsere Linsen
preiswerter sind als vergleichbare Qualitätsprodukte. Und wir bieten 100%ige Gutschrift bei Rückgabe in den ersten drei
Monaten. Das schafft eine große Sicherheit
besonders bei der Anpassung von Multifokallinsen.
DOZ: Das ist in der Tat eine wichtige
Unterstützung für den Anpasser. Aber worin
bestehen denn nun die Vorteile zunächst
der Quasar Einstärkenlinsen?
Hough: Wir wenden eine spezielle, von
uns entwickelte progressiv asphärische Geo-
metrie an, die gut zentriert, eine hohe Abbildungsgüte hat, für ein gutes Schwimmverhalten der Linse auf dem Auge sorgt und zudem eine schlanke Linsenform ermöglicht.
Bei den torischen Linsen Quasar Toric
sind beide Hauptmeridiane optimal progressiv asphärisch gestaltet. Wir haben
Ihnen die mathematischen Grundlagen für
unsere progressiven Asphären in einem
Fachbeitrag erläutert (vgl. DOZ-KL 5-2005,
S. 80 – 83. Red.) . In einem kurzen Gespräch
lässt sich das kaum vermitteln.
DOZ: In einem Beitrag von Ihnen in DOZKontaktlinse 10-2004 erklärten Sie bereits
einiges.
Der in der aktuellen Ausgabe 5-2005
stehende Artikel geht ja weitaus tiefer auf
die Fragen der progressiven Asphäre ein.
Wie würden Sie aber die Wirkungsweisen
Ihrer multifokalen Linsen charakterisieren?
Hough: Wir unterscheiden unsere Multifokallinsen prinzipiell nach folgenden
Gesichtspunkten:
Erstens die Quasar FS: Sie hat eine progressiv asphärische Innenfläche, genau wie
die Einstärken-Quasar. Die Addition wird
aber durch eine stärkere Asphäre ausschließlich an der Außenfläche bewirkt
und zeigt besonders gute Ergebnisse in der
mittleren Entfernung, z.B. bei PC- und Büroarbeit, zum Notenlesen beim Musizieren
und bei Jungpresbyopen.
Zweitens die Quasar Plus: Es ist eine
simultan-multifokale Kontaktlinse, deren
Addition durch eine spezielle Innenflächenoptik entsteht. Damit sind höhere Additions-
wirkungen als mit der Quasar FS erreichbar,
weil hier die sphärische Aberration einen
verstärkenden Einfluss auf die Additionswirkung hat.
Die spezielle Innenflächenoptik hat zur
Folge, dass das Floureszeinbild einer Quasar
Plus etwas von dem einer Einstärken Quasar
abweicht. Die Abweichungen sind aber
so bemessen, dass ein ausgeglichenes
Schwimmverhalten und gleiche dynamische
Eigenschaften wie bei der Einstärken Messlinse erhalten bleibt.
Drittens: Ganz neu zur letzten Opti
in München brachten wir die Quasar VX
heraus. Diese Linse weist bei bewährter
progressiver Asphäre der Innenfläche eine
optimierte Außenflächen-Asphäre zum
Erzielen höherer Additionen auf.
Das gesamte System ermöglicht es dem
Anpasser, die beste Multifokal-Linsengeometrie zu ermitteln, wobei geringere und
höhere Additionen und verschiedene Aberrationstypen berücksichtigt werden können.
Selbstverständlich können wir diese Linsen auch torisch herstellen oder mit einem
Zentrierprisma, falls die Linsen zu Hochsitz
neigen sollten.
Damit ist die Quasar Familie ein einzigartiges System, das trotz seines Variantenreichtums leicht anzupassen ist.
DOZ: Das klingt überzeugend, zumal
heute eine ganze Reihe von Anpassern
der Multifokallinsenanpassung kritisch bis
ablehnend gegenüberstehen, weil der
Aufwand und die Wahrscheinlichkeit des
Misserfolges recht hoch sind.
Heffernan: Gerade diesen Argumenten
treten wir durch unsere Verträglichkeitsgarantie mit dreimonatigem Rückgaberecht
entgegen. Die Ergebnisse bekommen wir
täglich zu spüren.
Wenn Sie und unsere DOZ-Leser Fragen
haben, so werden diese gern beantwortet
unter Telefon Nummer 06081/ 44 50 94
oder schriftlich unter [email protected].
(Anschrift Industriestraße 8a, 61273 Wehrheim
oder Postfach 1127, 61268 Wehrheim).
DOZ: Vielen Dank an Sie, Frau Heffernan,
und an die Herren aus Großbritannien.
Wir bleiben in Verbindung und berichten
gern über Ihre Aktivitäten auf deutschen
Tagungen sowie über den in Aussicht
genommenen Besuch in Ihrer Firma in
Hastings.
Leitung von No 7 Contact Lenses: Tony Hough, Ashley Pepper, Brigitte Heffernan und Kevin Taylor
DOZ 6-2005 KONTAKTLINSE
Ulrich Maxam
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