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erzensangelegenheit
In München feierte der 76 Jahre alte Regisseur Juraj Herz die Premiere seines neuen Films „Habermann“
im Leben jedes Menschen gibt
es diese eine Sache, die man
sich unbedingt e Uen will.
Der tschechische Regisseur
Juraj Herz wurde 76, bevor er
mit dem Drama „Habennaim“
(Kinostart: 25. November)
sein ganz persönliches Her
zensstiick
verwirklichen
konnte. Und die Freude darü
ber war ihm bei er Deutsch
landpremiere am Dienstag
abend im Münchner Filmcasi
ne deutlich anzusehen.
Der Film erzählt die Ge
schichte des Mühlenbesitzers
Augusø Habermanri (Mark
Waschke), der mit seiner halbjüdischen Frau Jana annah
Hernprung) in einem Dorf in
den Sudetengebieten der
Tschechoslowakei
wohnt.
Deutsche und Tschechen le
ben in einer friedlichen Ge
meinschaft, bis die Wehmiacht
in Gestalt des Sturmbannfüh
reis Koslowski (Ren Becker) in
das Dorf ein~llt und mit seinet
perfiden Axt die Bewohner ge
geneinander auftietzt. Als der
M
gewarnt haben, weil er so
schwierig ist.“
Ein Ruf, den der exzentri
sche
Schauspieler
auch
prompt bestätigte: „Könnte die
Dame in der 6. Reihe bitte ih
ren Kaugummi aus demtMund
nehmen? Die Art, wie sie kaut,
geht mir tierisch auf den Sen
kel“ das waren seine ersten
Worte auf der Premierenbüh
ne. Nettere fand er für Wilson
Gonzalez Ochsenknecht, der im
Film Habermanns jüngeren
Bruder spielt, der ganz im Na
zi-Wahn aufgeht. „Echt geil“
rnnde er es von seinem jungen
Kollegen, wie der um die Rolle
gekämpft hätte .„lch wusste
eben, dass ich das schaffen
kann“, sagte Ochsenknecht
über seine‘~erste ernste Rolle,
die ‚gleich voll in den Magen
schlägt‘. Ein Konzept, das
auch Hauptdarsteller Wasch
ke von An6ng an überzeugte.
„Das Widersprüchliche und Ir
ritierende kommt auch im
Film rüber ohne dabei zu ur
teilen.“
ANN-CATHERIN KARG
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Er erfüllte sich mIt 76 einen Traum: Regisseur iuraj Herz (rj, hier mit Franziska Weisz, Ben Becker,
Hannah Herzsprung, Mark Waschke und Wilson Gonzalez Ochsenknecht (v. (4.
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Krieg zu Ende ist, kommt es
zur Abrechnung zwischen
»Besatzern“ und „Besetzten“.
„Es war an der Zeit zu sa
gen, wie es damals wirklich
war und wie furchtbar sich die
Tschechen gegenüber den
Deutschen verhalten haben“,
sagt Regisseur Herz. Als klei
ner Junge hat er die Besetzung
seines Heimatdorfes Käsmark
durch die Nazis selbst erlebt,
eine Zeit lang versteckten er
und seine Eltern sich bei einer
benachbarten deutschen Bau
ernfarnilie. Als sie sich wieder
in Sicherheit wähnten und die
Familie verließen, wurden sie
von den Nazis geschnappt
und ins KZ Sachsenhausen
gebracht. Alle drei überlebten,
aber die deutsche Bauernfami
e haben sie nach dem Krieg
nie wieder gefunden.
Seinen Film sieht
erz
auch als Geschenk an sie.
Und noch eines sah er als Ge
schenk an: Die Zusage von
Den Becker zu seinem Projekt.
„Obwohl mich alle vor ihm
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