Moderne Strukturen

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Moderne Strukturen
Best Practice
Moderne Strukturen
von Christian Grune
Schulnetzwerke müssen künftig schlank organisiert werden und gleichzeitig Lernende und
Lehrende in allen Aspekten ihrer Lernprozesse unterstützen.
T
hemen wie Bandbreiten,
technische Anforderungen
und Datenschutz bestimmen
die Diskussion um eine zeitgemäße IT-Infrastruktur in Schulen.
Aktuell erfreuen sich der Einsatz
mobiler Geräte sowie die Einbindung schüler­eigener Hardware in
Schulnetzwerke zunehmendem
Interesse. Bereits im Jahr 2006
skizzierten Volker Rüddigkeit und
Georg Schlagbauer in der Publikation „Das Lean-LAN – zeitgemäße
Netzwerke für Schulen“ eine richtungsweisende Vision: „Mit der
zunehmenden Nutzung interaktiver
Internet-Plattformen gehören die
etablierten Schulnetzwerke bald
der Vergangenheit an. Schlanke
Netzwerke sind angesagt. Für Lehrer und Schüler ist es ein Aufbruch
in ein neues, medienpädagogisches
Zeitalter und für die Schulträger
ein willkommener Ausstieg aus der
Wartungs- und Kostenfalle.“ Diese
Aussagen haben bis heute nichts
von ihrer Aktualität verloren.
Zwar stellen die vielfältigen
Tablet-Projekte in Schulen bislang
noch Einzelbeispiele dar, dennoch
ist abzusehen, dass digital verfügbare Lerninhalte das klassische
Schulbuch ebenso verdrängen
werden, wie mobile Geräte die stationären PCs. Die Leitfragen lauten:
Wie kann kooperatives, mobiles
Lernen im Internet-Zeitalter unter
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Kommune21 · 12/2013
Berücksichtigung der Sicherheitsanforderungen unterstützt werden?
Welche Rollen können Schulträger
hier einnehmen? Die Lösung ist
eine Kombination aus schlanken,
auf zentrale Verwaltungsaufgaben
spezialisierten Schulnetzlösungen
und pädagogisch gestalteten Lernund Arbeitsumgebungen im Web
mit einem stabilen und sicheren
Betriebskonzept, das Wartung und
Support einschließt.
Ob Whiteboard oder Lernplattform, Kommunikationslösung oder
beliebige Hard- und Software: Lösungen wie MNSpro Schulnetz von
Anbieter AixConcept oder UCS@
School von Univention integrieren
alle vor Ort vorhandenen Strukturen
und ermöglichen den sicheren Zugang zu den an der Schule eingesetzten Ressourcen. Vorhandene Geräte
können zentral gewartet werden, der
Internet-Zugang wird abgesichert
ermöglicht. Die meis­ten der Systeme
ermöglichen auch die Einbindung
schülereigener Geräte. Der Kern
einer schlanken Infrastruktur sind
zentrale Dienste wie Benutzerverwaltung, Authentifizierung, MailDienste oder Netzwerksteuerung.
Über Schnittstellen können andere
Systeme auf sichere Weise angebunden werden. Schüler und Lehrer
können somit die in der Schule
verwendeten Zugangsdaten auch
von zu Hause aus verwenden und
auf internetbasierte pädagogische
Dienste zugreifen.
Webbasierte Lern- und Arbeits­
umgebungen, wie die Plattform
itslearning des gleichnamigen
Anbieters, entlasten und erweitern
die schulische Infrastruktur. Sie
sichern den Zugang aus der Schule
und von zu Hause aus, binden dabei
alle Beteiligten ein und ermöglichen
den geschützten Zugriff auf digitale
Materialien. Webbasierte Lernumgebungen funktionieren so als
Ergänzung der schulischen Infrastruktur – ohne dass die Schule ein
wartungsintensives Server-System
aufbauen muss.
Eine solche für Erweiterungen
offene Infrastruktur kann mit den
genannten Systemen kostengüns­tig
und einfach realisiert werden. Indem auch schülereigene Geräte und
Internet-Dienste eingebunden werden, eröffnet sich für Schulträger
die Chance, sich schrittweise aus
der Bereitstellung von Endgeräten
und selbstentwickelten Schul-Server-Infrastrukturen zurückziehen
zu können. Ein Teil der so freiwerdenden – teilweise erheblichen
Mittel – könnte in die Bereitstellung
webgestützter Angebote gelenkt
werden.
Christian Grune ist Geschäftsführer der
itslearning GmbH.
www.kommune21.de