jambo kenia - Fakultät Rehabilitationswissenschaften
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jambo kenia - Fakultät Rehabilitationswissenschaften
Rehabilitationssoziologie JAMBO KENIA Rahmenpunkte: Ort: Malindi / Kenia Zeitpunkt: ganzjährig Dauer: 4-8 Wochen Aufgabenfelder: Unterricht/(Curriculum-) Entwicklung Elternarbeit – Community Based Rehabilitation Unterricht/(Curriculum-) Entwicklung Elternarbeit – Community Care Desturi Kindergarten: Gede School: Forschungsfragen – eine Auswahl: Wie sieht der (Schul-) Alltag kenianischer Kinder mit Behinderung aus? Welche Vorstellungen hat man von Behinderung? Welchen Umgang pflegt man? Ist das (Berufs-) Bildungssystem zugänglich für Menschen mit einer Behinderung? Über welche Ressourcen müssen Menschen in Ländern des „Global South“ verfügen, um gesund aufwachsen zu können? Welche Element muss dort ein System der Early Childhood Education enthalten, das unter den Bedingungen von Verschiedenheit gleiche Chancen im Bildungsund Gesundheitszugang fördert? Finanzierung: Unterkunft+ Housekeeping: -kostenlosFlug: 600 – 800 € Forschungsstation der TU Dortmund Reisekostenzuschuss durch DAAD möglich Fahrzeug: - Offizieller Mietwagen ≈ 400 €/4 Wochen - Privatvermittlung Verpflegung: Eigenanteil Rehabilitationssoziologie Kontakt: Kathrin Schmidt 0231-755-7870 [email protected] Ausgangslage: Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Bildungschancen und dem Zugang zu Bildungseinrichtungen für eine möglichst breite Bevölkerungsgruppe, zielen die Forschungsaktivitäten der TU-Dortmund auf die Frage, wie durch vernetzte Aktivitäten die vernachlässigte Küstenregion Kenias beim Aufbau ihrer Bildungsangebote unterstützt werden kann und welche Maßnahmen sich als förderlich erweisen, gerade auch die Teilhabechancen von Menschen mit ungleichen Lebenschancen durch Behinderung, Stammeszugehörigkeit, Religionszugehörigkeit, Geschlecht und familiäre Lage (wie Armut, Bildung der Eltern, HIV-Folgen etc.) zu erhöhen. In drei wesentlichen Projektschwerpunkten, die 1. das Segment „Higher Education“ auf universitärem Level, 2. den Modellversuch Desturi Kindergarten innerhalb des Early Childhood Education Programmes und 3. die Kooperation mit der Gede Special School umfassen wird eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklungsbemühung des Bildungssystems angestrebt. Der ungleichen Verteilung von Chancen, die im ländlichen Bereich der Küstenregion insbesondere durch prekäre Armut und ungünstige Infrastruktur hervorgerufen und verfestigt werden, soll mit Hilfe der Konzepte der Community Based Rehabilitation (CBR) und des Diversity Management (DM) begegnet werden. Als besonders schlecht versorgt erweist sich die Gruppe der Kinder, die mit Behinderung aufwachsen. Hier kumulieren Risikofaktoren wie prekäre materielle Ausstattung der Herkunftsfamilie, Bildungsferne, Vorurteile und Ablehnung im eigenen Familienverbund, Bildungszugang, mangelnde keine Förderchancen geregelte (kaum Unterstützung beim Therapien, Übergang schlechter in Erwerbstätigkeit, erheblicher Fachkräftemangel beim Lehr- und Förderpersonal). eine Rehabilitationssoziologie Die Zielrichtung ist, ein integriertes, durch rehabilitationswissenschaftliches Fachwissen angereichertes System und Programm von Unterstützungseinheiten und maßnahmen zu entwickeln und zu erproben (JUMP: Joint Undertakings to Multiply Powers), das in der Küstenregion Ressourcen aufbaut, die Teilhabe, gesundes Aufwachsen und einen fairen Zugang zu Bildungssystemen bewirken. Die geeigneten strukturellen Unterstützungs- und Umsetzungsmöglichkeiten sollen ebenso identifiziert und modelliert werden, wie Multiplikatoren geschult, Barrieren abgebaut, der Umgang mit Verschiedenheit trainiert und somit die Chancengleichheit für und die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen, Entwicklungsverzögerungen oder anderen Problemlagen verbessert. Aufgabenfeld: Special School, Gede Zeitraum: Das Schuljahr in Kenia gliedert sich in drei Terms: Januar – März Mai – Juli September – November Eine Praktikumsdauer von vier bis acht Wochen ist in diesen Zeiträumen denkbar. Ablauf: Erste Woche: In der ersten Woche des Aufenthaltes werden die Studierenden auf Ihre Tätigkeit in der Lehre durch folgende Inhalte vorbereitet: ⇒ Einführung ins Education System Kenyas ⇒ Stundenplanerstellung („lesson plan“; mit dem Fokus auf die zeitliche Planung, da die Unterrichtseinheiten aufgrund des besonderen Förderbedarfs auf 25 Minuten verkürzt sind) ⇒ Grundlegende Sprachkenntnisse in Kisuaheli und kenianischer Zeichensprache (KSL – Kenyan Sign Language) ⇒ Vorbereitung der Stundeninhalte für ein bis zwei Wochen ⇒ IEP – Individualized Education Program erstellen (für ein Kind) Rehabilitationssoziologie Eine Ausweitung der Vorbereitungszeit auf zwei Wochen ist möglich, wenn sich eine Woche als nicht ausreichend herausstellt. Zunächst soll die erste Gruppe Studierender jedoch im Modell mit einer Woche Vorbereitungszeit (plus Eingewöhnungsphase an die neue Umgebung von mind. zwei bis drei Tagen) und einer Unterrichtsphase von drei bis vier Wochen starten. Eine Anpassung oder Ausweitung der Aufenthalte ist für nachfolgende Gruppen jederzeit möglich. Folgende Wochen: In den folgenden Wochen werden die zuvor erarbeiteten Grundlagen und Unterrichtspläne umgesetzt. Jede/r Student/in unterrichtet das Kind, für das zuvor das IEP erstellt wurde. Von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr Unterricht (ausgerichtet am erstellten IEP) Ca. 12.00 bis 13.00 Uhr Mittagspause Ca. 13.00 bis 15.00 Uhr von den Praktikant/innen individuell geplante Angebote für Free time Activities oder Therapien Kontinuierlich werden die Praktikant/innen durch die beteiligten Lehrer unterstützt und bekommen ein regelmäßiges Feedback zum Verlauf der einzelnen Unterrichtseinheiten. Es obliegt den Teilnehmer/innen, ein Angebot für die Nachmittagsstunden zu planen. Bisher gibt es einige Handwerksangebote und Therapien finden statt. Insbesondere Studierende mit dem Schwerpunkt „Sprache“, „Frühförderung“, „Kreativtherapien – Kunst, Musik, Bewegung“ sowie der „beruflichen Rehabilitation“ können individuelle Therapie- und Fördereinheiten anbieten. Möglich sind jedoch alle Arten von Freizeitaktivitäten, Workshops und Arbeitsgruppen. Bei der Vorbereitung ist die in der Regel sehr gemischte Altersstruktur der Schüler zu beachten. Die älteste Schülerin ist zurzeit 18 Jahre, die Mehrheit der Schüler/innen ca. 10 Jahre alt. Diese Heterogenität beruht zum einen auf dem individuell unterschiedlichen Einschulungsalter und zum anderen auf den individuellen Lernfortschritten. Eine Altersgrenze zum Ein- und Austritt in die SSG gibt es nicht. Wie die Erfahrung der ersten Praktikantinnen vor Ort gezeigt hat, ist die Einführung in den Unterricht in der Praxis nicht immer in vollem Umfang zu leisten. Gefragt sind daher Studierende, die unter herausfordernden Ausgangsbedingungen (hohe Schülerzahl, Rehabilitationssoziologie heterogene Gruppen, wenig personelle, materielle und finanzielle Ressourcen) selbständig und selbstorganisiert tätig werden können. Forschungsthemen Für Bachelor- und Forschungsarbeiten haben sich folgende erste Ansatzpunkte herauskristallisiert: Erarbeitung eines Programms zur beruflichen Bildung von Menschen mit Behinderung (Technical and Vocational Education Training), insbesondere derer, die nicht zur Primary oder Secondary School wechseln können Umgang mit Behinderung – fehlende Akzeptanz von Seiten der Eltern Umgang mit den Herkunftsfamilien – Konzepte für Community Programme Curriculum – Entwicklung Fernziel ist, einen „Care-Port“ (Beratungs-, Therapie- und Schulungszentrum) in Gede zu entwickeln, in dem auf verschiedene Besonderheiten in der Lebenslage, dem Zugang zu Bildungssystemen und der Interessen von Menschen mit Unterstützungsbedarfen und ihrer Familien eingegangen werden kann. Es ist jedoch ausdrücklich erwünscht, weitere Forschungsthemen zu erarbeiten. Aufgabenfeld: Desturi-Kindergarten Zeitraum: Januar – März Mai – Juli September – November Eine Praktikumsdauer von vier bis acht Wochen ist in diesen Zeiträumen denkbar. Rehabilitationssoziologie Ablauf: ⇒ Einführung ins Education System Kenyas ⇒ Unterstützung im und eigene Durchführung von Unterricht ⇒ Freizeitgestaltung für die Kinder im Rahmen einer Nachmittagsbetreuung ⇒ Entwicklung von Unterrichtskonzepten, -methoden und -inhalten in Zusammenarbeit mit den LehrerInnen vor Ort ⇒ Workshops für erwachsene Familienmitglieder im Sinne des Community Based Rehabilitation Ansatzes zu verschiedenen Themen (Erziehung, Fremdsprache: Englisch, Hygiene o.ä.) Nach einer ersten Orientierungsphase, in der der Unterricht zunächst beobachtet und ggf. unterstützt werden soll, können die Studierenden die Gestaltung selbstständig übernehmen. Inhalte sind zuvor gemeinsam mit den LehrerInnen abzustimmen. Eine eigene Konzeption und Gestaltung von Inhalten bietet sich vor allem innerhalb des Nachmittagsunterrichtes an, in der die Studierenden eigene Pläne konzipieren sollen, die Spiel und Spaß und Förderung miteinander verbinden. Dies kann von künstlerischen Tätigkeiten, über musikalische Inhalte bis hin zu sportlichen Aktivitäten reichen. Insbesondere Studierende mit dem Schwerpunkt „Sprache“, „Frühförderung“, „Kreativtherapien – Kunst, Musik und Bewegung“ können individuelle Fördereinheiten anbieten. Möglich sind jedoch alle Arten von Freizeitaktivitäten, Workshops und Arbeitsgruppen. Nachdem eine erste Beziehung zu den Kindern und dem Umfeld der Kinder – dem Village- hergestellt worden ist, kann das Engagement der Studierenden auf das Arbeitsfeld: Village ausgebaut werden. Hier steht die Elternarbeit im Vordergrund, die im Sinne des CBR gestaltet werden soll. Ziel soll es sein ein Programm zu erarbeiten, das die Mitglieder des Village darin unterstützt, ihren Kindern ein gesundes Aufwachsen, verbesserte Teilhabechancen und einen fairen Zugang zum Bildungssystem zu ermöglichen. Dieses Unterstützungssystem kann durch die Konzeption von Workshops zu verschiedenen Themenfeldern erfolgen. Forschungsthemen Für Bachelor- und Forschungsarbeiten haben sich folgende erste Ansatzpunkte herauskristallisiert: Rehabilitationssoziologie ⇒ Identifikation von Unterstützungsangeboten im Sinne des CBR ⇒ Curriculum Entwicklung ⇒ Teilhabechancen von Kindern mit Behinderung ⇒ Umgang mit Menschen mit Behinderung ⇒ Entwicklungschancen von Kindern in prekären Ausgangslagen Es ist jedoch ausdrücklich erwünscht, weitere Forschungsthemen zu erarbeiten.