Mediale Politikbilder
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Mediale Politikbilder
Mediale Politikbilder Politische Kommunikation Sommersemester 2004 Transparenz? – Volumen, Inhalte, Formen der Politikdarstellungen ARD ZDF RTL SAT.1 ProSieben Quelle: Krüger 2002, 79 1 Publizistik – Format & Funktion „Auf dieser Grundlage wird nicht nur die non-fiktionale Unterhaltung, sondern vor allem auch die Fernsehpublizistik als weitere Säule der Fernsehunterhaltung – zusätzlich zum ‚traditionellen’ Unterhaltungsangebot der Filme und Serien – ausgebaut.“ (Weiß/Trebbe 2000, 183) Prinzipien der WeltbildKonstruktion „Nachrichtenfaktoren“ Status: Elitenation, -institution, - person Valenz: Aggression, Kontroverse, Werte, Erfolg Relevanz: Tragweite, Betroffenheit Identifikation: Nähe, Ethnozentrismus >> „News-Bias“ im „Weltbild der Nachrichten“ 2 Methodische Muster medialer Politikbilder • "Personalization is the focus on individuals and incorrectly seeing large social issues in terms of individual actors. • Fragmentation is the presentation of information in ahistorical capsule summaries, disconnected from each other. • Dramatization is using news values rather than importance as selection criteria, suggesting that many important but undramatic issues do not make the news unless they reach crisis proportions. • Finally, normalization is the overlaying of problems with solutions emanating from the political system, thus reinforcing existing power structures." (Mc Leod, Kosicki, McLeod 1994, 135) Orientierung? "Aber die erwähnten Nachrichtenwertkriterien gelten nicht nur für den Boulevardjournalismus, sondern auch für seriöse Medien. Das Ergebnis der Selektion bekommen wir täglich in den Zeitungen und den Nachrichtensendungen präsentiert: Krieg und Folter, Mord und Totschlag, Politikerstreit und Politikrituale. (...) So entsteht ein äußerst fragmentiertes, diskontinuierliches Bild des Geschehens. Ursachen und Folgen der Ereignisse bleiben im Dunkeln, Zusammenhänge werden nicht sichtbar. Massenkommunikation trägt zur politischen Bildung nicht bei." (Schulz 1993, 25) 3 Tendenzanalysen „Eine instrumentelle Aktualisierung liegt vor, wenn eine instrumentelle Gegebenheit, die objektiv in einem Zusammenhang mit dem zentralen Konflikt-Gegenstand steht oder subjektiv so wahrgenommen wird (objektive, subjektive Instrumentalität), öffentlich in den Vordergrund gerückt wird. Dies kann durch die Kontrahenten, die Massenmedien oder Dritte geschehen. Ein Beispiel hierfür ist eine intensive Berichterstattung über die schlechten Lebensbedingungen der Indianer unter der Herrschaft der Sandinisten. Entscheidend ist hier nicht, ob die Darstellung korrekt ist, sondern dass sie dem einen Kontrahenten schadet, indem sie seine Legitimation diskreditiert.“ (Kepplinger 1989, S. 205). Validierung? • Framing! "According to Gamson and Lasch, a frame suggests a 'central organizing idea for understanding events related to the issue in question' (p. 398). As part of the 'package' containing the core frame there are various framing devices (metaphors, exemplars, catchphrases, depictions, and visual images) and reasoning devices (causal attributions, consequences, and appeals to principles)." (Mc Leod, Kosicki, McLeod 1994, 134) 4 Frames • strategy coverage versus issue coverage (insbesondere bei der Wahlkampfkommunikation) • episodic versus thematic framing / ereigniszentrierte versus inhaltlich-thematisch strukturierte Darstellung • ethical versus material framing / normatives versus pragmatisches Räsonnement Diskursformen • Sensationalismus – „In der politischen Informationsvermittlung des Fernsehens geht die Schere von emotionaler Betroffenheit und rationaler Aufklärung extrem weit auseinander. Politische Realität wird oft reduziert auf erlebbare Oberfläche, auf den erlebbaren emotionalen Kick“ (Wember 1993; zitiert nach Hagen 1999, S. 128). • Personalisierung • Skandalisierung – ideelles öffentliches Gerichtsverfahren mit destruktiven Konsequenzen: Politikverdruss 5