Einführung in die Arbeitswissenschaft
Transcription
Einführung in die Arbeitswissenschaft
Einführung in die Arbeitswissenschaft Übung der Lehreinheit 3 Modellierung und Optimierung von Arbeitsprozessen (Workflows) Sommersemester 2016 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher M. Schlick Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft Betreuerin: Sonja Th. Kwee-Meier, M.A. E-Mail: [email protected] © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen Aufgabenstellung: „Angebotserstellung“ • Die Catering-Firma Schmeck GmbH beliefert Veranstaltungen von verschiedenen Unternehmen mit Ihren Speisen und Getränken. Wenn ein Kunde seine Veranstaltung von Schmeck bewirten lassen möchte, formuliert er zunächst eine Anfrage. Die Kundenanfrage kann dabei sehr komplex sein und ist daher als ein eigener Prozess zu verstehen, die hier nicht detailliert modelliert werden muss. • Eine eingehende Kundenanfrage erfasst die Leitung der Abteilung Vertrieb, die sie auf Vollständigkeit und Eindeutigkeit zu prüfen hat. Ist die Anfrage des Kunden nicht eindeutig formuliert, so sollte Rücksprache mit dem Kunden gehalten werden. Wenn sie jedoch alle notwendigen Informationen enthält, kann sie an die Leitung der Abteilung Food & Beverage weitergeleitet werden. • Die Leitung Food & Beverage wiederum hat die Machbarkeit der Anfrage zu prüfen. Wird sie negativ bewertet, so muss der Kunde über eine Absage informiert werden. Bei einer positiven Bewertung der Anfrage kann die Kalkulation des Angebots durchgeführt werden. • Über die Abgabe des Angebotes aufgrund der Kalkulation hat die Geschäftsführung von Schmeck zu entscheiden, bei deren Ablehnung ebenfalls eine baldige Information an den Kunden gehen sollte. Befindet die Geschäftsführung die Kalkulation aber für adäquat, so kann das Sekretariat das Angebot schriftlich erstellen und es zur Prüfung an den Vertrieb senden. • Entscheidet der Vertrieb, dass das erstellte Angebot den Kundenwünschen entspricht, kann dieses von der Geschäftsführung unterschrieben werden. Bei eventuellen Änderungswünschen durch den Vertrieb sollten diese vom Sekretariat eingepflegt werden. Das vollständige und unterschriebene Angebot wird dann in die Liste offener Angebote eingetragen.(...) Aufgabe 1: Modellieren Sie den im Text beschriebenen Arbeitsfluss als erweiterte ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK). Aufgabe 2: Modellieren Sie den im Text beschriebenen Arbeitsfluss in Swimlanes mittels der Sinnbilder der DIN 66001. © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen 3-2 Erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK) Sinnbild Benennung, Bemerkung Ereignis (Beschreibung eines eingetretenen Zustandes, von dem der weitere Verlauf des Prozesses abhängt Funktion (Beschreibung der Transformation von einem Inputzustand zu einem Outputzustand Logische Operatoren: (Verknüpfung von Ereignissen und Funktionen) X xor „exklusives oder“ Sinnbild Benennung, Bemerkung Informationsobjekt (Dokumentationen/Objekte) Kontrollfluss (zeitlich-logischer Zusammenhang von Ereignissen und Funktionen) Organisatorische Einheit (Beschreibung der Gliederungsstruktur eines Unternehmens) „oder“ Zuordnung von Ressourcen/ „und“ © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen Organisatorischen Einheiten 3-3 DIN 66001: Sinnbilder für Datenfluss- und Programmablaufpläne Sinnbild Benennung, Bemerkung Verarbeitung, allgemein Sinnbild Benennung, Bemerkung (einschließlich Ein-/Ausgabe) Kontrollfluss Prozess Synchronisation Verzweigung Dokument Bemerkung (erläuternder Text) © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen 3-4 Aufgabe 3: Vergleich DIN 66001 vs. eEPK Stellen Sie die Unterschiede der Modellierungssprachen eEPK und DIN gegenüber. eEPK © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen DIN 66001 3-5 Aufgabenstellung: Vereinheitlichung des Organisationsprozesses für Kick-offs Das Beratungsunternehmen „Ingineering Services“ möchte den Prozess für die Organisation von Kick-OffTreffen für neue Projekte mit Industrieunternehmen vereinheitlichen. Hierzu soll folgender Ablauf mit eEPK modelliert werden. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Der Start des Prozesses ist dadurch bedingt, dass die Akquise von einem neuen Projekt erfolgreich war. Die Projektleitung (PL) bei „Ingineering Services“ erstellt daraufhin eine Agenda für den Kick-Off. Die PL versendet diese in einer Terminanfrage an das Industrieunternehmen (IU). Das IU prüft den Termin auf Überschneidungen Falls es beim IU zu Überschneidungen mit anderen Termin kommt, lehnt es den Termin ab und der Prozess beginnt erneut mit der Versendung einer Terminanfrage durch die PL, bis ein Termin ohne Überschneidungen gefunden wird. Gibt es keine Überschneidungen, trägt leitet die PL die Agenda an das Sekretariat sowie an die Ingenieure/-innen im Beratungsunternehmen weiter, die das Projekt bearbeiten werden. Die Ingenieure/-innen arbeiten daraufhin die vorzustellenden Inhalte der Agenda aus und das Sekretariat übernimmt parallel hierzu die Übertragung der Veranstaltung in eine Datenbank für die jährliche Erhebung der Leistungsindikatoren. Die PL setzt im Projektmanagementsystem den Status des Projektes auf „Kick-Off-Organisation abgeschlossen“. Dies ist die Endbedingung des Prozesses. Aufgabe 4: Modellieren Sie den Prozess korrekt mit eEPK. © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen 3-6