Schwangerschaft:
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Schwangerschaft:
Schwangerschaft: Befund der schwangeren Frau: Anamnese: Sozial: Wohnverhältnisse (Etage, Gartenarbeit) Beruf (langes stehen?, heben?..etc.) Sport (Kraftsport?, Kampfsport?) Familienverhältnisse (Pflegebedürftige Angehörige?) Schwangerschaftbezogen: in der wievielten SSW sind sie? Wo sind die Beschwerden, wann treten sie auf? Wie viele Geburten/Abtreibungen/Fehlgeburten haben sie gehabt Wieviele Kinder haben sie, wie alt sind sie, wie schwer war das schwerste Kind bei der Geburt? War es eine normale Entbindung, Kaiserschnitt oder Episiotomie? Nebenerkrankungen wie: Herzfehler, Bluthochdruck, Diabetis, Röteln, Suchterkrankungen, Mucoviscidose, Allergien, Inkontinenz, Thromboseneigung Operationen, Unfälle im Bauchbereich (Niere, Magen, Darm, Herz, Blase, Krebs, Chemotherapie) Orthopädische Erkrankungen (Becken, WS, ISG, Hüfte) Subjektive Beschwerden: Dyspnoe Schmerzen (die sich durch Entspannungstherapie, Wärme, Massagen, passive Maßnahmen lindern lassen) Schmerzen an Rücken und Ischias ein-oder beidseitig, mit oder ohne Ausstrahlung in den Unterbauch, evt verbunden mit einem Symphysenschmerz. Für die Stabilität des Beckens spielen die Mm. Piriformis, levatot ani, coccygeus eine besondere Rolle, da sie der Beckenaufrichtung (Nutationsbewegung des Os sacrums) exzentrisch entgegenwirken. Inspektion: Haltungsbefund (z.B. gute Aufrechthaltung im Stand oder im Sitz) Palpation: Muskeltonus (M. errector spinae, HWS-/BWS-Muskulatur, Bauchmuskulatur, Adduktoren, Hüftmuskulatur) Funktionsuntersuchungen: Bauchumfang, Gewicht, Lungenvolumen (Atemtests), Blutdruck und Puls (in Ruhe und nach Belastung) Schmerzen: LWS, ISG, Ischiasschmerzen, Beine, Nacken, Symphyse Wann sind die Schmerzen?, wo sind sie? Schwangerschaftsveränderungen und deren Beschwerden: Die Schwangerschaft ist mit einer Reihe von Anpassungsleistungen des mütterlichen Organismus verbunden. Dabei erlebt die Schwangere folgende Symptome als belastend: Änderung des Hormonspiegels Hypotonie durch Vasodillatation Das Östrogen ist verantwortlich für die zunehmende Wasserbindung im Gewebe. Die Wassereinlagerung hat folgende Wirkungen: Vergrößerung der Brustdrüsen Ödembildung an Händen und Füßen verminderte Peristaltik im Verdauungstrakt (und die daraus folgende Obstipation) Bewegungssystem: Muskulatur und BG: der Muskeltonus sinkt Schwerpunktverlagerung nach ventral Bänder sind locker Dadurch kommt es zu folgenden Beschwerden: Rückenschmerzen Ischiasbeschwerden Beinschmerzen Überdehnungsschmerzen (durch die Lageveränderung und Vergrößerung des Uterus) Auflockerung der Bandstrukturen und der Symphyse sowie des ISG (Symphysenlockerung) Lunge: In der Schwangerschaft ist der Sauerstoffbedarf um 20% erhöht. Man spricht von einer physiologischen Hyperventilation. Die meisten der Schwangeren empfinden die veränderte Atmungssituation subjektiv als Dyspnoe. durch Abnahme des Residualvolumens Abnahme des expiratorischen Reservevolumens (der wachsende Uterus hebt das Zwerchfell um bis zu 4 cm an) Die Intercostalräume und der sagittale Thoraxdurchmesser vergrößern sich (daher bleiben die Inspiratorische und die Vitalkapazität unverändert) Herz-Kreislaufsystem: Die Arteriolen und Venolen sind dillatiert. Das Herzminutenvolumen steigert sich um bis zu 50%. Das Blutvolumen wird ab der 12. SSW um 30 – 40% erhöht. Es kann zu Abflußbehinderungen aus den Extremitäten sowie dem Becken in die große Hohlvene kommen. Das begünstigt dann eine Varikosis und die Thrombosegefahr i.B. an den unteren Extremitäten. Ein besonderes Problem liegt beim Vena cava – Kompressionssyndrom. In RL kommt es, durch den vergrößerten Uterus, zur Kompression auf die Vena cava. Diese Kompression äußert sich distal der Kompressionsstelle durch venöse Stauungen und proximal durch einen Blutdruckabfall, d.h. folgende Symptome sind zu beobachten: Unwohlsein Kaltschweißigkeit Blutdruckabfall Erhöhte Atemfrequenz Bei Lagewechsel auf die linke Seite verschwinden die Beschwerden. Bei Überlastung werden Muskelansatz, Schmerzen an der Symphyse und am Trochanter major angegeben. Um dem entgegen zu wirken, ist auf den Gangablauf (Spurbreite, Abrollphase, Schrittlänge oder das Schuhwerk) und auf Heben, Bücken und Tragen zu achten. Das Längs- und Quergewölbe sinkt ab. Die Innenbänder werden überlastet. Gefäße: Die vorhandenen Varizen verstärken sich. Es kann durch konstitutionelle BG-Schwäche und andauernde Stauung in den Beinen zu Thrombosen kommen. Die Ursachen für eine Thrombose und deren Zusammenspiel werden Virchow-Trias genannt. Es gibt Gefäßwandschädigungen durch Erweiterung der Venen. PT-Behandlungsziele und Maßnahmen: Verbesserung der Atembewegungen Kontaktatmung auf dem Thorax Vergrößern der Atembewegungen in alle Richtungen Atemübungen mit Einsatz der Arme Entspannungsfähigkeit fördern Musik zur Entspannung Progressive Muskelrelaxation Verbale Stimulation Meditation Körperwahrnehmung schulen Tonussenkende Massagen (Facialismassagen) Rückenschmerzen lindern Entlastende ASTEN der Wirbelsäule einnehmen (Pezzi-Ball, Vierfüßlerstand, SL mit gebeugten Knien) Heiße Rolle Massagen Pack- und Hängegriffe Beschwerden des Beckens lindern Anspannen und v.a. lösen der Beckenbodenmuskulatur durch Mentalübungen (Bilder vorstellen, z.B. eine Blüte, die sich öffnet und wieder zusammenzieht) Beweglichkeit erhalten oder verbessern, sowie Haltungskorrektur Leichte Korrekturen vor dem Spiegel (Hyperlordose etc.) Dehnung der Adduktoren sowie der Rotatoren der Hüfte Mobilisation des Hüftgelenks in allen Richtungen LWS und Becken mobilisieren (z.B. Beckenkippung, Beckenaufrichtung, Beckenkreisen auf dem Pezziball, Bauchtanz) Feldenkraisuhr (in RL ein Zifferblatt vorstellen, was unter einem liegt und verschiedene Uhrzeiten mit dem Becken anzeigen lassen) Bei allen Übungen soll im normalen Rhythmus geatmet werden! Thromboseprophylaxe Venösen Rückstrom anregen (Beine anheben, „Muskelpumpe“ betätigen) Kompressionsstrümpfe Abrollphase verbessern Störungen oder Komplikationen während der Schwangerschaft: Präklampsie und EPH Gestosen: Die Ursache für Präklampsie ist unbekannt. ist ein zusammengefaßter Begriff für schwangerschaftsbedingte Störungen (wie Morbus xyz in der O/C) bei EHP sind die 3 Hauptsymptome Edema (Ödeme) Hypertonie Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin) Bei drohender Präklampsie kommen folgende Symptome hinzu: Motorische Unruhe Hyperreflexie Plötzliche Verschlechterung des allgemeinen Zustandes bis hin zu Bewußtseinsstörungen Kopfschmerzen Sehstörungen Akute Oberbauchschmerzen Eklampsie: Tonische, klonische Krämpfe mit Bewußtseinsverlust bis hin zum Koma. Hellpsyndrom: Das Helpsyndrom kann zusätzlich zu Präklampsie und Eklampsie auftreten. Symptomatik: Hämolyse (Auflösung der Erythrocyten) Elevated Liver Enzymes (erhöhte Leberwerte) Low Plateless (erniedrigte Anzahl von Thrombocyten) Akute Bauchschmerzen Drohende Frühgeburt: Cervixinsuffizienz: Ursache: genitale Fehlbildungen Bindegewebsschwäche Mütterlicher Streß Cervix postoperativ Vorangegangene Frühgeburten Frühzeitige Wehen: Ursache: vorzeitiger Blasensprung Infektion der Mutter Therapie: Die Schwangeren haben für mehrere Wochen Bettruhe, daher kann der PT mit Entspannungsund Atemtherapie über die schwere Zeit hinweg helfen. Der Therapeut gibt Informationen über die Geburt und weitere Schwangerschaft, um Angst abzubauen. Außerdem sollten Thrombose- und Pneumonieprophylaxe durchgeführt werden. Die weitere Therapie erfolgt nach ärztlicher Verordnung. Geburtsvorbereitungskurs: Allgemeine Hinweise zur Kursorganisation: maximal 10-14 Schwangere, bzw. 5-6 Schwangere mit Partnern der Raum muß ausreichend groß, hell und warm sein die Matten, Kissen und Decken müssen hygienisch einwandfrei sein Vorsicht beim Vena cava – Syndrom!!! Gesichtspunkte: (was wichtig ist) Aufklärung über: Schwangerschaft Geburt Geburtsverlauf Informationen über verschiedene Gebärstellungen wie: - Vierfüßlerstand, Knie-Ellenbogenlage, angelehnter Sitz, Kutschersitz, Hocker, aufgestützter oder hängender Stand Psychologischer Gesichtspunkt: Gesprächsaustausch in der Gruppe oder mit dem PT (wichtig zum Abbau der Angst) Psychosomatischer Gesichtspunkt: die Schwangerschaft kann aus biologischen, sozialen und psychischen Gründen eine Belastung sein. Besonders wenn noch Begleiterscheinungen hinzukommen Betreuung und Gespräche sind wichtig Allgemeine Gesichtspunkte: das Selbstvertrauen soll gestärkt werden Verbesserung der Haltungsbeschwerden Verbesserung des venösen Rückstromes Erhalten der Dehnfähigkeit und Elastizität der Beckenmuskulatur (Muskeln im thorakalen, lumbalen Bereich, sowie die Adduktoren) Förderung einer guten Beckenbeweglichkeit, sowohl der WS und Hüftgelenke in verschiedenen ASTEN Die Anwesenheit des Partners Die relativ schmerzfreie Geburt Erlernen einer relativ schmerzfreien Geburt durch folgende Methoden: - Durchbrechen des Angst-Anspannungs-Schmerz-Kreislaufes nach Dick Read (Atmung) - Muskuläre Verspannungen lösen durch Anwendung von aktiven und/oder passiven Entspannungstechniken - Lösen und Dehnen in Verbindung mit Atemtechniken in RL und SL - Beckenbodenspannung bewußt machen - Zwerchfellatmung bewußt machen - Zusammenspiel von Beckenboden und Zwerchfellarbeit bewußt machen Atemarbeit in der Geburtsphase: Eröffnungsphase: Sie dauert am längsten. Auf dem Wehenberg (stärkster Punkt der Wehe) soll die Schwangere die Ausatmung stimmhaft betonen. Hierdurch wird der Beckenboden entkrampft und die Geburt unterstützt. Das stöhnende Ausatmen soll ca. 1 Min. andauern, weil eine Wehe solange andauert. Es wird die sogenannte Dreieckatmung benutzt, die wie folgt aussieht: leichte Atemzüge in den Bauchraum tiefe Atemzüge die Atemzüge werden flacher, zum Schluß einen tiefen Atemzug, zur Schmerzlinderung und zur Beruhigung des Kindes Vorsicht, nicht pressen! !! Sonderanwendungen der Hechelatmung (Mund-Mund-Atmung) Sie ist eine oberflächliche Atmung, bei entspannter Bauchdecke. Die Expiration und Inspiration sind ungefähr von gleicher Dauer. Es gibt keine expiratorische Pause. Den Rhythmus bestimmt die Gebärende selbst. Ziel dieser Atmungen sind die Senkung des Tonus, die Schmerzlinderung und Vermeiden von Preßatmung. Austragungsphase: Der Dehnungsdruck auf den Beckenboden steigt. Die Schwangeren haben das Bedürfnis zu pressen. Ob und wie lange gepreßt werden darf bestimmt die Hebamme. Kommando ist „Tief einatmen, Luft anhalten und pressen.“ Dabei wird der Oberkörper angehoben, wobei die Rumpfmuskulatur anspannt und der Beckenboden entspannt. Die Schwangere soll während des Preßvorganges die Augen zusammenkneifen, damit die Arterien in den Augen nicht platzen (besonders wichtig bei Brillenträgerinnen). Nachgeburtsphase: Dies ist die Zeit der völligen Ausstoßung der Placenta. Die Frau soll dazu ruhige und tiefe Atemzüge in den Bauchraum durchführen. Wochenbett und Rückbildung: Ein Wochenbett ist die Zeit nach der Geburt, in der sich die schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen zurückbilden und der Milcheinschuß einsetzt (Lactration). Die Rückbildungsprozesse betreffen: Genitale Organe (i.B. Uterus) Umgebung des Genitaltraktes (d.h. Beckenboden, Beckengürtel, Blase und Darm) Umgebung außerhalb des Genitalbereiches (Tonuszunahme der Bauchmuskulatur) Rückbildung der schwangerschaftsbedingten Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) Der Krankenhausaufenthalt beträgt bei einer normalen Entbindung (vaginale, mit oder ohne Episiotonie), einer normalen Entbindung mit Dammriß ersten Grades, einer normalen mit Zangen– oder Vaccumextraktion, 6 Tage. Bei einer Entbindung mit Dammriß 2/3 Grades 10 bis 14 Tage. Dammriß 1 Grades: ist ein Einriß der hinteren Hautgewebe ohne Verletzung der Beckenbodenmuskulatur BBM. Dammriß 2 Grades: ist ein Einriß des Dammes einschließlich des M. bulbospongiosus bis zum M. sphincter ani externus Dammriß 3 Grades: ist eine Verletzung des M. shpincter ani externus und des Rectums Frühwochenbett: (6-8 Tage im Krankenhaus) Dieses Frühwochenbett ist abhängig von der Entbindungsart. Nach dieser Zeit sind die Wiederherstellungs- und Heilungsprozesse weitgehend abgeschlossen. Spätwochenbett: Das Spätwochenbett ist die Zeit nach dem Krankhausaufenthalt. Sie dauert bis zur vollkommenen Rückbilden etwas 12 Wochen. Komplikationen im Wochenbett: Thromboembolische Komplikationen Wochenflußstörungen mit Retusdiastase Symphysenverschiebung oder Symphysensprengung Brustentzündung (Mastitis) Depressiionen Diese Komplikationen werden nach ärztlicher Verordnung behandelt. Kontraindikationen für die Wochenbettgymnastik: große Schmerzen Thrombose Fieber (über 37,5°) Mastitis Lochialstau mit Fieber Eingeschränkte Wochenbettgymnastik: Dammriß 2/3 Grades Episiotomie Symphysenlockerung oder Symphysensprengung Kaiserschnitt Bei sekundär heilenden Nähten Progressive Muskelentspannung nach Jacobson: Grundprinzip: Muskelentspannung durch vorherige Anspannung Dem Patienten wird Fähigkeit die vermittelt, Spannungszustände im NervenMuskelsystem zu erkennen und zu beeinflussen Verlauf und Durchführung: Spannungsaufbau beginnt an kleinen Muskelgruppen mit geringer Intensität und steigt sich zu Spannung des ganzen Körperteils mit max. Intensität nach jeder Anspannung folgt optimale Entspannung Bemerkungen: man fängt rechts an Schmerzen dürfen nicht entstehen oder zunehmen Atembewegungen nicht anhalten der individuelle Zustand des Patienten bestimmt die Intensität und den Aufbau der Übungen Patient muß bequem und warm gelagert werden Stimme des Therapeuten: tief, monoton, langsame Aussprache Einzeltherapie oder 10-12 Personen Ziele: a) somatisch: verbesserte Durchblutung Normalisierung des Muskeltonus gute Koordination b) psychisch Entspannung verbesserte Körperwahrnehmung und Körpergefühl Indikationen: nach HI essentielle Hypertonie bei allgem. Nervosität Einschlafprobleme Migräne Körperwahrnehmungsstörungen Hyper-, Hypotonie der Muskulatur Asthma Obstipation funktionelle Arterielle Durchblutungsstörungen allgem. Psychische Störungen Kontraindikationen: bei sachgemäßer Behandlung keine Übungsbeispiele: RL, korrekte Lagerung, heizen, Augen schließen, Arme liegen neben Körper, ruh. Umgebung Finger der rechten Hand schließen, 4-5s, max. 10s halten, lösen, 3x wdh. mit Drucksteigerung Finger leicht strecken, Rest s.o. Faust machen, Rests s.o. D-EX, Rest s.o. Ellenbogen strecken Schulter auf Boden drücken (Schulter-EX) Untere Extremität: keine P-FLEX => Krämpfe; Knie-EX Rumpf: Rücken auaf Boden drücken, von LWS zur HWS bei Schwangeren LWS nur leicht drücken (am besten ur U.E.) bei Migräne nur mit Kopf, O.E., Rücken Übungen zur Schwangerschaft: ASTE RL, Kopfkissen, Knierolle (Bauchdecke ist entlastet), Anweisung „einatmen, entspannen, ausatmen die „Blüte“(Beckenbodenmuskulatur, BBM) schließen/anspannen dto. LWS in die matte drücken beim ausatmen dto. Becken beim ausatmen von der Matte abheben dto. Beine auf Pezzi-Ball, ausatmen, Beine strecken dto. Abwechselnd Beine beim ausatmen abheben dto. Beide Beine abheben ASTE SL, mit Seitstütz, die Beine leicht gebeugt (cave Hyperlordose), beim ausatmen Becken abheben, BBM anspannen, abwechselnd 5 x rechts, 5 x links ASTE Vierfüßler, beim ausatmen Bauch raus (Rücken bleibt gerade), BBM anspannen, beim einatmen den Bauch einziehen dto. Stand auf Knie, Hände und Fußballen, beim ausatmen BBM anspannen und Knie hochziehen ASTE Sitz auf Pezzi-Ball, ausatmen und Beine nach vorne bewegen, BBM dabei anspannen, einatmen Beine nach hinten dto. ausatmen, Knie in Richtung kontralateraler Hüfte dto. ausatmen, Becken nach links/rechts schieben, BBM dabei anspannen dto. ausatmen, Thera-Band unter den Füßen nach oben ziehen (Arme mit Therabändern nach oben strecken), Pezziball dabei nach vorne bewegen (Beine strecken) Physiotherapeutische Behandlung nach abdominalen Operationen: Sektio (Kaiserschnitt) Hysterektomien Die Patientinnen sind durch die große Bikini-Narbe in Ihren Bewegungen stark eingeschränkt und zeigen eine typische Schonhaltung (kyphosierte Körperhaltung mit ständiger Annäherung des Oberbauchs bei gleichzeitiger Hüftflex, um so den schmerzhaften Zug zu vermeiden). Es gibt eine postoperative Miktionsstörung. Nach Radikaloperaktionen ist wegen der Entfernung in der postoperativen Phase zu prüfen, ob Ödeme bestehen. Therapie: In de ersten 4 Tagen sind die Prophylaxen durchzuführen. Bei Wöchnerinnen mit Kaiserschnitt steht in den ersten 3 Tagen die Thrombose und Pneumonieprophylaxe im Vordergrund. Die BL kann von den Wöchnerinnen erst eingenommen werden, wenn die Hüftex in RL oder im Stand bei gleichzeitiger sternaler Aufrichtung schmerzarm ausgeführt werden kann. Beim Bauchmuskeltraining muss anders als bei vaginalen Operationen vorgegangen werden (d.h. erst nach Entfernung der Fäden/Klammern vorsichtig mit den Training anfangen, Isometrie symmetrisch oder Atmung). Obwohl der Beckenboden durch die Geburt nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wird, muss dieser gekräftigt werden. Die SS selbst belastet Organe und BBM. Die reflektorische Aktivierung der BBM z. B. durch explosive Laute oder Druckprovokation im Bauchraum, sind kontraindiziert. Wichtig sind Haltungskorrekturen und Gangschule (i.B. Ex und Rot. der Hüfte). Cave: Die Pat. Muss die Blase und den Darm ohne Bauchmuskeleinsatz entleeren (Miktion mit Beckenkippung, Defäkationshaltung mit Beckenaufrichtung). Inkontinenz: Die Blase: Bei einer Füllung von ungefähr 200 ml tritt ein Harndrang auf, der bei ungefähr 400 ml sehr heftig wird. Normalerweise liegt die Harnblasenkapazität zwischen 350 – 450 ml. Der Blasenverschluss wird durch folgende Faktoren sichergestellt: Spannungszustand des Harnröhrengewebes (funktionelle Harnröhre) Tonus der glatten und quergestreiften Muskulatur Durchblutung und Tonus des periurethralen Gewebes Durchblutung des Gefäßplexus Physiologische abdominale Druckübertragung Äußere Faktoren (Temperatur, Bewegung, Gewicht, Kleidung) Die Gewichte der Organe werden durch den BB und den Bandapparat getragen. Durch eine Beckenkippung kann das Gewicht von Organn auf den Os pubis abgelegt werden, wodurch der BB entlastet wird. Die Formen der Inkontinenz: Es gibt 5 verschiedene Formen: Streß- oder Belastungsinkontinenz Drang – oder Urgeinkontinenz Reflexinkontinenz Überlaufinktoninenz Extraurethrale Inkontinenz Streß- oder Belastungsinktontinenz: Definition: ungewollter Harndabgang während einer intraabdominalen Druckerhöhung ohne vorherigen Harndrang. Dies ist die häufigste Form der Blasenschwäche bei Frauen, bedingt durch die Besonderheiten des weiblichen Körperbaus. Bei erhöhtem intraabdominalem Druck auf die Blase kommt es dabei zu Harnverlust. Dabei gibt es verschiedene Gradeinteilungen 1. Grad: - Husten, - Niesen, - Lachen 2. Grad: - bei Belastung wie z.B. laufen, - tragen- bücken,- Treppe steigen 3. Grad: - im Stehen Mögliche Ursachen: Schwangerschaft infolge der Insuffizienz Übergewicht unökonomische Dauerbelastung im Alltag (langes Sitzen oder Stehen) Falsches Training Konstitutionelle BG-Schwäche Östrogendefizit in der Menophase Hypotone Urethra Entzündungen oder Tumore, die den Verschlussmechanismus beeinträchtigen Druckbelastung des Beckenbodens durch z.B. allergisches Husten, Niesen und Obstipation Physiotherapeutische Behandlung: Schmerzlinderung durch Beckenboden entlastende Ausgangsstellungen (KnieEllenbogenlage oder Beckenkippung usw.), Entspannungstechniken Beckenbodenwahrnehmung, anatomischen Überblick geben, Elektrotherapie (biofeedback) Blütentechnik Beckenbodenkräftigung, Einatmen entspannen, Ausatmen spannen, Beine kreuzen und anspannen wie vor, Widerstand gegen die Adduktoren und anspannen Verhaltensstrategien für den Alltag (kein Tee trinken, Kaffee und Getränke mit Kohlensäure, Orangen- Zitronensäfte, Alkohol, scharf gewürzte Speisen, nicht zuviel Zucker)