Prof. Dr. Gerti Senger Leidenschaftliche Liebe Erinnern Sie sich an
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Prof. Dr. Gerti Senger Leidenschaftliche Liebe Erinnern Sie sich an
Prof. Dr. Gerti Senger Leidenschaftliche Liebe Erinnern Sie sich an die Zeit Ihrer Beziehung, in der Sie total verliebt waren? Alles stimmte. Sie hatten tollen Sex und lachten über dieselben Dinge. Sie verstanden einander, konnten gemeinsam Probleme lösen, verrückt sein und Pläne schmieden. Und natürlich - immer wieder: Zärtlichkeit, Küsse, Umarmungen. Und heute? Von der romantischen, euphorischen Liebe blieb nicht viel. Gespräche gibt es noch, aber nur über Allgemeines und Tagesanliegen. Sex haben Sie auch noch, aber er ist nur Routine. Manchmal schlafen Sie lange Zeit nicht miteinander und es fehlt Ihnen auch nicht. Meist dauert es keine zwei Jahre, bis sich die Hormonchemie normalisiert und das sexuelle Hoch vorüber ist. Dann beginnt die Zeit des Erwachens, in der sich unerfüllte Kindersehnsüchte immer öfter bemerkbar machen: Ich brauche mehr Geborgenheit! Ich will gesehen werden! Ich sehne mich nach Lob! Ich brauche Freiheit! Über die Ekstase des Anfangs legen sich die Schatten der frühesten, enttäuschenden „Liebesbeziehungen“: Mama war kalt / hörte mir nie zu / vernachlässigte mich. Papa unterdrückte / verachtete / übersah mich. Ein Blick, eine Geste oder ein Tonfall des Liebespartners reißt die alten seelischen Wunden auf und der Zauber der Leidenschaft bricht. Jetzt ist nicht mehr zu leugnen, dass intensiver Sex und die Ekstase des Herzens nicht beständig sind. Im Gegenteil, Leidenschaft ist eine äußerst störanfällige Empfindung. Ein atemloser Liebesakt, sinnliche Küsse, seelisches Verschmelzen, körperliche Hingabe – körperlich-emotionale Näheerlebnisse also, sind unmöglich, sobald Bedürftigkeit, Angst, Unsicherheit Zusammenspiel von oder stille Nerven Aggression und Leidenschaft als maximale Entfaltung das Hormonen feine stören. körperlich-seelischen Potentiales ist nur noch als Erinnerung oder Sehnsucht erlebbar. Die Unbeständigkeit des Herzens und des Körpers bedeutet aber nicht zwangsläufig das traurige Ende einer ehemals viel versprechenden Beziehung. Wir IMAGO-Therapeuten sind immer wieder tief bewegt davon, wenn ein Paar mit Hilfe des IMAGOCoachings die gegenseitigen Bedürfnisse erkennt, eine Krise bewältigt, mit dem Alltags-Stress umgehen lernt und wieder zu großen Emotionen fähig wird. Die wieder gefundene emotionale und sexuelle Leidenschaft ist kein „altes“ Gefühl und auch nicht die bloße Paarungsenergie des strahlenden Anfangs. Die neue Leidenschaft beruht auf jener Nähe und Verbundenheit, die erst durch das Wissen über und das Erfüllenkönnen der Sehnsüchte des Partners möglich wurde. Das daraus entstehende starke Bedürfnis nach körperlicher Vereinigung und Hingabe ist dann tatsächlich „Liebe machen.“ Von den Paaren, die wir in dieser Phase begleiten, hören wir immer wieder dieselben Worte: „Jetzt weiß ich, was es heißt, glücklich zu sein“. Lust, Anziehung und bewusste, seelische Verbundenheit. Begehren ohne Wenn und Aber. IMAGOTherapeuten können bei einem Paar nicht Leidenschaft „erzeugen“. Aber wir können helfen, jene Alltags- und Verhaltens-Bedingungen zu schaffen, unter denen sie gedeihen kann… Regel Nummer 1: „Bleiben Sie kreativ“ Investieren Sie gestalterische Kraft in Ihr Zusammensein. Feiern und „spielen“ Sie miteinander, gehen Sie hin und wieder miteinander aus. Einem Paar, das nicht mehr miteinander ausgeht, geht die Beziehung aus! Regel Nummer 2: „Verlassen Sie Ihre sexuelle Komfortzone“ Bleiben Sie erotisch neugierig auf einander und haben Sie den Mut, über sexuelle Wünsche nicht nur zu sprechen, sondern auch nach Möglichkeiten zu suchen wie Sie sie umsetzen könnten. Regel Nummer 3: „Suchen Sie den Dialog“ Überlegen Sie, durch welche Signale Ihre Partnerschaft lebendig bleiben kann. Menschliche Beziehungen sind sprachliche Beziehungen und der „ewige Dialog“ eines der Liebesfundamente. Gute Worte sind heilsam, sie berühren die Seele. Regel Nummer 4: „Gemeinsamkeiten verbinden“. Für etwas gemeinsam zu sorgen und gewisse Dinge gemeinsam zu erleben, hat für eine Beziehung starke, verbindende Kraft. Verdämmern Sie nicht die Freizeit, schaffen Sie Möglichkeiten, gemeinsam neue Erfahrungen zu machen. Regel Nummer 5: „Bewahren Sie Körperkontakt“ Körperkontakt ist das Vitamin C der Liebe, Zärtlichkeit die Brücke zum Du. Gefühlte Haut gibt die Sicherheit leib-seelischer Akzeptanz. ‚Du akzeptierst meinen Körper, so wie er ist, Du umarmst, küsst und hältst mich - das ermöglicht jene seelische, innere Sicherheit, die leidenschaftlich Liebende brauchen.