HalleSpektrum im Gespräch mit Emanuel Till – Solotrompeter in
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HalleSpektrum im Gespräch mit Emanuel Till – Solotrompeter in
Online erschienen, 12.2.2015 HalleSpektrum im Gespräch mit Emanuel Till – Solotrompeter in DER SCHWAN MIT DER TROMPETE 12. Februar 2015 HalleSpektrum im Gespräch mit Emanuel Till – Solotrompeter in DER SCHWAN MIT DER TROMPETE2015-02-12T21:42:24+00:00 Veranstaltungen 0 Als Solotrompeter sitzt er mit auf dem Podium, als im Operncafe eine Präsentation zu DER SCHWAN MIT DER TROMPETE statt findet. Regisseur Hansjörg Zäther erzählt mit viel Leidenschaft und Engagement von seinen Absichten mit dieser erzählten Sinfonie des Amerikaners Jason Robert Brown, der, dank Spenden von Sparkasse und Lionsclub der Damen, die ersten drei Vorstellungen der Inszenierung in Halle selbst dirigieren wird. Steckbrief: Emanuel Till, Jahrgang 1991, kommt aus Nordrhein-Westfalen, stammt aus einer Musikerfamilie, 2011 Abitur, studiert zur Zeit in Leipzig Trompete. Wie kommt man denn als junger Mensch dazu, Trompete zu spielen? Meine Eltern waren Musiker. Mit 6 Jahren habe ich Geige gelernt, aber das hielt nur ein halbes Jahr. Die Liebe zur Trompete fing schon mit zwei Jahren an. Es gibt ein Foto, da habe ich versucht, aus meines Vaters Trompete Töne raus zu kriegen. Natürlich ging das nicht. Mit 5 Jahren wollte ich dann richtig anfangen. Das hat mir mein Vater verboten, weil ich noch so klein war. Ich war wirklich ziemlich klein für mein Alter, die Trompete war fast größer als ich. Dann habe ich es mit dem Klavier versucht. Aber mit neun Jahren wurde es ernst. Nach der vierten Klasse habe ich die Grundschule beendet und bin dann nach Weimar gegangen, aufs Musikgymnasium. Ich bin also im Internat groß geworden, nicht wirklich zu Hause bei meinen Eltern. Alles was es an Musiktheorie, Musikgeschichte zu lernen gibt, habe ich dort gelernt. Warum erst Violine, dann Trompete? Welches Verhältnis haben Sie zu Ihrem Instrument? Violine habe ich meiner Mutter zuliebe gespielt. Die war Geigerin, mein Vater spielte Trompete. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich muss mich entscheiden. Ich wollte nicht, dass mir einer von beiden übel nimmt, wenn ich Geige oder Trompete spielen lerne. Also, daß meine Mutter böse auf mich ist, wenn ich Trompete spiele oder mein Vater böse auf mich ist, wenn ich Geige spiele. Das war dann aber gar nicht so. Ich muss zugeben, ich war nicht schlecht auf der Geige. Ich konnte immer ganz gut intonieren. Habe dann aber gemerkt, irgendwie ist es das nichts für mich. Und wenn man mit der Geige etwas erreichen will, muss man üben wie blöd, wenn ich das so sagen darf. Mit Streichinstrumenten musst du mehrere Stunden am Tag hintereinander üben. Wir Blechbläser machen das Häppchenweise auf den Tag verteilt. Zwei Stunden am Stück geht noch, weil die Muskeln im Gesicht sehr beansprucht werden. Das ist wie Leistungssport. Wir haben unsere Aufwärmphasen bevor es losgeht. Ein Marathonläufer, der sprintet ja auch nicht gleich los. Warum habe ich mich für die Trompete entschieden? Als kleiner Junge ist man doch davon begeistert, wenn es kracht und laut ist und (er lacht) na, eben schnedderedeng! Das ist typisch für kleine Jungs, die lieben laute Instrumente. Aber sie können auch sehr leise spielen, wie gerade zu hören war. Ja. Wie sind Sie denn zu der Solopartie in „Der Schwan mit der Trompete“ gekommen? Ich bin sogenannter Substitut in der Staatskapelle. Das heißt, ich bin eine studentische Aushilfskraft, das ist keine feste Stelle. Es gibt hier auch gerade keine feste Stelle für mich, die es zu besetzen gilt. Ja, und als Substitut fing ich an in der Zauberflöte zu spielen, war dann auch öfter hier im Haus um zu üben und im letzten Sommer hat mich Hansjörg Zäther auf dem Gang angesprochen und hat mir von Jason Robert Brown erzählt und der Geschichte vom Schwan. Ich war eigentlich gleich begeistert. Eine solche Form hatte ich noch nicht. Wenn man Trompete studiert, hat man schon Solo-Auftritte, aber hier muss ich mit Schauspielern zusammen arbeiten. Ich muss also auch ein wenig schauspielerisch agieren, nicht nur da stehen und musizieren. Die Musik gefällt mir sehr. Sie erinnert an gute Filmmusiken. Man spürt den Broadway, das ist kein Kitsch, sondern eben schöne Musik, man könnte sagen: schön schmalzig. Aber im guten Sinne Und ich liebe ja Soundtracks von guten Filmen, schon immer. Also ich war Feuer und Flamme. Und dass ich nun eine so wichtige Rolle spiele, ist für mich schon aufregend. Ist das eine starke musikalische Herausforderung oder können Sie eher gelassen damit umgehen? Ich will jetzt nicht eingebildet oder hochnäsig sein, aber an sich ist der reine Notentext nicht so schwer. Technisch ist das jetzt nichts, was mich extrem herausfordern würde. Es ist alles sehr einfach gehalten, aber eben auch sehr wirkungsvoll! Was machen Sie nach dem Studium? Ich möchte schon in einem Sinfonieorchester spielen, wenn ich mit dem Studium fertig bin. Und wenn es in Halle eine Stelle für mich geben sollte, werde ich mich auch dafür bewerben. Haben Sie einen Traum? Ich finde es toll, dass ich jetzt mit Jason Robert Brown persönlich arbeiten kann. Der ist ja unglaublich erfolgreich am Broadway in New York. Er steht durchaus in einer Reihe mit Gershwin oder Bernstein. Mit solchen Leuten zu arbeiten ist schon aufregend, und wer weiß , was mir das für Türen öffnet. Ich war noch nie in New York und würde da gerne mal hin. Und wenn Herr Brown sagt, kommen Sie doch mit? Das wäre ein Jackpot. Ich würde garantiert nicht nein sagen. Vielen Dank für das Gespräch!