inhaLt - Hase und Igel Verlag

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Storm | Der | L
Schimmelreiter
e k t ü r e n p| rInhalt
axis
Inhalt Vorwort .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Autor und Entstehung
Einführung / Zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen:
Theodor Storm .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. Der Bürgerliche Realismus .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. „Der Schimmelreiter“ entsteht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gefunden oder ausgedacht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Novelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Handlung und Figuren
Einführung / Zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen:
Handlungsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Der Schimmelreiter“ in Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Der Schimmelreiter“ kurz gefasst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschachtelt noch mal! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der junge Hauke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zweimal Meer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauke und die anderen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vater und Sohn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beziehungsweise .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. Der entscheidende Wurf .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deichgraf gesucht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deichprofile im Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der neue Deich – Pro und Kontra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Deich wird gebaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Volkerts – eine Frau ihrer Zeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Ehepaar Volkerts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Schimmel und sein Reiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aberglaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauke vor Gericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Spr ache und Stil
Einführung / Zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen:
Wo de Lüt Platt snackt .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. Fachbegriffe des Erzählens .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. Ein Virtuose des Erzählens .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. Schau genau! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
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4. Rezeptionsgeschichte
Einführung / Zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Kopiervorlage:
„Der Schimmelreiter“ unter der Lupe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Klassenarbeitsvorschläge .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 67
Liter aturver zeichnis .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Storm | Der Schimmelreiter | Handlung und Figuren
rungen wird er als Deichgraf nicht gerecht? Inwiefern trägt
dies später mit zur Katastrophe bei? (Schwächen: mangelnde
soziale Kompetenz, fehlende Kommunikations- und Team­
fähigkeit, im entscheidenden Moment Führungsschwäche →
Hauke ist nicht bereit, Kompromisse einzugehen und die Anliegen der anderen Deicharbeiter zu tolerieren, z. B. im Fall des
„Hundeopfers“. Die Dorfbewohner bauen eine Abwehrhaltung auf. Zwar erkennt Hauke die Notwendigkeit von Arbeiten
am Deich, aber er setzt in einem Moment der persönlichen
Schwäche nicht durch, dass sie auch durchgeführt werden.
Dies führt später zum Deichbruch.)
nachzugeben, schützt das Deckwerk vor der Gewalt der aufprallenden Wassermassen; die miteinander verbundenen
Hohlräume zwischen den Steinen absorbieren ihre Energie.
Starre und massive Deckschichten mit den herkömmlichen
„Klebstoffen“ Beton oder Asphalt werden dagegen vom Wellenschlag oftmals regelrecht gesprengt; siehe auch Artikel
unter http://www.baulinks.de/webplugin/2006/0585.php4.
• Vorstellen von Möglichkeiten des Hochwasserschutzes in
Gebieten, in denen kein Platz für Deichbau zur Verfügung
steht, z. B. in Hamburg. Hier werden Sperrtore, Sperrwerke,
Schleusen, Schöpfwerke und Deichsiele eingesetzt, wenn
eine Sturmflut eintritt; siehe auch unter http://www.hamburg.
de/contentblob/1429172/data/hws-broschuere2009.pdf.
- Zur Kopiervorlage Seite 47:
D eichpro file im T e s t
Mithilfe des auf der Kopiervorlage abgebildeten Versuchs vollziehen die Schüler Haukes Überlegungen zu verschiedenen Deichprofilen nach. In Kleingruppen können sie das recht einfache Experiment selbstständig durchführen und ihre Beobachtungen
schriftlich festhalten. So erkennen sie, dass flachere Deiche mehr
Wellen aushalten als steile Deiche. Im Anschluss bietet sich eine
Bearbeitung der Kopiervorlage „Der neue Deich – Pro und Kontra“
(S. 48) an, auf der die praktisch gewonnenen Erkenntnisse der
Schüler anhand der Lektüre vertieft und erweitert werden können.
Lösung
Aufgabe 1
(c) Beobachtungen zum steileren Deichprofil: Bei starkem
„Wellengang“ reißt das Seidenpapier.
(e) Beobachtungen zum flacheren Deichprofil: Das Seidenpapier reißt auch bei starkem „Wellengang“ nicht. Die Wellen
kommen langsamer zurück.
Aufgabe 2
Bei starkem Sturm würde der steilere Deich schneller brechen.
Der flachere Deich hält mehr Wellengang aus. Ein Nachteil des
flacheren Deichprofils ist, dass man deutlich mehr Material
braucht, um den Deich zu bauen.
Weiterführende Anregung
Der Deichbau hat sich seit dem 19. Jahrhundert weiterent­
wickelt. Mit zunehmender Klimaerwärmung steigen auch die
Meeresspiegel: Die Sicherung der Küstenlinie ist, besonders
mit Blick in die Zukunft, wichtiger denn je. Im Anschluss an
die Bearbeitung der Kopiervorlage bieten sich daher folgende
Referate zum Thema „Moderner Deichbau“ an:
• Vorstellen eines der riesigen modernen Deiche der Nordsee, die
im Normalfall Ebbe und Flut durchlassen und nur geschlossen
werden, wenn tatsächlich eine Sturmflut droht, z. B. die Sperrwerke Oosterscheldedamm, Maesland, Thames Barrier; siehe
auch Artikel „Bollwerke gegen die Flut“ in GEO, Heft 11/2005.
• Vorstellen neuartiger Baustoffe beim Deichbau, z. B. „Elastocoast“ (elastisch und offenporig): Die Fähigkeit, ein wenig
- Zur Kopiervorlage Seite 48:
D er neue D eich – Pro und Kont r a
Mithilfe der Kopiervorlage erkennen die Schüler Vor- und
Nachteile des von Hauke Haien entworfenen neuen Deiches
(siehe auch KV „Deichprofile im Test“, S. 47). Sie versetzen sich
zunächst in die Rolle des jungen Deichgrafen, der seine Idee
verkaufen will. Bei einem größeren zeitlichen Rahmen kann
diese Präsentation eventuell in der Klasse durchgeführt werden: Wer ist besonders überzeugend?
Anschließend arbeiten die Schüler die in der Lektüre auf
den Seiten 94 – 101 angeführten Pro- und Kontra-Argumente
gegenüberstellend heraus. In der dritten Aufgabe werden eigene Kritikpunkte an dem neuen Deichprofil entwickelt. Kennen
die Schüler bereits den Ausgang der Lektüre, so können sie
dieses Wissen in die Bewertung einbeziehen. Ansonsten empfiehlt es sich, die Schwachstellen im Unterrichtsgespräch gemeinsam zu erarbeiten.
Die abschließende arbeitsteilige Gruppenarbeit stellt eine
kreative Anwendung des Erarbeiteten dar: Das Geschehen in
der Lektüre wird aus unterschiedlichen Perspektiven (Befürworter, Gegner, neutraler Berichterstatter) beleuchtet. Dabei
wird gleichzeitig das Verfassen verschiedener Formen von Zeitungstexten wiederholt und geübt: Kommentar, Bericht und
Interview.
Lösung
Aufgabe 1
Altes Deichprofil
Neues Deichprofil
→ Das neue Profil fällt zur Meeresseite hin sanfter ab. Damit
bietet der Deich bei einer Flut weniger Angriffsfläche für die
Wellen.
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27
Storm | Der Schimmelreiter | Handlung und Figuren
Deichprofile im Test
1. Mit diesem praktischen Versuch könnt ihr ganz einfach den alten und den neuen Deich nach­
bauen und untersuchen, wie sie sich bei leichtem und starkem Wellengang verhalten. Arbeitet in
Vierergruppen zusammen.
Ihr braucht:
· 1 Blatt DIN-A4-Papier
· 2 feste DIN-A4-Kartons (z. B. die Rückseiten .
von Zeichenblöcken)
· 2 Blatt DIN-A4-Seidenpapier
· Schere, Tesafilm, Lineal, Bleistift
· 1 Tennisball
herausschneiden
nach innen knicken
nach außen knicken
hier Tesafilm befestigen
Seidenpapier
hier festhalten
So geht’s:
a) Schneidet die Pappe so zu, wie rechts vorgegeben, und
knickt sie an den entsprechenden Stellen. .
Klebt mit Tesafilm von außen Seidenpapier auf das
Loch.
b) Befestigt die Pappe nach Vorgabe mit Tesafilm auf dem
DIN-A4-Blatt. Fixiert euer fertiges Deichmodell dann
mit Tesafilm am hinteren Ende eines Tisches.
c) Zwei Schüler halten den „Deich“ am Karton fest, damit er „bei Wellengang“ nicht gleich umkippt. Rollt den Tennisball,
die „Welle“, erst langsam gegen den Deich, dann etwas fester, dann fest. Notiert eure Beobachtungen.
d) Schneidet die Verlängerung des Deiches wie vorgegeben
aus der zweiten Pappe aus und klebt sie wie in der
Zeichnung unten an das vorhandene alte Deichmodell.
e) Wiederholt den unter c) beschriebenen „Deichtest“ mit
dem neuen, flacheren Deich. Notiert eure Beobachtungen.
2. Übertragt eure Beobachtungen an den Modellen auf einen echten Deich: Welche Vorteile hat das
flachere Deichprofil gegenüber dem steileren? Welche Nachteile gibt es?
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Storm | Der Schimmelreiter | Autor und Entstehung
Theod or Storm
Auf den Kärtchen erhältst du Informationen zu vier unterschiedlichen Bereichen aus Theodor
Storms Leben. Finde vier passende Überschriften und schreibe sie nebeneinander auf ein DIN-A4Blatt im Hochformat. Schneide die Kärtchen aus, sortiere sie jeweils einem der Bereiche zu und
klebe sie in chronologischer Reihenfolge in die entsprechende Spalte.
Trotz schwerer Krankheit schreibt
Storm noch einige bedeutende
Erzählungen, u. a. vollendet er .
kurz vor seinem Tod 1888 die
Novelle „Der Schimmelreiter“.
Der Tod seiner Frau stürzt Storm
zunächst in eine schwere Lebensund Schaffenskrise. 1866 heiratet er
seine frühere Geliebte Dorothea
Jensen.
Bereits 1886 zeigen sich Zeichen
einer schweren Krankheit. 1887
wird Magenkrebs diagnostiziert.
Storm kann die Gewissheit des
nahen Todes nicht ertragen und
wird schwermütig.
Nach seinem Studium geht Storm
1843 zurück nach Husum und arbeitet zunächst als Rechtsanwalt .
in der Kanzlei seines Vaters. Zwei
Jahre später macht er sich mit einer
eigenen Kanzlei selbstständig.
Während seiner Zeit in Heiligenstadt hat Storm wieder genug Zeit
und Muße, sich der schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. Hier
entstehen bedeutende Novellen, .
wie z. B. „Auf dem Staatshof“ und
„Veronika“.
Der arbeitslose Storm nimmt 1853
zunächst eine unbezahlte, später
schlecht bezahlte Stelle am Kreisgericht in Potsdam an. Der 36-jährige
mehrfache Familienvater ist wieder
auf die finanzielle Unterstützung
seines Vaters angewiesen.
Theodor Storm stirbt am 4. Juli
1888. Seiner Beisetzung auf dem
Friedhof St. Jürgen in Husum wohnt
eine große Menschenmenge bei,
jedoch kein Pfarrer – so, wie er es zu
Lebzeiten gewünscht hat.
Zunächst wird Storm durch seine
Gedichte bekannt. Bereits als
16-jähriger Schüler beginnt er zu
schreiben. 1834 wird sein erstes
Gedicht „Sängers Abendlied“ im
Husumer Wochenblatt veröffentlicht.
Die Auseinandersetzung um das
Herzogtum Schleswig mündet 1848
in den Schleswig-Holsteinischen
Krieg. Die Hoffnung, dass Schleswig bald zum Deutschen Bund
gehören wird, wird durch den
dänischen Sieg 1850 zerstört.
1846 heiratet Storm seine Cousine
Constanze Esmarch. 1847 geht er
eine Liebesbeziehung mit der Sena- .
torentochter Dorothea Jensen ein.
Anfangs wohnen sie noch zu dritt
zusammen, aber dann verlässt „Do“
Husum.
Nach der Absetzung des dänischen
Landvogts durch die Husumer Bür- .
ger kehrt Storm 1864 als Landvogt
nach Husum zurück, wo er bis 1880
bleibt. 1867 wird er dort zum Amtsrichter ernannt.
1880 lässt Storm sich frühzeitig
pensionieren, um sich ganz dem
Schreiben widmen zu können. .
Er bezieht seine „Altersvilla“ in
Hademarschen.
Während seines Studiums in Kiel
lernt Storm Theodor und Tycho
Mommsen kennen, mit denen er
schleswig-holsteinische Sagen,
Märchen und Gespenstergeschichten sammelt.
Storms finanzielle Situation bleibt
bis 1856 schwierig. Dann wird er
zum Kreisrichter in Heiligenstadt in
Thüringen ernannt.
Um 1800 wird Schleswig-Holstein
fast vollständig von Dänemark
verwaltet. Ab 1840 gibt es eine
schleswig-holsteinische Volksbewegung gegen die dänische Vorherrschaft, der auch Storm angehört.
Im Alter von vier Jahren kommt
Storm auf die Grundschule der
„Mutter Amberg“, einer alten Hamburger Dame. Mit neun besucht er
die Gelehrtenschule in Husum, bis
er 1835 auf das Katharineum, ein
angesehenes Lübecker Gymnasium,
wechselt.
1863 erklären Preußen und Österreich Dänemark den Krieg. Die
Dänen verlieren diesen DeutschDänischen Krieg und damit auch
Schleswig-Holstein. Schleswig steht
bis zur Gründung des Deutschen
Reiches 1871 unter preußischer
Verwaltung.
Am 14. September 1817 wird Hans
Theodor Woldsen Storm in Husum
geboren. Über sein Elternhaus
schreibt er später: „Erzogen wurde
wenig an mir, [...] von Religion oder
Christentum habe ich nie reden
hören.“
Da Storm seine Mitbürger als Anwalt im Kampf gegen die dänische
Willkür vertritt, wird ihm 1852 .
die Befugnis entzogen, als Rechtsanwalt tätig zu sein.
Storms Bekanntheitsgrad als Schriftsteller wächst, andere Autoren
suchen seinen Kontakt. So findet
z. B. mit Gottfried Keller seit 1877 .
ein regelmäßiger Briefwechsel .
statt. Als Storm 51 Jahre alt ist,
erscheint bereits eine Ausgabe sei- .
ner „Sämtlichen Schriften“. In der
Hauptsache schreibt Storm nun
Novellen, die Lyrik gerät in den
Hintergrund.
Nach dem Besuch des Gymnasiums
in Lübeck beginnt er 1837 an der
Universität Kiel Jura zu studieren.
„Es ist das Studium, das man ohne
besondere Neigung studieren kann;
auch war mein Vater ja Jurist“,
kommentiert Storm diese Wahl.
Seine Familie arrangiert eine zweite
Scheinuntersuchung durch einen
befreundeten Arzt, welche zu dem
Ergebnis kommt, dass es sich nur
um eine Erweiterung der Aorta
handelt. Auf diese Weise verlebt .
der Dichter noch einen heiteren
Sommer.
Während seiner Zeit in Potsdam
schließt sich Storm dem literarischen Verein „Tunnel über der
Spree“ in Berlin an. Man trifft sich
regelmäßig sonntags. Hier werden
unveröffentlichte literarische Arbeiten vorgelesen und von den Zuhörern kommentiert. Storm lernt so
andere heute sehr bekannte Schriftsteller kennen, z. B. Theodor Fontane
und Paul Heyse.
✂
Theodor Storm hat mit seiner Frau
Constanze sieben Kinder. Bei der
Geburt des letzten Kindes 1865
stirbt Constanze.
| L e k t ü r e p r a x i s
11
Storm | Der
Schimmelreiter
| Handlung
und Figuren
Lessing |
Emilia Galotti | Lehrerteil
| Materialien
Deichgr af gesucht!
1. Stell dir vor, nach Tede Volkerts’ Tod würde die Stelle des Deichgrafen öffentlich ausge­schrieben:
Der Oberdeichgraf beauftragt einen Angestellten damit, die Stellenausschreibung zu verfassen.
An zwei Stellen ist sich dieser unsicher, was er schreiben soll. Ergänze die fehlenden Angaben.
Leider ist jüngst unser Deichgraf Tede Volkerts gestorben. Wir suchen daher für unsere Deichlinie .
zum nächstmög­l ichen Termin einen neuen
Deichgrafen
Diese Aufgaben fallen in den Tätigkeitsbereich:
Folgende Anforderungen werden an den Bewerber gestellt:
Sind Sie interessiert? Dann schicken Sie Ihre aussagekräftigen Unterlagen an folgende Adresse: Oberdeichgraf Jost Scheff,
Wasserkante 17, Husum. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
2. Formuliere für Hauke eine vollständige Bewerbung, bestehend aus einem aussagekräftigen
Bewerbungsschreiben und einem tabellarischen Lebenslauf. Fehlende Jahreszahlen darfst du
ergänzen.
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Das Anschreiben ist der wichtigste Teil der Bewerbung. Es richtet sich direkt an den Empfänger. Dieser muss
klar erkennen können, dass der Bewerber viele Fähigkeiten des Wunschkandidaten besitzt. Man stellt persönliche und fachliche Stärken heraus (Anforderungen der Ausschreibung beachten!) und geht auf relevante
bisherige Tätigkeiten ein. Das Anschreiben wird als fortlaufender Text formuliert.
Aufbau:
· Adresse des Bewerbers (links oben)
· Ort und Datum (rechts oben)
· Adresse des Empfängers (unter der Adresse des Bewerbers)
· Betreffzeile (z. B. Bewerbung als … / Ihre Stellenausschreibung für … in …)
· Anrede
· Text (Einleitungssatz und in Sinnabschnitte gegliederter Hauptteil)
· Abschlussformel
· Unterschrift
· Anlagen
Der Lebenslauf informiert lückenlos
über den persönlichen und beruf­
lichen Werdegang.
Aufbau:
· Persönliche Daten (Name, Anschrift, Geburts­datum / -ort,
Familienstand)
· Schulische Ausbildung (besuchte
Schulen, Abschlüsse)
· Berufliche Ausbildung (Ausbildungsstellen, Abschlüsse)
· Besondere Kenntnisse (Fremd­
sprachen, Computer …)
· Interessen und Hobbys
· Ort / Datum / Unterschrift
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