Erfahrungsbericht Famulatur Seychellen
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Erfahrungsbericht Famulatur Seychellen
Katharina Schaffer Famulaturbericht Seychellen 2014 Famulatur auf den Seychellen – Ein Traum zwischen Arbeit, Erfahrung und Erholung Ein Schriftverkehr von ca. einem Jahr bis ich die Zusage von Fr. Natasha Marie zu der Famulatur bekommen habe, hat sich gelohnt. Am 01.02.2014 begann mein Erlebnis nach einer 18 stündigen Anreise auf den Seychellen auf der Hauptinsel Mahé. Das Wetter hatte mich anfangs ein wenig abgeschreckt, da es am Anreisetag regnerisch war, was allerdings in der Regenzeit nicht überraschend ist. In den restlichen 3 Wochen hatte es jedoch lediglich nur wenige Tage geregnet. Ankunft Flughafen Im Ankunftsterminal muss ein Antragsformular für ein Visum ausgefüllt und abgegeben werden, wobei noch persönlich von einem Flughafenangestellten Fragen (z.B. Aufenthaltsgrund) gestellt werden. TIPP: Als Grund des Aufenthalts „Urlaub“ angeben, da bei „Praktikum“ die schriftliche Zusage des Krankenhauses als ausgedruckte Mail nicht reichte und es eine schwerfällige Diskussion wurde. Direkt am Flughafen gibt es die Möglichkeit Geld zu wechseln, welches für den Start, z.B. Taxi/Busfahrt benötigt wird. In der Hauptstadt Victoria ist jedoch der Kurs viel besser, sodass größere Geldbeträge erst dort gewechselt werden sollten. Transfer zur Unterkunft Mit dem Bus ging es vom Flughafen (nach dem Ausgang vom Flughafen links) nach Viktoria zum Busbahnhof und ich bin dort in Richtung meiner Unterkunft umgestiegen. Umgerechneter Kostenpunkt für die beiden Busfahrten ca. 0,70 €. Bitte beachten: Busse nehmen keine Personen mit Koffern mit, da der Bus das Hauptverkehrsmittel und dementsprechend auch gut befüllt ist. Allerdings kann man an Sonntagen Glück haben, dass die Busse leer und die Busfahrer nett sind und Passagiere mit Koffern mitgenommen werden, was in meinem Fall passiert ist. Meine Unterkunft bei Familie Katrina Soleil in Beau Vallon habe ich somit gut erreicht. Unterkunft Nach der freundlichen Begrüßung der Familie Soleil habe ich mein Zimmer in eins der drei Gebäuden (Haus der Familie Soleil, Haus des Großvaters, Haus mit Gästewohnungen) auf dem Privatgrundstück bezogen. Mein Zimmer im Haus des Großvaters war wie folgt ausgestattet: Schlafzimmer im Kolonialstil mit großem Bett, großes Bad, Balkon mit Sicht aufs Meer. Die Küche im Haus konnte mitbenutzt werden, sodass die Selbstverpflegung gut funktionierte. TIPP: Zucker, Salz, Pfeffer, löslichen Kaffee aus der Heimat mitbringen. Ein leckeres Willkommens- und Abschiedsessen mit einem typischen creolischen Gericht war inklusive. Erster Famulaturtag Mit dem Bus (direkt vor der Unterkunft) bin ich bis zur Endstation, dem Busbahnhof in Viktoria, gefahren, von wo ich zu Fuß zum Krankenhaus gegangen bin (ca. 15 min.). Dort wurde ich von Frau Natasha Marie (Büro ist im 1. Stock zu finden) über den Ablauf informiert und habe ihr auch die Famulaturgebühr (350,- €) übergeben. Nach einer Krankenhausführung wurde ich von ihr zur Kinderstation geführt, wurde dort während der Visite dem Stationsleiter Dr. P. Govinden (siehe Bild) und ca. zehn weiteren Ärzten und zwei Krankenschwestern vorgestellt. Die Herkunft der freundlichen Ärzte sind unterschiedlichste Länder (z.B. Sri Lanka, Indien, Russland, Ghana). Die Eingewöhnung an die 1 Katharina Schaffer Famulaturbericht Seychellen 2014 Famulatur mit dem Tagesablauf und den dortigen Besonderheiten wurde mir durch einen Kollegen aus Deutschland, der sein praktisches Jahr dort absolviert, sehr erleichtert, da dort vieles für mich ungewohnt war: Räumlichkeiten, Geruch auf den Stationen, Hygiene, Ablauf der Visite, Hitze. Als Dresscode hatte ich immer Hose / Rock (mind. knielang) mit T-Shirt / Bluse (schulterbedeckt) an. TIPP: kleine Tasche, um während der Visite seine Wertsachen mitnehmen zu können (machen die dortigen Ärzte auch). Nach der Visite gab es eine Kaffee- /Teepause, bevor sich die Ärzte auf ihre Stationen, wie z.B. Neonatologie oder Neugeborenen Station, begeben haben. Ende des ersten Famulaturtages war 11.30 Uhr. Alltag Famulatur Beginn: 8.00 Uhr Visite: 8.30 Uhr – 10.45 Uhr • Kinder auskultieren • In Rachen und Ohren schauen • Medikamentöse Therapien und weiteres Procedere besprechen Nach einer Kaffeepause ging es auf die anderen Stationen. Aufgefallen ist mir, dass es dort sehr viele Kinder mit Herzfehlern gibt. Durch dortige Krankheitsbilder, welche in Österreich selten vorkommen, habe ich viel über diese gelernt. Überraschenderweise werden dort sämtliche Krankheiten bei Kindern mit Antibiotika behandelt. Freizeitaktivitäten Nach einem Tag der Famulatur habe ich mir zum Mittag „Take Aways“ gekauft: günstig (3,- bis 4,- €), große Portionen und sehr lecker. TIPP: Mein Lieblingsstand: zwischen Krankenhaus und Marketstreet bei den Souvenier-Ständen. Beim (fast) täglichen Besuch auf dem Markt in Viktoria habe ich mir frisches Obst, Gemüse, Gewürze und Fisch gekauft (unglaubliche Vielfalt). TIPP: Vanillepulver, Curry, Safran als Mitbringsel in die Heimat kaufen – günstig und sehr lecker. Die Tage habe ich mit anderen Famulanten oft am Strand von Beau Vallon (siehe Bild; 5 min. von Unterkunft entfernt) ausklingen lassen. Für 35,- €/Tag hab ich mit drei weiteren Personen ein Auto für 2 Tage gemietet, um die Insel und diverse Strände zu erkunden. Achtung Linksverkehr! Folgende Strände auf Mahè kann ich empfehlen: Anse Intendance, Anse Takamaka, Anse de la Réunion, Anse Major (nur per 1,5 stündige Wanderung erreichbar), Anse Royale. Jeden Mittwoch findet in Beau Vallon an der Strandpromenade ab 17 Uhr ein Markt mit Souveniers und einheimischen Gerichten statt. 2 Katharina Schaffer Famulaturbericht Seychellen 2014 Die Gerichte werden direkt vor Ort frisch zubereitet: frische Früchte, Säfte, gegrillte Spezialitäten (Fisch, Fleisch), Kuchen, Eierspeis mit Wachteleiern, Frühlingsrollen. TIPP: Octopuscurry, frische Kokosnuss, Bananenchips, Palmenwein. Der botanische Garten in Viktoria ist nett, aber kein Highlight. Le Jardin du Roi ist dagegen schon eher zu empfehlen, allerdings nur mit dem Auto erreichbar und schwer zu finden. Dort findet man alle möglichen Pflanzen, Bäume, sowie auch Riesenschildkröten. Bei dem Tagesausflug mit einem Glasbodenboot wurde geschnorchelt, Inseln und Strände erkundet, mit Fischen und Wasserschildkröten geschwommen und bei einem Barbecue entspannt – bzgl. Buchung bei der Tourist Office nachfragen. Für das Inselhopping (Praslin, La Digue) habe ich ein Wochenende genutzt. Für die Anreise nach Praslin hatte ich einen Flug gebucht, welcher mich sehr früh am Morgen (05.30 Uhr) auf die Insel brachte. Dort habe ich den Nationalpark Vallée de Mai besucht. Netter Palmenwald, aber sein Eintrittsgeld nicht Wert (mit Nachweis vom Ministry of Home Affairs Eintritt gratis). Der Strand Anse Lazio war mein Highlight der Insel. Aber Vorsicht: Im Jahr 2011 gab es dort zwei tödliche Haiattacken. Mittlerweile gibt es dort aber einen sicheren eingenetzten Schwimmbereich im Wasser, sowie Lifeguards. Die Weiterreise nach La Digue endete nach einer 20 minütigen Fährenfahrt. Das Hauptverkehrsmittel auf dieser kleinen Insel ist das Fahrrad, welches gleich am Anfang zur Miete (6,€/Tag) angeboten wurde. Ich hatte allerdings keines gebraucht, weil man alles sehr gut zu Fuß erkunden konnte, wobei man auch von der Insel mehr sehen konnte. Bei den Spaziergängen muss man vor den freilaufenden Hunden keine Angst haben. Die vom Hörensagen bekannten Hundertfüßer und haarigen großen Spinnen haben mir schon mehr Angst gemacht, wobei ich von den Hundertfüßern nur tote Exemplare auf der Straße gesehen habe. Highlight der Insel ist der Nationalpark Source d’Argent (Eintritt mit Nachweis vom Ministry of Home Affairs gratis) – wunderschöner Strand mit großen Granitfelsen, Vanilleplantage, Riesenschildkröten, Ölherstellung aus Kokosnüssen. Die Reise zurück nach Mahé ging wieder mittels Fähre (60 min.). Für solche Wochenendtrips oder Tagesausflüge war Katrina Soleil (Vermieterin der Unterkunft) eine gute beratende Hilfe. Sie kennt die Inseln, weiß was zu besichtigen ist und weiß, wo man was am günstigsten buchen kann. Außerdem hat sie gute Kontakte bzgl. Autovermietung und Unterkünften auf La Digue. Nachweis vom Ministry of Home Affairs (Ersatz für Residence Card) Mit der Famulaturbestätigung vom Krankenhaus bekommt man beim Ocean Gate House keinen Ausweis (Residence Card) mehr, wie ich es in anderen Erfahrungsberichten gelesen habe, sondern nur einen ausgedruckten Nachweis. Den Ausweis bekommt man erst, wenn die Famulatur länger als drei Monate dauert. Diese Regelung dürfte noch relativ neu sein, da einige Stellen sich nicht auf den ausgedruckten Nachweis einlassen wollten und dieser erst nach mühsamer Überzeugung zählte. TIPP: Den ausgedruckten Nachweis immer bei sich haben. Gratis Eintritte: • Botanischer Garten (Mahé, Viktoria) • Vallée de Mai (Praslin) • La Source d’Argent (La Digue) Ermäßigungen: • Inlandsflüge • Fähre 3 Katharina Schaffer Famulaturbericht Seychellen 2014 • Gewürzgarten Roi de Soleil • Glasbodenboot-Ausflug Beim Koffer packen nicht vergessen • Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 (Sonne sollte nicht unterschätzt werden) • Insektenspray • Anti-Mücken-Spray • Gelsenstecker (nur auf La Digue notwendig gewesen) • Schnorchelset • Stethoskop Ein paar Eindrücke Youtube: Paul Wex – big little world Anse Intendance Wanderung zum Anse Major Abschlussmeinung Die Reise war eine meiner schönsten Erlebnisse in der medizinischen Ausbildung. 4