MAPAL_Impulse 48_de
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Seite 1 | MAPAL Impulse arbeitung Lenkungs-Spurstangenanbindung, ABS Sensorbohrung und der Informationen, Ideen, Interna Nr. 48 | Juni 2012 Produkt-Highlights für Ihre erfolgreiche Produktion Wirtschaftliche Zerspanung von CFK-Komponenten für die Medizintechnik MEGA-Speed-Drill: produktiv bohren – dreifach schneller und prozesssicher MAPAL VersaCut: Hartstechen und Hartdrehen Seite 2 | MAPAL Impulse Neue Möglichkeiten durch Investitionen in den USA, Asien und Deutschland. CHEFSACHE Zukunftsplanungen Eine fundierte Vorhersage der wirtschaftlichen Entwicklung der nächsten Jahre fällt schwer und dementsprechend sind auch die Investitionsentscheidungen, die heute getroffen werden müssen, von einer gewissen Unsicherheit geprägt. Daraus ergibt sich verständlicherweise der Wunsch, die Fristen für die Verwirklichung der Projekte immer mehr zu verkürzen, was zwangsläufig zu Engpässen in der Fertigung bei den Lieferanten führt. Diese wiederum so schnell wie möglich zu beseitigen, d. h. entsprechende Investitionen in Maschinen und auch in Mitarbeiter zu machen, das verhindert wieder die gegenwärtige Unsicherheit. Diesen Knoten zu durchschlagen erfordert eine gewisse Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten. Wir haben uns trotz dieser Situation zu einer sehr bedeutenden Investition und zu großen baulichen Erweiterungen entschlossen in Asien, USA, aber auch gerade in Deutschland. Unsere neue Fertigungshalle 7 mit fast 6.000 m² Fläche wird in Kürze fertiggestellt sein und in den Sommerferien eingerichtet werden. Diese deutliche Erweiterung unserer Fertigungskapazität für komplexe Wendeplattenwerkzeuge wird helfen, Lieferengpässe zu überwinden. Gerade diese Hochleistungswerkzeuge garantieren die Leistungsfähigkeit, die heute im strengen Wettbewerb notwendig ist. Damit werden Kostenvorteile erreicht, die eine Fertigung auch in Ländern wie Deutschland möglich machen. Im Rahmen unserer Dienstleistungen sehen wir darüber hinaus neue Möglichkeiten für Einsparungen, mit neuen Werkzeugen, aber ebenso durch die weitere Prozessoptimierung, wie etwa das Einführen des Interpolationsdrehens. Ihr Dr. Dieter Kress MAPAL erfolgreich auf der METAV 40.000 Besucher konnte die METAV 2012, die Ende Februar in Düsseldorf stattfand, verbuchen. Ein anhaltend gutes Investitionsklima bestimmte die vielen Gespräche, die mit den Kunden und potenziellen Anwendern auf dem MAPAL Stand geführt wurden. Gut besucht war der MAPAL Messestand auf der METAV in Düsseldorf. Dabei stand vor allem der Wunsch nach kompletten Bearbeitungslösungen im Vordergrund. Dieser verbindet unsere Kompetenzfelder Prozessverständnis und Engineering, Werkzeugtechnologie und Dienstleistungen zum größtmöglichen Nutzen für unsere Kunden. Gezeigt wurden dazu eine ganze Reihe von Bearbeitungslösungen, die für mehr Produktivität und Prozesssicherheit in der Produktion sorgen. Selbstverständlich wurden auch die aktuellen Werkzeugneuheiten und Highlights aus allen Bereichen der Zerspanung präsentiert. Dazu gehören vor allem die neuen CPMill Wechselkopffräser, PKDund PcBN-bestückte Kleinstwerkzeuge zum Bohren, Reiben und Fräsen sowie VersaCut, das universelle System zum Hartstechen und -drehen. Eine eindrucksvolle Präsentation aller MAPAL Werkzeuge für die Hartbearbeitung eines kompletten Bauteils konnten die Messebesucher auf dem Stand eines Maschinenherstellers sehen. Wie erfolgreich diese Bearbeitung war, können Sie auf den Seiten 10 und 11 lesen oder mittels Link als Video anschauen. Seite 3 | MAPAL Impulse Aktuelles – Rückblick METAV 2012 in Düsseldorf – Thema Energieeffizienz Der richtige Partner in Sachen Energieeffizienz Höhere Energieeffizienz und niedrigere Kosten sind wichtige Treiber beim Auslegen neuer Zerspanprozesse. Eine große Chance, diese Anforderungen zu erfüllen, ist die Umstellung von der Nassbearbeitung auf Minimalmengenschmierung (MMS). Ein großer Automobilhersteller plant, zukünftig die Fertigung der Zylinderköpfe nur noch mit MMS durchzuführen. Aus vielen Wettbewerbern wurde MAPAL ausgewählt, die dazu notwendigen Grundsatzuntersuchungen durchzuführen durchzuführen. Alle eingesetzten Zerspanverfahren werden nun entsprechend optimiert und an die spezifischen Bedingungen angepasst. Dazu stehen in der Entwicklungsabteilung alle notwendigen Einrichtungen, von den Bearbeitungsmaschinen bis zum MMS Prüfstand, zur Verfügung. Solche Untersuchungen werden auch für andere kubische Bauteile aus unterschiedlichen Materialien durchgeführt. Neben der MMS Technologie gibt es bei MAPAL noch weitere Möglichkeiten und großes Know-how zum Thema Energieeffizienz. Die entsprechenden INHALT Analysen zeigen häufig ein hohes Einsparpotenzial an Bearbeitungszeit und damit auch an Energie und Kosten. Für nachhaltige Technologien setzt sich MAPAL auch als Partner der VDMA Initiative BLUE COMPETENCE ein. MAPAL und das Rennteam Uni Stuttgart – Support für die Entwickler von morgen Jahr für Jahr fiebern Studententeams der Teilnahme an der „Formula Student Germany“ entgegen. Seit der Gründung dieser Veranstaltungsreihe im Jahr 2005 nimmt das Rennteam der Uni Stuttgart an dem Wettbewerb teil. Hier messen sich in einer Initiative des VDI die Teams verschiedener Hochschulen miteinander. Die teilnehmenden Studenten entwickeln, konstruieren und bauen innerhalb eines Jahres einen Rennwagen. Danach treffen sich die Teams, um ihre Boliden gegenseitig zu messen und deren Leistungsfähigkeit zu zeigen. Ziel der Formula Student ist es, das Studium durch praxisbezogene Erfahrungen in den MAPAL Gruppe Bereichen Konstruktion, Fertigung sowie Projektmanagement und Finanzierung zu ergänzen. Der Wettbewerb ist mit den Jahren zu einer internationalen Initiative gewachsen. Er wird in den Klassen Verbrennungs- und Elektromotoren ausgetragen. Die Uni Stuttgart belegte 2011 zum 10. Mal den Gesamtsieg in der Klasse – das ist noch keinem Team vorher gelungen. MAPAL unterstützt seit 6 Jahren das Stuttgarter Rennteam bei der Fertigung seines Boliden. Der MAPAL Außendienstmitarbeiter Volker Striegel erarbeitet mit den angehenden Ingenieuren Werkzeuglösungen für anfallende Bearbeitungsaufgaben wie zum Beispiel die der Tripodenkäfige. Diese werden dann bei MAPAL gefertigt. Pro Saison werden auf diese Weise verschiedene Sonderbauteile für das Rennteam Uni Stuttgart produziert. Rückblick METAV 2012 Thema Energieeffizienz Rennteam Uni Stuttgart Seite 2 Seite 3 Seite 3 Dr. Dieter Kress | 70. Geburtstag Seite 4 Aktuelles aus der MAPAL Gruppe | MAPAL USA Seite 6 Produkt Highlights Neue Baureihen im Vollhartmetallbereich | MEGA-Speed-Drill MAPAL VersaCut Seite 8 Seite 9 Praxis Report Hartbearbeitung auf Hardinge CFK-Fräsen bei Mayr Faserverbundtechnik Interpolationsdrehen bei John Deere Mannheim Seite 10 Seite 12 Seite 14 Seite 4 | MAPAL Impulse Dr. Dieter Kress: Zum 70. präsentiert sich MAPAL in Bestform Geburtstagsfeier in neuer Fertigungshalle Ein runder Geburtstag lädt ein zum Blick auf das Erreichte. Und ein Neubau zeigt Erfolg und Zukunftsperspektiven: Zum 70. Geburtstag des Geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Dieter Kress lud er in die neu errichtete große Halle 7 am Stammsitz Aalen ein. Dort gab sich die Gelegenheit für die Gäste aus der Region und die Mitarbeiter, ihre Glückwünsche zu überbringen und mit dem Jubilar gemeinsam zu feiern. Erstmals konnten dabei die Gäste einen Eindruck von der neuen, in Fertigstellung befindlichen Halle 7 auf dem Werksgelände gewinnen. In dem noch leer stehenden Bau bot sich genügend Platz für alle. Und für den Gefeierten wäre auch kein anderer Ort in Frage gekommen: „Ich bin gerne in der Firma, und deshalb feiere ich auch gerne hier“, erklärte Dr. Dieter Kress in seinem Grußwort an die Gäste. Für die Stadt Aalen gratulierte Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher. Er hob besonders die Innovationsleistung des Unternehmens hervor. Für Innovationen müsse man Raum schaffen im Denken und Handeln der Mitarbeiter. Das sei Dr. Dieter Kress gelungen. Die Stadt schätze sich glücklich, ein solches Unternehmen in ihren Mauern zu haben. Seit mehr als 40 Jahren leitet der Jubilar das Unternehmen, das sein Vater gegründet hatte. Aus dem kleinen Gewerbebetrieb wurde in dieser Zeit eine Unternehmensgruppe mit internationaler Präsenz. MAPAL hat durch konsequente Spezialisierung, hohe Innovationskraft und kompromisslose Kundenorientierung eine weltweit führende Position in seinem Marktsegment errungen. So ist die Ära Dieter Kress gekennzeichnet von einem beständigen Wachstum, das nur von der Krise der Weltwirtschaft im Jahr 2009 kurz unterbrochen wurde. „Was wir heute erreicht haben, war damals, Ende der 1960er Jahre, nicht vorstellbar“, erklärte Dr. Dieter Kress. So ist aus 100 Mitarbeitern mittlerweile weltweit eine Belegschaft von rund 3.800 in der MAPAL Gruppe geworden. Das große Engagement, das dahinter steht, weiß der Chef zu schätzen: „Wir haben das Glück, erstklassige Mitarbeiter zu haben, und ich bin immer wieder beeindruckt, zu welchen Leistungen die Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs unsere Mannschaft anspornen“. Der „Senior“ wird auch weiter die Geschicke des Unternehmens leiten. Zur Seite steht ihm dabei seit dem Jahr 2008 sein Sohn Jochen. Der promovierte Maschinenbauer und Master of Business Administration (MBA) arbeitet eng mit Dr. Dieter Kress zusammen und widmet sich in der Unternehmensführung insbesondere neuen Anwendungsgebieten und Technologien. 70 Jahre Dr. Dieter Kress HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH Seite 5 | MAPAL Impulse Viele große und auch kleine Gratulanten kamen zum Empfang zum 70. Geburtstag von Dr. Dieter Kress. Seite 6 | MAPAL Impulse MAPAL in den USA Trotz Asien-Boom – MAPAL verstärkt seine Aktivitäten in USA. Für ein Unternehmen wie MAPAL, das seinen Schwerpunkt bei den Werkzeugen für die Automobilindustrie hat, ist es unerlässlich, den Markt in USA zu bearbeiten. Die Vereinigten Staaten sind im Weltmarkt über viele Jahrzehnte der dominierende Automobilproduzent gewesen. Auch heute zählen die Herstellerfirmen General Motors, Ford und Chrysler zu den ganz großen „Playern“. Wenn man allein auf das Gebiet der Zerspanungswerkzeuge schaut, findet man in den USA ein Marktvolumen von mehr als 2 Milliarden Euro. MAPAL kann, dank des breiten Produktprogramms, einen großen Teil davon bedienen. Bereits seit dem Jahr 1977 ist MAPAL mit einer eigenen Niederlassung in den USA aktiv. Dabei stand am Anfang im Vordergrund der Service für die damals bei MAPAL gefertigten leistengeführte Werkzeuge und die Betreuung des Amerika-Geschäfts von europäischen OEM-Kunden – also Herstellern von Bearbeitungsmaschinen, die ihre Produkte mit MAPAL Werkzeugen ausrüsten. Naturgemäß konnte mit diesen Spezialwerkzeugen nur ein relativ geringer Marktanteil bedient werden. MAPAL ist seit 2008 ein großer Anbieter von Werkzeugen zur Bearbeitung kubischer Teile und damit eines Großteils der Produktion auf dem amerikanischen Markt. Besonders interessant sind die Fertigungslösungen für Motoren, Getriebe, Chassis und Lenkungen. Dafür wurde der Vertrieb und die Servicepräsenz in den USA aufgebaut. Entsprechend wurde die Vertriebs- und Service-Mannschaft in USA vergrößert. Heute ist MAPAL USA mit sehr leistungsfähigen Mitarbeitern in den wichtigsten Staaten vertreten. Dies sichert auch umfassend die Betreuung von Großkunden. Es wurde auch ein Engineering Team aufgebaut entsprechend unserer TETAbteilung in Aalen. Die enge Verbindung mit dem Team in Aalen sichert den intensiven Austausch bei der Projektbetreuung und so den technisch höchsten Stand auch in den USA. So sichert MAPAL auch den Kunden aus anderen Regionen eine umfassende Betreuung für ihr Geschäft in den USA. Insgesamt arbeiten heute bei der MAPAL Inc., die ihren Sitz in Port Huron im Staat Michigan hat, rund 120 Mitarbeiter. Auch im internationalen Produktionsverbund der MAPAL Gruppe spielen die Vereinigten Staaten eine wichtige Rolle. MAPAL Inc. verfügt heute über die größte Produktion von MAPAL Diamantwerkzeugen außerhalb Deutschlands. Hier entstehen Bohrer und feste Reibahlen – und natürlich gibt es vor Ort auch den kompletten Werkzeugservice. Die Marktbedingungen sind zurzeit sehr günstig, insbesondere weil die Verbraucher in den USA kleinere und verbrauchsgünstigere Fahrzeuge nachfragen, die heute in den USA auch von großen amerikanischen Firmen hergestellt werden. Der Werkstoff Aluminium wird verstärkt eingesetzt und damit entsteht eine zunehmende Nachfrage nach Werkzeugen mit Diamantschneiden. Seite 7 | MAPAL Impulse Kundennutzen – Enge Zusammenarbeit von MAPAL Mexiko und MAPAL USA für eine optimale Betreuung der Kunden Wichtig ist auch, die Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, um unsere Kunden beim Aufbau neuer Produktionen zu unterstützen. Das Umsatzvolumen von MAPAL Inc. hat sich entsprechend der Nachfrage in den letzten drei Jahren deutlich erhöht. Neben der Automobilindustrie kommen neue Anwendungsfelder speziell in der Luftfahrt- und der Erdölindustrie zum Einsatz. Eine enge Verbindung zu MAPAL Mexico wurde aufge- baut, da von USA aus viele Fertigungen nach Mexiko ausgelagert werden. Es ist beabsichtigt, noch eine weitere Intensivierung von Vertrieb und Fertigung in den USA in den nächsten Jahren vorzunehmen. Die Mitarbeiter von MAPAL Inc. vor dem Firmengebäude in Port Huron. Seite 8 | MAPAL Impulse MEGA-Speed-Drill – Highend-Produktfamilie zum Bohren Produktiv bohren – dreifach schneller und prozesssicher Kundennutzen – Erheblich höhere Schnittgeschwindigkeit möglich Führungsfase 1 Führungsfase 2 inkl. Freischneide v.l.n.r: MEGA-Speed-Drill-Iron, MEGA-Speed-Drill-Inox und MEGA-Speed-Drill-Steel MEGA-Speed-Drill – Iron | Inox | Steel In industriellen Zerspanungsprozessen hat das Bohren nach wie vor den höchsten Anteil an der Bearbeitungszeit. Somit kann in der Fertigung durch den Einsatz von optimierten Bohrwerkzeugen großer Einfluss auf die Prozesszeiten genommen werden. Daher hat MAPAL den bereits erfolgreichen, geometrisch außergewöhnlichen MEGASpeed-Drill für Stahlwerkstoffe um die Variante MEGA-Speed-Drill-Iron für Gusswerkstoffe und den MEGA-SpeedDrill-Inox für rost- und säurebeständige Stähle erweitert. Eine Betrachtung der Schnittgeschwindigkeiten in Zerspanungsprozessen zeigt, dass in Dreh- und Fräsbearbeitungen höhere Schnittgeschwindigkeiten realisiert werden, als mit Vollhartmetall-Bohrern. Obwohl man bezüglich Hartmetallsorten und Beschichtungen bei Bohrern die gleiche Ausgangsbasis hat, liegen die Hauptursachen für die niedrigeren Schnittgeschwindigkeiten beim Bohren in folgenden Faktoren begründet: Beim Bohren entsteht zwangsläufig Reibung an den Führungsfasen. Dies bewirkt eine Erwärmung, wodurch sich das Werkzeug ausdehnt was zu noch mehr Reibung an den Führungsfasen führt. Weiterhin neigen Bohrer dazu, längs ihrer Querschneide zu schwingen und dadurch unrunde Bohrungen zu erzeugen, wodurch wiederum die Führungsfasen stark belastet werden. Durch die starken radial wir- kenden Kräfte auf die Führungsfasen versagt dort zwangsläufig auch die Kühlschmierung. Letztendlich ist die Leistung eines Bohrers auch durch die Spanförderung begrenzt. Gesteigerte Schnittwerte bedeuten auch mehr Spanvolumen, das zuverlässig durch die Spankammern befördert werden muss. Die Produktfamilie des MEGASpeed-Drills wurde entwickelt um diesen Faktoren entgegen zu wirken. Leistungsstark weil asymmetrisch Alle drei Varianten für Stahl, Guss und Inox folgen dem gleichen Prinzip. Die Führungsfasen sind asymmetrisch angeordnet und statt zwei sind drei Führungsfasen vorhanden. Die Schneidenteilung liegt nicht auf 180 Grad sondern hat einige Grad mehr und die 2. Führungsfase fungiert gleichzeitig als Freischneide (siehe Abbildung 1). Somit wird ein Klemmen vermieden. Das Prinzip von Führen und Schneiden erinnert an die MAPAL Einschneiden-Reibahlen. Abbildung 1 Führungsfase 3 nicht zuerst an der Bohrungswand anschlägt.“. Da die Schnittgeschwindigkeit im Zentrum des Bohrers Null ist, muss der Span zwangsläufig von der Schneidenecke im Bogen zum Zentrum fließen und reißt innen ein. So entstehen kurze Späne. Der schneidnahe Bereich der Spannut hat die Aufgabe, den Span zu formen, der hintere Bereich hat die Aufgabe, den Span zu fördern. Deshalb wird die Spannut nach hinten weiter. Die Spannut ist poliert, was beiden Anforderungen dient. Der entscheidende Vorteil der MEGASpeed-Drill-Familie liegt in den erreichbaren Schnittwerten: so kann mit etwa der doppelten Schnittgeschwindigkeit gefahren werden als mit herkömmlichen Bohrern, ohne dass dadurch der Standweg reduziert wird. Polierte Spannut garantiert optimalen Spänetransport Je schneller gebohrt wird, desto schwieriger ist die Späneabfuhr. Ulrich Krenzer: „Beim klassischen HSS-Bohrer wird der Span an der Bohrungswand geformt - das wollen wir nicht. Wir wollen, dass der Span in der Spannut geformt wird und Bohren mit dem MEGA-Speed-Drill-Steel. Seite 9 | MAPAL Impulse Kundennutzen Hartstechen und Hartdrehen – Hohe Flexibilität, ein Halter für alle Schneidenvarianten Universell und stabil – MAPAL VersaCut Maximale Stabilität beim Hartstechen mit PcBN Das neue flexible Stechsystem VersaCut von MAPAL bietet optimale Voraussetzungen für die speziellen Anforderungen der Hartbearbeitung. Die PcBN-bestückten Schneiden werden extrem stabil gespannt. Dazu drückt eine massive Spannpratze die Schneide in eine prismatische Aufnahme. Die Spannpratze selbst ist im Werkzeughalter eingebettet, um einen ungestörten Spanfluss zu gewährleisten und die Pratze vor Verschleiß zu schützen. Die Schneiden sind aufgrund der kurzen Auskraglänge sehr stabil und können schnell gewechselt werden. Durch die spezielle Schneidengestaltung ist eine Beschädigung des Halters durch Schneidenbruch praktisch ausgeschlossen. Das System umfasst Schneiden verschiedener Breite und Formen für das Einstechen und Stechdrehen sowie zur Gewindebearbeitung. Optional sind Schneiden auch mit PKD-Bestückung oder in Sonderausführungen möglich. Alle Schneiden haben dieselbe Aufnahmeform und -größe, sodass lediglich eine Haltergröße für Stechtiefen bis 5 mm und Stechbreiten von 1,2 bis 6 mm erforderlich ist. Die Halter gibt es mit unterschiedlichen Schäften in quadratischer Ausführung, HSK-T oder anderen modularen Systemen sowie in vielen Sonderausführungen. Damit vereint das neue MAPAL VersaCut Hartstechprogramm absolute Stabilität und große Anwendungsvielfalt in einem System. Anwendungsgebiete Standardisierte Platten zum Stechen, Stechdrehen und Gewindeschneiden Stechdrehen Stechdrehen (Radiusschneide) Einstechen Sicherungsscheiben/ringe Gewinde Abstechen Das System – Vorteile – Optimaler Spanablauf – Keine Beschädigung am Stechhalter bei Plattenbruch – Maximale Stabilität beim Hartstechen mit PcBN – Hohe Flexibilität, ein Halter für alle SchneidenVarianten Für detaillierte Informationen fordern Sie bitte unseren Katalog MAPAL VersaCut an – wir schicken Ihnen diesen gerne zu. Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Michael Gebhard | [email protected] Seite 10 | MAPAL Impulse Die Komplettbearbeitung eines Bauteils mit 58 HRC. Hartbearbeitung völlig „stressfrei“ Roland Kreuzer zögerte keine Minute als er für den Drehmaschinenhersteller Hardinge die Werkzeugauslegung für die Hartzerspanung eines Musterteils übernehmen sollte. Ende Februar war die Premiere dieser Bearbeitung auf der METAV in Düsseldorf. Begeisterte Besucher und zufriedene Gesichter bei Hardinge und MAPAL waren der Lohn für die Vorarbeiten. Der Anteil an Zerspanungsmöglichkeiten mit geometrisch bestimmter Schneide nimmt bei der Hartbearbeitung immer mehr zu. Der Grund dafür liegt unter anderem im stetigen technologischen Fortschritt bei Maschinen, Spannzeugen sowie bei Schneidstoffen und Beschichtungen. Daraus ergeben sich erweiterte Möglichkeiten im Hinblick auf Prozesssicherheit, Qualität und Standzeit. Während vor zehn bis fünfzehn Jahren zum Beispiel die Grenzen für die Genauigkeit beim Hartdrehen noch bei IT 8 lagen, sind heute Toleranzen bis zu IT 4 erreichbar. Dadurch werden zunehmend Schleifoperationen überflüssig und viele gehärtete Teile können jetzt komplett auf Dreh- beziehungsweise Drehfräszentren fertigbearbeitet werden. Besonders vorteilhaft ist es, das komplette Paket bestehend aus Prozess, Maschine, Spannmittel und Werkzeugausrüstung aufeinander abgestimmt auszulegen. Die Spezialisten von Hardinge und MAPAL haben deshalb von Beginn an eng zusammen gearbeitet. Zunächst hat sich Andreas Leichsenring von Hardinge ein Werkstück ausgedacht, an dem an möglichst vielen schwierigen Aufgabenstellungen die Leistungsfähigkeit von Maschine, Spannung und Werkzeug demonstriert werden kann. Ein anspruchsvolles Werkstück Grundsätzlich gilt bei der Hartbearbeitung, dass ein glatter Schnitt beim Drehen einfacher ist als ein unterbrochener und dass Drehen wiederum einfacher ist als Bohren und Fräsen. Also bekam das auf eine Härte von 58 HRC durchgehärtete Musterwerkstück aus 100Cr6 auch entsprechende Geometrien verpasst. Ein unterbrochener Schnitt beim Außen- und Innendrehen sowie Bohr- und Fräsoperationen mit möglichst kleinen Durchmessern gehörten genauso dazu wie das Drehen von Kugelbahnen und das Gewindeschneiden. Die passenden Komponenten Als passende Maschine wurde eine T-51SP-MSY gewählt. Diese Hardinge Maschine wurde speziell konzipiert für die Zwei-Achsen-Hochpräzisionsbearbeitung sowie komplexe Bearbeitungsaufgaben. Die T-51-MSY ist schwingungsgedämpft und verfügt über Hardinge-Spannzangen-Spindel, Gegenspindel, Y-Achse, angetriebene Werkzeuge und C-Achse für Hauptund Gegenspindel. Die Hardinge eigene BMT-Revolverplatte kann an allen Stationen des Revolvers angetriebene Werkzeuge aufnehmen, die sowohl an der Haupt- und der Gegenspindel zum Einsatz kommen können. Besondere Bedeutung kommt der Trennstelle zwischen Aufnahmebohrung im Revolver und Werkzeugaufnahme zu. Um an dieser Stelle möglichst wenig von der hohen Maschinensteifigkeit zu verlieren, wurden MAPAL Adapter mit HSK-T 63 eingesetzt. Hohe Einzugskräfte, eine exakte Positionierung und eine stabile Plananlage verbunden mit einer kurzen Auskraglänge sorgen beim HSK-T für die bei der Hartbearbeitung notwendige Steifigkeit an der Werkzeugschneide. „Der HSK-T ist durch seine sehr hohe Steifigkeit besonders vibrationsarm und besitzt zudem eine hohe Wechselgenauigkeit“, bestätigt auch Andreas Leichsenring. Nachdem Maschine und Werkzeugspannung bestimmt waren, wurden der Zerspanungsprozess und die dabei in Einsatz kommenden Werkzeuge ausgelegt. Roland Kreuzer wählte aus der umfangreichen MAPAL Produktpalette an Hartbearbeitungswerkzeugen die optimal geeigneten Tools. Mit insgesamt elf Werkzeugen wird in 18 Minuten aus dem leicht verzunderten Rohling ein hochglänzendes, präzises Fertigbauteil. Seite 11 | MAPAL Impulse Kundennutzen – Vibrationsfreies Gewinde-, Stech-, Längsdrehen – Gratfreie Bearbeitung bei unterbrochenem Schnitt – Glatte, ratterfreie Oberfläche beim Fräsen – Beste Oberflächen und kurze Bearbeitungszeiten mit Hochleistungsreibahlen Werkzeug-Highlights Andreas Leichsenring (rechts, Zunächst werden in der Hauptspindel Hardinge) und Roland Kreuzer (MAPAL) vor der Hardinge die Außenkontur überdreht und dann Maschine auf der METAV. mit einem MEGA-Drill-Hardened am Umfang zwei gegenüberliegende Bohrungen mit Durchmesser „Wir sind begeistert von der tollen Projektabwicklung auf hohem Niveau und der ständigen Präsenz des 4,8 mm gebohrt. Diese Bohrun- MAPAL Spezialisten. Zudem eine Top-Qualität aller eingesetzten Werkzeuge. Besser könnte es nicht sein!“ gen werden dann mit der neuen Andreas Leichsenring | Applications Manager bei Hardinge MicroReam Plus gerieben. Das Besondere an dieser Reibahle di G g i d l kkommen die Gegenspindel ist der stirnseitig aufgelötete Vollverschiedene Drehoperationen PcBN-Kopf. Durch eine neue Technomit den neuen VersaCut Haltern. logie von MAPAL wird nun auch bei Als völlig „stressfrei“ bezeichnet kleinen Durchmessern die Bestückung Roland Kreuzer das Gewindedreder Schneiden mit dem Superschneidhen und Andreas Leichsenring stoff PcBN möglich. Als nächste bestätigt: „Mit VersaCut sind wir Operation werden an der Eintrittsstelle sehr zufrieden. In Verbindung der Bohrungen zwei Längsnuten gemit dem HSK-T erreichen wir fräst. Dazu taucht ein 6 mm OptiMilleine enorme Performance.“ Dies Hardened unter 3° ins Volle ein und bezieht sich auch auf die radiusarbeitet dann die 20 mm lange und 5 förmige Kugellaufbahn. Die zu mm tiefe Nut heraus. In der zentralen bearbeitende Fläche war dabei 40 mm großen Bohrung kommt eine von den beiden Nuten unterHPR Wechselkopf-Reibahle mit PcBN brochen. Auch hier leistete ein Bestückung zum Einsatz. Mit einem VersaCut Werkzeug sehr gute Vorschub von f = 0,4 mm bei Arbeit inklusive einem völlig n = 700 min-1 wird eine Bohrung in gratfreien Übergang von der der Qualität H7 mit einer OberflächenNut zur Mantelfläche. güte von Ra 0,25 μm gerieben. Nach der Übergabe des Werkstückes in Abbildungen: oben Rohteil sowie fertig bearbeitetes Bauteil. unten: Das Werkstück wird auf der Gegen- und der Hauptspindel komplett fertigbearbeitet. Live-Bearbeitung in der Maschine im Internet unter http://www.mapal.com/produkte/download/videos/hartbearbeitung/ oder einfach nebenstehenden QR-Code einscannen. Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen: Roland Kreuzer I [email protected] Michael Gebhard I [email protected] zum Thema HSK-T: Jochen Schmidt | [email protected] Seite 12 | MAPAL Impulse Ideale Zusammenarbeit bei der Bearbeitung von CFK-Bauteilen Wirtschaftliche Zerspanung von CFK-Komponenten für die Medizintechnik Niemand liegt gerne darauf, doch wenn es sein muss, dann sollte alles perfekt funktionieren. Die Rede ist von einem Operationstisch. Der Einsatz von Hochleistungs-Verbundwerkstoffen ist in vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Ein Beispiel aus der Medizintechnik sind freitragende Patientenlagerungen für Operationstische. Diese werden aufgrund der hohen Steifigkeit, Festigkeit und der guten Röntgenstrahlentransparenz aus Carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) hergestellt. Die Mayr Faserverbundtechnik GmbH mit Sitz in Rosenheim ist Spezialist für die Entwicklung und Fertigung von solch innovativen und hochwertigen Baugruppen aus Faser-Verbundwerkstoffen. Mit über 25-Jahren Know-how in der Herstellung von Komponenten aus CFK bieten die Experten von Mayr Faserverbundtechnik fundierte te Beratung und Entscheidungshilfe zum um Einsatz von Hochleistungs-Verbunddkunststoffen in den verschiedensten n Industriebereichen an. Immer unterr der Prämisse, dass die Kunden nur dann in diese Technologie investieren, ren, ch wenn es wirtschaftlich und technisch n sinnvoll ist. Trifft dies zu, wird von der Analyse und Berechnung, Kon-struktion und Prototypenbau, bis g, zur Produktion und Serienfertigung, ette inklusive Werkzeugbau, das komplette Leistungsspektrum angeboten. ern Durch sorgfältige Auswahl der Fasern it und Harzsysteme in Verbindung mit n den passenden Fertigungsverfahren mawird je nach Anforderung die optimaeitet. le Faserverbundkomponente erarbeitet. Bearbeitungsprozess analysiert und neu ausgelegt Für die Herstellung einer Einsteckzunge aus CFK, die eine modulare Verbindung zwischen Kopfteil und Liegefläche eines Operationstisches ermöglicht, wurde ebenfalls ein spezieller CFK-Verbund gewählt. Dadurch erhält das großen Belastungen ausgesetzte Verbindungselement hohe Stabilität bei gleichzeitig niedrigem Gewicht. Zum Erzeugen der Endkontur am Umfang sowie zweier Führungsnuten müssen am Bauteil Fräsoperationen durchgeführt werden. Auf einem Bearbeitungszentrum mit SK40-Spindel werden diese in zwei Aufspannungen erledigt. In der ersten Aufspannung wird das Bauteil am Umfang besäumt, in der zweiten Aufspannung werden die beiden Führungsnuten gefräst. Vor der Optimierung des Bearbeitungsprozesses wurden zwei Fräswerkzeuge des Wettbewerbs, ein Vollhartmetall Router zum Schruppen sowie ein PKDeingeSchaftfräser zum Schlichten, einge ge-setzt. Die Leistung Leist dieser Werkzeuge nicht war jedoch nich ht überzeugend. Die Standzeit andzeit betrug lediglich 45 Bauteile, die erzielte rzielte OberObe flächenqualität erforderte ein zusätzliches Nacharbeiten durch manuelles Überschleifen und auch die Bearbeitungszeit von mehr als sieben Minuten pro Bauteil war nicht befriedigend. Die innovativen Werkzeuglösungen von MAPAL, welche speziell auf die spezifischen Anforderungen von CFKBauteilen zugeschnitten sind, weckten großes Interesse in der verantwortlichen Fachabteilung bei Mayr Faserverbundtechnik. In Zusammenarbeit mit den MAPAL Werkzeugspezialisten wurde der bestehende Bearbeitungsprozess analysiert und neu ausgelegt – mit überzeugendem Ergebnis. Schruppen und Schlichten in einem Arbeitsgang – der OptiMill®-Composite-Speed Der achtschneidige, diamantbeschichtete VollhartmetallSchaftfräser OptiMill®Composite-Speed ermöglicht nun die komplette Fräsbearbeitung an der CFK-Einsteckzunge in einem Arbeitsgang. Seine Hochleistungsgeometrie mit Profilverzahnung sorgt für eine optimale Spanabfuhr und eerlaubt somit ein Spanvoluextrem hohes Spanvol Spanvolumen. Für die Bearbeitung wird der Fräser mit Der OptiMill®-Composite-Speed ist als gerade und links-/rechts-spiralisierte Ausführung erhältlich. Seite 13 | MAPAL Impulse Kundennutzen – – – – Durchmesser 8 mm über seine gesamte Schneidkantenlänge von 32 mm genutzt. Zum Besäumen des ca. 10 mm dicken Bauteils in der ersten Aufspannung erfolgt das Schruppen und Schlichten in einem Arbeitsgang. Der Fräser wird beim Besäumen in der Tiefe etwas zugestellt, damit nur der hintere Schneidteil genutzt wird und die vordere Stirngeometrie uneingeschränkt für die Bearbeitung der Führungsnuten in der zweiten Aufspannung zur Verfügung steht. Diese ca. 5 mm tiefen Nuten werden mittels der schneidenden Stirngeometrie des OptiMill®-Composite-Speed problemlos und unter Einhaltung der am Bauteil geforderten Toleranzen Schruppen und Schlichten in einem Arbeitsgang Bearbeitungszeit um 32% reduziert Standzeit um das 4-fache erhöht Nacharbeit entfällt Abbildung: v.l.n.r.: Thomas Weihrich (Technischer Berater MAPAL) sowie Florian Zaggl, Peter Meitner (beide Fa. Mayr), Thorsten Müller (MAPAL) und Marcel Rivoir (Fa. Mayr). durchgeführt. Um die Delamination am Bauteil komplett zu vermeiden, wurde zudem auf Gleichlauffräsen umgestellt. Als Ergebnis konnte durch das neue Werkzeugkonzept eine beeindruckende Prozessoptimierung erreicht werden. Die Standzeit wurde um das 4-fache auf ca. 200 Teile erhöht. Gleich- zeitig reduzierte sich die Bearbeitungszeit um 32 %. Durch die hohe Bearbeitungsqualität des OptiMill®Composite-Speed entfällt zudem die umständliche Nacharbeit. Bearbeitung der stirnseitigen Führungsnuten. Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Jens Ilg | [email protected] Seite 14 | MAPAL Impulse In seinem Mannheimer Traktorenwerk setzt John Deere bei der Bearbeitung von Differentialgehäusen auf Interpolationsdrehwerkzeuge von MAPAL Zeiteinsparung von 70 % bei der Bearbeitung von Dichtnuten Das 1837 gegründete Unternehmen John Deere steht weltweit für Integrität, Qualität, Engagement und Innovation. An diesen Grundwerten des Firmengründers John Deere wurde über die langjährige Firmengeschichte festgehalten und sie spiegeln sich wider in den Produkten, dem Umgang mit den Kunden und Partnern sowie auch in der Art der Zusammenarbeit der Mitarbeiter im Unternehmen. Die Produktpalette ist sehr vielseitig und reicht von Land- und Baumaschinen bis hin zu Maschinen für die Forstwirtschaft sowie die Rasen- und Grundstückspflege. Am John Deere Standort in Mannheim befindet sich die Produktion von Traktoren mit rund 3.300 Mitarbeitern. Es werden dort jährlich ca. 40.000 Stück der verschiedensten Größen und Varianten von Traktoren hergestellt, die per Straße, Schiene oder Schiff in alle Welt geliefert werden. In Mannheim befindet sich neben der Endmontage auch die Produktion der Getriebekomponenten, während die Kabine und die Motoren von anderen Produktionsstandorten zugeliefert werden. Enorme Zeiteinsparung durch Interpolationsdrehen In der Getriebeproduktion werden neben den Einbauteilen wie Wellen und Zahnrädern auch eine Vielzahl von Gehäusen hergestellt. In den Gehäusen sind verschiedenste Bohrungen und Funktionsflächen spanend zu bearbeiten und die Verantwortlichen in der Prozessplanung suchen Werkzeuglösungen, die eine möglichst zeitsparende und damit produktive Zerspanung ermöglichen. So kommen hauptsächlich Hochleistungs- und Kombinationswerkzeuge zum Einsatz. In einem Bearbeitungsbeispiel eines Differentialgehäuses aus GG25 war eine besonders zeitaufwendige Operation die Bearbeitung von fünf Dichtnuten. In der ursprünglichen Prozessauslegung war vorgesehen die Nuten durch Zirkularfräsen einzubringen, was selbst bei hohen Schnittwerten über 11 Minuten benötigt hätte – bei einer Gesamtbearbeitungszeit von ca. 140 Minuten für das gesamte Gehäuse, ein Zeitanteil der dringend optimiert werden musste. Zusammen mit dem zuständigen Außendienstmitarbeiter von MAPAL wurde nach einer neuen Lösung gesucht. Nun werden die Nuten mit Interpolationsdrehwerkzeugen in nur 3,6 Minuten hergestellt, was einer Zeitersparnis von rund 70 % entspricht! Interpolationsdrehen – ein rationelles Verfahren Das sogenannte Interpolationsdrehen rehen ist eine besonders rationelle Alterernative zu Zirkularfräswerkzeugen. en. Die Werkzeuge werden dabei durch urch Interpolation der Achsen auf einem nem BAZ auf einer Spirale bewegt, wobei die Spiralsteigung dem radialen Vorschub entspricht. Gleichzeitig wird die Schneide über die Lageregelung g der Antriebsachse nachgeführt, so dass diee radiale Eingriffsposition und damit mit diee Schnittwinkel der Schneide zur Oberfläche des Werkstücks während eines Umlaufs immer gleich bleiben. Man erzeugt so praktisch eine Drehoperaperation auf dem Bearbeitungszentrum, um, wodurch man neben der Zeitersparnis parnis auch weitaus bessere Oberflächengüengüten erzielt als beim Zirkularfräsen. en. Zwei auf einen Streich durch clevere Werkzeugauslegung Bei dem Bearbeitungsbeispiel bei John Deere müssen auf einem Heller BAZ MCH300 mit HSK-100 Spindel insgesamt fünf Dichtnuten hergestellt werden. Durch eine besondere Werkzeugauslegung von MAPAL werden dafür allerdings nur zwei Werkzeuge benötigt. Ein erstes Werkzeug ist mit nur einer Schneidplatte bestückt und bearbeitet eine Dichtnut von 3,5 mm Tiefe an einem Innendurchmesser ø 185 mm, wobei zwei Fasenübergänge mit hergestellt werden. Es werden 35 Spiralumdrehungen mit 0,1 mm Steigung benötigt. Dabei bewegen sich die Achsen mit 50 m/min, was eine Schnittgeschwindigkeit Seite 15 | MAPAL Impulse Kundennutzen – 70 % schneller als Zirkularfräsen – zwei Dichtnuten in nur einem Arbeitsgang – prozesssichere und kostengünstige Lösung von ca. vc = 140 m/min bedeutet. Das zweite eingesetzte Werkzeug ist besonders interessant und war auch für MAPAL eine Neuentwicklung. Es trägt zwei Wendeschneidplatten und bearbeitet zwei Dichtnuten in nur einem Arbeitsgang! Die Dichtnuten liegen gegenüberliegend auf einem Außendurchmesser ø 244,2 mm und einem Innendurchmesser ø 324 mm. Beide Nuten werden gleichzeitig durch 33 Spiralumdrehungen eingestochen. Abbildung: Links im Bild Alexander Lehmann (Maschinenbediener bei John Deere), Helmut Heckmann (Production Engineering bei John Deere) sowie Bernd Domning (Technischer Berater MAPAL). Die verantwortlichen Prozessplaner bei John Deere standen am Anfang dem Interpolationsdrehen etwas skeptisch gegenüber. Mittlerweile hat sie das Verfahren überzeugt. Ähnliche werden Problemfälle werd den zukünftig sicherlich i h lii h zuk ukü ün nftig g dieser wieder mit it diese er MAPAL Technologie MAPA MA PAL L Techno nolo ogie prozesssicher proz zessssic i her und d rationell ra ati tionell gelöst. Interpolationsdrehen als rationelle Alternative zum Zirkularfräsen. IIhr Ih hr An Ans Ansprechpartner ns für weitere Informationen: Andreas An A ndrea nd reeas as Diemer | [email protected] IMP48-D-01-120-0612-WD Gedruckt in Deutschland. Änderungen der technischen Daten vorbehalten. IMPRESSUM Verantwortlich für den Inhalt: Hermann Steidle Redaktion: H. Steidle, O. Munz, M. Schwenninger, M. Winter, T. Zimmermann Gestaltung: I. Rettenmaier Herausgeber: MAPAL Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG Postfach 1520 D-73405 Aalen Telefon 07361 585-0 Telefax 07361 585-150 [email protected] www.mapal.com