Die LINKE. Alternativ"loses" Amtsblatt für Perleberg

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Die LINKE. Alternativ"loses" Amtsblatt für Perleberg
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Die LINKE.
Fraktion in der SVVRATHAUS
Perleberg
-GUCKER
Geschäftsstelle
Bäckerstraße 21
19348 Perleberg
Tel.: (0 38 76) 30 01 31
[email protected]
Alternativ"loses" Amtsblatt
für Perleberg
3/2007
herausgegeben von DIE LINKE. Fraktion in der SVV Perleberg; V. i. S. d. P.: Thomas Domres
Spenden zur Finanzierung können überwiesen werden an: DIE LINKE.; Volks- und Raiffeisenbank e. G.;
Kto.-Nr. 1404199; BLZ: 160 601 22; Verw.-Zweck: Rathaus-Gucker
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Infrastrukturminister Dellmann hat mit seinem Vorschlag, auf den Ausbau der
B189 zu verzichten, wohl die ganze Region geschockt. Ich glaube, dass in
dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen sein kann. Sicher
kann und muss man über Ausbaustandards sprechen. Doch den Ausbau
generell in Frage zu stellen und darauf zu verzichten, kann von der
Landesregierung nicht ernst gemeint sein. Sie konterkariert damit ihre eigene
Förderstrategie, nach der gerade Regionale Wachstumskerne und Mittelzentren
besonders gefördert werden sollen. Hier kann die Region nicht ruhig bleiben.
Leider haben die Bemühungen, auch in den Ortsteilen von Perleberg die Bildung
von Ortsteilvertretungen zu ermöglichen, einen Rückschlag erlitten. SPD, CDU
und FDP vergessen in dieser Frage leider all zu schnell ihre Versprechen aus
den Wahlkämpfen. DIE LINKE. in der SVV Perleberg wird sich in der SVV, aber
auch außerhalb der SVV, weiter für die Bildung von Ortsteilvertretungen
einsetzen. Über 500 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürger aus den
Ortsteilen, die sich für die Bildung von Ortsteilvertretungen aussprechen, dürfen
nicht einfach so mit fadenscheinigen Argumenten vom Tisch gewischt werden.
Die Diskussion dazu ist nicht beendet.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
im Namen der Fraktion wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer, erholsame
Urlaubstage und hoffentlich spielt bei all Ihren Vorhaben das Wetter mit.
Ihr Thomas Domres
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Fraktionsbericht
Stadtverordnetenversammlung v. 14.06.2007
Ortsteilvertretung - Nein Danke
Dieser
Tagesordnungspunkt
auf
der
Stadtverordnetenversammlung war für die Bewohner der Ortsteile
ein absoluter Schlag ins Gesicht. Nach Unterschriftensammlung
und dem daraus deutlich erkennbaren Willen zu
Ortsteilvertretungen kam es bei der Diskussion und der
anschließenden Abstimmung ganz anders.
Doch der Reihe nach.
Nach der Eröffnung und Begrüßung der Versammlung durch
Rainer Ramin wurde zunächst die ordnungsgemäße Ladung und
Beschlussfähigkeit festgestellt.
Anschließend wurde über das Protokoll der vorherigen Sitzung und
die Tagesordnung des öffentlichen Teils abgestimmt. Es gab keine
Einwände oder Änderungsanträge.
Nun gab unser Bürgermeister aktuelle Berichte und Informationen.
Als erstes stand die Entlastung des amtierenden
Stadtbrandmeisters und des Stellvertreters auf der Tagesordnung.
Fred Fischer dankte Herrn Schelle und Frau Kosin für Ihre sehr
aufopferungsvolle Tätigkeit.
Mit der Ernennung von Herrn Thomas Gäde zum neuen
Stadtwehrführer erhält ein junger und engagierter Mann das
Vertrauen des Stadtoberhauptes. Damit wird auch ein Zeichen des
Neuanfangs unter einer festen Führung bei der Perleberger
Feuerwehr gesetzt.
Als Stellvertreter wurden ernannt: Herr Holger Schelle und Herr
Armin Pey.
Die Ernennung erfolgte zunächst für die Dauer von 6 Jahren.
Der städtische Flächennutzungsplan ist von der Baubehörde
genehmigt worden.
In den Aufsichtssratsitzungen der PVU und der GWG gab es keine
Beanstandungen zu den Finanz- und Wirtschaftsberichten.
Zur Parkordnung auf dem Großen Markt wird weiter geprüft, ob
eine dauerhafte Lösung möglich ist, ohne dass Fördermittel zurück
zu zahlen sind.
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Zum Kooperationsvertrag mit Wittenberge werden zur Zeit Themen
für mögliche Zusammenarbeiten vorbereitet.
Die Tour de Prignitz war ein großer Erfolg für Perleberg. Neben der
Ehre, die große Abschlussveranstaltung zum 10. Jubiläum im
Hagen durchführen zu können, erhielt der Ortsteil Spiegelhagen als
Pausengestalter eine Prämie von 1000 €, die für einen
gemeinnützigen Zweck verwendet werden soll.
Eine Besichtigung des Stau- und Hochwasserrückhaltebeckens
ergab keine Beanstandungen.
Zu Beginn der Einwohnerfragestunde wurde den Abgeordneten die
Unterschriftsliste der Ortsteile Sükow und Dergenthin zur
Ortsteilvertretung übergeben.
Die Bürgeranfrage für einen Gedenkstein zur Reichspogromnacht
und für die Opfer von Diktatur wird geprüft.
Das Innenstadtsanierungskonzept wurde umfangreich durch Herrn
Schmitz vorgestellt.
(Extrabericht im RAGU)
Mit diesem INSEK stehen alle beteiligten Städte im Wettbewerb um
Fördermittel. Die Entscheidung, wer wie viel bekommt, ist noch
lange nicht getroffen. Wir können uns freuen, wenn nur einige
Punkte des doch sehr anspruchsvollen INSEK vom Land, Bund
oder der EU finanziell unterstützt werden.
Doch nun zum Hauptthema der Stadtverordnetenversammlung –
die Ortsteilvertretung.
Thomas Domres gab dazu nochmals ausführliche Informationen.
Alle Ortsteile wünschen sich ausdrücklich diese Vertretung. Im
neuen Antrag von „DIE LINKE“ sind auch alle Bedenken der
anderen Fraktionen eingearbeitet worden, sofern diese
zugearbeitet wurden. Zugearbeitet hatte lediglich die FDP-Fraktion.
SPD und CDU hatten noch keine Zeit oder keine Lust dazu.
So ist die Beteiligung an Ortsteilvertretungen nun freiwillig.
Herr Fischer macht auf die bevorstehenden Kosten aufmerksam.
Her Pickert möchte bis zum neuen Kommunalgesetz warten.
Frau Madaus möchte den Antrag nochmals zurückstellen, da man
sich in der SPD dazu noch nicht verständigen konnte und da auch
Herr Schulz bei der Abstimmung fehlte. Herr Pickert wirft noch ein,
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dass ja die Ortsteile mit bis zu 7 Abgeordneten bereits gut vertreten
sind. Allerdings konnten wir von unserer Fraktion diese Zahl nicht
nachvollziehen.
Wir kamen lediglich auf sechs, und davon sind noch 2 Ortsteile
doppelt vertreten.
2x Düpow, 2x Rosenhagen, 1x Dergenthin und 1x Sükow.
Jetzt könnte es natürlich sein, dass Herr Pickert den CDUAbgeordneten Höpcke meint, der allerdings in Cumlosen wohnt.
Und Cumlosen ist meines Erachtens noch kein Ortsteil von
Perleberg.
Nach langer und von CDU und SPD nicht gerade ehrlich geführter
Diskussion wurde nun abgestimmt.
Wir als Fraktion waren und sind immer noch der Meinung, dass
unser jetziger Antrag zu den Ortsteilvertretungen alle Kompromisse
beinhaltet.
Das Abstimmungsergebnis spricht jedoch eine andere Sprache. 9
Stimmen dafür, neun Stimmen dagegen und eine Enthaltung.
Wer gegen diesen Antrag gestimmt hat, ist völlig klar und auch kein
Geheimnis.
Natürlich SPD und CDU und ein Abgeordneter der FDP. Vor der
Bürgermeisterwahl wollten alle Parteien die Ortsteilvertretungen.
Doch nach der Wahl ist vor der Wahl und wir werden uns mit
Sicherheit an diese Stadtverordnetenversammlung erinnern.
SPD und CDU haben auch in diesem Fall wieder einmal kein gutes
Bild für eine konstruktive Zusammenarbeit abgegeben, die sie ja so
sehr wünschen.
Im Nichtöffentlichen Teil wurden Grundstücksangelegenheiten
besprochen.
W o
v o r n e h m l i c h
d i e
Vergangenheitsbewältigung
Zukunft
hat,
bleibt die Gegenwart auf der Strecke!
Manfred Strahl
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So ist das
Was Gott tut, das ist wohl getan.
(Gilt immer.)
Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt.
(Gilt seit dem alten Rom.)
Es ist den Untertanen untersagt, den Maßstab ihrer beschränkten
Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
(Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, 1640. Gilt immer
noch.)
Die Partei, die Partei, die hat immer recht.
(Galt in der alten DDR.)
Wir tun alles Mögliche, aber nicht möglichst alles, für die Menschen
in diesem Lande, doch noch nicht alle verstehen alles.
(Gilt seit dem Amtsantritt von A. M.)
Die Entscheidungen der SVV zu Perleberg sind vom Volke in
Demut hinzunehmen.
(Gilt besonders seit Juni 2007.)
J. R.
Aus unseren Ortsteilen, heute:
Dergenthin
(Teil 1)
Irgendwie habe ich den Eindruck, die Perleberger wollen keine
richtigen Höhepunkte. Erst kämpfen sie nicht darum, das
Hausboot des bekannten Sängers G. G. zu behalten, als
Wallfahrtsobjekt auszubauen und so Touristen anzulocken. Und
jetzt will keiner Geld geben, um ein Picassomuseum aufzubauen
und so wenigstens kunstinterressierte Touris in unser Städtchen
und seine Randgemeinden bzw. Ortsteile bzw. Stadtteile zu
locken, die nach dem Willen der Mehrheit der SVV (CDU+SPD)
keine Ortsteilvertretungen haben dürfen, obwohl das vor der
letzten Bürgermeisterwahl ganz anders klang und auch in
Dergenthin Unterschriften für solche Vertretungen gesammelt
worden sind. Ja, da haben die Dergenthiner Pech. Mehr
Demokratie kriegen sie nicht. Pech hatten sie auch mit ihrer
Fußballmannschaft, die das letzte Spiel um den Aufstieg in die 1.
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Kreisklasse auf eigenem Platz verlor. Das war auch nicht so ein
richtiger Höhepunkt. Zwei Tage nach dem Spiel guckte ich durch´s
Fenster des Vereinshauses: Viele Pokale, noch mehr leere
Bierflaschen. Und draußen das Schild: "Es gibt nur einen ... SV
Dergenthin."
An sich aber ist die Welt reich an Höhepunkten. Denken wir nur an
den kürzlichen G8-Gipfel in Heiligendamm zur Festlegung von
Maßnahmen der weiteren Ausbeutung von Natur und Menschen.
Oder an die Nachzügler von der PDS, die sich erst jetzt mit einer
Westpartei vereinigen, was die anderen ehemaligen Ostparteien ja
schon zur Wendezeit schafften. Aber was lange währt, wird
endlich gut. DIE LINKE wird bei den nächsten Wahlen deutlich
zulegen, und dann bekommen wir auch die Ortsteilvertretungen.
Solche und andere Gedanken zu Höhepunkten im Leben und in
der Prignitz gehen mir während der Fahrt nach dem 5 km von
Perleberg entfernten Dergenthin durch den Kopf.
Es handelt sich um ein Straßendorf, fast 2 km lang, 1. urkundliche
Erwähnung in "Chim de Dergenthin" am 22.7.1300, spätere
Schreibweisen sind Dragentyn, Dergheritten, Dargenthin. Das Dorf
hat knapp 300 Einwohner, 1652, nach dem 30jährigen Krieg,
wurden 13 Männer gezählt, 1945 nach dem 2. Weltkrieg waren es
durch die Flüchtlinge 1050 Personen.
Am Ende von Dergenthin, Richtung Lanz/Lenzen, gelangt man
zum ehemaligen Bahnhof, geschlossen 1998. Wegen der
Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin - Hamburg wurde, und nun
kommen wir zu einem wirklichen Höhepunkt, auch der
Bahnübergang geschlossen und für viel Geld eine bombastische
Brücke über die Bahnlinie gebaut, sogar mit Fahrrad-/
Fußgängerweg, was die Brücke über die Umgehungsstraße bei
Perleberg, Ende der Lanzer Chaussee, nicht hat. Über die
gewaltige Brückenanlage sind die Nochbewohner der 7 Häuser
der Bahnhofssiedlung, nach links abbiegend, wo die alte
Abwasseranlage des alten Geflügelschlachthofes (ehemalige
Molkerei) liegt, erreichbar, sogar mit Buswendeplatz. Aber, "da
wendet sich der Bus mit Grausen", zwischen den Gleisen und den
ersten 4 Häusern der Laaslicher Seite soll die neue Autobahn
gebaut werden. Die restlichen Einwohner müssen (sind schon)
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raus. Für die anderen wird für viel Geld eine Schallschutzmauer
errichtet, und für noch viel mehr Geld wird eine neue Brücke über
die neue Autobahn gebaut werden, entweder völlig neu, dann
brauchen wir die alte nicht mehr, oder letztere wird verlängert,
denn über die Bahngleise führt sie ja schon. Vielleicht wird diese
Brücke abgesenkt und steigt zum Überqueren der Autobahn
wieder an, so dass sich dann 2 Höcker bilden. Der Volksmund
spricht bereits von einer "Kamelbrücke", wobei ich die
Doppeldeutigkeit schon bemerke: Einerseits ist die
achterbahnartige Brücke gemeint, andererseits ist an die Kamele
gedacht, die sie zu verantworten haben.
Nach solcherart "Hight Point" fahre ich ein kurzes Stück Richtung
Laaslich/Lanz und biege noch vor dem Abzweig Nebelin nach links
ein, wo ich nach Kuhwinkel gelange. Am Eingang zur alten
Schlossanlage begrüßen mich 2 Waschbären, die, als ich näher
komme, langsam auf einen Baum klettern. Ein Rastplatz mit Tisch
und zwei Bänken, eine umgestürzt, und viele Mücken erwarten
den Wanderer. Zunächst durchquere ich die alte Burganlage, von
einem breiten Wassergraben umgeben. Ich muss mir den Weg
durch Brenneseln und üppig wuchernden Giersch bahnen. Dann
entdecke ich alten Baumbestand mit Eiben und Hemlocktanne. Ein
Schild weist auf Stechpalme und Flügelnuss hin. Hopfen wächst
auf einem Apfelbaum. Ein mannshoher Hügel entpuppt sich als
Rest des ehemaligen Schlosses, Kellerfenster sind sichtbar. Durch
sie sollen die Fledermäuse, die dort wohnen, Ein- und Ausgang
haben. Eine rostende Tür trägt das Schild: "Geschütztes
Bodendenkmal". In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Teich, der
noch 1988 ausgebaggert und von Schwarzstörchen besucht
wurde. Er wirkt leblos.
Das ehemalige Schloss Kuhwinkel gehörte der Familie v. Platen,
ursprünglich Ritter bzw. Raubritter, die Eigentum in 16 Dörfern der
Prignitz hatten. Ein Hauptmann von Platen verlor sein letztes
Vermögen 1884 in Berliner Spielkasinos. Dann brannten 50% der
Wirtschaftsgebäude nieder und es folgte der Verkauf an den
Grafen v. Möllendorf, der 1945 im Zuge der Bodenreform
enteignet wurde. Seine Nachfahren sagten nach der Wende
„Guten Tag“.
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Das Gebiet um Kuhwinkel, das Schloss wurde 1972/73
abgerissen, umfasst 45 ha Laubwald. Es beinhaltet ein
Quellenmuldenmoor, liegt am Rande des flachen Löcknitztales
und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, wo u. a. Kraniche
nisten.
1928 erfolgte die Eingemeindung von Kuhwinkel nach Dergenthin.
Ich fahre jetzt von Kuhwinkel, wo sich Waschbär und Hase „Gute
Nacht“ sagen, südwestlich durch die Wiesengebiete, zunächst die
Kuhwinkler Silge und, nach Osten abbiegend, die Dergenthiner
Silge durchquerend. Gräben sorgen für die Entwässerung. Wald
verdeckt die Fernsicht auf die Elbe. Ich unterquere den
Bahndamm und fahre den holprigen Silger Weg bis Dergenthin,
wo ich an der Kirche auf die Hauptstraße treffe. Die Kirchglocken
wurden am 6.6.07 um 18 Uhr geläutet, als Mahnung an die
Mächtigen der Welt (G 8!) gedacht, gegen Hunger, Not und Armut
und für Frieden einzutreten. Auf Gedenktafeln in der Kirche sind
die Namen der gefallenen Dergenthiner aus dem 1. und 2.
Bürgerverein mit neuen Plänen
Anlässlich der Buchlesung am letzten Sonnabend – Manfred
Nebelin las Geschichten und Gedichte von Heinrich Seidel – hat
Dieter Kreutzer, Vorsitzender des Perleberger Bürgervereins,
einige Vorhaben der weiteren Ausgestaltung des Gebäudes mit
Nebengelass angesprochen. Besonders im Außenbereich soll noch
einiges entstehen. Nun, nachdem Prignitz - TV einige Räume
angemietet hat, und das Lehrkabinett fürs Internet sich neu
einrichten muss, wird der schon recht schön gestaltete kleine Hof
weiter ausgebaut. Eröffnet wurde er am Sonnabend als Lese-Café,
aber der Regen trieb uns leider wieder ins Haus zurück.
Interessant war der Blick auf das hinter dem Knaggen - Haus
liegende Außengelände. Hier ist ein viel größeres Gelände
vorhanden, das mit seinem noch recht üppigen Wildbewuchs auf
Sanierung wartet.
Leider kann der Bürgerverein auch nur kleine Schritte gehen, da er
auf Spenden angewiesen ist und von den doch noch nicht sehr
großen Einnahmen aus dem Büchergeschäft leben muss.
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Interview mit dem Bürgermeister Fred Fischer
100 Tage im Amt
Für die ersten 100 Tage als Bürgermeister der Stadt Perleberg
haben Sie sich 10 wichtige Vorhaben auf die Fahne geschrieben.
Was wurde geschafft?
Vorweggenommen möchte ich klar sagen, es macht mir nach wie
vor Spaß, mich fast täglich neuen Aufgaben und Problemen zu
stellen und
sie gemeinsam mit den Mitarbeitern zu lösen.
Entscheidungen zu treffen, die nachhaltig und im Interesse der
Stadt sind, verlangen immer gute und umfassende Vorbereitung,
besonders natürlich am Anfang. Wenn man also im Rathaus noch
spät Licht feststellt, bin ich wahrscheinlich noch am Schreibtisch.
Konnten Sie die Klimaverhältnisse im Rathaus verbessern?
Ja, ich glaube schon, dass sich in der Zeit seit März die Stimmung
verbessert hat. Besser wäre natürlich, die Mitarbeiter zu fragen. Ich
versuche ständig, den Kontakt zu möglichst vielen der Angestellten
zu halten, die Zeit ist häufig zu knapp. Hoffnungen, die sich mit
meiner Wahl verbunden haben, wie zum Beispiel der regelmäßige
und gute Kontakt zum Personalrat, haben sich erfüllt. Das ist für
mich eine große Hilfe bei Entscheidungsfindungen in
Personalfragen . Falsche Entscheidungen vor meiner Amtszeit in
Sachen Personal konnte ich mit Unterstützung der Anwälte beider
Parteien und des Personalrates korrigieren. Führungsmethoden
wie regelmäßige Besprechungen in den verschiedenen Strukturen
des Amtes zeigen Erfolge und geben mir die Möglichkeit ,
schneller Kompetenzen richtig und erfolgreich einzusetzen.
Ist der Unternehmerstammtisch wiederbelebt worden?
Nein, der Unternehmerstammtisch ist leider noch nicht ins Leben
gerufen. Mit einigen Händlern der Innenstadt habe ich über
Möglichkeiten gesprochen, jedoch hatten dabei einige
Befindlichkeiten und Vorurteile aus der Vergangenheit, die nicht
ausgeräumt werden konnten. Derzeit bin ich mit Unternehmern der
Stadt im Gespräch, andere Formen einer Initiative oder eines
Forums der Gewerbetreibenden zu prüfen. Auf keinen Fall gebe
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ich meine Hoffnung auf, und ich bin mir sicher, wenn ein Anfang
gemacht ist, werden auch die Letzten schnell Ihre Befindlichkeiten
ablegen.
Sind die Ortsteile und Feuerwehren gestärkt worden?
Beides, denke ich, ist der Fall.
Wir haben einen neuen Stadtwehrführer für unsere Feuerwehr und
Führungskräfte, die Erfahrung und Motivation für die Aufgaben aller
Bereiche der Freiwilligen Feuerwehr mitbringen. Ich bin mir sicher,
nun wird es uns auch gelingen, in der Feuerwehr Perleberg und
den Ortsteilen ein
notwendiges Verständnis füreinander zu
schaffen und die gemeinsame Bewältigung aller Aufgaben einer
Feuerwehr zu gewährleisten.
Zur Frage der Ortsteile steht nun zumindest fest, dass es Ortsteile
sind und auch bleiben. Mein Bestreben ist, trotz Ablehnung in der
SVV, das Mitbestimmungsrecht der Ortsteile durch Vertretungen zu
stärken. Für den Bürgermeister wäre es eine gute Möglichkeit,
besser und schneller über Anliegen oder Probleme in den
Ortsteilen informiert zu werden und auf Anfragen aus den
Ortsteilen recht zeitnah antworten zu können.
Welche Ergebnisse brachten die Gespräche mit Vereinen und
Verbänden über sozialpolitische Fragen in der Stadt?
Nun, erstmal brachte es mir die Erkenntnis, wie groß das Netz
unserer Vereine und Verbände in der Stadt ist. Bei allen konnte ich
engagierte Angestellte, Mitglieder oder ehrenamtliche Helfer
kennen lernen. Die Erkenntnis aus den Gesprächen ist zum Einen:
„Wir sollten noch enger zusammenrücken und eine Art Netzwerk
bilden, um Hilfebedürftigen noch schneller die Möglichkeiten
darzustellen, die Sie brauchen, oder die ihnen zustehen. Nicht
jeder ist in der Lage, sich selbst zu helfen.
Eine zweite Erkenntnis ist, unsere Vereine aufzufordern, auch auf
unsere in der Stadt lebenden Migranten zuzugehen und Ihnen
damit einen Einstieg zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in
der Stadt zu ermöglichen.
Eine weitere Erkenntnis ist, die Stärken unserer Stadt den sozial
Schwachen unkompliziert mitzuteilen, so zum Beispiel den
Perleberger Sozialpass zur Nutzung kultureller und öffentlicher
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Leistungen, der zu wenig bekannt ist. Mit Vereinen, Einrichtungen
und der Verwaltung versuchen wir derzeit auf diese Möglichkeit für
anspruchsberechtigte Bürger aufmerksam zu machen.
Als eine Ihrer Hauptaufgaben bezeichneten Sie die Förderung von
Arbeit und Bildung.
Was wurde erreicht?
Es sind vier Monate vergangen, in denen ich mir ein gutes Bild vom
Vorhandenen machen konnte. Gegenseitige Besuche und
Gespräche in und mit Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen
und Ausbildungsbetrieben bestätigten die Erkenntnis, es liegt nicht
an der Mutlosigkeit oder an Desinteresse der Kinder und
Jugendlichen, wenn es um besseres Lernen oder um Aktivitäten in
Vorbereitung zur Berufsausbildung geht. Wir müssen es besser
verstehen, den Bildungs- und Erziehungsweg lückenlos vom
Kindergarten bis zur Ausbildung zu organisieren. Wir müssen
Rahmenbedingungen in der Schule schaffen, um Jugendlichen
bis zur Entscheidung des
Berufsweges alle in der Region
gegebenen Möglichkeiten einer Ausbildung darzustellen und, wenn
möglich, auch kennen zu lernen. Eine Vielzahl von Betrieben der
Region ist dazu bereit und wird Messen oder Präsentationen im
Unterricht, Betriebsbesuche und Praktika anbieten. Die Schulen
über alle Möglichkeiten in der Region zu informieren, ist eine
Aufgabe, die die Verwaltung unterstützen kann.
( Ausbildungsinitiative - Verbindung von Wirtschaft und Schule ).
Diese Ausgabe wird finanziell unterstützt von:
PWS Prignitzer Wachschutz
19348 Perleberg, Berliner Weg 5a
Tel. 03876 78 69 82 Fax 78 91 86
Mail:[email protected]
24 Stunden Notrufzentrale
Bestreifung, Kurierdienst, Separat– u. Videoüberwachung
Unsere Kompetenz ist Ihre Sicherheit
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Neue Wohneigentumsförderung des Landes!
Die Wohneigentumsförderung soll vor allem in Innenstädten die
Stadterneuerung ergänzen.
Das heißt konkret für unsere Stadt, dass die Förderung in der
historischen Altstadt, der Bahnhofsvorstadt und Teilen des
Neubaugebietes wirksam werden kann.
Das heißt, dass die alte Eigentumsförderung in die Innenstadt
verlegt wird. Ziel ist es, die Städtebauförderung noch besser durch
die Wohnraumförderung zu ergänzen. Die Städtebauförderung
leistet gerade bei stadtbildprägenden, denkmalgeschützten
Gebäuden einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Mit der neuen
und vereinfachten Förderung für Wohneigentum in den
Innenstädten wird es für Bauherren wesentlich leichter,
Unterstützung zu erhalten.
Wer Wohneigentum in innerstädtischen Sanierungs- und
Entwicklungsgebieten bilden will, kann einen Zuschuss bekommen.
Dieser setzt sich aus der Grundförderung in Höhe von 12.000 Euro
sowie je nach Einzelfall aus mehreren Komponenten der
Zusatzförderung zusammen. Diese Zusätze kann es geben für
- Bestandsobjekte, Haushalte mit geringen Einkünften,
Kinder, Haushalte mit schwerbehinderten Angehörigen.
Dazu ein Beispiel: Für eine Familie mit zwei Kindern, die
Wohneigentum in einem passenden Bestandsobjekt bilden möchte,
kann der Gesamtbetrag der nicht rückzahlbaren Zuschüsse, ohne
Berücksichtigung einer zusätzlichen Städtebauförderung, bis zu
40.000 Euro betragen. Darüber hinaus können auch Bauträger bei
der Herrichtung von Bestandsgebäuden, aber auch für Neubau in
Form von Baulückenschließung und auf innerörtlichen
Recyclingflächen, mit Darlehen als Anschubfinanzierung im
Rahmen der Wohneigentumsförderung unterstützt werden.
Ebenfalls kann der behindertengerechte Umbau, auch der Einbau
von Fahrstühlen, gefördert werden.
Antragsunterlagen sowie Informationsmaterial gibt es bei der
Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Die
Kundenberater sind zu erreichen unter der Hotline 0331660-1322
oder [email protected]. Infos zu Angeboten gibt es auch unter
www.ilb.de.
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Ehrung für Dr. Karl-Heinz Schwabe
Am 1.3.07 erfolgte auf der Stadtverordnetenversammlung die
Würdigung von Leben und Werk Dr. Schwabes, inzwischen 90
Jahre alt, durch die Eintragung in das Ehrenbuch der Stadt
Perleberg.
Unsere Stadt verdankt dem verdienstvollen Arzt die Entwicklung
des Krankenhauses in der Reetzer Straße von einem
Kriegslazarett bis zu einer renommierten Klinik für Innere Medizin.
Hier wirkte er von 1947 bis 1989/90. In dieser Zeit erfolgten u. a.
die Einrichtung einer Röntgenabteilung (1948), der Ersatz von
Holzbaracken durch Steinhäuser, der Bau eines
Wirtschaftsgebäudes (1955), der Neubau eines Bettenhauses
(1966) und die Schaffung einer Dialyseabteilung (1989).
Während seiner Amtszeit wurde eine Vielzahl von Fachärzten,
Arzthelfern und Fachschwestern ausgebildet.
1947 bewirkte Dr. Schwabe die Gründung eines Chores, dessen
Mitglieder sich heute noch mit ihm zum Singen treffen. Des
weiteren war Dr. Schwabe, "der Chef", Gründungsmitglied der BSG
Medizin. Die Sektion Volleyball, in der er noch vor wenigen Jahren
aktiv gewesen ist, feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen.
Hervorzuheben ist die künstlerische Ader, das Malen. Seine Bilder
sind vielen Perlebergern bekannt und in Ausstellungen gezeigt
worden.
Herr Dr. Schwabe steht für die Entwicklung des
Gesundheitswesens in Perleberg. Wir wünschen ihm weiterhin
geistige Frische, bestmögliche körperliche Fitness und sagen
"Danke!".
Anwaltskanzlei Klier & Schulze
Neuruppin-Berlin
Rechtsanwalt Gerd Klier
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Fachanwalt für Sozialrecht
Fehrbelliner Str. 138, 16816 Neuruppin
Telefon: 0 33 91/ 45 40 11 Fax: 0 33 91/ 45 40 20
Email: [email protected]
www.anwaltskanzlei-klier.de
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Flickenteppich Wittenberger Straße
In der Tat, die Sanierung der Wittenberger Straße ist uns rein
optisch nicht gelungen. Der Bitumenteil sieht wirklich aus wie ein
Flickenteppich oder als ob er aus Altersgründen schon repariert
worden ist.
Auch der Belag hat mit seinem schmutzig-schwarzen Aussehen
den Charme einer überalterten Chaussee.
Anders dagegen, wenn man sich die Linden-, Grahl- und Lenzener
Straße betrachtet. Hier wurden mit optisch gut aussehenden
weißen Aufhellern als Beimischung zum Bitumen gut aussehende
Straßenzüge geschaffen. Naja, die Wittenberger Straße wurde ja
bei Minus drei Grad gegossen, statt auf die vorgeschriebenen Plus
13 Grad zu warten.
Wir hoffen auf Besserung beim Schuhmarkt und der Straße zum
Museum.
Hans-Otto Rülker
Diese Ausgabe wird finanziell unterstützt von:
Betriebskantine Schlachthof
Inhaber: Rainer Ramin
•
•
Industriestraße 1
19348 Perleberg
Tel.: (03876) 78 89 28
Frühstück und Mittagessen, Familienfeiern bis 80 Personen
Mittagessen außer Haus, Partyservice
Pünktlich, lecker und frisch kommt Rainer's Essen auf den
Tisch!
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So geht’s nicht
Richtig geschockt waren zwei Gaststättenbetreiberinnen in der
Nähe des Schuhmarktes, als sie eines Dienstags Bescheid
erhielten, dass am Donnerstag zwischen 9.00 und 13.00 Uhr das
Wasser abgestellt werden würde. Eine Gaststätte kann alles
vertragen, nur eine Wassersperrung in der Kernzeit nicht und
schon gar nicht am Donnerstag, wo bekanntlich Markttag ist. Ohne
Toiletten-Spülung geht es nun mal nicht.
Deshalb meine Frage: Kann man solche Rohrverlegungen nicht
auch mal zwischen 4.00 und 8.00 Uhr erledigen? Schließlich war
das ja keine Havarie, sondern eine ganz normale geplante
Neuverlegung. Es muss doch in einem solchen Fall eine
Arbeitszeitverlagerung möglich sein. Die Anwohner einer
Straßenbaustelle haben sowieso immer mit vielen Nachteilen zu
leben, aber man sollte sie durch durchdachte Planungen
minimieren.
Zum Glück verkürzte sich die Bauzeit um einiges und ab 10.30 Uhr
lief das Wasser dann wieder.
Perleberg hat ein INSEK!
Was ist ein INSEK?
Das heißt „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“. Integriertes
deshalb, weil alle bisherig erarbeiteten Konzepte in dieses Konzept
integriert sind. Warum ist ein INSEK erforderlich?
Die brandenburgische Landesregierung hat im Jahr 2005 eine
grundsätzliche Umsteuerung und Neuausrichtung der
Landesförderpolitik eingeleitet. Fördermittel und –programme
sollen zukünftig gezielt in den Städten, Standorten und Branchen
eingesetzt werden, wo die größte wirtschaftliche Dynamik und
Ausstrahlungseffekte zu erwarten sind.
Im ersten Schritt ist im November 2005 die Stadt Perleberg
zusammen mit den Städten Wittenberge und Karstädt als einer von
15 Regionalen Wachstumskernen mit unterschiedlichen
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RATHAUS-GUCKER
Branchenschwerpunkten bestätigt worden. Darüber hinaus werden
in dem vom Kabinett Anfang 2006 verabschiedeten „Masterplan
Starke Städte“ Ziele und Handlungsstrategien für die zukünftige
Stadtentwicklungs- und Infrastrukturpolitik formuliert. Damit liegen
landesseitig wichtige Grundlagen vor, um vor dem Hintergrund der
2007 beginnenden EU-Strukturfondsperiode, der beabsichtigten
Bündelung der förderpolitischen Maßnahmen auf Landesebene
sowie der anlässlich der demografischen Entwicklung notwendigen
Überarbeitung des Systems der Zentralen Orte die richtigen
Weichenstellungen zu treffen.
Die 15 Regionalen Wachstumskerne wurden im Februar 2006
aufgefordert, Standortentwicklungskonzepte zu erarbeiten. Darin
werden
die
Schlüsselprojekte
zur
Stärkung
der
Branchenschwerpunkte und der Wirtschaftskraft benannt.
Das Standortentwicklungskonzept für den Wachstumskern
Wittenberge – Perleberg – Karstädt liegt vor und wurde mit der
Landesregierung, vertreten durch die Interministerielle
Arbeitsgruppe Aufbau Ost (im folgenden IMAG Aufbau Ost),
abgestimmt. Im Dezember 2006 wurden in einem
Kabinettsbeschluss ausgewählte Schlüsselprojekte bestätigt und
damit wichtige Investitionsentscheidungen für den Einsatz
finanzieller Mittel in den Regionalen Wachstumskernen über Jahre
getroffen.
Service
macht den
Unterschied
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Gleichzeitig hat das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung
(MIR) die Stadt Perleberg ebenso wie rd. 40 weitere Städte im
Land
Brandenburg
aufgefordert,
Integrierte
Stadtentwicklungskonzepte zu erarbeiten. Darin sollen unter
Berücksichtigung vorhandener konzeptioneller Grundlagen
insbesondere in Ergänzung und im Abgleich mit dem
Standortentwicklungskonzept die Schlüsselmaßnahmen für die
Stadt- und Wirtschaftsentwicklung in einem Zeitraum bis 2020
präzisiert werden. Drei Schlüsselprojekte, untersetzt mit möglichst
nachhaltigen innovativen Maßnahmen, umfasst das integrierte
Stadtentwicklungskonzept (INSEK). Der erst und wichtigste
Schwerpunkt liegt eindeutig bei der Revitalisierung der Innenstadt.
Neben der Förderung von Betrieben des Klein- und Mittelstandes,
einer Citybuslinie durch die Altstadt, dem interaktiven Stadtmodell,
der weiteren Aufwertung des Stadt- und Regionalmuseums wurde
auch die Lotte-Lehmann-Akademie, zumindest als Idee,
aufgenommen.
Eine weitere Maßnahme, die für die Stadt von wesentlicher
Bedeutung ist, ist der Ausbau der Haupterschließungsstraßen in
die Innenstadt.
Das Projekt für die Koloniestraße mit Parkplatz, Bootsanleger und
Fußgängerbrücke über die Stepenitz ist damit weiter in den Focus
gerückt.
Der dritte Schwerpunkt ist der Ausbau des Friedrich-Ludwig-JahnSportplatzes zu einer multifunktionalen Sportstätte, die Aufwertung
der Scholl-Schule, Modernisierung des Schwimmbades und der
Ausbau des Wasserturms zum Hörturm. Der Abgabetermin für das
INSEK war der 30.06.07. An die 90 Seiten umfasst das INSEK, das
alle zwei Jahre fortgeschrieben werden muss. Welche Projekte
sich letztlich als förderfähig erweisen ist eine Frage, auf die es bis
jetzt keine Antwort gibt. Mit den ersten Bewertungen wird im
Oktober gerechnet. Bis dahin heißt es hoffen, dass man dabei ist,
wenn die Projekte benannt und die Gelder verteilt werden. Ob, und
mit wie viel, Perleberg dann im Rennen ist, bleibt abzuwarten Auf
jeden Fall hat die Stadt ein Papier, das sagt, wohin die Reise in
Sachen Entwicklung gehen soll. Bleibt zu hoffen: nicht für die
Schublade.
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23.6.07 Jacobikirche zu Perleberg. Schülerinnen des
Berliner Musikgymnasiums "Carl Philipp Emanuel Bach"
spielten im Rahmen der Brandenburgischen
Sommerkonzerte wunderschöne Werke u. a. von Mozart
und Smetana. 1 Bläsertrio, 2 Harfenistinnen, je eine
Geigerin und Cellistin, 2 Pianistinnen glänzten mit einem
Gemisch von emotionaler Hingabe und technischer
Perfektion. Veranstaltung nahezu ausverkauft. Publikum
begeistert. Nach dem Ohrenschmaus Lust auf Essen und
Trinken. Der Grieche Dimitri hat zu. Miete war zu hoch.
Deutscher Kaiser ist 2. Wahl. Im Restaurant geschlossene
Gesellschaft. In der Gaststube Tische reserviert. An der Tür
eines ungenutzten Nebenraumes fehlte das Schild: Wegen
Reichtums geschlossen. Vor dem Kaiser etwa 15
zahlungwillige, ess- und trinklustige Bürgerinnen und
Bürger. Wir lassen uns zur vermeintlich 3. Wahl lotsen, zum
Groben Fritz. Dahin hätten wir gleich gehen sollen. Alles
perfekt!
Lisa´s Zünglein an der Waage
Das Stadtparlament teilt sich eigentlich in fünf Parteilager und die
hatten am letzten Sitzungstag vor den Sommerferien drei
Meinungen als es um verbesserte Demokratie ging. Da sind die
Lager von CDU und SPD. Die haben seit der letzten Wahl ein
vereinigtes Parteidenken, aber mit weniger Zank als in Berlin. Sie
sprechen jetzt immer mit einer Zunge, wie es die alten Indianer
nannten, und das immer dann, wenn es gegen DIE LINKE und den
neuen Bürgermeister geht. Auf das, was die Bürger meinen,
nehmen sie dann kaum Rücksicht. Das war jetzt wieder so, als es
um Ortsbeiräte ging und da ist DIE LINKE und der Bürgermeister,
der in keiner Partei ist, aber der meistens die Meinung der LINKEN
vertritt.
So waren sie auch letztens gemeinsam für die Ortsbeiräte, weil
viele, viele Leute in den Dörfern das wollten und es ihnen auch
gesagt hatten. Nun sitzen im Parlament auch noch zwei von der
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FDP. Einer der beiden hat zweimal einen großen BürgermeisterWahlkampf gemacht, aber immer verloren. Die Dorfleute hatten
ihm gesagt, wenn er Bürgermeister werden sollte, wollen sie
Ortsbeiräte und er hat es auch fest versprochen. Versprechen
muss man halten, sagen die Eltern, Lehrer und auch meine
Schwester, ja sogar manchmal Politiker. Das hat man dem Herrn
Dr. Ritter von der FDP auch gesagt, als er noch ein kleines Kind
war, aber er hat es nach so langer Zeit wohl vergessen. Politiker
und Erwachsene nennen es dann entweder politisch-taktisches
Verhalten oder einfach Vergessen. Wer so nun mal was vergessen
hat oder es auch wollte, sagt meistens „weiß ich nicht“, wenn er
nach was gefragt wird. Das gibt es im Parlament nicht, da stimmt
man dann mit Enthaltung.
Wenn es nun beim Abstimmen unentschieden steht, wie am
Donnerstag bei den Ortsbeiräten, dann kann man als FDPVertreter so oder so stimmen und ist dann ein „Zünglein an der
Waage“.
Der Herr Doktor hat seine Zunge schnell auf „Weiß nicht mehr“
oder „taktisches Verhalten“ gelegt und damit die Dorfbewohner
enttäuscht. Nun sind viele, viele froh, einen ehrlichen Mann und
kein „Zünglein an der Waage“ gewählt zu haben.
Diese Ausgabe wird finanziell unterstützt von:
Prignitzer
Bestattungshaus
XÄyÜx|v{ GmbH
Erd - Feuer - Anonym - See und Sozialbestattungen
Lindenstraße 4 * 19348 Perleberg
Tel.: 03876/78 91 01
Fr.-Engels-Str. 17 * 19322 Wittenberge
Tel.: 03877/67 005
privat: Perleberg Tel.: 03876 - 78 62 82
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Herr P. zu Herrn D.:
Stimmt es, dass die großen Reiche vor ihrem Untergang hohe
Mauern bauen ließen?
Frau S. antwortet:
Ja. Man denke nur an den Limes der Römer oder an die
Chinesische Mauer. Und an die Mauer in der ehemaligen DDR.
Frau LINKE ergänzt:
Und an den hohen Zaun in Heiligendamm.
J. R.
Wenn Sie etwas bewegen und
verändern wollen, dann kommen Sie
in
DIE LINKE
Wir brauchen viele Neue – gönnen
Sie sich etwas Neues!
Nähere Informationen unter
03876 300131 oder
www.dielinke-brandenburg.de
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