Augen auf - Ostdeutsche Jährliche Konferenz

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Augen auf - Ostdeutsche Jährliche Konferenz
KIRCHENBLATT DER
OSTDEUTSCHEN
JÄHRLICHEN KONFERENZ
HIGHLIGHTS | 30. MAI BIS 3. JUNI 07
ZWICKAU | NUMMER 3
In Frage gestellt – in Freiheit gestellt
OJK lässt sich vom Konferenzthema herausfordern
Ohne Frage eindrücklich und vielfältig entfaltete Dr. Manfred Marquardt das
Thema der Konferenz in seinem Referat am Donnerstag Vormittag. Mutig
bezieht die OJK die Frage Jesu an den blinden Bartimäus „Was willst du, dass
ich dir tun soll?“ (Mk 10,46-52) in diesem Jahr auf sich selbst. Der Referent,
ehemaliger Direktor des theologischen Seminars in Reutlingen, charakterisierte
diese Frage zuerst als eine, die Beziehung stiftet. Sie sei, im Gegensatz zu
vielen Fragen, die wir einander stellten, der Beginn eines gemeinsamen Weges
und nicht Mittel um unbeschadet aneinender vorbei zu kommen. Wer diese
Frage aber auf sich selbst beziehe,
erlebe sich selbst damit auch in Frage
gestellt. Für uns vielfältig Gefragte,
aber längst nicht immer ernst Genommene, sind damit unser Selbstverständnis und unsere Beziehung zu
Gott berührt. Sich von Gott in Frage
Conny Reusch
gestellt sehen aber, so zeigte Marquardt auf, heißt im verheißungsvollen
am Samstag
Raum der Liebe Gottes zu stehen.
im Alten
Darin allein wollte der Referent menGasometer
schliche Freiheit begründet sehen. Die
Nutzung dieses geschenkten Freiraumes geschehe, wenn, dann in unserem täglichen Verhalten.
Wohltuend und doch herausfordernd
Hinter dem Namen Conny Reusch
wurde auf diese Weise das Konferenzverbirgt sich eine herausragende
thema als Evangelium interpretiert und
Newcomerin im Bereich Rock/Pop,
auf das Leben hin ausgespannt. Mit
die mit ihrem aktuellen Album "Auihren Nachfragen und ihrem Dank an
gen auf" die Blicke auf sich zieht.
Dr. Manfred Marquardt zeigte die KonSeit sieben Jahren schreibt die 26ferenzgemeinde, dass sie sich gern auf
jährige Sängerin eigene Songs und
diese Weise in Frage stellen lässt. E.S.
überzeugt mit einem Debut-Album,
das ihre Spiritualität und die Liebe zu
gitarrenorientierter Musik widerspiegelt. Mit "Augen auf" entstand ein
Mit klarer Mehrheit hat die OJK ein
Album, voll von purem und klarem
Papier eines adhoc-ArbeitsausschusRocksound, melodisch, eingängig
ses „Funktion und Struktur des Superund doch eigen. Und zu diesem
intendentenamtes“ angenommen. Im
Sound passt auch die Stimme:
vergangenen Jahr hatte die OJK diekraftvoll, facettenreich und ausses Gremium berufen, um Wege zu
drucksstark. Doch nicht nur die
finden, die dem Dienst der SuperintenStimme bleibt im Ohr, auch die Texte
denten eine stärkere Prioritätensetzung
sind geprägt vom Leben der
auf die Kernaufgaben ermöglichen.
Sängerin, in dem der Glaube an Gott
Der Vorschlag, Aufgaben der Koneine große Rolle spielt. Somit bietet
ferenzgeschäftsstelle der Geschäftstel"Augen auf" eine Mischung von
le der NJK in Hamburg zu übertragen,
Songs, die teils unbMeschwert, teils
führte zu einer kontroversen Diskusgesellschaftskritisch, aber in jedem
sion. Vor allem die bezifferten Kosten
Fall sehr persönlich sind. Das Konlösten viele Fragen aus. Angesichts
zert im Rahmen des Konferenzjuder Situation auf dem Arbeitsmarkt in
gendtreffens beginnt im Alten Gaso- Ostdeutschland tat sich die Konferenz
meter (Bild unten) 21.00 Uhr. Ein auch schwer, diesen Weg einzuschlaGeheimtipp auch für „jung gebliebene“.
gen. Könnte es doch unter Umständen
zur Notwendigkeit einer zusätzlichen
Stelle in Hamburg kommen. Die
Notwendigkeit, den Aufgabenbereich
der Superintendenten zu verändern,
sah aber schließlich eine sehr große
Mehrheit der Konferenz. Der vorgeschlagene Weg soll angegangen
werden und regelmäßig einer Prüfung
durch den KVR unterliegen.
„Augen auf“
Klare Mehrheit
OB:
Thema
dürfte
unter den
Nägeln
brennen !
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Sie sind in den letzten
Jahren Stammgast in der EmK. 2005
zur Konferenz in Planitz und zum
Gemeindefest in Zwickau, 2006 zum
Jubiläum „75 Jahre Friedenskirche“ und nun 2007 schon wieder?
Welchen
Eindruck
haben
Sie
eigentlich von uns als Kirche? Mir
gefiel und gefällt stets das aktive Gemeindeleben, das durch ein hohes
Maß an ehrlichem Zusammenhalt geprägt zu sein scheint. Darüber hinaus
habe ich den Eindruck, dass die Glieder ihrer Kirche in Zwickau in
besonderer Weise ihrem Umfeld verpflichtet zu sein scheinen, durch die
Arbeit in und für die Gemeinde beispielsweise, durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien oder durch die
Unterstützung unterschiedlicher Aktionen, um nur einige Beispiele zu nennen. Ein Politiker muss täglich handeln und entscheiden. Was denken
Sie über unser Konferenzthema
>>„Was willst du, dass ich dir tun
soll?“ – Gottes Wille und unsere
Entscheidung << Diese Frage ist eine
der zentralen Fragen für jeden
Christen: Denn wir alle wissen ja, wie
schwierig es im Alltag oft ist, die
Gebote von Gottes- und Nächstenliebe
tatsächlich zu praktizieren. Viel „leichter“ fiele es, die eigene Karriere, den
eigenen Besitz oder das eigene Wohlergehen zu verfolgen. Insofern dürfte
das Thema den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern - sozusagen - „unter den
Nägeln brennen“ und die Konferenz
einen Anstoß dazu geben, stets aufs
Neue danach zu streben, eben auch in
Beruf sowie im privaten Umfeld als
Christ zu bestehen. Können Sie uns
etwas über ihren Glauben sagen, zu
welcher Gemeinde gehören Sie, wo
sehen sie ihre geistliche Heimat? Ich
bin katholisch und gehöre, seit ich in
Zwickau lebe, zur „Heiligen Familie“,
wo ich unter anderem regelmäßig Orgel spiele oder im Familienkreis.
Fortsetzung >>>
Immer wieder aktuell
www.emk-ojk.de
Die Rückseite Nr. 3
Ich seh´
etwas,
was du
nicht
siehst...
Wer ist das?
Noch immer sind wir auf der Suche
nach des Rätsels Lösung. Tipps
bitte an die Redaktion >>>
Superintendenten
berichten gemeinsam
Konferenzthema KONFERENZSPLITTER
dürfte unter den Pastorenfrauen
Nägeln brennen !! tun sich mal was Gutes
Fortsetzung Interview OB-Zwickau
Sie kandidieren nicht wieder für
das OB-Amt. Trifft ein gläubiger
Politiker solche Entscheidungen
auch gemeinsam mit Gott? Ausschlaggebend hierfür waren gesundheitliche Gründe. Eine Rolle spielten
darüber hinaus die politischen Entscheidungen und Verhältnisse in
Zwickau. In diesem Rahmen hat
dann auch die Frage einen gewissen
Einfluss, ob und inwieweit man
manches als Christ (mit-) verantworten kann. Was sollte man
unbedingt gesehen haben in
Zwickau? Sehenswert ist unbedingt
das August-Horch-Museum, das als einziges Automobilmuseum in
Deutschland am originalen Produktionsstandort - die 103 Jahre unserer
automobilen Geschichte präsentiert.
Geradezu ein Muss ist der Gang
durch die historische Altstadt mit
einem Besuch des Robert-Schumann-Hauses. Bei dieser Gelegenheit sollten die Teilnehmenden nicht
versäumen, einen Blick sowohl in
den Dom St. Marien als auch in die
Katharinenkirche zu werfen. Na
dann, vielleicht treffen wir uns ja.
Vielen Dank für das Interview.
Das Interview führte Stephan Ringeis
Ab ins Hinterland:
Wo du hingehst, da will auch
ich hingehen… | I Das spannenEs ist nicht das erste Mal. Aber
langsam sind die beiden eingespielt:
Unsere Superintendenten. Und das
ist gut so. Heiße Eisen lassen sich
schließlich gemeinsam besser anfassen und schmieden. Dazu gehört die
umfangreiche Vorlage für die Dienstgespräche zwischen Pastor/in und
dem Ausschuss für Zusammenwirken. Interesse weckt auch ein langes
Zitat aus dem gemeinsamen (!) Bericht der Superintendenten des NJK.
Im Mittelpunkt steht dabei das des
Verständnis von Berufung: „Wir
halten es für einen Irrweg…, wenn
Menschen in unserer Kirche und
Dienstgemeinschaft den Aspekt individuell empfundenen Gewissheit
dem der Verbindlichkeit kirchlicher
Entscheidungsstrukturen
qualitativ
vorordnen.“ Da fragen wir: „Was ist
den in den NJK los? Mehr von den
Berichten der Superintendenten ist
unter Ordnungsnummer 8.
de Interview mit unseren „Neumissionaren“ Claudia und Thomas
Günther lesen Sie in >>Ausgabe 4
Oikocredit
als rettende Geldanlage
Der Ausschuss für Mission und
internationale kirchliche Zusammenarbeit wies auf „Oikocredit“ hin.
Diese ökumenische Bank vertritt im
kirchlichen Bereich die Idee von
Muhammad Yunus und der Grameen Bank, durch Kleinkredite
Menschen eine Existenzgründung zu
ermöglichen. Im vergangenen Jahr
erhielten diese dafür den Friedensnobelpreis. Die Hilfe zur Selbsthilfe
ist eine rettende Geldanlage, die
zur Zeit 2 % Zinsen erbringt. Die
OJK stimmte dem Antrag zu, dass
die Behörde für finanz. Angelegenheiten Wege finden soll, einen Betrag von 5.000 bis 10.000 € bei
Oikocredit anzulegen.
Unter dem Thema „Wir tun uns
etwas Gutes“ kommen in diesem
Jahr die Pastorenfrauen zusammen.
Im Salon der Neuen Welt gibt es
Freitag ab 14.30 Uhr nicht nur
Kaffee, Kuchen, Sahne, sondern
man(n) munkelt sogar von einem
Sektempfang mit Wasser und
Orangensaft. Ist das erlaubt?
Reichlich anspruchsvolle Musik wird
auch zu hören sein: SängerInnen
des Robert-Schumann-Konservatoriums geben Kostproben ihres
Könnens und singen Ernstes und
Heiteres.
Oskar Johannes Kautz
Gobbereit Eidenndeddi
un noch soon Zeuch …
Unser neues Medienwerk (siehe 1.6)
startet richtig durch. Die allseits gewünschte Eindeutigkeit eines „EmKAuftritts“ in der Öffentlichkeit verlangt
nach „Gobbereit Eidenndeddi un
noch soon Zeuch...“ Hauptsache ist
dann auch überall EmK drin, wo
EmK draufsteht. Mogelpackungen
gibt’s ja schon genug. Jedenfalls
muss „Gobbereit Eidenndeddi“ eine
ganz gefährliche Sache sein, wenn
in Verbindung damit um Fairness
gebeten und vor Verletzungen gewarnt wird. Wenn das kein werbeO.J.K.
wirksamer „Auftritt“ ist.
.
Die Laien sind blau
Das hat die OJK auch auf Hinweis der
Laienversammlung des DD den Willen
umgesetzt, auf jedweden Alkoholausschank zur Konferenz zu verzichten.
Und dann ist es doch passiert. Im
Plenum fiel plötzlich der Satz „Die Laien
sind blau“. Gemeint waren allerdings die
Stimmzettel, die in diesem Jahr für die
„Laienseite“ auf blaues Papier gedruckt
wurden. Die Konferenz setzt mit dem
Alkoholverzicht ein Zeichen angesichts
des gestiegenen Alkoholmissbrauchs in
unserer Gesellschaft. Die Pastoren sind
übrigens „gelb“.