Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Transcription
Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: I s a b e l l e J a e k e l Studiengang und -fach: Lehramt für Gymnasien Spanisch/Englisch Austauschjahr: WS 2015/2016 Gastuniversität: National University of Ireland Stadt: Galway Land: Irland Aus Spam- und Datenschutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht. Studierende der Universität Augsburg können diese auf Anfrage im Auslandsamt erhalten. Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Universität Augsburg wider. Für den Inhalt des Berichts ist der/die Verfasser/in verantwortlich. Das Akademische Auslandsamt behält sich vor, ggf. Änderungen vorzunehmen. One careens on the left of lumpy lanes, winds through heaving verdant hills spreckled with scattered homesteads sprinkled over green fields stitched together with shaggy hedgerows, mottled stone fences. Bonnie Manion: Driving to Clifden Nun sitze ich also wieder hier in der Bibliothek der Universität Augsburg. Und das nach acht Monaten an der National University of Ireland, Galway! Es fühlt sich so an, als wäre ich gestern wiedergekommen und bemerke, wie mich dieses Land und seine Einwohner unglaublich beeinflusst und bewegt haben. Keine mottled stone fences, keine grünen Hügel auf dem Weg zu meinem Zuhause, … Es waren wunderbaren Monate und wenn Du überlegst, nach Galway zu gehen oder den Platz noch sicher hast: Vor dir liegt eine tolle Zeit! Aller Anfang ist schwer… Aber nun noch einmal zurück zu Mitte August. Hinkommen ist ziemlich einfach: es gibt gute Busverbindungen direkt vom Flughafen Dublin nach Galway, mögliche Unternehmen sind Bus Eireann (günstig, aber langsamer), citylink und gobus. Ich hatte im Vorfeld ebenfalls die Erfahrungsberichte gelesen, in welchen es hieß: Einfach ankommen und vor Ort eine Wohnung suchen! Machte für mich auch Sinn, denn ich wollte persönlich das Zimmer besichtigen. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn in Galway herrscht zurzeit eine ‚housing crisis‘, es gibt einfach viel zu wenig Wohnraum für all die Studenten, die jedes Jahr mehr werden. Nach einer kurzen Welle der Verzweiflung, die wohl wie folgt klang: „Ich finde nichts! Ich muss auf der Straße leben!“, hatte ich Glück und fand ein süßes Zimmer, das mit dem Rad zehn Minuten von der Uni entfernt lag. Ich habe viele getroffen, die das auch so wie ich gemacht haben und es ging alles gut, aber so manch einer musste länger im Hostel bleiben als geplant. Damit es meinen Nachfolgern nicht so geht, hier andere Optionen: Studentenwohnheime sind sehr früh voll, deshalb sollte man sich um einen Platz schon ungefähr im Februar kümmern. Sie sind allerdings etwas teurer und unterschiedlich gut. Ich habe Gutes über Donegan Court (super gelegen!) und Górt Na Coiribe gehört, Corrib Village ist voller Erstsemester, die sehr oft sehr betrunken sind, und Dunaras Village ist weit ab vom Schuss. Falls Studentenwohnheim nichts für euch oder euren Geldbeutel ist, versucht euch ungefähr Ende April um eine WG zu kümmern. Zu diesem Zeitpunkt verlassen die Studenten gerade ihre Häuser, und man kann sich online auf Häuserjagd machen. Gute Portale hierfür sind www.daft.ie und die facebook-Gruppe „House hunting Galway – for sound people“. Es gibt auch eine Erasmus Galway-Gruppe, in der man eventuell Mitstreiter für die Haussuche findet. Stellt euch nur auf etwas teurere Mieten ein. Sollte es nicht klappen, vorab eine Bleibe zu organisieren: Stress dich nicht! Die Iren sind ein spontaner und unglaublich freundlicher Haufen Menschen. Das klappt dann schon! Herzlich Willkommen an der National University of Ireland in Galway (NUIG)! Anfang September geht es dann los: Die Uni! Es gibt zu Beginn jedes Semesters zwei Tage lang eine Orientierungsphase. Hunderte Erasmusstudenten in einem Saal. Schwitzend. Zitternd. Nervös. Nein, so schlimm war es auch nicht. Die Universität ist, meiner Meinung nach, ziemlich organisiert: jeder Student bekommt sofort eine neue „Campus Card“ - die dort natürlich Student ID heißt – sowie einen Beutel mit Infoheftchen über Kurse und das Semester, einem Lageplan und sonstigen Nützlichkeiten. Bei der Informationsveranstaltung werden dann auch alle wichtigen Fragen wie Kursanmeldung und Freizeitaktivitäten abgedeckt. Sogar Stadtführungen werden angeboten, die wirklich sehr nützlich sind. Und wer Erasmusfreunde suchen will, ist an diesem Ort genau richtig, denn in der Bailey Allen Hall sucht JEDER Freunde. Das Personal an der Uni ist auch super hilfsbereit, falls ihr also eine Frage habt, scheut euch nicht, sie zu stellen! Es wird allen mit Sicherheit geholfen, und das mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Die Universität Die NUIG hat einen sehr großen und schönen Campus. Jede Fakultät hat ihr eigenes Gebäude, es gibt ein Fitnessstudio mit Schwimmbad, mehrere Cafeten, eine Bibliothek, Banken, ein Theater, … Sie ist direkt am Fluss Corrib gelegen, was Wassersportlern zu Gute kommt, aber dazu später mehr. Zu Fuß ist man von der Uni aus auch in fünf Minuten im Stadtzentrum. Das Kursangebot für Visiting Students ist in einem Heftchen zu finden, und gerade für Literaturwissenschaft ist es sehr breit gefächert. Linguistik wird in Englisch leider nicht angeboten. Ich hatte das Glück, nicht nur Kurse in der Anglistik/Amerikanistik belegen zu dürfen, sondern konnte auch das dortige Angebot für mein Zweitfach Spanisch nutzen. Es gibt Vorlesungen und Seminare. Achtung: Für die Seminare in Englisch muss man sich an einem Tag persönlich in Listen eintragen. Da es nur drei Plätze pro Seminar für Erasmusstudenten gibt, lohnt es sich, früh dort aufzukreuzen, wenn man ein Seminar unbedingt belegen will. Zusammenfassend haben mir die Kurse sehr gefallen! Die Dozenten waren sehr zuvorkommend und nett, man konnte immer für Feedback in die Sprechstunden gehen. Es werden auch Gälischkurse angeboten, die ein toller Weg sind, um einen kleinen Einblick in diese faszinierende Sprache zu bekommen. Erwartet dort aber nicht zu viel, man kriegt wirklich nur ein paar Brocken Gälisch ab. Clubs und Societies Das ist etwas, das ich als Erasmusstudentin nicht kannte: Es gibt ein umwerfendes Angebot an Freizeitaktivitäten! Es ist so groß, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass es Personen gibt, die gar nichts nach ihrem Geschmack finden. Man kann im Voraus schon mal unter http://www.clubs.nuigalway.ie/ und http://www.socs.nuigalway.ie/ stöbern oder sich am Clubs‘ Day am Anfang des Semesters von den Mitgliedern persönlich informieren lassen. Es ist eine tolle Möglichkeit, irische Freunde zu finden! Hier ein paar meiner Favoriten: Drama Society: Die Drama Soc führt im Laufe des Studienjahrs mehrere, sehr sehenswerte Stücke auf und man kann natürlich auch selbst aktiv werden! Lotus Society: Die Lotus Soc bietet ein tolles wöchentliches Yogaprogramm mit top Lehrern an, und das zu so vielen Zeiten, dass man wirklich einen Termin findet. Es findet sogar einmal im Semester ein Retreat über das Wochenende statt. Musical Society (GUMS): Führen jedes Jahr ein klasse Musical von hoher Qualität auf. Während meines Aufenthalts war es das Musical „The Addams Family“. Mountaineering Club: Dieser Sportclub hat zwei Angebote: dienstags und donnerstags kann man an der Kletterwand gratis klettern gehen und jeden Sonntag fährt ein Bus von der Uni ab, der euch zum Wandern in entlegene Stellen der nahgelegen National Parks bringt und Routen wandert, die man sonst nie entdecken würde, mit atemberaubenden Ausblicken! Kayak Club: Die Leute im Kayak Club sind wirklich super nett und offen, mehrmals die Woche geht es für all die verschiedenen Niveaus auf den Fluss Corrib und die anliegenden Kanäle. Es gibt eine super Ausstattung und auch ein Wochenende ein wenig weiter weg wird angeboten. Surf Club: Surf Club, Club meines Herzens! Durch Zufall kam ich zu diesem Club. Auf einem Pub Crawl sagte der Student, der ihn leitete: Join the Surf Club! Those are the best people! Gesagt, getan. Und er hatte Recht! Schon ab dem ersten Meeting war ich begeistert. Ich habe in diesem Club tolle Freunde, viel Spaß und eine Sportart gefunden, für die nun mein Herz schlägt. Nun kann ich stolz sagen, viele Iren zu meinen Freunden zählen zu können und die besten Erlebnisse meines Lebens mit den Surf Club- Mitgliedern gehabt zu haben. Angeboten werden mehrere Stand-uppaddling (SUP) sessions pro Woche sowie Tages- und Wochenendtrips, je nach swell-Konditionen. Für schon Fortgeschrittene gibt es die Möglichkeit, gegen eine kleine Kaution Ausrüstung wie Neoprenanzüge, Boards, … auszuleihen. Und in den Winterferien ein Trip nach Marokko für eine Woche Sonne, Surfen und gute Laune! Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für diese Menschen bin und dafür, sie nun zu meinen Freunden zählen zu können. Love everywhere! Galway und Irland Galway ist die Künstlerstadt ohnegleichen Irlands. Mit ihren bunten Häusern, von welchen gefühlt jedes zweite ein Pub ist, und Musik an jeder Ecke kann man das auch zu gut verstehen. Es ist eine einmalige Stadt, man sagt so schön „West is best!“. Die Lage direkt am Meer ist toll, Spaziergänger kommen auf ihre Kosten. Der Wochenmarkt an der St. Nicholas Church verkauft Leckereien und Handgemachtes, es gibt putzige Läden wie das Wooden Heart. Es summt und brummt in den Gassen und über so manchen Regentag muss man manchmal einfach ein Galway Hooker oder einen Stonewell Cider trinken. Es gibt sowohl schnuckelige Cafés, wie den Secret Garden oder Cupan Tae, als auch tolle Pubs wie The Blue Note, The Quays oder Tigh Neachtains und Tig Coili Pub für Liebhaber der irischen Trad Music. Wer es beim Weggehen auch eher alternativ mag, dem empfehle ich das Roisín Dubh. Donnerstags gibt es dort Tanzbares, oft auch Livemusik (sogar Two Door Cinema Club machte einen Stop). Und zum festen Bestandteil meiner Woche gehörte die Open Mic Night jeden Sonntag mit tollen aufstrebenden Künstlern. Wer eine echte irische Trad Session sehen möchte, dem lege ich die Crane Bar an einem Samstagabend ans Herz. Bezaubernd! Die Lage Galways ist auch von Vorteil. Schnell ist man an den berühmten Cliffs of Moher oder im gälischsprachigen Connemara. Leider muss ich noch anmerken, dass die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind als in Deutschland. Das merkt man sehr schnell beim Einkaufen und im täglichen Leben. Irland ist einfach ein wunderbares Land, in das ich mich definitiv verliebt habe. Die Landschaft ist sehr schön und die Iren ein offenes und freundliche Völklein! Bei Fragen zögert nicht, mir per Mail zu schreiben!