Seminararbeit Teilprojekt Watergames - EST- HOME results

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Seminararbeit Teilprojekt Watergames - EST- HOME results
Seminararbeit
Teilprojekt Watergames
Verfasser: Anja Knorr und Vivian Chianura
Seminarkurs „Miteinander Leben“
Fachlehrer: Daniel Rauser
Abgabetermin: 18. September 2015
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung ....................................................................................................................................... 2
2.
Theoretische Grundlagen ............................................................................................................ 4
2.1
Inklusion, Exklusion, Separation und Integration............................................................. 4
2.2
Kooperatives Lernen ............................................................................................................ 6
2.3
Aktualität und Relevanz der Inklusion ............................................................................... 7
3.
Erwartungen .................................................................................................................................. 9
4.
Durchführung............................................................................................................................... 11
5.
Ergebnisse und Auswertung ..................................................................................................... 16
6.
Folgerung ..................................................................................................................................... 24
7.
Diskussion ................................................................................................................................... 26
8.
Anhang ......................................................................................................................................... 28
8.1
Fotos ..................................................................................................................................... 28
8.2
Materialien vom Unterrichtsbesuch in der Klasse 5c .................................................... 31
8.3
Materialien für die Watergames ....................................................................................... 36
8.4
Zeitungsartikel des Schwarzwälder Boten ...................................................................... 50
8.5
Literaturverzeichnis ............................................................................................................ 52
1
1. Einleitung
Ausgangspunkt für das von uns gewählte Teilprojekt am Ammersee war unsere
Teilnahme am Seminarkurs „Miteinander Leben“ des Otto-Hahn-Gymnasiums in
Nagold. Den Leitfaden für unseren Seminarkurs bildet das internationale ComeniusProjekt. Der Seminarkurs gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen
Teil. Der theoretische Teil bestand aus mehreren Unterrichtsstunden, in denen wir
das Thema Inklusion und seine Teilaspekte, wie die Kooperativen Lernformen
ausgiebig behandelten. Hierfür wurden sowohl Experten, als auch Betroffene zum
Thema eingeladen, um so den Gedanken der Inklusion zu erläutern und uns näher
zu bringen. Der praktische Teil bestand darin, uns in Gruppen zusammen zu finden
und ein Teilprojekt zu planen und durchzuführen, welches den im Unterricht
behandelten Gedanken der Inklusion repräsentiert.
Das Comenius-Projekt wurde 1997 von der Europäischen Union eingerichtet. Ziele
des Projekts sind die Kooperation von Schulen aller Schulstufen und Schulformen
innerhalb der Europäischen Union. Darüber hinaus gehören die Verbesserung und
Steigerung der Mobilität von Schülern und Lehrkräften in den verschiedenen
Mitgliedsstaaten, sowie die Verbesserung der pädagogischen Ansätze und der
Schulverwaltung zu den genannten Zielen des Comenius-Projekts. Seit 2005 ist das
Comenius-Projekt Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen. Vier
Einzelprogramme aus allen Bildungsbereichen und Altersgruppen deckt das Projekt
ab: Das Comenius-Programm für Schulbildung, Erasmus-Programm für
Hochschulbildung, Leonardo da Vinci Programm für Berufsbildung und das
Grundtvig-Programm für Erwachsenenbildung. Diese vier Programme wurden
zusammen mit anderen EU-Austauschprogrammen 2014 im Programm Erasmus+
fortgeführt.1 Teil des Comenius-Projektes sind jährliche Treffen der Partnerschulen in
den unterschiedlichen Ländern, um die Kommunikation und das Miteinander zu
fördern.
Zu den Partnerschulen des Otto-Hahn-Gymnasiums gehören die Private
Elisabethinum Schule in Axams Österreich, die Lagoniskolen Schule in Vojens
1
http://www.kmk-pad.org/programme/comenius.html Online, 23.08.2015
2
Dänemark, die Valteri Mäntykangas Schule in Koupio Finnland und die CEIP Monte
Albo Montalban in Cordoba Spanien.
Ursprünglich hatten wir uns für unser Projekt eine Art „Wald Camp“ vorgestellt, bei
dem wir zusammen mit Burg-und OHG-Schülern an einem kleinen Waldabschnitt
campen. Zuerst wollten wir mit den Kindern verschiedene Geländespiele spielen,
anschließend abends grillen und in der Nacht zusammen in Zelten, oder selbst
gebauten Hütten übernachten. Bei ersten genaueren Planungen wurde uns jedoch
bewusst, dass diese Idee einige Risiken mit sich führt und nur schwer umsetzbar
war. Daher riet uns Herr Rauser, unser Seminarkursleiter von dieser Idee ab und
wies uns stattdessen auf das diesjährige Comenius Treffen hin.
Dieses Jahr fand das internationale Treffen der genannten Partnerschulen in
Deutschland im kleinen Ort Wartaweil am Ammersee in Bayern statt. Das Treffen
begann Montag den 13. April 2015 und endete Freitag den 17. April 2015. Die für
dieses Treffen ausgewählte Unterkunft war speziell für Menschen, mit bestimmten
Bedürfnissen ausgelegt. Daher war das gesamte Gelände und alle, von der
Unterkunft angebotenen Freizeitaktivitäten vollkommen barrierefrei. Geplant wurde
das Treffen gemeinsam von den Verantwortlichen für das Comenius-Projekt der
beteiligten Schulen. Die Organisation und Durchführung der verschiedenen
Programmpunkte während dieser Woche wurden den einzelnen Ländern zugeteilt.
So fiel dem Otto-Hahn-Gymnasium die Planung des Stationenlauf zu, welcher unter
dem Motto „Water To Unite“ stehen sollte. Die Planung dieser von uns genannten
„Watergames“ wurde zu unserer Aufgabe und bildete so unser Teilprojekt. In den
„Watergames“ sollten wir den Gedanken der Inklusion auf spielerische Weise
umsetzen. Genauere Informationen zu unserem Projekt erhielten wir zu einem
späteren Zeitpunkt von den Lehrern Herr Lahme und Frau Deusch des Otto-HahnGymnasiums in mehreren gemeinsamen Treffen. Der Kontakt zu ihnen wurde durch
Herrn Rauser hergestellt.
3
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Inklusion, Exklusion, Separation und Integration
Inklusion ist für viele Menschen ein Fremdwort. Jedoch sollte es genauso wie
Integration, Separation und Exklusion ein geläufiger Begriff für jedermann sein. Auch
um das Ziel unserer Projektarbeit besser nachvollziehen zu können, sollte man über
Inklusion und seine Bedeutung aufgeklärt sein. In unserer Gesellschaft gibt es sehr
viele unterschiedliche Individuen, mit vielen verschiedenen Eigenschaften. Einige
Eigenschaften sind häufiger vertreten als andere. So gibt es deutlich mehr Menschen
ohne Behinderung oder einer chronischen Erkrankung, als mit. Es lassen sich
folglich bestimmte Menschen in Gruppen zusammenfassen.
Die Idee der Inklusion ist es, behinderte und chronisch erkrankte Menschen voll und
ganz mit in die Gesellschaft einzubeziehen. Alle sollen sich als ein gleichwertiger Teil
in die Gesellschaft einfügen können und dort einen Platz finden. Jedem sollen
dieselben Chancen und Möglichkeiten offenstehen. Das folgende Bild soll eine
inklusive Gesellschaft darstellen. Alle Punkte, egal welche Farbe, das heißt was sie
unterscheidet, sind ein Teil der Gesellschaft, hier dargestellt als großer schwarzer
Ring. Jeder ist verschieden, doch alle gehören zu gleichem Teil der Gesellschaft an.
Eine inklusive Gesellschaft versucht Unterschiede zwischen behinderten und nicht
behinderten Menschen nach und nach immer mehr abzubauen.
Bei der Exklusion sieht die nicht-kranke Gesellschaft (rote Punkte) keinen Grund,
behinderte und chronisch erkrankte Menschen in ihrer Gesellschaft miteinzubeziehen
und schließt sie daher aus. Diese unter sich auch sehr individuellen Menschen,
werden als verschieden farbige Punkte außerhalb des schwarzen Ringes dargestellt.
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Die Gesellschaft bietet ihnen so gut wie keine Hilfe, was bedeutet, dass man keine
speziellen Einrichtungen baut, in denen sie ihren Bedürfnissen entsprechend
versorgt werden. Ihre Pflege wir zur Aufgabe der eigenen Familie.
Bei der Separation werden alle Behinderten immer noch von der „normalen“
Gesellschaft abgegrenzt. Im Gegensatz zur Exklusion jedoch nicht jeder für sich,
sondern in individuellen Gruppen. Jede dieser Gruppen wird in speziellen
Institutionen, abgesondert von der Gesellschaft, gepflegt und gefördert. Dadurch ist
zumindest keiner auf sich allein gestellt, die Gemeinschaft schließt jedoch einige
Gruppen somit immer noch aus.
Die Idee der Integration kommt der Idee der Inklusion verhältnismäßig am nächsten.
Der in sich geschlossene Kreis von behinderten und chronisch erkrankten Menschen
wird dabei aus dem Abseits mit in die Gesellschaft integriert, wie das folgende Bild
zeigt. Anders als bei der Inklusion, werden die Behinderten hier nicht als ein
gleichwertiger Teil der Gesellschaft gesehen. Integrieren meint, dass eine Gruppe
von behinderten Menschen zwar in die Gesellschaft aufgenommen wird, jedoch mit
dem Unterschied, dass diese Menschen auch weiterhin als „nicht normaler Teil“ der
Gesellschaft gesehen werden.
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2.2 Kooperatives Lernen
Die drei Arbeitsphasen Think-Pair-Share bilden das Grundprinzip der Methoden
des Kooperativen Lernens. Hierbei wird in der ersten Phase (Think) in
Einzelarbeit jeweils nur ein Teil der Aufgabe von einem Schüler aus einer
Vierergruppe bearbeitet. Die Gruppenmitglieder sind daher bei der
Lösungsfindung voneinander abhängig. Anschließend wird in der zweite Phase
(Pair) in Partner- oder Kleingruppen (2-4 Gruppenmitglieder) die neu erlernten
Ergebnisse besprochen und verglichen. Es entsteht eine positive gegenseitige
Abhängigkeit und das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt. In der letzten Phase
(Share) stellen alle Gruppen ihre Ergebnisse der Klasse vor und tragen, falls
nötig, die Gruppenergebnisse weiter zu einem einheitlichen Ergebnis der Klasse
zusammen. Ziel des Kooperativen Lernens ist das Einüben sozialer
Kompetenzen, welche eine Notwendigkeit für eine inklusive Gesellschaft
darstellen.
Eine dieser Kooperativen Lernformen ist das Partnerpuzzle. Bei dieser Methode
werden zunächst Vierergruppen gebildet. Innerhalb dieser Gruppen behandeln
jeweils zwei Personen einen Teilbereich eines Themengebiets. Der erste Schritt
dabei ist die individuelle Erarbeitungsphase, in der die Schüler ihre Aufgaben in
Einzelarbeit lösen. Der zweite Schritt ist die kooperative Erarbeitungsphase, bei
der sich die zwei Schüler innerhalb der Gruppe mit der gleichen Aufgabe
zusammenfinden, daraufhin ihre Ergebnisse vergleichen und gegeben falls auch
korrigieren. Der dritte Schritt wäre die Vermittlungsphase mit zwei weiteren
Schülern mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Beide stellen der jeweils
anderen Zweiergruppe ihre Aufgaben vor, während diese sich die Ergebnisse
notieren und wenn notwendig Rückfragen stellen können. Der vierte Schritt stellt
eine Besprechung und gemeinsame Erfassung der Ergebnisse in der Klasse dar.
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2.3 Aktualität und Relevanz der Inklusion
Trotz all ihrer Vorteile, ist der Übergang in eine inklusive Gesellschaft noch in
weiter Ferne wie folgendes Beispiel verdeutlicht:
Seit etwa einem Jahr sorgt der Fall von Henri Ehrhardt für viel Aufruhr. Seine
Situation macht erneut deutlich, wie unumgänglich es ist, dass der
Inklusionsgedanke in der Gesellschaft mehr Anklang findet.
Henri ist ein zwölfjähriger Junge aus Walldorf (Baden-Württemberg) mit Trisomie
21, besser bekannt als Down-Syndrom. Nach seinem Abschluss von einer
regulären Grundschule, wollten seine Eltern, dass Henri gemeinsam mit seinen
Freunden auf das örtliche Gymnasium wechselt. Zwar lernte Henri, in der von ihm
besuchten Grundschule mehr als man jemals für möglich gehalten hätte, doch
das betreffende Gymnasium lehnt Henri aufgrund seiner geistigen Behinderung
ab. Genannte Gründe hierfür waren, dass das Kollegium des betreffenden
Gymnasiums sich nicht für solche Umstände gerüstet fühle und Eltern anderer
Schüler um das Niveau der Klasse bangten. Auch die daraufhin ausgesuchte
Realschule verweigerte sich den Jungen anzunehmen.
Den Eltern sei durchaus bewusste, dass ihr Sohn Henri nie in der Lage sein wird,
mit seinen Mitschülern mitzuhalten, oder gar das Abitur zu machen. Für die Eltern
ist die Wahlfreiheit der weiterführenden Schule ihres Sohnes keine Gnade, die
man ihnen gewähren oder verweigern kann, sondern ein Menschenrecht.
Deutschland unterzeichnete im Jahr 2009 eine Konvention der Vereinten
Nationen, laut der behinderten Menschen die Teilnahme an allen
gesellschaftlichen Prozessen garantiert werden soll.2
Die Lösung scheint für die Eltern klar: Zieldifferenziertes Lernen. Henri lerne dann
eben auf seinem eigenen Niveau und in seiner eigenen Geschwindigkeit. Lernen
soll er mit Aufgaben, welche ihm ausgebildete Sonderpädagogen und Betreuer
angepasst haben. Diese Hilfe für Henri, ist jedoch eine sehr aufwendige und
teuer, weshalb den Betroffenen diese Hilfe meist nicht geleistet werden kann.
2
http://www.bpb.de/apuz/32709/behinderung-und-menschenrechte-die-un-konvention-ueber-dierechte-von-menschen-mit-behinderungen?p=all Online 27.08.2015
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Durch die große Präsenz in den Nachrichten und den Social Network Seiten
entfacht sich eine hitzige Debatte in ganz Deutschland, mit vielen Befürwortern
aber auch Gegnern der Frage, wie und ob Inklusion im Schulalltag funktionieren
kann. „Wenn man ihnen etwas zutraue, können Menschen mit Behinderung ihren
Teil zur Gesellschaft beitragen“ so die Meinung der Eltern des jungen Henri.
Für Henri hat sich die erneute Diskussion über das Thema Inklusion bereits
ausgezahlt. Nachdem er die vierte Klasse noch einmal wiederholt hat, kann er
daraufhin auf die Realschule in Walldorf wechseln. Dies machte ein neues badenwürttembergisches Schulgesetz möglich. An dieser Schule wird eine
Inklusionsklasse eingerichtet, in welcher Henri gemeinsam mit vielen Mitschülern
lernen kann. Doch nicht nur das, Henri ist zu einer Symbolfigur für den Fortschritt
der Inklusion in Deutschland geworden.3
Scheinbar ist die Umsetzung der Inklusion in Deutschland noch ausbaufähig und
ist noch nicht in allen Köpfen gefestigt. Jeder Mensch muss die Chance haben,
ein Gefühl der Zughörigkeit zu erfahren und sich gleichberechtigt und vollkommen
an jeglichen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Unser Projekt soll genau
das zeigen. Dass man bereits mit kleinen Veränderungen, allen Menschen die
Teilhabe an etwas ermöglichen kann.
3
http://www.welt.de/vermischtes/article140748537/Henri-und-der-aussichtsreiche-Kampf-fuerInklusion.html Online 27.08.2015
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3. Erwartungen
Da es für uns beide das erste intensive Aufeinandertreffen mit sowohl geistig
Behinderten, als auch körperlich eingeschränkten Kindern war, hatten wir Bedenken,
dass wir uns ihnen gegenüber womöglich falsch verhalten könnten. Falls sich eine
Notsituation ergeben würde, wären wir allein vermutlich nicht in der Lage
entsprechend zu reagieren. Dass wir den Anderen immer rücksichtsvoll und
freundlich begegnen, sollte natürlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wir erhofften
uns das Selbe natürlich auch von den Kindern uns gegenüber, sodass uns der
Kontakt mit ihnen leicht fällt und Spaß macht. Mit viel Zuversicht gingen wir davon
aus, dass uns der Umgang mit den Kindern von Minute zu Minute leichter fallen
würde und besser gelingt.
Da unser Projekt kein nur von uns selbst aufgebautes und geleitetes Projekt war,
hatten wir Bedenken, dass wir das von uns geforderte nicht richtig umsetzen würden
und so anderen in ihrer Planung Schwierigkeiten bereiten könnten. Eine weitere
Sache, die bei der Durchführung der Watergames zu einem Problem werden könnte,
war, dass wir uns an dem Ort, an dem unser Teilprojekt stattfinden würde nicht
auskannten. Wir hatten Bedenken, dass wir auf dem Gelände unserer Herberge
keinen geeigneten Ort für unsere Spiele finden würden und wir unser Projekt nicht
durchführen hätten können oder zu stark abändern müssten. Für den Fall, dass es
während unserer Watergames regen sollte, hatten wir uns eine Alternative für
drinnen ausgedacht. Jedoch benötigen die Spiele viel Platz und auch die weite
Teilung der verschiedenen Gruppen, die wir nur im freien schaffen könnten ist sehr
wichtig für die Umsetzung unserer Spiele. Denn nur wenn die einzelnen Gruppen
immer unter sich bleiben, kann sich auch ein Teamgeist entwickeln. So würde das
Projekt womöglich bei einer Verlegung ins Gebäude keine so guten Ergebnisse
liefern.
Durch diese internationale Gruppe, ist Englisch eine wichtige Voraussetzung, um uns
mit den anderen Teilnehmern und vor allem den Betreuern zu verständigen. Wie wir
von Herrn Lahme und Frau Deusch bei einem unserer Vortreffen erfahren hatten,
können zwar alle Betreuer gutes Englisch sprechen, die meisten Kinder jedoch nur
sehr bruchteilhaft. Jedoch sollten alle Kinder die Regeln der Spiele verstehen können
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und sie befolgen, sodass anschließend eine gute Auswertung unseres Projektes
möglich ist. Der nicht allzu hohe Altersunterschied von höchstens sieben Jahren zu
den anderen Teilnehmern, gab uns zu Bedenken, ob wir die Rolle als Organisatoren
und Leiter der Spiele autoritär übermitteln können und so der reibungslose Ablauf der
Watergames garantiert wird.
Neben diesen ganzen Sorgen, sind wir aber auch mit Zuversicht an dieses Projekt
herangegangen, da wir nur mit hilfreichen neuen Erfahrungen rechnen konnten.
Diese würden uns womöglich auch in Zukunft in ähnlichen Situationen
zugutekommen und uns eine gewisse Vorstellung darüber geben, ob uns der
Umgang mit behinderten und chronisch erkrankten Menschen leicht fällt oder auch
nicht. Es ist fast unvermeidbar, dass während der Planung und Durchführung
unseres Teilprojekts einige Fehler auftreten werden. Jedoch können wir aus diesen
Fehlern lernen und das Wissen hierrüber in Zukunft für uns nutzen.
Da wir uns im Großen und Ganzen Spiele ausgesucht haben, von denen man zuvor
bestimmt schon einmal gehört hat, sind wir nicht davon ausgegangen, dass sie zu
schwer zu erklären oder auch umzusetzen sind. Unsere Bedenken lagen eher darin,
dass womöglich unsere später vorgenommene Einteilung der Schwierigkeitsgrade
nicht den Fähigkeiten der Kinder entspricht. Haben wir die Spiele zu einfach gewählt,
werden sich die Kinder wohl schnell langweilen und ihre Motivation verlieren. Sind
die Spiele zu schwer gewählt, könnte es sein, dass einige Kinder sie nicht schaffen
und ebenfalls die Motivation verlieren. Diese Einteilung der Schwierigkeitsgrade
wurde durch die Internationalität der Kinder, ihre unterschiedlichen Altersklassen
sowie ihren unterschiedlichen körperlichen als auch geistigen Einschränkungen
zusätzlich erschwert. Da es sowohl zehnjährige als auch sechzehnjährige
Teilnehmer gab, bedeutete das für uns, dass wir ein großes Spektrum an Interessen
abzudecken hatten und auch, dass jedes Kind auch mit seiner jeweiligen
Einschränkung an den Spielen teilnehmen kann.
Natürlich erhofften wir uns eine überwiegend positive Rückmeldung unserer
Wasserspiele sowohl von den teilnehmenden Kindern als auch von ihren Betreuern.
Das würde bedeuten, dass es uns gelungen ist, den inklusiven Gedanken
umzusetzen und jedes Kind daran teilnehmen konnte und auch Spaß hatte. Würde
dies nämlich nicht der Fall sein, wären die Anforderungen an unser Projekt nicht
vollkommen erfüllt worden.
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4. Durchführung
Als für uns letztendlich feststand, dass die Watergames, während des ComeniusTreffen am Ammersee, unser Teilprojekt ergeben werden, sind wir mit Hilfe von Herr
Rauser mit dem Verantwortlichen Herrn Lahme in Kontakt getreten und haben ein
erstes gemeinsames Treffen vereinbart. Dies fand im Oktober 2014 statt. Wir trafen
uns mit Herrn Lahme und Frau Deusch in unserer Schule und hatten geplant uns
über ein paar grundlegende Informationen zum Comenius-Treff auszutauschen. Die
beiden Lehrer erklärten uns erneut, welche Aufgabe uns zufällt und zwar die Planung
und Durchführung der Watergames des geplanten Stationenlauf. Diese Spiele
werden zur Hälfte von deutscher Seite, also von uns beiden, und von dänischer Seite
vorbereitet. Jedes Land musste daher drei Watergames planen und am Ammersee
durchführen. Um eine bessere Vorstellung zu erhalten, wie ein solches Treffen der
Partnerschulen abläuft, schauten wir uns gemeinsam die Bilder des vorherigen
Comenius-Treffens an. Im Gespräch kamen wir auf die Idee uns die Homepage
unserer Unterkunft in Bayern anzusehen, um uns ein Bild über die gegebenen
Möglichkeiten vor Ort zu machen. Jedoch blieben bei diesem Gespräch noch einige
unserer Fragen ungeklärt, da Herr Lahme zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten
Details zur Teilnehmerzahl, dem genauen Wochenplan und dem Grad der
Behinderung einzelner Schüler, von den Verantwortlichen der anderen
Partnerschulen, erhalten hatte. In zwei Wochen würden sich jedoch alle
Verantwortlichen zur Klärung der noch ausstehenden Fragen in Holland treffen teilte
uns Herr Lahme mit. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, uns nach diesem
Treffen noch weiteres Mal zu treffen. Bis zu diesem zweiten Treffen hatten wir uns
bereits vorgenommen, ein paar Ideen über mögliche Spiele zu sammeln.
Das angekündigte zweite Treffen fand im November 2014, ebenfalls im Otto-HahnGymnasium mit Frau Deusch und Herrn Lahme, statt. Herr Lahme konnte uns nun
Auskunft über die erwartete Teilnehmerzahl geben und auch einen voraussichtlichen
Wochenplan zeigen. Jedes unserer Spiele sollte ungefähr 10 Minuten dauern,
sodass der gesamte Stationenlauf etwa eine Stunde dauern würde. Natürlich sollte
jedes Spiel inklusiv gestaltet sein, mit dem Thema Wasser zu tun haben und vor
allem Spaß machen. Jedoch stellte sich bei diesem Gespräch heraus, dass nicht alle
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unserer zuvor ausgewählten Spielen geeignet waren und wir sie erneut überarbeiten
oder ersetzen mussten.
Parallel zur Vorbereitung der Spiele für unser Teilprojekt, organisierten wir auch eine
Art Vortreffen mit der 5.Klasse von Herrn Brake. Wir hatten uns diese Klasse
ausgesucht, da sie mit zum Comenius-Treff am Ammersee kommen wird und dort als
Teilnehmer aus Deutschland am Treffen teilnehmen werden. Die erste Stunde, die
wir nach Absprache mit Herrn Brake bekamen, bestand aus einem Kennenlernspiel
und einer kleinen „Unterrichtseinheit“ für die Schüler zum Thema Inklusion. Dabei
haben wir gemeinsam vor diesem Besuch in ein Handout (S.33/34) zum Thema
erstellt und dieses dann in unserer Stunde mit der Klasse 5c bearbeitet.
Da uns im Rahmen des Unterrichts unseres Seminarkurses empfohlen wurde
mindestens eines der Kooperativen Lernformen anzuwenden, entschlossen wir uns
dazu, diese Lernmethode ebenfalls bei einem Besuch in der Klasse 5c für die
Bearbeitung von Aufgaben zum Thema Inklusion in der Schule zu nutzen. Wir
entschieden uns für die bereits im zweiten Punkt erläuterte Methode, das
Partnerpuzzle. Das Treffen, in der wir diese Aufgabe geplant hatten, fand nur eine
Woche später zur gleichen Unterrichtsstunde statt. Als Materialien dienten uns
mithilfe von Internetrecherchen erstellte Arbeitsblätter, mit Vor- und Nachteilen von
Inklusion an Schulen. Während der ersten beiden Erarbeitungsphasen sind wir durch
die Klasse gelaufen, um Unklarheiten zu beheben und womöglich entstehende
Meinungen der Kinder über das Thema Inklusion zu erfahren. Was für uns aufgrund
einzelner aufgetretener Probleme, während der Erarbeitungsphasen, wirklich
erstaunlich, aber gleichzeitig sehr erfreulich war, dass beim gemeinsamen Sammeln
der Lösungen an der Tafel keine weiteren Ergänzungen von unserer Seite aus nötig
waren. Wir hatten erwartet, dass nach den Problemen, welche die Kinder bei der
Bearbeitung der Aufgabe zeigten, die meisten Lösungen der Aufgabe nicht von ihnen
gefunden wurden und somit von uns ergänzt werden müssten.
Das nächste Treffen fand dieses Mal zwischen uns und dem verantwortlichen Lehrer
unseres Seminarkurses, Daniel Rauser, statt. Herr Rauser hatte uns gefragt, ob wir
uns nicht einmal zusammensetzen wollten, da er sich seinerseits ebenfalls
Gedanken über mögliche Spiele für unser Projekt gemacht hatte und uns nun zeigen
wollte. Er stellte uns seine Ideen und auch seine Überlegungen zu einer möglichen
Gruppenaufteilung vor und gab uns mehrere Materialien, die wir verwenden konnten.
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Ein paar Wochen später hatten wir uns für folgende drei Spiele entschieden:
Wassertransport, Angelspiel und Dosenschießen. Beim Spiel Wassertransport
müssen die Kinder einen mit Wasser gefüllten Becher über eine festgelegte Strecke,
von einem Eimer zu einem anderen, transportieren und dort hineinschütten. Das
zweite Spiel, ein Angelspiel ist mehr eine Art Lernspiel, bei dem die Kinder mit einer
selbstgebastelten Magnetangel aus einem Karton Fische angeln müssen, welche
ebenfalls mit Magneten versehen waren. Anschließend sollen die Namen der Fische
mithilfe eines Bestimmungsschlüssels gefunden werden. Bei unserem dritten und
letzten Spiel, dem Dosenschießen, müssen die Kinder mithilfe von Wasserpistolen
eine Dosenpyramide abschießen.
Sowohl Herr Rauser, als auch Frau Deusch und Herr Lahme hatten nun keine
Bedenken mehr bezüglich unserer Ideen für die „Watergames“. Mit diesen
Einverständnissen konnten wir nun auch wirklich damit beginnen, die Spiele
praktisch vorzubereiten. Das beinhaltete unter anderem die Besorgung der
benötigten Materialien, gegeben falls die eigene Herstellung einzelner Bestandteile
und die Bestimmung der unterschiedlichen Schwierigkeitsabstufungen jedes Spieles,
abhängig von dem Grad der Beeinträchtigung jedes Kindes. Nach wenigen Treffen
hatten wir alle Vorbereitungen so weit abgeschlossen, wie es uns im Voraus möglich
war. Alle weiteren Planungen waren erst vor Ort möglich.
Nachdem auch die letzten Teilnehmer am Montagabend in Bayern angekommen
waren und wir eine endgültige Teilnehmerzahl zur weiteren Planung bekommen
hatten, setzen wir uns nochmals mit Herrn Lahme und Frau Deusch zusammen.
Dabei erfuhren wir, dass wir das einzige Land sind, welches für den gesamten
Stationenlauf verantwortlich sein wird. Dänemark hatte überaschenderweise doch
keine Station vorbereitet und somit waren unsere drei Spiele die einzigen
Vorbereitungen zu den Watergames. Glücklicherweise hatten wir jedes Spiel, auf
Empfehlung von Herr Rauser, doppelt vorbereitet, und konnten dadurch aus drei
Stationen sechs Stationen machen, sodass jedes Spiel zweimal gespielt wird.
Aufgrund dessen, mussten wir an diesem Abend ebenfalls unsere Spiele noch
einmal komplett auf ihre Dauer und Punktewertung abändern und zusätzliche
Materialien herstellen. Nach einer Besichtigung des Außenbereiches unserer
Unterkunft, hatten wir für jede Station einen geeigneten Platz gefunden. Die Plätze
für die Stationen haben wir mit Absicht weit genug voneinander entfernt gewählt,
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sodass wir eine bessere Übersicht über die einzelnen Gruppen erhalten konnten. Da
die Wettervorhersage für Dienstagmorgen, die Zeit unserer Watergames
glücklicherweise gut aussah, entschieden wir uns gegen unsere Alternativen bei
schlechtem Wetter. Während der letzten Vorbereitungen zu den Watergames kamen
wir auf die Idee, Laufzettel zu erstellen. Diese sollten die einzelnen Gruppen von
Station zu Station mitnehmen, um darauf ihre Ergebnisse an jeder Station notieren
zu lassen. Um diese Laufzettel regelgerecht ausfüllen zu können, benötigten wir
zusätzlich sechs Schiedsrichter, an jeder Station einen. Dies schien zuerst kein
Problem zu sein, bis einer der gewählten Schiedsrichter uns kurzfristig absagen
musste, da er als persönlicher Betreuer für ein Kind benötigt wurde. Aufgrund dessen
mussten Herr Lahme und wir beide untereinander abwechselnd an einer der
Stationen als Schiedsrichter fungieren. Als Schiedsrichter der anderen Stationen,
wählten wir die aus unserer Schule mitgereisten Lehrer und Fünferpaten.
Noch am Montagabend stellten wir unsere Spiele auch den anderen Betreuern beim
täglichen Leitertreffen vor. Wir haben auf Englisch Skizzen vom geplanten Ablauf der
Spiele gezeigt, die Bestimmungsschlüssel für das Angelspiel erklärt und einzelne
„Spielzüge“ vorgeführt. Im Anschluss haben wir noch die aufkommenden Fragen der
Betreuer beantwortet. Während dieser Sitzung erstellten wir außerdem, zusammen
mit den Betreuern, die Gruppenaufteilung für die Watergames. Bei der Aufteilung
achteten wir darauf, dass in jeder Gruppe eine gleiche Anzahl an Schülern aus
jedem Land war. Für eine ausgeglichenere Chancengleichheit unter den Gruppen,
haben wir versucht die Kinder je nach ihrer geistigen und körperlichen Verfassung in
Kategorien aufzuteilen. Hierfür haben wir die Kinder dementsprechend in Kategorie
A, B und C aufgeteilt. Dies bedeutet, wir haben die deutschen und dänischen Kinder
zur Kategorie A zugeordnet, da diese Kinder alle keine Behinderung aufwiesen und
bereits eine weiterführende Schule besuchten. Kategorie B bildeten die Kinder aus
Spanien, da diese ebenfalls keine Behinderungen hatten, jedoch noch die
Grundschule besuchten. Folglich bildeten die Schüler aus Österreich, Finnland und
Holland die Kategorie C, da all diese Kinder eine Behinderung aufwiesen.
Am Dienstagmorgen haben wir, um einen besseren Überblick zu erlangen, die
Nationalität, die Gruppenfarbe und die Kategorisierung jedes Kindes auf einen
Klebebandstreifen geschrieben und ihnen entsprechend zugeteilt. Daraufhin mussten
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wir die Stationen aufbauen und den ausgewählten Schiedsrichtern zuordnen und
erklären.
Es gab jedoch leider sehr kurzfristig einige Probleme, welche wir versuchten so
schnell wie möglich zu beheben. Unter anderem beinhalteten diese das bereits
erwähnte Fehlen eines sechsten Schiedsrichters und der verzögerte Beginn
aufgrund des Erstellens der Klebebandstreifen. Bei den letzten Vorbereitungen fiel
uns auf, dass Eimer, welche man mit Wasser füllen konnte, aufgrund der
Änderungen, fehlten und wir folglich etwas improvisieren mussten. Da es im
Außenbereich keinen Wasseranschluss gab, musste einer von uns immer wieder in
die Herberge hinein, um Wasser nachzufüllen. Diese und weitere Probleme führten
leider dazu, dass wir nicht alle Eindrücke über die Schüler während der Spiele
sammeln konnten.
Noch am selben Tag nach den Watergames kümmerten wir uns um die Auswertung
der Laufzettel, um anschließend eine Siegerehrung zu veranstalten. Geplant war,
dass die Siegerehrung nach dem Songcontest am Abend stattfinden sollte, da alle
Teilnehmer gleichzeitig anwesend sein würden. Jedoch konnte unsere Siegerehrung
aus Zeitmängeln an diesem Tag nicht mehr stattfinden. Im weiteren Verlauf des
Tages bekamen wir die Idee, jedem Land mehrere Auswertungsbögen für die Spiele
zu geben, um damit mehr über ihre Eindrücke von unseren Watergames zu erfahren.
Jedoch war die Rezeption bereits geschlossen und wir konnten die
Auswertungsbögen erst am darauffolgenden Tag ausdrucken. Sowohl die
Siegerehrung als auch die Verteilung der Auswertungsbögen konnten auch am
Mittwoch nicht stattfinden, da alle Ländergruppen an diesem Tag Ausflüge außerhalb
der Herberge unternommen hatten und erst am späten Abend wieder zurückkehrten.
Am Donnerstag, dem letzten kompletten Tag am Ammersee, hatten wir endlich die
Möglichkeit dazu unsere Auswertungsbögen an die Betreuer und jeweils auch zwei
bis drei Schülern der anderen Länder zu verteilen. Etwas abgeänderte Fragebögen
haben wir ebenfalls an die fünfte Klasse vom Otto-Hahn-Gymnasium verteilt, welche
wir einige Wochen später in der Schule von Frau Bertram zurückbekamen.
Außerdem gelang uns nun endlich an diesem Abend unsere geplante Siegerehrung
der Watergames. Zu unserer Erleichterung wussten die Kinder immer noch zu
welcher Gruppe sie angehört hatten und wir konnten wie Siegerehrung ohne
Probleme durchführen.
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5. Ergebnisse und Auswertung
Vor unserem zweiten Treffen mit Herr Lahme und Frau Deusch hatten wir in einer
Unterrichtsstunde unseres Seminarkurses genauere Details zu unserer
Seminararbeit, die wir anschließend auf Grundlage unseres durchgeführten
Teilprojektes schreiben müssen erhalten. Daher bot sich uns die Gelegenheit mit
beiden Lehrern ein paar kurze Gedanken diesbezüglich zu machen. Wir stellten beim
gemeinsamen Besprechen fest, dass wir womöglich allein mit der Erläuterung
unserer Planung und Durchführung der Spiele nicht genug Material für eine
Seminararbeit im geforderten Ausmaß zur Verfügung hätten. So kamen wir auf die
Idee, dass wir vor dem Comenius-Treffen in Bayern die mitreisende Fünferklasse
besuchen könnten. In einer oder mehrerer Unterrichtsstunden hätten wir die
Möglichkeit, sie besser kennenlernen und sie über das Treffen und den Gedanken
der Inklusion genauer aufklären. Nach dem Comenius-Treff in Bayern könnten wir
die Klasse, falls notwendig erneut besuchen. Dort die Eindrücke und Erfahrungen der
Kinder nach dem Comenius-Treff anhören und uns gemeinsam darüber
austauschen, sofern dies aus Herr Brakes Sicht möglich ist.
Vor unserer ersten Begegnung mit der mitreisenden Fünferklasse aus unserer
Schule hatten wir wie bereits erwähnt große Bedenken, ob uns die Kinder als
Autoritätspersonen anerkennen. Zu Beginn der ersten Stunde mit ihnen, zeigte sich
jedoch schon sehr schnell, dass dies kein allzu großes Problem darstellt. Nachdem
wir den Kinder erklärt hatten, wer wir sind, warum wir hier sind und was wir mit ihnen
machen werden, waren die Kinder so begeistert und voller Elan, dass sie es gar nicht
abwarten konnten endlich damit anzufangen. Wir waren uns zudem nicht sicher ob
das Thema Inklusion ein geeignetes Thema ist, um es mit einer fünften Klasse zu
bearbeiten. Die Kinder zeigten trotz dessen großes Interesse und bearbeiteten die
Aufgaben auch mit dem nötigen Ernst, welchen man von Kindern in diesem Alter zu
einem solchen Thema erwarten kann.
Bei unserem zweiten Unterrichtsbesuch in der fünften Klasse, hatten wir den Kindern
der Klasse 5c zwei unterschiedliche Arbeitsblätter ausgeteilt. Das eine mit
Argumenten, die für Inklusion in der Schule sprechen und das andere mit
Argumenten, die gegen Inklusion in der Schule sprechen. Während die Kinder
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versuchten die Aufgaben zu bearbeiten sah man schnell, dass ihnen dies doch sehr
schwer fiel. Wir hatten die Texte so einfach wie möglich gewählt und die Argumente
schienen unserer Meinung nach sehr deutlich zu sein. Jedoch erkannten wir, dass
die Kinder wohl noch nicht gelernt hatten wie man aus einem Text Argumente
herausarbeitet. Wenn man sie jedoch etwas darauf aufmerksam machte, nach was
sie zu suchen hatten, fanden sie die Lösung schnell. Wir änderten daher den Ablauf
der Stunde und kürzten die Phase in der die Kinder in Gruppen arbeiteten und
verlängerten die Zeit in der wir die Lösungen gemeinsam in der Klasse besprechen.
Nach den Erfahrungen während der Erarbeitungsphase, dachten wir zunächst, dass
wir den Kindern die meisten der Lösungen mitteilen müssten. Zu unserem
Erstaunen, hatten die Kinder jedoch alle Lösungen gefunden und wir hatten nichts
mehr zu ergänzen.
Vor Beginn der Watergames am Dienstagmorgen, hatten wir große Schwierigkeiten
alles was noch gemacht werden musste bis zum festgelegten Beginn der
Watergames fertig zu stellen. Aufgrund spontaner Ideen, wie die Laufzettel und
Namensschilder für jedes Kind, zögerte sich der Start der Watergames etwas hinaus.
Dies führte bei einigen Schülern und Betreuern, verständlicherweise, wie wir
zugeben müssen, zu einer großen Ungeduld. Leider zu spät stellten wir daher fest,
dass wir schon am Vorabend alles fertig vorbereiten hätten müssen, um einen
flüssigeren Ablauf des nächsten Vormittags garantieren zu können. So war auch die
Einteilung der Schiedsrichter sehr kurzfristig. Wie bereits angesprochen, wussten wir
bereits im Voraus, dass sich einer von uns beiden fast ausschließlich um eine Station
kümmern müsse, da Herr Lahme für mehrere andere Dinge, wie das Zeitstoppen
verantwortlich war. Die Einteilung der Schüler in ihre Gruppen und an ihre erste
Station, verlief jedoch reibungslos, da die Spiele schnell erklärt und verstanden
wurden. Auf Probleme, wie sich während den Spielen herausstellte, konnten wir
sofort reagieren und dafür sorgen, dass der Ablauf so wenig wie möglich
beeinträchtigt wurde.
Zu unserer Erleichterung fanden sich alle Schüler sowie Betreuer, auch nach
längerem Warten schnell zusammen und wir hatten die Möglichkeit, die Spiele und
Spielregeln ohne große Probleme zu erklären. Da die Erklärungen der Watergames
auf Englisch sein mussten, griff Herr Lahme hin und wieder unterstützend ein und
ergänzte fehlende Informationen. Dabei war es von großem Vorteil, dass bereits bei
17
den Erklärungen Fragen von einigen Teilnehmern gestellt wurden, so dass größere
Verzögerungen, während der Spiele, aufgrund von Unklarheiten, vermieden werden
konnten. Nachdem alle Gruppen an ihrer jeweiligen ersten Station bereitstanden,
erklärte Herr Lahme die erste Runde als eröffnet und wir konnten mit unseren
Beobachtungen beginnen. Bei unserem ersten Rundgang von Station zu Station,
konnten wir sehen, dass alles verstanden wurde und jeder wusste, was seine
Aufgabe war.
Jede Station forderte von den Kindern einen gewissen Grad an Konzentration,
welchen man anhand ihrer angespannten Mimik oder ihren langsameren
Bewegungen gut erkennen konnte. Erstaunlich zu sehen war auch, dass sich
manche der Kinder große Mühe gaben und die Watergames sehr ernst genommen
haben. So hat uns persönlich sehr beeindruckt, dass ein Mädchen, das immer an
zwei Krücken gehen musste bei dieser Station nicht einfach aufgegeben hat. Sie hat
stattdessen eine ihrer Krücken einfach auf den Boden geschmissen und ist mit nur
einer Krücke gelaufen. Die Krücke in der einen Hand, den gefüllten Becher in der
anderen Hand, lief das Mädchen die gesamte Strecke. Man konnte deutlich sehen,
dass es wirklich anstrengend für sie war, aber sie schaffte es und an ihrem Lächeln
war zu erkennen, dass auch sie stolz auf ihre Leistung war. Besonders bei diesem
Spiel hatten wir gehofft, dass die Kinder sich gegenseitig helfen könnten. Wir
dachten, dass die Kinder ohne Rollstuhl die Kinder mit Rollstuhl schieben könnten
und sie auf diese Weise lernen würden, wie sie miteinander umgehen sollen. Jedoch
wurde vor den Watergames jedem dieser Kinder ein Betreuer über die Dauer der
Watergames zugeteilt und diese Möglichkeit war nicht gegeben. Die meisten Kinder
gingen beim Balancieren ihres Bechers eher vorsichtig um, sodass kaum Wasser
entweichen konnte. Natürlich gab es auch das eine oder andere Kind, das eher
schneller die Strecke bewältigte und dabei das Risiko eingingen, viel Wasser zu
verlieren, damit sein Nachfolger schneller starten konnte. Dinge, die wir das nächste
Mal auf jeden Fall verbessern müssten, wären zum Beispiel die Besorgung von
ausreichend Wasser, damit es keine Unterbrechungen an den Stationen gibt. Auch
sollte man die Zeitspanne und den Abstand zwischen den Eimern überarbeiten, da
die Kinder diese Station meist schon nach nur der Hälfte der Zeit geschafft hatten.
Man könnte auch darüber nachdenken die Art, wie die Kinder die gefüllten Becher
transportieren mussten, schwerer zu machen, sodass sie mehr Wasser verschütten
und länger Zeit für die Aufgabe benötigen. Viele der Kinder, die wir eigentlich zu
18
Kategorie B zugeordnet hatten, machten bei dieser Station dasselbe, wie die Kinder
der Kategorie A, um sich selbst mehr herauszufordern. Daher stellt sich uns im
Nachhinein die Frage, ob dieses Spiel zu einfach gewählt war.
Das Dosenschießen ging im Vergleich durchgehend zügig voran und wurde auch
laut bejubelt. Jedoch konnte man an dieser Station auch deutlich sehen, dass es
unterschiedlichen Teamgeist in den Gruppen gab. Es gab Gruppen in denen die
Kinder, nachdem sie geschossen hatten die Wasserspritzpistole an den nächsten
weitergaben. Aber es gab auch Gruppen, bei dem die Kinder die Spritzpistole einfach
hinwarfen und wegliefen, nachdem sie geschossen hatten. Dies passierte
hauptsächlich, wenn es sich beim nachfolgenden Kind um eines aus einem anderen
Land handelte. Im Großen und Ganzen gab es nichts an dieser Station auszusetzen,
so dass man diese auch ein weiteres Mal verwenden könnte. Uns ist lediglich
aufgefallen, dass die Abstände nach der Zuteilung der Kategorien „A“, „B“ und „C“,
den deutschen Schülern teilweise zum Nachteil wurde. Es kamen nachträglich
ausschließlich Beschwerden von deutschen Schülern, welche wohl keine einzige
Dose in mehreren Durchgängen getroffen hatten. Man könne zwar meinen, der
Unterschied zwischen den Abstandsmarkierungen betrug „nur“ einen Meter. Wenn
man es jedoch so sieht, dass die Kraft in den Armen bei einem Kind im Rollstuhl und
einem ohne Rollstuhl Kind gleichen Alters vermutlich gleichstark ist, scheint diese
Einteilung nicht wirklich so fair zu sein. Außerdem kann man sich bei dieser
Einteilung in die drei verschiedenen Stufen allgemein darüber streiten, ob das nun
wirklich inklusiv sei. Andererseits wurde diese Einteilung beim Dosenschießen ab
und zu auch selbstständig aufgehoben, indem manche Schüler ihren eigentlichen
Abstand nicht einhielten, sondern sich selbstständig für die schwerere Stufe
entschieden. Diese Einstellung der Kindern, weißt im Vergleich wieder ein inklusives
Verhalten auf. So konnte jedes Kinder selbst darüber entscheiden wie er es haben
möchte und hatte so auch die Möglichkeit seine Grenzen auszutesten. Wir würden
das Dosenschießen auf jeden Fall wieder genauso vorbereiten und umsetzen wollen,
da es mit Abstand am abwechslungsreichsten war und nach Aussagen der Kinder
am meisten Spaß bereitet hat.
Bei unserem dritten Spiel, dem Angelspiel, waren unumstritten die deutschen
Schüler am meisten beteiligt. Ein Grund hierfür war womöglich, dass sie auch die
besten Voraussetzungen für dieses Spiel mitbrachten. Wie schon erwähnt hatten wir
19
zwar auch in Spanisch und Englisch Bestimmungsschlüssel bereitgestellt, jedoch
wussten wir nicht genau in wie weit diese auch richtig waren. Die deutschen Kinder
fiel es am leichtesten die Fische zu bestimmen, was auch den restlichen Kindern
auffiel, die ihnen deshalb diese Aufgabe überließen. Ein schwieriges Spiel war es
besonders für die Schüler, die kein Deutsch, kein Spanisch, aber auch nicht fließend
Englisch konnten. Sie konnten dann nur die Fische aus dem Karton angeln, sowie
die meisten Rollstuhlfahrer, die in ihrer Bewegung sehr eingeschränkt waren und
selbst dies nur mithilfe ihres persönlichen Betreuers meistern konnten. Dabei war es
schön zu beobachten, dass die anderen Kindern denen, welchen es aufgrund einer
Behinderung schwer fiel zu angeln, nicht ungeduldig oder sogar genervt
entgegenkamen, sondern diese sogar unterstützten. Des Weiteren ist uns
aufgefallen, dass bei Unstimmigkeiten, wie etwa beim Bestimmen eines Fisches nicht
einfach ein Schüler allein alles entschied und sein Ergebnis eintrug, sondern alle
gemeinsam nochmals den Bestimmungsschlüssel durcharbeiteten und schließlich zu
einem einheitlichen Ergebnis kamen. Wenn das Spiel dann Phasenweise wieder
etwas zäh wurde, da sich nicht jeder einbringen konnte oder das Spiel an sich nicht
abwechslungsreich genug war, half meistens der Tipp, dass jeder bereits bestimmte
Fisch zwei Punkte einbringt, wenn man ihn einfach nur ein zweites Mal aus dem
Karton angelt. Hierfür bemühte sich nochmal jeder, da bei diesem Spiel wirklich jede
Sekunde zählte. Was beim nächsten Mal verbessert werden sollte sind die Art, wie
man die Fische aus dem Karton angelt. Viele der Magnete wirkten nur noch schwach
und erschwerten somit das Angeln. Eine mögliche Verbesserung der Station, wie das
Übersetzen in jede Sprache, der beteiligten Ländern, erweist sich für uns eher als
nicht umsetzbar. Zumindest nicht ohne Fehler. Zusammenfassend kann man sagen,
dass bei diesem Spiel trotz der einzelnen Schwierigkeiten für jeden etwas
machbares dabei gewesen ist und ein Spiel, bei dem auch etwas nachgedacht
werden muss, auf jeden Fall keinem Kind schadet.
Für die Auswertung der Leistungen der einzelnen Gruppen waren die Laufzettel eine
super Idee. Mit ihnen konnten wir problemlos die Ergebnisse zusammentragen und
die Gewinnergruppe der Watergames ermitteln. Auch konnte man, durch die
doppelte Anzahl jeder Station, auf den Laufzetteln sehen, dass sich die Gruppe meist
beim zweiten Durchgang gesteigert hatte und mehr Punkte erzielte.
20
Damit es nicht dazu kommen konnte, dass wir unsere Auswertung ausschließlich aus
unseren eigenen, groben Eindrücken der Wasserspiele erschließen mussten, haben
wir zusätzlich die Kinder und Betreuer mit einem Fragebogen ihre Eindrücke
wiedergeben lassen. Dies sowohl auf Deutsch für die deutsche fünfte Klasse, als
auch auf Englisch für einige Schüler der anderen Länder. Dabei haben wir jeweils
vier Auswertungsbögen an jeden Betreuer eines Landes verteilt, wobei dieser selbst
und drei von ihm auserwählten Kindern, diese ausfüllen sollten. Letztendlich haben
wir insgesamt acht Auswertungsbögen zurückbekommen, wovon sieben von
verschiedenen Kindern und einer von einem Betreuer ausgefüllt worden ist. Bei den
von den Kindern ausgefüllten Fragebogen, gaben drei Kinder an, eine Behinderung
zu haben. Alle, bis auf ein Kind, welches den Wassertransport angab, nannten das
Dosenschießen als ihr Lieblingsspiel. Diese Meinung ließ sich auch bei den
Fünftklässlern erkennen, wobei bei Ihnen jedoch zwei von 27 für das Angelspiel
stimmten. Wir dachten uns bereits im Vorhinein, dass das Dosenschießen am besten
ankommen würde, da alle Kinder in der vorgegebenen Zeit mehrmals schießen
konnten und jedes Kind selbst seine Leistung anhand der getroffenen Dosen sofort
sehen konnte. Wenn man unsere Watergames allgemein betrachtet, waren sie für
die meisten sehr gut umsetzbar. Was zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer bemerkt hatte,
war dass er nicht bei jedem Spiel mit vollem Einsatz mitmachen konnte. So war für
ihn zum Beispiel das Dosenschießen und das Angelspiel besser geeignet, da er bei
diesen Spielen sozusagen alles selbst machen konnte, während er beim
Wassertransport von einem Betreuer geschoben wurde, und dieser somit ein Teil der
Aufgabe für ihn übernommen hat. So wurde die Umsetzung der Spiele von diesen
auch eher als bedenklich eingeschätzt. Dahingegen waren jedoch so gut wie alle
befragten Kinder der Meinung, dass das der Zusammenhalt und die Teamfähigkeit
innerhalb der Gruppen sehr gut funktioniert hat. So empfanden die meisten Kinder es
ebenfalls gut, dass sie in gemischten Gruppen waren. Es wurde besonders von den
Fünftklässlern des Otto-Hahn-Gymnasiums angegeben, dass diese Mischung eine
Chance für jeden war, um neue Kontakte zu knüpfen. Natürlich gab es neben diesen
ganzen positiven Ersterfahrungen auch Ausnahmen beziehungsweise Teilaspekte,
die nicht immer funktionieren können. Auf die Frage nach verbesserungswürdigen
Abläufen oder nach dem, was einem nicht gefallen hat, bekamen wir zum einen als
Rückmeldung, dass die Zeit in denen wir die Wasserspiele durchgeführt habe, zu
kurz war. Konkreteres wurde uns nicht beschrieben, jedoch kann man diese Aussage
21
sowohl auf die einzelnen Spiele als auch auf die gesamte Dauer des Spielemittags
beziehen. Außerdem meinte ein Kind, dass es nicht gut war, jedes Spiel doppelt
anzubieten. Dies hing verständlicher Weise auch mit den erst kurzfristig erkannten
Missverständnissen zwischen Deutschland und Dänemark zusammen. Prinzipiell ist
dies jedoch ein wirklich ernstzunehmender Verbesserungsvorschlag, da es sehr viele
andere gut machbare Spiele zum Thema Wasser gibt, die man stattdessen hätte
wählen können. Zum anderen meinte ein Kind, dass die Teams noch besser
gemischt werden könnten, speziell auf die Fähigkeiten jedes Einzelnen bezogen.
Trotz des gelobten Aufbaus der gemischten Teams, zogen diese auch einige
Komplikationen mit sich. Die fünf unterschiedlichen Landessprachen, waren
vermutlich die größte. So gaben auch viele, besonders deutsche Schüler an, dass
sie nicht verstanden wurden, aber auch umgekehrt die anderen nicht verstanden
hatten, da diese oftmals entweder gar kein Englisch, beziehungsweise dies nur sehr
schlecht sprachen, oder, dass ihre eigenen Kenntnisse der Sprache nicht
ausreichend waren. Eine Schülerin stach mit ihrer Antwort, dass sie Angst vor
Behinderten habe, welche sie bei mehreren Fragen notierte, ein wenig heraus.
Woran genau das liegt wissen wir nicht. Das könnte nach unseren Vermutungen
daran liegen, dass die behinderten Kindern mit ihrer anderen und teilweise auch sehr
direkten Ausstrahlung einschüchternd wirken. Möglicherweise aber ein Unwohlsein
aufgrund einer persönlich negativen Erfahrung, gegen solche Personen empfindet.
Die Wasserspiele waren teilweise auch eine Herausforderung für ungeduldige
Kinder, da einzelne Aktionen, welche normalerweise vielleicht schneller gingen, auch
mal ein wenig mehr Zeit benötigten wenn man diese mit Kindern mit Behinderungen
spielt. Dies wurde jedoch nicht weiter negativ von den Kindern der Klasse 5c
bewertet, sondern eher als Chance gesehen, dass es schön gewesen war Hilfe
anbieten zu können, um somit die Schwächen der Anderen mit den eigenen Stärken
auszugleichen. „Ich fand es toll, dass man gemeinsam für den Erfolg der ganzen
Gruppe gekämpft hat“, wie es ein Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums beschrieb.
Die bereits angesprochene Kommunikationsschwierigkeit aufgrund der vielen
verschiedenen Landessprachen, wurde laut Aussage einiger Schüler jedoch fast
problemlos durch die von ihnen benannte „Handsprache“ gelöst. Eine Angabe,
welche glücklicherweise mehrere Kinder machten war, dass jeder Mensch dieselben
Rechte besitzt.
22
Zur Frage, ob die Idee der Inklusion bei unseren Watergames erkennbar umgesetzt
wurde, gab es viele, zu unserer Freude, verschiedene Antworten. Es gab jedoch
auch ein paar Kinder die keine Antwort darauf hatten, was uns darauf schließen ließ,
dass diese möglicherweise gar nicht wussten, was Inklusion bedeutet. Dies war vor
allem auf den Auswertungsbögen der anderen Länder zu erkennen.
Was gegen eine inklusive Umsetzung sprach, war laut den Fünftklässlern, dass
speziell der Wassertransport für manche Schüler nicht machbar war, da sie den
Becher nicht heben konnten. Als eine weitere negative Bewertung wurde die
Kommunikation, welche ausschließlich mit Bekannten Teammitgliedern geführt
wurde, benannt. Wir können aus eigener Erfahrung dem Kind zustimmen, welches
die Unterteilung innerhalb der Gruppen in die Kategorien A, B und C, als nicht
inklusiv empfand. Im Gegensatz dazu hat ein anderes Kind gerade diese Aufteilung
als positiv bewertet, da dies die Watergames für einige Kinder einfacher machte.
Überwiegend wurde jedoch, die Durchführung der Watergames mit ihrem inklusiven
Hintergrund, als gelungen beurteilt.
23
6. Folgerung
Wie es eigentlich auch zu erwarten war, erwiesen sich fast alle unsere anfänglichen
Bedenken als unbegründet.
Schon am Tag nach unseren Spielen konnte man sehen, dass die Kinder vertrauter
untereinander geworden sind und nun auch auf Kinder aus anderen Ländern
zugingen, um mit ihnen zu spielen. Es war als hätten unsere Spiele den Kindern
einen Anstoß gegeben. Auch das Verhältnis von uns zu den Betreuern und zu den
Kindern hat sich deutlich verändert. Immer wieder kamen sowohl Betreuer als auch
Kinder zu uns an den Tisch um sich mit uns zu unterhalten. Die meisten Betreuer
beglückwünschten uns über das gelingen unserer Watergames und teilten uns mit,
dass sich viele ihrer Kinder über die Spiele gefreut haben. Die meisten der Kinder,
die auf uns zukamen um mit uns zu reden, waren sehr interessiert daran, weshalb
wir hier sind und warum wir es waren, die die Spiele geleitet haben. Und so ergab
sich oft ein längeres Gespräch zwischen uns und unterschiedlichen Teilnehmern.
Jeder einzelne Schüler legte zu jeder Zeit solch eine offene und fröhliche Art an den
Tag, dass man mit ihnen reden und umgehen konnte, als würde man sich bereits
mehrere Wochen kennen. Diese Kontaktfreudigkeit der Kinder führte auch sehr
schnell dazu, dass wir unsere schon geäußerten Ängste überwunden. Es war als
hätten die Kinder sie uns mit ihrer Aufgeschlossenheit einfach genommen. Man hatte
auch nie das Gefühl, dass die Kinder traurig oder gar eifersüchtig waren, da es uns
beiden und anderen Kindern körperlich und geistig so gut ging. Wir gewannen den
Eindruck, dass ihnen dieses Treffen große Freude bereitet und sie diese doch sehr
kurze Woche voll und ganz genießen.
Wir denken, dass unsere Watergames ein sehr wichtiges Fundament gebildet haben,
worauf die Kinder im Laufe der ganzen Woche selbst weiter aufgebaut haben. Diese
Erweiterung eines Gemeinschaftsgefühls, ist auch durch eine bestimmte Methode zu
beschreiben. Welche die Stufen des Forming, Storming, Norming und Performing
beinhalten. Diese Stufen beschreiben die Entwicklung, die eine Gruppe von
Personen zusammen erlebt, bis sie sich ein Gemeinschaftsgefühl aufgebaut hat. Alle
vier Stufen haben in unserem Teilprojekt bereits in wenigen Stunden aufeinander
24
aufgebaut und wurden alle noch am Dienstag, dem Tag der Watergames, erfüllt. Das
Forming ist dabei die Phase, in der die Kinder sich gegenseitig unterstützten und von
sich lernen und somit Stärken und Schwächen ausgleichen konnten, was zu einem
schnelleren Erfolg beim Erfüllen der Aufgaben der jeweiligen Station geführt hat. In
der Phase des Stormings fordern sich die Schüler untereinander ein wenig heraus.
Das passiert jedoch nicht auf einer gehässigen Ebene, sondern auf einer sich
vorantreibenden Ebene. Besonders beim Angelspiel konnte man beobachten, dass
sich die Kinder die Aufgaben eingeteilt hatten. Die einen Kinder, hauptsächlich die
deutschen und spanischen Kinder bestimmten die schon geangelten Fische,
während die Kinder aus den restlichen Ländern die Fische angelten. Das
Zusammenarbeiten, auch mit Fremden, welches als Norming bezeichnet wird, ergab
sich auch aus unseren Watergames heraus und hielt für die ganze Woche an. Am
Donnerstagmittag war ein Fußballturnier geplant, bei dem sich auch wieder die
Verteilung der Stärken und Schwächen im positiven Sinne herauskristallisierte. So
waren zum Beispiel Rollstuhlfahrer, aufgrund ihrer mangelnden Schnelligkeit, im Tor
gesetzt, während Kinder, die fitter auf den Beinen waren, sich ums Tore schießen
bemühten. Die letzte Phase wird das Performing genannt, wobei alle Schüler
letztendlich als eine gemeinsame Gruppe zusammenarbeiten und auch
zusammenhalten, was wir bei unseren Spielen zwar schon ansatzweise sehen
konnten aber sich beim Fußballturnier deutlich zeigte.
25
7. Diskussion
Nach der Durchführung und Auswertung unseres Teilprojektes sind wir auf zwei
Probleme gestoßen, welche es zu überdenken gilt.
Durch die Auswertung der Fragebögen, welche wir von den Betreuern der
verschiedenen Länder zurück erhalten hatten, konnten wir feststellen, dass das
Angelspiel am wenigsten beliebt unter den Schülern war. Wir machten uns daraufhin
Gedanken über mögliche Gründe für diese Wertungen. Das könnte unserer Meinung
nach daran gelegen haben, dass das Angelspiel im Gegensatz zu den anderen
beiden Spielen eher eine Art Lernspiel war. Außerdem hatten wir lediglich in den
Sprachen Deutsch, Spanisch und Englisch Bestimmungsschlüssel zur Verfügung,
sodass es einigen Kindern nicht möglich war, aktiv an der Lösungssuche
mitzuwirken. Aus diesem Grund dachten wir uns, ob es besser gewesen wäre, wenn
wir ebenfalls Bestimmungsschlüssel in den anderen Sprachen erstellt hätten. Jedoch
hätten wir womöglich trotz der Verwendung von Wörterbüchern und OnlineÜbersetzern, so viele Fehler in die Bestimmungsschlüssel eingebaut, dass diese
keine große Hilfe für die Kinder dargestellt hätten. Dennoch gab es auch Kinder,
denen dieses Spiel am meisten Spaß gemacht hat. Also ist dies vermutlich auch nur
Geschmackssache.
Für unser Projekt hatten wir mithilfe der Einteilung, von den teilnehmenden Kindern
in die Kategorien A, B und C versucht, eine Chancengleichheit herzustellen. Wie bei
Punkt 5 „Ergebnisse und Auswertung“ bereits erwähnt, waren einige der Kinder
enttäuscht über diese Kategorisierung. Auch wir machten uns im Nachhinein noch
einmal Gedanken darüber und hatten eine Idee, wie es womöglich besser gelaufen
wäre. Wir wollten mit dieser Aufteilung bewirken, dass mehr Chancengleichheit
zwischen den Kindern herrscht, um damit dem inklusiven Gedanken zu entsprechen.
Wie sich jedoch zeigte, ist diese Idee nicht gerade Ideal. Zwar sollte in einer
inklusiven Gesellschaft jeder das Recht auf die gleichen Chancen, so wie jeder
andere auch, haben, jedoch haben wir durch unsere Aufteilung in die drei
verschieden Kategorien, dem Gedanken einer inklusiven Gesellschaft
widersprochen. Durch diese Kategorisierung haben wir alle Kinder unterschiedlich
eingestuft und sie somit unbeabsichtigt in verschiedene Gruppen mit bestimmten
26
Merkmalen aufgeteilt. Dies widerspricht dem Grundgedanken einer inklusiven
Gesellschaft.
Andererseits ist es jedoch auch nicht inklusiv, die Spiele auf nur eine Weise spielen
zu dürfen, besonders wenn dann einige der Teilnehmer ausscheiden müssten, da es
ihnen nicht möglich ist die Aufgabe auf diese Weise zu machen. Auch könnte man
nicht sagen, dass es inklusiv wäre, wenn man jedes Spiel so gestalten würde, dass
alle auf eine gewisse Weise daran teilnehmen könnten und dadurch manche Kinder
die Spiele ohne große Mühe spielen könnten. Diese Art der Regelung würde eher
der Idee der Integration entsprechen, wobei man sich komplett auf die
Anforderungen und Bedürfnisse der Personen mit gewissen Beeinträchtigungen
einstellt.
27
8. Anhang
8.1 Fotos
Anhang 1: Station Angelspiel und Wassertransport
28
Anhang 2 : Station Dosenschießen
29
Anhang 4: Bei der Siegerehrung
Anhang 5: Tafelbild zu den Aufgaben der Klasse 5c
30
8.2 Materialien vom Unterrichtsbesuch in der Klasse 5c
Anhang 6: Handout für die Klasse 5c zum Thema Inklusion
Was ist Inklusion?
Beim Fußball schießt ein Spieler mit
Gehhilfe ein Tor. Alle Kinder spielen
gemeinsam, ob mit oder ohne
Behinderung.
Vor einem Restaurant macht ein Kellner
aus den Stufen am Eingang eine Rampe.
Jetzt kommen alle leichter ins Lokal, auch
Menschen mit einem Rollstuhl.
In einer Wohnung streicht eine große
Person den oberen Bereich einer
Wand. Eine kleine Person die untere
Wand. Beide ergänzen sich.
31
In einem Büro arbeiten Kollegen mit
und ohne Behinderung im Team
zusammen.
Zwei Lehrer unterrichten gemeinsam
vor einer Klasse. Der eine spricht, der
andere übersetzt in Gebärdensprache.
So können alle zusammen lernen.
Alle Menschen bilden gemeinsam die
Gemeinschaft. Das ist Inklusion.
Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit. In einer inklusiven Gesellschaft ist es
normal, verschieden zu sein. Jeder ist willkommen. Und davon profitieren wir alle:
zum Beispiel durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglich
wird, aber auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und
ein besseres Miteinander.
32
Anhang 7: Arbeitsschritte zum Partnerpuzzle in der 5c
Arbeitsschritte Partnerpuzzle:
1. Einzelarbeit
→ Lest euren Text durch und markiert alle Argumente die für/gegen Inklusion
in der Schule sprechen.
2. Partnerarbeit
→ Besprecht eure Argumente mit demjenigen in eurer Gruppe, der die
gleiche Aufgabe hat.
3. Partnerarbeit
→ Tauscht jeweils mit einem der Gruppenmitglieder mit einer anderen Aufgabe eure
Ergebnisse aus.
4. Gemeinsame Auswertung
→ Wir sammeln alle Argumente gemeinsam an der Tafel und besprechen sie
anschließend.
33
Anhang 8: Arbeitsblätter zum Thema Inklusion in der Schule
Vorteile der Inklusion
Inklusion hilft sie den Menschen, ihr Potenzial zu entfalten. Die Inklusionsbefürworter
führen aber auch ökonomische Gründe ins Feld. So ergab eine Studie der
Technischen Universität Berlin, dass es in ländlichen Regionen oft weniger Geld
kostet, eine Schule barrierefrei zu machen, als die behinderten Schüler jeden Tag mit
dem Schulbus zur Förderschule zu fahren. Auch für einen Betrieb kann sich die
Inklusion rechnen. So geben Unternehmen an, dass sich das Arbeitsklima mit der
Einstellung von behinderten Menschen deutlich verbessert. Manchmal besitzen
behinderte Menschen auch besondere Fähigkeiten, die Unternehmen
zugutekommen. So gab ein großes Software-Unternehmen kürzlich bekannt,
verstärkt Mitarbeiter mit dem Asperger-Syndrom einzustellen zu wollen, weil diese
außerordentlich gründlich beim Überprüfen von Programmen sind.4
Argumente für Inklusion in der Schule:
•
•
•
•
Argumente gegen Inklusion in der Schule:
•
•
•
•
Bist du für oder gegen Inklusion in der Schule?
□DAFÜR
□DAGEGEN
Warum?
4
http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/behinderungen/inklusion/pwwbinklusion100.html
34
Kritik an der Inklusion
Und welche Nachteile hat die Inklusion? Kritiker fürchten, dass behinderte Menschen
in einer inklusiven Gesellschaft unter Leistungsdruck geraten und überfordert sind,
weil sie täglich mit ihrem Anderssein konfrontiert werden. Man fürchtet zudem, dass
behinderte Kinder eine schlechtere Förderung erhalten, weil an inklusiven
Regelschulen weniger geeignetes Personal zur Verfügung stehen wird als an den
Förderschulen. Dies liegt vor allem an den geringen finanziellen Möglichkeiten, die
den Schulen zur Verfügung stehen. Manche Schüler, die von einer Regelschule in
eine Förderschule wechseln, atmen regelrecht auf, weil sie nicht mehr wegen ihrer
Behinderung gehänselt werden.5 Es wird immer Schüler geben, die sich
zurückziehen wollen und nicht in eine Klassengemeinschaft integriert werden
können.
Argumente gegen Inklusion in der Schule:
•
•
•
•
Argumente für Inklusion in der Schule:
•
•
•
•
Bist du für oder gegen Inklusion in der Schule?
□ DAFÜR
□DAGEGEN
Warum?
5
http://www.wz-newsline.de/home/politik/nrw/die-inklusive-schule-ein-pro-und-contra-1.637455
35
8.3 Materialien für die Watergames
Anhang 9: Erklärungen der Watergames
Wassertransport
Die Kinder müssen mit einem Becher über eine gewisse Strecke Wasser
transportieren. Alle mit einem A halten ihren Becher mit den Zähnen festhalten, alle
mit einem B stellen den Becher auf die flache Hand und alle mit einem C halten den
Becher in der geschlossenen Hand.
Zu Beginn der Strecke steht ein Eimer mit Wasser, an dem sie ihren Becher mit
Wasser füllen und dann zur anderen Seite bringen. Dort schütten sie das Wasser
aus dem Becher in den anderen Eimer.
Angelspiel
Ziel des Angelspiels ist es, die Fische in den jeweiligen Gewässern zu bestimmen.
Hierfür müssen die Fische allerdings erst geangelt werden. Leider sind die Meere
mittlerweile auch sehr verschmutzt, so dass du nicht nur Fische angeln wirst (Nieten).
Dosenschießen
Aus einer bestimmten Entfernung schießen die Kinder nacheinander (jeder 3
Schuss) auf eine Dosenpyramide. Die Entfernung aus der die Kinder auf die
Pyramide schießen müssen, hängt von ihrer Kategorisierung in A, B oder C ab. Alle
die ein A auf ihrem Schild haben, schießen aus 3m Entfernung. Die mit einem B aus
2,5m Entfernung und die mit einem C aus 2m Entfernung.
Jede Dose ergibt ein Punkt, alle Punkte werden nach dem Ende der Zeit vom
Schiedsrichter im Laufpass eingetragen. Die Pyramide wird nachdem sie vollständig
abgeschossen worden ist, erneut aufgebaut. Das wird so lange wiederholt, bis die
Zeit vorbei ist.
Ihr habt für jede Station 10 Minuten Zeit!
36
Watertransport
Everyone of your group has to transport a cup of water from one side of the field to
the other side of it. You start by filling your cup with water from the bucket. Then you
walk as fast as you can to the other side, trying not to spill any water and then fill the
water from the cup into the other bucket. How you transport the cup of water to the
other side is different. Those who had been given a note with an “A“on it, have to put
the cup on the palm of their hand. Those who had been given a note with a “B“on it,
have to carry the cup of water between their teeth. And those with a “C“on the note,
hold the cup in their hand.
Fishing
In this game you have to catch fish from the box and then specify the name of the
fish using the sheet. In the boxes in front of you are the fish and other things that can
be caught using the fishing rod. There is only a limited time for this, so you must
hurry.
Shoot The Pyramids
Your task is to shoot down the pyramid of cans with a water gun. One after another
trys to shot the pyramid down.
This time there will be different distances between you and the pyramid. Those who
had been given a note with an “A“on it, shoot from the first mark on the ground.
Those who had been given a note with a “B“on it, shoot from the second mark on the
ground. And those with a “C“on the note, have to stand at the third mark on the
ground.
You have 10 minutes for each game!
37
Transportar el agua
Cada persona de un grupo tiene que llenar un vaso con agua de un cubo y
transportarlo a el otro lado donde está un vacío cubo. Para los chicos que han
recibido un papel con la letra ‚A‘: Tenéis que transportar el vaso entre vuestros
dientes. Para los chicos que han recibido un papel con la letra ‚B‘: Tenéis que
transportar el vaso con la palma de la mano. Para los chicos que han recibido un
papel con la letra ‚C‘: Tenéis que transportar el vaso en vuestros manos.
El grupo que ha transportado lo más del agua en el tiempo prescrito ganarlo.
Si llueve, jugamos lo mismo juego, pero con pelotas de tenis a una cuchara.
Juego de pescar
Formamos dos grupos. Primero uno contra otro en el cartón de los piscis del agua
de mar y después en el cartón de los piscis del agua dulce. Al mismo tiempo una
persona de cado grupo pesca un pez y intenta con el resto de su grupo a descubrir
el nombre de ese pez con un sistema de las características. Por ejemplo tenéis que
ver si el pez tiene una aleta dorsal o no.
Para esa tarea tenéis diez minutos.
Arrojar cajas
Para diez minutos seguido los chicos tiran a las cajas y contan vuestros puntos. El
grupo que tiene más puntos vence el juego.
Para la compensación podemos cambiar la distancia o el número de los tiros.
38
Anhang 10: Benötigte Materialien für die Watergames
Material
Angelspiel:
-
4 Angeln
4 Kartons (2 Süßwasser & 2 Salzwasser)
Magnete
Schnur
Fische (4x)
Blatt zur Ergebniserfassung (8x)
Bestimmungsbogen
2x deutsch, 2x englisch, 2x spanisch
Wassertransport:
-
4 Eimer mit Messskala
Ca. 150 Becher
Meterstab
Klebeband (Markierung Abstände)
Dosenschießen:
-
2 Spritzpistolen
2 Schwämme
12 Dosen (lieber mehr)
Stöcke zum markieren der Abstände
39
Anhang 11: Materialien für die Station Angelspiel
Bestimmung wichtiger Süßwasserfische
Wenn Du den Namen des abgebildeten Fisches mit dem Bestimmungsschlüssel bestimmt hast, dann schreibe den Namen neben das Bild und
male einen bunten Kringel um das Merkmal, an dem du die Art erkannt hast.
40
Bestimmung wichtiger Salzwasserfische
Wenn Du den Namen des abgebildeten Fisches mit dem Bestimmungsschlüssel bestimmt hast, dann schreibe den Namen neben das Bild
und male einen bunten Kringel um das Merkmal, an dem du die Art
erkannt hast
41
Bestimmungsschlüssel einheimischer Süßwasserfische
Körperform
2
Fischtypische Form
1
Mit
Bartfäden
Ohne Stacheln
Bartfäden
Knubbel (=Fettflosse)
zwischen Rückenund Schwanzflosse
Rücken mit 1
Flosse und 3
Stacheln
Körper lang,
Schnabelähnliches
Maul
Wels
Aal
Stichling
Ohne
Fettflosse
1
2
Ohne
2
1
1
Schlangenähnliche Form
1
2
Bachforelle
Hecht
1 Rückenflosse
1
2
Körper
hochrückig,
lange
Rückenflosse
Karpfen
2
2 Rückenflossen
1
Rücken mit
Streifenmuster
Flussbarsch
2
Flecken und
Tarnmuster
auf gesamtem
Körper
Groppe
42
freshwater fish
bodyshape
2
typical shape of a
fish
1
with
barbels
catfish
without spines
eel
lump between
dorsal fin and tail fin
back with one
fin and three
spines
stickleback
without
lump
1
2
without
barbels
2
1
1
shape similar as a snake
1
2
brown trout
long body,
mouth similar
as a beak
pike
1 dorsal fin
1
2 dorsal fins
2
body with a
high back,
long dorsal fin
carp
2
1
2
back with
stripe
pattern
marks and
camouflagged
pattern over
the whole
body
Common
perch
bullhead
43
piscis de agua dulce
forma de
cuerpo
2
forma típica de un
piscis
1
con
barbillónes
siluro
anguila
1
bulto entre la aleta
dorsal y la aleta
caudal
espalda con
una aleta y
tres púas
espinoso
sin bulto
1
2
sin
barbillónes
2
sin púas
1
forma como una serpiente
1
2
trucha de río
cuerpo largo,
boca como un
pico
lucio
1 aleta dorsal
1
2 aleta dorsals
2
cuerpo con
una espalda
alta, aleta
dorsal larga
carpa
2
1
2
espalda
con un
dibujo de
líneas
manchas y un
dibujo de
camuflaje
sobre todo
del cuerpo
perca
coto
44
Bestimmungsschlüssel Salzwasserfische
Rückenflosse
2
1
mehrere
Rückenflossen
2
1 Rückenflosse
Lange Rückenflosse
1
2
Kleine,
viereckige
Rückenflosse
3 Rückenflossen
1
1
1
2
Lange
Rückenflosse,
kleine
Bauchflosse
2
1
Bartfaden
am Kinn
2 Rückenflossen
1
Rücken mit
Tigermuster
Makrele
Kein Bartfaden
am Kinn
Grün-silbrig
glänzende
Schuppen
2
Rücken- und
Bauchflosse
von Kopf bis
Schwanz
Rücken mit
Punkten
Rücken blau,
ohne Muster
Thunfisch
2
Kabeljau
Seelachs
/ Köhler
Lachs
Hering
Rotbarsch
Plattfisch
(Scholle, Flunder)
45
salt water fish
dorsal fin
2
1
more than one
dorsa l fin
2
1 dorsal fin
long dorsal fin
1
2
small,
quadrilateral
dorsal fin
3 dorsal fins
1
1
1
2
2
long dorsal
fin, small
pelvic fin
2
1
barbel on
the chin
2 dorsal fins
1
back with
tiger pattern
mackerel
no barbel on
the chin
green-silver
shining
scales
2
back with
spots
blue back,
without
pattern
tuna
dorsal fin and
pelvic fin from
head to tail
cod
coalfish
salmon
herring
rosefish
flatfish
(flounder/plaice
)))
46
piscis de agua de mar
aleta dorsal
2
1
varias aleta
dorsals
2
1 aleta dorsal
aleta dorsal larga
1
2
una pequeña,
cuadrangular
aleta dorsal
3 aleta dorsals
1
1
1
2
2
aleta dorsal
larga, aleta
ventral
pequeña
2
1
barbillón a la
barbilla
2 aleta dorsals
1
espalda con
dibujo de
tigre
caballa
sin barbillón a la
barbilla
2
espalda
con
puntillos
espalda azul,
sin dibujo
atún
aleta dorsal y
aleta ventral
desde la
cabeza hasta
el rabo
verde y plata
brillante
escamas
bacalao
abadejo
salmón
arenque
raño
piscis teleósteo
47
Anhang 12: Auswertungsbogen für Teilnehmer und Betreuer des Comenius-Treffen
Assessment
Do you have a handicap? If you do, which one?
__________________________________________________________
Did you like the Watergames?
__________________________________________________________
Which one was your favourite?
__________________________________________________________
Was it easy for you to play the games? If it wasn’t, what was the problem?
__________________________________________________________
Do you think it was a good teamwork in your group?
__________________________________________________________
Did the kids of each country only hang around with others of their nation or did they also
mix up with kids from other nations?
__________________________________________________________
Would you do such a game with different stations again? If you wouldn’t why not?
__________________________________________________________
Did you know something about „inclusion“?
__________________________________________________________
Do you think the Watergames represented the idea of „inclusion“? If you don’t do, why
not? __________________________________________________________
Did you understand the explanations of each game? If you didn’t, what should have been
better?
__________________________________________________________
Please give this assessment back to one of the German group.
Thank you!
48
Anhang 13: Auswertungsbogen für die Schüler der Klasse 5c
Auswertungsbogen zu den Watergames
Was hat dir an den Wasserspielen gefallen? Was nicht?
_________________________________________________________________
Hast du dich gut mit dem gemischten Team zurecht gefunden? Falls nicht, woran hat es
gelegen?
_________________________________________________________________
Ist dir der Kontakt mit den beeinträchtigten Kindern schwer gefallen? Falls ja, wieso?
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Fändest du es gut wenn es diesen „Mix“ verschiedenster Menschen am OHG geben
würde? Begründe.
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, egal ob mit oder ohne Behinderung, überall
mitmachen kann und nirgends ausgeschlossen wird. Findest du, dass diese Idee der
Inklusion bei den Wasserspielen umgesetzt wurde? Begründe.
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Das war gut: ______________________________________________________
_________________________________________________________________
Das könnte man verbessern: ________________________________________
________________________________________________________________
49
8.4 Zeitungsartikel des Schwarzwälder Boten
Auch der Schwarzwälder Bote zeigte großes Interesse an diesem noch sehr unbekannten
Comenius-Treffen in Bayern. Deshalb erkundete sich ein Reporter bei uns darüber, ob wir
ihm nicht ein paar Informationen über diese Woche und insbesondere über unsere
Watergames geben könnten, so dass er einen Zeitungsartikel hierrüber verfassen kann.
Wir fassten das Wichtigste zusammen und reichten es weiter an den Schwarzwälder
Boten.
Am Ende gewinnt nicht nur der FC Bayern
Schwarzwälder-Bote, 05.05.2015 17:36 Uhr
Ein feuchter Spaß waren die von OHG-Schülerinnen organisierten "Watergames“. Foto:
Schwarzwälder-Bote
Von Aileen Hofmann
Nagold. Die Gruppen sind gemischt: Kinder mit und ohne Handicap aus sechs
verschiedenen Ländern spielen, essen und leben hier zusammen. In der
Begegnungsstätte Wartaweil am Ammersee erleben sie eine Woche lang diese
ungewöhnliche Gemeinschaft. Mittendrin: OHG-Schüler aus Nagold.
Viel zu selten kann man so ein gelebtes Miteinander behinderter und nicht behinderter
Menschen und dann auch noch aus verschiedenen Ländern Europas erleben. Das von der
EU initiierte Comenius-Projekt ermöglichte den rund 100 elf- bis 13-jährigen Schülern
dieses einmalige Inklusions-Erlebnis. Das Comenius-Projekt, an dem unter anderem das
OHG als deutsche Schule teilnimmt, ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Immer wieder treffen
50
geistig oder körperlich behinderte Kinder mit nicht behinderten Schülern aus
verschiedenen Nationen zusammen. Das jüngste Treffen, federführend von OHG-Lehrer
Christof Lahme auf die Beine gestellt, war am Ammersee.
Unter den 100 Schülern war auch die Klasse 5c des OHG, die mit ihren Klassenlehrern
Helmut Brake und Claudia Bertram-Schuler ihr Schullandheim mit dem Projekt verband
und fleißig an den gemeinsamen Aktionen mit der internationalen Schülerschar teilnahm.
Jedoch waren dies nicht die einzigen Teilnehmer des Nagolder Gymnasiums. Die zwei
Kursstufen-Schülerinnen Anja Knorr und Vivian Chianura vom Seminarkurs "Miteinander
Leben" haben sich mit engagiert und das Projekt "Watergames" vorbereitet und auch
geleitet. Diese Spiele basierten auf dem diesjährigen Thema des Treffens "Water to unite"
– Wasser verbindet. Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen hatten die gemischten
Gruppen viel Spaß und auch die Betreuer waren von der Freude an den Watergames
begeistert.
Neben den Watergames gab es noch zahlreiche andere Programmpunkte, die die jungen
Menschen in einer tollen Gemeinschaft erlebten. Das begann schon mit dem farbenfrohen
Einzug der Schülergruppen aus den sechs beteiligten Nationen Finnland, Spanien,
Österreich, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland. Dabei schmückten sich die
Schüler ganz kreativ in ihren Landesfarben und mit bunten Fahnen. Oder man sang voller
Inbrunst die eigene Hymne.
Auch ein Songcontest wurde organisiert. Das einzige Problem: Es gab keinen Sieger. Es
waren einfach zu viele bezaubernde Beiträge zu hören. Auch einstudierte Gruppentänze
gab es da zu sehen.
Die größte Begeisterung rief das Fußballturnier hervor. Betreuer benannten ihre Teams
nach verschiedenen berühmten Fußballklubs und so ergab sich ein munteres Turnier, bei
dem wirklich jeder Spaß hatte und vor allem auch jeder mitmachen konnte, zum Beispiel
auch die jungen Rollstuhlfahrer. Zu guter Letzt gewann – wie fast immer – der FC Bayern
München, doch am Ende des knapp einwöchigen Aufenthalts fühlten sich eh alle
Teilnehmer wie Gewinner.6
6
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.nagold-am-ende-gewinnt-nicht-nur-der-fc-bayern.1640c3ba-ee33-4139b980-98fe39c948d0.html Online 11.09.15
51
8.5 Literaturverzeichnis
(1) Text, S.52/53, Aileen Hofmann: Am Ende gewinnt nicht nur der FC Bayern
(05.05.15)
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.nagold-am-ende-gewinnt-nicht-nurder-fc-bayern.1640c3ba-ee33-4139-b980-98fe39c948d0.html [Online
11.09.15]
(2) Abb.1-5 S.33, Abb.1-3 S.34, Aktion Mensch: Was ist Inklusion
https://www.aktion-mensch.de/themen-informieren-und-diskutieren/was-istinklusion.html [Online 12.03.15]
(3) Abb.1-4, S.4/5, BIZEPS: Stichwort Inklusion
https://www.bizeps.or.at/links.php?nr=140 [Online 06.09.15]
(4) Abb.1, Titelblatt, ClipProject: Wassertropfen Clipart
http://www.clipartsfree.de/images/joomgallery/details/wetter_bilder_28/wassert
ropfen_clipart_20140814_1906972213.png [Online 11.09.15]
(5) Text, S.1; Comenius – das europäische Programm für die schulische Bildung
http://www.kmk-pad.org/programme/comenius.html [Online 23.08.15]
(6) Text, S. 25/26; Forming, Storming; Norming; Performing
http://3.bp.blogspot.com/H9_AmIgf464/TaJeGbKuyQI/AAAAAAAAARs/H_lLhVAXyeQ/s1600/Tuckman
s+model.png [Online 23.08.15]
(7) Text, S.8, Hannelore Crolly: Henri und der aussichtsreiche Kampf für Inklusion
(10.05.15)
http://www.welt.de/vermischtes/article140748537/Henri-und-deraussichtsreiche-Kampf-fuer-Inklusion.html [Online 27.08.15]
(8) Abb. 1, S.35, Jonas Schüler: Unterrichtsmethoden Partnerpuzzle
http://schuelerecke.net/schule/unterrichtsmethode-partnerpuzzle/ [Online
20.03.15]
(9) Text, S. 6; Kooperatives Lernen (2015)
Handout von Eda Genc [Online 23.08.15]
(10)
Abb.4, S.34, Schaumburger Zeitung: Behindert – aber mit denselben Rechten
(27.06.11)
http://www.schaumburger-zeitung.de/portal/lokales/hintergrund_Behindert%26ndash%3B-aber-mit-denselben-Rechten-_arid,344928.html [Online
12.03.15]
(11)
Text, S.9, Valentin Aichele: Behinderung und Menschenrechte : Die UNKonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (31.05.10)
http://www.bpb.de/apuz/32709/behinderung-und-menschenrechte-die-unkonvention-ueber-die-rechte-von-menschen-mit-behinderungen?p=all [Online
27.08.15]
52