Gründung des Internationalen Olympischen Instituts (Création dun

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Gründung des Internationalen Olympischen Instituts (Création dun
Gründung
des Internationalen Olympischen Instituts
Baron Pierre de Coubertin hat im Mai 1937 durch den mit ihm befreundeten Deutschen
Generalkonsul in Genf, Dr. Krauel, an den Reichssportführer eine Mitteilung überbringen
lassen, mit der er die Begründung eines Internationalen Olympischen Instituts durch die
Deutsche Reichsregierung zur Festigung und Vertiefung des olympischen Gedankens anregte. Auf meinen Vorschlag hat daher der Reichs- und Preußische Minister des Innern
Dr. Frick sich entschlossen, unter Zustimmung des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler
ein solches Institut mit dem Sitz in Berlin zu begründen.
Dem Institut sind folgende Aufgaben gestellt :
1. Wissenschaftliche Darstellung aller olympischen Grundfragen und Gedankenaustausch
mit den Trägern der olympischen Idee in der Welt,
2. Einrichtung eines olympischen Archivs als internationale Auskunftstelle der olympischen
Bewegung und der olympischen Kunst,
3. Herausgabe einer Vierteljahreszeitschrift ,,Olympische Rundschau“ als Fortsetzung der
von Coubertin gegründeten Olympischen Revue.
Vorstand des Instituts ist der Reichssporführer, zum geschäftsführenden Direktor ist der
bisherige Generalsekretär für die XI. Olympiade Dr. h. c. Carl Diem ernannt worden. Die
Amtsräume des Instituts befinden sich im Hause des Deutschen Sports auf dem Reichssportfeld, woselbst auch das Archiv und die Olympische Sammlung errichtet wird.
Mit dieser Einrichtung will das nationalsozialistische Deutschland seiner Ehrenpflicht gegenüber dem olympischen Gedanken genügen. Die Feier der XI. Olympiade zu Berlin hat das
deutsche Volk für den Gedanken des Olympismus gewonnen, wir bleiben ihm treu. Wir
sehen in ihm ein Mittel, die Körperkultur unseres eigenen Volkes zu stärken und dabei gleichzeitig dem Wohl der Menschheit zu dienen. Wir freuen uns des Vertrauens, das Coubertin
durch seine Anregung dem deutschen Sport entgegengebracht hat. Wir freuen uns der in
Aussicht stehenden freundschaftlichen Zusammenarbeit mit den Trägern des Olympismus
der Welt.
Die von uns im Internationalen Olympischen Institut geleistete Arbeit geschieht im Geiste
aufrichtiger Friedensgesinnung, wie sie unser Führer und Reichskanzler als Politik des deutschen Volkes verkündet hat.
Reichssportführer
Berlin, den 9. Februar 1938.
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Au mois de Mai 1937, le baron Pierre de Coubertin a fait parvenir au chef des Sports du Reich par
l’intermédiaire de son ami le consul général d’Allemagne à Genève, Dr. Krauel, une communication
suggérant la création par le gouvernement allemand d’un Institut Olympique International destiné
à maintenir et à approfondir l’idée olympique. Sur mes conseils, le ministre de l’Intérieur du Reich
et de Prusse, Dr. Frick, a pris la décision, avec l’approbation du Führer et Chancelier du Reich Adolphe
Hitler, de fonder un tel institut, avec pour siège Berlin.
L’Institut se voit proposer les tâches suivantes:
1 0 ) Expose scientifique de toutes les questions olympiques fondamentales et échanges de vues avec
les représentants de l’idée olympique dans le monde.
2 0 ) Création d’archives olympiques servant de centre de renseignement pour le mouvement olympique et l’art olympique.
3 0 ) Publication d’une revue trimestrielle, la ,,Olpmpische Rundschau“ pour continuer la revue
olympique fondée par Coubertin.
Le Président de l’Institut est le chef des Sports du Reich; la direction des affaires courantes a été
confiée au Dr. h. c. Carl Diem, jusqu’alors secrétaire général de la XI 0 Olympiade. Les locaux administratifs de l’Institut se trouvent dans la Maison du Sport Allemand au Reichssportfeld, où sont
également installées les archives et la collection olympique.
Par cette institution, l’Allemagne nationale-socialiste entend avoir l’honneur de contribuer pour sa
part au maintien de l’idée olympique. Les fêtes de la XI 0 Olympiade à Berlin ont acquis le peuple
allemand à l’idée olympique, nous lui conservons notre fidélité. Nous voyons en elle un moyen de
fortifier la culture corporelle de notre propre peuple et d’aider par là-même au bien de l’humanité.
Nous nous réjouissons de la confiance que Coubertin, par son initiative, a témoignée au sport allemand.
Nous nous réjouissons à la perspective du travail de collaboration amicale avec les représentants de
l’Olympisme dans le monde.
L’oeuvre que nous accomplissons à l’Institut Olympique International est placée sous le signe des
sincères sentiments de paix qui, comme l’a déclaré notre Führer et Chancelier, guident la politique
Hans v. Tschammer und Osten, Chef des Sports du Reich
du peuple allemand.
Baron Pierre de Coubertin informed the Reich Sport Leader in May, 1937 through his friend, the
German Consul-General, Dr. Krauel, that he would welcome the founding of an International
Olympic Institute by the German Government for the purpose of strengthening and extending the
Olympic ideals. At my proposal the Reich and Prussian Minister of the Interior, Dr. Frick, with
the approval of the German Chancellor, decided to found such an institute with headquarters in Berlin.
The Institute has been assigned the following tasks:
1. Scientific handling of all fundamental Olympic problems and arranging for the exchange of opinions
between the supporters of the Olympic ideals throughout the world,
2. Establishment of an Olympic archive as an international centre of information on the Olympic
movement and Olympic art,
3. Publication of a quarterly “Olympic Review” as the continuation of the “Olympic Review” founded
by Coubertin.
The Reich Sport Leader is the President of the Institute and the Director is the former SecretaryGeneral of the Eleventh Olympic Games, Dr. Carl Diem. The headquarters of the Institute are in
the House of German Sport on the Reich Sport Field, the archives and collection also being located here.
In undertaking this task, National Socialist Germany is fulfilling an obligation of honour to the Olympic
concept. The Festival of the Eleventh Olympiad converted the German nation to the Olympic
ideals and we shall remain true to them. We see in them a means of improving the physical culture
of our own people and at the same time of serving humanity. We are grateful for the confidence
Coubertin has placed in German sport through his proposal and we welcome the opportunity of
engaging in friendly cooperation with the supporters of the Olympic ideals throughout the world.
Our work in furthering the International Olympic Institute will be performed in the spirit of straightforwardness and peace which our Fuehrer and Reich Chancellor has proclaimed as the policy of the
Hans von Tschammer und Osten, Reich Sport Leader
German nation.
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Auszug aus einem Briefe Coubertins betr. Gründung des Olympischen Instituts vom 16. März 1937
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Als Hauptarbeit des neubegründeten Internationalen Olympischen Instituts bereiten wir die
Herausgabe der ,,Olympischen Rundschau” vor. Wir wissen, daß wir damit ein verantwortliches Erbe antreten, denn diese Zeitschrift ist seiner Zeit von Coubertin für das
Internationale Olympische Komitee ins Leben gerufen worden, zunächst als Vierteljahreszeitschrift, dann als Monatszeitschrift, und ist von ihm bis zu Beginn des Weltkrieges herausgegeben worden. Coubertin hat nicht nur nahezu alles selbst geschrieben, was
diese Zeitung enthielt, sondern auch im wesentlichen die Kosten der Schrift bestritten. Mit
seiner ,,Olympischen Revue” hat er den olympischen Gedanken der Welt übermittelt,
immer wieder regelnd in die Geschicke des Olympismus eingegriffen und mit seinen weltweiten Kenntnissen und seinem unerschöpflichen Geiste der Arbeit den Weg gewiesen.
Sein Wirken erstreckte sich über die eigentliche olympische Aufgabe hinaus auf den Sport
der Welt. Er sah in ihm einen großen Beglücker der Menschheit, eine jener pädagogischen
Mächte, die das 19. Jahrhundert geschaffen hat, entstanden aus der Philosophie des Idealismus und dienstbar dem menschlichen Streben nach Vollendung.
Neben diesen zahllosen Aufsätzen Coubertins in der ,,Olympischen Revue“ dienen seine
übrigen Arbeiten als Mutterboden unserer Schrift. Sein Gesamtwerk ist auf etwa 60 000
Druckseiten geschätzt worden, ein Beweis dafür, daß das Genie nur dann zur vollen Wirkung kommt, wenn es vom Fleiß getragen wird.
Coubertin hat dem Internationalen Olympischen Institut einen Satz seiner Schriften vermacht und dazu den noch nicht herausgegebenen Nachlaß pädagogisch-philosophischer Art.
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Dies ist das geistige Gut, welches den Grundstein unserer Arbeit bilden soll, und diese
Reichtümer machen uns Mut, die Fortführung der ,,Olympischen Revue" zu versuchen.
Wir wollen mit dieser ,,Rundschau” den Forderungen der Stunde dienen. So wie der Sport
sich mit dem Wandel der Zeit mitverwandelt, werden auch immer neue Probleme des
Olympismus auftauchen, die dann mit den Mitteln unserer Zeit gelöst werden müssen.
Dabei wird es aber immer nützlich sein, auf das zurückzugreifen, was Coubertin vorausgedacht hat, und seine Gedanken mit den Gedanken unserer Zeit zu vergleichen. Die wahrhaft geniale Seite seines Wesens zeigt sich ja in der Ueberzeitlichkeit des von ihm Geschaffenen. An den Grundsätzen der Olympischen Spiele brauchte bis zur Stunde nichts geändert
zu werden, und die von ihm in früherer Stunde aufgestellten Regeln sind heute so nützlich
wie vor 40 Jahren. So kann man gewiß sein, daß Coubertin auch in Zukunft über den Tod
hinaus unser Wegweiser bleiben wird und daß wir als getreue Verwalter seines geistigen
Nachlasses in diesem Sinne dem Werke dienen können.
Das vorliegende Heft ist noch ohne die Mitarbeit der olympischen Welt entstanden, erst
deren Mitarbeit bringt der ,,Olympischen Rundschau“ ihren wahren Charakter. Die Redaktion einer solchen Vierteljahrsschrift erfordert enge Beziehung zu allen Trägem der
olympischen Arbeit und insonderheit zum Organisations-Komitee der Feier für die nächste
Olympiade. Gerade dessen Arbeit soll sich in der ,,Olympischen Revue” übersichtlich
zeigen, damit sie ein Spiegelbild des gesamten olympischen Denkens und Geschehens wird.
Durch den Beschluß des I.O.K. auf seiner Sitzung in Aegypten März 1938 wird das
Bulletin Officiel mit der Olympischen Rundschau verbunden, in der unsere Leser bereits
von der ersten Nummer ab über die olympische Arbeit amtlich unterrichtet werden.
Wir streben an, das geistige Bindeglied des Sports der Welt zu werden, die ganze umfassende
Kraft des olympischen Sports und der olympischen Kunst, also die Ganzheit des olympischen
Gedankens aufzuzeigen und somit dazu beizutragen, daß der Schlußspruch der Olympischen
Spiele zur Wahrheit werde: ,,Möge die olympische Flamme leuchten durch alle Geschlechter
zum Wohle einer immer höher strebenden, mutigeren und reineren Menschheit.”
DIE SCHRIFTLEITUNG.
Le principal travail de l’Institut Olympique International qui vient d’être fondé consiste à préparer
la publication de la ,,Olympische Rundschau“. Nous n’ignorons pas quelle responsabilité nous
impose cette succession, puisque cette revue a été créée par Coubertin en même temps que le Comité
olympique international, d’abord sous la forme de revue trimestrielle, puis mensuelle, et publiée
par ses soins jusqu’à la grande guerre. Coubertin ne s’est pas contenté d’écrire lui-même à peu près
tout ce que contenait cette revue, il en a aussi assumé tous les frais. Grâce à sa ,,Revue Olympique“,
il a transmis au monde Pidée olympique, a exercé une influence agissante sur les destinées de l’olympisme, et, par ses connaissances universelles et son inépuisable esprit, indiqué le chemin qui devait
être suivi. Son influence s’étendait, par-delà le domaine olympique proprement dit, au sport du monde
entier. Il voyait en ce sport un grand principe bienfaiteur de l’humanité, l’une de ces forces éducatrices qu’a créées le 19 0 siècle, issue de la philosophie idéaliste et secondant les efforts de l’homme
vers la perfection.
Outre les innombrables articles de Coubertin dans la ,,Revue Olympique“, ses autres travaux servent
de sol nourricier à notre publication. Son oeuvre complète comporte environ 60000 pages d’imprimerie, preuve que le génie ne peut atteindre de résultat véritable que s’il est soutenu par le travail.
Coubertin a confié à l’Institut Olympique International un fragment de ses écrits et en outre ses oeuvres
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inédites de forme philosophique et pédagogique. Voila le bien spirituel qui doit constituer la pierre
fondamentale de notre travail, et ces richesses nous donnent le courage de tenter la continuation
de la ,,Revue Olympique“.
Nous entendons, avec cette revue, répondre aux exigences de l’heure présente. Le sport évoluant
de concert avec le temps, il apparaîtra toujours de nouveaux problèmes d’olympisme qu’il s’agira
de résoudre ensuite avec les moyens de notre temps. Mais alors, il sera toujours utile de revenir
à ce que Coubertin avait déjà prévu, et de comparer ses idées avec celles de notre époque. L’aspect
véritablement génial de son être se révèle en ceci, que ce qu’il a créé est en dehors du temps. Il n’y a
rien eu à changer jusqu’à présent aux principes des Jeux Olympiques, et les règles fixées par lui dès
la première heure sont aussi utiles aujourd’hui que voici quarante ans. Aussi peut-on être assuré
qu’à l’avenir, et par-delà sa mort, Coubertin demeurera notre guide et que nous nous employerons
dans ce sens à poursuivre l’oeuvre commencée, en fidèles administrateurs de sa succession spirituelle.
Le numéro que voici a pris naissance sans la collaboration du monde olympique, qui, seule, donnera à
la ,,Olympische Rundschau“ son véritable caractère. La rédaction d’une telle revue trimestrielle exige
des rapports étroits avec tous les représentants de l’oeuvre olympique, et surtout avec le comité d’organisation des fêtes pour la prochaine olympiade. Ce travail se trouvera précisément exposé dans
la ,,Olympische Rundschau“ afin que celle-ci devienne un miroir de toutes les idées et de tous les
événements ayant trait à l’olympisme. Par la décision du C.I.O. prise lors de la session de mars 1938
au Caire, le Bulletin Officiel du C.I.O. sera dès maintenant compris dans la ,,Revue Olympique“,
revue quidés son premier numéro renseignera donc, à titre officiel, nos lecteurs sur le travail olympique.
Nous nous proposons de faire de notre revue le lien du sport du monde entier, de refléter la puissance
universelle du sport olympique et de l’art olympique, et par conséquent l’idée olympique dans son
intégralité, et par là de contribuer à ce que la formule finale des Jeux Olympiques devienne une réalité:
,,Puisse le flambeau olympique poursuivre sa course à travers les âges pour le bien d’une humanité
toujours plus ardente, plus courageuse et plus pure !“
LA REDACTION
Les sources et les limites du progrès sportif
Par Pierre de Coubertin
Cet article, le dernier qui soit dû à la plume de Pierre de Coubertin, et qui fut écrit un peu plus
d’un an avant sa mort, paraîtra à partir du prochain numéro au mois de juillet 1938.
Der Olympiafilm 1936 erschien
Bei den Alten war es der eleischen Priester heilige Pflicht, das Ergebnis der Olympischen Wettkämpfe der
Nachwelt amtlich zu überliefern. Diese Pflicht ruht auch heute auf dem Veranstalter. Ihr wird in den immer
mehr sich vervollkommaenden amtlichen Berichten genügt. Der Bericht von Berlin ist in zwei Sprachen,
in deutsch und englisch, erschienen. Wir hoffen, daß er seiner Vorgänger würdig ist und ein ehrlicher Spiegel
des Festes, des bisher größten in der ewigen Kette.
Wir glauben recht zu tun, wenn wir in der ,,Olympischen Rundschau“ den Inhalt dieses Berichtes in Einzelfragen ausmünzen und auch von Zeit zu Zeit durch Bilder aus dem Bericht die Erinnerung an die großen
Stunden aufflammen lassen.
Die neue Zeit hat aber ein noch lebendigem Erinnerungsmittle gegeben, als es ein gedruckter Bericht sein
kann: den Film. Es gibt auch von früheren Spielen Filmstreifen. Das Internationale Olympische Institut
wäre glücklich, wenn es sie in seinem Archiv besitzen würde und so in der Lage wäre, die alten Erinnerungen,
die Ereignisse selbst wahrheitsgetreu wiederauferstehen zu lassen. Vielleicht hat dieser Appell an die Erben
der früheren Organisationskomitee einen Erfolg.
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