„Warst du nicht in der BRAVO?“
Transcription
„Warst du nicht in der BRAVO?“
Aua, ich hab Nasenbluten! Verwirr-Spiel Spieler/-innen ca. 15 Kinder ab neun Jahren Material keines Ablauf Alle Kinder stehen im Kreis um ein anderes Kind herum. Das Kind in der Mitte geht auf eine/n Mitspieler/-in zu und sagt z. B. „Aua, ich habe Nasenbluten!“ Dabei fasst sich das Kind an ein anderes Körperteil, beispielsweise das Schienbein. Sein Gegenüber muss den Satz wiederholen, sich dabei aber an die richtige Stelle fassen, also an die Nase. Zögert er zu lange oder macht einen Fehler, dann muss er in die Mitte. Macht er keinen Fehler, muss es das Kind in der Mitte bei einem anderen Spieler mit anderen Verletzungen versuchen. Variante Das Spiel kann noch komplizierter werden, wenn das Kind in der Mitte sagt: „Aua, ich habe Nasenbluten“ und fasst sich tatsächlich an die Nase, muss der Gegenüber den Satz wiederholen, aber sich an ein falsches Körperteil, z. B. an den Knöchel, fassen. Quelle: „Spelcaramel“ des Belgischen JRK (Flandern) Einmalhandschuh und Kaugummi einen Karton und hat nun fünf Minuten Zeit, aus dem Kaugummi mit Hilfe eines Zahnstochers ein Kunstwerk zu schaffen. Die Hände dürfen zum Formen nicht verwendet werden. Anschließend bewertet die Gruppe, welches Kunstwerk aus Kaugummi am besten, einfallsreichsten und schönsten ist. Die Gruppe kann auch eine „Saure Zitrone“ für das seltsamste Kunstwerk vergeben. Quelle: www.praxis-jugendarbeit.de Alte Mullbinden neu genutzt Basteln, zerbrechliche „Kunstwerke“ schaffen Spieler/-innen beliebig viele Kinder ab sechs Jahren Materialien Draht, alte Mullbinden und Seifenlauge aus diesen Zutaten: 10 Liter Wasser, 500g Zucker, 25g frischen Kleister, 3/4 Liter Spülmittel. Du erhitzt 2 Liter Wasser und löst den Zucker darin auf, dann gibst du den Kleister und das restliche Wasser hinzu. Die Seife vermischst du mit einem Schneebesen und lässt das ganze über Nacht ruhen. Ablauf Du formst mit deiner Gruppe Drahtschlingen mit einem Durchmesser von etwa 10 cm und wickelst den Draht mit alten Mullbinden ca. 1/2 cm dick ein. Mit diesen Schlingen und der Seifenlauge könnt ihr dann große Seifenblasen durch die Luft ziehen. Quelle: www.jugs-gailhof.de Zusammengestellt von Corinna Göbel Wettbewerb Spieler/-innen Eine Gruppe von mindestens zehn Kindern ab sechs Jahren Material pro Team ein Paar Einmalhandschuhe (plus einige Ersatzhandschuhe) und ein bis zwei Kaugummipäckchen; für das „Kaugummi-Kunstwerk“ außerdem für jedes Kind ein Stück Pappe und einen Zahnstocher. Ablauf Jedes Team erhält ein Paar Einmalhandschuhe und ein oder zwei Kaugummipäckchen. Das erste Kind zieht sich die Handschuhe an, packt ein Kaugummi aus und steckt das Kaugummi in den Mund. Anschließend ist der Zweite an der Reihe, übernimmt die Handschuhe, zieht diese an, packt den nächsten Kaugummi aus und so weiter. Wenn ein Handschuh zerreißt, erhält der Mitspieler einen Ersatzhandschuh. Die Gruppe, die als erste die Kaugummis auf diese Weise gegessen hat, hat gewonnen. Im Anschluss an dieses Spiel lässt sich sehr gut das „Kaugummi-Kunstwerk“ anschließen. Ablauf „Kaugummi-Kunstwerk“ Dies ist etwas für hartgesottenere Gruppen: Nachdem jedes Kind eine Zeit lang auf seinem Kaugummi gekaut hat, klebt jeder den Kaugummi auf WEITERE IDEEN Noch nicht genug? Dann kannst du viele bekannte Spiele zu „Erste-Hilfe-Spielen“ abwandeln, zum Beispiel: • Ich packe meine Erste-Hilfe-Tasche Ein Kind beginnt mit dem Satz z. B. „Ich packe in meine Erste-Hilfe-Tasche ein Pflaster“. Das nächste Kind wiederholt den gesamten Satz und packt noch einen weiteren Gegenstand dazu. Das nächste Kind packt einen dritten Gegenstand dazu usw. Das Spiel wird um so spannender, je länger es dauert. • Erste-Hilfe-Gegenstände raten Ein Kind denkt sich einen bestimmten Gegenstand aus dem Erste-Hilfe-Bereich aus und die anderen Kinder müssen durch „Ja/Nein-Fragen“ herausfinden, um welchen Gegenstand es sich handelt. • Erste-Hilfe-Begriffe malen Ein Kind erhält ein Blatt Papier und beginnt einen Erste-Hilfe-Begriff oder eine Situation zu malen. Die anderen müssen erraten, was es ist. Quelle: Labyrinth Kindermuseum Berlin „Warst du nicht in der BRAVO?“ „Eine ganz komische Geschichte“ hat Michael Friedrich zu erzählen. Von BRAVO, der Jugendzeitschrift. Da war der 17-jährige Streitschlichter aus Dinslaken in Nordrhein-Westfalen neulich abgebildet. k omisch ist daran, dass Michael eigentlich schon im Ablagestapel der Bravo-Redaktion verschwunden war. Ein kurzer Blick zurück: Michael besuchte ein Streitschlichter-Seminar des JRK in Bad Münstereifel, um seine Kenntnisse aufzufrischen. „Dort waren auch zwei Redakteure der Bravo. Sie sprachen mit zwei anderen Teilnehmern, und ich habe mich dazu gesetzt“, erinnert sich Michael. „Sie waren echt total freundlich und nett, überhaupt nicht gespielt.“ Nach dem Gespräch, das etwa eine halbe Stunde dauerte, war aber erst mal Funkstille. „Der Text kam und kam nicht in die Bravo. Ich bin jede Woche zum Kiosk gerannt, aber über die Streitschlichter stand nichts drin.“ Nach einigen Wochen griff Michael zum Telefon. In München, dort hat die Zeitschrift ihren Sitz, sagte ihm eine Redakteurin, dass die Notizen der Bravo-Journalisten nicht mehr vorhanden wären. Daraufhin bot Michael an, die Geschichte mit seiner Hilfe doch noch ins Blatt zu heben. Am 7. Juni, drei Monate nach dem Streitschlichter-Seminar, las Michael schließlich die Story mit dem Titel „Schüler helfen Schülern“, versehen mit einem dicken Ausrufezeichen, auf den Seiten 82 und 83. Daneben sein Foto, darüber der Text, ein doppelseitiges Prügelfoto vom Schulhof und ein Infokasten mit dem Streitschlichter-Logo des JRK. „Meiner Freundin habe ich die Bravo sofort vorbeigebracht“, lacht Michael. „Ich bin schon irgendwie stolz.“ Und wie reagierte das Umfeld? „Meine Familie war total baff, als ich ihnen erzählte, dass mich die Bravo interviewt hatte.“ Auch Michaels Freunde dachten zunächst, er wollte sie auf die 21 Schippe nehmen. „Und an meiner neuen Ausbildungsstelle bin ich mehrere Male von Kunden angesprochen worden: ,Ey, sag mal, warst du nicht in der Bravo?´“ Michael betont: „Ich denke jetzt nicht ,Oh Gott, hoffentlich erkennt mich keiner’ aber ich bin schon irgendwie stolz darauf.“ Er freut sich natürlich auch darüber, dass die Streitschlichtung bundesweit in einer großen Jugendzeitschrift zum Thema gemacht worden ist. Denn damit lasse sich eine Menge erreichen, weiß er aus Erfahrung. Die letzten drei Jahre war er Streitschlichter an seiner Realschule in Dinslaken, wo viele Schüler das Thema als Pflichtfach oder freiwillige AG belegen können: „Es gab ganz schwierige Fälle, da hassten sich Schüler wie die Pest. Nachdem wir als Streitschlichter mit denen gesprochen hatten, haben die teilweise auf dem Schulhof miteinander gequatscht“, hat Michael beobachtet. Vom JRK Streitschlichter-Seminar in Bad Münstereifel ist er heute noch begeistert: „Alle waren sofort total offen, obwohl wir uns nicht kannten. Ein richtig geiles Feeling.“ Sebastian Driemer JRK-Magazin 5/06 Foto: BRAVO G L -S E I T E N MENSCHEN ZUR PERSON MICHAEL FRIEDRICH, 17, zur Zeit Azubi, war bis vor den Sommerferien als Streitschlichter an der Realschule des Gustav-Heinemann-Schulzentrums in Dinslaken aktiv. Seine Motivation: Er hatte früher selbst Probleme mit älteren Schülern und wollte verhindern, dass es anderen Schülern ähnlich geht.