Geschichte, Kultur und...Kaffee

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Geschichte, Kultur und...Kaffee
Geschichte, Kultur und...Kaffee
Von Piazza Castello bis Piazza Vittorio Veneto: Zwischen Bogengängen,
überdachten Passagen und historischen StraSSen, um die Architektur des
römischen Zeitalters bis zum 19. Jahrhundert zu entdecken. Ohne zu vergessen,
sich zur Kaffeepause in eines der vielen historischen Cafés zu setzen.
Dauer: 2 Stunden schnellen Schrittes, 3 Stunden gemütlicher Spaziergang mit Kaffeepause
Wann: Zu jeder Uhrzeit und in jeder Jahreszeit
Empfohlen: Für diejenigen, die die Atmosphäre des Barock und des Klassizismus sowie den Zauber
der literarischen Cafés lieben
Sie werden ausrufen können: “Warst Du noch nie in Torino? Es gibt dort herrliche Palazzi!”
PIAZZA CASTELLO
Wir befinden uns im historischen Herzen von Torino, das seinen Namen der zentralen Residenz des Palazzo
Madama verdankt, früher Castello dei Principi di Acaja und zuvor in römischer Epoche „Porta Pretoria“. Dieser
Platz war das historische und politisch-administrative Zentrum der einstigen Hauptstadt des Königreichs
Savoyen. Er wurde ab 1584 von Ascanio Vitozzi geplant und später im Jahr 1612 und dann 1773 mit der
Aufstockung der Gebäude um eine Etage abgeändert. Bemerkenswert sind die Einheitlichkeit der Fassaden
der Palazzi und die Arkaden, die den viereckigen Platz fast vollständig umgeben. Es gibt hier zahlreiche
Monumente und Ansichten zu bewundern.
Palazzo Madama: Dieser in der Mitte des Platzes erbaute Palazzo von beeindruckendem Aussehen
repräsentiert die Geschichte der Stadt: von der römischen Zeit bis zum Sitz des Senats während des
Risorgimento. Seine spektakuläre Barockfassade und seine monumentale Prunktreppe sind dem Werk
von Filippo Juvarra (1718-21) zu verdanken. In diesem Palazzo ist das Museo Civico d’Arte Antica (Museum
für antike Kunst) untergebracht, in dessen Abteilungen “Mittelalterliche Steinmetzkunst”, “Gotik und
Rinascimento”, “Barockkunst” und “Sammlung ornamentaler Kunst” die wertvollen Kollektionen ausgestellt
sind - großartige Meisterwerke in einem der größten Museen Europas. Hier können das berühmte Portrait
Ritratto d’uomo von Antonello da Messina und der mit Miniaturen verzierte Kodex Très Belles Heures de
Notre Dame de Jean de Berry von Jan van Eyck bewundert werden.
Vorplatz des Königspalastes: Das Ziergitter des Bildhauers Pelagio Palagi aus dem 19. Jahrhundert mit den
Statuen der Dioskuren umschließt den imposanten Gebäudekomplex des Palazzo Reale.
Königspalast:: Der Palast war bis 1865 die offizielle Residenz der Savoyer Familie. Früher wurde er Palazzo del
Vescovo (Bischofspalast) genannt, dann wurde er Palazzo Ducale (Herzogspalast) von Carlo Emanuele II, der
den “Palazzo novo grande” nach dem Entwurf von Ascanio Vitozzi (1584) umwandelte. Er wurde auf Wunsch
der ersten Königlichen Dame, Maria Cristina di Francia erweitert und umstrukturiert und dank der Arbeiten
von Filippo Juvarra (Scherentreppe, 1720), Benedetto Alfieri und Claudio Francesco Beaumont zu einem an
Kunstwerken reichen Gebäude.
Kappelle des Leichentuchs Christi: Sie ist der Reliquie gewidmet, die für das Leichentuch Christi gehalten
wird, in das der Körper Jesus Christus gehüllt wurde. Auch wenn der Zugang vom Dom aus erfolgt, wurde
die Kappelle als Vervollständigung des Palazzo Reale erbaut. Sie ist das barocke Meisterstück des Guarino
Guarini, der das vorherige Projekt von Amedeo di Castellamonte fertig stellte. Die Ausstellung des Heiligen
Leintuchs, das heutzutage nicht mehr innerhalb der Kappelle aufbewahrt wird, ist ein seltenes Ereignis. In
der ersten linken Kappelle des Doms wird eine Photographie ausgestellt.
Königliche Gärten: Die Gärten befinden sich innerhalb der antiken Befestigungen (Bastion Verde und San
Maurizio) und wurden Ende des 17. Jahrhunderts durch den Landschaftsarchitekt André Le Nôtre entworfen,
der die Gärten von Versailles anlegte. Die Gärten sind mit Statuen, Beeten und Brunnen geschmückt
(Nereiden- und Triton - Brunnen). Ein idealer Ort für einen angenehmen Aufenthalt im Grünen nach dem
Besuch der Apartments des Palazzo Reale.
Chiesa di San Lorenzo: Die Kirche ist das erste Werk von Guarino Guarini in Torino (1666). Emanuele Filiberto
di Savoia wünschte ihren Bau, um den Sieg gegen die Franzosen in der Schlacht von San Quintino (1557) zu
feiern; sie stellt eines der schönsten Meisterwerke des europäischen Barocks dar. Die Kuppel mit überkreuzten
Bandgesimsen ist bemerkenswert; die Fassade dagegen wurde denen der Gebäude der Piazza Castello angepasst 1
und stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Geschichte, Kultur und... Kaffee
(Königliche Bibliothek, Königliches Waffenarsenal und Königliche Stallungen: Die monumentale Struktur
stellt die Erweiterungen des Savoyer Palastes dar. Hier sind Zeichnungssammlungen, darunter die berühmte
Rötelzeichnung „Selbstbildnis“ des Leonardo da Vinci, gedruckte Bücher, Manuskripte und Pergamente sowie
zahlreiche Exemplare von Stich- und Schusswaffen aufbewahrt. Besonders spektakulär ist die Ausstellung der
zahlreichen Kampf- und Ritterrüstungen in der Galleria del Beaumont.
Staatsarchiv: Es wurde eigens zu diesem Zweck von Filippo Juvarra entworfen (1731-34) und enthält eine der
wichtigsten dokumentarischen Sammlungen der europäischen Geschichte.
Teatro Regio: Das Theater ist der Tempel der Turiner Lyrik. Nach dem katastrophalen Brand, der im Jahr 1936
das gesamte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert mit Ausnahme der Fassade zerstört hatte, wurde es nach dem
Projekt von Carlo Mollino, Marcello und Aldo Zavellani Rossi wieder errichtet und im Jahre 1973 eröffnet.
Das Hochrelief aus bemalter Bronze (Odissea Musicale), das den Hof des Theaters mit einer Schiebetür
abschließt, ist ein Werk des Bildhauers Umberto Mastroianni (1994). Bevor Sie Piazza Castello verlassen,
können Sie eine Pause im Caffè Mulassano einlegen, das seit 1907 unter den Bogengängen besteht. Das
historische, faszinierende Lokal importierte 1925 als erstes Turiner Lokal einen Toaster aus Amerika und bot
somit auch in Torino Toasts an.
Galleria dell’Industria Subalpina (auch Galleria Subalpina genannt
Ein eleganter, mit Eisen und Glas überdachter Durchgang, der von Pietro Carrera (1873) mit typischen
Einrichtungen und Dekorationen der Jugendstil-Architektur aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts
verwirklicht wurde. Der Durchgang übernahm die Idee der Pariser Einkaufspassagen und beherbergt einige
der berühmtesten Turiner Antiquariate und Lokale, darunter die Confetteria Baratti & Milano, die im Jahre
1875 eröffnet wurde und Guido Gozzano zu einem entzückenden Gedicht inspirierte (1907).
PIAZZA CARIGNANO
Eine der schönsten und würdevollsten Ecken der Stadt. Auf der einen Seite das Teatro Carignano, das nach
dem Entwurf des Architekten Benedetto Afieri (1783) erbaut wurde; daneben das historische Ristorante
del Cambio und die Gelateria Pepino. Auf der anderen Seite der Palazzo Carignano. In der Mitte steht die
Statue von Vincenzo Gioberti, die Hauptfigur des Italienischen Risorgimento. Wer noch wenige Meter weiter
in der Via Accademia delle Scienze gehen möchte, kann den Palazzo del Collegio dei Nobili (Pensionat für
Adelsleute) besichtigen, der das Ägyptische Museum und die Accademia delle Scienze beherbergt (detailliert
im SPAZIERGANG: zwischen Museen, Kunst und Mode unterwegs beschrieben).
PALAZZO CARIGNANO
Die imponierende und abwechselnde barocke Fassade und das gewaltige Atrium mit elliptischem Grundriss
wurden von Guarino Guarini (1679) entworfen. Das Gebäude beherbergt die Camera dei Deputati del Regno
di Sardegna (Subalpines Parlament) und sah Carlo Alberto und seinen Sohn Vittorio Emanuele II, der erste
König Italiens, auf die Welt kommen. Der mit Fresken, Schnitzereien und Stuckarbeiten reiche Innenbereich
ist der Sitz des Museo Nazionale del Risorgimento Italiano (Nationales Museum des Italienischen
Risorgimento), das Kostbarkeiten und Zeugnisse von Persönlichkeiten wie Camillo Benso Conte di Cavour,
Giuseppe Garibaldi, Silvio Pellico, Massimo D’Azeglio, Cesare Balbo und Vincenzo Gioberti aufbewahrt. Durch
den Hof des Gebäudes erreicht man die Fassade im eklektischen Stil aus dem Neunzehnten Jahrhundert, die
auf die Piazza Carlo Alberto blickt.
VIA PO
Das ist die Gelegenheit für einen angenehmen Spaziergang unter den weiten Bogengängen von Piazza Castello
bis Piazza Vittorio Veneto, zwischen Antiquitätengeschäften, Büchereien und historischen Lokalen, wie das
Caffè Fiorio. Die Straße wurde als zweite Erweiterung der Stadt (1673) durch Amedeo di Castellamonte
gebaut. Bemerkenswert sind das Gebäude der Universität, die Kirche San Francesco da Paola, der Palazzo
degli Stemmi. An der Ecke mit Via Accademia Albertina finden wir die gleichnamige Institution der Belle Arti,
die seit 1837 auch die bedeutende Pinacoteca beherbergt, während sich fast am Ende der Straße, zur Piazza
Vittorio Veneto hin, in einem eleganten Gebäude das Museo di Arti Decorative - Fondazione Accorsi (Museum
der Dekorativen Künste - Gründung Accorsi) befindet, das die Kollektion der italienischen und ausländischen
Antiquitäten und Kunstkenner Pietro Accorsi aufbewahrt.
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MOLE ANTONELLIANA
Sie ist das Symbol von Torino, das mit seinen 167,5 Metern die höchste Spitze der Stadt darstellt. Die Mole
Antonelliana wurde im Jahre 1862 nach dem Entwurf von Alessandro Antonelli als Turiner Synagoge begonnen
und der Gemeinde Torino aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten überlassen und dann erst im Jahre 1889
fertig gestellt, ein Jahr nach dem Tod ihres Schöpfers und zum gleichen Zeitpunkt der Vervollständigung des
Eiffelturms in Paris. Im Innenbereich kann das Museo Nazionale del Cinema (Nationales Museum des
Filmwesens) besichtigt werden, das in Italien einzigartig ist und zu den bedeutendsten Museen der Welt
gehört: Von dem Altertum des Filmwesens bis zur Geschichte der Photographie, von den Veranstaltungen
und Werbeausstattungen bis zu den Szenenmaterialien gehend. Das Museum bietet eine einzigartige und
aufregende Reise durch die Geschichte der „Siebten Kunst“. Nicht zu verpassen ist die 360° - Aussicht auf die
Stadt, dank dem internen, schnellen Aussichtsaufzug, der Sie bis zu einer Höhe von 85 Metern bringt.
PIAZZA VITTORIO VENETO
Es handelt sich um einen der größten Plätze der Welt, der durch den Architekten Giuseppe Frizzi entworfen
wurde (1825). Er ist auf drei Seiten von Gebäuden mit Bogengängen eingerahmt und blickt über die Murazzi
und die Napoleonische Brücke, die nach Vittorio Emanuele I benannt wurde, auf den Fluss. Die Brücke führt
zur Kirche Gran Madre di Dio. Der Platz, der von den Turinern umgangssprachlich „Piazza Vittorio“ genannt
wird, ist auch aufgrund der vielen Lokale beliebt, die zu allen Stunden des Tages besucht werden.
KURIOSITÄTEN
• Das Leintuch der Sacra Sindone (Leichentuch Christi) gelangte im Jahr 1578 nach Torino und wurde
zuletzt 1998 und 2000 ausgestellt. Es ist im Dom aufbewahrt, während in der ersten Kapelle links ein
fotografisches Abbild gezeigt wird.
• Im Ristorante del Cambio in der Piazza Carignano kann noch der Tisch gesehen werden, an den sich
der Herzog von Cavour zu setzen pflegte. Zu früheren Zeiten handelte es sich um eine Poststation zum
Wechsel der Pferde.
• In der Via Po, Nr. 1, befindet sich das älteste italienische Juweliergeschäft, Musy, das im Jahre 1707
eröffnet wurde.
• Die Mole Antonelliana, stellte bei ihrer Eröffnung im Jahre 1889 das höchste Mauerwerk in Europa dar.
die fremdenverkehrsburos
TURISMO TORINO E PROVINCIA Informationsbüros
PORTA NUOVA
• Piazza Castello/Via Garibaldi
• Via Garibaldi 45a
• Piazza Carlo Felice
Contact centre (+39) 011.535181 - [email protected] - www.turismotorino.org
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© Torino zu Fuss - Spaziergänge zur Entdeckung der Stadt” ist ein Projekt der Servizio Centrale Comunicazione Strategica, Turismo e Promozione della Città di Torino in
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