Medizinische Bilder und klinische Daten sicher austauschen

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Medizinische Bilder und klinische Daten sicher austauschen
Industrieinformation
Aus dem Markt
Ausgabe 3/2012
Medizinische Bilder und klinische Daten sicher austauschen
ETIAM Connect: Mehrwert durch nahtlose Integration in bestehende Prozesse
Auf die Workflows rund um die medizinische Bildgebung fokussieren die Lösungen von ETIAM. Das Softwarehaus mit
Hauptstandort in Frankreich hat inzwischen im Heimatland eine große Zahl von
Implementierungen aufzuweisen; auch in
weiteren Ländern Europas sowie in den
USA hat sich das Unternehmen mit seinen
anbieterneutralen Lösungen einen Namen
gemacht. Über Produkt- und Unternehmensstrategien sprach Michael Reiter auf
der conhIT mit dem Mitgeschäftsführer
Eric Le Bihan, PhD und dem DeutschlandVerantwortlichen Jürgen Thiem.
das Beschreiben der Datenträger und zum
Anderen das Auslesen der Daten ab; unsere
Lösung bringen wir üblicherweise über unsere OEM-Partner, etwa aus dem PACSBereich, in den Markt. – Nach einiger Zeit
haben wir uns die Frage gestellt, wie wir den
Workflow optimieren können – indem wir
statt der Nutzung von Datenträgern den Informationsfluss zwischen Krankenhäusern,
Niedergelassenen und Fachärzten komplett
elektronisch abbilden.
Krankenhaus-IT Journal:
Wer ist ETIAM?
Jürgen Thiem: Die Kommunikation mit
ETIAM-Connect basiert auf DICOM-Services
wie Store, Query and Retrieve und Study Verification. Sowohl CT- und MRT-Aufnahmen
als auch Bewegtbilder und Videos und Visible Light sowie PDFs lassen sich austauschen.
Um die Interoperabilität mit anderen Systemen zu gewährleisten, ist das IHE-Profil
XDS/XDSI implementiert.
Die Daten werden über eine äußerst sichere, definierte Punkt-zu-Punkt-Verbindung
ausgetauscht. Sie sind beim Transfer mit 128bit SSL verschlüsselt und verbleiben vollständig beim Sender oder Empfänger. Die
Daten werden nicht auf einem Webserver
oder in der Cloud gespeichert. Alle Transaktionen sind lückenlos dokumentiert. Unsere
Lösung ist unabhängig von PACS- und Hardware-Umgebungen.
Dr. Eric Le Bihan: Die Gründung unseres
Unternehmens liegt jetzt 15 Jahre zurück.
Den Grundstein legten jedoch bereits lange
vorher Arbeiten im Bereich der digitalen medizinischen Bildgebung an der renommierten Universität im französischen Rennes. Im
Rahmen des European Center for Medical
Imaging Research entwickelte man 3D-Workstations und Systeme unter anderem für 3DMorphometrie, chirurgische Navigation und
PACS. Nach Projektabschluss entstand als
Spin-off das Unternehmen ETIAM, das heute ein führender Anbieter von Bild-Kommunikationslösungen ist.
Mit welchen Produkten traten Sie damals an?
Dr. Le Bihan: Historisch sind wir ein Spezialist im Bereich Patienten-CDs und -DVDs. In
diesem Zusammenhang bilden wir zum Einen
Bitte beschreiben Sie diese hieraus entstandene Lösung.
Welche Anwendungen kommen infrage,
wo liegen die Vorteile?
Thiem: Das System optimiert die Arbeitsabläufe in der Notaufnahme, der Patientenverlegung, der Zuweiserkommunikation, in fachübergreifenden Teams,
in der Teleradiologie sowie in den Bereichen der Schlaganfallversorgung und der
Onkologie. Die Teleradiologie mit wenig
zeitkritischer Befundung per Distanz zählt
zu den Anwendungsgebieten, aber auch
neurochirurgische Konsile sowie Traumafälle mit der Anforderung einer raschen Rückantwort. – Es ergeben sich
deutliche Einsparungen bei Kosten und
Zeitaufwand.
Warum nutzt man nicht einfach DICOM
E-Mail?
Le Bihan: Dieser Ansatz ist nicht sehr sicher
– er funktioniert weitgehend mit proprietärer Verschlüsselung, läuft ohne VPN und lässt
sich prinzipiell recht einfach abfangen.
Welche neuen Entwicklungen sind in Arbeit?
Thiem: Wir können jetzt auch DICOMWaveforms, also EKG-Kurvendarstellungen,
verschicken. Diese Objekte lassen sich mit
fotografischen Aufnahmen und Bildern aus
dem CT als Notfallanfrage versenden. Angestammte ETIAM-Kunden wie Asklepios
nutzen dieses Angebot.
Wie funktioniert die Implementierung?
Thiem: Innerhalb von zwei Tagen richten
wir die entsprechenden Knoten ein – beispielsweise Krankenhaus A und B. Die beiden
Häuser werden auf unserem
„Mediation Server“ registriert, und somit ist die sichere Verbindung für die
Bildübertragung bereits operabel. Diese Dienstleistung
bieten wir den Kliniken direkt an; es gibt so gut wie
keine Investitionskosten auf
Sender- wie Empfängerseite;
(von links:) Schlüsselpersonen bei ETIAM – die Gründer und Geschäftsdie Finanzierung erfolgt als
führer Bernard Hervault und Eric Le Bihan sowie Deutschland-Ge„pay-per-use“ oder monatlischäftsführer Jürgen Thiem
che Pauschale.
Wer sind die Referenzkunden für ETIAMConnect?
Le Bihan: Seit 2007 tauschen über 130 Krankenhäuser weltweit medizinische Bilder, Dokumente und Befunde mit unserer Lösung
aus, insgesamt wurden bisher mehr als 100
Millionen Bilder transferiert. In Frankreich
ist ein Viertel der 22 Regionen mit unserer
Lösung vernetzt; auch nationale Netzwerke etwa für Onkologie zählen zu unseren
Kunden. In Deutschland, Österreich und der
Schweiz – wie in vielen anderen Ländern –
gibt es zahlreiche Kunden für die Patienten-CD-Lösungen; zur deutschsprachigen
Lösung ETIAM Connect führen wir aktuell
Verhandlungen.
www.etiam.de
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