Kernthesen zum Thema: Wissensmanagement
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Kernthesen zum Thema: Wissensmanagement
Kernthesen zum Thema: Wissensmanagement (r. born) Im Prinzip betrifft Wissensmanagement eine pragmatische Erweiterung des „Lernens in Organisationen“ (z.B. http://learning.mit.edu P. Senge, B. Isaacs et al.). Letztendlich sollen dadurch Mängel des Lean Management, des Reengineering und eines reinen Informationsverarbeitungsansatzes in der Wirtschaft überwunden werden und es soll insgesamt eine gravierende Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft erreicht werden. Hierbei sind die Faktoren Kreativität, Flexibilität, Innovation und Anpassungsfähigkeit entscheidend. Wissen ist mehr als nur Information ! Insbesondere soll durch „Werkzeuge des Wissensmanagements“ das sogenannte „implizite Wissen“ (tacit knowledge) leichter zugänglich, besser und unmittelbarer verwertbar und vor allem kommunizierbar gemacht werden, Wissenplattformen aufgebaut und „Wissenskapital“ messbar gemacht und gesteigert werden können. Zu beachten ist, dass wir bei geeigneten/erfolgreichen Dokumentationen zur Weitergabe von Wissen an die Erfahrungen der Adressaten anknüpfen müssen, so dass Wissen genaugenommen „aufgebaut“ werden muss. -- Wissensmanagement betrifft somit die synergetische Kombination und Weiterentwicklung der vorhandenen Daten- und Informationstechnologien einerseits sowie der kreativen und innovativen Fähigkeiten von Menschen andererseits, beides zum Zwecke einer Verbesserung von organisatorischen Prozessen und der Entwicklung neuer Verfahren zum Verständnis und zur Beherrschung so genannter Wertschöpfungsprozesse im Bereich von Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Alltag. Wesentliche Wissenskomponenten (oder Bausteine von Wissen), die man als Einflussfaktoren betrachten kann, sind u. a. Unternehmenskultur und Prozessorganisation, Informationstechnologie und Personalmanagement, sowie Führungssysteme und Controlling/Koordination. Geht man davon aus, dass der Kern wirtschaftlicher Interessen die sogenannte "Wertschöpfung" ist, dann geht es bei einem operativen Wissensmanagement darum, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, und damit den Prozess der Wertschöpfung wesentlich zu verbessern. Zentrale Aspekte (auf die sich die "Tools" des Wissensmanagements beziehen) sind u.a. die Explikation und innovative Verwertbarkeit von "implizitem" Wissen. Die angesprochene Wertschöpfung steht im Zentrum der sogenannten „Wissensspirale(n)“ und wird beeinflusst durch die Formulierung und Identifikation von Wissens-Zielen sowie die Identifikation, den Erwerb, die (Ver-) Teilung, die Nutzung, die Bewahrung und die Bewertung von WISSEN. Als Kurzform kann man definieren: Informationen sind Daten im Kontext und Wissen betrifft den (verantwortungsvollen) Umgang mit Informationen. Daten gelten als „undefinierter Grundbegriff. Die „Wissensspirale“ (u. a. Nonaka/Takeuchi) beschreibt den pragmatischen Prozess des Lernens in einer Organisation und tritt in verschiedenen, nachfolgend angeführten, ähnlichen Begriffsbildungen auf: Nonaka Takeuchi: Sozialisierung, Externalisierung, Kombination / (Modellierung) Internalisierung Kim: observe, assess, design, (re-) implement Probst: WISSENS –Identifikation, -Bewahrung, -Verteilung, -Entwicklung Edvinsson: Kunden-, Organisations-, Human-, Wissens- Kapital Mertins et al: Speichern, Erzeugen, Anwenden, Verteilen (von Wissen) Born: effektives, materiales/konkretes, formales, abstraktes Wissen mit den explanatorischen Wissens-Komponenten (F – Folklore, K – Kalküle, M – Modelle, E – Erfahrungen). Erklärungen Beschreibungen (explizites Wissen) (implizites Wissen) K [ Kalküle ] [ Folklore ] ASSESS OBSERVE Daten / Regeln Wertungen F WERTSCHÖPFUNG DESIGN Information / Strukturen M [ Modelle ] Reflexion IMPLEMENT Wissen / Paradigmen E [ Erfahrungen ] HANDLUNGS-WISSEN ORIENTIERUNGS-WISSEN Repräsentationen Dokumentationen / Texte Evolution Welt (-Ausschnitte) Handlungs - Bereiche © r. born, Inst. Phil. & Wissenschaftstheorie, Joh.-Kepler Univ., a-4040 Linz, Austria, Europe