Einleitung: Thema des GD: "Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

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Einleitung: Thema des GD: "Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Einleitung:
Thema des GD: "Das Ziel nicht aus den Augen verlieren"
Ohne Ziele braucht es oft doppelte Anstrengung.
Schriftsteller Mark Twain: "Nachdem wir das Ziel aus unseren Augen verloren hatten,
verdoppelten wir unsere Anstrengungen."
Dichter Gotthold Ephraim Lessing: "Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den
Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt."
Auch Gott (Bibel) redet immer wieder von Zielen.
Predigt 17.1.10 1. Tim 1,3-7 - Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Das Ziel nicht aus den Augen verlieren: Am besten vorstellbar auf Schiff.
Manchmal, wenn ich mit Kindern Pedalo fahren gehe, und man am Schluss auf eine
bestimmte Zeit zurück sein muss, sage ich den Kindern: Ihr müsst immer das Ziel im
Auge behalten (Hafenmauer, Baum, Haus) Die Kinder fahren manchmal einfach
drauf los. Und ich muss eingreifen und Steuer in die Hand nehmen.
Noch wichtiger ist es, wenn es eine Strömung im See gibt.
Konflager Neuenburger-See: Vermieter Pedalo warnte uns vor starker Strömung, die
einen abtreibt - man schafft es nicht mehr zum Hafen.
➙ So auch im Leben (privat oder Kirche) wichtig: diese Fragen immer wieder stellen:
1. Was ist eigentlich das Ziel? Wo wollen / müssen wir hin?
2. Sind wir noch auf Kurs? Oder driften wir an einen völlig anderen Ort ab?
- Auch in Kirche: Mit Mann diskutiert über Missstände in Kirche (Gewalt, Kriege,
Kreuzzüge): Das war nicht das, was Jesus gewollt hat. Da ist die Kirche
weggekommen von Jesus, von Ziel. (Abgesehen davon: Unzählige soziale Werke
und Friedensinitiativen, die von Kirchen gegründet worden sind.... - Kirche schafft
alles andere als nur Krieg auf dieser Erde. Martin Luther King, ....)
Aber immer wieder wichtig, die Frage zu stellen: Sind wir noch auf Kurs? Oder haben
wir das Ziel aus den Augen verloren?
So auch im Predigttext: Paulus sieht, dass es Christen gibt in der Gemeinde in
Ephesus, die das Ziel aus dem Auge verloren haben.
Verrückterweise Menschen, die sehr ernsthaft die Bibel (AT) lasen und auch viel über
Bibel diskutierten.
Als ich die Predigt vorbereitet habe, spürte ich zwei Herzen in meiner Brust.
a) Es geht nicht darum, dass Bibellesen etwas Problematisches ist und dass man
das besser lassen sollte.... Auf keinen Fall will ich das Bibellesen schlecht machen
oder Leute entmutigen.
Im Gegenteil: Es gibt Leute heute hier, denen möchte ich sagen: Lest die Bibel.
Informiert euch.
Es ist leider ein Trend, dass viele Christen die Bibel gar nicht mehr richtig kennen.
Und dadurch auch Gott nie richtig kennen lernen. (Islam-Diskussion: Viele Christen
wissen nicht recht, worum es im christlichen Glauben geht. Standpunkt gewinnen.)
Witz: Neuer Pfarrer beklagt sich in Kirchenstand: „Die Schüler dieser Religionsklasse
sind schrecklich. Katastrophal. Ich habe sie gefragt: Wer hat Mauer von Jericho
zerstört? Aber niemand hat aufgestreckt.“
Betroffene Stille im Kirchenstand.
Dann sagte der Kirchenstands-Präsident zum Pfarrer: Hören Sie, Herr Pfarrer: Wir
verstehen es, dass das für sie nicht einfach ist. Aber wenn Sie wollen, können wir
den Schaden von dieser Mauer auf Kirchgemeindekosten übernehmen.“
(Präsident merkte nicht, dass es bei Mauer von Jericho um eine Geschichte aus
Bibel ging).
Manchmal haben Menschen so verdrehte Bilder und Vorstellungen von Gott und
Glauben.
Konfirmandin las Lk und Apg: Jetzt erst verstehe ich, um was es eigentlich geht im
Glauben. Nur durch Lesen der Bibel können Menschen den "Heilsplan Gottes"
kennen lernen.
Heilsplan Gottes: Altes Wort. theologisch. Bedeutet: Gott hat einen Plan / Absicht:
Dein Leben zu heilen, zu ermutigen, zu versöhnen.... (und die Welt!)
Barbara Leutwiler verteilte ein Blatt in Leitersitzung Sonntagschule: Die wichtigsten
Bibelstellen, wo es darum geht, was Gott über uns denkt und will, zusammengefasst
in Form eines Briefes. Ich habe den Text hinten auf Blatt mit Predigttext kopiert.
Aber wichtig: Nicht nur diese Rosinen aus Bibel lesen, sondern den ganzen BibelKuchen essen.
Bibel fortlaufend lesen, damit wir Zusammenhänge haben.
b) Aber: Nun gab es Leute in Ephesus, die lasen die Bibel sehr wohl. Und sie lasen
sie intensiv! Aber trotz allem Lesen haben sie das Ziel aus den Augen verloren.
4 Sie sollten sich nicht mit uferlosen Spekulationen über die Anfänge der Welt
und die ersten Geschlechterfolgen befassen; denn das führt nur zu
unfruchtbaren Spitzfindigkeiten, anstatt dem Heilsplan Gottes zu dienen, der
auf den Glauben zielt.
Sie spekulierten über die Anfänge der Welt.
Natürlich: Es ist wichtig, über die Schöpfungsgeschichte zu reden (Evolution /
Schöpfung...). Aber das hörte nie mehr auf. Kam nie zu einem Ende. Endlos. Uferlos
Und es waren Spekulationen: D.h. Dinge, die niemand genau wissen kann. Über die
man mutmassen kann, philosophieren. Geschichte Adam und Eva wörtlich zu
verstehen, oder eher wie Gleichnis? niemand von uns war dabei. Sicher interessant.
(Was war vor dieser Welt? Was war vor Gott?)
Die ersten Geschlechterfolgen (Stammbäume) in Bibel. Jetzt kann man da anfangen
zu rechnen. Zurückrechnen, dann kommt man auf Jahreszahl für Entstehung der
Welt. Jetzt gibt es aber Probleme dabei. Sind die Stammbäume vollständig,
lückenlos.... Unfruchtbare Spitzfindigkeiten:
Manchmal in christlichen Kreisen (Dreieinigkeit, Vorherbestimmung, War Jesus bevor
er auf die Welt kam auch schon in dieser Stellung?). Und der Abend ist gelaufen.
Man kommt zu keinem Ende. Uferlos. Spekulationen. Spitzfindigkeiten.
Unfruchtbar: bringt nichts als grossen Kopf, Einbildung, Gefühl von Überlegenheit.
So gibt es Leute, die wollen "immer tiefer gehen" in Wort Gottes.
Aber die Frage ist: Wohin "tiefer"?
Wohin führt uns dieses "Tiefer gehen"?
Wenn das Resultat "uferlose Spekulationen" und "unfruchtbare Spitzfindigkeiten"
sind, dann sind wir am Ziel vorbei gefahren.
Denn das Ziel ist, dass wir den Heilsplan Gottes verstehen, dass wir das Vertrauen /
den Glauben finden. Und dann vor allem: Dass uns der Glaube zur Liebe hinführt.
5 Jede Unterweisung der Gemeinde muss nämlich zur Liebe hinführen, die aus
einem reinen Herzen, einem guten Gewissen und einem aufrichtigen Glauben
kommt.
Der Glaube ist nicht einmal das Ziel selber, sondern die Liebe (1. Ko 13: Am
höchsten ist die Liebe). Der Glaube ist das, was uns zur Liebe hinführt.
Die Liebe kommt aus "einem aufrichtigen Glauben".
Klaus Heer, Paartherapeut und Buchautor): "Zweisamkeit kann nur mit Spiritualität
überleben." Spiritualität ist Weg. Aber das Ziel ist die Liebe.
➙ Das Ziel von jeder Unterweisung (Lehre / Reden über Bibel) ist Liebe.
Was nützt es, wenn wir die ganze Bibel auswendig wissen und auf alle Fragen eine
theologisch tiefe Antwort haben, aber keine Liebe haben?
Darum sollten manche Leute weniger lehren (Bibel zuklappen) und zuerst einmal
fragen: Wie kann ich das, was ich schon weiss, umsetzen?
Nach jedem Bibellesen, nach jedem Hauskreis, nach jeder Diskussion:
Hat es mich näher oder weiter weg von der Liebe gebracht?
Wohin hat es mich geführt? Zu Rechthaberei, Spitzfindigkeiten, Unfruchtbarem?
Oder bin ich etwas freigebiger geworden (mit JuGo über Geiz anschliessend!)?
Etwas barmherziger? Einfluss auf die Art, wie wir miteinander umgehen, reden oder
mailen?
Führt es mich näher an andere Menschen heran (= Liebe), z.B. auf dem
Kirchenbank.
Spüren Kinder und Jugendliche von meiner Liebe?
Hat die Person, die mit mir im Hauskreis ist, und gezügelt hat, etwas von meiner
Liebe gemerkt? Liebe = Ziel.
Das mag uns unangenehm sein, wenn wir daran gemessen werden (wir merken,
dass vieles noch nicht so ist, wie es sollte). Aber es geht ja nicht darum, dass wir
vollkommen sind. Sondern darum, ob wir auf dieses Ziel überhaupt zusteuern. Oder
ob wir schon längst in andere Gefilde abgetrieben sind.
Paulus: "Sie haben sich in leeres Gerede verloren" (1. Ko 13: Ohne Liebe nur
tönendes Erz....)
Leute, die sich wie abgewandt haben von Liebe. Weil sie ihnen zu wenig seriös ist.
Zu wenig gelehrt, zu wenig klug.
Die reformierte Kirche ist eine Kirche, die von Gelehrten gegründet worden ist.
Luther, zwingli, Calvin waren alle Gelehrte. Das ist auch ein grosses Plus. Denken ist
wichtig. Auch denkerisch anspruchsvolle Vorträge und Predigten nicht verachten.
Aber: Wir dürfen das Ziel nie aus den Augen verlieren.
Alle Gelehrsamkeit, alle Suche nach geistlicher Tiefe, die nicht zur Liebe führt, die
nicht zum Heilsplan Gottes führt, führt am Ziel vorbei. Amen

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