Schnitt

Transcription

Schnitt
Schnitt
Schnitt
Deutsch
Schnitt
Englisch
Cut
Französisch
Montage
Editing
Definition
Der Schnitt zählt zu den erst am Schluss einer Filmproduktion angewandten künstlerischen Gestaltungsmittel. Hier
wird das aufgenommene Filmmaterial, die einzelnen Einstellungen, von einem Cutter zu einem Gesamtfilm
zusammengefügt ("geschnitten").
Definition von James Monaco
„1. Die letzte Stufe der Filmherstellung. Dabei wird das gedrehte Material vermittels der Arbeitskopie vom Cutter zun
ächst dem Rohschnitt unterzogen, schließlich dem Feinschnitt bis zur endgültigen Fassung (Final Cut). Die
gedrehten Einstellungen werden auf die gewünschte Länge geschnitten und mit anderen Einstellungen
zusammengefügt. Anhand der endgültigen Arbeitskopie bzw. der Schnittliste (EDL) werden dann beim Negativ-Schn
itt die entsprechenden Teile des Original-Negativs zusammengeklebt. […] Die ästhetische Seite des Schnitts wird
auch Montage genannt. […] 2. Das Grundelement der Montage: der optische Sprung von einer zur anderen
Einstellung.“ (Monaco und Bock 218)
Definition von Lothar Mikos
„Mit Schnitt ist im Wesentlichen der technische Vorgang der Koodination von zwei Einstellungen gemeint, die zu
einer Abfolge zusammengefügt werden. Ein normaler Spielfilm besteht aus etwa 800 bis 1200 Einstellungen. Diese
Einstellungen werden auf besondere Art geordnet und ergeben erst dann in ihrer Gesamtheit den Film. […] Dadurch
[Schnitt] entsteht eine Beziehung zwischen ihnen, die auf den Ebenen des Inhalts und der Repräsentation, der Narr
ation und der Dramaturgie, der Darstellung von Figuren und Akteuren und/ oder der Ebene der Gestaltung
begründet sein kann.“ (Mikos 215ff)
Zugehörigkeit
Übergeordnete Begriffe
Verwandte Begriffe
Montage
Untergeordnete Begriffe
180-Grad-Regel
Digital-Schnitt
Harter Schnitt
Jump Cut
Negativ-Schnitt
Schuss-Gegenschuss
Unsichtbarer Schnitt
Herkunft - Etymologische Ableitung
„Einen […] Impuls für Montage und Schnitt kam von den Kameramännern, die Aktualitäten aufnahmen, deren
Abläufe meist nicht so genau voraussehbar waren wie beim Theaterspiel. Sie ‚schnitten‘ sozusagen in der Kamera,
indem sie die Kamera immer wieder neu aufbauten, um einem Ereignis logisch zu folgen, oder sie kurbelten erst
weiter, nachdem sie einen näheren oder interessanteren Kamerastandpunkt gefunden hatten. Damit kamen, immer
noch ohne Schnitt, die ersten verschiedenen Einstellungen auf einen Filmstreifen [1897-1900]. […] Der Schnitt und
die Montage begannen nach und nach Einstellungen zu unterbrechen, abzuwechseln, gegenüberzustellen und neu
anzuordnen.“ (Beller 13f)
„Schnitt und Montage gehören seit den 1920er Jahren zu den filmspezifischen Mitteln. Zwar findet der Schnitt schon
vorher Anwendung und seine Möglichkeiten werden bereits vor dem ersten Weltkrieg erkundet, in der
filmästhetischen Debatte gewinnt er jedoch erst in den 1920er Jahren, genauer: mit den Filmen von Eisenstein,
Pudovkin und Vertov, an Bedeutung.“ (Hickethier 139)
„Seit den 1980ern verdrängte schrittweise der elektronische, dann der Digital-Schnitt weitgehend den Schnitt mit
Filmmaterial.“ (Monaco und Bock 218)
Erstnennung
AutorIn
Jahr
Publikationstitel
Publikationsart
Beispiele
Manche mögen`s heiß (1959)
Film: Some Like It Hot. Reg. Billy Wilder. 1959. 20th Century Fox Home Entertainment Deutschland, 2001. DVD.
Filmstelle: Sugar Kane Kowalczyk (Marilyn Monroe) unterhält sich im Zug mit Joe (Tony Curtis) und Jerry (Jack
Lemmon), welche beide als Frauen verkleidet sind.
Timecode (Schnitt): Zwischen den Frames 0:28:27:24 und 0:28:28:00
Timecode (Bild1): 0:28:27:24
Timecode (Bild2): 0:28:28:00
King Arthur (2004)
Film: King Arthur (Director`s Cut). Reg. Antoine Fuqua. Buena Vista Home Entertainment, 2004. DVD.
Filmstelle: King Arthur (Clive Owen), Guinevere (Keira Knightley) und seine Freunde erwarten auf einem
gefrorenen See mit gespanntem Pfeil und Bogen ihre Feinde, Cynric (Til Schweiger) und seine Truppen.
Timecode (Schnitt): Zwischen den Frames 1:16:53:17 und 1:16:53:18
Timecode (Bild1): 1:16:53:17
Timecode (Bild2): 1:16:53:18
Weiterführende Literatur
Beller, Hans. Handbuch der Filmmontage. Praxis und Prinzipien des Filmschnitts. 5. Aufl. München:
TR-Verlagsunion, 1993. Print.
Hickethier, Knut. Film- und Fernsehanalyse. 4. Aufl. Stuttgart: Metzler, 2007. Print.
Mikos, Lothar. Film- und Fernsehanalyse. 2. Aufl. Konstanz: UVK, 2008. Print.
Monaco, James, und Hans Bock. Film verstehen - das Lexikon: die wichtigsten Fachbegriffe zu Film und neuen
Medien. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch, 2011. Print.